1844 / 23 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

sste nicht binreichten, beendete, indem die Majorität der Richter, 2 ec ,, sich gegen den Antrag 8 der Mei⸗ nung des General-Prokurators beipflichtete. Die Zeit der Gerichts⸗ Sitzung war aber unter diesen Verhandlungen verstrichen.

Das hochtorvistische Journgl, die Morning Post, fährt sort,

auch nachdem der Herzog von Bordeaux England verlassen, sich der Legitimisten in Frankreich aufs angelegenste anzunehmen. Ueber die letzte Rede des Herrn Guizot in der Pairs Kammer schreibt dies Blatt? „Wir hegen eine große Achtung vor Herin Guizot, allein seine neueste Rede in der Pairs-Fammer über Heinrich's von Frank⸗ reich Besuch in England ist, das bekennen wir offen, nicht geeignet, unsere Achtung vor diesem ergebenen Diener Ludwig Philipp's zu steigern. Im Gegentheil, wir vermögen uns der Ueberzeugung nicht zu erwehren, daß Herr Guizot eine höchst lächerliche Rede gehalten hat, und wir bedauern sehr, daß ein in mancher Beziehung so acht⸗ parer Mann durch die Anforderungen seiner Stellung genöthigt ge⸗ wesen, so viele feierliche Albernheiten auszusprechen. Er sagt, die Königin von England habe den Herzog von Bordeaur zu empfangen verweigert. Herr Guizot ist ja ein Sprachkritiker: möchte er wohl die Güte haben, auseinanderzusetzten, wie Jemand etwas verwei— gern kann, worum ihn nie Jemand ersucht hat. „Die französische Regierung, sagt Herr Guizot, hatte Grund, in dieser Hinsicht auf die loyale Freundschaft der englischen Regierung zu rechnen.“ Will Herr Guizot die Welt vielleicht glauben machen, daß die Loya⸗ lität, die sein Herz für Ludwig Philipp nährt (die ehemalige Reise nach Gent ungerechnet), auch andere Minister, deren Regierungen mit Frankreich verbündet sind, erfüllen müsse? Wie es hier in England scheint, sind wir Keinem Loyalität schuldig, weder dem de facto, noch dem de jure Könige von Frankreich. Wenn wir unseren politischen Beziehungen zu dein Einen getreu bleiben, steht uns doch sicher ganz frei, ohne irgend eine Verletzung der Loyalität zu zeigen, welche Ach⸗ tung wir für das Mißgeschick und die erhabene Abkunft des Anderen hegen. Herr Guizot ist ungemein zornig über die, wie er sagt, „Auftritte“, die zu London stattgefunden, und die er „in den Augen aller einsichtsvollen oder würdigen Männer in jedem Lande ärgerlich“ nennt. Das ist ganz lächerlich. In einer Privat-Gesellschaft möchte solch ein leidenschaftlicher Unwille vielleicht ganz gut kleiden, allein im Angesichte Europa's ernstlich dergleichen Üinsinn zu sprechen, kann nur Spott erregen. Herr Guizot sagt, es sei an die englische Re⸗ gierung geschrieben worden, diesem Aergerniß ein Ende zu machen. Er sagt ebenfalls, die Antwort habe gelautet, die englische Re— gierung sei gesetzlich nicht im Stande, dies zu thun, allein sie spreche zu gleicher Zeit ihr inniges Mißvergnügen aus und erkläre, daß ihr die erwähnten Auftritte durchaus ärgerlich vorkämen, und daß diesel⸗ ben ihr höchstes Mißfallen erregten. Ganz gewiß hat Herr Guizot der Pairs⸗Kammer seine Träume aus der vorigen Woche erzählt. Es läßt sich doch schwerlich annehmen, daß er eine so lächerliche Albern⸗ heit beging, an die englische Regierung zu schreiben und diese aufzu⸗ fordern, daß sie dem Aergerniß, einen Enkel Karl's X. in London leben und dort Freunde, die ihn besuchen und ihm ihre Achtung bezeugen wollen, empfangen zu lassen, ein Ende machen solle. Aller⸗ dings war der Herzog von Bordeaux in London, aber wo war das Aergerniß? Dergleichen Aeußerungen von Herrn Guizot sind durch⸗ aus sinnlos. Er und sein Herr sind Beide geschickte Leute, allein mit all ihrer List vermögen sie doch die Natur der Dinge nicht zu ändern. Sie mögen sagen oder thun, was sie wollen: Heinrich von Frankreich bleibt stets das Haupt des älteren Zweiges der Bourbons. Sein angestammtes Recht kann man ihm nehmen, allein seine Abstammung vermag ihm Niemand zu entreißen. So lange Jemand Lust hat, Leuten wegen ihrer vornehmen Geburt Achtung zu beweisen (und Ludwig Philipp erwartet ja, daß sein Enkel auf Grund der Geburt und aus keinem anderen Grunde König in Frankreich werde), so lange wird auch Prinz Heinrich von Frankreich (in dieser Beziehung) über Ludwig Philipp stehen. Die Franzosen mögen Ge⸗ setze erlaffen, um die Anerkennung der Geburt Heinrich's von Frank⸗ reichs zu verhindern; sie mögen dieses zu thun für ehrenvoll halten; allein sie vermögen in England Keinem zu verwehren, daß er dem, was man für ehrenvoll hält, gemäß handle, ohne alle Rücksicht auf die Partei-⸗Interessen in Frankreich. Wie kann es in England ärger⸗ lich sein, dem Haupt⸗-Mitgliede der Haupt- Familie Frankreichs Ach—⸗ tung zu beweisen? Achtung ist nichts Politisches; es ist eine Artig⸗ keit und beruht auf Bildung. Dies Alles muß Herr Guizot recht gut wissen, auch muß er einsehen, daß er mit seinen Redensarten über Aegerniß ꝛc. Satyriker nur zum Lachen, diejenigen aber zum Mitleiden reizt, die seine Vernunft, zu gleicher Zeit aber auch den Zwang seiner amtlichen Stellung, berücksichtigen.“

