1844 / 17 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

i ; ö int, blickt durch alle Schleier der Philanthropie verhüllen zu wollen schein = * 4

jene schönen Phrasen hindurch, die man von belgischer S Zustand ö Limburgs vorbringt und die 6 * Wunsch aussprechen, daß die Be streb ungen edemeligen Ye. der von dem glügcklichsten Erfolge gekrönt, sein nuch en. Welche Tendenz haben alle diese lbor chien C insche, alle . der Bevölkerung gegebenen mnicda cb en Bei, gn ene 2 eren Zukunft, einer gewaltit . . . Aufgebens der Festungen ,, r r und Tegen, ieee Rich kz stinahme a ter Hallänk isgen

ö Freiheit in Allem? Will

Id, einer unbegränzten Freiheit in. 213 ä friedlichen Landleute aufhetzen, ihre Beschäftigungen zu ver⸗ lassen, um eine Sache zu vertheidigen, die nicht die ihrige ist? Man

diese Fr ĩ u beantworten, 1 . 2 ga uhn ht Ge e he, Geisteskrafte find, einen solchen Plan entwerfen und die Ausführung eines solchen Projektes unter⸗ nehmen konnten. Und wenn Jun diese separatistische Presse drei, vier, fünf oder sechs Monate lang ihre Stinm, hat erschallen lassen, was wird sie zu⸗

en? Nichts für die Wünsche ihrer Begründer, viel für

gerichtet hab . ö ; 1 der Unbehaglichkeit, die mehr oder weniger

Limburg lastet. l 4 , n. worden, und nachdem vier Jahre, seit der 1 führung derselben vergangen. sind, kann jedes Projekt einer Opposition dagegen nur lächerlich erscheinen. Wollten jene Herren in guter Ab⸗ sicht ihre Stimmen erheben, so mußten sie dies im Jahre 1839 thun, nicht aber im Jahre 1844; damals hätten sie ihre Absichten im Na⸗ men der Bevölkerung aussprechen können und ihre gemeinsamen Rechte würden in Erwägung gezogen worden sein. Aber jetzt, nachdem vie . und ein halbes Jahr seit der Feststellung der Verhältnisse vergangen sind, das Volk aufregen zu wollen, weil man mit dieser Feststellung persönlich unzufrieden ist, d. h. denn doch etwas zu spät und vielleicht aus strafbarem Egoismus auf den Zustand der Dinge zurückkommen.

Man muß daher den begonnenen Kampf als eine Angelegenheit der Gegenwart betrachten, die aber keine Zukunft hat. Man kann diesen Separatisten nicht oft genug zurufen: Verschwendet nicht Euer Geld für die Vertheidigung einer Sache ohne möglichen Erfolg; richtet Eure Thätigkeit vielmehr auf einen Handels⸗-Traktat zwischen

Die Entscheidung der großen Mächte steht fest

Holland und Belgien; darin beruht Euer Heil. Und dann werdet Ihr auch Eure Blicke nach Deutschland wenden können, um die Jtoßen Absatzwege für Euren Ackerbau und Eure Industrie zu ver⸗

mehren. ; spanien.

Madrid, 4. Jan. Der englische Botschafter, Herr Bulwer, richtese heut bei Ueberreichung seiner Kreditive folgende Anrede an Ihre Majestät: .

„Madame! Die Königin, meine Souverainin, hat, indem sie mich bei Ew. Masestät akkreditirte, mich mit der ehrenvollen Mission beaustragt, die innigen Beziehungen zu pflegen, welche so lange zwischen den beiden Na⸗ tionen bestanden haben. Ich wage zu hoffen, daß es mir nicht schwer sein

wird, diese Aufgabe zu erfüllen, wenn es mir gelingt die erhabene Huld Ew. Majestät zu erwerben, da es der heißeste Wunsch der Negierung Ihrer briti= schen Majestät ist, daß Spanien von Tag zu Tag seine Macht und seine Wohl⸗ fahrt wachsen sehe, und daß Ew. Majestät lange Jahre mit Ruhm und Hlück über das edle Volk herrsche, dessen Namen so groß in der Geschichte ist, und dessen tiefe Verehrung für die Krone Ew. Majestät und dessen stolze Esferfucht auf nationale Unabhängigkeit meinen Landsleuten stets die leb⸗ haftesten Gefühle der Achtung und Bewunderung eingeflößt haben.“

Die Königin antwortete; J 1

„Nichts konnte Mir angenehmer sein, als die Gesinnungen von Freund⸗ schaft für Meine Person und von Achtung für das spanische, Volk, welche Sie Mir sin Ramen Meiner so werthen Älliirten, der Königin von Groß⸗ britanien ausgedrückt haben; und gewiß konnte Mir der Ausdruck dieser Gesinnungen durch kein würdigerss und empfehlenswertheres Organ über= bracht werden. Ich schmeichle Mir damit, daß Ihre Mission von einem glücklichen Erfolge gekrönt sein wird, daß die Bande der Freundschast und des guten Einvernehmens, welche zwischen den beiden Negierungen bestehen, sich stets enger knüpfen, daß die Rücksicht und der offene Beistand, den Spanien stets bei Großbritanien, seinem beständigen Alliirten, gefunden hat, die Sympathieen der beiden Völler mehren, und daß unsere Erkenntlichkeit und Achtung für die hochherzige englische Nation jeden Tag zunehmen werden.“ Die Gaceta erklärt heute das von dem Espectador verbrei— tete Gerücht von einer beabsichtigten Entwaffnung der National⸗Garde

des Königreichs für durchaus ungegründet. Portugal.

Lissabon, 3. Jan. Die Cortes sind gestern von Ihrer Ma⸗ jestät der Königin Dosa Maria in Person mit folgender Thron-Rede eröffnet worden: .

„Würdige Pairs des Königreichs und meine Herren Deputirten der portugiesischen Nation!

