1844 / 20 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

121 eingehen. Verschisst wurden großentheils für hiesige Rechnung F5, 595 Ctr. Vorrath 1331, 000 Stein à 33 Psd.

Mit Hanf war es ebenfalls flau, und erst, nachdem sich die Impor— teurs einen Abschlag von circa 556 gefallen ließen, konnte es zu den ge⸗ wöhnlichen Umsätzen kommen. Jetzt ist es fest damit, aber nicht höher, und unser Lager ist gut sortirt, das neue Gewächs auch von reeller Qualität. Verschifft 42838 Eir. Vorrath 123 009 Stein. ;

Borsten, Noßhaare, Schweinewolle, Bettfedern und rohe Peosen fanden bei den sehr gesunfenen Preisen gegen früher etwas mehr Vertrieb, ohne daß sich der Werth wesenslich höher stellte. Nur ganz reell sortirte Borsten und Posen wurden etwas besser bezahlt, während schwache Waare nur an Nichtkennern und auf Messen Käuser fand. . .

Von Pökelsleisch amen nur 169 Etr. zur Versendung nach Eugland, und es scheint, daß diese Branche bei uns nicht austommen kann und ganz absterben wird. ö .

Häute und Felle fanden an inländischen Gerbereien zu Preisen Abzug, die das Ausland nicht anlegen konnte, und es lamen daher nur 462 Ctr. zur Verschiffung nach England und Holland. . ;

Wolle, sowohl inländische als russische, war nur zu mäßigen Preisen anzubringen, der größere Theil unserer Schur ging nach Berlin. Leider önnen bei uns eigentliche Wollmärlte, wie in anderen Städten der Mo—⸗ narchie nicht auffkomfmen, und doch würde sich das Ausland in feinmittel und mittel Qualitäten aus unserer Kreszenz hier billiger versorgen können als in Berlin, wo Fracht, Spesen und Provisionen den Preis erhöht haben.

Von Oel sind nur 116! Ctr. nach Pommern versandt worden. Nach dem Ausland kam kein Geschäft zu Stande, weil man Lieferungs⸗-Verträge auf Differenzen bier nicht mag. Die Preise erhielten sich ziemlich gleich⸗ mäßig auf 14 Nthlr. sür russ. Hanföl, 11 a 12 Rthlr. für Nüböl und 19 a 11 Rthlr. für Leinöl pro Ctr. ohne Faß.

Gelbes Wachs ging coulant zu 13 a 14 Sgr. pro Pfund ab, und 3 nachgeblieben. Der Vorrath von bastenen Matten wurde Die Ber. durch die starken Verladungen sehr vermindert, und da wir nur eine kleine ia Si. zufuhr voriges Jahr hatten, haben sich die Preise auf 20 a 21 Sgr. pro

3 Stück gestellt. uhren von Pottasche und Talg werden von Jahr zu Jahr

Zusuhre

und da sich die Pieise höher einstellen, als direlte Beziehungen aus gen Häfen, so wird' damit an inländische Fabriken detaillirt, und diese

rel haben von hier alles Interesse fürs Ausland verloren. Verschifft 40 Ctr.

halten sind, welche in den deutschen Zwischenorten beigeladen wurden. Im liebrigen geschah die Güter -Zufuhr in bisheriger Weise durch Segelschiffe, die ohne Bei- oder Ausladung in den Zwischenorten entweder nach einer bestimmten Neihenfolge (Beurihschiffe) oder in außerordentlichen Fahrten (Hülfsschiffe) ihre Neise zurücklegten; von jenen sind 93 Schiffe Cvon Amsterdam 38, von Rotterdam 55) und von den letzteren 14 Schiffe (von Amsterdam 2 und von Rotterdam und Dortrecht 12) mit einer Güter⸗ masse von 414,568 Ctr. (von Amsterdam 160,533 Cir. und von Rotter= dam 254,035 Ctr.) hier angekommen. Die direkte Waaren⸗ Zufuhr, welche bisher von Jahr zu Jahr eine ansehnliche Zunahme zeigte, indem diese von 1838 bis 1842 durchschnittlich über 50,000 Ctr. betrüg, hat im Jahre 1843, ungeachtet der vermehrten Transportmittel, kaum die Gewicht Summe von 1842 erreicht, welcher Stillstand zum Theil in den ungünstigen Verhältnissen liegen mag, die durch Mangel Jahre auch für den Handel herbeigeführt worden, zum Theil in der koönkurrirenden Thätigkeit anderer Spedüitions-Plätze zu suchen, und theilweise wohl auch dem Ümstande zu— zuschreiben sein dürfte, daß seit Eröffnung der Belgisch-Rheinischen Eisen⸗ bahn manche Waaren Partieen, die ohne dies Verkehrsmittel ihren Weg über Notterdam genommen haben würden, zu Land nach Köln und erst von da zu Wasser hierher gekommen sind, folglich nicht unter die direkten Güter gezählt werden können.

Die Differenzen in den beiden Jahrgängen, die bei einigen Gegen— ständen sehr bedeutend sind, zeigen sich zu Gunsten des Jahres 1843 namentlich bei der rohen Baumwolle, den Materialwaaren, dem Schwesel, dem Rohzucker und hauptsächlich bei den diversen Gegenständen. Die Zu— nahme von Materialwaagren ist der vermehrten Einfuhr von Salpeter- und Palm oder Kokosnußöl zuzuschreiben, und in der Summe der diversen Gegenstände sind zum Theil Artikel in beträchtlichen Quantetäten ent halten, welche nur in Mangeljahren auf diesem Wege hierher kommen, wie namentlich Fett und Talg Caus Amerika) und Früchte (Roggen, Weizen, Gerste, Hafer und Hülsenfrüchte aus den preußischen Ostsee- Provinzen), zum Theil solche Waaren, die in weit größerer Menge als früher eingeführt wurden, wie insbesondere Flachs. Der Mehrbetrag des Jahres 1842 ist dagegen aus Gütern zusammengesetzt, die den gewöhnlichen Handel mit Holland angehören. Die auffallenden Diffe⸗ renzen bei dem Melis und Kaffee koͤnnen nicht wohl einer Abnahme der Consumtion in dem theueren Jahre 1843 zugeschrieben werden, und es sind dieselben eher in anderen Verhältnissen gegründet. Die ungewöhnlich große Quantität Neis, von welchem Artikel in früheren Jahren nur 5. bis 6000 Ctnr. hier eingeführt wurden, dürfte dadurch zu erklären sein, daß man sich schon im Jahre 1842, in der Voraussicht der Folge dieses Mangel— jahres, so reichlich mit diesem Nahrungsmittel versehen hat, um dem muth— maßlich vermehrten Bedürfnisse des Jahres 1843 genügend abzuhelfen. Bemerkenswerth bleibt endlich noch das Verhältniß in der Güterzufuhr von Amsterdam und Rotterdam; denn während im Jahre 1838 die Masse der von Amsterdam bezogenen Wagren jene von Rotterdam übertraf, erreicht sie jetzt etwa nur die Hälfte von dieser.

