1844 / 21 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

anwenden zu müssen, wenn die Studenten wagen wollten, vorzudrin⸗ gen. Einige machten wirklich Miene dazu, aber sie wurden von ihren Lamergden abgehalten, welche sich bereits überzeugt hatten, daß an mehreren Orten Truppen in Bereitschaft gehalten wurden, um bei der geringsten Ruhestörung einzuschreiten. Die Hälfte der Garnison bleibt

ken ganzen Tag heute in ihren Kasernen konsignirt, um auf den ersten

Wink bei der & in. ᷣ— h . ; denten heute Abend sich einfallen lassen möchten, einen Pilgerzug nach dem Monumente, Moliére's zu unternehmen. Die zur Einweihung des Monuments ) t versammelten sich um Mittag im Foyer des Theatre fran ais, von wo sie in folgender Ordnung sich in Bewegung setzten: Die Sappeurs der zweiten Legion der National-Garde von Paris eröffneten den zug. Die Hälfte des 1sten Bataillons der nämlichen Legion folgte barauf mit klingendem Spiel. Unmittelbar nach dem Fahnenträger des Bataillons erschien der Präfekt der Seine in Uniform, umgeben vom Munizipal⸗Rathe der Hauptstadt. Die fünf Sectionen der Akademie der Künste und Wissenschasten waren in corpore zugegen und sämmtlich in Uniform. Hinter ihnen kamen drei Deputationen: die Deputation der Gesellschaft, welche das Monument hatte, die Deputation der Société des hommes de lettres, und die Deputation aller Schauspieler von Paris. Den Zug schloß die andere Hälfte des ersten Bataillons der National⸗-Garde. In dem Augen— blicke, als der feierliche Zug vor dem Monumente ankam, wurde die sitzende Statue des Dichters unter einem allgemeinen Wirbel der Trommeln und dem Spiele des Musik⸗-Corps enthüllt. ganze Versammlung entblößte sich dabei das Haupt. Graf Rambuteau hielt die erste Inaugurations⸗ Rede, nach welcher zum Andenken der heutigen Feier eine besondere Urkunde verfaßt und nebst einer Ehren-Medaille und einem Bande, die Werke Moliere's enthaltend, unter dem Sockel der Säule eingemauert wurde. Der Präsident der Akademie, der Direktor der Société des hommes de lettres und der älteste Schauspieler des Théätre frangais hielten jeder noch eine Rede, worauf der Zug in der nämlichen Ordnung nach dem Thégtre frangais zurückkehrte und sich dort trennte.

Das Monument Molinre's wurde für die heutige Feier mit

Trophäen und dreifarbigen Fahnen geziert, und vor demselben erho⸗

den. außerordentlichen Vorstellungen des Tartusse, Malade immaginaire und der Ceremonie sämmtlicher Stücke Moliäre's beenden.

über Moliäre's Denkmal abgelesen werden. 1673 geglaubt, daß Moliüre, der bei seinem Tode wie, ein Ver

brecher des Nachts begraben werden mußte, 170 Jahre später solcher Ehren sich erfreuen würde.

Grossbritanien und Irland.

London, 13. Jan. Der Herzog von Bordeaux hat gestern

Abend England verlassen und sich nach Ostende eingeschifft.

Woolwich die Arsenale in Augenschein nahm und von dort seine Tour durch die Grafschaften Englands sortzusetzen beabsichtigte, ist die gestern hier eingetroffene Nachricht von dem schweren Erkranktsein seines Onkels, des Herzogs von Angouleme, in Görz. Der Prinz entschloß

sich zur sofortigen Abreise und nahm nur einen Theil seines Gefolges ; Die Morning Post, das bisherige treue

zur Begleitung mit.

Drgan ber fraͤnzösischen Legitimisten, stimmt heute Klagelieder über

die Abreise des Prinzen an, und bezeichnet den Aufenthalt desselben

in England als eine glückliche Zeit für alle Klassen der Gesellschaft. „Der Adel Englands“ sagt die Post, „hat, es für unwürdig ge halten, Heinrich von Frankreich wie einen exilirten Verbrecher zu be handeln, und der erlauchte Prinz hat seinerseits stets eine, würde— volle Bescheidenheit blicken lassen. Es gab kein Komplott, keine Ver⸗ schwörung auf dem Belgrave Square, sondern nur eine Darlegung moralischer Ueberzeugungen, einer großen Sache würdig.“

Die heutigen Abendblätter bringen aus Dublin Berichte über ein vorgestern stattgefundenes Gastmahl zu Gunsten einer Waisenhaus Stiftung, bei welchem O'Connell über den schwebenden Staats Prozeß sich aussprach. Wie früher, so äußerte der Agitator auch jetzt, daß Niemand durch den Ausgang des Prozesses sich einschüchtern oder zu irgend gewaltsamen Maßregeln verleiten lassen möge, denn den üblen Folgen des Prozesses werde durch das ruhige Verhalten des Volkes und seine friedlichen Entschlüsse für die Gegenwart am wirksamsten entgegen gearbeitet. Ob sie verurtheilt würden oder nicht,