„Mit Vergnügen sehe Ich abermals an diesem ehrwürdigen Orte die Vertreter der Nation versammelt, welche das Grundgesetz des Staates mit dem edlen Charakter rechtmäßiger Dollmetscher der nationalen Wünsche und Ansichten bekleidet hat. Von dem Wunsche beseelt, die Bedürfnisse Meines Volkes in der Nähe zu sehen und kennen zu lernen, habe Ich Mich in Begleitung Meines erhabenen Gemahls und mit zwejen Meiner Söhne auf einige Wochen von der Hauptstadt entfernt, um die Haupt⸗Distrikte Alemtejo's und Estremadura's zu besuchen, und Ich hoffe, daß dieser Ausflug für das Glück der dor— tigen Bewohner, deren Liebe, Anhänglichkeit und Ehrfurcht für Meine Person Ich mit Vergnügen hier öffentlich anerkenne, nicht ohne Nutzen gewesen sein wird. Nach der feierlichen Eröffnung der letzten legislativen Session hat es der Vorsehung gefallen, durch die Geburt einer In⸗ fantin dem Throne dieser Königreiche ein neues Pfand der Sicherheit zu verleihen. Ich habe die Genugthuung, Ihnen versichern zu können, daß Ich fortwährend von allen verbündeten Nationen unzwei⸗ deutige Beweise von Freundschaft empfange, und Ich hege das volle Vertrauen, daß die Unterhandlungen mit dem heiligen Stuhle baldigst beendet, die Rechte der Krone erhalten und die Bedürfnisse der Lusitanischen Kirche befriedigt sein werden. Es ist Mir über alle die

zweckmäßig ers weisen wird. Regierun

ihrem Ei en, welchen Ich von

ffentliche Wohl hoffen

Ein Königliches Dekret, das i ; 36 —ͤ nennt den . des ze, n ede e dee, en n er⸗ , ö er die Gunst, i j ; . J an den unabhängigen Munizipalitäten für die Aus ung 7 con⸗

und man begreift nicht, wie .

110

stitutionellen Rechts, die Königin um Entlassung ihre bitten, Freiheitestrafen vollzieht und jetzt die Königin beherrscht.“ Die Ünpopularität des jeßigen Ministeriums scheint überhaupt, nach englischen Berichten zu' urtheilen, die freilich mit leini= ger Vorsicht aufzunehmen sind, im Zunehmen, begriffen; von der Stadt St. Uebes ist eine neue Petition an die Königin ergan⸗ gen, welche dieselbe um Entlassung der Minister bittet, und bei der gestrigen Eröffnung der Cortes begrüßte die Königin kein Beifallsruf, was der Verhaßtheit Senhor Costa Eabral's zugeschrieben wird. Herr Olozaga lebt in Lissabon in dem Hause des Secretairs der englischen Gesandtschaft, Herrn Southern, in größter Zurück gezogenheit.

ihrer Minister zu

Eisenbahnen.

General-Bersammlung der Aetionaire der Anhalt- ECöthener Eisenbahn.

Berlin, 15. Jan. In der heute stattgefundenen außerordent— lichen General⸗Versammlung der Actionaire der Anhalt -Cöthener Eisenbahn, welche, wie bekannt, in Folge eines Reskripts des Herrn Finanz⸗Ministers Excellenz zusammenberufen wurde, um zu berathen und zu beschließen, ob die Gesellschaft sich bei dem Bau der projektirten Bahn von Potsdam nach Magdeburg betheiligen wolle, wurden zu⸗ nächst die hierauf bezüglichen Vorverhändlungen aus den bereits häufig stattgefundenen Konferenzen vorgelesen, so wie die inzwischen einge—⸗ gangenen Hohen und Allerhöchsten Bescheide den Actionairen zu deren Kenntnißnahme mitgetheilt.

Nächstdem machte der Vorsitzende des Verwaltungs-Raths, Herr Kommerzien- Rath Carl, die Gesellschaft besonders darauf aufmerk⸗ sam, daß, falls die von dem Hauptmann a. D., Herrn von Puttkammer, und dem Fabrik-Besitzer, Herrn Stadtrath Ja⸗ cobs in Potsdam, als Unternehmern der direkten Potsdam⸗Magde⸗ burger Eifenbahn angebotene Betheiligungs Summe von 1 Million Thaler angenommen werden sollte, auch auf Mittel und Wege Bedacht genommen werden müsse, auf welche Weise das hierzu erforderliche Kapital, ob durch Kreirung von Prioritäts-Actien oder Absorbirung des Ertrages, beschafft werden solle. Die Gesellschaft wurde dann von dem Herrn Vorsitzenden zur Abstimmung über folgende zwei Ge— genstände aufgefordert, und zwar

1) ob die Herren Actionaire die ihnen angebotene Betheiligung von Million Thaler bei dem neuen Unternehmen, aus dem Ge⸗ sichtszunkt einer hinreichenden Entschädigung betrachtend, anneh— men oder solche ablehnen wollen?

welche Art der Entschädigung im Fall der Nicht⸗Annahme für

die Aufgabe des Magdeburger Verkehrs, mit Vertrauen auf

die Billigkeits Berücksichtigung Seitens der hohen Staats⸗-Re⸗ gierung, ehrerbietigst in Antrag zu stellen sei?

Der Rechts-Anwalt der Gesellschaft, der Königliche Justizrath Herr Bode, hatte aus dem Stande des Rechts noch zu bemerken, wie zur Abstimmung über die fraglichen Gegenstände, eine Majorität der Stimmen nicht entscheide, weil solche meist auf die Statuten der Gesellschaft basirt seien, vielmehr nur durch Stim men-Einheit ein rechtsgültiger Beschluß gefaßt werden könne.

In Betracht der Wichtigkeit der zu berathenden Gegenstände wurde der Gesellschaft noch ein Protokoll vorgelesen, woraus die be⸗ reits entworfenen Pläne der neuen Bahn, nebst den Kosten-Anschlägen zum Bau derselben, mitgetheilt wurden.

