1844 / 14 p. 4 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

zaga geforderte Entlassung von seinem Posten als Richter am Terri⸗ foral-Gerichtshofe von Madrid an.“

is. S8. Jan. Die am 27sten v. M. zwischen dem e r, , , *r ionieꝛ und dem Obersten Amettler ange⸗ knüpften Unterhandlungen sind dem P hare des Porgnsr s zufolge zum glücklichen Ende geführt worden. Das genannte Blatt läßt sich unter'n Aten d. M. von ker cgtalonischen Gränze schreiben, daß man am 30. Dezember über die Bedingungen der Tapitulation überein⸗ ekommen sei. Am Abend desselben Tages ging ein Adjutant des ger de Meer nach Madrid ab, um der Regierung die Capitula⸗ fson zur Bestätigung vorzulegen. Dieser Courier überbringt der Königin zugleich einen Brief Amettler's, welcher die dringende Bitte um Ratiftzirung der Capitulation ausspricht, und ein in demselben Sinne gehaltenes Schreiben des Generals de Meer. Hätte dieser die nöthigen Vollmachten gehabt, so würde die Capitulation ohne Weiteres unterzeichnet und vollzogen worden sein. In Erwartung der Antwort aus Madrid, ist ein Waffenstillstand auf zehn Tage ab geschlossen. Amettler sieht der Entschließung der Regierung mit ängstlicher Spannung entgegen, und es scheint, daß er einen gefähr⸗ lichen Aufruhr seiner Truppen gegen ihre Offiziere fürchtet, wenn die Ant⸗ wort aus Madrid nicht günstig ausfallen sollte. Seine Soldaten, schlecht gekleidet, schlecht genährt, schlecht bezahlt, vom Fieber heimgesucht, ohne Arzneien und ohne Aerzte, sollen bereits tumultuarisch die Absicht haben laut werden lassen, daß sie die Rückkehr des Couriers aus der Haupt⸗ stadt nicht abwarten, sondern die Festung ohne weiteren Verzug ver⸗ lassen wollen. Bei dem Einschreiten der Chefs des Aufstandes, welche diese Bewegung ihrer Truppen zu beschwichtigen suchten, erfolgte un⸗ ter Geschrei und Drohungen ein stürmischer Auftritt, während dessen der bekannte Martell verwundet wurde.

In Barcelona herrscht fortwährend Ruhe, und das Vertrauen fängt wieder an, unter die Bevölkerung zurückzukehren. Der Verkehr belebt sich immer mehr, und es ist bereits eine große Anzahl von Ma⸗ nufakturen und Fabriken wiedereröffnet worden. Ein Empörungs— Versuch der auf der Citadelle befindlichen Gefangenen ist durch die Festigkeit des Gouverneurs unterdrückt, ohne weitere Folgen gehabt zu haben. Jene Gefangenen befinden sich sämmtlich wegen der Theil⸗ nahme an dem letzten Aufstande in Haft, und sie sind fast alle mit den Waffen in der Hand in die Gewalt der Regierungs-Truppen gefallen. Unter ihnen besindet sich der Secretair der letzten Junta von Barcelona, Herr Montasié' y Romä, und der Oberst Riera, und diese beiden Männer standen an der Spitze des erwähnten Komplotts.

Die Bittschrift um zehnjährige Suspension der National-Garde von Barcelona ist, mit mehreren tausend Unterschriften bedeckt, in Madrid angekommen. Man darf nicht bezweifeln, daß sie bei der dortigen Regierung eine günstige Aufnahme gefunden hat, was denn aber freilich nicht sagen will, daß sie gewährt werden wird und ge— währt werden kann.

Auch in Saragossa ist die öffentliche Stimmung ziemlich befrie⸗ digend, obgleich das Stocken mancher Gewerbe und Handwerke einen großen Theil der Bevölkerung der Hauptstadt von Arragonien in das größte Elend gestürzt hat. Die Behörden von Saragossa haben sich vergeblich nach Mitteln umgesehen, den müßigen Armen auf Kosten der Stadt Beschästigung zu verschaffen. In Ermangelung aller öffent—⸗ lichen Hülfsquellen haben sie sich zuletzt entschlossen, der nahrungslosen Bevölkerung für ihre persönliche Rechnung Gelegenheit zum Verdienste anzubieten. Demzufolge sind auf Kosten der Mitglieder des Ayun— tamiento's, der Provinzial⸗Deputation u. s. w., öffentliche Arbeiten un— ternommen worden, bei denen über funfzehnhundert Personen, gegen einen Tagelohn von vier Realen, beschäftigt werden.

Griechenland.

O München, 8. Jan. Wie zu erwarten, haben wir diesen Morgen wieder Briefe aus Athen erhalten. Dieselben tragen das Datum vom 26. Dezember, wo die National-Versammlung nach sechs⸗ tägiger Pause wieder ihre erste Sitzung hielt, um den Vortrag des Präsidenten der Kommission für die Prüfung des Verfassungs-Ent— wurfs anzuhören. Die Kommission hat sich, so viel vorläufig ver⸗ lautet, einstimmig oder doch mit entschiedener Majorität für das Zweikammer⸗System ausgesprochen. Nicht so einstimmig scheinen an— dere wesentliche Grundzüge des Verfassungs⸗Entwurfs von der Kom— mission gutgeheißen worden zu sein. Indessen ist es nöthig, erst den Inhalt mehrerer der hierher gelangten Briefe zu vergleichen, ehe sich ein bestimmteres Urtheil in dieser Beziehung fällen läßt. Der Ge⸗— burtstag der Königin war am 21. Dezember festlichst begangen wor gen. Ihre Majestäten hatten an diesem Tage zahlreiche Aufwartun— den empfangen. Die ansässigen Deutschen begingen den heiligen Abend und den Christtag in stiller Zurückgezogenheit, in noch tieferer unsere übrigen in Athen noch anwesenden Landsleute.

hereinigte Staaten von Uord-Amerika.

O New⸗NYHork, 12. Dez. Ich habe bereits der Korrespon⸗ denz ganz kurz erwähnt, welche in der jüngsten Zeit in Betreff von Texas zwischen den Repräsentanten der Regierungen der Vereinigten Staaten und von Mexiko zu Mexiko und in Wasphington geführt worden ist. Diese Aktenstücke sind von Wichtigkeit, aber von einer so ungeheuren Ausdehnung sie nehmen im National⸗-Intel⸗ ligencer, der sie vollständig mittheilt, nahe an 8 eng gedruckte Spalten ein daß an eine vollständige Mittheilung derselben nicht edacht werden kann. Ich fasse daher den Inhalt derselben über— ö in Folgendem zusammen:

1) Das erste Schreiben ist von Herrn de Bocanegra, dem mexikanischen Staats- Secretair des Auswärtigen, an Herrn Waddy Thompson, den Mi— nister der Vereinigten Staaten daselbst gerichtet. Er macht eine kurze Re— capitulation der Begebnisse der letztverflossenen Jahre, erwähnt der Koloni— sirung von Texas von den Vereinigten Staaten aus, wie dann die Revo— lution in Teras vorzugsweise von Bürgern der Vereinigten Staaten ange— schürt und durchgeführt worden sei, erinnert daran, daß die Vereinigten Staaten zuerst die Unabhängigkeit von Texas als selbstständige Republik anerkannten, die Schonung und die Zurückhaltung, welche Mexiko gezeigt, indem es, ohne zu weiteren Schritten sich fortreißen zu lassen, einfach gegen jenen Alt Protest einlegte; daß der Präsident stets nur den einen Wunsch gehegt habe, Frieden und Eintracht in der Nation zu bewahren, und daß es Pflicht der Regierung der Vereinigten Staaten sei, zu diesem Bestreben mitzuwirken. Endlich geht er auf den eigentlichen Zweck und Gegenstand seines Schreibens über und erklärt: „Die mexika— 1 Negierung hat hinreichende Beweise gesammelt, wie sie im Ueberflusse , Presse zur Oeffentlichkeit gelangt sind, daß der Er⸗

ö nn der Vereinigten Staaten in seiner nächsten Session selben a , werden soll, die sogenannte Republik Teras in die⸗ die 3 9 z und er fügt dann die weitere Erklärung bei, daß X uauische Regierung, die Vorlage eines Altes zu dem Zwecke der Einverleibung von Texas 'in das Gebiet der Vereinigten Staat ĩ Rtriegs, Erllarung gegen tie un iet der Vereinigten Staaten (iner werd; Herr de . 3 ze Republik gleichbedeutend betrachten tier li he rare nam zrsucht schließlich Herrn Thompson, „diese seierliche Protestation seiner Regierung iheilen.“

n 2 6 . Aniwort darauf 3 a e enrson zuerst den Empfang

rer S ĩ ö erwähnten. Schreibens an, Las ei mi Erstaunen gelesen habe, führt

dann aus, wie für die merxikanische Regier

; 4 ; x un ĩ J auf den Hauptpunkt der mexstanischen Drohung mu Gen eg Mn geht e . er folgende eben so warme als enischiedene Aniwort er g über, auf welche

Die direlte Drohung mit Krieg, weiche Se theilt, indem er sagt: dem Unterzeichneten unmöglich, irgend eine keis r lg n 8 .

92

zubieten. Gegen einen tapferen Mann oder eine tapfere Nation ist eine drohende Sprache nicht allein nutzlos, sondern muß auch unvermeidlich ihren Zweck verfehlen. Die Negierung des Unterzeichneten hat durchaus keine Lei= denschast für den Krieg, sei er nach Außen oder im Innern. Sie sucht eine andere Ruhmesbahn sich aus. Noch viel weniger wünscht diese Regierung Krieg mit Mexiko. Aber wenn irgend etwas ein solches Gefühl hervorrufen könnte, so wird es die beständige Wiederholung solcher Drohungen sein, die nach dem Urtheile des Unterzeichneten eben so unvereinbar sind mit dem Respekte, der seiner eigenen Negierung, als mit jenem, welcher der Regierung von Mexiko gebührt, und der Unterzeichnete ersucht darum, daß sie nicht wieder— holt werden mögen. Sollen sie auf Einschüchterung berechnet sein, so wer— den sie ohne Wirkung bleiben, und als eine Warnung sind sie nicht nöthig, denn sein Land ist stets in der Lage, jedem etwa eintretenden Falle die Spitze zu bieten. Der Unterzeichnete erlaubt sich beizufügen, daß „die glor— reiche, von dem unsterblichen Washington gegründete Republik ihren Eha— rakter in ihrer eigenen Haltung hat und keiner Warnung von irgend wel cher Seite immer bedarf, um sie vor Makel und Unchre zu bewahren.“

3) In seiner Antwort hierauf setzt der mexikanische Staats-Secretair des Aeußern auseinander, daß seine Regierung guten Grund habe, zu glau— ben, daß das Projekt, Texas den Vereinigten Staaten einzuserleiben, wirk⸗ lich bestehe; er beruft sich dabei auf den Inhalt der amerikanischen Zeitun— gen, auf umlaufende Gerüchte und auf die „veröffentlichten Worte des er— leuchteten Herrn John Quincy Adams.“ Er sagt, Mexiko drohe nicht, noch viel weniger fordere es heraus und reize auf; aber er bleibt dabei stehen, daß die Einverleibung von Texas als eine Kriegs-Erklärung betrachtet wer— den müsse, weil dadurch ein Artikel des Vertrags von 1831 verletzt werde, welcher feste, unverletzliche und dauernde Freundschaft zwischen den beiden Mächten feststelle.

4) Herr Thompson protestirt gegen das Dekret des Präsidenten San— tana, wodurch den Ausländern nach sechs Monaten der Detailhandel jeder Art in Mexiko verboten wird, indem er dieses Dekret als eine offene Ver— letzung des Vertrages erklärt, welcher ihnen das Privilegium unbeschränkter Handelsfreiheit zusichert.

5) Herr de Bocanegra, der mexikanische Staats- Secretair des Aus⸗ wärtigen, rechtfertigt dieses Dekret und vermag keinen Grund zu einer Pro— testation dagegen in demselben zu erkennen; worauf Herr Thompson erwie⸗ dert, er müsse, selbst auf die Gefahr hin, daß man ihn des Mangels an Einsicht und richtigen Urtheils beschuldige, sagen, er könne nicht die geringste

———

Bedeutung dem von dem mexkanischen Staats-Secretair angeführten Arti⸗ kel beimessen. Er drückt am Schlusse die Hoffnung aus, daß jenes Dekret möge zurückgenommen werden.

6) Nun kommt ein Schreiben von Herrn Upshur an Herrn Thompson, worin jener diesem den Empfang von dessen Depeschen anzeigt, und seine vollste Gutheißung des von ihm beobachteten Verhaltens ausspricht. Er findet die Sprache des Gesandten weder zu gereizt noch zu positiv. Wenn die mexikanischen Insulten sich wiederholen sollten, so hat der Gesandte die Instruction, „zu verlangen, daß das betreffende Schreiben zurückgenommen, oder angemessene Entschuldigung dafür gemacht werde“; auch ist der Ge⸗ sandte beauftragt, die mexikanische Regierung in Kenntniß zu setzen, „daß er nur in solcher Form von Courtoisie und Ächtung, wie sie der Ehre und Würde der Vereinigten Staaten gebühren, Verkehr mit ihr pflegen könne. Er ist ermächtigt zu der Erklärung, daß die Vereinigten Staaten sich durch⸗ aus nicht verbunden erachten, das frühere Verhältniß von Texas zu Mexiko zu respektiren. Dann folgt eine Art Kommentar zu seiner Protestation ge— gen das vorerwähnte Dekret, und er ist beauftragt, gegen die mexikanische Regierung eine entschiedene Sprache zu sprechen, und niemals zu dulden, daß dieselbe ungeahndet eine nicht weniger verletzende als überraschende Haltung von Superiorität annehme, welche ihre Beamten mehr als einmal gegen die Vereinigten Staaten zu zeigen sich herausgenommen hätten.