und sie erwarketen das Erstere dürfe Niemanden beunruhigen; im Gegentheil, man werde bald nach der Verurtheilung einsehen, wie ihre Leiden als Märtyrer das irländische Volk in seinem Streben nach Selbstregierung nur noch bestärken werden. Dieser Ueberzeu⸗ gung' sei er immer gewesen, und um so freudiger bringe er jetzt den Toast auf „die Aufhebung der Union“ aus. Nach mannigfachen perfönlichen Angriffen gegen den Gene⸗ ral Prokurator, der auf diesen Prozeß sich gesetzt habe, um Ober- Richter zu werden, schloß O'Connell mit der Versicherung, daß der schwebende Prozeß für die Repealsache jedenfalls entscheidend sein werde, und daß man deshalb der Regierung für ihr „unkluges Ver—⸗ fahren“, den Prozeß eingeleitet zu haben, noch dankbar zu sein Ursache habe. „Das Kind“, sagte O'Connell, „welches seine Hand gegen das strömende Wasser des Liffey hält, und zwischen seinen Fingern das Wasser zu hemmen glaubt, kann eben so gut darauf rechnen, den Strom zu den Bergen von Wicklav zu—⸗ rückzudrängen, als ein General-Prokurator daran denken kann, dem Strome irländischen Patriotismus, irländischer Standhaftigkeit, irlän⸗ discher Ruhe. und Ordnung, irländischer Entschließungen, das Vaterland als eine Nation wiederherzustellen, Einhalt zu thun. Die Staats- Verfolgungen werden das Streben nach, Repeal nur steigern.“ Bemerkenswerth sind immer die Ausfälle O'Con⸗ nellss gegen den König der Franzosen, Ludwig Philipp, so oft eine Veranlassung vorliegt, auf Frankreich einen Blick zu wer⸗ sen. Als er in seiner gegenwärtigen Rede bei dem Waisenhaus— 3 . 863 8 . Diner über den Zweck der Versammlung und die Erziehung der Kin der in Irland sich aussprach, verglich er das dortige Erziehungs-Sy⸗ stem mit dem in Frankreich und schilderte das letztere, namentlich den er en Zwang der Aeltern, „ihre Kinder gefährlichen, irreligiösen ,, n gen zu müssen, die durch Königsgewalt unterstützt ,, , . Tyrannei und das abscheulichste Mono— , ein Vorbote des nahen Sturzes der jetzigen Dy⸗ Lubwi ü. hten sei. Den unverständigsten Invektiven gegen g. Philipp läßt dagegen O'Connell die' ausschweifendsten Lo— beserhebungen der alten. Thnastie folgen. „Der Herzog von Bor⸗ deaur“, sagte er ist ein . Derzog war, bis zwis 4 n junger Mann, der ganz unbekannt bis zwischen den franzbsischen J J ö . Bolie eine Airt' Rionstitt kanten . en und dem irländischen dem Himmel! gediehen. Die Gin be, ,,. zu treten, und ich jofft. bẽ ö. seiner Partei beginnt ans Licht wahre Freiheit, begtündel auf b. g wird, nicht fern sein, wo die alle debe hien , . 6 ,, , ,

. S

und Tugend den Thron ,,, 1 und Religion

Herr Pakenham, der neue britische Gesandte in Nord-Amerika 1

Hand zu sein. Man befürchtet nämlich, daß die Stu⸗

geladenen Deputationen

besorgt

Die

134 soll, wie der Herald berichtet, ausgedehnte Vollmachten erhalten

haben, um über die Beilegung der Streitigkeiten um das DOregon⸗ Gebiet mit der amerifanischen Regierung in Unterhandlung zu treten.

nieder lande.

J Aus dem Limburgischen, 11. Jan. Wir haben hier einige neue Nummern des Separatisten - Journals erhalten, welches in, Mastricht unter dem Titel: Zeitung des Her zogthums Limbur g und unter dem Einflusse und der Protection einiger Grund⸗ besitzer erscheint, die, nachdem sie seit 1839 geschwiegen, plötzlich das Banner der Trennung von dem Mutterlande aufgepflanzt haben. Wenn sie auch Zeit gehabt haben, ihr Projekt zur Reife zu bringen, so ist es doch nicht weniger bizarr und lächerlich; bizarr, weil vollendete Thatsachen vollendet bleiben werden; lächerlich, weil die Raisonne⸗ ments, mittelst deren sie die Bevölkerung aufregen wollen, falsch sind, sowohl hinsichtlich der angeführten Thatsachen, als in logischer Be⸗ ziehung. Wir haben hier mit Erstaunen mehrmals behaupten ge⸗ hört, daß der König der Niederlande Mastricht und Venlo als Ei⸗ genthum und mit voller Souveränität über dieselben erhalten habe, und daß er diese Festungen ohne die geringste Ent schädigung dem Herzogthum überlassen könne. Man kann unmöglich etwas Wider— sinnigeres zu Tage fördern. Aber das ist noch nicht Alles. Die zweite Grundlage dieses ganzen utopischen Gebäudes ist die Versicherung, welche die Separatisten dem Volke geben, daß das Herzogthum, ein⸗ mal getrennt, nicht den mindesten Beitrag zur holländischen Schuld zahlen werde, und zwar deshalb, weil es nichts schuldig sei, weil die Konferenz so entschleden habe. Durch solche Verheißungen sucht man unter der Bevölkerung des Herzogthums den Wunsch nach einer Tren— nung rege zu machen.

Man glaube nur nicht, daß diese Herren an eine Zoll- Verbin⸗ dung mit Beutschland denken; sie behaupten im Gegentheil, daß eine solche Verbindung den Handel des Herzogthums zu Grunde richten werde, wenn die Trennung zu Stande käme. Sie haben vielleicht das Projekt, alsdann ihre Blicke nach Holland zu wenden und es um

die Eröffnung von Absatzwegen zu bitten, und Holland würde dann

Außerdem wird im Théätre fran ais die Preisschrift der Dichterin Louise Colet

. h . hte 1e Wer hätte es im Jahre

Der Grund der plötzlichen Abreise des Prinzen, der vorgestern noch in

gutmüthig genug sein, diese Bitten zu erhören, obwohl es die Festun gen Mastricht und Venlo und eine Einnahme von nahe 2 Millionen

k 3 er 4 Br. verlöre. ben sich überdies acht riesenhafte weißseidene Standarten, worauf mit 8 ; goldenen Lettern die berühmtesten Werke Molicre's aufgezeichnet stan⸗ Das Théätre frangais und das Odéon werden die Feier mit

Durch alle diese Dinge hindurch erkennen wir übrigen Holländer den Zweck einiger Unzufriedenen, die nach der Suprematie streben, und wir sind einfach genug, um zu glauben, daß die großen Mächte um des Vortheils einer Koterie willen ihre Protokolle nicht von neuem beginnen werden.

Die Sectionen der zweiten Kammer setzen die Prüfung der Ge— setze über die freiwillige Anleihe und die außerordentliche Besteuerung fort. Man weiß noch nicht, welchem von beiden Gesetz Entwürfen man den Vorzug geben wird. Vielleicht werden neue Vorschläge für

die Deckung der Ausfälle und die Konvertirung der 5proc. Rente in

Zproc. eingebracht werden. Jedermann kommt darin überein, daß

proc, zu drückend sind für den Staat, dessen Finanzen in so zerrüt⸗

tetem Zustande sich besinden.

