1844 / 22 p. 2 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

(ohne Schleife): v. Neurath, Königlich Württembergischer Geheimer Legations - Rath in . s. . ö a. nannt. Hessenscher Ober - Finanz -Rath (zur Zeit in Frank⸗= furt a. M.) 8. Den Rothen Adler-Orden vierter Klasse:

nn, Ober-Amtmann zu Noßis. . polizei - Rath in Berlin. . . Andrée, Stadtverordneten-Stellvertreter und Hof⸗Instrumentenmacher in 1 Appelius, Konsul in Livorne. ö . Afchenborn, Justiz Rath und Justiz Kemmissarius zu Franlsurt. von Auerswald, Negierungs - Präsident zu Trier. . Bacmeister, Rechnungs-Rath, Vorstands Beamter beim Bank-Comioir in Münster. - ö Cavaliere Carlo Battaglia, Speditionair für die geistlichen Geschäste bei der Mission in Nom. . . von Becke dorff, Geheimer Ober Negierungs-Rath in Berlin: Beelitz, Geheimer Regierungs⸗Nath bei der General-Kommission zu Stendal. . ö. Bennighaus, Hüttenmeister zu Thale. . . Bergling, Justiz Rath und Kammergerichts-Secretair in Berlin. He. Bick ing, praktischer Arzt in Berlin. . Bleich, Kanzlei⸗-Rath, Vorsteher des Central-Büreau's im Ministerium des Innern. vruE en Fal, Rechnungs-Rath beim Ministerium des Königlichen Hau— ses (2te Abtheilung). . De. Bock, Regiments-Arzt beim 38sten Infanterie-Regiment. v. Bonin, Major und Flügel⸗Adjutant. Bonnel, Direktor des Friedrich⸗Wilhelms-Gymnasiums in Berlin. v. Borcke, Major im Generalstabe. v. Borcke, Oberst-Lieutenant, Commandeur des 12ten Husaren-Regiments. Dr. Branco, Regiments-Arzt beim Regiment Garde du Corps. Brewer, Geheimer Ober⸗Revisions⸗Rath in Berlin. Brünnow, Hofrath und Registrator beim Kammergericht in Berlin.

138 o. Münchow, Oberst, Commandenr des 27sten Infanterie⸗Regiments. Neithardt, Masik-⸗Direftor in Berlin. Noack, Servis⸗Verordneter in Berlin. Vobhbe, Ober-Negierungs-Rath in Merseburg. Obuch, Regierungs-Baurath in Bromberg. Oelrichs, Negierungs-Nath zu Potsdam. Paalzow, Direktor des Stadtgerichts zu Rathenow. Dr. Pertz, Geheimer Negierungs-Rath und Ober-Bibliothekar in Berlin. Pfähler, Rentier in Berlin. Pfeiffer, Domainen-Rentmeister in Oranienburg. Pollau, Kammerdiener Ihrer Majestaͤt der Königin. Prange, Wegebau-Inspeltor in Merseburg. . v. Puttkam mer, Major, dienstleistender Adjutant bei der General-In— spection der Artillerie. Ningeltaube, evangelischer Pfarrer zu Britz, Neg. Bez. Potsdam. Rördansz, Major, dienstleistender Adjutant bei der 131en Division. Rolle, Prediger in Berlin. . Rosenberg, Hauptmann im 12ten Infanterie⸗Regiment. Nother, Hauptmann, Platz⸗Major in Posen. Rückert, Nittmeister im 7ten Husaren-Negiment. Saath, Stadtrath zu Frankfurt. Sasse, Legations-Rath in Berlin. Schieß, Bezirks-Vorsteher in Berlin. Schilling, Ober-⸗Föister in Böddecken. jkerr v. Schleinitz, Wirklicher Legations Nath in Berlin. ffüg er, Professo beim Muscum in Berlin. Graf v. Sch lie ffen, Major und Flügel-Adjutant. Graf v. Schlieffen, Wirklicher Legations-Rath in Berlin. Schlitte, Qber-Einnehmer in Osterwieck, Regierungs-Bezirk Magdeburg. Schmidt, Major, Commandeur des 3zten Bataillons gten Landwehr Regiments. 1 ö ; Schmidt, Großherzoglich Sachsen⸗Weimarscher Kassirer und Herzoglich Sachsen-Altenburgscher Floß Verwalter in Jeng. Schönbeck, Stallmeister in Potsdam. . Schönermark, Major, Platz-Ingenieur zu Erfurt. Schöning, Geheimer Kämmerier zu Berlin.

Brune, Rechnungs-Rath bei der General-Direction der Wittwen-Verpfle— gungs- Anstalt in Berlin.

v. Büto w, Major, Platz-Ingenieur zu Koblenz.

Dr. Burckhardt, Kreis⸗-Phosikus und Medizinal-Rath in Marienwerder. /

Bu sse, Hauptmann in der Garde-⸗Artillerie⸗Brigade.

Clawiter, Rittmeister im 11ten Husaren-Regiment.

Corty, Registrator beim Medizinalstabe der Armee.

Daun, Rendant der Haupt-Theater-Kasse in Berlin.

v. Dechen, Major in der Adsjutantur.

Decker, Geheimer Ober⸗Tribunals-Rath in Berlin.

Denzin, Kaufmann und Mühlenbesitzer zu Lauenburg..

Dr. Deutschert, Regiments-Arzt beim Kadettenhause in Kulm. .

di Dio, Domainen-Rath und Geheimer expedirender Secretair in Berlin.

Dollmann, Hauptmann im 30sten Infanterie⸗Regiment.

v. Döttinchem, Lieutenant a. D. zu Pansfelde bei Quedlinburg.

Dunckelberg, Oberförster in Königsthal. . .

Ebert, Nechnungs⸗Rath und Seehandlungs-Assessor in Berlin.

Eichhoff, Forstmeister in Saarbrücken. ö

Dr. Ewermann, Regiments⸗Arzt beim 16ten Insanterie-Regiment.

v. Fallois, Hauptmann in der Adjutantur.

Fas quel, Stadtverordneter und Nentier in Berlin.

Graf Finck v. Fin cken stein, Major und Flügel⸗Adjutant. 2

v. Fise nne, Hauptmann vom ten Bataillon 23sten Landwehr-Regiments.

Flaminius, Stadt Baurath zu Frankfurt a. d. O. .

Fleck, Geheimer Justizrath und Ober- Auditeur beim General ⸗Auditoriat.

v. Floto w, Landrath des Ziegenrückschen Kreises.

v. Fock, Ober-Regierungs-Rath zu Potsdam.

Focke, Kammergerichts Rath in Berlin.

Frank, Fabriken⸗Kommissions⸗-Rath in Berlin.

Dr. Froriep, Medizinal⸗Rath und Professor in Berlin. ͤ

Dr. Gabler, Professor in Berlin. ö

Gärtner, Hauptmann, aggregirt der 1sten Ingenieur-Inspection.

Gansauge, Amtsrath zu Lebus.

Garcke, Wegebaumeister in Halle.

v. d. Goltz, Nittmeister in der Adjutantur.