Nachdem der Herr Geheime Kommerzien-Rath Meyer als Deputirte der Stadt Brandenburg eine Petition an die Anhalter Gesellschast vorzulesen begann, sich jedoch veranlaßt sah, den Vortrag nicht zu beenden, vielmehr freiwillig zurückzutreten, nahm der Spezial- Direktor, Herr Major von Eronstein, das Wort und eröffnete nach den bereits gemachten Mittheilungen der Gesellschaft, daß an das Zustande⸗ kommen des Unternehmens keinen Augenblick mehr zu zweifeln, sondern dasselbe als ein unabwendbares Ereigniß zu betrachten sei; um so mehr aber bliebe der Gesellschaft die Aufgabe gestellt, Mittel in Vorschlag zu bringen, den der Anhalter Bahn treffenden Schaden einzuholen. Im Interesse der Gesellschaft hielte er es für rathsam, nicht feind— selig gegen das neue Unternehmen aufzutreten, vielmehr den Herren Unternehmern brüderlich die Hand zu reichen, und in der Hauptsache das Opfer, welches solche der Anhalter Gesellschaft bringen wollen, schon aus dieser Rücksicht, und weil es mit Hintenansetzung eines ei⸗ genen Nutzens, eben als ein Opfer betrachtet werden müsse, nicht an⸗ zunehmen. Ferner suchte der Redner der Gesellschaft auseinander zusetzen, daß wenn einmal nach Lage der Sache ein Verlust für die Actiongire unabwendbar sei, derselbe glücklicherweise durch anderweitige nützliche und dem Unternehmen sehr ersprießliche Verbindungen nicht nur vollständig gedeckt werden, sondern noch überwiegendere Vortheile gewähren könne. Ganz besonders wies derselbe auf die in nahe Aussicht gestellte Verbindung über Halle nach Kassel bis nach Frankfurt 4. M. zum Anschlusse an die Taunus-Eisenbahn einerselts und die direkte Verbindung von Jüterbog über Riesa nach Dresden andererseits hin, und bemerkte, daß namentlich der Bau der letzteren, nach bereits vernommenen Aeußerungen, der Anhalter Ge— sellschaft unter vortheilhaften Staats⸗-Vergünstigungen überlassen wer⸗ den dürfte. Nach dieser klaren Auseinändersetzung ließ der Kauf— mann und Stadtverordneten-Vorsteher Herr Nulandt aus Merse— burg sich im Sinne der anwesenden Gesellschaft dahin aus, daß schon um des Prinzips willen die angebotene Entschädigung, auch wenn der augenblickliche Gewinn bedeutender wäre, als in Aussicht stehe, nicht acceptirt werden könne, denn jedes Mitglied des Actien⸗Vereins fühle gewiß mit ihm, auf welchem kräftigen Boden das Unternehmen der Anhalter Bahn gebaut sei.

Demnächst nahm das Mitglied des Verwaltungs⸗Rathes, Herr Banquier Gelpke, das Wort, um der Gesellschaft von dem Objekte des möglichen Schadens nach den seitherigen Ergebnissen einerseits Aufschluß zu geben, andererseits aber auch die eventuellen Vortheile aus der angebotenen Entschädigung näher zu beleuch—⸗ ten. Der Ausfall in den Einnahmen würde nach Abzug der Be⸗ triebekosten circa S0, 000 Rthlr. für das Jahr betragen. Aus die— sem Nachweis sei, selbst wenn man die Einnahme vervierfachen wolle, ein Ergebniß für die neue Bahn von Potsdam nach Magdeburg von Z2n, 06 Rihlr. anzunehmen, woraus eine Verzinsung ven 33 Ct. auf das veranschlagte Bau-Kapital von 4 Millionen Nthlr; in Aus⸗ sicht stehe. Um also von deni, materiellen Nutzen für die Gesell⸗ schaft aus der offerirten Entschädigung zu sprechen, könne solcher, nur baͤrin bestehen, daß die Realisirung des, Actien-Antheils hei einem möglichen Agio einen mäßigen augenblicklichen Gewinn abwerfen könne.

Aut den weiteren Mittheilungen des Vorstandes gewann übri= gens die Gesellschast im Allgemeinen die höchst beruhigende Ueber⸗ zeugung, wie sie mit vollem Vertrauen auf die Billigkeitsgründe, auch auf anderweitige Staats-Vergünstigungen, rechnen könne. Demnächst wurde nach weiterer Auseinandersetzung der angeregten Gegenstände durch einstimmige Acclamation beschlossen: , .

15 den Antrag zur Betheiligung, mit einem Actien Kapital von 1Million Rthlr. bei dem neuen Unternehmen als Entschädigung

abzulehnen, so wie 2) den Gesellschafts⸗Vorstand zu bevollmächtigen, Allerhöchsten

tiner Gesellschaft die Konzession zum Bau einer Eisenbahn von Jüterbogk über Riesa nach Dresden unter Staats⸗-Vergünsti⸗ . zu ertheilen, so wie die Ausführung des projektirten nschlusses einer Thüringischen Eisenbahn bei Halle, Allerhöch⸗ sten Ortes zu befürworten. Auf allgemeinem Wunsch wurde dem Vorstande der Dank für die vielfachen Bemühungen, das Interesse der Gesellschaft ehrenvoll be⸗ wahrt zu haben, votirt, und derselbe noch schließlich bevollmächtigt, unter Vorbehalt der allgemeinen Genehmigung, mit der hohen Staats⸗ Regierung in Betreff des Anschlußbaues nach Riesa in Unterhand⸗ lungen zu treten.

gandels und Börsen Nachrichten.

Berlin, 16. Jan. Die gestern stattgehabte General-Versammlung der Anhalter Actionaire hat auf die Course der Actien einen günstigen Eindruck gemacht, und blieben besonders viel Käufer auf spätere Termine. Das Geschäst war darin bedeutender als zuvor. Außerdem blieben Köln= Mindener, Mailänder und Wien⸗-Gloggnitzer besonders gegen Schluß der Börse sehr beliebt; das Geschäft im Ganzen ziemlich belebt.

Marktpreise vom Getraide. Berlin, den 15. Januar 1844.

Zu Lande: Weizen 2 Rihlr. 4 Sgr. 10 Pf., auch 1 Rthlr. 24 Sgi;; Roggen 1 Rihlr. 12 Sgr., auch 1 Rihir. 10 Sgr. 10 Pf.; große Genste 28 Sgr. 10 Pf., auch 27 Sgr. 7 Pf.; kleine Gerste 1 Rthlr. 1 Sgr. 2 Pf, auch 27 Sgr. 7 Pf.; Hafer 2 Sgi., auch 20 Sgr. 5 Pf.; Erbsen 1 Rthlr. 11 Sgr. 5 Pf.

