1844 / 15 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

schen und p y in loco, bei nominell, nach Qualität für 11! bi 33 4 34 Rthlr. gefordert, genehmer damit, 335 a 4 *

. 3 5 behält Frage. E en und

; hi Stande gekomm . im Flůh laß 3 tame; sche 8 Nthlr. bewilligt worden, zu welchen Hafer stille und auf Lieferung im

6 / 7 schlesische und pommersche =* 31 ler nn n fein e,. 1 Frühjahr pomm, von 0 52ls. pr. S hsl. zu 17 bruch zu 16. Nthlr. faãuslich. fer, am Landmarlt große 33

Samen. ben, und würde guter Winter Ra besse jetzt nicht mehr unter 68 3 70 Rthlr. zu kaufen sein.

einsamen bleibt auf 52 Rthlr. gehalten, sich fortwährend sehr selten etwas.

a 34 Rthlr., kleine 31

Sualltät auf 14 bis 16 Rthlr. gehalten.

mothee fast ganz geräumt und unter 13 Rthlr. schwerlich zu haben.

Leinsamen ganz still und Preise nominell. Oelkuchen unverändert.

bei größeren Partieen 1. Rthlr. geboten.

Spiritus aus erster Hand zur Stelle 263 27 56.

Hand ist zu 265 76 gelauft.

geschlossen, und dazu anscheinend noch zu verkaufen.

SFzgettwaaren.

Andere Fettwaaren ohne Umgang. Lein . kommen, Palmöl 11 Rihlt. Baumöl, Gallipoly

2

Pottasche, Kasansche . Rthlr.

Für schott. Roheisen Nr. 14 bleibt 16 a 4 Nthlr. gefordert.

Breslau, 10. Jan. Getraide-Preise.

Höchster: Mittler: Weizen 2Rthl. Sgr. 6 Pf. 1 Rthl. 24 Sgr. 6 Pf. 1 Roggen J 9 Y 6 * 6 5 1 Geise J 6 2 20 Q Hafer w . 3 *

8

Köln, 8. Jan. Oktober 307 Rthlr.

Rüböl slauer.

Effekt. 287, pro M

. bleiben die letzten Notirungen gesorbert, wozu gäufer olnischen ie i übrigens geringem Vorrath, sorjw ih tend ganz 6 1216 M I2pfd. (32 bis Su / Sopfd. pr. Schsl.) Auf Lieferung im Frühjahr ist es ein wenig an— Nihlr. bezahlt, auf 34 Rthlr. gönne, cs si neuerdings einige Abschlüsse darin uf Lieserung

s. nd nen nens nene, mf, : Ortbruc, Bs githir?

Erbsen finden nur zu billigen Preisen Käu— à 32 Nthlr.

Rapps und Rübsen ist fortwährend sehr wenig mehr zu ha⸗ ren um so auch. on Oelpreifsen, und dem Niedenhein, so doch von entfernteren Seehäfen. Das ist's, was

Finter⸗Rapps, bei den besser gegangenen Speculation à Ia haussé jetzt so mißlich macht. Auch in Bezug

Preußischer Schlag- die ĩ 1 auf die Wein Aerndte scheint man sich eiwas getäuscht zu haben.

Von weißem Kleesamen zeigt derte die Kreszenz als unbrauchbar, ja als verloren; jetzt stellt sich aber

Mittelmäßige alte Waare ist mit 3 Rthlr, bezahlt, feinere und neue gar nicht zu haben. Nother wird ngch Steinklee auf 9 Nihlr. Thi

Für Rappkuchen auf Lieserung im Frühjahr

Auch aus zweiter Auf Lieferung im Frühjahre ist zu 21

Rüböly behauptet seine jüngst erlangte festere Stellung, in 10c0 10, auch selbst schon 11 Nihlr. gefordert, pr. März/April 11 Rthlr. Leinöl in loco 10* Rthlr., wozu anzu— 147 Rthlr. unverst. TEhran, Südsee, 19 Rthlr. Berger br. Leber 263 Rthlr. geforbert.

Rihl. 18 Sgr. 6 Pf.

Säe⸗

O

gar slau.

Hamburg, 11. Jan.

108. 130 Rthlr., märk. u.

r. u. b. 95. 122 Rthlr. Niedrigster: meckl., Rthlr., niederelb. Winter dänische 52. 72 Rthlr.

1

94

Mainz, 8. Jan. (O. P. A. 3) Die Produkten · Geschästs leute, welche dieses Jahr wieder tüchtig auf Theuerung spekuliren wollten, schei⸗

heraus, daß es allerdings Wein gab im Jahre 18413, ja dieser Wein gar nicht so schlecht gerieih, als man glauben machen mochte. wird noch dazu sehr preiswürdig verkauft und hat viel Nachfrage. Die älteren Weine waren zwar auf die schlechten Aerndte-Berichte hin aller dings sehr hoch im Preise gestiegen; gegenwärtig aber, wo. man eines Befferen belehrt ist, ist die Nachfrage schwächer und die Preise sind nicht mehr so fest und hoch. Und endlich in Oel sehen wir ganz dasselbe Verhältniß; Ende Oktober brachte die Speculation außerordentlich hohe

(B. H.) poln. 108. 134 Rihlr., anhalt. u. magd. rother 100 130 Rthlr.— braunschw. 114. 130 Rthlr, weißer 114. 130 Rthlr., mecklenb. u. pomm, 23. 136 Nihli. holstein. 92. 125 Rthlr., eyder u. büsum. w. 106. 18 Nthlre, niederelb. ; Roggen, danz., elb. u. kön. 75. 82 Nthlr.,, märk., pomm. 72. 83 Rihlre, holst. u. niederelb. 69. 74 Rthlr., dänisch. „0. 74 Jithlr. Gerste, m. u. oderbr. 62. 66 Nthlr., anh. u. magd. 71 474 52. 56 Nthlr., holst. u. mecllenb. 62. 73 Nthlr., Hafer, oberländ. 42. 48 Rthlr., mecklenb. u. holst. 37. 45 Rthlr., eyder u. husumer 34. 44 Nthlr.,

* 27 1 6 * ; ö, 13. 54 Rthlr., niederelb. w.

dän. 38. 48 Nthlr. Erbsen 66. 76 Rihlr. ai 28 21, pro saamen 140. 446 Rthlr.