7) General Almonte, der mexikanische Minister zu Washington, schreibt an Herrn Upshur, wenn Texas den Vereinigten Staaten einverleibt werde, so werde er seine Sendung als beendigt ansehen, da Mexiko entschlossen sei, den Krieg zu erklären, sobald es von einem solchen Akt Kenntniß erhalte. ö

8) Herr Upshur antwortet kurz auf Herrn Almonte's Schreiben, und bemerkt unter Anderem darin, dieser Letztere gebrauche eine „ganz eben so starke Sprache, als diplomatische Artigkeit sie nur immer erlauben würde.“ Er fühle sich nicht berufen, die Anschuldigungen zu bejahen oder in Abrede zu stellen, und fügt dann bei:

„Was die im Voraus schon im Namen und auf ausbrücklichen Auf trag der mexikanischen Regierung gemachte Drohung mit Krieg betrifft, so erinnert der Unterzeichnete den General Almonte daran, daß es nicht das erste oder zweite Mal ist, daß Mexiko den Vereinigten Staaten unter ähn— lichen Umständen eine solche Warnung zugehen läßt. Der Unterzeichnete hatte gehofft, daß die Art, in welcher bisher diese Drohungen aufgenommen und behandelt worden sind, der mexikanischen Regierung klar das Licht ge— zeigt hatten, in welchem sie von jener der Vereinigten Staaten betrachtet wurden. Der Unterzeichnete muß jetzt blos beisügen, daß, da seine Regie— rung in der verflossenen Zeit nichts gethan hat, was mit den gerechten An— sprüchen Mexiko's unvereinbar wäre, der Präsident keinen Grund sieht, zu unterstellen, daß der Kongreß den Drohungen dieser Regierung irgend einen Einfluß auf seine Politik gestatten werde. Der Präsident hegt volles Ver⸗ trauen auf die Weisheit und Gerechtigkeit des Kongresses und kann nicht glauben, daß dieser Körper bei irgend einem Anlasse ihm seine kräftige Mit⸗ wirkung versagen werde, welche Politik er auch gegen Mexiko oder eine an— dere Macht einzuschlagen für gut erachten würde.“

„Schließlich erinnert der Unterzeichnete den General Almonte daran, daß seine Regierung in keiner Weise von jener von Mexiko zu lernen braucht, was sie ihrer eigenen Ehre oder den Rechten anderer Nationen schuldig ist. Es ist daher durchaus unnöthig, daß General Almonte in seinen künftigen Communicationen mit diesem Departement diese Regierung ermahne, entweder ihre Pflichten zu erfüllen oder auf ihren Ruf zu achten bei irgend einem Anlasse, welchen die merikanische Regierung etwa zu an— tizipiren belieben sollte.“

9) General Almonte sagt in seiner Entgegnung, daß Herr Upshur ihn gänzlich mißverstehe, und schreibt ihm eine weite Auseinandersetzung, um ihm das zu zeigen. Er bezieht sich auf das offizielle Journal der Negie rung der Vereinigten Staaten, um den Beweis der gemachten Anschuldi— gung zu führen, und erklärt, weder er noch seine Regierung hatten die Ab— sicht gehabt, und man hätte gar nicht unterstellen sollen, daß sie solche ge⸗ habt hätte, gegen den legislativen Körper Anschuldigungen zu machen, und noch viel weniger, die vollziehende Gewalt an Erfüllung ihrer Pflichten zu mahnen. Er würde sehr erfreut sein, wenn man eine förmliche Erklärung zu dem Ende abgeben wollte, daß keine Absicht einer Einverleibung von Texas in die Vereinigten Staaten von deren Regierung unterhalten werde.

10) Herr Upshur schließt die Korrespondenz, indem er zeigt, daß er den General Almonte keinesweges mißverstanden habe; er weigert sich jedoch, irgend eine solche Erklärung, wie die verlangte, abzugeben, weil er keine Macht dazu habe. Inzwischen erklärt er ausdrücklich, daß Texas als ein unabhängiger Staat zu betrachten sei, und daß die Regierung der Verei— nigten Staaten es daher nicht für nöthig findet, irgend eine andere Nation bei ihrem Verkehr mit der Regierung dieses Staates zu Rathe zu ziehen.

Eisenbahnen.

Glückstadt, 9. Jan. (J. W.) Die Allerhöchste Genehmigung des von dem Glückstädter Eisenbahn-Comité mit der Altona Kieler Eisenbahn-Direction über den Betrieb und die Unterhaltung der Glückstädter Zweigbahn abgeschlossenen Vertrags ist heute eingegan⸗ gen, und das Programm zur Actien-Zeichnung, welches schon in Druck gegeben ist, wird ehestens erscheinen.

gandels- und Börsen - Nachrichten.

Berlin, 13. Jan. Beim Beginn der heutigen Börse stellte sich be= deutende Kauflust für Köln- Mindener ein, und wurden solche circa ö höher als gestern bezahlt. Selbst ansehnliche Gewinn-Realisirungen in= fluirten nur wenig auf den Stand des Courses. Anhalter beliebt und zu höheren Coursen gefragt. Oesterreichische Effekten höher als

estern und in Gloggnitzer Mehreres gemacht; Nordbahn-Aetien 9 fest und ohne Abgeber. Stettiner Actien erfuhren eine wesent=

pro Wispel:

Weizen: 47 42 Rthlr. Gerste: Roggen: 3565 327 * Hafer:

J

1

Den 13. Januar 1844.

liche Erniedrigung, erholten sich jedoch wieder und schlossen gefragter. Das Geschäft war nur in Köln-⸗Mindener von 122 ea

Magdeburg, 11. Jan. Höchster und niedrigster Getraide⸗Martt prei

28 27 Rthlr. 18 165

6

ö 1 1 ! . * ö . 8 Pr. Cour. otssnm. 8 Er. Cour. . Brie. 6eld Brief. Geld. Gem ,. 33 3 ' . BrI. Pots. Eisenb. 5 163 St. Se —* 1 5 =. 2 ä . ee, m,. ö. . . do. 40. Prior. Ob. 4 164 1035 w,. z e 4 . g Med. Lpæ. Eisenb, 185 , g, ne. weg do. do. Prior. Obl. 4 104 1035 ö. ö 9 BrI. Aub. Eisenb. 144 Sckuldverschr. 3 100 100 ; J * do. do. Prior. Obl. 4 1045 nerl. Stadt- obi. 37 102 K 5. 3. 2 , Düss. Elb. Bisenb. 5 815 Dent. do. in Tb. 43 Ido. do. Prior. Obl. 4 9695 96 Westpr. Pfandbr. 35 10175 . 5 72 717 5 ⸗⸗ 35 Rhein. Bisenb. 5 ( . . 14 Gross. Pos. do. 4 1059 105 . p. 4 975 . 6 3 1007 100 do. do. Prior. Obl. 1 71 6 , * o Bel. Frankf. Bib. 5 1435 14275 Ostpr. Pfandbr. 33 1033 ö 1 P 6 do. do. Prior. Obl. 4 1035 Pomm. do. . 101 . ö ; 8 . * Ob. - Schles. Eisb. 4 1155 ö Kur- u. Neum. do. 3 102 1013 a. . ; . 2 37 , do. Lt. B. v. eingez. 1 104 K 5. kB. St. E. Li. Au. B 122 WM Gold al mareo. Mazs4deb. Halber- Friedrichsd'or. 13 13 12) tadter kisenb. 4 117 And. G Idin. à 5 ru. 12 1 13 Bresl- Schweidn.- Niscouto. ö. 41 Freihæ. Risen. 4 WM WM Pr. Cour. Ire ch Se l- CO urFss. Tilt. a 30 Sar Brie. Geld. d 250 FI. Kurz 141 J / 250 FI. 2 Mt. 140 Hamburg...... 300 Mb. Kurz . 150 w 300 Me. 2 Mt. 149 , 118. 3 Mt. 6 24 e 300 Fr. 2 Mt. 80 79 J / 150 FI. 2 Mt. 1044 d i 150 FI. 2 Mt. 102 ,, 100 Thlr. 2 Mt. 994 8 Tag 100 99 Leipzu in Courant im 14 TI. Fuss.. 100 Thlr. 2 1 999 99 , , ,, 100 *I. 2 Mt. b56 24 k 100 sRbl. 3 Woch. 1075