Dr. Jakob Grimm, Hofrath und Professor in Berlin.

v. Haas, Landrath des Templiner Kreises.

v. Hake, Oberst zur Disposition in Sorau.

Hammers, Steuer⸗Rath zu Uerdingen. .

. v. Hansen, Major a. D. und Bürger⸗Deputirter in Berlin.

Hartwig gen. v. Naso, Premier-Lieutenant, dienstleistender Adjutant der

Zten Division. . Heinrich, Direktor des Kredit⸗Instituts für Schlesien. Dr. Hencke, Geheimer Justiz⸗Nath und Professor in Halle. Dr. Heng stenberg, Professor in Berlin. . Herms, Stadt-Verordneter und Bäckermeister in Berlin. Hesse, Ober-Lehrer beim Kadettenhause zu Wahlstatt. . Hindenberg, Kaufmann und Vorsteher der Aten Erwerbschule in Berlin. v. Hobe, Rittmeister in der Adjutantur. Höppe, Geheimer Ober-Tribunals-Rath in Berlin. Horn, Ober-Post⸗Direktor in Emmerich. .

Hummel, Professor an der Akademie der Künste in Berlin. . Hundt, Geheimer erpedirender Secretair bei der Haupt-Bank in Berlin. Jacobs, Ober-Amtmann zu Fehrbellin.

Jeiseck, Ober⸗-Appellgtionsgerichts-Rath zu Posen.

Jonas, Regierungs- Rath bei der General⸗Kommission in Berlin.

Jüngken, Justiz⸗Kommissarius in Magdeburg.

Kannegieß er, Post-Direktor in Stralsund. .

Keller, Hauptmann im Landwehr-Bataillon 36sten Infanterie-Regiments.

Klam ann, Magazin-Depot⸗-Nendant zu Pasewalk.

Klingner, Oberförster zu Schleusingen.

Klingner, Post-⸗Direktor und Rechnungs-Rath in Greifswald. ; :

Klug, Armen⸗Kommissions-Vorsteher, Kaufmann und Seiden-Fabrikant in Berlin.

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3

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Kurs, Haushofmeister S. Majestät des Königs. Hr. Langenbecker, Regiments-⸗Arzt beim 9ten Husaren-Regiment.

. Lan er, Justizralh, Land? und Stadtrichter in Sonnenbur ‚, ö v. Sede bm . 4 ö 4

Dr. Leo, Professor in Halle.

vr sse⸗ ck beim Staats-Ministerium in Berlin.

Lindstädt, Polizei⸗Kommissarius in Berlin.

16 m . in Kreuznach.

ü Justizrath und Justiz« issarius in S

decke, Rittergutebesstzer n m isfrie ,

. mn 3 8, pre ff an der Unl reiherr v. Manteuffel, Landrat ö is⸗

,b, Mar n , gige chase lh ee S uer reite

Menzler, Bergmeister zu Siegen.

Meutt ner, Gerichtsschöppe, Vorsteher der Aten und Sten Erwerbschule

in Berlin. Meyer, Corps Auditenr beim 1sten Armee Corps. Geheimer Negistrator im Ministerium der geistlichen 2c.

Meyer, Hofrath, erichts⸗Rath zu Frankfurt.

Angelegenheiten. Müller, Ober-Landes Dr. Müller, Konsistorial-⸗Rath und Professor in Halle.

Appelkamp, Bezirks-Feldwebel im 3. Bataillon 16. Landwehr Negts.

Scholz, Geheimer Justizrath in Berlin.

Schüler, Ober-Post-Direltor in Koblenz. .

jultze, Neftor zu Koritz, Regierungs- Bezirk Potsdam. Schultze, Stadt-A1eltester und Landtags-Deputirter in Perleberg. Schulz, Hauptmann, aggregirt der Garde -Artillerie⸗Brigade. sulz, Direktor des Stadtgerichts zu Potsdam.

chu l;, Bürgermeister zu Strasburg. ; ö

Schulze, Rechnungs-Rath und Geheimer Kalkulator in Berlin.

Schulze, Stadt⸗Schulrath in Berlin.

Sch um mm, Justizrath und Friedensrichter in Zell, Reg. Bez. Koblenz.

Schwendy sen., Nentier, Vorsteher der dritten Erwerbschule in Berlin.

Seeling, Hauptmann in der 2ten Ingenieur-Inspection.

Seidel, Stadtverordneter und Amtmann in Berlin.

Dr. Steiner, Professor in Berlin.

Steingräber, Bürgermeister zu Havelberg.

v. Stutterheim, Landrath des Kalauer Kreises. r

Tabbert, Hauptmann in der 2ten Garde-Invaliden-Compagnie.

Temming, Seconde-Lieutenant im 26sten Infanterie-Regiment.

Theb ach, Stallmeister im 1sten Kürassier⸗Regiment.

Thilmanv, Landrath des Bittburger Kreises.

Tietz, Oberförster zu Kleve.

Tips, Stadt⸗Seeretair zu Elberfeld.

Dr. Trendelenburg, Professor in Berlin.

Toussaint, Hauptmann in der Zten Jäger-⸗-Abtheilung.

Uhden, Amts⸗-Nath zu Triebel.

v. Viebahn, Geheimer Finanz-Rath in Berlin.

Völcker, Hofrath und Geheimer erpedirender Secretair in Berlin.

Vollrad, Sectetair Sr. Königl. Hoheit des Prinzen Heinrich von Preu-

ßen zu Rom.

eber, Bank-Direkor in Magdeburg.

Weber, Rechnungs⸗Rath beim Finanz-⸗Ministerium.

v. Wedell, Regierungs- und Forst⸗Rath in Merseburg.

Wegener, Oberförster zu Zobten.

Wendland, Regierungs- und Landes-Oekonomie - Rath zu urt.

e h Geheimer Regierungs-Rath, zur Zeit in Dresden.

Wentzel, Domainen-Rentmeister in Lübben.

Westphal, Hauptmann in der I1sten Ingenieur-Inspection.

Weyhe, Ober⸗Amtmann zu Wegeleben.

Weym ann, Hofrath bei der Gesandtschaft in Wien.

Wiebe, Major im 385sten Infanterie Regiment.

Wiegner, Hofrath, Geheimer Registrator beim Ministerium der auswärti— gen Angelegenheiten.

Wilcke, Regierungs-Nath zu Frankfurt.

v. Willisen, Major und Flügel⸗Adjutant.

v. Witzleben, Geheimer Regierungs-Rath in Berlin.

v. Wulffen, Hauptmann a. D., Rittergutsbesitzer auf Pietzpuhl.

Zimmermann, Hauptmann in der 1sten Ingenieur-Inspection.

Ischieche, Nektor zu Strausberg, Regierüngs⸗-Bezirk Potsdam.

9. Den St. Johanniter⸗Orden: v. Esbeck, Oberst⸗Lieutenant a. D., zu Koblenz. v. Orlich, Hauptmann, aggregirt dem Kaiser Alexander-Grenadier⸗Regiment. Graf zu Solms⸗Rödelheim, Major in der Adjutantur. v. Treskow, Rittmeister 4. D., zu Jeseritz. v. Wang enh eim, Oberst-Lieutenant, Inspecteur der 1. Pionier-Inspection.