Man schil⸗

161,381 Or., Wicken 2550 O Knochen

Dieser Wein

Getraide⸗Preise. e weißer do. schlef. gelber 28 a2 42,

100. 130 Rthlr. ,

Wicken 72. 86 Rthlr. Rapp

Or., 7438 Tonnen. saamen ist also die Einfuhr von allen zu unserer Geschästs Branche gehö renden Artikeln im letzten Jahre kleiner, als in dem vorhergehenden gewesen, wie aus obiger Tabelle hervorgeht.

6 a ide⸗Prei Preise zu Wege, jetzt ist der Oelhandel, bei großen Vorräthen, ganz und Sh. weten, 2 do. innter u. rother 5 38 a 40 Sh), po¶omm., mecklenb. u.

1

Weizen, Sh.), dänisch., holstein u. fries. do. 48 rother 48 a 51 Sh. (u. Schl. do. weicher 44 Mahl⸗ 30 a 31, Malz⸗ 30 a 3 fries, Brau⸗ 17 a 19, do. Futter 1 große u. Mittel⸗ 2b a 28, kleine 27 a 30 Sh. Erbsen, Mahl- 30 a 32, Koch⸗ 32 a 34 Sh. 2.

Saamen, Oelkuchen re. 38 Sh., ertra 42 Sh. kuchen, holländ., fries. u. franz. p. Ton 6 2 7 Psd. 5 Sh., deutsche p. Ton 6 a]? Pfd. Rüböl 34 a 35 Psd.

Hull, 4. Jan. (B. H.) Einsuhr von sremdem Getraide, Samen re.

18 13. 18 42.

nen bedenflich zu werden. Die Kauflust in Frucht ist versch wunden, die i nnn . 70,113 Or 231, 494 Or. Märlte sind noch stark besahren und doch sind diese Preise nicht fest, ja, 117 65 270 , 56863 Gerste gedrückt und selbst im Rückgang begriffen. Daraus solgt, daß die Preise, , 86552 rn f welche wir kurz nach der Aerndte und bis jetzt hatten, künstlich erzeugt, 1 2 und daß die Aerndte selbst viel besser war, als ihr Ruf, sowohl in quanti- ,,, 8 530 * 165i tatioer als in qualitativer Beziehung. Freilich haben die großen Zuführen, , . die wir in der letzten Zeit an Weizen erhielten, ohne daß ein veihältniß— ,,,, 210 68 * 17317 Nthlr., 48/4916 Sder⸗- mäßiger Versandt stattfand, viel zu dieser flauen Stimmung beigetra—⸗ ,, 8e dae 656 126 gen; allein, wenn wir in der Krisis vor dem letzten Herbst. Zu— , is? Ton 6379 Ton. fuhren erhielten, so darf man wohl in allen anderen Keonjunktu⸗ giepphachen ö. . . . ̃ sicherer darauf rechnen, wenn auch nicht von Franken nm n , ö 20 443 . 27 565 .

Die Zunahme der Einfuhr in diesem Jahre gegen das vorige Jahr beträgt von Gerste 57, 6 Or., von Leinsaamen 31,341 Or., saamen 26,640 Or. Dagegen sindet in diesem Jahre eine Abnahme der Einfuhr gegen das vorige Jahr bei solgenden Artilkeln statt, als Weizen Haser 35,884 Or.,

von Rapp

Bohnen 7654 Or., Erbsen 2982 Or., Leinkuchen 192 Tonnen, Rappkuchen 555 Tonnen Mit Ausnahme von Gerste, Lein- und Rapp

Weizen, danz. u. königsb. hochbunt. 35 2 56 a 53 Sh. (u. Schl.

märkscher rother 50 a 54 Sh. (u., Schl.

38 She, anhalter u. schles. weißer 1 a 56 Sh. (u. Schl. 39 2 42 52 Sh. (u. Schl. 36 a 38 Sh. ),

33 a 36 Sh.), russ. u. odess. harter

a2 47 Sh. (u. Schl. 36 a 36 Sh.). Gerste,

pomm. 13 a 16, Bohnen,

( h. Hafer, dän. u. a2 20, russ. 14 a 17 Sh. Wicken, große u. kleine 30 2 32 Sh.

g⸗ p. Qr. 34, 36 a Rappsaamen p. 10 OQrs. 24 Pfd. 10 Sh. Lein- slensburger u. Leinöl 27 Psd.

Leinsaamen, Schlag

Rappkuchen 4 Pfd. 15 Sh. Knochen 80 a 83 Sh.

m.

gekanntmachungen.

1321 . en .

Aus dem Mobiliar-Nachlasse der am 30. November 1842 zu Christianstadt verstorbenen Wittwe Henkelmann, Johanne Christiane Lorone geb. Toeppe, ist dem am 29. Mai 1516 geborenen Sohne derselben, dem Jo— hann Franz August Henkelmann, ein geringes Erbtheil zugefallen, welches mit 15, Thlr. 23 Sgr. 11 Pf. in unserem Depositorio verwaltet wird. Da, aber der Aufenthalt des genannten Eiben unbekannt ist, so wird derselbe event. dessen nächste Verwandte von diesem Erb-Anfalle mit der Aufforderung hierdurch in Keunt⸗ niß gesetzt, sich mit ihren Ansprüchen an diese Erbschast innerhalb dreier Monate bei dem unterzeichneten Ge— richte zu melden und ihre Gerechtsame wahrzunehmen,

Sorau in der Niederlansitz, den 18. Dezember 1813.

Königl. Land⸗ und Stadtgericht.

(1 5) Kreis.

391 Oeffentliche Bekanntmachung.

Wir bringen hierdurch zur öffentlichen Kenntniß,

() daß in Gemäßheit des S. 4. der höchsten Verord nung vom 2. November 1836 Gesetz- Sammlung Nr. CLI. am 6ten d. M. die sech ste Ausloo⸗ sung von Schuldbriefen aus dem ersten geschlossenen Anlehen der Landschaft des Herzogthums Gotha statt gefunden hat, und daß durch dieselbe die nachverzeich neten 76 landschaftlichen Obligationen, nämlich:

aus Serie A. Nr. 10. 56.

aus Serie B. Nr. 220. 228. 1405. 429.

aus Serie G. Nr. 467. 501. 528. 567. 627. 672.

689. 861. 867. 914. 917. 990. 1070. 1094. 1195. 1223 1267. 1300. 1436 I

aus Serie D. Nr. 1935. 1937. 1990. 1996. 2015.