ĩ é v. J. Aerndte in unserer Gegend ist mit Sicher ; 2 en d rr di. dech dürfte es nicht gewagt erschei· hei ch den gemachten Erkundigungen in verschiedenen Richtungen anzu⸗ 2 9 t Menge des rden einen guten Durchschnitt liefert. 1 ri Gute viel zu wänschen übrig läßt, int em ein großer Theil schlecht 22 b 1 nit lleinen, verschrumpften, unreifen Körnern beset ist und nur von Farbe, 1217 127 Pfund aufbringt, dabei ist er trocken und ver⸗ ein Gewicht ven 1* 6 den bisherigen Zuführen finden sich allerdings auch spricht Haltbarkeit. Bei , ,, m sanns nnd man = ber felten ganz schöne tadellese Particen, und. so ird me secht guts guf⸗ uur auf eine gute Mittelwaare von 129 36 Pfund rechnen 1 24 . Roggen erweist sich in Güte und Menge befriedigend. Hül— fannte kochen leicht und fallen von guter, gesunder Qualität, das Quan— Isite ber nicht fo groß, wie erwarlet wurde, weil die Scho— m * waren. Die weißen Eibsen haben ziemlich viel Wurm⸗ eng. Der Ertrag von Geiste ist nicht reichlich zu nennen, das Gewicht ist leichter als in guten Jahren, dagegen die Farbe bell und blank und die Beschaffenheit gut und trocken. Hafer lieserte bei mittel Qualität einen reichlichen Einschnitt. Leinsaat ist gut gerathen, Korn, Jarbe und Neinheit befriedigen, und das Quantum ist groß. Die Nach- schten aus Polen simmen mit dem hier Gesagten ziemlich überein, und rurfen wir daher dieses Jahr auf eine gute Zufuhr von Leinsaat und Noggen rechnen, von Weizen aber nur ein mäßiges Quantum von guter Qualität erwarten Von Kleesaat ist das Wenige, was noch von alter, rother Waare im zur Verfendung geräumt und mit 197 bis 117 Nthlr. pr. Etr. Von frischer Saat ist noch nicht viel angekommen, wofür r. Ctr. bezahlte. Auch von Thimotheesaat sind nen=

Allgemeine

Preußische Zeitung.

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1844.

Berlin, Sonnabend den 20sen Januar

Dem Pierre André Nicolas zu Charlottenburg ist unter dem 13. Januar 18114 ein Einführungs⸗Patent auf eine für neu und eigenthümlich erachtete Maschine zum Kämmen der Wolle in der durch Zeichnungen und Beschreiñ bung nachgewiesenen Zusammensetzung, auf Acht Jahre, von jenem Tage an gerechnek und für den Umfang des preußischen Staats ertheilt worden?

nach Deutschland gekommen, um das Bad Kissingen zu gebrauchen, beabsichtigte, sich den Winter über in München aufzuhalten, um im Frühjahr nach Marienbad zu gehen und sodann nach Rom zurückzukehren, als ihn am obengenannten Tage, ohne vorherige Anzeigen nahender Ge⸗ fahr, mitten im heiteren Gespräch mit den Seinen, plötzlich der Tod über⸗ fiel. Deurer hat sich während seines langen Aufenthaltes in Italien eine Anzahl auserlesener Kunstschätze erworben, Gemälde älterer Meister von hohem Werth. Diese, so wie seine eigenen Arbeiten, dürfen wir hoffen, im Laufe dieses Jahres in München zu sehen, da sein Sohn, der Maler L. Teurer in Mannheim, der, um ihre Versendung nach Deutschland zu besorgen, wie wir hören, selbst nach Rom reisen wird, wohl eines desfalls einst gegen seinen Vater ausgesprochenen hohen Wunsches gern eingedenk sein wird. So eben höre ich noch, daß ö. der ausgezeichnete Lithograph Piloty eines plötzlichen Todes ge— storben.

Amtlicher Theil.

Juland. Aachen. Ankunft der Herzogin von Cambridge und des Herzogs von Bordeaux. Lan des hut. Bürger -Rettungs - Anstalt. Halle. Neubau der Kirche zu Rothenburg. ;

Dentsche Bundesstaaten. Bahern. München. Maler Deu— rer 1. Bamberg. Empfang des Kronprinzen und der Kronprin— zessin. Sachsen. Dresden. Prämien für Verbesserungen im Land— bau und Gewerbfleiß. Tiedge⸗ Stiftung. Württemberg. Ulm. Derstellung des Münsters Mecklenburg -Schwerin. Schwe⸗ rin. Neue Anleihe. Sachsen⸗Meiningen. Meiningen. Er— neuung der Burg Landsberg. Holste in. Altona. Zoll Erträge der Herzogthümer Schleswig und Holstein. Eidgeschworne im Dit— marschen. Freie Städte. Frankfurt a. M. Antrag auf Errich⸗ tung eines Gerichts für Handwerker. ;

Frankreich. Deputirten-Kammer. Der Finanz⸗Minister über das Budget. P anis. Eingeschriebene Redner gegen den Adreß⸗Entwurf. Beschluß der legitimistischen Deputirten hinsichts der Adreß-Debatten. Vermischtes. Schreiben aus Paris. (Das Budget für 1845; be⸗ vorstehender Preß Prozeß.) .