10. Das Allgemeine Ehrenzeichen. Adler, Kastellan des Schauspielhauses in, Berlin. Amann, Armee⸗Gendarm bei der 16. Division.

5]

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G GGGe

Frank⸗

Arndt, Fuß-Gendarm in der 3. Gendarmerie Brigade, zu Putlitz.

Ballnuß, erster Wachtmeister in der 6. Gendarmerie Brigade.

Baucks, Unteroffizier in der 4. Artillerie⸗Brigade.

Berndt, berittener Gendarm in der Sten Gendarmerie-Brigade zu Eus— kirchen.

Blümcke, Armee⸗Gendarm bei der lsten Division.

Dahm s, Unteroffizier im Sten kombinirten Reserve-Bataillon.

Darge, Schulze zu Heinersdorf, Amts Schwedt.

Deubner, Kammerdiener Sr. Königl. Hoheit des Prinzen Albrecht von

reußen.

pier e, Lehnschulze zu Nächst-Neuendorf bei Zossen.

Dierke, Kreisschulze zu Kletzke im Kreise Westpriegnitz.

Donda, MatktPolizei⸗Sergeant in Berlin.

Duclos, erster Wachtmeister in der Sten Gendarmerie-Brigade zu Düsseldorf.

Enderlein, Wachtmeister im 4ten Ulanen Regiment.

Fleuch, Quartiermeister im 2Zten Dragoner-Regiment.

Francke, berittener Gendarm in der 4ten Gendarmerie⸗-Brigade zu Mühlberg.

Fuchs, Stabs- Hautboist beim 18ten Infanterie⸗-Regimenz.

Gefke, erster Wachtmeister in der Zten Gendarmerie -Brigade zu Lands⸗ berg an der Warthe.

Gies feld, Unteroffizier im 2ten Garde Ulanen= (Landwehr) Negiment.

Gradt, Bezirks Feldwebel im 2ten Bataillon 5ten Landwehr-Regiments.

Graffert, Kassendiener bei der Provinzial-Steuer-Kasse in Berlin.

Guech, Gendarm in Dꝛossen.

Gundlach, Bezirks- Feldwebel im 2ten Bataillon 9ten Landwehr⸗ Negi⸗ ments.

Hellmich, Feldwebel im Isten Bataillon Zten Garde Landwehr⸗-Regiments.

Hering, Fuß-Gendarm in der Aten Gendarmerie-Brigade zu Kösen.

Hindersmann, Förster zu Haaren, Reg.-Bez. Minden.

Höhns, Schullehrer auf dem Messingwerk bei Neustadt Eberswalde. Lornich, Unteroffizier im 3ten Bataillon Zten Garde Landwehr-Regiments. uncker, Wachtmeister im 2ten Bataillon 27sten Landwehr⸗ egiments.

u st, Sergeant im 3tsten Infanterie⸗Regiment.

alzau, Feldwebel im Aten Infanterie⸗Regiment. Klau, Vezirks-Feldwebel im Zten Bataillon sten Landwehr-Regimenks. 4 Feldwebel in der Aten Artillerie⸗Brigade. . ; Kluge, berittener Gendarm zu Angermünde. Köppen, Stadtgerichts-Bote in Berlin.

.

Kranz, Büchsenmacher beim 2ten Infanterie (gen. Königs-) Regiment.

Krau fe, Kanzleidiener beim Kriegs-Ministerium.

Lang kusch, Wachtmeister im Sten Kürassier⸗Regiment.

Lehmann, Schulze zu Kohlsdorf, Amts Beeskow.

Lenz, Lehnschulze zu Nudow, Kreis Teltow.

Linke, Sergeant im 32sten Infanterie⸗Negiment.

Lüdtke, Fuß -Gendarm in der 3ten Gendarmerie Brigade zu Potsdam.

Luesch, Bote und Exekutor beim Stadtgericht zu Berlin.

Möwes, Altsitzer zu Breitenstein, Reg. Bez. Frankfurt.

Müller J., Fuß-Gendarm in der 8. Gendarmerie -Brigade zu Neumagen

Neubauer, Bezirks-Feldwebel im 2. Bataillon 9. Landwehr-Regiments.

Neubert, Hautboist beim 26. Infanterie⸗Negiment.

Neumann, berittener Gendarm in der 4. Gendarmerie - Brigade zu Straußfurt.

Noack, Wachtmeister im 6. Ulanen Negiment.

Otz dorf, Lehnschulze zu Schönow bei Bernau.

Päsell, Unteroffizier im 2ten Bataillon 2lsten Landwehr⸗Regiments.

Pinkert, Stabs⸗-Trompeter beim Regiment Garde du Corps.

Porrmann, berittener Polizei⸗Sergeant in Berlin.

Rehfeldt, berittener Gendarm in der Zten Gendarmerie-Brigade zu Gramzow.

Neinche, Bezirks-Feldwebel im 1sten Bataillon Aten Landwehr-Regiments.

Nensch, Gendarm in Lübben.

Röhl, Geheimer Kanzleidiener bei der Seehandlung.

Sampel, Armee⸗-Gendarm bei der 1sten Division.

Sasse, Lehnschulze zu Dabendorf, Kreis Teltow.

Wir können jedoch noch eine Betrachtung nicht unterdrücken:

Schmidt, Feldwebel in der 2ten Garde Invaliden Compagnie.

Schrader, Kreis-Thier-Arzt zu Wiedenbrück.

Schröder, Feldwebel im Aten Infanterie⸗Regiment.

Schultz, erster Wachtmeister in der Aten Geuüdarmerie-Brigade zu Nord—

hausen.

Schultze, Kanzleidiener bei der Gesandtschaft in Paris.

Schulz, Armee⸗Gendarm bei der 4ten Division.

Schulz, Feldwebel a. D., früher bei der 2ten Pionier Abtheilung.

Strömer, Hof-⸗Fourier Sr. Königl. Hoh. des Prinzen Albrecht von Preußen.

Stroinsky, Wachtmeister im 2Zten Garde -Ulanens (Landwehr⸗) Regiment.

Tiegs, Unterofsizier im 3ten Bataillon Aten Landwehr Regiments.

Trapp, Geh. Kanzleidiener bei der Haupt-Verwaltung der Staatsschulden.

Vogel, Fuß- Gendarm in der Aten Gendarmerie-Brigade zu Ellerich.

Voigt, Hautboist im 4ten Infanterie⸗Regiment.

Voß, Feldwebel im Sten Infanterie⸗Regiment.

Walther, Feldwebel im 1sten Infanterie⸗Regiment.

Weber, Hegemeister zu Senftenhütte, im Nevier Liepe.

Wurst, Stabs-Hautboist beim 5ten Infanterie-Regiment.

Zilner, Wachtmeister im 6ten Kürassier⸗Regiment (gen. Kaiser von Rußland.)

Zimmermann, Quartiermeister im Sten Kürassier-⸗Regiment.

Ihre Majestät die Königin haben eine unruhige Nacht gehabt, sind jedoch fieberfrei, und der Ausschlag macht seinen gehörigen Verlauf.

Berlin, den 21. Januar 1844.

(gez Dr. Schönlein.