2094, M73. 2335. 2356, 2187 50). 2563. 2660. N52. 2777. 2873. 2889. 2898. 3025. 3213. 3215. 3597. 3632. 3657. 3669. 3676. 3762. 3763. 3778. 3793. 3862. 3890. 4014.

4015. 4185. aus Serie E. Nr. 4226. 4391. 4481. 4608. 4795. 4749. 4756. 4790. 4891. 4884. 4999. 5060. 05, 51 g. 3. 5303 zur Abzahlung bestimmt worden sind; 2) daß nach Anleitung der §8. 4. und 5. der höch— sten Verordnung vom 19. Mai 1843 Gesetz-Samm— lung Nr. CClLIII. ebenfalls am 6ten d. M. die erste Ausloosung von Obligationen aus dem zweiten geschlossenen Anlehen der Landschaft des Herzogthums Gotha erfolgte, wobei die nachverzeichneten 33 Schuld— briefe, nämlich: aus Serie A. Nr. 6. 68. 130. aus Serie B. Nr. 177. 259. 283. 384. 390. 391. 461. 474. 487. 531. 587. 600. 633. 655. 670. 737. 769. 879. 1069. 1113. aus Serie G. Nr. 1213. 1214. 1263. 1270. 13141. 1359. 1408. 1504. 1536. 1518 zur Abzahlung am 1. Julius d. J. ind. ) daß nach Maßgabe der gesetzlichen Bestimmungen in dem §. 7. des zuerst gedachten höchsten Patents vom 2. November 1836 die am 5. Januar 1839 aus— geloosten und realisirten landschaftlichen Schuldbriese nebst den dazu gehörigen Zinsleisten und Coupons, als: aus Serie A.

bestimmt wonden

Nr. 59. 142. aus Serie B. Nr. 245. 351. 265. 6. ö aus Serie CG Nr. 580. 874. 968. 992 . 60. 571. 968. 892. i102. 1216. 1222. 1314. 1353. 1478.

aus Serie D.

Ni, 12. 1852. 1919. 1923. 2099. 2121. 22 2, öö5. 310. 31. i153. Tr. 37350 3317. 3132. 3519. 3539. F i5. 3326** .

aus Serie E. ;

2219.

Nr, L258. 283. 4331. M3. 482. A462. 766 4617 15. 1766. 77. 4782

15851. 5539. 4913. 149 5. sioꝛ. 5115.

5298.

4679. 4793. 4979. 5140. 5305.

4741. 48411. 5028. 5190.

5317.

4742. 4813. 5034. 5207. 5335.

5071. 5236.

5374.

50835. 5ꝛai. S8.

am 6ten d. M. in Gegenwart eines Deputirten Herzoglichen Justiz- Kollegiums allhier n m.

sind, und

——

4) daß ferner die neunten Zins-Abschnitte zu den landschastlichen Obligationen der ersten Anleihe

sub Nr. 3330 aus Serie D. und

ub Nr. 5355 und 5378 aus Serie . so wie die zehnten Zins-A bschnitte zu den landschast— lichen Obligationen

sub Nr. 2596. 37381. 3782 aus Serie D. und

sub Nr. 4320 aus Serie . weil solche innerhalb der gesetzlich vorgeschriebenen Zeit nicht realisitt wurden, in Gemäßheit des §. 11. der obengedachten landesherrlichen Verordnung nunmehr er loschen sind. .

Gotha, den 9. Januar 1844.

Herzogl. sächs. Ober Steuer -Kollegium, 121

Nachdem in Uebereinstimmung mit dem Ausschusse Ehrliebender Bürgerschaft der Verkauf des dritten Apo thelen-Privilegii von uns beschlossen, setzen wir, Bür germeister und Rath der Stadt Wismar, zu solchem Verkaufe hierdurch einen Termin an und laden alle die— jenigen, welche das Privilegium zur Errichtung und Halkung einer dritten Apotheke in hiesiger Stadt läuf lich erstehen wollen,

am 14. Februar 1844 vor den zur Stadtkämmerei verordneten Herren zu er scheinen und ihren Bott abzugeben.

Geboten ist bereits neben einer jährlichen Recogni— tion von 400 Thlr. N. 3 ein Kausgeld von 5009 Thlr. N. . Der Rath und die Quartiere des bürger schaftlichen Ausschusses werden am Tage der Licitation sich versammeln und nach eingereichtem Lieitations Pro- tokolle über den Zuschlag sofort die Resolution ertheilen.

Die Bedingungen des Verkaufes weiden im Termine bekannt gemacht werden, sind aber auch schon vierzehn Tage vor dem Termine in der RNaths-Negistratur ein— zusehen und gegen die Gebühr in Abschrist zu bekommen.

Gegeben unter dem Stadtsiegel. Wismar, den 30. Dezember 1813. .

K

H. Enghart, Stadt- Secretair.

34h Auf Imploriren Herrn Dris. Heinrich von der Hude für Jochim Georg Bentien, in cura lereditatis der verstorbenen Anna Maria, geb. Böbs, weil. Hans Eh— lers Wittwe, befindet sich hierselbst ein öffentliches Pro⸗ klama angeschlagen, wodurch alle diejenigen, welche an den Nachlaß der genannten, am 20. August d. J. hier⸗ selbst verstorbenen Anna Maria, geborenen Böbs, des am 29. Oktober 1826 hierselbst verstorbenen, aus Teutendorf gebürtigen Hans Ehlers hinterlassenen Wittwe, sei es aus dem vom letztgenannten Hans Eh— lers unterm 25. Januar 1805 errichteten, am 2. Novbr. 1826 publizirten und am 7. Dezbr. 1826 konfirmirten Testamente, welchem zufolge der Testator, für den Todesfall sei⸗ ner zur Universal-Erbin eingesetzten Ehefrau sei— nen Erben die gesetzlichen Acht Schillinge Vier Pfen⸗ nige, nebst 330 Mf. an Erbgut und seiner Ehefrau Erben deren Eingebrachtes vorbehältlich die gleich⸗ mäßige Vertheilung des alsdann noch vorhandenen Nachlasses unter seine und seiner Ehefrau Erben ver— fügt hat, sei es in Bezug auf eine, in dem gedachten Nachlasse vorgefundene, auf den Namen des Asmus Ehlers, vor— verstorbenen Bruders des weil. Hans Ehlers, lautende Obligation hiesiger Stadtkasse . d. 19. Januar 1797 über Ct. Mf. 350 Term. Weihnacht ü 23 pCt. oder aus irgend einem anderen Rechtsgrunde Erbrechte oder sonstige Ansprüche und Forderungen geltend zu machen gemeint sind, schuldig erkannt werden, solche ihre Ansprüche und Forderungen l n am 9. Januar 1843 im hiesigen Niedergerichte anzumelden und dar— zulegen, unter dem Nechtsnachtheile, daß diejenigen, welche sich nicht gemeldet, mit ihren Ansprüchen und Forderungen für immer präkludirt, der Nachlaß an die angemeldeten und legitimirten Erben dem obgedachten Testamente gemäß vertheilt und eben diese Erben als allein zu der vorerwähnten Stadtkasse-Obligation be—= rechligt anerkannt werden sollen. Actum Lübeck im Niedergericht, den 25. Nov. 1843. In sidem Wibel, Dr.