Auswärtige

Amsterdam, 9. Jan. Niederl. wirkl. Seh.

Poln. 300 FI. 95 G. do. 500 FI. 965. HHAIamburg, 11. Jan. London, 6. Jan. Cons. 395 974. Rel. —.

sive 55. Ausg. Sch. 123. 24396 I10ll. 543. 595 do. 1

Engl. Russ. . Bras. 743. Chili . Columb. —. Pa ris, 8. Jan. 595 Rente fin cour. 124. 40.

59h Neapl. au ceompt. 105. 75. 59h Span. Rente 293.

Mail. 103.

Nordb. 130. Glogęn. 1153.

Berichtigung. Im gestr. Bl. der All Beilage, S. S7, Sp. 3,

1

Sp. 1, Z. 9 v. o. statt: fernen Bäume“, Far

Mex. 321. 395 Rente sin our. S2. 70.

Börsen.

547. 536 40. 991.

59h Spau. 2145. 395 do. 3115. Pass. 53. Ausg. . TZiusl. 6. Preuss. Pr. Sch. . Fol. . Oesterr. 109. 495 Russ. Ilope 91. Antwerpen, S. Jun. Zinel. Neue Aul. 20. Frankfurt a. M., 10. Jan. 5965 Met. 1125 G. Bank- Actien 2024 p. ult. 2025. Bayr. Bank- Aetien 682 G. Hlo9pe 90. Stiegl. 891. Int. 51 5.

do. 200 FI. 31 6. kauk-Actien 1690 Br. Bugl. Russ. 11

Neue Aul. 22. Pas 064. Neue Port 44.

751 Peru 223.

Pass. 55.

Wien, 8. Jan. 596 Met. 1103. 195 100. Bank- Actien 1638 excl. Di-

z. Breuß Ztg.,

Z.. 25 v. u. ist statt: „3. *, zu lesen 3. 5 statt: „Eucolypten⸗Wälder“, Eucalypten-Wälder, S. 88,

ren⸗Bäume, und

Sp. 3, 3. 48 v. o. statt: „Lasyurus“, Das yurus.

Meteorologische Beobachtungen.

Sonntag, 14. Jan. komische Oper in 3 Abth., nach dem Französi Musik von Auber.

Im Konzertsaale: Die seltsame Wette, Lu Hierauf: Ich bleibe ledig, Lustspiel in 3 Abth., C. Blum.

Montag, 15. Jan.

sche Studien.

Sonntag, 14. Jan. Gast-Vorstellung des (nach dem ersten Akt des Stücks): 1) La Gitana, tanz, mit Kastagnetten, ausgeführt von Clara.

Zweite Abtheilung (zum Schluß): Cassander's Traum, oder: Der Pantomime in 1 Akt. Dazu:

Montag, 15. Jan. Lammermogr.

Dienstag, 16. Jan. war ich! Base, als letzte Gastrolle.)

Zum erstenmale wiederholt: . brief, Lustspiel in 3 Abth., von R. Benedir. Hierauf: Humoristi— (Herr Löwe: Brauser, als Gastrolle.)

Herrn Price aus Kopenhagen, in 2 Abtheilungen.

Der Vater der Debütantin. (Dlle. Simon, vom Stadt⸗Theater zu Magdeburg: Die

Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober⸗

1844. Morgeus Nachmittags Abends Nach einmaliger

12. Jan. ͤ 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung. Luftdruck . ... 342,83 par. 342, 8 par. 34 1, 92 par. Quellwürme . R. , . R. , R. 8S, 10 R. Flusswärme 9, o? R. Thaupunkt ... 9,90 ö .. n. , R. odenwärme 4,19 R. Duustsũttiguns 96 pCt. S0 pet. 91 pCt. Aus dns tun 0, o 1 Rb. ,,, heiter. heiter. heiter. Niederschlags 0. Windcl⸗ 0. 80. Würme wechsel 4,17 Wolkenzug. . . J 9,27 R.

Tagesmittel: 342,39 Far. . 7,7 R... 8,97 R... S9 pCt.

Königliche Schauspiele. Tarlo Broschi, oder: Des Teufels Antheil,

schen, von Scribe.

stspiel in 1 Aufzug. nach A. Nota, von

Der Steck⸗

Königsstädtisches Theater.

Kinder⸗Ballets des

Erste Abtheilung spanischer National- 2) Der Leitertanz.

3) Sicilianisches bas de deux, ausgeführt von Clara und Rosa. Zum erstenmale wiederholt: unglückliche Liebhaber, Zauber⸗ Eine Reise nach Spanien. in 2 Akten, nach Gautier, von B. A. Herrmann. 3 . ¶talienische Opern⸗Vorstellung. Lucia di

Posse

Vorher: Das

ö Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen.

Hofbuchdruckerei.

Beilage

93 Beilage zur Allgemeinen Preußischen

Sonntag den 14

Januar.

Zeitung.

Anhalt.

Ueber den Zustand der Schafzucht in Australien.

(Schluß.)

Handels⸗ und Börsen-Nachrichten. Stettin. Schifffahrts- und Marltbericht. Hamburg und Hull. Maiktbericht.

Dan 3 i 9. Markibericht. Vreslau, Köln, Mainz,

Ueber den Zustand der Schafzucht in Australien.

(Schluß. Vergl. Allg. Preuß. Ztg. Nr. 13 Beilage.)