Spanien.

XX Paris, 17. Jan. Die Opposition gegen das Ministerium Gonzalez Bravo hat nunmehr Zeit gehabt, sich einigermaßen zu sammeln und festen Fuß zu fassen, und es steht sehr zu befürchten, daß sie sich bald stark genug fühlen werde, um die abwehrende Rolle, die sie bis jetzt gespielt hat, mit einer angreifenden zu vertauschen. Die madrider Wahlen zum Ersatze von acht Kongreß⸗-Mitgliedern und einem Senator nehmen eine Wendung, welche der exaltirten Partei einen glänzenden Sieg verspricht. Von etwa sechzehnhundert Wählern, welche in der Hauptstadt bis zum 10ten ihre Stimmen abgegeben hatten, haben ungefähr 950 für die Kandidaten der Opposition, und nur 550 für die Kandidaten der ministeriellen Partei gestimmt. Und unter den Kandidaten der Opposition steht Herr Olozaga obenan! Auch in den Provinzen geben sich nach und nach allerlei bedenkliche Zeichen kund. Die Provinzial-Deputation von Saragossa hat mit großer Mehrheit gegen die Verordnung protestirt, durch welche das Gesetz von 1840 über die Städte- Verfassung in Krast gesetz! wird. Die Protestation, welche die ge— nannte Provinzial⸗Behörde einlegt, „um ihr Gewissen und ihre Ver⸗ antwortlichkeit zu wahren“, stützt sich auf die Veränderungen, welche die Regierung in der 1840 von den Cortes angenommenen Fassung des Gesetzes vernehmen zu dürfen geglaubt hat. Durch diese Ver⸗ änderungen, sagt die Provinzial⸗Deputation von Saragossa, ist der Charakter des Gesetzes aufgehoben, ist die Wirkung des Votums der Cortes von 1810 zerstört, ist die legislative Maßregel in ein bloßes Dekret verwandelt, welches über den verfassungsmäßigen Kompetenz⸗ kreis der vollziehenden Gewalt weit hinausgreift. Deshalb verwahrt a , ö Provinzial⸗-Deputation gegen die Gültigkeit der Ver⸗

6. 6 . deren die fragliche Maßregel in Vollzug gesetzt werden inischae as große, Gewicht kennt, welches Saragossa bei allen Venn k e gremien . legt, der kann nicht zweifeln, daß das Fol 6 e. e , eputation auch diesmal nicht ohne schwere n Galicien für ie vi ;

heit des Volkes, i een W die unmittelbare Unzufrieden⸗ Gange d 346 n will, der exaltirten Partei, mit dem

ge dei gegenwärtigen Regierung. Ein Rundschteiben' des G neral⸗Capitains des genannten Königrei , . n, e. der verschiedenen Provinzen, in g etzt die Bolitischen Chefe baz die Cnisschre e 6 che dasselbe zerfällt, in Kenntniß: x r revolutionairen Propaganda welche das Volt

zum Aufruhr reizen, wenn man ihrer dabhast werben ka , Kriegs Kommission gestellt und nach Kriegsrecht gericht 2 26 ö die Regierung wür i z ö ö. i, a , , renn h . e gen en ler eser Art ihre Zuflucht nehmen, wenn sie die Gefahr, mit der sie

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durch die Umtriebe ihrer Gegner bedroht ist, nicht für eine ziemlich unmittelbare und für eine sehr ernstliche hielt.