Allgemeiner Anzeiger.

Literarische Anzeigen. 4 Kommissions-Verlag der G wo P j Us⸗ schen Buch- u. Kunsthandlung,

Königl. Bauschule Laden Nr. 12, ist so eben erschienen: Thiele, die jüdischen Gauner, 2r 13 Thlr. Früher erschien ebendaselbst: Thiele, die jüdischen Gauner, 1 14 Thlr.

Band, geh.

Band, geh.

Bei Unterzeichnetem ist so eben erschienen und daselbst, so wie durch alle Buchhandlungen zu beziehen: .

311 aus dem Gebiet der gesammten Technik und deren Hülsswissenschaften,

in Vereinigung mit mehreren Mitgliedern der polytech—

nischen Gesellschaft in zwanglosen Heften herausgegeben

von C. L. Hoffmann. Erstes Heft.

.

1) Prahmspritze mit Ruderrädern von r. Kufahl, Mechaniker.

2) Der vom Hütten -Inspeltor Schmahel erfundene Cupolofen.

3) Das Dornsche Dach ein gutes Dach, von L. Hoffmann.

4) Reinigung des Krapplacks zur Herstellung einer möglichst lasirenden Farbe zur seineren Oelmalerei, von Carl Kreßler.

5) Verpackung des Phosphors von Carl Kreßler,

6) Ueber die chemische Untersuchung einer Legirung von Blei, Zinn, Wismuth und Quecksilber, von Dr. L. Elsner.

7) Ueber Reinigung des schwefelsauren Manganoxyduls von Eisen und über die Darstellung eines eisen— freien Manganvitriols überhaupt, von Dr. L. Elsner.

8) Ueber alkalische Bleichlaugen, von C. Kreßler.

Tabelle der Primzahlen und der zusammengesetzten

Zahlen nebst deren Primfaltoren von L. Hoffmann. Wird sortgesetzt.

Das zweite Hest ist bereits unter der Presse und wird diesem ersten bald nachfolgen. Preis eines Hes— tes 15 Sgr. E. S. Mittler

in Berlin (Stechbahn 3).

Ludwig

Im Kommissions Verlag von Bernh. Tauchnitz jun. in Leipzig erschien und ist in der Stuhr⸗ schen Buchhdlg. in Tenn, Schloß— platz 9. in Potsdam, am Kanal neben der Post, vorräthig:

Den kschrift

; in Betreff der Frage: Ist eine von den Hohen deutschen Regierun— gen ausgehende Anerkennung: daß die

Reichsgräflich Bentincksche Familie

zum

hohen Adel in Deutschland gehöre, keinem Bedenken unterworfen?

Nebst zwei Nachträgen.

gr. J. Velinp. geh. d Thlr. ͤ Der Reichsgräflich Bentincksche Successionsstreit hat eine so c ol Theilnahme erregt, daß diese von dern Dr. Eckenb erg verfaßte Dentschrist, die für die

30

Angelegenheit von großer Bedentsamkeit ist, gewiß mit vielem Interesse gelesen werden wird.

33 8 ö E. V. Schroeder, Linden 23, ist eben erschienen: Die Bewässerung und Reinigung der Straßen Berlins. Von den Majoren Baper und Blesso Mit einem Plan. gr. 8. geh. Preis 10 Sgr.

In Unterzeichnetem ist so eben erschienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen:

1371 Handbuch der 2 2 k ** 8 Dampsmaschinenlehre für Techniker und Freunde der Mechanik. Von Dr. Christoph Bernoulli. Zweite gänzlich umgearbeitete Auflage. Mit 9 Steindrucktafeln. gr. 8. Velinpapier brochirt. Preis 2 Thlr. 5 Sgr.

Statt aller Anrühmung glauben wir hdier nur die Haupt-Abschnitte aus dem reichhaltigen Inhalt dieser neuen, gänzlich umgearbeiteten Auflage anführen zu dürfen:

Einleitung. Wichtigkeit der Dampfmaschinen für die menschliche Gesellschaft und allmälige Verbreitung der— selben. J. Historische Mittheilungen. a) Er. findung der ersten Dampfmaschine durch Saverv. I) Von früheren Versuchen, die Kraft des Dampfes anzu wenden. „) Erfindung der ersten Kolbenmaschinen durch Newkomm. ) Fortschritte bis auf Watt. e) Umge staltung der Dampfmaschinen durch J. Watt. Q Clas⸗ sifieation der bis jetzt erfundenen Arten von Vamps— maschinen. 9) Erforderniß einer wirklichen Dampfma⸗ schine. l) Darstellung einer Dampfmaschine in ihrem Zusammenhange, und zwar einer doppelt wirkenden mit niedriger Pressung, nach Watt und Boulton. II. P hy sik des Dampfes. a) Von den Gesetzen der Dampf bildung und den Eigenschaften des Dampfes überhaupt. p) Spezielle Phpsik des Dampfes. I. Von der Erzeugung oder Production des Dampfes. I) Vom Ofen und der Feuerung. 2) Von den Dampf kesseln oder Dampferzeugern. 3) Von der Alimenta⸗ tion oder Speisung des Kessels. 4) Von den Verän. derungen des Dampfdruckes im Kessel und, dessen Messung. 5) Von den Mitteln, eine Erplosion des Kessels zu verhüten. IV. Von den verschiedenen Organen dern eigentlichen Damyfmaschinen a) Von Dampfeylindern. b) Von Dampf kolben. ) Von der Admission des Dampfes und deren Regulirung. 4) Von der Distribution des Dampfes oder Ee Steuerung. () Vom Kondensator oder den Berdich tungs-Apparaten. ) Von den Organen zur Etzielung einc? rotirenden Bewegung. V. Von der Stär!e oder dem Nutzeffelt der Dampyfmaschinen, mit einem Anhang, ob Hochdruck-Maschinen vortheil