Großbritanien und Irland. London. Der Standard über die Adreß-Debatte der franzosischen Pairs Kammer. Testament des Marquis Wellesley. Porto⸗Ermäßigung.

Viederlande. Am sterdam. Ausgaben und Einnahmen der Kolonieen.

Belgien. Schreiben aus Brüßfsel. (Das Budget des Justiz— Ministeriums und die Geistlichkeit; öffentliche Wohlthätigkeit mittelst Lot⸗ terieen; industrielle Fragen; Durchreife des Herzogs von Bordeaux; fla—

. mändisches Journal.)

Italien. Rom. Reform in der Minen- und Forst⸗Verwaltung.

Spanien. N adrid. Gerüchte über die baldige Wiedereinberufung der Cortes. Finanzielles. Von der spanischen Gränze. Die Un— muhen im Fort von Figueras. Briefe aus Madrid. (Marie Christine; Nane schlägt die Feldmarschallwürde aus; Figueras; Diplomatisches; Wahlen.) und Paris. (Ministerielle Ansichten von der gegenwärti⸗ gen Lage der Dinge; Vermischtes.) ö

Portugal. Schreiben aus Lissabon. der Opposition; ihre Adressen.)

Eisenbahnen. Würzburg. Bahn von Bamberg nach Aschaffenburg.

Sgr.

von 21

. . ist daven

Uichtamtlicher Theil.

Inland.

Aachen, 15. Jan. (A. 3.) Vorgestern kamen Ihre Königl. Hoheit die Herzogin von Cambridge nebst Familie und hohem Gefolge unter dem Namen einer Gräfin von Culloden hier an und nahmen ihr Absteigequartier im Großen Monarchen bei Herrn Dremel. In demselben Hotel übernachtete heute der Herzog von Bordeaux, der unter dem Namen eines Grafen von Chambord mit hohem Gefolge hier ankam. .

. Landeshut, 13. Jan. (Schles. 3.) Im Laufe des vorigen Jahres ist auch hierselbst ein Bürger-Rettungs Institut begründet worden und hat seit ungefähr einem Vierteljähre seine wohlthätige Wirksamkeit begonnen. Daß es sich der lebhaftesten Theilnahme und Begünstigung der städtischen Behörden, der gesammten Bürgerschaft und auch, Einzelner vom Anfange an zu erfreuen hatte, war bei dem regen Sinne für Kommunal-Angelegenheiten, der hierorts die meisten Glieder unserer Bürgerschaft erfüllt, zu erwarten.

Halle, 17. Jan. (Hall. C.) Am Tten d. M. wurde die neuerbaute Kirche in Rothenburg a. d. S. durch den General-Super— intendenten der Provinz, Hr. Möller, feierlich eröffnet und einge— weiht. Das Dorf Rothenburg, sonst wichtig als Hüttenort und als Sitz des magdeburgisch-halberstädtischen Sber-Bergamtes, mit einer früher zum Kammergute des Erzstifts Magdeburg gehörigen Domaine, liegt hart an der Saale, da, wo diese, östlich fließend, sich zum letz⸗ ,, . die nach ö. Petersberge hinreichenden Höhenzüge durchdrängt. er Ort, auch jetzt ausgezeichnet durch seine Stein an. ĩ cer brüche, seine Schifffahrt mit einem We ffn durch ö. Kupfer⸗ . . ö . ö. . ö hint eichende Heldsumme hammer, eine bedeutende Eisengießerei und Steinkohlen-RNieder— . . . Dichter durch Preisbewerbung ufzumuüntern, lage mil Koaks-Sefen, ist mindestens' Sh Jahr Alt, bie frühs Kirche anderentheils eine Stiftung zu begründen, um arme Künstler zu unters

k. ützen. Der erste Theil ist bereits erreicht, es ist ein Fond stammte jedoch erst aus dem 14ten oder 15ten Jahrhundert. Der stit : , ,, . t, 1 , ,, 0 lebe g gründet und die erste Preisvertheilung von hundert Dukaten für das

8 If, . h ! . . sst als Rohbau aus einem durch Eifenoryd röthlich gefärbten, sehr gelungenste Dichterwerk in gebundener oder in ungebundener Rede, wird

= ; ; 3 stenmal am 1. Januar 1848 stattfinden. Um di i ' glatt behauenen Sandstein, der in den Brüchen bei Rothenburg ge J zum erstenman— 3 . finden. Um die zweite Ab⸗ wonnen wird, ausgeführt. Das ganze Gebe, ist in reinem . sicht, die Stiftung zur Unterstützung bedrängter Dichter, Maler,

Pettasche und 277 Ctr. Talg. Vorrath 2000 Ctr. Pottasche und 130 Faß Talg. Mannheim, 9. Jan. (K. Z.) Der direlte Handels-Verkehr des hbiesigen Platzes mit den holländischen Seehäfen erhielt in dem verflossenen Jahre dadurch mehr Leben, daß die niederländische Dampsschifffahrts Gesell⸗ schaft, welche im Jahre 1812 nur einmal wöchentlich ihre zum Güter- wie zum Personen-Transport bestimmten Schiffe uns zusandte, dieselben regel— mäßig zweimal in jeder Woche von Rotterdam hierher fahren ließ. Es machten diese Böte überhaupt 78 Fahrten, mit welchen sie uns nahe an 60, 000 Ctr. Güter zuführten, worunter diejenigen Gegenstände nicht ent

Bamberg, 15. Jan. (5. M.) Ihre Königlichen Hoheiten der Kronprinz und die Kronprinzessin fuhren heute Mittag durch die Straßen der Stadt, um ihren festlichen Schmuck zu sehen. Freudiger Zuruf der Bevölkerung begleitete sie überall und wurde mit den freundlichsten Grüßen erwiedert. Abends 8 Uhr brachte die Bürger⸗ schaft einen Fackelzug von 500 Fackeln, wobei drei Musikchöre spielten. Ihre Königlichen Hoheiten geruhten über eine Stunde an den Fen⸗— stern des Schlosses zu verweilen, während gegenüber der Dom ab wechselnd von rothen, blauen und grünen Feuern erhellt wurde. Mehrere umliegende Gebäude waren wieder glänzend beleuchtet.