. Eisenb ahnen. Berlin, 19. Jan. Die heute ausgegebene Nr. 4 der Gesetz⸗

sammlung enthält folgende Allerhöchste Kabinets-Ordre an das Staats⸗ Ministerium:

„Nachdem Ich durch Meine Ordre vom 22. November v. J. angeordnet habe, daß die Ausführung der von den vereinigten ständi⸗ schen Ausschüssen für ein dringendes Bedürfniß erachteten, Üümfassenden Eisenbahn⸗-Verbindungen auch durch Uebernahme einer Garantie für die Zinsen der Anlage-Kapitalien von Seiten des Staats befördert werden solle, bestimme Ich auf den Antrag des Staats-Ministeriums vom Ften d. M., daß die Ordre vom 3. Mai 1821 (Gesetzsammlung S. 40), betreffend die Annahme der Staatsschuldscheine als pupillen— und depositalmäßige Sicherheit, auch auf diejenigen Eisenbahn⸗Actien oder Eisenbahn-Obligationen Anwendung finden soll, für welche bis zur Rückzahlung der darin angelegten Kapitalien die Zinsen vom Staate unbedingt garantirt worden sind, oder künftig garantirt wer⸗ den. Beträgt jedoch der vom Staate garantirte Zinssatz bei der einen oder anderen Eisenbahn weniger als Frei und ein halb Prozent, so dürfen Gelder der Pflegebefohlenen in dergleichen Eisenbahn-Actien oder Obligationen nur init Genehmigung der dem Vormundschafts— gerichte vorgesetzten Behörde angelegt werden. Die gegenwärtige Ordre ist durch die Gesetzsammlung bekannt zu machen.

Berlin, den 22. Dezember 1843.

Friedrich Wilhelm.“

Gülückstadt, 15. Jaga. Das Programm für unsere Eisenbahn nach Elmshorn zur Anknüpfung an die Altona-Kieler Bahn ist bereits Allerhöchst genehmigt und wird nächstens ausgegeben werden. Wenn die Staatskasse, unsere Stadt und Elmshorn sich verhältnißmäßig be theiligen, wozu alle Aussicht vorhanden ist, so wird die Privat-Zeich⸗ nung sicher bald kompletirt sein. Der Bau der Bahn bietet weder technische Schwierigkeiten dar, noch erheischt er ein großes Anlage Kapital, welches noch dadurch beträchtlich vermindert wird, daß die Altona Kieler Eisenbahn-Gesellschaft den Betrieb zu übernehmen sich bereit erklärt hat. Das Baukapital ist von dem Ingenieur Dietz auf 160,000 Species veranschlagt.

Frankfurt a. M., 16. Jan. (O. P. A. 3.) Bei den heute stattgefundenen Einzeichnungen zur Betheiligung an der ersten Hälfte oder der vorläufig auszugebenden 1 Million Fl. des, Zproc. Eisenbahn—⸗ Anlehens sind, dem Vernehmen nach, circa 16 Millionen Fl. gezeichnet worden. Diese bedeutenden Einzeichnungen erklären sich dadurch, daß die Zeichner voraussahen, nur einen geringen Betrag der gezeichneten Summen zu erlangen.

Jandels- und Börsen - Uachrichten.

Berlin, 20. Jan. Das Hauptgeschäft war heute in Oberschlesischen Litt. A. und B., in welchen Effekten bedeutende Posten umgesetzt wurden. Auch bemerkte man heute ansehnliche Geld-Anlagen unserer Privaten in Anhalter Actien, in Folge dessen solche auch 376 höher bezahlt worden. Rheinische Eisenbahn-Actien erfuhren heute eine namhafte Steigerung, und eben so sind Düsseldorfer neuerdings höher bezahlt worden. Dester⸗ reichische Effekten am Schluß der Börse fester, doch waren neue Course nicht bekannt.

Stralsund, 18. Jan. Im Jahre 1842 liefen in die Seehäfen des hiesigen Regierungs-Bezirks an Seeschiffen im Ganzen 881 Schiffe von 40,882 Gesammit-Lasten ein, dagegen im Jahre 1843 nur 592 Schiffe von 34,160 Gesammt-⸗-Lasten, im letztgenannten Jahre also 289 Schiffe von 6722 Gesammt-Lasten weniger ein. Im Jahre 1842 liefen aus den Seehäfen Neu-Vorpommerns S6 Schiffe von 43,520 Gesammt-Lasten aus, im Jahre 1843 nur 671 Schiffe von 39,857 Gesammt - Lasten, im verslossenen Jahre also 198 Schiffe von 3663 Gesammt-Lasten weniger.

An Getraide wurden verschifft

1842 ...... .. 16,788 Wspl.

*

184

weniger 1,118 Wspl. 9, 898

1

1843 ; mehr 15,670 Wspl. Wspl. 868 1 ) 8, 672 . 94 ö 503 ö 115 97 .

Zusam̃men Jo, 151 Wspl. 25,5322 Wspl. FJ. Wspi. T ons, Wspl.

mithin 20 529 Wspl. weniger. In Betracht dessen, daß die Ausfuhr des Jahres 1842 von 46,451 Wspl. gegen diejenige des Jahres 1841, welche 69,192 Wspl. betrug, schon um 21, 84 Wspl. zurückblieb, ergiebt das Jahr 1813 gegen 1841 einen Ausfall von 42,370 Wspl. Getraide, welche dem Auslande durch Seeschiffe weniger zugeführt sind.

Lübeck, 13. Jan. (D. A. Z.) Am Ende des verflossenen Jahres betrug die Zahl der unter lübecker Flagge fahrenden Seeschiffe 71. Sie halten zusammen 4752 Kommerz -Lasten, welche hier zu 60090 Pfd. gerechnet werden. Am Ende des Jahres 1842 hatten wir 72 Schiffe mit 4753 Kommerz Lasten. Neu erbaut wurden hierselbst im verflossenen Jahre für lübecker Rechnung 4 Schiffe, zusammen 348 Kommerz -Lasten haltend, und 1 Schiff für hamburger Rechnung. Auf unseren Schiffswerften liegen jetzt noch 4 Schiffe, deren Bau noch nicht vollendet ist. ;

WPagris, 15. Jan. In französischen Renten fanden heute wenig Ge schäfte statt; doch war die Stimmung dafür günstig. Die Speculation be— schäftigte sich hauptsächlich mit Eisenbahn-Actien, die fast sämmtlich be— gehrt waren. ö Den 20. Januar 1844.

Pr. Cour.

Hr. ( G0ur.

. Brie. Geld. Gem

ö Fonds. S8 Actien. 8 . kniet geld. ö

St. Schuld-Sech. 3 Pr. Engl. Obl. 39. 4

Prüm Sch d. Seeh. Kur- u. Neumärk.