Die Sorgfalt für die Pflege der Heerde verdoppelt sich, wenn die Zeit der Lammung herannaht, für diesen Zweck werden die besten Weiden in gut eingehegten und geschützten Feldern reservirt. Hat man auf diese Weise die Mutterheerden untergebracht, so hat der Schäfer nichts weiter zu thun, als dafür zu sorgen, daß sie nicht gestört werden, das Uebrige aber der Natur zu überlassen. Man läßt die Lämmer in manchen Gegenden im Sep ember, in anderen schon im Juni kommen, örtliche Veihällnisse sind dabei bestimmend. Bei hinlänglicher Weide und sonst richtigem Verfahren, darf man mindestens auf 85 b Lämmer rechnen, häufig erreicht man 90 „5, und darüber Der Monat Juni ist der Dezember des Nordens und wie mild der Winter auch ist, so bringt er dennoch eine rauhere Temperatur, und auch im September regnet es in Vandiemensland noch heftig. Den deuische Schaf— züchter erschrickt, wenn er einen Haufen kostbarer Merino Schafe mit den nengebornen Lämmern, dem Winde und Wetter preisgegeben sieht. Und doch ist die Sterblichkeit nur gering, bei den älteren Thieren beträgt diese kaum 5 Ib, an Lämmern verliert man von der Geburt bis zum Eutwöhnen sehr wenige und überhaupt bis sie einjährig sind, selten mehr als 8 Hh. Dies beweist, welchen Witterungswechsel selbst das feine Schaf zu ertragen vermag, wenn es von der Geburt an demgemäß gehalten wird.

Die Schur richtet sich gewissermaßen nach der Lammungzeit, da man die Lämmer gern entwöhnt, bevor sie beginnt; man scheert in manchen Gegenden erst im Januar, in anderen schon im Oktober.

Es ist bekannt, wie viel von einer guten Schafwäsche abhängt, das hat man dort von jeher gefühlt; die englischen Kaufleute haben ausführ— liche Instructionen darüber hinausgeschickt, aber sie klagen immer noch, daß die australischen Wollen in dieser Beziehung mangelhaft seien, „théy are e. gan n, gie die Phrase ist. Wie allenthalben, giebt es auch dort Leute, die ihr Fach nachlässig oder ohne Sachtenntniß betreiben und zu gerechten Klagen Veranlassung geben. Aber es bieten sich bei den bestehen⸗ den Verhältnissen auch viele Schwierigkeiten dar, von denen manche nur allmälig mit der wachsenden Kultur, andere wohl nie sich werden beseitigen lassen, von denen aber jene Herren gar keinen Begriff haben. Der prak— tische Schafzüchter nur weiß, wie schwierig es ist, selbst bei zweckmäßigen Einrichtungen eine Heerde zur Zufiiedenheit durch die Wäsche uͤnd Schur zu, bringen. Um wie viel schwieriger noch muß dies bei der dort üblichen Haltung sein. Bei dem steken Aufenthalte im Freien häufen sich nicht nur Staub und Sand im Vließe an, sondern auch das spitze Laub und die dünnen Zweige von allerlei Büschen und Sträuchern hängen sich daran fest. Wenn nach dem Abbrennen der Rasen das junge Gras hervorkeimt, drängen sich die Schafe begierig nach jedem Hälmchen, und durchsuchen Wald und Gebüsch, wobei ihnen die Blätter der halb ver— brannten und verdorrten Farren-Kräuter in das Vließ bröckeln, und das verkohlte Holz sie ganz schwarz färbt. Alle diese Unreinigkeiten werden durch den Regen tief ins Vließ hineingespült, und sind durch bloße Pelzwäsche nie ganz herauszubringen. Ist es dennoch gelungen, eine guie Wäsche zu Stande zu bringen, so bleibt der Erfolg immer noch ungewiß, weil die Thiere bis sie trocken werden, wieder auf die Weide müssen, wo sie mindestens 3 Tage, bei ungünstigem Wetter aber 6 bis 8 Tage, jenen Uebelständen aufs neue ausgesetzt sind. Da das Wetter zu dfeser Zeit sehr warm ist, so suchen sie in dichten Gebüschen und hohlen Vaumstãmmen Schutz gegen die Sonne; wie das frisch gewaschene Bließ dabei leidet, kann man leicht ermessen. Man weiß, wie gern alle Vieharten, bei heißem Wetter, sich auf kahlen Erdstellen, auf dem trockenen Sande hinlagern; sührt etwa gar ein Fahrweg durch das Revier, so kann man dar— auf rechnen, daß die Heerde die sandige Spurlinie zum Nachtlager wählen werde. Zu diesen Uebeln gesellt sich in vielen Gegenden noch eine, um diese Zeit reifende Pflanze, „KJeoena Sanguisorba'“, die ihre Kletten an jeden rauhen Gegenstand hängt, der sich ihr nahet und namentlich die unteren Theile des Vließes ganz damit überzieht; dies sind die sogenannten „urrss worüber man in England so viel Klage führt.

Man sucht diese Uebelstände so viel als möglich aus dem Wege zu räumen, indem man zur Aufnahme der Heerden während der Wasch⸗ und Schur-Periode, besondere Weide-Reviere anlegt, die gut eingehegt und von allem Gebüsch und verbranntem Holze gereinigt werden. zläch zweckmäßige Wasch-AUnstalten trifft man häufig an, und in manchen Gegenden, die Man— gel an gutem Waschwasser haben, wäscht man sogar in Bottichen mit Seife und erwärmtem Wasser. Solche Anstalten können aber nur allmälig ent⸗ stehen, sie sind überdies auch kostspielig und werden nur in den älteren Ko— lonieen und auch da nur bei den wohlhabenderen Ansiedlern angetroffen. In neuen Ansiedlungen sind die angedeuteten Schwierigkeiten noch viel grö⸗ ßler, ganz besonders in Port Philipp, wo es an geschlossenen Weide-Revieren ganz fehlt, ohne diese aber ist es unmöglich, die Heerden bis zur Schur rein zu erhalten.

Zum Scheeren bedienen sich die bedeutenden Ansiedler eigens dazu ge⸗ bauter Schuppen, manche haben zu diesem Zweck gemauerte Gebäude von 2 Etagen, die auch zu Speichern dienen, kleinere Heerden werden im Freien geschoren. . . ;

Das Scheeren geschieht ausschließlich, durch Männer, sowohl Sträflinge als freie Arbeiter. Erstere erhalten bei dieser Gelegenheit eine Ertra⸗Por tion von Thee, Taback oder Bier, Letztere bezahlt man nach der Stückzahl von 10 bis 12 Sh. für das Hundert. Obgleich die Schafe minder zahn als hier zu Lande sind, hält man es doch nicht für nöthig, ihnen beim Scheeren die Beine zusammen zu binden. Der Scheerer nimmt das Schaf ohne alle Vorbereitung, setzt es etwas, hart auf den Hintertheil und hält es während der Arbeit, die stehend verrichtet wird, zwischen den Beinen bis das Vließ herunter ist, ein geübter Scheerer scheert 40 bis 50 Stück den Tag. Die Vließe werden einzeln zusammengerollt und häufig noch auf die bekannte barbarische Weise, mit dem Schäferbande, oder mi Bindfaden oft auch gar nicht zusammengebunden. Da die Schiffsfracht weniger durch das Gewicht als durch den räumlichen Gehalt des Gegenstandes bestimmit wird so ist man darauf bedacht, die Wolle so dicht wie möglich zu verpacken. Die Form der Säcke ist viereckig, etwa 4 hoch und 2 breit, diese werden in einen aus starken Bohlen bestehenden Kasten von derselben Gestalt eingeschlossen, über diesem ist eine starke Schraube angebracht, mit welcher die Bündel schichtenweise hineingedrückt werden. Auf diese Weise preßt man zwar in einen Ballen von 19 bis 20 Kubitfuß Gehalt, 250 bis 3900 Pfd. Wolle hinein, allein diese Art der Packung, obgleich sie allgemein üblich ist, hat sehr große Nachtheile. Die Wolle wird so dicht zusammengepreßt, daß die Bündel durch das ihr eigenthümliche Fett, an einander backen. Schon in den Spei⸗ chern zu London, wo die australischen Wollen ausgestellt werden, zeigt sich ein hieraus entspringender Nachtheil. Obgleich die Ballen theilweise aufge⸗ schnitten werden, so kann man doch nur mit großer Mühe eine Probe her⸗ ausziehen, diese aber wieder in den Sack hineinzustecken, ist gar nicht mög⸗ lich, der Fusiboden ist daher mit allen den successive herausgezogenen Pro-