Sachsen. Dresden, im Jan. (L. 3. Das Königliche Ministerium des Innern hat in dem Zeitraum vom Oktober v. J. bis Ende Dezember wieder als Prämien zuerkannt: 500 Rthlr. für Kunstwiesenbau und Wiesen⸗-Bewässerung, 25 Rthlr. für Förderung der Obstbaumzucht, 25 Rthlr. für Pflege der Seidenzucht, die kleine goldene Preis-Medaille für Einführung und Verbesserung eines Dampf⸗ Eisenhammers, 1090 Rthlr. für Verdesserung der Schlauch⸗ Spritzen 100) Rthlr. für Erfindung eines neuen Mechanismus zur Aufrecht? stellung des Pianofortes, 30 Rthlr. für Auslernung eines Taubstummen.

. Zum Andenken an den Dichter Tiedge bildete sich hier bekannt? lich vor mehreren Jahren ein Verein, welcher einen doppelten Zweck

Ansammlungen die Mühe nicht mehr lohnt, und essere land können wieder zu einer Erweiterung dieses Beschats fuhren.

Flachs blieb das ganze Jahr hindurch vernachlassigt, weil Aufträge aus Scholtland fehlten, wo noch manche Partie für hiesige Rechnung unverkauft liegt. Die Anläufe aus der vorjährigen Zufuhr gingen schleppend, und die Jmportenrs mußten sich etwas niedrigere Preise gefallen lassen, doch blieb Mehreres unverkauft. Seit einigen Posttagen lauten die Nachrichten aus Dundee 2c. besser, was eine Erhöhung zur Folge haben könnte, wenn Aufträge

Allgemeiner Anzeiger. 52h61

niß oder gewissenloses Verfahren von Seiten der bei Die zu Weihnachten 1843 fällig gewesenen Zinsen solchen Verhandlungen zugezogenen Taxatoren, für der Westpreußischen Pfandbriefe werden gegen Einlie—

die jene Gegenstände übernehmende oder abgebende erung der desfallsigen Coupons vom 1. bis 16. Fe⸗ Partei entstehen und, wie die Erfahrung lehrt, für bruar d. J., Sonntags ausgenommen, Vormittags den einen oder anderen Theil, selbst ohne dessen Ver⸗ von 9 bis 12 Uhr, in meinem Comtoir, Spandauer

schulden, die Gefahr großer Vermögens- Einbußen her— 2.9 . Brücke, Nr. 9, gezahlt. Den Coupons ist ein Verzeich= beiführen können?“ Moser, C. Drei Lieder von Dilia Helena, süär 1 Handels- und Börsen-Nachrichten. Berlin? Börfen⸗ und Marti niß beizufügen, welches Nummer und Namen des Guts,

3) von den städtischen Behörden Altenburgs Singst. m. Pf. Op. 14. 4656 Sgr. bericht. Magdeburg und Köln. Marktbericht. Leipzig. M so wie den Betrag der Zinsen, enthalten muß. . ö ö von 20 ö 4 ö n, . 9 9 . h Leipzig. Messe. Berlin, den 16. Januar 1844. auf die beste Beantwortung der Frage: , K ĩ (Eim ; ; . ; . Du wi Lessing, „Welchen Einfluß kann wir 6 den Eisenbahnen 6 g. A. Challier C Co., Spittelbrücke 14, gra—⸗ n ,,,. ö Schr hen . Kommerzienrath und Westpreußischer General⸗ . zue r n e itt rf . . nf tis re e g d, , lau. (Theater.) Schreiben aus Detmold. (Hermanns⸗Denlmal.) Landschasts Agent. namentlich die sächsisch baperische Eisenbahn auf. All. ' ö ; St. Peters bürg. Jahresfeier der Afademie der Wissenschaften. =

tenburgs bisherigen Verkehr mit landwirthschaftlichen SF ufa einen . En drin nr ssenschaf

Erzeugnissen einwirken, und was kann geschehen, um . 211 3 ö irren soviel als möglich festzuhalten und zu er— Musikalien II den hillig- B u! sten Preisen bei

und Zimmermann „Sonst spieli' ich mit Scepter, für Piano. Op. 8. 20 Sgr. C Griebel. Gr. Duo p. Piauo et Violoncelle sur des motifs de l'Op. la fille du Regiment. 13 Thlr. Gahbrielski, VW. Trois Diveriissements progressifs et brillans pour Piano et Flùte. Op. 107. 20 Sgr.

Bekanntmachungen.

Nothwendiger Verkauf. Ober-Landesgericht zu Bromberg.

Das im Inowraclawscheng Kreise belegene Rittergut Drombrowken, landschaftlich abgeschätzt auf 71,423 Thlr. 11 Sgr. 6 Pf., soll zum Zwecke der Ausein— andersetzung der Erben der Nitterguts Besitzet Johann Mittelstaedtschen Eheleute am

. 3 n 1 8 1 Vormittags 11 Uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle sub hastirt werden..

Tare, Hovothelenschein und Kaufbedingungen können in der Registratur eingesehen werden.

2217 i l (Die Thron⸗-Rede; Haltung

ö

Subhastations-⸗Patent. Nothwendiger Verkauf.

weitern?“ ausgesetzt worden.