Ju Wafser: Weizen (weißer) 2 Rthlr. 9 Sgr. 7 Pf, auch 2 Rihlr. 4 Sgr. 10 Pf. und 2 Rihlr. 2 Sgr. 5 Pf.; Noggen 1 Rihlr. 13 Sgr. 2 Pf., auch 1 Rihlr. 12 Sgr.

Sonnabend, den 13. Januar 1844.

Das Schock Stroh 8 Rihlr., auch 6 Rthlr. Der Centner Heu 1 Rihlr. 5 Sgr., auch 22 Sgr. 6 Pf. Paris, 11. Jan. In den französischen Renten und Eisenbahn— Actien fand an der heutigen Börse ansehnlicher Umsatz statt, namentlich in Effekten der Straßburg ⸗Baseler Eisenbahn Compagnie; es hieß, diese letztere haben einen sehr bedeutenden Prozeß gewonnen und es endlich dahin gebracht, daß ihre Actien an der londoner Börse notirt würden. Auch wurde an der Börse versichert, ein Handels-Vertrag zwischen Frankreich, England und Spanien stehe auf dem Punkte, unterzeichnet zu werden, und die Hälfte der Zoll-Einkünfte Spaniens solle auf die Sicherung der Zinsen der 3péCt. Schuld verwendet werden.

1 Den 16.

Pr. Cour. Brief. Geld. 103 102 105 907 99 10609 100 . 483 H K 1003 100

9 69.

Januar 1844.

Actien.

Pr. Cour. B rief. Geld. Gem

164 104 181 104 145 104

Fonds. 8

Brl. Pots. Risenb. do. do. Prior. Obl. Md. Lpa. Risenb. do. do. Prior. Obl. Brl. Anb. Eisenb. do. do. Prior. Obl. Düss. Elb. RBisenb. do. do. Prior. Obl. Rhein. Eisenb. do. do. Prior. Obl. Brl. Frankf. Eisb. do. do. Prior. Obl. Ob. - Schles. EBisb. do. Lt. B. v. einge. 3 B. St. E.. Au. B - Mag deb. Hallber- Städter Eisenb. 4 Bresl- Schweidn.- Freih. Risonh. 1

St. Schuld-Seb. Pr. Engl. Obl. 30. Präm Sch. d. Seeb. Kur- u. Nenmärk. Schuldverschr. herl. Stadt- Obl. Danz. do. in Th. Westpr. Ffandhr. Grossh. Pos. do. do. do. Ostpr. Pfaundbr. Pomm. do. Knr- u. Neum. do. Schlesische do.

.

—— 2 —1 2

*

96 74 973

142

28

116 1103 122

S . 8 - r

Gold al mareo.

Friedrichs d'or. 1 13112 And. Gm. à 5 ri. 1 ö 1— .

18

Nisconto.

Pr. Cour. Thlr. zu 30 Sr.

Brief. Geld.

Amsterdam 250 EFI. Kurz ̃ö 141 do. 250 FI. 2 Mt. 140 300 M. Kuræ 150 300 Mk. 2 Mt. 1493 , Mi. 6 ö 300 Er. 2 Mt. I9gah 150 EI. 2 Mt. 10453 150 FI. 2 Mt. 102 100 Thbir. 2 Mt. 99 8 Tage 100 . 1gh mi. , ö ö 100 1. 2 Mt. öß 28 56 24 100 sR. 3 Woch. 107

Auswärtige Börsen. Niederl. wirkl. Seb. 545. 596 do. 99. Pass. —. Aus. . TZinsl. 65.

HV echSel- CoOunms.

Hamburg ..... .... .... do.

London

Wien in 20 Rr. Augsburg

Breslau Leipzi in Courant im 14 ThlI. Fuss..

Frankfurt a. M. WE. .. ...... Petersburg

Amsterdam, 12. Jan. 59h span. 21. 395 do. 315. pr. Sch. . Fol. . Oesterr. 1093. 496 Russ. lope 91 .

Antwerpen, 11. Jun. Zinsl. 6. Neue Anl. 20. .

Frankfurt a. M., 13. Jan. 595 Met. 113 G. Bank-Actien 2022 p. ult. 2023. Bayr. Bank- Actien 686 6. IIope 90. Stiegl. 895. Int. 44. polu. 300 FI 953 G. dio. Soo FI. 965. do. 200 H. 315. -

Paris, 1I. Jan. 59h Rente fin cour. 124. 50. 396 Rente fin cour. 82. 55. 596 Neapl. au compt. 106. 40. 595 Span. Rente —. Pass. —.

Preuss.

Rönigliche Schauspiele.

Mittwoch, 17. Jan. Die Fräulein von St. Cyr, Lustspiel in 5 Abth., von H. Börnstein. . .

Wegen Unpäßlichkeit der Mad. Wolff kann das Schauspiel „Christoph und Renata“ heute nicht gegeben werden.

Vonnerstag, 18. Jan. Norma. (Herr Härtinger: Sever, als Gastrolle.) . . ö

In Potsdam: Jeder fege vor seiner Thür. Der Mann im Feuer.

KRäönigsstädtisches Theater. 17. Jan. (Italienische Opern⸗-Vorstellung.) véu- Opera in 3 Atti. Musica del Maestro Bonizelti. Gast-⸗-Vorstellung des Kinder⸗Ballets Dazu: Eine

Hierauf:

Mittwoch, crezia Borgia. Donnerstag, 18. Jan. Ve des Herrn Price aus Kopenhagen, in 2 Abtheilungen.

S eise nach Spanien.

Oeffentliche Aufführungen.

Mittwoch, 17. Januar, Abends 6 Uhr, in der Sing⸗Akademie, als drittes Abonnements ⸗Konzert dieses Instituts: Die Zerstörung Jerusalems, Oratorium von A. Hiller, aufgeführt unter Leitung des Komponisten. Einlaßkarten à 1 Rthlr. sind beim Hauswart der Sing⸗Akademie zu haben.

Verantwortlicher Redacient pr. J. W. Zin keisen.

Gedruckt in der Deck erschen Geheimen Ober-Hofbuchdruckerei. Beilage

Orts den allerehrerbietigsten Antrag zu formiren, der Anhal⸗

M 17.

e e, m, r, r , .

.

111

Beilage zur Allgemeinen Preußischen Zeitung.

Mittwoch den 171en Januar.