1062 Brl. Pots. Eisenb. . . 107. do. do. Prior. Obl. 103. 96 ö Męd. Lp. Eisenb. 1345 . do. do. Prior. Obl. 103 * BrIl. Auh. Eisen-. d 6. do. Prior. Obl. Hüss. Elb. Eisenb. do. do. Prior. Obl. Rhein. Eisenb. do. do. Prior. ObI. Br. Frankf. Rishi. do. do. Prior. Obl. Ob. - Schles. Eis. do. Li. B. v. einger. B. St. B. Lt. A u. B Mag deb. - Halber- städter Eisenb. RBreęesl- Schweidn. - preihꝶæ. Risenkh. 4

Schuldverschr. Kerl. Stadt-Obl. Danz. do. imͤyn Th. Wesipr. Pfandbr. ?

Grossh. Pos. do.“

ing 1035

do. do. Ostpr. Pfaudbr.

Porm. do.

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; ö 21 Kur- u. Neum. do.

Schlesische do.

Gold al marco. Friedriehsd'or. And. GIdm. à 5 Th.

NHisconto.

Pr. Cour.

. ,, / Thlr. zu 30 Sær. Brief. geld.

Kurz 141 2 2 Mt.

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Mt.

Mt. 6 * Mt. Mt. 1047 Mt.

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Lage

Mt.

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Woch.

, 250 FI. 1 183 mz 250 FI. d 300 Mr. do. 300 Me. 118t. 300 r. 150 FI. 150 FI. 100 Tulr.

100 Thlr.

100 11. 100 sRblI.

383 London 5

d Wien in 20 Rr.

Augsburg

Breslau

Leipæi in Courant im 14 TbI. Fuss. .

Fraukfurt a. M. Wz. ......

Petershurs

Cr NN CN

Auswärtige Börsen. A im ster dam, 16. Jau. Niederl. wirkl. Sch. 55. 59h Span. 215. 395 do. 32. Pass. ö Ausg. . TZinsl. Pr. Sch. . Pol. . Oesterr. 109. 165 Russ. IIope 90. Ant wer pen, 16. Jan. Zinsl. 62. Neue Anl. 21. Frankfurt 4a. M., 17. Jan. 556 Met. 113 6. Bank- Actien 2022 P. ult. 2023. Ba) r. Bank- Actien 680 . IIope 90 6. Stiegl. 89 (3. Int. 5 42 poln. 300 FI. 95 G. do. 5S00 FI. 9727. do. 200 FI. 325 6. IIamb urg, 18. Jan. Bauk-Actien 1690 Br. Engl. Russ. 1123 (. Londo . 13. Jan. Cons. 395 96. Belg. —. Neue Aul. 22 4. Pas Ausg. Sch. 12. 2395 Holl. 54. 59h do. 109. Neue Port. 14 Engl. Russ. . Bras. 75. Chili . Columb. —. Mex. 32. Peru 22. Pa ris, 15 en. 59h Rente fin cour. 125. 39h Rente sin our. S2. 75 59h Neapl. au compt. 106. 75. 59h Span. Rente 30. Pass. 52.

. Sive O95.

Meteorologische Beobachtungen.

1544 19. Jan.

Abends 10 Uhr. ͤ

Morgens Nachmittags Nach einmaliger 6 Uhr. 2 Uhr.

Beobachtung.

Luftdruck . ... 331, 90 Par. 329, 23 Par. 329,1 ö . G uellwärme 6, ö Luftwärme .. 4 3,09 R. 4 2,29 R. 1,02 R. Flusswärme (0,40 R.

. . 1,2 R. 0, 67 R. - 461 R. kodenwäärme 3,0“ R. Dunstsättiguns,. S6 pet. 88 pCt. Ausdünstung 0,010 Rh. Wetter / regnig. heiter. Nie ders chlat 0, 0g! Rh w, Rwe. N. Wüärmeneehsel q 3, s' Wolkenzug. .. 9 WNW. 1,5) R.

Tagesmittel: 330, os Dar... 4 1645 R... (, 9) R... S3 pet. NW. Nachmittags 2 Uhr Regen und Schnee.

Lhaupunkt . 74 pCt.

Königliche Schauspiele.

Sonntag, 21. Jan. Othello, der Mohr von Venedig, Oper in 3 Abth.', mit Tanz. Musik von Rossini. (Mad, Schröder-Devrient: Desdemona; Herr Härtinger: Othello, als Gastrollen.)

Zu dieser Vorstellung sind nur noch Billets zum ersten Range, zum Parterre und zum Amphitheater zu haben.

Im Konzertsaale: Der Mann im Feuer, Lustspiel in 3 Akten, von Schmidt. Hierauf: Jeder fege vor seiner Thür, Lustspiel in 1 Aufzug.

Montag, 22. Jan. Der Steckbrief. Hierauf: Versuche.

Dienstag, 23. Jan. Fidelio. (Mad. Schröder-Devrient: Fidelio, Herr Härtinger: Florestan, als Gastrollen.)

Im Konzertsaale: 1) Dicu vous hbénisse! vaudeville en 1 acte. 2) La seconde reprèsenlalion de: Un bech- de jen- nesse, vaudeville nouveau en 1 acte. 3) La pre niere reprèé- sentation de: Indiana et Charlemagne, solie de Carnaval en 1 acte, par Mr. Bayard.

Rönigsstädtisches Theater.

Sonntag, 21. Jan. Doktor ar. Zauberkäppchen, oder: Die Herberge im Walde. Posse mit Gesang in 3 Akten, von Fr. Hopp. Musik vom Kapellmeister Hebenstreit. (Mad. Haarbleicher, vom ham⸗ burger Stadt⸗Theater: Waltraud, und Herr Kohlmann, vom Stadt- Theater zu Breslau: Chevalier, von Silberpappel, als Gäste.)

Montag, 22. Jan. Italienische Opern⸗Vorstellung Norma. (Sgr. Napoleone Moriani: Pollione, als Gastrolle.)

Preise der Plätze: Ein Platz in den Orchester⸗Logen 2Rthlr., den Logen und im Balkon des ersten Ranges 2 Rthlr., im Parquet und in den Parquet⸗Logen 1 Rthlr., im Amphitheater und in den Logen des zweiten Ranges 26 Sgr., Parterre 15 Sgr., Sperrsitz des dritten Ranges 19 Sgr;, Gallerie 77 Sgr.

8 53 . . des Kinder-Ballets des errn Price aus Kopenhagen, in theilungen. azu: Ei Reise nach Spanien. Vorher: Das 6 , .

Verantwortlicher Redacten? p. J. B. zin kei sen. Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober- Hofbuchdruckerei.