ĩ I. Von noch nnge⸗

inen —⸗Sostemen. . Schifffahrt, oder den Schiff ma⸗ chin en. 4) Geschichtliches über die Erfindung und Verbreitung der Dampfschifffahrt. 2) Besondere Er— sordernisse einer Schiffsmaschine. 3). Verbindung der Maschine mit der Radwelle. 4) Erhältliche Schnellig seit. 5) Ueber die erforderliche Kraft der Dampsma— schinen. 6) Uebelstände der Nuderräder. 7) Aichi— medische Dampsschiffe oder Schrauber. 8) Dimensionen von 2amerikanischen und 2 französischen Dampfschiffen. 9) Schiffmaschine von Galo-Cagalat. VIII. Von den Lotomotiv-Maschinen. «) Besondere Ex— sordernisse einer Lokomotiv-⸗Maschine. b) Uebersichtliche Beschreibung einer Lekomotive und ihrer Vemichtungen. ) Speziellere Betrachtung der verschiedenen Theile und ihrer Verrichtungen.

Stuttgart und Tübingen, November 1843.

J. G. Cottascher Verlag.

Das Abonnement beträgt: 2 KÜthlr. für Jahr. 1 KRthlr.— Jahr. S Üthlr. 1 Jahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preiserhöhung. Insertions-Gebühr für den Raum einer Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr.

M 15.

Preußische

8e in

—5(cöeine

Montag den

15 ten Januar

Alle Ppost-Anstalten des In und Auslandes nehmen SGestellung auf dieses glatt an, für Serlin die Expedition der Aug. Preuss.

1 Zeitung Criedrichsstrasse Nr. 72. *

13844.

. Amtlicher Theil. , Inland. Hirschberg. Mildthätigkeit des Grafen Schaffgotsch. Elberfeld. Nachrichten von dem Kommerzienrath Grube. Trier. Untergang eines Moselschiffes. Deutsche Bundesstaaten. Ba zern. Würzburg. Neues Dampf⸗ boot. Döllingens Büste. Bier ⸗Beschlagnahme. Baden. Karlsruhe. Seltene Vollziehung der Todesstrafe. Aufruf des Gewerbe⸗Vereins. Freie Städte. Hamburg. Der Neubau. Frankfurt a. M. Wagner's elektro magnetische Maschine. Frankreich. Pairs-Kamm er. Adreß-Entwurf und dessen Diskussion und Annahme. Paris. Beschlüsse der Adreß-⸗-Kommission der De⸗— putirten- Kammer. Offizielle Erklärungen der chinesischen Regie⸗ rung hinsichtlich der Handels -Verhältnisse mit Frankreich. Briese aus Paris. (Der Berichterstatter der Adreß-Kommission in der Deputirten— Kammer; die Adreß⸗Debatten in der Pairs-Kammer; tunesische Händel.) Großbritanien und Irland. London. Die Wahl der Sprzial— Jury in Dublin für den O'Connellschen Prozeß.

Italien. Der durch den Aetna⸗Ausbruch verursachte Verlust.

Spanien. Madrid. Der Kriegs-Minister will angeblich aus dem Ka— binet treten. Capitulation der Citadelle von Figueras.

Griechenland. Schreiben aus Athen. (Geburtstag der Königin: gün—

stigere Stimmung in der National-Versammlung und im Publikum; die

Deutschen.)

Handels- und Börsen⸗Nachrichten. Marktbericht. Königsberg und Magdeburg.

Berlin. Börsen⸗ und Marktbericht.

Kunst⸗, Mode- und Luxuswaarenhandel in Paris.

Beilage.

Amtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: Dem Oekonomie-Kommissarius Grothe zu Weißenfels und dem Oekonomie⸗Kommissarius Moldenhawer zu Salzwedel den Titel: Oekonomie⸗Kommissions-Rath zu verleihen.

Bekanntmachung.

Das diesjährige 16te Stück des Gesetz⸗ und Verordnungs⸗— blattes für das Königreich Sachsen enthält eine Verordnung vom ten v. M., wonach die etwa noch im Umlaufe befindlichen säch⸗ sischen Kassen-Billets über 1 Rthlr, und 2 Rthlr. vom Jahre 1818 nur noch bis mit dem 1. März 1814, Nachmittags 5 Uhr, bei den Auswechslungs-Kassen zu Dresden und Leipzig gegen neue Kassen— Billets umgetauscht, sämmtliche bis zum bemerkten Zeitpunkte nicht zum Umtausch gelangten derartigen Papiere aber als völlig werthlos betrachtet werden sollen.

Wir sehen uns veranlaßt, das Publikum auf diesen für die Gül⸗ tigkeit aller etwa noch cirkulirenden sächsischen Kassenbillets vom Jahre 1818 anberaumten definitiven Präklusiv⸗Termin aufmerksam zu machen.

Berlin, den 22. Dezember 1843.

Der Finanz⸗Minister Der Minister des Innern von Bodelschwingh. von Arnim.

Dem Friedrich Bickelmann zu Saarbrücken ist unterm 11. Januar 1814 ein Patent auf eiserne Wagenräder in der durch Zeichnung und Be— cchreibung nachgewiesenen Ausführung auf sechs Jahre, von jenem Tage an gerechnet, und für den Um fang der Monarchie ertheilt worden.

Abgereist: Der General⸗-Major und Commandeur der ersten Garde⸗Kavallerie⸗Brigade, von Tümpling, nach Königsberg i. Pr.

Uichtamtlicher Theil.

Inland.

Hirschberg, im Jan. Der Bote aus dem Riesengebirge enthält folgende Dankfagung von Seiten der Ortsvorstände der Standesherrschaft Giersdorf und Hermsdorf: Se. Excellenz der Herr Reichsgraf von Schaffgotsch ꝛc. ꝛc. haben aus gewohnter hoher

Milde, den Nothstand der armen Spinner erwägend, zu bestimmen

gernht: „daß in sämmtlichen Ortschaften, zur freien Standesherrschaft

Giersdorf und Hermsdorf gehörig, Garn auf, Sr. Excellenz Rech⸗ nung gekauft werden solle, auch den armen Spinnern eine Kleinigkeit mehr Über den jetzt so niedrigen Preis zahlen zu dürfen. Bei dem armen Weber in unserem Gebirge ist es nunmehr dahin gekommen, da er seine Gewebe nicht mehr verkaufen kann, und seine Stühle leer stehen, kein Garn mehr nöthig zu haben; weshalb durch die hohe Gnade Sr. Excellenz viele Familien vom bittersten Elende gerettet werden. Da dies Garn mit Verlust wieder verkauft werden soll, so würde es das gute Werk sehr fördern, wenn recht viele Garn— käufer sich an die Verkaufstelle mit ihrem Bedarf wenden möchten. Gott segne das Werk und erhalte uns unsere gnädige Grundherr— schaft noch lange, lange!