Anhalt.

Dentsche Bundesstaaten. Hannover. des Justiz⸗Ministeriums. Grh. Hessen. sammlung. .

Schweiz.

Hannover. Ausschreiben Mainz. Advokaten⸗Ver⸗

Luzern. Stimmung in Betreff der Bellinzona. Mildes w Italien. Mailand. Installirung der Karthäuser-Mönche in der Cer— tosa von Pavia. z ö e . Schreiben aus Paris. (Dekret gegen den Sklavenhandel; ö. Wahlen; Herr Feijo; neue Senatoren; Vermischtes.)

La Plata-Staaten. Schreiben aus Paris. (Stand der Dinge in Montevideo; Unterhandlungen mit Brasilien.) Eisenbahnen. Leipzig. Sächsisch-Bayerische Bahn. und die Berlin⸗Hamburger Eisenbahn. ; Handels- und Börsen⸗Nachrichten.

London. Getraidemarkt.

Jesuiten⸗ Frage.

Lauenburg

Bremen. Schifffahrt.

Aus lan d.

Deutsche Bundesstaaten.

Hannover. Hannover, 12. Jan. (H. Z.) dem Königlichen Justiz-Ministerium ist unter dem ten d. M. folgendes Ausschreiben, die Charakteristiken über verurtheilte Verbrecher betreffend erlassen: .

„Wenn auf Lie sittliche Besserung der Verbrecher in den Straf-AUnstal ten mit Erfolg hingewirkt werden soll, so ist es von besonderer Wichtigkeit daß die Direktoren dieser Anstalten und die ihnen zur Seite stehenden Seel sorger gleich bei der Aufnahme der Verbrecher in den Stand gesetzt werden von dem ganzen sittlichen Zustande derselben ein möglichst getreues Bild sich zu entwerfen, um danach die zweckmäßigste Art der Einwirkung auf ihr Gemüth richtig abzumessen. Die Rubrik 14 in den Charafteristiken ist be⸗ stimmt, dazu das Mittel zu gewähren. Indeß ergiebt die Erfahrung, daß Dasjenige, was unter dieser Rubrik von den unterfuchenden Gerichten“ mit? getheilt wird, dem Zwecke nur sehr selten genügt, häufig selbst j de Aeuße⸗ iung über den Gegenstand mit der Bemerkung umgangen wird, daß über Hemüthsart, Neigungen und Leidenschasten der betreffenden Peison nichts Besonderes wahrgenommen sei. .

„Damit der erwähnte wichtige Zweck nicht verfehlt werde, wird, auf den von dem Königlichen Ministerium des Innern dazu gegebenen Anlaß und im Einverständnisse mit demselben, allen Untersuchungsgerichten hier durch zur Pflicht gemacht, denselben bei den von ihnen zu führenden Kri— minal-Untersuchungen stets im Auge zu behalten, und unter Berücksichtigung aller aus den Akten sich ergebenden Daten, aus welchen auf den sittlichen Zustand der Verbrecher geschlossen werden kann, namentlich desjenigen was über ihre Lebensweise und ihren früheren Lebenslauf ausgemittelt ist der Beweggründe zu ihren verbrecherischen Handlungen und der Art der Aus⸗ führung derselben, besonders auch der über sie eingezogenen Sittenzeugnisse, unter Vergleichung der während der Untersuchung unmittelbar gemächten Wahrnehmungen, eine möglichst gedrängte aber vollständige Beurtheilung des Charakters der Verbrecher mit Sorgfalt zu fassen, und unter der Rubruü 11 in die Charatteristiten aufzunehmen. Es kann diese Beurtheilung, wenn in einzelnen Fällen die gewöhnlichen Formulare dazu nicht genügenden Naum lassen sollten, in einer Anlage beigefügt werden.

„Die in Kriminalsachen erkennenden Gerichte werden angewiesen, darauf zu achten, daß der obigen Voischrift von den Untersuchungs-Richtern ge— nügt werde.“ V (

Von

Großh,. Hessen. Mainz, 11. Jan. (Fr. J) Das Groß⸗ herzogl. hessische Ministerium des Innern und der Justiz hat auf das von den hiesigen Advokaten eingereichte Gesuch um Autorisation zu Abhaltung der für den Monat Juli 1814 in Aussicht genommenen Versammlung der Advokaten von Deutschland durch Reskript vom 5. Dezember v. J. geantwortet, daß der Abhaltung einer Versamm— lung der deutschen Advokaten zum Zwecke eines Austausches ihrer An— sichten über gemeinsames deutsches bürgerliches und peinliches Recht und Rechtsverfahren kein polizeiliches Hinderniß entgegen stehe, und auch gestattet sei, wie bei anderen wissenschaftlichen! Versammlungen dritte Personen als Zuhörer zuzulassen. Die Advokaten von Mainz werden sich nun, wie wir hören, unverzüglich über die nöthigen vor⸗ bereitenden Schritte berathen und die Sache einleiten. .

8 che.

Luzern, 6. Januar. (S. M.) Bei der Aussicht, daß in wenigen Wochen der große Rath von Luzern zusammentreten wird um endlich einmal über die Jesuitenfrage einen entscheidenden Ent⸗ schluß zu fassen, und bei der hohen Wahrscheinlichkeit, daß diese Be— hörde ganz und gar im Sinne des wärmsten Förderers die ses Ordens des gegenwärtigen Schultheißen Sigwark-Müller, entscheiden wird, herrscht in diesem Augenblick unter allen Parteien des genannten Fan⸗ tons eine große Rührigkeit. Spricht sich aber auch die Mehrheit des großen Rathes zu Gunsten der Einführung der Jesniten aus, so muß doch, bevor dieser Beschluß verfassungsmäßige Gültigkeit erhält das Volk denselben genehmigt haben. Wenn vor Kurzem noch das Veto ein beliebtes Mittel in den Händen der jetzt herrschenden Partei war, so dürften, unter den dermaligen Umständen, die Jesuiten⸗ freunde die fragliche demokratische Einrichtung verwünschen, indem es nichts weniger als unwahrscheinlich ist, daß dieselben diesmal in den,. Vetoversammlungen eine Niederlage erleiden werden, welche sehr leicht zum Sturze ihrer Herrschaft führen könnte. Es ist näm⸗ lich eine unleugbare Thatsache, daß ein großer Theil der luzernischen Geistlichkeit von den Jesuiten in ihrem Kanton durchaus nichts wissen will, und daß diese Abneigung getheilt wird von vielen . vom Volke geachteten Männern der Laienwelt, die zwar gute eu , liken sind, aber im eignen Hause Herr und Meister bleiben und ihr Land von fremden Einflüssen frei erhalten wollen. Die ati s itish gesinnte Geistlichkeit, im Verein mit den eben bezeichneten Männern thut natürlich alles Mögliche, um auf die luzerner Bevölkerung ein? zuwirken und dem wahrscheinlichen Großrathsbeschluß das Volks veto entgegenzusetzen. Für den gleichen Zweck rüstet auch die radikale Partei ihre Kräfte, und sie wird in dem bevorstehenden Wettkampf keine ganz unbedeutende Rolle spielen.