Beilage

Beilag

Inhalt.

Inland. Berlin. Inhalt des Ju stiz⸗ Ministerialblatte s. Erfurt. Flugschrift über den Schwanen⸗Orden. n ster. Zeug nisse der Schul ⸗Präparanden. Kommissionen zum Behuf der Theilung gemeinschaftlicher Jagd ⸗-Distrikte.

Dentsche Bundesstaaten. Sach sen. Leipzig. Gustav⸗Adolph⸗ Stiftung. W Unterstůützung an Schullehrer. Württemberg, Mer⸗ gentheim. Anlegung von Kornkammern für den Nothfall. Baden. Mannheim. Bevölkerung. Verhaftung badischer Unterthanen im Kanton Schaffhausen.

Frankreich. Schreiben aus Paris. Rede und der gegenwärtigen Lage.) 3

Belgien. Brüssel. Annahme des Justiz-Budgets in der Repräsen⸗ anten Kammer. Die belgische Kolonie in Guatimala.

Schweiz. Luzern., Die suiten-Frage. . .

Handels- und Börsen-Nachrichten. Königsberg, Stettin,

Magdeburg, Breslau, Hamburg und London. Marktbericht.

(Zur Charakteristik der Thron⸗

Inland.

Berlin, 19. Jan. Das heute ausgegebene Justiz⸗Mini⸗ sterialblatt enthält folgende Allerhöchste Kabinets Ordre: „Da bas Gesetz über die bäuerliche Erbfolge in der Provinz Westphaͤlen vom 13. Juli 1836 den Bedürfnissen und Wünschen des Bauern— standes nicht vollständig entspricht, die Beschlußnahme über die des⸗ halb in Antrag gebrachten Abänderungen dieses Gesetzes aber einer weiteren Vorbereitung bedarf; so will Ich, um dem Bauernstande die eigenen Anordnungen über die Erbfolge durch Verträge oder letzt⸗ willige Dispositionen zu erleichtern, und die, dem muthmaßlichen Willen der Erblasser entsprechenden Auseinandersetzungen unter den Erben zu befördern, auf den Bericht des Staats⸗-Ministeriums vom 23sten v. M. für bie Provinz Westphalen hierdurch einstweilen Fol⸗ gendes bestimmen:

l) für Verträge, durch welche das Eigenthum einer bäuerlichen Besitzung an nahe Verwandte (8. 622 Tit, 1 Thl. II des All⸗ gemeinen Landrechts) des Besitzers oder seines Ehegatten unter Vorbehalt eines Altentheils übertragen wird, genügt die sür Verträge über Veräußerungen von Grundstücken überhaupt vor- geschriebene Form, so daß es der im §. 603 Tit. 2 Thl. 1 des Allgemeinen Landrechts vorgeschriebenen gerichtlichen Regulirung des Altentheils nicht ferner bedarf.

Für Verträge, weiche die Uebertragung einer bäuerlichen Be— sitzung auf einen Anderen betreffen, ingleichen für die Auf⸗ nahme, Aufbewahrung und Publication letztwilliger Verordnun⸗ gen, so wie der Ehe⸗= und Erbverträge bäuerlicher Grundbesitzer, es mag darin über die Besitzung allein, oder im Zusammenhang mit anderem Vermögen, Verfügung getroffen werden, haben Gerichte und Notarfen außer den baaren Auslagen, nur die Hälfte der sonst zulässigen Kosten anzusetzen, sofern der Vertrag oder die letztwillige Verfügung dahin gerichtet ist, die Besitzung einem nahen Verwandten des bäuerlichen Besitzers oder seines Ehegatten, oder dem Letzteren selbst ungetheilt zuzuwenden. Diese Bestimmung findet auch auf die Kosten der Eintragung im Höpothekenbuche Anwendung, welche durch Verträge oder letztwillige Verordnungen dieser Art herbeigeführt werden. Bei Verträgen, durch welche eine bäuerliche Besitzung an einen Descendenten des Besitzers, oder seines Ehegatten, oder an den Letzteren selbst, ungetheilt übertragen wird, ist nicht der Kauf⸗ werth- Stempel, sondern nur der Ausfertigungs Stempel zu verwenden. 3 . . Den Gerichten wird zur Pflicht gemacht, gütliche Auseinander⸗ setzungen über den Nachlaß eines bäuerlichen Grundbesitzers mög⸗ lichst zu befördern. Die vormundschaftlichen Behörden haben, wenn Pflegebefohlene dabei betheiligt sind, neben dem Interesse der Letzteren zugleich darauf zu sehen, daß der Uebernehmer des Bauerguts im Stande bleibe, als tüchtiger Landwirth zu bestehen, und dasselbe in der Familie erhalten werde. Sie werden daher ermächtigt, demjenigen, welcher zur Uebernahme des Bauerguts berufen ist, oder für geeignet gehalten wird, dasselbe nach Anleitung der Ss. 280 2835, des Allgemeinen Landrechts Th. II. Tit. 7 gegen eine ermäßigte Taxe, welche jedoch nicht unter 3 des gewöhnlichen Tarwerths betragen darf, zu überlassen und zur Abtragung der Abfindungen billige Fristen zu bewilligen, ingleichen Auseinandersetzungen zu bestätigen, welche zwar von den Vorschriften des Gesetzes vom 15. Juli 1836 abweichen, jedoch dem Interesse der Familie oder dem muthmaßlichen Willen des Erblassers entsprechen. Die Bestimmungen zu 14 bis 4 sinden auf alle bäuerliche Be⸗ sitzungen und bäuerliche Grundbesitzer Anwendung, ohne Unter⸗ schied, ob die Bauergüter dem Erbfolge⸗-Gesetze vom 13. Juli 1836 nach den darin in den Ss. 1—3 getroffenen Bestimmun⸗ gen unterworfen sind oder nicht. Berlin, den 5. Jannar 1844. Friedrich Wilhelm. An das Staats- Ministerium.“

Eine Verfügung vom 4. Januar betrifft verschiedene nähere Be⸗ stimmungen in Bezug auf die Gebühren der Justiz-Kommissarien in Konkurssachen. e . ö