Elberfeld, 8. Jan. (E. 3.) Vom Herrn Kommerzienrath Grube sind Nachrichten aus Aden im südlichen Arabien, so wie aus Bombay, letztere bis zum 24. November gehend, eingelaufen. Von Suez war derselbe auf einem Kriegs Dampfboot, „Cleopatra“, wel⸗ ches der Gouverneur von Bombay zur Abholung der Depeschen und Passagiere dorthin gesandt hatte, den 3. Oktober weiter gefahren; den 6. Oktober Morgens fuhren sie auf einer Sandbank fest, wo— selbst sie 37 Stunden bei heftigem Nordsturm und starkem Wellen— schlag fest blieben und den Untergang des Schiffes gewärtigen muß⸗— ten, als endlich die steigende Fluth und die Kraft der zurückschlagenden Maschine sie glücklich los brachten. So gelangten sie am 13. Sftober Abends nach Aden, wo sie bis zum 4. November bleiben mußten, was jedoch ein viel angenehmerer Aufenthalt als Suez ist, obgleich an keine weiten Exkursionen zu denken war, da dies die umherziehenden Araber nicht räthlich machen. In diesem fernen Winkel der Erde wurde am 15. Oktober unseres Königs Geburtstag festlich gefeiert und demselben auch dort mit gutem deutschen Rheinwein ein Lebehoch gebracht. Am 4. November endlich verließen sie Aden und erreichten am 15. November Abends Bombay, wo sie bis Mitte Dezember verweilen werden, ehe die Reise weiter geht. Bis hierher war die Gesellschaft,

mit Ausnahme einzelner Unpäßlichkeiten, stets gesund gewesen und hatte die große Hitze gut ertragen. Bombay ist ein bedeutender Ort von 360,000 Seelen und mit großem Handel, der zur belebtesten Zeit wohl an 50 Schiffe täglich dorthin führt. Die Bevölkerung besteht meistens aus Hindus nnd Persern; dann finden sich Engländer, Portugiesen, ein französisches und ein deutsches Haus.

Trier, 9. Jan. (Tr. 3.) Bei einem 9 Fuß hohen Wasser⸗ stande am Pegel scheiterte heute Morgen 8 Uhr das mit Stein⸗ kohlen beladene Schiff des Peter Ernsdoörff aus Barbeln am zweiten Landpfeiler der Moselbrücke. Ein Glück beim Unglück war, daß der dem Schiffe entgegengefahrene Kahn in dem Augenblicke bei dem⸗ selben anlangte, wo der Hintertheil versank und die darauf besind—⸗ liche Mannschaft eben noch darin Rettung finden konnte.

Ausland. Deutsche Bundesstaaten.

Bayern. Würzburg, 9. Januar. (W. A. B.) Das neue englische Dampfboot traf, eingeholt von mehreren Direktorial-Mit- gliedern und Actionairen der Maindampfschifffahrts-Gesellschaft und begrüßt von Böllersalven, gestern Abend dahier ein. Der seither wenig belebte Mainquai hatte schon mehrere Stunden vor Ankunft des Bootes eine zahlreiche Volksmenge aufgenommen. Rücksichtlich der Einrichtung und des Ameublements wohl das einfachste der Main⸗ dampfschiffe, dürfte, was den Bau und hauptsächlich die Maschine betrifft, das neue Boot an Tüchtigkeit und Zweckmäßigkeit sämmt⸗ lichen anderen voranstehen. Das Schiff bewegt sich äußerst schnell und hat, wenigstens auf dieser Fahrt, einen Vorsprung von 2 Stunden gegen die älteren Böte auf der Strecke von Frankfurt bis hierher ergeben. Die Länge desselben beträgt 145 Fuß, die Breite mit den Radkästen 24 Fuß. Der Königl. Senat der hiesigen Universität hat eine große Gypsbüste des verewigten Döllinger, ehemaligen Pro— fessors dahier, aus München hierher schaffen lassen, um dieselbe in dem Saale der medizinischen Fakultät neben der Büste des einstigen Professors Pickel aufstellen zu lassen. Eine genauere, von dem Herrn Professor Rumpf gelieferte Analyse des noch aus dem letzten Herbste bei 4 hiesigen Brauern mit Beschlag belegten Bieres soll wenig gün— stige Resultate gegeben und das Gutachten, „daß solches selbst zur Essiggewinnung untauglich sei“, veranlaßt haben.

Baden. Karlsruhe, 6. Jan. (Ob. Rh. u. K. 3.) Be⸗ kanntlich ist in unserem Lande seit vielen Jahren kein Todes⸗-Urtheil zum Vollzug gekommen, und Manche halten dadurch die Todesstrafe auch für die Zukunft stillschweigend beseitigt. In der That mag es, nachdem gegen zwei Verbrecher, die den Tod verdient hatten, wenn je einer, Gnade geübt worden, schwer fallen, zur Strenge des Ge— setzes zurückzukehren. Allein der eine dieser Verbrecher, der Raub— mörder Sprengel, verdankt sein Leben nur dem zufälligen Umstande, daß seine Hinrichtung in die Christwoche gefallen wäre, was mit Grund als anstößig erscheinen konnte; das gleichfalls schon bestätigte Todes- Urtheil gegen Ignaz Albrecht von Littenweiler (Landamts Frei⸗ burg), der ein zehnjähriges Mädchen auf die abscheulichste Weise ge⸗ mordet hatte, kam wegen eines höchst erfreulichen Ereignisses in der

Kunst-, Mode⸗ und Luxuswaarenhandel in Paris.