Netsch hier,

Von dem Königlichen Land- und Stadtgericht zu Stettin soll das 7 Meile von Stettin auf dem alten Tormnei belegene, aus folgenden, zusammen ein Ganzes dildenden Grundstücken, als 1) dem Ackerwerk Nr. 4 von 4] Hufen und zwei Käm—

pen nebst Wiesen, 2) dem Ackerwerk Nr. 24 von 4! Hufen nebst Zube⸗ behör und zwei bei Bollinken belegenen Wiesen,

3) dem sogenannten pommerensdorfer Kamp Nr. 1296, 4) dem Ackerwerk St. George oder St. Jürgen Nr. 9

und 10 nebst Zubehör,

5) dem Ackerwerk Nr. 30 von Hufe, bestehende, dem Kaufmann Johann Friedrich Wilhelm Müller zugehörige Ackerwerk, abgeschätzt auf 104,631 Thlr. 19 Sgr. Pf. zusolge der nebst Hopothekenschein und Bedingungen in der Registratur einzusehenden Taxe,

am 19. Juni, Vormittags 141 Uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle hierselbst subhastirt werden. Zugleich werden alle unbekannte Real -Prätendenten aufgeboten, sich, bei Vermeidung der Präklusion, späte⸗ stens in diesem Termine zu melden.

1958 Nothwendiger Verkauf.

Siadtgericht zu Berlin, den 4. November 1813. Das in der Landwehtrstraße Nr. 28a. belegene

Grundstück der Ehefrau des Buchdruckers Ziesemer,

gerichtlich abgeschätzt zu 15272 Thlr. 8 Sgr. 9 Pf., soll am 18. Juni 1844, Vormittags 11 Uhr,

an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hy—

vothekenschein sind in der Negistratur einzusehen.

1959 Nothwendiger Verkauf.

Siadtgericht zu Berlin, den 4. November 1843.

Das in der neuen Königsstraße Nr. 68 belegene Hempelsche Giundstück, gerichtlich abgeschätzt zu 11260 Thlr. 7 Sgr. 9 Pf., soll

am 14. Juni 1814, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hypothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

Der dem Aufenthalte nach unbekannte Kleidermacher Johann George Hempel wird als Eigenthümer hier— durch öffentlich mit vorgeladen.

1786 Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht M: Berlin, den 5. Oltober 1843. Das in der Blumenstraße Nr. 514 belegene Grund- stück des Jischlermeisters Kunpinger, gerichtlich abge— schätzt zu 45673 Thlr. 15 Sgr. 3 Pf., soll e ee, . 1844, Vormittags 11Uhr, z Gerichtzstelle subhastrt werden. Tare und Ho— pothekenschein sind in der Fiegisttaun einzusehen. 148 Nothwendiger V f ; er Stadtgericht zu Berlin, den 11 . 1814 Das in der neuen Königsstraße Rr ; Grundstiich der. Destillatenr? Darhneschen gerichtlich abgeschätzt zu 19,197 Thir. am 23. Au gu st d. J., Vormit an der Gerichtsstelle subhastirt werde pothekenschein sind in der Registratur ein

Inhaberin eines Putzgeschäfts, ihr Zahlungs- Unvermögen angezeigt, und es werden nach erfolgter Konkurs- Eröffnung deren bekannte und unbekannte Gläubiger aller Art bei Verlust ihrer, An— sprüche an die vorhandene Konkursmasse, und beziehend lich des Rechtes der Wiedereinsetzung in den vorigen Stand, hiermit geladen

ö. gan, Jalt 48434 . zu rechter Gerichtszeit zur Anmeldung und Bescheini⸗ gung ihrer Forderungen, so wie zur Gütenslegung mit dem Rechtsvertreter und unter sich im Stadtgericht allhier gehörig zu erscheinen, sodann aber, wenn ein Vergleich nicht zu Stande kommen sollte, mit dem Rechtsvertreter, und wegen des Verzugs unter sich, zu verfahren, und den fünften September 1844 der Bekanntmachung eines Präklusisbescheids, welcher Mittags 12 Uhr ruͤcksichtlich der Außenbleibenden für bekannt gemacht wird erachtet werden, gewärtig zu sein.

Auswärtige Interessenten haben bei 5 Thlr. Strafe

längstens im eisten Termine hier wohnhaste Bevoll— mächtigte zu bestellen. (

Freiberg, den 11. Januar 1814.

W Sachße.

171 ; ; Aus Anlaß der siebenten Versammlung deutscher Land und Forstwirthe sind laut Programm vom 20. März dieses Jahres vier Preis-Aufgaben gestellt und die Un= terzeichneten zu Preisrichtern ernannt worden. Es gin— gen in Allem 49 Bewerbungsschriften ein von die⸗ sen freilich einige erst nach dem gesetzten Schlußtermin worüber das Preisrichter-Kollegium der gedachten Versammlung in deren zweiter allgemeiner Sitzung am 5. September dieses Jahres Bericht erstattete. Nach Inhalt desselben konnten die drei ersten der ausgeschrie⸗ denen Preisfragen als völlig genügend gelöst nicht er= achtet werden, obgleich mehreren der eingesendeten Ab⸗ handlungen im Einzelnen das anerkennende Zeugniß fleißiger und scharfsinniger Bearbeitung nicht zu versa⸗

en war. Daher sieht sich das Preisrichter Kollegium jn dem Falle, von der ihm durch das Programm vom 20. März vorbehaltenen Befugniß Gebrauch zu machen und jene drei Preis-Aufgaben hierdurch zu erneuern. Es sind nämlich:

1 von Sr. Darchlaucht dem Herzog Joseph von

Sachsen - Altenburg ein Preis von 100 Dukaten auf die beste Geschichte der Landwirthschaft im Altenburgischen Osterlande,

2) von Sr. Excellenz dem Königl. sächs. Staats⸗ Minister und altenburgischem Landschafts-Präsi⸗ denten von Lindenau

ein Preis von 560 Dukaten für die beste Beantwortung der Frage:

Der dem Aufenthalte nach unbekannte Apolheler

Ludwig Friedrich Theodor Daehne wird als ö. gener Gläubiger hierdurch öffentlich vorgeladen mngena

darauf, thei

„Welche Maßnahmen sind die geeignetsten, um bei pachtweiset Annahme und Rückgabe von Landgütern den Verlusten und Streitigkeiten vorzubeugen, welche theils durch die Ermangelung eines festen Prinzips hinsichtlich der Verwerthungs Modalität der zu tarxi⸗ renden Inventarien⸗Gegenstände, theils durch den

Diejenigen Bewerbungsschriften, welche in Folge des gegenwärtigen anderweiten Ausschreibens auf Berück— sichtigung Anspruch zu haben wünschen, sind bis zu und mit

d mn . Jil 1811 unter der Adresse: „An den Vorstand der siebenten Versammlung deutscher Land- und Forstwuithe zu Al— tenburg“ einzusenden.