Dr. von Stosch.

Ulichtamtlicher Theil.

Inland.

Berlin, 21. Jan. Se. Majestät der Kaiser von Rußland haben dem General-Lieutenant und Commandeur des Kadetten-Corps, von Below, den St. Annen-Orden erster Klasse Allergnädigst zu 3 verleihen geruht.

Berlin, 21. Jan. Der leitende Artikel der gestrigen Vossi— schen Zeitung (Nr. 17.) knüpft an die Erklärungen, welche in der französischen Pairs Kammer von Herrn Guizot über die den Besuch des Herzogs von Bordeaux in England begleitenden Umstände abge— geben sein sollen, unter anderen lose zusammenhängenden und von seltener Unkunde des Völkerrechts zeugenden Betrachtungen auch die: „daß der Britte in seinein Lande ungestraft und ungehin— dert Personen, Sachen und Grundsätze eines fremden Staa— tes angreifen, schmähen und so weit es an ihm sei, unter— graben könne, ohne ein Wiedervergeltungsrecht fürchten zu dürfen.“ Wir sind nicht gemeint, den Verfasser bei den aus diesem Satze ge— zogenen, Deutschland verunglimpfenden Folgerungen zu begleiten, um so weniger, als von englischem Boden aus Schmähnngen des deut— schen Namens nicht zu erwarten sind. Eins aber thut dem Ver— fasser Noth zu wissen, das nämlich: daß er in grober Täuschung befangen ist, wenn er wähnt, ihm stehe die Befugniß zu, auf deut schem Boden das deutsche Volk ungestraft zu schmähen. Und kann es eine größere Schmähung geben, als wenn der— selbe seiner Phantasie in einem Deutschland erniedrigenden Bilde Worte giebt, und das befreundete, stammverwandte Volk als über— müthigen Feind, uud ihm gegenüber unser deutsches Volk sich zahm beugend darstellt.

Wenn der Verfasser in blinder Vergötterung fremder und in un— dankbarer Verkennung vaterländischer Zustände solches vor dem deut— schen Volke auszusprechen sich nicht entblödete, so möge er wenig— stens den Vorzug erkennen, daß jenseits des Kanals John Bull das Gericht übernehmen möchte, hier aber das Gesetz ihn dafür schützt und als die beste Strafe die Entrüstung seiner Leser erkennt.

CO.. Jener

Artikel ist ein würdiges Seitenstück zu dem, der vor nicht langer Zeit

in der Barmer Zeitung das Tragen der preußischen National Kokarde persiflirte. Aber wenn jener sich noch, wie dieser, ein Win— kelchen eines unbedeutenden wenig gelesenen Blattes zu seiner Stätte ausersehen hätte! Nein! Er bildet den leitenden Artikel einer privilegirten Zeitung der preußischen Hauptstadt, einer Zeitung, welche sich als das Organ des sogenannten liberalen Fortschrittes des,

wie sie es nennen, Rechtsstaats, betrachtet wissen will. 1

Berlin, 21. Jan. Alle Korrespondenzen, welche aus dem ö Herzogthum: Braunschweig in öffentlichen Blättern seit An⸗-.t fang d. J. sich finden, kommen darin überein, daß die Stimmung der Bewohner für die neuen Zoll⸗Einrichtungen günstig sich ausspricht. ö. Dazu soll namentlich eine durch manché Handlungen Hannovers in 9. dieser Angelegenheit veranlaßte Abneigung gegen, den früheren Steuer bund wesentlich beitragen; dann auch der kräftige Schutz und die freundliche Aufnahme, welche Brauuschweig heim Zoll- Vereine ge funden hat. Dadurch widerlegen bekannte unheildrohende Korrespon⸗ * denzen, welche kurz vor und nach dem Anschlusse reichlich ausgestreut

.

wurden, in neuester Zeit aber das Gewand von Verdächtigungen an- legen, sich am besten. Als Beispiel der jetzigen Stimmung theilen wir eine Korrespondenz in Nr. 16 der Kölner Zeitung aus dem braunschweigischen Weserkreise vom 123ten d. M. nachstehend mit:

„Der letzte Schritt zum Zoll-Anschlusse der hiesigen Gegend, die Regulirung der Nachsteuer, ist jetzt ebenfalls zurückgelegt, und zwar, wie ich mit Freude berichten kann, ohne daß dabei die geringste Ord⸗ nungswidrigkeit vorgefallen wäre. Dem humanen Verfahren der Aus⸗ führungs-Beamten kam ein eben so loyales Benehmen des Handel⸗ und Gewerbetreibenden Publikums bei den Declarationen und Revi⸗ stonen entgegen, und wenn man sonst wohl bei der Regulirung der Nachsteuer ein allgemeines Geschrei gehört hat, so erfuhr man hier kaum, daß die i, im Gange sei. Auch haben, den Vernehmen

.

nach, die Kaufleute in sämmtlichen Städten des Weserkreises (von Holzminden weiß ich es gewiß) sich unter einander durch eine beson⸗ dere Uebereinkunft und bei Vermeidung einer Conventional-Strafe von 50 Rthlrn. verpflichtet, keinen Schleichhandel zu treiben oder zu dul— den, auch sich in dieser Hinsicht gegenseitig zu überwachen. Solche Erscheinungen beweisen deutlicher, als jedes Raisonnement, daß unser handeltreibendes Publikum mit festem Vertrauen in die neue Lage übergegangen ist; denn wo der Kaufmann selbst den Schleichhandel derpönt und sich zum Schutze gegen denselben erbietet, da muß er die begründete Aussicht auf ein lohnendes reelles Geschäft haben. Zunächst werden diese Erfahrungen ohne Zweifel dazu beitragen, die Kontroll⸗ Maßregeln im Gränzbezirke nur auf das Mindeste zu beschränken, und in dieser Voraussetzung läßt sich mit Gewißheit erwarten, daß das Handelsgeschäft besonders in Holzminden, wo ein Haupt⸗Zoll⸗ Amt sich befindet, sich bedeutend erweitern wird. Man hört auch be⸗ reits nicht nur von beabsichtigten Großhandlungen, sondern auch von neuen Fabrik-Anlagen, zu welchen die hiesige Gegend den Unterneh— mungsgeist ganz besonders einladet. Der auffallende Inhalt des hannoverschen Patents vom Zlsten v. M. wegen der künftigen Ver— hältnisse zwischen dem Zoll Vereine und dem hannoverschen Steuer— Vereine hat schon in der Allg. Preuß. Ztg. (vergl. Nr. 7) eine Berichtigung von Berlin aus erfahren; bei uns kann man bis zur Stunde nicht begreifen, wie es möglich ist, die Schuld des Mißlingens aller bisher mit Hannover gepflogenen Unterhandlungen auf Braͤun— schweig zu wälzen, während es doch ziemlich bekannt ist, daß es nur an Hannover lag, seine schon 1841 gegebene Zusage zum Selbstan⸗ schlusse an den Zoll- Verein zu erfüllen. Sehr bezeichnend ist es in dieser Hinsicht auch, daß nach dem Patente verschiedene, auf früheren Verträgen beruhende Verkehrs- Erleichterungen für die übrigen Zoll— Vereinsstaaten auch jetzt noch einstweilen fortdauern, in Ansehung Braunschweigs aber aufhören sollen. Den großen Zoll-Verein scheint man also schonen, das kleine Braunschweig aber züchtigen zu wollen, in der Hoffnung, daß dieses dann vom Zoͤll-Verein werde im Stiche gelassen werden. Nun, wir wollen sehen, wohin ein solches System führt, sind jedoch einstweilen noch weit davon entfernt, uns einschüch⸗ tern zu lassen.