A Paris, 27. Dez. (Verspätet.) Neujahr ist vor der Thür und mit ihm die heillose Zeit, wo eine alte despotische Landessitte vorschreibt, sein Geld für Spielereien zum Fenster hinauszuwerfen. Einstweilen wird man gehät— schelt, geliebkost, gestreichelt und geschmeichelt, je nach den Versprechungen, bie man mit baarer Münze erfüllen muß, wenn man nicht die bittere Rück— wirkung der unsäglichen Zärtlichkeiten und bettelnden Artigkeiten empfinden will, die einem in den letzten acht Tagen des Jahres so fieigebig gespendet werden. Alles spekulirt auf die Et ren nes, die man, wie einen Wechsel, am Verfalltage abtragen muß, bei Strafe, von der Welt verurtheilt zu werden wie Jemand, der dem guten Ton und schönen Herkommen feine Zahlungen eingestellt hat. Jeder sucht daher die Sache aufs beste aͤzumachen und hält es für eine Todsünde, sich nicht bettelarm zu schenken. Man hat ausgerechnet, daß in Paris jedes Jahr durchschnittlich zwölf Millionen für Etrennes (vier Millionen allein für Bonbons) ausge⸗ geben werden, und wer aus eigener Anschauung die unglaublich gesteigerte Thätigkeit kennt, welche die pariser Gewerbe gegen Jahresschluß entwickeln, wird fenen Ansatz nicht übertrieben finden. Die Fabrication und der Ver— und Einkauf der Etrennes lassen seit einigen Wochen die halbe Arbeiter— Bevölkerung nicht zu Bette kommen und beschäftigen von früh Morgens bis in die sinkende Nacht die Kaufmannsfrauen und Kaufmannsdiener in allen Läden und die Angestellten bei allen Sparkassen und Leihhäusern. Die Arkaden des Palais Roval, die Passagen der vornehmsten Staditheile, die Boulevards vom Vendomeplatze bis zur Porte Saint-Denis, die Straßen Montmartre, Vivienne, Richelieu, Rivoli, St. Honors, Castiglione mit ihren Gewölben glänzen in tausendfacher Mannigfaltigkeit schöner und kost= barer Wagren. Was Luxus und Ueppigkeit nur aus allen Welttheilen herbeischleppen und zusammenbringen, was Fleiß und Geschmack nur in allen Industriezweigen ersinnen und ausklügeln lönnen, sieht man dort in den prächtigsten, erlesensten und neuesten Vorräthen beisammen, und zwar Alles mit französischer Zierlichkeit und Feinheit des Geschmacks für Augen und Nasen in der reizendsten Ordnung und Unordnnng ausgehängt, ausgebreitet und aufgeziert.

An genannten Stellen haben die ersten Juweliere, Galanteriekrämer, Modewaagrenhändler, Putzmacherinnen, Modeschneiderinnen, Stickerinnen Parfümeure, Zuckerweiker, Petschaftstecher und wie das Heer der Be! slitterer, Verfütterer und Verzierer des menschlichen Leibes heißt, ihren Standort aufgeschlagen. Dort sind die größten Säle zu öffentlichen Aus—= stellungen von Gemälden, Kupferstichen, Büchern, Bronzen, Porzellan und sonstigen Kunstsachen; dort die prächtigsten Niederlagen von Kunstschreiner= Arbesten, Gold- und Silbergeschirren, Stutzuhren, Tafel -Aufsätzen und feinen Möbel- und Luruswerken aller Art; dort die reichsten Modehand- lungen, wo die kostbarsten Tücher von den mannigfaltigsten Farben und Zeichnungen, die neuesten und schönsten Zeuge von den geschmack— vollsten und abwechselndsten Mustern, die herrlichsten Spitzen von der feinsten Arbeit und Erfindung, die zierlichsten Putzsachen aus Band, Seide, Flor, Federn, Sammet und dergleichen zarten Materialien, kurz alle möglichen Flitter zu haben, welche die Laune einer Modeprinzessin nur ver= gnügen können. Jede Bude strahlt Nachts in einem Feuermeer; der Glanz und Schimmer so vieler Kostbarkeiten und Herrlichkeiten verblendet die Au⸗ gen und durch sie die Herzen, und das strudelnde Menschengewimmel in den

Hallen, Gängen und Straßen und die prächtige, widerschimmernde Erleuch tung machen das Ganze gleichsam zu einem großen Korso oder Karneval, wo alle Volksklassen sich umhertreiben und Jeder, wie er es wünscht, Un terhaltung und Vergnügen findet. Geblendet an Augen, betäubt an Ohren, schwimmt man in dem Wirbel mit um, und der ärgste Knicker hat Noth, daß er in der Trunkenheit seinen Beutel verwahrt hält. Hier zieht euch eine hübsche Zeichnung, ein geschmackoolles Muster an; dort lockt euch ein Kon ditorladen, ein Parfümerie⸗Gewölbe in seinen süßen Dunstkreis. Verführe— risch blitzen die tausend Lichter, die aus Hunderten von Wandspiegeln ver— doppelt zurückstrahlen; verführerischer noch blitzen tausend Augen, die ihre Artillerie alle für diese Spätstunde verspart haben und uns einladen, näher zu treten und wenigstens zu sehen und zu erstaunen, wenn wir auch nichts kaufen wollen. Aber haben wir einmal die Klinke gedrückt, so mögen die Knoten unserer Börse noch so fest geschürzt sein, eine Art von falscher Groß= muth verleitet uns zum Kaufen, und wollen wir vollends auch noch nach den Regeln einer mißverstandenen Galanterie handeln und der hübschen Kaufmannsfrau oder Ladenjungfer von ihrer Forderung nichts abdingen, so sind wir doppelt und dreifach geschnellt; denn es ist gewiß, daß die pariser Ladenfeen, wenn sie erst merken, daß es dem Fremden wohlthut, von nied. lichen, schnee⸗ und rosenfingrigen Händen bedient zu werden, diesen Genuß mit funfzig Prozent auf die Waare schlagen. Die Kaufleute halten ohnchin zu Neujahr ihre Waaren um die Hälfte höher als sonst und entschuldigen ihre Unbilligkeit damit, daß dies die Zeit sei, wo Jeder sich eine stärkere Aus— gabe gern gefallen lasse.