In Pamplona starb vor einigen Tagen die Mutter des Generals Mina im achtundneunzigsten Jahre ihres Alters. Sie glaubte in Folge eines frommen Betruges von Seiten ihrer Familie bis zu dem letzten Tage ihres Lebens, daß ihr Sohn noch immer General-Capitain von Catalonien sei. Man bemerkt bei dieser Gelegenheit, daß der General Mina niemals reich genug gewesen sei, um das väterliche Haus wieder aufzubauen, welches die Franzosen während des spanischen Unabhän⸗ gigkeits Krieges aus Rachsucht niedergebrannt hatten.

Aus Figueras haben wir noch immer keine weiteren Nachrichten über den Vollzug der Capitulation von San Fernando, als diejenigen, welche der Telegraph schon seit mehreren Tagen mitgetheilt hat und aus denen hervorgeht, daß das Schloß von Figueras am 12ten den Truppen der Königin übergeben worden ist. Bie Em anczipation von Toulouse meldet ohne Angabe von weiteren Einzelnheiten, daß bereits mehrere der in der Capitulation von San Fernando begriffe⸗ nen Offiziere in Frankreich angekommen seien.

Portugal.

A Lissabon, 5. Jan. Dem Artikel 21 des Staats-Grund⸗ gesetzes gemäß ist die Ernennung des Präsidenten der Deputirten⸗ Kammer in der Person des Herrn Bernardo Gorjas Enriquez und des Vice⸗Präsidenten in der Person des Herrn Agustin Albano er— folgt. Beide gehören, wie vorauszusehen war, der konservativen Majorität an.

Man sieht, nach bestimmten Anzeigen, ziemlich lebhaften, viel- leicht sogar slürmischen Debatten in der Deputirten Kammer entge⸗ gen bei der Diskussion der Antworts-Adresse auf die Thronrede, Der Ingrimm der Opposition, glücklicherweise volllommen unmächtig, ist aufs höchste gestiegen, seitdem alle ihre Hoffnungen, eine Aenderung des Ministeriums zu erzielen, getäuscht worden sind. Mehr und mehr ins Licherliche fallen die Petitionen, worin die Königin um die Ent⸗ lassung ihrer Minister angegangen wurde. Die Regierung hat an⸗ fangs Kraft⸗Maßregeln dagegen nehmen zu müssen geglaubt, ohne dadurch den beabsichtigten Zweck zu erreichen; nachher überließ sie diese Manifestationen ihrer eigenen Nichtigkeit. Wollte man die Doktrin als zulässig erklären, daß dergleichen Petitionen von Corpo⸗ rationen oder Individuen, als wirklichen Dollmetschern oder Organen der öffentlichen Meinung, der Ausdruck der Ansichten und Wünsche der Nation seien, so würde die Regierung sicherlich nicht dabei verlieren, denn es würde ihr ein Leichtes sein, mit diesem Mittel einen definitiven Triumph zu erlangen, da sie für eine jede solcher Vorstellungen funfzig und mehr andere im entgegengesetzten Sinne aufweisen könnte, die zu Hunderten im Sekretariate des Ministeriums des Innern einlau⸗ fen und in den die Ayuntamientos anderer Städte ausdrücklich an die Königin die Bitte stellen, die Prärogative unverletzt zu erhalten, die ihr das Staats-Grundgesetz zugesteht, nämlich ihre verantwortlichen Räthe nach eigener freier Wahl zu nehmen oder zu entlassen. Die Opposition ist auch sehr ungehalten über die Ernennung des Herrn Costa Cabral zum Staatsrathe auf Lebenszeit. Die Königin konnte ihm in der That nicht leicht eine größere Auszeichnung, einen größe⸗ ren Beweis ihres Vertrauens geben, als ihn für immer in die Neihe der Räthe zu setzen, welche stets ihre Stimme vor der Krone ver⸗ nehmen zu lassen das Recht haben.

Es scheint gewiß, daß in den letzten Tagen in einem Kabinets⸗ Rathe die Frage angeregt wurde, ob die Gestattung längeren Aufent— haltes hier für Herrn Olozaga rathsam und ob nicht etwa zu be— fürchten sei, dadurch in Verwickelungen mit der spanischen Regie— rung zu gerathen. Allein der Umstand, daß Herr Olozaga im Hause des englischen Gesandtschafts-Secretairs wohnt, scheint Haupt⸗-Ursache gewesen zu sein, daß man zu keinem Beschlusse darüber kam.