Jeder solcher Arbeit ist ein sie kenntlich machendes Motto beizuschreiben und der Name des Verfassers nur auf einem mit demselben Motto äußerlich versehenen versiegelten Zettel zu nennen.

Das Urtheil des Preisrichter-Kollegiums über die Beantwortungen der erneuerten drei Preisfragen wird zunächst der achten Versammlung deutscher Land- und Forstwirthe zu München vorgelegt, das über die nicht erneuerte vierte, von Seckendorffsche Preisfrage aber baldigst veröffentlicht werden.

Schließlich wird noch bemerkt, daß auch die bisher eingegangenen Konkurrenz-Albeiten über die erstgedach— ten drei Fragen, insofern sie von obiger Adresse nicht zurückgefordert sein werden, mit den noch ferner ein gehenden konkurriren.

Altenburg, Rüdigsdorf, Dresden, Jena und Leipzig, im Dezember 1813.

Das Preisrichter⸗-KollegiLum. Geh. Nath von Wüstem ann. Br. W. Crusius. Dr. Hanssen. Ed. Lange. Dr. Runde. Dr. Schulze.

Literarische Anzeigen. In unserem Verlage erschien so eben und ist in

allen Buchhandlungen, in Berlin bei Alex. Duncker, Königl. ofbuckhhändsler,

Franz. Str. 2 l. n erhalten: Dictionnaire ( 6 58

. homonymes frangais ö ou Nomenelature compléte des mots qui, sous une mäme prononciation, different dans le sens ou dans l'or— ihographe, accompagnée de la traduction allemande de chaque homonyme et de plus de quinze cenis exemples, pris dans les meilleurs auteurs et dans le dictionnaire de l'académie frangaise, ; L. C. Grisel. broch. 1 Thlr. Friedlein C Hirsch.

14

par In 8. Leipzig, 1814.

——

51 h . ö Neue Musikalien im Verlag von Cal I Pac,

Bauschule No. 9 in Berlin: Trulkin, H. Lord Lockinvar, humor. Ballade nach

Walter Scott von Wolsgang Mäller, f. eine Bass- stimme mit Piano. Op. 57. 20 Sgr.

Einsluß der af gf zeitweisen Preis- Konjunkturen 8 endlich durch mangelhafte Sachkennt-

Loeschhorn, A. Variat, über das Lied aus Czaar

Ed. Bote C G. Bock, ö En ekz. u. Musikhdlg. Berlin, Jägerstr. 42

W Breslau, Schwei dnitzer-Str.

No. 8

16 ; Gestern starb hier im 62sten Lebensjahr nach länge⸗ rem Leiden der Königliche Regierungsrath Johann Friedrich Blümel, Ritter des eisernen Kreuzes Tter Klasse, des Rothen Adler-Ordens 4ter Klasse und des russischen St. Wladimir-Ordens Ater Klasse. Das Kollegium verliert in ihm einen langjährigen, eben so geachteten als tüchtigen Mitarbeiter, und Alle, die ihm näher standen, einen aufrichtigen und theilnehmen⸗ den Freund. . Merseburg, den 13. Januar 1814. Königliche Regierung.

53 b . 3 furzem katarrhalischen Leiden endete heute srüh 1 Uhr sanft ein Lungenschlag das Leben unserer so innig geliebten Mutter, der verwitiweten Rittmeister Alber⸗ Fine von Knoblauch, geborene von Budden— brock, im noch nicht vollendeten 7asten Lebensjahre. Um stille Theilnahme bitten tief, betrübt die Hinterbliebenen.

Polkritz, den 14. Januar 1844.

4861 - . Von einer hohen Behörde )

kane ssi mimrtes Privat- .

Militair Bildungs Institut unter ;

Direction des Pr. - Lieut. v. Plessen und .

Bar VV. Schoendoerffer. . vom 1. April ab

bis zum 4. April, T II Invalidenstr. 57. Louisenstr. 39. 9 Berl ö. Dranienb. Thor. Sowohl die dem Institut anvertrauten Eleven, als auch junge Leute, welche nicht im Institut wohnen, werden in demselben auf sichere Weise und möglichst schnell durch die besten Lehrer (meist Offiziere) zu der Ausbildung geführt, welche

zum Eintritt (als einjähriger Freiwilliger),

zum Eintritt (oder Portepee-Fähnrich

und n ,. erforderlich ist. ; Auf gefällige Anfragen an das Institut werden die Be= dingungen sogleich schriftlich mitgetheilt.·n .

oy ö län permanente Kunstaus—

stel ung von Julius Kulhr's Hoskunst-

handlung, Linden 26. Bel Etage,

ist täglich geöffnet.

Amtlicher Theil 2 Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

Dem Seidenwaaren⸗Fabrikanten Philipp Meyer, Mitinhaber der Seiden-Fabrik W. A. Meyer Söhne zu Berlin, den Charakter als Kommerzien⸗Rath zu verleihen;

An der Stelle des verstorbenen preußischen Vice-Konsuls Freerk Dirks Fontein in Harlingen den dortigen Kaufmann Dirk Fon—⸗ tein Fr. zum Vice⸗-Konsul daselbst zu ernennen; und

Dem Graveur Georg Adam Hahnenbein zu Köln das Prädikat: Hof-Graveur zu verleihen.