ben ganz bedeckt. Die genaue Untersuchung der Waare wird auf diese Weise dem Käufer nicht blos erschwert, sondern fast unmöglich gemacht, bei dieser Ungewißheit über den wirklichen Werth derselben aber, fallen seine Gebote stets zum Nachtheile der Verkäuser aus. Auch für den Fabrikanten hat solche hart verpackte Wolle manche Nachtheile, die Bündel lleben so fest zusammen, daß die Vließe beim Oeffnen zerreißen, wodurch deren Sortirung vor der Fabrication umständlicher und kostspieliger wird. Vergebens eifert man gegen dieses Verfahren, die gewichtigste Rechtfertigung, die der Ansied⸗

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ler dafür anführt, ist, daß wenn er seine Wolle auch lose an Bom schickte, sie dort dennoch zusammengepreßt werden würde. Und dies ist theilweise gegründet, die Ballen werden im Schiffsraume durch Maschinen aller Art so zusammengequetscht, daß nicht selten die Planken des Verdecks davon auf

getrieben werden. Durch eine Erhöhung der Fracht um Pee. pro Ctr. könnte man diesen Uebelständen abhelfen.

Mit Ausnahme der Besitzer kleiner Heerden, verkauft der Ansiedler seine Wolle nicht an Ort und Stelle, sondern übergiebt sie einem Agenten, der verhältnißmäßige Vorschüsse darauf leistet und die Versendung nach Lon⸗ don so wie den Verkauf dort besorgt. Die Versendung der Wollen geschieht vom Dezember bis März, sie erreichen in 14 bis 18 Wochen den Srt ihrer Bestimmung und werden meistens in öffentlichen Auctionen verkauft, die in London hauptsächlich in Garraway's Kaffehaus Cornhill stattfinden. Die Käufer, die sich dort aus den Fabrik-Distrilten versammeln, haben die au s3⸗ zubietenden Wollen schon auf den Speichern untersucht, die Zeichen und Nummern der Ballen ssich notirt und bieten nun so schnell hinter einander, daß in wenigen Stunden mehrere tausend Ballen verlauft werden, ohne daß dabei auch nur ein Wollpröbchen zu sehen ist.

Die. Spesen von Australien ab stellen sich wie folgend: Fracht nach England J Pee. pro Ctr., See Assekuranz 2975, Verkaufs- Provision 1 9, vom Werthe, Dock und audere Spesen etwa 6 Sh. pro Ballen, im Durch— schnitt 12—15 5 von der Brutto-Einnahme.

2. Nach dieser Darstellung der hauptsächlichsten Momente im Betriebe der Schaszucht können wir zu der Ugtersuchung übergehen, worauf deren Nutz barkeit eigentlich basirt sei, und inwieweit die im Eingange berührten Prin zipien hier ihre Anwendung finden.

J. In den ersten Anfängen war Fleisch ein werthvoller Gegenstand in Australien. Als der oben eiwähnte Macarthur im Jahre 1811 vor einem Comité in London über den Zustand der Dinge in Neu- Süd Wales befragt wurde, sagte er unter Anderem aus: „Der Preis des Rind- und Hammel fleisches habe bis 1801 zwischen 3 Sh. und 2 Sh. 6 Pee. geschwankt, sei aber seidem auf 1 Sh. und in der letzten Zeit auf 9 Pee. herabgesunken.“ Mir wurde von mehreren alten Ansiedlern erzählt, daß sie um jene Zeit ein gutes Geschäft bei der Kängaruh-Jagd machten, indem das Gouvernement für die Verpflegung der Sträflinge das Pfund solchen Fleisches mit 18 Pee. be— zahlte. Dieser hohe Preis, wie überhaupt die Vorliebe der Engländer für fettes Vieh, veranlaßte Viele, das große langwollige Schaf zu halten. Der Viehbestand des Einzelnen war damals sehr gering im Verhältniß zu seiner Weide, und wenn diese auf seinem eigenen Reviere knapp wurde, fo benutzte er die umliegenden Kronländereien, die damals Gemeingut waren.

Unter solchen Umständen konnten auch die großen Thiere gedeihen und machten sich, bei den hohen Preisen, durch das Fleisch bezahlt, das Vließ aber wurde so wenig beachtet, daß man die Schafe, um die Raude abzu halten, mehreremale im Jahre schor und die Wolle verbrannte. Mit der allmäligen Zunahme des Viehbestandes mußte nothwendig der Preis des Fleisches fallen, da der Verbrauch nicht in gleichem Verhälinisse zunahm. Gleichzeitig gingen die Kronländereien der ergiebigen Distrikte immer mehr in Privatbesietz über, der Ansiedler war auf seine eigenen Triften be— schränlt und mußte diese stark besetzen, wodurch die Ergiebigkeit der Weiden bedeutend geschwächt wurde. Dies ist eine Erscheinung, die sich allenthalben nach wenigen Jahren schon bemerkbar macht. Ein Revier, das noch nie zur Weide gedient hat, oder doch nur von Känguruhs besucht worden, trägt selbst auf, leichten Boden einen üppigen Graswuchs und gewährt in der ersten Zeit eine reiche, feitmachende Weide. Allmälig aber verschwinden manche der Grasarten, vielleicht weil sie nun nicht mehr reifen und sich durch den Saamen fortpflanzen können, die Grasnarbe wird immer dünner, und nach einigen Jahren vermag derselbe Weideraum kaum die Hälfte der früheren Zahl zu ernähren. Die großen vielfressenden Thiere mußten daher den ganzen Tag auf den Beinen bleiben, um bei der knappen Weide sich den Magen zu füllen, und kamen dabei ganz herunter. Man ließ daher diese Fleischthiere allmälig aussterben und legte sich auf die Zucht der jetzt allgemein verbreiteten leichten und feinwolligen Race, die, geschlachtet, ein Gewicht von 35 40 Pfd. erreicht.