Die Maßregeln, welche von Seiten Hannovers angeordnet wor⸗ den sind, schaden nur dessen eigenen Unterthanen. Die ministerielle Verordnung, laut welcher Weizen, Roggen, Gerste, Bohnen und Erb— sen die aus dem Braunschweigischen eingeführt werden, mit einem erhöhten Zoll von 12 gGr. belastet sind, während sie nur drei gGr. Rhlen. wenn sie aus anderen Zoll-Vereinsstaaten kommen, ist für die Braunschweiger weniger drückend, weil, wie in der Aachener Zei— tung ganz richtig nächgewiesen wird, die hannoverschen Landestheile, welche hier zunächst in Frage kommen, auf jenes fruchtbare Land in Bezug auf Getraide und Hülsenfrüchte angewiesen sind. Die han— noversche Repressalie drückt also nur Hannover, ist vollkommen un- zweckmäßig, wird nach einiger Zeit, weil sie ein mißlungener Versuch ist, eingestellt werden müssen, und bringt kein anderes Resultat, als daß sie den Hannoveranern das Brod vertheuerte und auf beiden Seiten der Gränze böses Blut machte.“

Königsberg, 18. Jan. (K. A. 3.) Das Krönungsfest des Preußischen Staates, in Königsberg stets mit allgemeinen Festlichkeiten geehrt, ward auch heute mit lebhafter Theilnahme gefeiert. Die Königliche deutsche Gesellschaft hielt in ihrem Versammlungssaale auf dem Schlosse eine öffentliche Sitzung, welche der Präsident der Ge— sellschaft, Professor Dr. Schubert, mit dem Jahresberichte eröffnete, darauf die neuen Wahlen des Herrn Ober-Präsidenten der Provinz Preußen, Bötticher, zum Ehrenmitgliede, des Herrn Prof. Dr. Simson zum ordentlichen Mitgliede anzeigte, und demnächst die Erinnerung an die Bedeutung des heutigen Festes mit dem bevorstehenden drer— hundertjährigen Jubelfeste der Uniwersität Königsberg und der Feier des hundertsährigen Geburtstages von Herder verknüpfte, welche ge— rade in die Woche jenes Jubelfestes fällt. Darauf sprach der Privat⸗ dozent Dr. Lobeck über die Verdienste des Adamantios Koraes um die Philologie und die geistige Bildung der Neugriechen, und zum Schlusse hielt der Divisions-Prediger Dr. Rupp einen Vortrag über Theodor v. Hippel, in welchem er vorzugsweise dessen religiöse und politische An⸗ sichten entwickelte. Um 11 Uhr begann die öffentliche Feier der Univer⸗ sität im Auditorium Maximum. Der Geheime Regierungsrath Pro⸗ fessor hr. Lobeck hielt die lateinische Festrede „über die Strafen der Apostasie zum Heidenthume und über die Symbolik als Abwehr“ und proklamirte am Ende derselben die Namen der Studirenden, welche die vor einem Jahre von den Fakultäten aufgestellten Preisaufgaben glücklich gelöst hatten. Um 12 Uhr hielt das Königliche Waisen— haus, das am Krönungstage selbst vor 143 Jahren gestiftet wurde, das herkömmliche Jahresfest. Den Abend gab der Kanzler von Preußen, Dr. von Wegnern, einen Ball.

Ausland. Fran, Deputirten⸗Kammer. Sitzung vom 15. Januar. Vor

Eröffnung der Diekussion des Adreß⸗Entwurfs, erklärte der Präsident, dem Rechte der Einschreibung nach hätte zwar Herr Cordier das Wort, aber Herr Berryer habe in einer persönlichen Angelegenheit den Vortritt verlangt. (Bewegung.)

Herr Benrver: Ich habe in einer persönlichen Angelegenheit das Wort verlangt, weil eine gewisse Phrase im Adreß-Entwutf offenbar auf mich und diejenigen meiner Kollegen, welche, einem gemeinschastlichen Ge= danken folgend, die Reise nach London gemacht haben, abzielt. Wo es sich um einen solchen Paragraphen handelte, konnte ich der Diskussion nicht beiwohnen; ehe wir eine Erklärung abgegeben, konnten wir an dieser De⸗ batte nicht Theil nehmen.

Eine Stimme: Das ist klar.

Herr Harl“: So gehen Sie fort. (Unterbrechung. Nuf zur Ordnung. Lange Aufregung.) .

Der Präsident: Ich werde diese Gelegenhrit benutzen, um der Kammer in Erinnerung zu bringen, wie nöthig es ist, daß in einer so ern⸗ sten Debatte alle Redner mit Nuhe und Aufmerksamkeit angehört werden. Der Präsident wind die Rechte eines Jeden aufrecht zu erhalten und der Freiheit der Tribüne Achtung zu verschaffen wissen.

Herr Berrver: Ungeachtet der Unterbrechung bin ich überzeugt, daß viele Mitglieder hier sind, welche begreifen, daß ich mich erklären muß. Diese Erklärungen werden freimüthig und deutlich sein; sie werden für im mer Geltung haben, weil sie die Würde unseres Benehmens und unserer Lage angehen. Meine Herren, in dem Adreß-Entwurf schlägt man ihnen vor, uns, Ihre Kollegen, mit einem Tadel zu brandmarlen, und zwar, ohne uns gehört zu haben. Im Jahre 1832 war man großmüthiger; damals beantragte man nur die Todesstrafe gegen mich; aber keine Stimme erhob sich damals eher, um mein Benehmen zu brandmarken, als bis dasselbe ordnungsmäßig festgestellt war. So wäre es mir denn auch geziemend er— schienen, wenn Einige von uns vor die Kommission berufen worden wären, wenn man loyale, freimüthige Erklärungen von uns verlangt hätte, ehe man uns so hart traf.

Ein Mitglied: Sie weigerten sich ja, in Ihrem Büreau sich zu . Sie sagten, daß Sie nur in öffentlicher Sitzung antworten würden.

Herr Berryer suchte nun die Lage der Legitimisten seit 1830 und ihre Einwirkung auf die öffentlichen Angelegenheiten zu erklären. „Eine Nevo⸗

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wir waren der Ansicht, daß seine großen Interessen, seine, in das Innere eben so wenig erlaubt sei, als die in das Ausland.

strebt haben. Aber sprechen wir von der Reise nach London.

nach London gegangen.“ . Ein Mitglied: Um dem „König von Frankreich“ zu dienen. Herr uns nach

ach Schottland, Prag, Görtz und nach anderen Orten begaben. Eine Stimme: Aber in Blayve waren Sie nicht.