. Bellinzona, 6. Jan. Aus dem Livinerthale wird vom 29 Dezember gemeldet, daß die ältesten Personen sich keines so milden Wetters in dieser so vorgerückten Jahreszeit erinnern können. Seit Menschengedenken haben die Monate November und Dezember Airolo noch nicht ohne Schnee gelassen. Die Straßen sind trocken, die Luft ist mild und nur, die Spitze des St. Gotthardt's hüllt sich in Schnee; daher bis jetzt die Reisenden das rauhe Gebirge ganz bequem passiren

YJtalien.

Mailand, 1. Jan. (A. 3.) Die Certosa von ĩ ĩ wenige, Meilen von unserer Hauptstadt entfernt ö . die ng Kirche des Karthäuser- Ordens. Selbst die fo hoch ge rühmte Lertosa von Neapel steht ihr in Architeltur, Pracht uͤnd Menge der Kunstschätze weit nach. Der Reichthum des Karthäuser⸗ Klosters von Pavia war so bedeutend, daß, als Kaiser Joseph die

1

Abschaffung der Klöster verordnete, die Mönche der Certosa sich er⸗ boten, einen bedeckten Portieus von Pavia nach Mailand (is italieni- sche Miglien lang) auf eigene Kosten zu erbauen, wenn man ihnen

die Erlaubniß gewähren wollte, fortzubestehen. Der Kaiser verwarf den Antrag und zog die der Certosa gehörenden Güter zu Gunsten des Schul= und Kirchen⸗Fonds ein. Die Kirche und das Kloster blieben unter der französischen Herrschaft öde und verlassen. Als Kaiser Franz im Jahre 1824 die Lombardei besuchte und die Cer⸗ tosa von Pavia in Augenschein nahm, gebot er die nothwendigen Reparaturen, um den Tempel in einem dem Gottesdienst angemes⸗ senen Zustand zu erhalten. Von jener Zeit an wurde jeden Sonntag Messe darin gelesen. Der jetzt regierende Monarch, durch die Schön⸗ heit dieses herrlichen Denkmals betroffen, befahl, als er zur Krönung nach Mailand kam, eine allgemeine Restauration der Kirche und des daran stoßenden Klosters, und um vollends der Certosa ihren früheren ,, ö nach zurückzugeben, erlaubte Se. Majestät den FRar⸗ . us Mönchen davon wieder Besitz zu nehmen. Die feierliche Installation des Ordens ist nun in den Weihnachts-Feiertagen unter einem allgemeinem Zudrang der Einwohner von Mailand und Pavia erfolgt. Der General-Vikar des Bischofs von Pavia leitete die reli⸗ giöse und der Delegat von Pavia die weltliche Feier. Diese Wie⸗ derherstellung der Certosa hat hier zu Lande einen sehr günstigen Eindruck gemacht, denn die Lombarden halten sehr viel auf diefes

Meisterwerk des Mittelalters. .

Paris, 19. Jan. Die brasilianische Regierung hat kürz lich ein Dekret erlassen, welches als der beste Beweis gelten kann daß es ihre ernste Absicht ist, dem verächtlichen Gewerbe des Ekla⸗ venhandels an ihren Küsten mit aller ihr zu Gebote stehenden Kraft entgegenzutreten und wo möglich ein Ende zu machen. Offen diesen Handel zu betreiben, wird schon seit lägerer Zeit nur höchst selten auch dort noch gewagt, und es sind vorzügsweise die Schiffe, welche mit dem Schmuggelhandel überhaupt sich abgeben, die auch u die sem schändlichen Handel mit Menschenfleisch als Werkzeuge dienen. Die Maßregeln der Regierung wurden und sind daher gegen beide Zweige des Verkehrs zugleich gerichtet, und ein geregelter Küsten— dienst von Wachtschiffen, die ausschließlich zur Bewachung der von der Küste kommenden und derselben zusteuernden Schiffe bestimmt sind, ist organisirt worden. Die dazu verwendeten Schiffe sind in mehrere Linien abgetheilt, und zum Kommandanten der Central— Escadre hat die Regierung im weiteren Vollzuge des Eingangs er— wähnten Dekrets so eben den Capitain Ferreira ernannt. .