Eine allgemeine Verfügung vom 10. Januar weist sämmtliche Gerichts Behörden an, die auf den Grund einer irrigen Auslegung der Ministerial Verfügung vom 28. Oktober von einigen Obergerichten erlassenen Verfügungen zur Freilassung von Landstreichern, Bettlern und Arbeitsscheuen, die ihre Strafe bereits angetreten hatten, zurück⸗ zunehmen und deren Ausführung, so weit sie noch nicht bewirkt ist, auszusetzen, weil in der angeführten Ministerial. Verfügung nur davon die Rede war, wie künftig zu erkennen sei, während der Erlaß einer einmal rechtskräftig erkannten Strafe immer nur im Wege landes⸗ herrlicher Begnadigung erfolgen kann und folglich die einzelnen Fälle dem Justiz⸗Minister ,, werden sollen, um die landes-

errliche Begnadigung einzuholen. .

dne 1 a g dan, vom 15. Januar fordert mit Be⸗ zugnahme ß die Bitte der zum sechsten Provinzial = Landtage ver⸗ sammelt gewesenen posener Stände, um nähere Bestimmung darüber, „wie die Fristen, von denen im Konkurse das Vorrecht der S8. 367 bis 376 . Tit. 50. Th. J. der Alla. Gerichts- Ordnung bezeichneten

Forderungen abhängig ist, nach einzetsetenem Tode des 2 ngen abhängig ist, nach eine h n erbschaftlicher

ners zu berechnen, wenn kein Konkurs. (ndern nur en n ib tie n e eröffnet worden; eder auch, wenn der erlschaft. liche Liquibatlonss Prozch später in ere Kenkurs übergeht., Kas Königl. Kammergerscht und sämmtliche Karn31. Dber⸗Landesgerichte zur gutachtlichen Aeußerung darüber auf: ö J. ob ein Bedürfniß zu der beantragten naderen Bestimmung an⸗ zuerkennen;

135

inen Preußischen Zeitung.

Sonntag den 21sen Januar.

Il. im Bejahungsfalle, wie die angedeutete Lücke in der Gesetzge⸗ bung auszufüllen. . -

Eine Verfügung vom 3. Januar setzt die Gerichtsbehörden von der durch den Landtags Abschied vom 10. Dezember v. J. auf den Antrag der Provinzialstände von Schlesien getroffenen Allerhöchsten Bestimmung, daß die Kosten in Untersuchungssachen gegen die unvermö— genden Frauen und die noch im väterlichen Hause besindlichen Kinder derjenigen Soldaten, welche den in einigen, Städten noch bestehender Invaliden⸗ Compagnieen angehören, künftig auf die Staats- Kassen zsbernommen werden sollen, zur Nachachtung für die Zukunft in Kenntniß.

Erfurt, 17. Jan. Die Königliche Urkunde vom 26 De⸗ zember v. J., die Erneuerung des vom Kurfürsten Friedrich II. im Jahre 1143 gestifteten Schwanen-⸗-Orden s, betreffend, ist auch hiesigen Orts das allgemeine Tagesgespräch; eine kleine Broschüre: „Der Schwanen-⸗Orden. Wort eines Preußen an seine Zeit genossen“, die so eben bei dem Buchhändler von Berlepsch (Erxpedi fion der Thüringer Chronik) erschienen ist, hat wesentlich dazu beigetragen, der Meinung einen festen Halt zu geben. Der Verfasser (ungenannt) scheint, wenn auch nicht gerade den Nagel auf den Kopf, doch so ziemlich das Ziel getroffen zu haben; wenigstens hält er sich an den klaren Inhalt der Königlichen Urkunde, verirrt sich nicht in seitabliegende Hypothesen und legt der von ihm als groß und hoch⸗ bedentsam anerkannten Idee keine Partei- oder sonstige Lieblings⸗ Arsichten unter.

In seiner Einleitung giebt er die Urkunde, geht dann zu einer Skizze des alten Schwanen- Ordens über, zeichnet kurz die Zeit von 11443, die Zustände des Landes, die Lage und die Absichten des Kur— fürsten Friedrich's II., gedenkt der Ordens-Insignien und der Statu— ten und kommt dann, mittelst einer Schilderung des Unterschiedes der Zeit von 1443 gegen die von 1843 im Vaterlande, auf, die Erneue⸗ rung der Ordens-Gesellschaft durch unseren König. Diese findet er begründet auf die Idee, durch Vereinigung aller Religiösen, Sitt⸗ lichen und Rechtlichen um den Thron dem Ueberhandnehmen der Ar⸗ mürth und der mit dieser verbundenen Laster zu steuern. Seine Classification der Armen als „natürliche Arme“ (durch Alter, Krankheit, Unglücksfälle ze. Verarmte), Proletarier (Arme aus Mangel an Arbeit) und Pauperisten (eigentlicher Pöbel, ohne Re⸗ ligion und Sitte, arbeitsscheu, vom Verbrechen lebend, feind aller ehrlichen und nützlichen Thätigkeit 3c.) ist zwar nicht neu, verdient aber der sich von selbst darbiekenden Folgerungen wegen alle Beach⸗ tung. Eine treue und freie Gesinnung leuchtet überall durch, und manche Wahrheit ist kräftig gesagt, so wie die Anerkennung des Kö— nigswillens jedem Preußen wohlthun muß.

Mꝛünster, 13. Jan. Nach Anweisung des hohen Ministeriums der geistlichen 2c. Angelegenheiten ist, wie das heutige Amtsblatt bemerkt, im vorigen Jahre den Schul-Inspektoren eine allgemeine Aufsicht auf die Bildung der Schulamts - Präparanden aufgetragen. Die hiesige Königl. Regierung weist demnach durch Bekanntmachung vom ten d. M. alle Schulamts-Präparanden und Präparandinnen, welche sich zur Prüfung in ein Seminar melden wollen, an, das Zeugniß, welches sie sich von demjenigen ausstellen lassen, de ihre Vorbereitung geleitet hat, dem Herrn Schul Inspektor ihres Ortes vorzulegen, damit derselbe seine Bemerkungen beifüge und es ihnen dann versiegelt zurückstelle. Das Zeugniß ist demnächst dem betref⸗ fenden Prüfungs-Kommissar verschlossen einzureichen.

Das heute ausgegebene Amtsblatt enthält das Verzeichniß der Mitglieder der in Gemäßheit der Allerhöchsten Kabinets⸗ Ordre vom 7. März v. J. zum Behufe der Theilung gemeinschaftlicher Jagd-Distrikte in den Kreisen Koesfeld, Lüdinghausen, Warendorf, Muͤnster, Ahaus, Recklinghausen gebildeten Kommissionen.

Ausland. Deutsche BGundesstaaten.