Gelächter)

und ich sage die ganze Wahrheit, zwei Ursachen zusammen. und dunkler Machinationen anklagen könne. (Bewegung.)

folglich diejenigen, welche sich nach England begaben, wenigstens nicht dem alten Verdacht ausgeseßzt sein konnten, daß ste sich mit dem Auslande in Verständnisse und Verschwörungen zu einer Invasion gegen Frankreich ein⸗ ließen. Und muß man denn alle Erinnerungen abstreifen, allem Ruhm der Vergangenheit entsagen?“ ;

Herr Dupin: Wir entsagen ihm nicht, heute erst haben wir das Molizre⸗Denkmal eingeweiht. (Gelächter;

Herr Berrver (unwillig): Wahrhaftig, meine Herren, ich begreife das Gelächter der Versammlung nicht. Ich begreife nicht, wie man während einer so ernsten Diskussion so leicht zerstreut werden kann. Wie, haben Sie für Ihres Gleichen denn bei alle dem sind wir doch Menschen so we— nig Sympathie (Gelächter) für Kollegen, welche Ihnen mit Vertrauen das Herz öffnen wollen? Aber bei solchen Manifestationen fühle ich zu sehr, daß man mich nicht verstehen würde, daß ich nicht verstanden werden kann, daß ich nichts mehr zu sagen habe. Ich veilasse die Tribüne.“

Herr Berrver verläßt die Tribüne unter lebhafter Bewegung, und der Minister der auswärtigen Angelegenheiten nimmt das Wort.

„Der Entschluß“, sagt derselbe, „welchen das ehrenwerthe Mitglied

gefaßt hat, muß die Kammer überraschen. Derselbe ist fonst nicht gewohnt, sich durch Unterbrechungen einschüchtern zu lassen. Schon östers haͤt er sie siegreich zu beherrschen gewußt; er hat glorreiche Erinnerungen an seine Triumphe hinterlassen. Die Unterbrechung hatte übrigens nichts Persön— liches, eben so wenig als die Heiterkeit der Versammlung. Ich glaube also, daß die Debatte nichts von ihrem Ernste verloren hat, und daß das ehren⸗ werthe Mitglied, ohne seine Würde zu lompromittiren, seine Erklärungen fortsetzen kann; wenn er derselben Ansicht ist, bin ich bereit, ihm das Wort zu lassen.“ (Sehr gut!) .

Herr Berrver: Nach diesen Worten des Herrn Ministers nehme ich keinen Anstand, wieder das Wort zu ergreifen. Die Reise nach London hatte eben so wenig den Charakter, den man ihr beilegen will, als die Ver⸗ sammlungen, die daselbst statigefunden haben. Alles war vollkommen harm⸗ los und würdig. Und ich beschwöre Sie, uns doch so viel Einsicht, so viel Würdigung der Dinge, die in unserem Lande vorgehen und vollbracht wer= den können, zuzutrauen, daß Sie uns nicht nöthigen, auf die Anklage zu antworten, wir seien in England gewesen, um, ich weiß nicht welche unw nütze und kindische Intronisation, welche Art von Thron⸗-Besteigungs-De— claration, welche Art von Krönungs-Parodie in einem Salon, 'auf einem Platz in London vorzunehmen. Soll ich noch weiter von dem sprechen, was man Alles gesagt hatẽs Daß ernsthafte Männer in London gewesen seien, um eine aus einem Pair bestehende Pairs-Kammer oder eine aus zwei Deputirten bestehende Deputirten-Kammer dort vorzustellen? Soll ich Ihnen sagen, was vorgegangen ist, was in diesen Versammlungen stattgefunden? Ich werde die ganze Wahrheit sagen, und Gott strafe mich auf der Stelle, wenn meine Woite nicht streng wahr sind. (Hört!) Wohlan, in diesen Versammlungen war Keiner unter uns, der nicht diesen Gedanken, diese Ueberzeugung mitgebracht hätte, daß es das größte Unglück für eine Partei wäre, wenn sie angellagt werden könnte, Unordnung und Anarchie über das Land hereinbeschworen zu haben; Keiner, der nicht jeden Gedan— len an einen Bürgerkrieg angelegentlichst fern gehalten, der nicht diese Ueber— zeugung getheilt hätte, daß wir, wenn je das Gebiet Frankreichs bedroht würde, mit Hintansetzung jeder anderen Rücksicht, mit den Uebrigen, welches auch ihre Fahne sein möchte, nach der Gränze eilen, daß wir uns mit ihnen verei⸗ nigen müßten, um diese Fahne, um die heilige Sache des Vaterlandes zu verthei⸗ digen. Mit diesen Gesinnungen und Ueberzeugungen haben wir die Reise nach London gemacht; mit diesen Gesinnungen haben wir Huldigungen darge— bracht, mit diesen Gedanken haben wir, die Wahrheit gesagt,“ die ganze Wahrheit, üͤber den Zustand des Landes, die Wahrheit über Eine in diesem Lande vollsführte große Revolution, die Wahrheit über den vollkommenen Ruin der ganzen Vergangenheit, die nichts mehr als Staub ist und nicht wieder belebt, nicht wieder erweckt werden kann in unserem Lande; die Wahrheit über die Nothwendigkeit, in Frankreich fortan nichts mehr anders zuzulassen und zu unternehmen, als durch den National-Willen (Stimmen zur Linken: Sehr gut!), eine Wahrheit, in welcher Jedermann, der in Frankreich lebt, der Einsicht und Herz hat, dazu mitwirken muß, die Inter- essen des Landes fest und unabhängig zu vertheidigen. (Zur Linken: Sehr gut!! Das haben wir Alle gethan und davon sind wir erfüllt gewesen. Ja, wir haben einen jungen Fürsten gefunden, der fähig ist, die Wahrheit zu vernehmen, bereit, darauf zu hören. j Eine Stimme: Aber es hat sie ihm Niemand gesagt.

Herr Berry er: Meine Herren, ich könnte mich jeder Rechtfertigung überheben; ich könnte sagen, daß ich der Kammer verfassungsgemäß nicht das Recht zugestehe, über irgend eines ihrer Mitglieder für das, was außer— halb dieser Mauern vorgeht, eine Jurisdiction, und wäre es auch nur eine moralische, auszuüben. (Murren.) Ihre Jurisdiction erstreckt sich nur so weit, zu gerichtlichen Verfolgungen zu ermächtigen, und diese Autorisation haben Sie nicht ertheilt, man hat sie nicht von Ihnen gefordert. Aber ich will mich bei diesen Ausstellungen nicht aufhalten, ich sage Ihnen die ganze Wahrheit; ich weise zurück, was man ernsthaften Männern nicht ohne Lächerlichkeit vorwerfen kann. Ich sage, Ihnen Alles, weil nichts weiter ge— sagt worden ist, und ich glaube, daß wir jenseits des Kanals fo wenig wie in Frankreich die Lovalität, das Gewissen und die geschriebenen Gesetze verletzt haben. Meine Herren, wir werden niemals zu denen gehören, welche ihre Gedanken und Gesinnungen verbergen, der Gewalt schmescheln, wenn sie aufrecht steht, und am Tage des Unglücks sie verwünschen. Wir werden niemals zu denen gehören, welche sich ihre politischen Grundsätze und ihre Theorieen von Treue an dem Tage bilden, wo große Katastrophen das Land treffen. Man hat von der Heiligkeit des Eides gesprochen; aber wir gedenken ihn mehr zu achten, als irgend wer, und haben keinen größe— ren Wunsch, als den, der beschworenen Treue alle ihre Kraft und Energie von neuem verliehen zu sehen. Ich will mich auf keine unnützen Gegen— Anschuldigungen einlassen, aber wenn ich Erinnerungen berühren wollte, welche noch nicht sehr alt sind, so wäre es mir leicht, mit Evidenz zur Anschauung zu bringen, wer die Heiligkeit des Eides verletzt hat, wir oder unsere Gegner. Wir glauben an die Heiligkeit des Eides, wie Sie; aber ehe wir einen Eid leisten, ermessen wir die Ausdehnung der Verbindlichkeit, die wir eingehen. Wir haben eine Prinzips-Veränderung vorgehen sehen. Unter dem neuen Prinzip haben wir unsere Freiheit begriffen. (Lärm.)