Seit einigen Jahren hielt sich der Marktpreis des Fleisches zwischen 3 und 4 Pee, doch nur für den Verbrauch in den Städten, die aber, bei der geringen Bevölkerung, nur wenig gebrauchen. Für den Absatz großer Quantitäten giebt es keine andere Gelegenheit, als bei der Verpflegung der Sträflinge, die vom Gouvernement in Entreprise gegeben wird. In den neuen südaustralischen Kolonieen aber, wohin keine Deportirten kommen fehlt diese Hülfsquelle auch; sie führen daher ihr Schlachtvieh nach den be⸗ nachbarten Ansiedelungen aus. Zu Anfang dieses Jahres kamen ganze Schiffsladungen aus Port Philipp nach Vandiemensland; die Thiere waren in vorzüglichem Zustande und zeichneten sich besonders durch die große Menge von Fett an den inneren Theilen aus die Triften waren? dort noch in ihrer schönsten Frische. Diese Zuführen drückten den Preis des Fleisches vollends herunter, und die Folge war, daß die im letzen März ausgebotenen Lieferungen für das Goudbernement in manchen Gegenden mit l Sh. 1 Pee. übernommen wurden, was durchschnittlich etwa 196 h. für das Stück beträgt. Aber selbst zu so geringen Preisen ist der Absatz im Verhästniß zum Viehbestande nur sehr beschränkt. Der Ertrag aus dem Fleischverkauf ist also jetzt schon ganz unerheblich und wird im Laufe der Zeit sich immer mehr verringern. ;

II. In Australien bildet die Schafzucht keinen Zweig der Landwirth— schaft, sie steht damit in gar keiner Verbindung, und manche Heerdenbesitzer in den jungen Kolonieen kaufen ihren Bedarf an Weizen und Hafer in der nächsten Stadt. Man hat sich zwar in manchen Gegenden auf den An bau künstlicher Wiesen und Grasfelder gelegt, doch mehr zur Weide für einzelne Haufen der edlen Zuchtthiere, als für große Heerden. Selbst von den Stoppelfeldern macht man keinen Gebrauch, man beeilt sich vielmehr, diese abzubrennen und baldmöglichst umzubrechen. Die Masse der Schafe lebt auf der wilden Weide, und ihr Dünger geht für die Wirthschaft ganz verloren. Daraus ergiebt sich ein vom hiesigen Standpunkte aus parador scheinendes Resultat, nämlich: daß die Erweiterung des Ackerbaues eine Verminderung des Viehbestandes herbeiführt, weil das für den Landbau urbar gemachte Weideland den Schafen ganz entzogen wird.

Daß mit der steigenden Bevölkerung der Ackerbau sich erweitern, die Schaszucht der Landwirthschaft sich anschließen und dies eine Verminderung der Erzeugungskosten herbeiführen werde, ist möglich, doch liegt ein solcher Zustand gewiß noch in sehr weiter Ferne. Bekanntlich leidet Neu⸗Südwales an periodischem Mißwachs und muß seinen Weizenbedarf von außerhalb beziehen. Diese Zuführen lieferte früher Vandiemensland, das für die Kornkammer Australiens galt. In den letzten Jahren aber führte man Weizen aus Valparaiso und Mehl aus Nord-Amerika zu so niedrigen Preisen ein, daß der Ansiedler die Konkurrenz nicht zu ertragen vermag. Der Weizen fiel nach der letzten Aerndte, die in Vandiemensland besonders günstig gewesen, auf 4 Sh. pro Bushel. Dieser Preis aber deckt die Er— zeugungs-Kosten nicht. Aber selbst wenn diese durch wohlfeilere Arbeit sich verringern sollten, dürfte der Getraidebau nie eine große Ausdehnung er— langen. Bei dem Mangel an schiffbaren Flüssen und dem für künstliche Straßen schwierigen Terrain wird der Betrieb des Ackerbaues stets an die Nähe der Häfen und der Küste gebunden sein, denn, entfernt von diesen, würden die Transportkosten des Getraides den größten Theil seines Wer thes aufzehren.

III. Da auf solche Weise vom Fleisch nur ein sehr geringer, vom Dünger gar kein Gebrauch gemacht wird, so ist die Nutzbarkeit der Heerden einzig und allein auf die Wolle beschränlt. Hierauf ist auch bei den be— deutenden Heerdenbesitzern das Augenmerk ausschließlich gerichtet, und wer Gelegenheit gehabt hat, Proben dortiger Erzeugnisse zu sehen, wird einräu— men, daß man in der Veredlung bedeutend vorgeschritten ist. Ueber den Einfluß des Klima's auf die Beschaffenheit der Wolle herrschen in Europa nech sehr irrige Meinungen. Von einer Verfeinerung des Vließes auf dem= selben Thiere als Folge der milden Luft habe ich bei einer fast 12jährigen Beobachtung nichts wahrnehmen können. Eben so unbegründet ist die Mei⸗ nung, als sei zur Erzeugung einer kräftigen Wolle ein nördliches Klima erforderlich, weil nach eineni strengen Winter die Schafe hier am besten scheeren. Die australische Wolle ist in der Regel sanst und doch kräftig und eiguet sich bei der erforderlichen Länge vollkommen zum Kämmen. In der

in einem stärkeren Grade auf die Nachkommen zu vererben scheinen, als es in Europa der Fall ist, daher auch gewisse, den seinen Racen eigenthüm- liche Mängel sich schnell in einer Heerde verbreiten, hierzu gehört ganʒ be⸗ sonders Dünnwolligkeit und das damit zusammenhängende Zwirnen.

Wie günstig aber auch Klima und Boden im Allgemeinen der Schas⸗

zucht zu sein scheint und wie bedeutend auch die Fortschritte sind, die man darin gemacht, so darf man doch bezweifeln, ob die dortigen Verhältnisse sich für die Eizeugung hochseiner oder auch nur feiner Wollen eignen. Die Art und Weise der Haltung, die wechselnde Einwirkung der heißen Sonne, der trockenen Luft, des Staubes und Regens, alle diese Einflüsse sind dem feinen Vließe nachtheilig. Das Schaf selbst artet nicht aus, es bringt immer Wolle von derselben Güte hervor, aber diese leidet während ihres Wachsthums und bleibt nach der Schur, nicht nur in Beziehung auf Reinheit, sondern auch in der eigentlichen Feinheit des Haares, weit dh 313 Produkt zurück, das von ahnlichen Thieren in Deutschland gewonnen wird. Die Frage, wie hoch kömmt dem australischen Heerdenbesitzer seine Wolle zu stehen, ist sehr schwierig genau zu beantworten, weil örtliche Ver= hältnisse dabei einen großen Unterschied machen. Eine ungefähre Berech- nung läßt sich jedoch aus folgenden Datis zusammenstellen.

Nach den geseßtzlichen Bestimmungen für den Verkauf von Kron— ländereien, soll in allen australischen Kolonieen kein Land unter 1 Pfd. St. pr. Acre verkauft werden, dies ist also die niedrigste Annahme für den Kostenpreis des Weidelandes.

. Der gewöhnliche Zinsfuß ist 10 , dazu diskontiren die Banken, und können Kapitalien hypothekarisch sicher untergebracht werden.

Die in den letzten Auctionen verkauften Wollen haben im Durchschnitt nicht ganz 1 Sh. 6 Pee. erlangt. . . Demgemäß würde bei einer Heerde von 30090 Köpfen die Berechnung sich folgendermaßen stellen:

Ausgabe.