Sach sen. Leipzig, 17. Jan. (D. A. 3) Gestern fand hier eine Versammlung des hiesigen Haupt-Vereins der Gustav- Adolph⸗Stiftung statt, welcher in Folge der Beschlüsse der frankfurter General⸗Versammlung einer neuen Konstituirung bedurfte. Es ward ein Statuten⸗Entwurf berathen und ein Vorstand gewählt. Der erstere, welcher mit geringen Veränderungen angenommen und zum Statut erhoben ward, zeichnet sich aus durch eine angemessene Berücksichtigung der örtlichen Ver⸗ hältnisse und Bedürfnisse neben einem strengen Festhalten an den frankfurter allgemeinen Statuten; durch die unmittelbare Betheili gung an der Sache, welche er den einzelnen Mitgliedern zuweist, und durch die enge, auf den Grundsatz vollständiger Gleichheit gegrün⸗ dete Verbindung, welche er zwischen dem Haupt⸗ und den. Zweig⸗ Vereinen vermittelt, ohne daß doch dadurch die freie, selbstständige Thätigkeit derselben irgendwie gehemmt wird, Neu ist namentlich die Bestimmung, daß der Vorstand die Mitglieder in Abtheilungen vielleicht von je? 30M) bringen soll, in welchen nach Befinden je Einer als Helfer des Vorstandes die Beiträge der Uebrigen einsammelt und an den Vorstand abliefert, auch von diesem alle vom Verein etwa zu veröffentlichende Druckschriften zur weiteren Verbreitung mitgetheilt erhält. Diese Helfer des Vorstandes können namentlich zu den Be⸗ rathungen desselben mit zugezogen werden. Jährlich findet eine Haupt⸗ Versammlung aller Vereins⸗Mitglieder statt, und zwar abwechselnd in Leipzig und an einem der Orte, wo sich ein zum leipziger Haupt⸗ verein gehöriger Zweigverein befindet. Hier wählen die Zweigvereine in Gemeinschaft mit dem Hauptverein einen Abgeordneten für die Generai⸗Verfammlung; für die Zweigvereine und die Ortschaften außerhalb Leipzig, wo sich Mitglieder befinden, bleiben besondere, durch Lokalverhältnisse gebotene Einrichtungen vorbehalten. Der Vorstand besteht aus zwölf Personen und hat seinen Sitz in Leipzig, ohne daß jedoch alle Mitglieder desselben Leipziger sein müssen.

Leipzig. Vor kurzem wurde von der Königlichen Kreis⸗ Direction zum erstenmal an acht Schullehrer die Unterstützung don 25 Rthlrn. Jedem ausgetheilt, welche der Staats⸗Minister von Lin⸗ denau im August v. J. zu diesem Zwecke ausgesetzt hatte.

Württemberg. Mergentheim. (S. M.). Während die Sorgfalt der städtischen Behörden dahier in reichlicher Brod⸗Unterstützung vieler hülfsbebürftigen Familien während des verflossenen Sommers noch in dankbarem Andenken ruht, gesellt sich dazu ihr weiterer Entschluß, die in Geld abzutragenden Zehntfrüchte der hiesigen Naꝛrlung für Nothfälle des egenwärtigen Jahres aufzubewahren. Diese sind zwar nach dem Ergebniß der vorjährigen Aerndte und nach dem gegenwär⸗ tigen Stande der Saatfelder nicht wohl zu befürchten; wenn gleich⸗ wohl die Gesetzgebung selbst in gewöhnlichen Zeiten die Anlegung

von Frucht⸗Vorräthen in! den Gemeinden für rathsam findet, so kann

auch hier der beobachtete Grundsatz nur als lobenswerth anerkannt werden.

Baden. Mannheim, 10. Jan. (M. IJ) Nach der im vorigen Monate vorgenommenen Volkszählung beläuft sich die hiesige Einwohnerschaft im Ganzen auf 23. 1488 Seelen. Die Zählung vom vorigen Jähre ergab 23,213, also Vermehrung 275. . .

Badische Blätter berichten, daß in Folge von Gränzstreitig⸗ leiten und namentlich wegen Stauung oder Ableitung von Wasser an der Gränze des Kantons Schaffhausen am 3. Januar zwei Ba⸗ dener von Schweizern gefangen genommen, erst nach Schleitheim, dann nach Schaffhausen, „wie man sagt in Ketten“ abgeführt und ungeachtet der Gegenvorstellungen badischer Gränz⸗Beamten am 8. Januar noch nicht wieder freigelassen worden seien.

Frankreich.

x Paris, 14. Jan. Die heutige Revue de Paris wid⸗ met der Lage der Dinge in diesem Augenblicke einen längeren Artikel, dessen theilweise Mittheilung sicherlich auch das Interesse Ihrer, Leser erregen wird. Die genannte Revue erklärt sich zuerst nicht einver⸗ standen mit der Schnelligkeit, womit die Pairs⸗Kammer diesmal in einem Tage die Adreß-Debatte abgethan hat, während dieselbe Zeit genug gehabt habe, in die wichtigen Fragen, welche die Adresse anregt, kiefer einzugehen. Sie verlangt von der Pairs⸗-Kammer nicht eine Lebhaftigkeit politischer Leidenschaften, welche ihre Zusammensetzung nicht vertrage; aber sie sollte doch besser die ihr dargebotenen Ge= legenheiten benutzen, um dem Lande den sie charakterisirenden Geist zu zeigen; jedes Jahr habe sie das Wort vor der Deputirten⸗Kammer. Die permanente Organisation ihres Büreaus erlaube ihr stets, um eine Woche der Eröffnung der Debatten im Palaste Bourbon voraus zu sein. Warum benutze sie nun diesen Vortheil nicht? Es fehle auf den Bänken der Pairs-Kammer nicht an gewichtigen Männern, bie auf der Höhe aller Fragen stehen und auf alle Probleme ein erwünschtes Licht zu werfen vermögen. Eine, Tribüne sei nicht da zum Schweigen. Ob nichts über die finan⸗ zielle Frage zu sagen sei? Warum dazu die Vorlegung des Budgets abwarten, die immer so spät erst im Luxembourg erfolge? Ueber die Verhältnisse Frankreichs zu Europa, namentlich zu England, über die Lage des Srients und Griechenlands hätten die Diplomaten und Staatsmänner der Pairs-Kammer sicherlich Gelegenheit gehabt, etwas zu sagen, eben so in Bezug auf die inneren Angelegenheiten über den Gesst, der sich bei einem gewissen Theile des Rlerus kund⸗ gebe. Aber sie scheinen eine Scheu davor zu haben, in irgend etwas die Initiative zu ergreifen; man wäre beinahe versucht, zu sagen, sie seien schon müde, bevor sie noch angefangen. Alles habe sich auf einige Wortkämpfe zwischen dem Marquis von Boissy und dem Minister des Auswärtigen beschränkt. Ersterer sei entschieden der Tribun des Luxembourg und fasse in sich allein die ganze Opposition zusammen, thue allein den Dienst einer ganzen Armee, necke den Feind, greife ihn in der Front an, bleibe so lange als möglich auf dem Schlacht⸗ felde. Wenn derselbe eben so viel Takt als Hitze, eben so viel Ta⸗ lent als Leidenschaft hätte, wäre er ein furchtbarer Gegner, Aber nicht ihm, sondern dem Marquis von Verac antwortend, habe Herr Guizot, der allein im Namen der Regierung gesprochen, lebhaft die Demonstration der Legitimisten zu London getadelt.