In ganz Brasilien war man bereits mit den Vorbereitungen und Anstalten zu den vorzunehmenden neuen Deputirten-Wahlen beschäf— tigt. Herr Feijo, der während der Minderjährigkeit des Kaisers Regent gewesen war, und der bekanntlich an dem Aufstande von San Paulo Minas Geraes einen thätigen Antheil genommen hatte, ist in der Stadt San Paulo kürzlich verstorben, während Herr Tobias de Aguiar der während des vorbenannten Aufstandes die Präsidentschaft von Minas Geraes übernommen hatte, zuerst vor ein Kriegsgericht gestellt wurde, welches aber die Aburtheilung seines Prozesses nachher an die Civil⸗Behörden überließ. Durch den Tod des Herrn Feiso war die Stelle eines Senators für die Provinz Rio Janeiro in Erledigung gekommen, und wie die Dinge standen, war fast mit Gewißheit vor auszusehen, daß sein Platz durch einen Anhänger des gegenwärtigen Ministeriums, wo nicht gar durch ein Mitglied desselben, werde ausgefüllt werden. Dasselbe wird auch wohl mit der Stelle eines Senators für die Provinz Bahia der Fall sein, für welche gleichfalls eine neue Wahl vorge⸗ nommen werden muß. Zu Bahia war man falschen Zollhausscheinen auf die Spur gekommen, die von Portugal aus eingeführt worden waren, und deren Einfuhr natürlich bedeutenden Gewinn den Betrügern brachte da diese Scheine zur Bezahlung eines Theils der Zollgebühren ange⸗ nommen werden. Das Fahrzeug, weiches sie aus Portugal herge— bracht hatte, war mit Beschlag belegt worden, aber dem Schiffs⸗ herrn, in dessen Hand sie waren, gelang es, zu entkommen. In Folge der Blokade von Montevideo hatte der Handel von Rio Grande und folglich auch der Ertrag der Zölle daselbst, sich bedeutend ge⸗ hoben. In der Provinz Minas Geraes hat man bedeutende Lager von Kupfer, Blei und Silber entdeckt, wie es scheint, ist die Ent— deckung einem deutschen Geologen, Herrn Peter Klauser, zu verdanken. Se. Majestät der Kaiser und die Prinzessinn Januaria hatten einen Ausflug ins Innere gemacht, da die Äerzte zur Herstellung der etwas angegriffenen Gesundheit der Prinzessin eine Luftveränderung für nöthig befunden hatten, die auch die beste Wirkung gethan haben soll. .

Ca Plata -Staaten.

S Paris, 10. Jan. Auf dem Wege über Rio-Janeiro, von woher die Nachrichten bis 23. November reichen, hat man gleichfalls Nachrichten aus Montevideo bis 28. Oktober und aus Buenos - Ilyres bis 13ten desselben Monats. Es war zwar keine bedeutende Aenderung in dem Stande der Dinge in und vor Montevideo bei der Blokade— Armee eingetreten, doch hatte der argentinische General Oribe am 28sten einige Bomben nach der Stadt geworfen. Man glaubt aber, er habe dies nur gethan, gerade an dem Tage, wo das britische Paketboot von dem Hafen von Montevideo absegelte, um durch das⸗— selbe die Meinung nach Rio-Janeiro und nach Europa bringen zu lassen, als wolle er endlich aus der langen Unthätigkeit, in der er sich bisher verhalten hatte, heraustreten und etwas Einstliches unterneh— men. Zu Rio«- Janeiro glaubte man indeß nicht daran. Ueber das Benehmen des Generals Rivera, bisherigen Präsidenten Montevideo's und eigentlichen Gegner Oribe's, herrschte zu Rio-Janeiro bei Abgang dieser Nachrichten große Befriedigung, da man vernommen hatte, daß Rivera mehrere der Rebellen der Provinz Rio Grande del Sul, die von dort sich geflüchtet hatten und zu ihm gekommen waren, um ein Asyl bei ihm zu suchen, hatte verhaften lassen. Der General Urquiza ver— hielt sich damals noch immer gänzlich unthätig. Der brasilianische Gesandte, der bekanntlich in Differenzen mit der argentinischen Regie— rung zu Buenos Ayres verwickelt ist, befand sic noch zu Buenos Ayres, wie man glaubte, um den Empfang von Instructionen von seiner Regierung aus Rio Janeiro abzuwarten. Diese mußten ihm kurz darauf zugekommen sein. Diese lauten dem Vernehmen nach dahin, daß die brasilianische Regierung entschlossen sei, in keiner Weise sich in den Krieg zwischen der argentinischen und der orientalischen

Republik zu mischen, und es läßt sich daher annehmen, daß die be⸗ reits vorbereitete Abreise des brasilianischen Gesandten von Buenos Ayres, wozu er bereits seine Pässe verlangt hatte, unterbleiben werde. Die brasilianischen Blätter veröffentlichen die ganze Korrespondenz, « die bei diesem Anlasse zwischen dem argentinischen Staats-Secretair

der auswärtigen Angelegenheiten und Herrn Ribeiro, dem brasiliani⸗ ; es aber um so weniger gestattet sein, aus anderen Gründen die

geradeste Richtung zu verlassen, als die hohen kontrahirenden Regie- rungen, das Interesse der Gesammtheit ins Auge fassend, im Voraus

̃ darauf verzichtet haben, im Sonderinteresse einer einzelnen

eine abweichende Richtung zu bedingen.

schen Gesandten, war gewechselt worden.

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Eisenbahnen.

Leipzig, 13. Jan. Am 19. Januar ist auf der Sächsisch⸗ Baverischen Eisenbahn die erste Lokomotive von Altenburg nach Crimmitzschau gegangen; sie soll, dem Vernehmen nach, 47 Minuten für die Fahrt aufwärts und 44 Minuten für die Fahrt abwärts gebraucht haben. Die Bahn ist sonach 35 Meilen weiter von Leipzig im Ganzen 9 Meilen fahrbar, und wir dürfen der Eröff⸗ nung nach Crimmitzschau für das Publikum im nächsten Frühjahr entgegensehen. Die dem Unternehmen durch die Nothwendigkeit, Altenburg zu berühren, verursachten Schwierigkeiten sind hiermit glück⸗ lich überwunden; die Linie ist nach Sachsen zurückgeführt und wird es nur an der bayerischen Gränze wieder verlassen. Die Frequenz der Sächsisch-Bayerischen Bahn, welche so viele Fabrikorte Sachsens und die reichen Kohlenlager bei Zwickau berührt, wird schon durch den Binnen-Verkehr eine ungewöhnliche Größe erreichen; 1843 be⸗ wegte sich ein für diese kurze Strecke zwischen Leipzig und Altenburg ungewöhnlicher Verkehr von 165.373 Personen und 299,456 Ctrn. Frachtgüter auf derselben; auch dürfen wir nicht vergessen, daß die⸗ selben Berge, welche die Anlagekosten dieser Bahn allerdings steigern, schon bisher von den Fuhrwerken aller Art überwunden werden muß⸗ ten, daß daher eine verhältnißmäßig höhere Fracht, als diejenige der Bahnen des flachen Landes, dem Publikum nicht drückend sein und die höheren Anlagekosten ausgleichen wird. Steht nun außerdem die Verlängerung der bayerischen Bahn von Bamberg nach Aschaffenburg und somit näch Franksurt 4. M., als fränkische Bahn, in Äussicht und kann an deren baldigem Angriff durch eine Actien-Gesellschaft, nachdem die Krone Bayern sich bereit erklärt hat, eine Zinsen-Ga⸗ rantie von 3 pCt. zu übernehmen, nicht mehr gezweifelt werden, so muß sich der SächsischBayerischen Bahn eine Frequenz von Reisen⸗ den zuwenden, welche die Bahn in ihrer ganzen Länge benutzen, wie sie wohl schwerlich auf irgend einer deutschen Bahn bis jetzt vorge⸗ kommen ist. ; ö

Lauenburg und die Berlin-Hamburger Eisenbahn. (Eingesandt.)