1 Sch fe denn und nne . 45 Pfd. St. 1 Gehülfe do. , . . Schur - und Verpackungskosten 21 Pl i n oo 9 ] Kosten der Einhegungen und andere kleine Ausgaben. . ... 40 . ginnen vom n lezen nnlnlll·l/-, w J

3009 Morgen Land..

3009 Schafe.

1 Pfd. St. . XD rr Sr 210 Sh. 15001

60 Störe

à 5 Pfd. St. 53 /

3000 Schafe à 23 14

,,, , ,, , J

h 250 ö

öh , 8 6 Fer- 675 Pfd. St. Sh. Pee. . ;

Spesen ab 123 65) F 84 n 8. Summa 590 Psd. St. 12 Sh. 6 Pee.

. Nach dieser Berechnung verwerthet sich das Anlage- Kapital auf etwa Hä, was nicht ganz der übliche Zinsfuß ist. Bedenk man, daß der An⸗ siedler seine Zeit und Thätigkeit ganz den Heerden widmen muß, daß seine Existenz, seine Aussichten für die Zukunft von der Ergiebigkeit der Heerden allein abhängen, so wird man leicht begreifen, daß der hier berechnete Ge— winn allein den Kapitalisten schwerlich bestimmen würde, sich diesem mühe— vollen Geschäste zu widmen. Das Anlockende des Unternehmens liegt viel- mehr in der Aussicht, durch den eigenen Zuwachs entweder feine Heerden sich vergrößern und den Ertrag aus der Wolle mit jedem Jahre steigen zu sehen oder aus dem Verkauf desselben bedeutenden Gewinn zu ziehen. Eine stete Vermehrung der Heerden aber erfordert auch eine verhälmißmäßige Erweiterung des, Weideraumes; der Ansiedler muß also die Mu— tel besitzen alljährlich frisches Weideland acquiriren zu können. Al- lein nur Wenige sind im Stande, auf diese Weise zu verfahren, die Meisten rechnen auf den Verkauf ihres Zuwachses. In früheren Jahren war dies eine einträgliche Speculation, damals strömten frische Einwande⸗ rer in Menge herbei, begierig ihre Kapitalien in einen so glänzenden Unternehmen anzulegen, Heerden waren daher stets gesucht, und der Preis der Mutterschafe hielt sich zwischen 20 und 30 Sh. pr. Stück, Mit dem Sinken der Wollpreise und der Zunahme des Viehbestandes hat die Nach— frage fast ganz aufgehört, und man ist in der letzten Zeit in Neu⸗Süd— wales damit umgegangen, die Schafe zu schlachten, ihr Fleisch auszukochen und den daraus gewonnenen Talg nach England zu schicken, hierdurch hofft man das Stück auf 4 Sh. zu verwerthen. Fassen wir das Gesagte zusammen, so wird sich herausstellen: daß Australien in Beziehung auf die Qualität, auf die Erzeugung der mitteln Wollgattungen angewiesen ist, daß die Waare aber in der Wäsche und überhaupt in der Reinheit den deutschen Wollen dieser Gattung noch lange nachstehen wird; daß die Productions Kosten, trotz der anscheinend wohl⸗ feilen Haltung doch sehr bedeutend sind und bei den jetzigen Preisen dem An— siedler nur einen geringen Gewinn übrig lassen. Hlerin liegt zugleich die Beantwortung der von vielen Seiten ängstlich ausgesprochenen Frage: „wie wind es weiden, wenn die Heerden sich über die unermeßlichen Tristen Australiens werden verbreitet haben:“ Mit der Zunahme der Heerden muß der Boden im Preise steigen; die Productions-Kosten werden sich also ver⸗ größern. Wird es dann noch dem Ansiedler lohnen, Wolle zu erzeugen so wird auch der deutsche Landwirth dabei bestehen können. ; Sollte uns noch ein ferneres Fallen der Wollpreise bevorstehen, so würde dies zwar allenthalben drückend gefühlt werden, allein nirgends wohl mehr als in Australien. Wir haben gesehen, daß dort der Ertrag aus den Heerden einzig und allein auf Wolle beruht, der geringste Ausfall darin

Leitung der . muß man dort um so vorsichtiger zu Werle gehen, als die Eigenschaflen der Vollblusfhiere, die man zu Kreuzungen gebraucht, sich

dürfte im Stande sein, den Wohlstand der ganzen Kolonie zu erschüttern. Doch wir sind weit entfernt, jenen freundlichen Gegenden eine solche Zukunst vorauszusagen oder gar zu wünschen. Es läßt der Fortgang menschlicher Bestrebungen, im Kleinen schon nicht, wie viel weniger bei so großartigen Verhältnissen, sich vorausbestimmen; doch immer dürfen wir mit Zuversicht erwarten, daß die Intelligenz den Sieg davon tragen werde Wie diese in unseren Tagen alle Geblete menschlicher Thätigkeit immer mehr durchdringt, davon sehen wir in unserem Vaterlande die erfreulichsten Anzeichen; mit diesem Bewußtsein möge man auch, in Beziehung auf den besprochenen Gegenstand, hier wie dort, der Zukunst vertrauungs voll ent⸗ gegen gehen. l. S

N V., S.

gandels- und Zörsen - Uachrichten.

Danzig, 9. Jan. An der Börse wurden heute 32 L. 129pf. poln. Weizen a Cs. 360 verkauft.

Stettin, 12. Jan. (B. N. d. O.) Stettin zählte primo Januar 1813 217 Schiffe, 27743 Lasten. Hinzugekommen sind 4) durch Neubau und Vergrößerung 8 Sch. 619 L., 2) dürch Ankauf 2 Sch., 51 X., zu⸗ sammen 19 Sch., 694 L. Abgegangen: 1) durch Seeverlust 15 Sch. 2093 L., 2) durch Verkauf 2 Sch., 306 L., 3) durch Abwracken 1 Sch“ 35 L., zusammen 18 Sch., 2134 L. folglich Minus 8 Sch., 1749 L. und Bestand primo Januar 1844 209 Sch., 26,003 L. Außerdem ist in 1843 die Kriegs Korvette „Amazone“ von 14 Kanonen vom Stapel gelassen.

kö. Stettin, 12. Jan. (B. N. d. O.) Nachdem nun durch das seit Anfang der Woche eingetretene Frostwetter unsere Schifffahrt see⸗ und strom⸗ wärts ganz geschlossen worden ist, hat, Mangel an fast jeder Speculation die Sille in unserem Handel noch mehr zugenommen. ; Gelraide, In Weizen beschränkt sich das Geschäft auf wenige Ankäufe am Landmarlt, wo Erporteurs fortwährend mit Zurückhaltung zu Werke gehen und für guten 128 / 29pfd. ukermärkschen und märkschen nicht über 18 Rthlr. bewilligen wollen. Nur in einzelnen Fällen und bei besonders guter Qualität wird bis 49 Rihlr. von denselben zugestanden. Für eine kurz vor Schluß der Schifffahrt angekommene Partie 128 / 129pfd. ziemlich feinen märkschen wurde 51 Rthlr. gefordert, doch waren annähernde Gebole nicht dafür zu erhalten, daher solche wohl zu Lager gehen wird., Für schlest⸗