z Eine Stimme: Aber nicht die Freiheit, einen Prätendenten anzuer— ennen.

Herr Berryer: Erweitern Sie Ihr Gesetz, stellen Sie uns außer⸗ halb der Garantieen und der Fundamental -Prinzipien der Declaration vom 9. August 1830, und Sie werden sehen, daß wir Männer sind, für welche der Eid etwas heiliges ist und die, ehe sie etwas geloben, die Ausdehnung desselben ermessen uͤnd nur mit Anrufung Gottes zu Zeugen ein Verspre⸗

chen abgeben. Herr Guizot, der hierauf die Rednerbühne bestieg, ließ sich im We⸗ sentlichen folgendermaßen vernehmen: „Ich danke dem chrenwerthen 77 inmal genommen und seine Rede bent ge Matz en , Wort noch einmal g e s

lution“, führ er fort, „hat 1830 stattgefunden; es war kein bloßer Perso—

Berryer dafür, daß er das wie er sehen konnte, mit der ihm gebührenden Rück—=

nenwechsel, sendern ein Prinzip erlag einem anderen Prinzipe; wir, die Be— siegten, glaubten darum die Sache des Landes nicht aufgeben zu dürfen; z . . e Allen gemein- schaftlichen Interessen uns beschäftigen dürften, und daß die Auswanderung . Das sind die Ansichten, welche uns geleitet, die wir geltend zu machen uns be— 1 Wir sind aus Ehrfurcht vor dem letzten Sprößling jener langen Reihe von Königen, welche das Geschick des Landes seit so vielen Jahrhunderten geleitet haben,

Berryer: Wir sind dahin gegangen, wie wir zu anderen Zeiten

Herr Berryer: Meine Herren, warum hat die Reise nach England in Ihren Augen einen anderen Charakter, als die Reisen, welche früher zu den verbannten Fürsten gemacht worden? Wegen des zahlreicheren Zusam— menströmens von Personen dorthin. Hierzu wirkten aber, ich muß es sagen, Erstens, weil Jeder, indem er sich in jenes Land begab, wo so große Freiheit und Oef— sentlichleit herrscht, überzeugt war, daß man ihn nicht geheimer Manöver Zweitens, weil senes Land vielleicht dasjenige in Europa ist, welches am systematischsten mit der Politif der neuen Regierung in Frankreich eng verbunden sein kann,

sicht und Aufmerksamteit angehört worden; er hat seine volle Freiheit ge—=

habt; um der Ehre der Kammer willen glaube ich dies konstatiren zu müssen. Was an seiner Rede fehlt, will ich ergänzen. Die Debatte, um welche es sich hier handelt, hat durchaus nichts Persönliches, und Herr Berryer hatte Unrecht, wenn er sich individuell in einen Kampf verwickelt glaubte, der ihn und einige Mitglieder dieser Kammer, welche seine Meinungen theilen, aus-= schließlich betreffe. Er irrt sich, es handelt sich hier um eine Prinzipien-Frage. Derr Rerryver hat von Mäßigung gesprochen, er hat Zurückhaltung versprochen; ich werde ihm nachahmen, aber ich werde den Ausdruck der Wahrheit nicht immer unterdrücken können, sollte sie auch manchmal streng erscheinen. Was ist 1830 geschehen? Der heilige Vertrag zwischen Fürst und Volf war von dem Ersteren gewaltsam verletzt worden, und die Nation konnte, um ihr Recht, um das große Prinzip der gewaltsam verletzten Freiheit aufrecht zu erhalten, zu nichts Anderem ihre Zuflucht nehmen, als zur Krast. In dem Kampfe erlag der Thron, und die Tonastie, die ihn einnahm, machte, vom Sturme fortgerissen, einer neuen Dynastie Platz, die mit den Gefühlen und Sym- pathicen des Landes besser harmonitte, die sich auf das Prinzip einer wah⸗ ren Freiheit stützte, während jene blos sich zu erhalten strebte oder vielmehr ein absolutes Prinzix geltend zu machen fuchte, das Prinzip des göttlichen Rechis. Das ist im Grunde die ganze Legitimität! Wohlan, die Versammlungen in Belgrave Square hatten keinen anderen Zweck, als den Bau von 1830, den Bau, den wir gegründet haben, zu zerstören. (Beifall.) Deshalb rufe ich den Tadel, den förmlichen Tadel des Landes über sie herab. Gerechtigkeit muß in diesem Falle geübt werden, im Interesse der Prinzipien, im Interesse der Institu⸗ tionen, im Interesse der regelmäßig konstituirten Gewalt, im Interesse alles dessen, was den Menschen am heiligsten ist. (Lange anhaltender Beifall.) Meine Herren, man weiß, daß ich von Grund aus monarchisch gesinnt binz ich bin davon überzeugt, daß die Monarchie das Heil dieses Landes aus- macht und an sich eine vortreffliche Regierungsform ist; und die Monar⸗— chie, ich weiß es, ist die durch die Zeit geheiligte Erblichkeit des Thro⸗ nes. Tiese Legitimität billige ich, ich will dieselbe, wir Alle wollen sie, wir sind, darüber einverstanden, sie fest zu begründen. Aber alle diese Erblichkeiten der Königs - Geschlechter haben“ einen Anfang gehabt, sie haben alle eines Tages begonnen, und es giebt deren, die ein Ende ge⸗ nommen haben. Die unsrige beginnt, die eurige endet. (Sehr gut! Was die Legitimität, auf welche ihr euch stützet, die ihr anrufet, dieses Recht über alle Rechte, diese Gewalt, welche nie untergehen kann, von der die Völker Alles ertragen müsen, so halte ich diese Maximen für abgeschmackt, schmach- voll, erniedrigend für die Menschheit. Und wenn man sie in Ausübung setzen, wenn man sie auf ihren ganzen Umfang ausdehnen und bis zu ihrem äußersten Ertrem treiben will, so thut eine Nation recht, sich selbst Genug⸗— thunng zu verschaffen und auf ihre Gefahr durch eine heldenmüthige und mächtige That, ihre verkannten Rechte und ihre beleidigte Ehre herzustellen. Das haben wir 1830 gethan, und das ist es, was man jetzt gern unge⸗ schehen machen will. Belgrave⸗Square hat keinen anderen Zweck und kei- nen anderen Sinn.“ (Neuer Beifall.) Der Minister wies dann darauf hin, daß die neuen legitimistischen Machinationen von da an begonnen hätten, wo das Land durch den Tod des Herzogs von Orleans eine enn schönsten Hoff= nungen verloren habe; da sei der legitimistischen Partei eine andere Hoff nung aufgegangen, und sie habe dem Lande einen anderen Prinzen zeigen wollen; aber das Land werde sich von ihren schönen Worten nicht bethö- ren lassen; es wisse nur zu sehr, daß der ältere Zweig der Bourbonen sich nie eine Lehre der Erfahrung, nie einen guten Rath zu Herzen genommen habe; mau solle auch nicht glauben, daß die Rüge jener Demonstrationen irgend aus einer entfernten Besorgniß vor deren Bedeutung hervorgehe; nein, die öffentlichen Gewalten seien es blos ihrer Würde und der des Landes schuldig, solche Manifestationen nicht ungerügt hingehen zu lassen; daß sei Alles; man habe dieselben in den Adressen da Kammern dit Recht einerseits scharf getadelt und andererseits das Sicherheitsgefühl des Landes, ihnen gegenüber, ausgesprochen. Herr Berryer wiederholt und kommentirt seine obige Beweisführung. In London sei nichts vorgefallen, worüber sich das öffentliche Bewußtsein mit Recht beunruhigen könne; in den Versammlungen habe nichts einer Verschwörung Aehnliches stattgefunden. Die London-Pilger hätten nur