Berlin, 15. Jan. Der Hamburger Correspondent vom Iten d. M. enthält einen Artikel aus dem Lauenburgischen, in welchem die Nothwendigkeit nachgewiesen werden soll, daß die Eisenbahn von Berlin nach Hamburg die Stadt Lauenburg berühre. Beschränkte sich derselbe auf eine mehr oder minder den Verhältnissen und der Sach⸗ lage angemessene Deduction, und stützte sich nicht auf die sonderbare Behauptung, daß Se. Majestät der König von Dänemark der Stadt Lauenburg die Zusicherung ertheilt habe: „es solle die Konzes⸗ sion zum Bau der Bahn im Herzogthum Lauenburg nur untzer der Bedingung ertheilt werden, wenn die Bahn⸗ linie auf die Stadt Lauenburg zugeführt und in der⸗ selben oder deren unmittelbaren Nähe ein Bahnhof an⸗ gelegt werde“ so würde man ihn ohne Weiteres auf seinen Werth oder Unwerth beruhen lassen können; die Zuversichtlichkeit aber mit welcher diese Behauptung aufgestellt ist, und die ihr, wenn un ider! legt, den Anschein von Wahrheit geben könnte, macht den Nachweis nöthig, daß sie unwahr sei. Unwahr ist sie schon deshalb, weil sie unmöglich ist, und zwar vor allen Dingen deshalb unmöglich, weil die Krone Dänemark Nichts verfügen wird, was gegen die von ihr eingegangenen Verträge anstößt. In dem Vertrage nun welcher am 8. November 1811 zwischen der Königlich preußischen der Kö⸗ niglich dänischen, Herzoglich lauenburgischen und der Großherzoglich mecklenburg⸗schwerinschen Regierung, so wie den freien und Hanse⸗ städten Lübeck und Hamburg, betreffend die Herstellung einer TFisen bahn-Verbindung zwischen Berlin und Hamburg am rechten Elb⸗Ufer abgeschlossen worden ist, lautet der hier in Betracht kommende zweite Artikel folgendermaßen: 6

„Die Bahn soll in einer ununterbrochenen möglichst geraden Richtung, so weit als die Territorial-, Ter⸗ rain⸗ und Verkehrs-Verhältnisse es gestatten, zwischen Berlin und Bergedorf geführt werden. ;

„Unter Aufrechthaltung dieses wesentlichen Grund satzes bleibt jeder der kontrahirenden Regierungen über⸗ lassen, die spezielle Richtung der Bahn in Ihrem Ge⸗ biete zu bestimmen.“ ö

Läge nun die Stadt Lauenburg in der bezeichneten geraden Richtung, so würde, wenn sie dennoch von der Bahnlinie umgangen werden sollte, die Krone Dänemark das Recht haben, nicht etwa die Eifenbahn-Gesellschaft zu zwingen: „daß diese be diese geradeste Linie einhalte“, sondern: daß sie nach weise daß ein Einhalten der geraden Richtung den bestehenden Terrain- und Verkehrs Verhältnissen nach unstatthaft sei.“ Hat aber die Stadt Lauenburg wirklich eine solche Lage? Selbst dem Schreiber jenes Artikels dürfte es schwer fallen, auf der Karte irgend einen Punkt zwischen Berlin und Bergedorf nachzuwei⸗ sen, von welchem man in gerader Richtung in die unmfttelbareꝰ Nahe jener Stadt geriethe, und wie er sich auf einen Plan des Ingenieurs Lindley, die fragliche Eisenbahn längs dem Elb-Ufer zu führen, be—= rufen kann, ist nur dann begreiflich, wenn er nicht weiß, daß dem Herrn Lindley, als er vor einigen Jahren vom hamburgischen Se—⸗ nate den Auftrag erhalten hatte, eine allgemeine Vermessung Behufs einer Eisenbahn zwischen Berlin und Hamburg vorzunehmen, die Er⸗ laubniß zu irgend einer Ausmessung im Gebiet des Herzogthums Lauenburg beharrlich verweigert worden ist. 5

Eine gerade Linie von Schwartow oder Gehrum in der Nähe der mecklenburgischen Gränze würde nun durch das Herzogthum ,. burg etwa über Bütow, Gülzow und Escheburg auf die Gränze der Vierlande beim Rothen Hause zuführen; die Stadt Lauenburg in der Entfernung von etwa einer Meile südlich lassend und wenn die Gesellschaft die bezeichnete Linie verfolgen sollte, so

möchte es wohl keinem Zweifel unterliegen, daß sie nicht gezwungen

werden könne, dieselbe zu verlassen. Der Wortlaut sowohl als der Grund gerade jener Abfassung des angezogenen Artikels des Staats⸗ Vertrages weisen darauf hin. Nicht minder als für die Königlich däuische, war es auch für die übrigen kontrahirenden Regierungen wichti

daß den Hauptstädten und Ortschaften ihrer Territörien, fo weit ö von der Eisenbahn durchschnitten würden, die Vortheile der möglichst größten Nähe der Bahn zufließen mögen; aber die Voraussicht, daß

hierdurch für die Linie ein Zickzack bedingt werden könne, welches das ganze Unternehmen unmöglich machte, ließ sie in ihrer Weisheit zu dem Einverständiß kommen, daß die geradeste und mithin kürzeste Linie vor allen Dingen maßgebend sein solle. In gleicher VorTäs= sicht, daß ein unbedingtes Vorschreiben der geraden Richtung dem Unternehmen ebenfalls unübersteigliche Hindernisse bereiten könne, haben sie die angeführte Modification hinzugefügt; der Gesellschaft würde