„Der Herr Minister“ fährt die Revue de Paris nun fort, „hat be⸗ sonders auf die Erwägung Gewicht gelegt, daß es von Wichtigkeit sei, in den Gemüthern gewaltsame Leidenschaften nicht wieder erwachen zu lassen ; daß diefes Wiedererwachen ein großes Uebel wäre, das die Regierung be— fämpfen muß, indem sie sich mit Festigkeit strafbaren Manifestationen widersetzt.

„Tie Wiedererwachung der Leidenschaften zu hindern ist ein lobens— werther Zweck, aber wird man ihn erreichenẽ Man darf daran zweifeln, wenn män den auf die Deputirten-Kkammer durch den letzten Adreß-Para— graphen hervorgebrachten Eindruck gesehen hat. „Das öffentliche Gewissen“, sagt die Adresse, „brandmarkt strafbare Manifestationen. Unsere Juli⸗Re⸗ volution hat durch Bestrafung der Verletzung der geschworenen Treue, bei uns die Heiligkeit des Eides besiegelt.“ linmöglich konnte man mit größe⸗ rer Energie sich gegen das Benehmen den legitimistischen Partei erheben. Daher war auch die Aufregung auf den Bänken der Rechten groß. Herr Bertver begab sich auf der Stelle in die Büreaus des Sekretariats, um sich durch eigenen Augenschein von den in der Adresse enthaltenen Ausdrücken zu versichern. Mitglieder der legitimistischen Partei, selbst unter denen, die

) ondon gewesen sind, überließen sich den bittersten Recriminationen.

nicht zu e

Man will uns brandmarken, sagten sie, und man wagt, nicht, uns auszu- schließen. Die Regierung der Restauration hatte wenigstens den Muth shrer Leidenschaften; sie ließ Manuel mit offener Gewalt ergreifen; jetzt will man Deputirte entehren, ohne zu wagen, offen ihre Unwürdigkeit aus⸗ usprechen. 9 „Man begreift, wie lebhaft die Diskussion werden wird. Man hat sicherlich nicht ohne reifliche Vorerwägung mit reinem =prunge die äußersten Gränzen in der Würdigung des Verhaltens der Legitimisten erreicht. Der ausgezeichnete Schriststeller, der im Namen der Kommission die Feder ge— führt hat, kennt die Bedeutung der Ausdrücke. Man hat sich vorgenommen, so weit zu gehen als möglich; man hat sich nicht damit begnügt, zu tadeln, zu verdammen, man hat brandmarken (lätrir) wollen, und auf diesem brennenden Boden wird sich der Kampf entspinnen. Offenbar hält es das Ministerium für seine Pflicht und sein Interesse, diesem en. eine äußerste Wichtigkeit zu geben. Es will diesesmal zeigen, daß es ent chlossen zu sein weiß. Es ist das eine Revanche, die es zu nehmen nöthig hat.

„Nebst dem Paragraph über die Legitimisten ist der bemerlenswertheste Satz der Adresse jener, der auf das Durchsuchungs Recht sich bezieht. Man bringt darin die versprechenen Unterhandlungen ins Gedächtniß, welche zum Zwelke haben, unseren Handel wieder unter die ausschließliche Ueberwachung unserer Flagge zu stellen. Indem die Kommission so sprach, hat sie begriffen, daß sie den Vortheil hatte, die Initiative zu ergreifen, um den wahren Ge⸗ danken der Kammer auszudrücken; hätte sie es nicht gethan, so wäre ein Amendement gekommen im Laufe der Debatten, um die Lücke in der Adresse auszufüllen. Diese Erwägung mußte auch das Ministerium bewegen, die ser Initiative beizustimmen; auf diese Weise beugt es dem Triumphe eines Amendements vor, das von den Reihen der Opposition hätte ausgehen können. . ö ; „Wenn nun die Phrase über die versprochenen Unterhaudlungen einem Amendement vorbeugt, so öffnet sie jedoch auch wieder den Weg zu der De—⸗ batte über das Durchfuchungs Recht. Sie ist ein überzeugender Beweis von Der! Beharrlichfenn der Kammer in Verfolgung desselben Gedankens. In An. gelegenheiten, über welche Unterhandlungen angeknüpft sind, ist dem Kabinet ohne Zweifel eine kluge Zurückhaltung auferlegt, sie ist seine Pflicht, sein Recht. Jedoch wird die Kaminer erfahren wollen, ob die versprochenen Unterhandlungen nicht eine Lockspeise sind und ob sie in einer nicht allzu chimärischen Jukunst zu dem gewünschten Nesultate führen werden. In Betreff Englands werden sich andere Fragen erheben. Die Adresse, welche Jiele Ausdrücke der Thron-Rede wiederholt, hat sich enthalten, die Worte nene cordiale (herzliches Einverständniß) zu wiederhelen. Sie spricht nur von einer Uebereinstimmung der Gesinnungen zwischen den zwei Kabi⸗ netten Frankreichs und Englands über die Exreignisse von Spanien und Griechenland. Darin liegt abermals eine Huldigung, für die wahren Ab- sichten der Kammer. In den Reihen selbst der Majorität hatte man ge— glaubt, das Ministerium habe nicht das rechte Maß gehalten durch die Leb r r seiner Ausdrücke, indem es von unseren Beziehungen zu England

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1 J ueber die Frage der Freiheit des Unterrichts wiederholt die Adresse

wörtlich die Phrase der Thron ⸗-Rede. Jede Modification hätte als eine