eee ,, . Huldigungen zu den Füßen des jungen Fürsten nieder gelegt.

Herr Du pin: Erlauben Sie mir, diese Debatte auf ihren wahren Charakter zurückzuführen. So viel mir scheint, will man, mit Unrecht, in zu hohem Grade eine persönliche Frage daraus machen. Nach meiner Meinung legt man dem fraglichen Paragraphen einen Charalter bei, den er nicht hat. Der Tadel, den er ausspricht, soll nicht auf dies oder jenes Individuum fallen, sondern auf die Manöver 'einer ganzen Partei, jener Partei, die zu Valmy besiegt wurde, die, man sage, was man wolle, in der Zukunft sein wird, was sie in der Vergangenheit war. Auf dieser Tribüne ist eine Theorie über den Ed aufge— stellt worden, die ich, meines Theils, nicht annehmen kann. Was heißt das? Man erklärt, einen Eid geleistet zu haben, aber mit dem Vorbehalt der Freiheit, der Freiheit zu was? Ihn zu verletzen? Das heißt mit Worten spielen. Wenn man einen Eid seistet, geschieht es, um ihn zu halten. (Beifall. Der ehrenwerthe Redner vor mir hat eine Unterbrechung, die mir entschlüpft ist, benutzt, um einige Worte gegen die Kammer zu ge⸗ brauchen, welche, ganz in der Nähe betrachtet, einem Verweise gleichen. Die Heiterkeit, der sich die Kammer überlassen, hatte nichts Ungewöhnliches und man darf nicht vergessen, daß der große Mann, dessen Ändenken wil heute ehren, dessen Statue wir heute einweihen, viele Lächerlichkeiten mit der Waffe des Sarkasmus gerichtet hat. (Beifall.) z

Herzog von Valmo: Ich besteige die Tribüne in einer persönlichen Angelegenheit. Man hat von Valmwy gesprochen und seine glorreichen Er⸗ innerungen angezogen; nach diesen bedeutungslosen Insinuationen fönnte es scheinen, als habe ich diese Erinnerungen von mir weisen wollen. Das verhüte Gott! ich weiß, was ich meinem Namen schuldig bin; aber wenn ich dem neuen Ruhme des Vaterlandes getreu bleibe, so ist das kein Grund, eine Vergangenheit, die nicht minder glorreich war, welcher die Zeit nichts anhaben konnte, zu verschmähen und zu verleugnen. Uebrigens hat die Reise nach London den Charakter nicht gehabt, den man ihr beilegen will.

Herr Bethmont, Oppositions-Mitglied und Mitglied der Adreß⸗Kom⸗ mission: Herr Dupin scheint mir die wahre Seite der Frage berührt zu haben; die Kommission dachte nicht daran, die oder jene Person zu tadeln oder zu brandmarken. Sie wollte nur ihre Ansicht über die londoner Ma— nifestation ausdrücken, um dem Prinzip der nationalen Souvexainetät, auf welchem die Dönastie von 1830 beruht, zu huldigen. Das hielten wir für die beste, Protestation gegen die fragliche Manifestation, gegen die An= maßungen einer Partei, welche das entgegengesetzte Prinzip predigt. Ich bedaure blos, daß das Wort nationale Souverainetät nicht in dem Para- graphen beibehalten worden ist. Ich meines Theils konnte diese Weglas⸗ sung nicht begreifen; ich weiß nicht, welche Rücksicht sie veranlaßte; ich wie⸗ derhole mein dessallsiges Bedauern.

Herr von Larch erklärt, daß ihn sein Eid verpflichte, dem Gesetze des Landes zu gehorchen, eine weitere Verpflichtung habe er ihm nicht auf- erlegt. (UnGtGerbrechung. Zahlreiche Stimmen: Und gegen den König!)

Der Präsident: Die Eidesformel implizirt nicht blos die Institu⸗ tionen, und der Deputirte, welcher in diese Versammlung tritt, thut dies nur, nachdem er den Eid der Treue gegen den König geleistet hat. (Sehr gut!)

Der Marquis von Laroche Jacquelin;: Man fragt uns, was wir in London gethan haben. Gerade heraus, was ich dort gethan habe, ist so wenig unrecht, was sage ich, es ist so recht, daß ich es sicher der Kammer sagen möchte. Allein jetzt lönnte man meine Worte für Enischul= digungen halten, und dergleichen will ich nicht vorbringen.

Nachdem darauf noch die Herren Feuilhade Chauvin und Blin de Bourdon in der legitimistischen Sache das Wort genom⸗ men hatte, ohne daß ihre Reden ein neues Moment zu den früheren Debatten hinzugefügt hätten, erklärte der Präsident diese persönlichen Erörterungen für erschöpft und die vorläufige Diskussion für ge⸗ schlossen. Man ging zur Tages-Ordnung, der eigentlichen Adreß⸗ Debatte, über, aber die Unruhe in der Kammer war so groß, daß der erste der eingeschriebenen Redner, Herr Cordier, sich nicht vernehmbar— machen konnte. Es wurde daher, nachdem derselbe seinen Vortrag

fast umsonst abgelesen, die Vertagung der Debatten beschlossen.

Paris, 16. Jan. Zwei Amendements zu dem Adreß⸗-Entwarf. über welchen die eigentlichen Debatten erst heute beginnen, sind in der gestrigen Sitzung der Deputirten-Kammer vertheilt worben. Das erste dieser Amendements rührt von Herrn David her und schlägt