Ihre Majestät die Königin haben in der Nacht zwar wenig Schlaf gehabt, der Ausschlag fängt jedoch an zu verschwinden, Fiebe—= rungen sind fast gar nicht mehr vorhanden und der Zustand überhaupt vollkommen befriedigend.

Berlin, den 15. Januar 1814.

(gez. Dr. Schönlein. Dr. von Stosch.

tinischen Stil nach einem höchsten Orts Plane erbaut. anschlagt, und er hätte, bei der

hätte.

Ausland. Deutsche Bundesstaaten.

Bayern. München, 12. Jan. Wir haben abermals den Verlust eines ausgezeichneten Künstlers zu beklagen. Am 9ten d. M. starb hier der Maler Ferdinand Deurer aus Mannheim an den Folgen eines Leberleidens, das er sich durch anhaltendes“ sitzendes Ar⸗ beiten scheint zugezogen zu haben, im Anfange seines 68sten Jahres. Er war im verflossenen Jahre aus Rom, wo er seit langer Zeit lebte,

: eigends dazu bestimmten Die Kosten dieses Baues waren zu 8050 Rthlr. ver— notorischen Armuth der Gemeinde,

Musiker u. a., zu fördern, veranstaltete der Verein zunächst eine Verloosung von Kunstgegenständen und die Herausgabe eines „Tiedge⸗ Albums“; auch diese Unternehmungen haben nun den besten Erfolg gehabt und die Stiftung wird bald als begründet angesehen werden

die bei 1200 Seelen nur 110 Morgen Ackerland besitzt, nicht aus⸗ geführt werden können, wenn nicht Se. Majestät der König außer dem Hauptmateriale noch ein Geschenk von 2200 Rthlr. hinzugelegt

können. Nach allen Seiten hin gehen jetzt Einladungen zur Bildung von Zweig-Vereinen, wie deren schon in Aachen, Frankfurt a. M., Lübeck bestehen.

Württemberg. Ulm, 12. Jan. (S. M.) Der vom Herrn Professor Mauch gemachte Vorschlag, zu der auch von ihm als bdrin= gend nothwendig anerkannten Restauration unseres Münsters, vorläu— fig 1000 Fl. jährlich aufzuwenden, ist von dem Stiftungs- Rathe und Bürger- Ausschuß mit größter und dankenswerther Bereitwillig⸗ keit, zuförderst für das nächste Jahr, auf- und angenommen worden und sieht jetzt der Genehmigung der Königl. Kreis Regierung entge⸗ gen. Hierdurch scheint endlich der Zeitpunkt näher gerückt, wo für die würdige Erhaltung dieses größten aller deutschen Dome hinläng-

liche Fürsorge getroffen sein wird.

Sing⸗Akademie.

Ein Oratorium von Hiller.

Dulch die am 7ten d. stattgehabte Aufführung des von Dr. Stein— heim nach der heiligen Schrift gedichteten und von Hiller in Musik gesetzten neuen Oratoriums: „Die Zerstörung Jerusalem's“ hat sih Unfer⸗ Sing-⸗Akademie die gerechtesten Ansprüche auf die volle Anerkennung der berliner Mußslkfreunde erworben, indem sowohl die Wahl des Tonwerls an sich, als auch die in allen Theilen höchst gelungene Ausführung desselben in der That nur zu loben ist. Ferdinand dillen 1812 in Frankfurt a. M. ge— boren und gegenwärtig Musik-Direltor zu Leipzig für die Konzerte im Ge— wandhause, ein Jünger der neuen romantischen (Mendelssohnschen) Musit⸗ Schule, läßt in seinen Compositionen den ungemeinen Einstuß, den ein längerer Aufenthalt in Paris auf seinen Geschmack ausgeübt hat, nicht verkennen. Ohne hier nach einmaligem Hören über sein Oratorium mit voller Zuversässigkeit urtheilen zu wollen, da nach einer so flüchtigen Be⸗ lanntschaft nicht unbedingt über den Werth des Werkes entschieden werden fann, wollen wir nur uͤber den ersten Eindruck, den das Ganze, so wie einzelne hervortretende Partieen desselben auf uns machten, berichten. Un= verkennbar prägt sich eine stets edle, würdige Haltung, ein ehrenwerthes Streben nach Tiefe und Originalität der Gedanken. darin aus; die Chöre, voll Kraft und' Frische, wirken weniger, wie bei Händel, durch kanonische und kontrapunktische Durchführung eines sprechenden Hauptgedanfens, son⸗ dern mehr durch Anwendung massenhaft ausgeführter Ideen; der Recitative, Arien und Duette giebt es zwar auch mehrere recht gelungene, sogar aus⸗ gezeichnete in dieseni Oratorium, doch im Ganzen spricht sich in den Chören sedenfalls mehr Geist, mehr Charakter, mit einem Wort: mehr musikasische Empfindung aus, als in den Solis. Sehr effektvoll ist dagegen durchweg das Srchester behandelt; reich, ja, häufig verschwenderisch sind besonders die Chöre instrumentirt, Eine etwas spärlichere Anwendung der äußeren Mittel; cine etwas plauvollere, mehr auf 8 berechnete Vertheilung z. B. der rauschenden Musikstücke gegen den chluß hin und der Total. Effelt wäre auf jeden Fall ein noch mehr nachhaltiger gewesen. So aber schienen im ersten Theil gleich von vorne die Kräste, welche für die Katastrophe im zweiten Theil hätten aufbewahrt werden sollen, häufig und zu sehr hinter einander nutzlos verschwendet, und eine Steigung war späterhin nicht mehr möglich. Freilich ist nicht zu leugnen, daß der ercentrische Stoff und die Anordnung des Teytbuches einen großen Theil der Schuld dieser Mängel,