Dies ist allerdings auch die Zeit, wo Handel und Wandel den höchsten Grad ihrer Lebhaftigkeit erreichen, und fast in allen Kauf— mannsläden sieht man Käufer, und zwar freigebige Käufer. Am besuchtesten sind die Handlungen von Susse und Girour, die Alles fassen, was die aus schweifendste Prunksucht an größerem und kleinerem Kunst- und Modetand im erlesensten Geschmack zu bescheeren oder selbst zu besitzen wünschen kann, und eine halbe Million Franken würde darin bald verthan sein, ohne daß man große Lücken spürte. Diese Handlungen sind wahre Museen, wo Kunst und Mode-Industrie in den mannigfaltigsten Ausgestaltungen und Einge— bungen sich in tausenderlei kostbaren Dingen und unentbehrlichen Ueberflüssig⸗ keiten darstellen. Sieben, acht Säle hinter einander mit einer strotzenden Fülle der herrlichsten Produkte des Kunstfleißes und Ersindungsgeistes schimmern im Glanze der Gas- und Wachslichter, die in tausend Strahlen und Far— ben von den goldenen und silbernen, marmornen und elfenbeinernen, por zellanenen und krostallenen, gemalten und gefirnißten, lackirten und glasirten Künsteleien flimmernd und blendend zurückgegeben werden. Gemälde und Zeichnungen von den besten lebenden Meistern, feine Kabinetbilder von P. Delaroché, Decamps, Meissonnier und Roqueplan, leichte, gefällige Genre— Scenen von H. Vernet, Steuben, Robert Fleury, Destouches, Beaume, Winterhalter und Papeiy, schöne Landschaflen von Jules Dupré, Rousseau, Jeanron, Marilhat und Calame, treffliche Seestücke von Gudin und Isa— bey, Pferdestücke von Alfred de Dreur, Marmorwerke und Bronzen von Pradier, Duret, Bosio, Niarochetti, Triqueti, Antonin Moine, Barre, Gech— ter, Barde, Melingue, den Grafen Nieuwerkerque und Vieilcastel, Cumber= worth, Beaumont, Fauginet, Feucht tes und anderen namhaften gleichzeiti= gen Bildhauern, worunker eine liegende Nymphe von Pradier, die Neiter⸗ Statue König Karl's J. von Mahochetti, ein Weihkessel mit dem Engel Michael, welcher, zu Pferde ansprengend, nach dem bereits in seinen Flam=

menpfuhl zurücksinkenden Satan einen Stoß mit der Lanze führt, von dem Grafen von Nieuwerkerque, und ein in Holz sehr kunstreich geschnitzter Spie— gelrahmen mit einem Herrn und einer Dame, die sich wohlgefällig im Spie gel betrachten und in den Schlingen des Eitelkeits Teufels verfangen, von Fräulein von Fauveau, sich vor allen übrigen auszeichnen; Mappen voll meisterhafter Aquarelle, Emaillen, Kruzifire, Triptychen, Haus-Kapellchen, Tabernakel, alte Waffenstücke mit Ciselirungen, Holz- und Knochen-Arbei⸗ ten, irdene und thönerne Geschirre, Gefäße aus Onpx, Achat und anderen kostbaren Steinarten, Prachtstücke von japanischem und chinesischem Porzel- lan, kleine Schränke mit feiner Mosaik geschmückt, Putz- und Arbeitstische, Bet- und Schreibpulte, Kamin- und Tafel-Aufsätze, Lampen- und Leuchter⸗ stühle, Blumen- und Schenkgestelle, lackirte Schirme, Pendel- Uhren, Thee⸗ büchsen, kleine Koffer und Truhen von Elfenbein mit Malereien und einge⸗ legter Arbeit, von Goldbronze und Lapis Lazzuli, Schmuckkästchen von Pappe im Geschmack des 16ten und 17ten Jahrhunderts mit Goldbronze und altem Sévres-Porzellan verziert, Kisten und Kasten aller Art von sel⸗ tenen ausländischen Holzarten, Kronleuchter von Porzellan und Goldbronze, venetianische und böhmische Gläser, orientalische Kopfbekleidungen, altfran— zösische Ficher mit galanten Malereien von Watteau und Boucher, Räu⸗ cherkerzenträger, Taschenuhr- und Kalenderhalter, Feuerzeuge von Bronze in barock phantastischen Formen, Dintenfässer, Nadeltissen, Brief beschwerer, Al= mosenbeutel, Spielmarken⸗ und Farbenkasten, Staffeleien, Spiegel und

Bilderrahmen von eiselirter Goldbronze, von Sammet mit Goldschmuck und

von kostbaren Holzarten, Zeichen⸗Albumns, Brieftaschen, Minister-Porte-

feuilles, Denk und Geschäftsbüchlein, englische Keepsates, illustrirte Aus⸗

gaben der französischen Klassiker, Bilderbücher, Bibeln und Gebetbücher in

Pracht -Einbänden, eine unglaubliche Menge Kinder-Spielsachen zu allen

Preisen und tausend andere Dinge, alle fein, auserlesen, prächtig, anlockend

und hinreißend, findet man in jenen Gewölben ausgestellt, zur Schau ge⸗

legt und aufgeschichtet und dazwischen einen Schwarm von Großmüttern,

jungen Müttern, Mädchen und Bräuten, die beschauen, betasten, handeln,

kaufen und fröhlich, mürrisch, selig alle zimmer durchgehen und von einem

Schmucktästchen zu einem Email, von einer Toilette zu einer Puyspe, von

einem Kronleuchter zu einem Spiegel hintrippeln. Unter der ungeheuren

Masse von Kinderspielsachen befinden sich einige me kwürdige Stücke, z. B. eine Orgel mit den beiden musizirenden Affen von Decamps, die wirklich Violine spielen und mit dem Fiedelbogen auf- und abstreichen, wie echte Virtuosen; ein prächtiger Schauspielsaal mit Zuschauern, angezündetem Kronleuchter und vollständigem Orchester, das fünf Opern-Arien spielt; ein Seiltänzer, der nach Orchester-Begleitung die wunderbarsten Hanswurst- sprünge ausführt; ein gestiefelter Kater, der allerhand Zuckerwerk austheilt und zuletzt aus seinem Quersack ein ungebratenes Stück Wildpret am Spieß hervorlangt, das sich durch Hererei in einen Leckerbissen verwandelt eine wahre Kinder-Komödie! Für die großen Kinder sind Automaten da, kleine gepuh⸗ Männchen, die verschiedene Fragen schriftlich beantworten und nach Neujahr auch sprechen werden. Da man in unseren Tagen Thiere von Eisen, Kupfer und Stahl macht, die siedendes Wasser saufen, Feuer fressen, statt der Beine Räder haben, auf Schienen laufen und windschnell die schwersten Lasten fortziehen, darf es nicht verwundern, wenn es dahin kommt, daß man Menschen von Holz, Pappe und Leder macht, die unter gewissen Bedingungen über mannigfaltige Dinge Rede und Antwort geben.

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