welche sich in dem sonst so viel Schönes enthaltenden Werle vorfinden, tragen müssen. So viel über das Oratorium im Allgemeinen. Nun über Einzelnes. Ohne vorbereitende Symphonie beginnt nach einem Ritornel des Orchesters von funfzehn Takten sogleich die Introduction Nr. 1 (Es-dur 3 Talt An—⸗ dante): Chor der Israeliten. Dies höchst wirksame Musikstück nimmt seiner lebendigen Frische, seiner abgerundeten Form wegen sogleich für sich ein. „Wie heilig und hehr sind deine Hallen, o Israel“ Diese Worte, kräftig aufgefaßt, beginnen den Chor; nach einem sanften, gehaltenen Mittelsatz wiederholt sich der erste Theil, mit neuen harmonischen Effekten und einer daran geknüpsten glänzenden Schlußwendung ausgestattet. Nach dem Reli— tativ Nr. 2, in welchem Hanna das Nahen des Jeremias verkündet, tritt dieser großartige Charalter selbst in dem Recitativ Nr. 3, das Volk ermah— nend, auf. In der sich dem Recitativ anschließenden Arie Nr. 4 (Fis-moll * Takt, Allegro agitato), einem sehr leidenschaftlich gehaltenen, stark in⸗ strumentirten Musikstück, wird das über Juda's Haupt heranziehende Unheil von ihm vorhergesagt; die fast durchweg angewandten beweglichen Sech— zehntheil Figuren der Saiten-Instrumente, die gleichsam das Brausen des zahllosen Heers malen sollen, sind von guter Wirkung und heben die Schluß— wendung: „Verödet wird Jerusalem“, die ruhig und sanft aufgefaßt ist, um so bezeichnender hervor. Nach den im Ganzen, dem Charakter gemäß, ru— higer gehaltenen folgenden Gesangstücken: dem Chor der Israeliten Nr. 5, Recitativ Nr. 6. Arie Nr. 7, und noch einem Chor der Ifraeliten Nr. 8, bildet der dem Festmarsch Nr. 9 sich anschließende wilde Chor der Diener ,. Nr. 10 (Eᷓrdur Alla breve Allegro vivace) einen guten Gegen- atz. Warum aber grade die Violinen in einem Solo-⸗Ritornell nach cinem Recitativ und einer Arie Zedelig's und einem Reritativ Chamital's, seiner len, worin sie, die Sorgen ihres königlichen Sohnes zu zerstreuen, zur ai der Festgesänge auffordert warum grade die Violine, sagten i , . gewählt ist, die Wiederholung des oben bezeichncten Ehöres , ist nicht abzusehen. Oder sollten vielleicht alle Violinen das n e, r. uns von einer einzigen zu Gehör gebracht wurde? n . 6 Nummern des ersten Theils sind noch hervorzuheben Israeñnten Is. d charakteristische Chor, der die Furcht und Demuth der die Worte: zeichnend schildert (C- mol Takt Andante); vortrefflich sind Worte: O laßt mit Aisch 6b n behandeli. Ei reizenden, ui genf kl mit. e unser Haupt bestreuen!“ behandelt. Einen gün stigen Eindruck brachte dann, nach dem dra—

matisch wirksamen Chor Nr 22 ĩ ay 22 der Wuth und Rache schnaubenden Diener Zedelia's, das dem Recitanso Nr. 23 . an liebliche Duett

zwischen Hanna und Achiram hervor; in der schönen Tonart G-dur ist das wundervoll erfundene und durchgeführte treffliche Musikstück geschrieben, das seines melodischen Werthes, seines ausdruckvollen Gesanges wegen, ein flei⸗ nes Meisterstück genannt zu werden verdient. ö

Im zweiten Theile waren von hervorstechender Wirkung: der Chor der Diener Zedekia's Nr. 3t (Emmoll à Talt), mit der obligaten Pauke; dann der Culminationspunkt des Ganzen, wo die lang gefürchtete KLatastrophe endlich hereinbricht, der allgemeine Chor Nr. 40 (C-Moll, 3 Taft): alle Mittel sind hier aufgeboten, die nöthige Steigerung hervorzubringen, was freilich bei der schon vorhergegangenen Ueberbietung derselben eine schwere Aufgabe war. Eine sehr ausdrucksvolle Piece ist ferner das Klagelied Je⸗ remiä Nr. 41, in welcher sich nur der liefe Schmerz des Propheten über die Zeistörung der heiligen Stadt in, nach unserer Meinung, zu hohen Stimmlagen ausspricht. Eines der vorzüglichsten Stücke des ganzen Wer— kes ist dann noch der tief empfundene und höchst charaltervoll er fun— dene Chor Nr. 44 (G-moll, à Taft), in welchem die das Land ihrer Väter verlassenden Israeliten ihre schmerzlichen Gefühle über ihr zu erwar— tendes Elend kundgeben.

So weit über das Werk selbst. Die Aufführung desselben, unter Lei= tung des Komponisten, war, wie schon bemerkt worden, eine vorzügliche zu nennen, die Besetzung der Solo-Partieen in allen Theilen musterhaft. Herr Bötticher führle mit seiner grandiosen, umfangreichen Stimme die Partie des Jeremias meisterlich aus; ein solcher Sänger wie Herr Bötti⸗ cher, der mit seiner Stimme bequem das eingestrichene fund g erreicht, ge⸗ hörte aber auch dazu, um die vom Komponisten oft sehr hoch gehaltene Baßpantie des Jeremias in jeder Beziehung seiner Intention gemäß durchzuführen. Die Sopran-Solis wunden von Frau von Faßm ann und Mad. Bur= chardt, die Alt-Solis von einer kunstgebildelen Dilettantin, und die übri=

en Tenor- und Baß-Partieen von den Herren Mantius, Früh und

! ern wohlgelungen vorgetragen. Die Chöre und das Orchester leiste= ten Ausgezeichnetes. Obgleich 8 Proben eie, Werkes geleitet hat, so ist doch die Sorgfalt, die der Direktor . Professor Rungenhagen schon vorher auf das Einstudiren der so wesentlich eingreifenden Chöre verwandt hatte, nicht zu verkennen.

err Hiller die Aufführung und die leßten

Die Physiognomie Beethoven's.

In, Kommission der Trautweinschen Buch- und Musikalienhandlung zu Berlin erschien eine Verkleinerung des im Jahre 1817 in Mödling be