Von neuem laufen beunruhigende Gerüchte über den Zustand der spanischen Gränz⸗ Provinz Galicien im Norden von Por— tugal um. Eine große Aufregung soll daselbst in den Gemüthern überall herrschen, ¶nd ein neuer Ausbruch von Seiten der Gegner der jetzigen Ordnung der Dinge in Spanien in jener Provinz um so viel mehr zu befürchten sein, als dort die National-Milizen in allen Städten, mit Ausnahme von Vigo, noch fortbestehen, also ihre Waffen in Händen haben. Die große Mehrheit derselben aber gehört der progressistischen Meinung an. Auch scheint es, daß Viele derjenigen, die bei dem letzten Aufstande von Vigo mit an der Spitze gestanden hatten und zum Theil mit dem General Iriarte auf diesseitiges Ge⸗ biet herübergekommen waren, wieder nach der Heimat zurückgekehrt sind, wo sie sich nun in der Umgegend der Stadt Vigo verborgen halten, um den ersten günstigen Moment abzuwarten, um das alte Spiel von neuem zu beginnen. Die hier befindlichen Spanier, die zu der Partei der Gegner der jetzigen Regierung zu Madrid gehö⸗ ren, äußern sich mit einer auffallenden Zuversicht über die Hoffnungen für ihre Sache, und die fortwährend umlaufenden Gerüchte, daß der General Iriarte selbst und die mit ihm nach Portugal herübergekom⸗— menen Soldaten und Offiziere demnächst einen neuen Versuch, in Spanien einzufallen, machen würden, machen die Nachrichten aus Galicien nur um so ernster.

vereinigte Staaten von Uord Amerika.

O New⸗Bork, 20. Dez. Meine längst gemachte Voraus- sagung, daß auch der Kongreß schwerlich Geneigtheit zeigen werde, auf eine Aenderung im gegenwärtigen Tarif einzugehen, hat bereits eine eklatante Bestätigung erhalten. Es war nämlich von einem whig⸗ gistischen Mitgliede eine Bill vorgeschlagen worden, welche die Zurück— nahme des jetzigen Tarifs bezweckte, an dessen Stelle ein System von Zöllen treten sollte, deren Maximum 20 pCt. des Werthes nicht über— schreiten sollte.

In der Sitzung des Repräsentantenhauses vom 18ten wurde nun eine Motion dahin von einem whiggistischen Mitgliede gemacht, das Comité der Mittel und Wege mit Erstattung eines förmlichen Be⸗ richtes darüber zu beauftragen. Allein eine demokratische Majorität von 107 Stimmen gegen 77 wies die Motion zurück.

Im Senate verlangte darauf am folgenden Tage Herr M'Duffin von Süd- Carolina, eine Bill einbringen zu dürfen, für die Revision des Tarifs von 1833, gemeiniglich die Kompromiß⸗Akte genannt. Diese Bill schlägt vor, an die Stelle des Minimums der Anschläge der Kompromiß⸗ÄAkte die gegenwärtigen Werthe zu setzen. Das Mani⸗ mum der Zölle soll auf 30 pCt. des Werthes festgestellt, diese Zölle nach 31. Dezember auf 25 pCt. herabgesetzt, und am 1. Dezember 1844 gar bis auf 20 pCt. des Werthes erniedrigt werden. Wie von der whiggistischen Majorität des Senates zu erwarten stand, erfolgte hier keine sofortige Zürückweisung, sondern es wurde beschlossen, die Bill dem Finanz-Comitéè zur Prüfung und Berichterstattung zu überweisen.

gandels - und Börsen - nachrichten.

Berlin, 22. Jan. An unserer heutigen Börse war das Geschäft in Eisenbahn-Actien wieder sehr beträchtlich; besonders erfuhren bei ansehnlichen Umsätzen Rheinische eine bedeutende Steigerung. In Köln-Mindener gin zu etwas niedrigerem Course als vorigen 3 ebenfalls viel um. . Zarskoje⸗Selo-⸗Eisenbahn-Aetien zeigte sich viel Begehr.

Magdeburg, 19. Jan. Höchster und niedrigster Getraide⸗Marktpreis

pro Wispel: Weizen: 48 38 Rthlr. Gerste: 29 28 Rthlt. Hafer: 18 14

Roggen: 36 337 *

Köln, 17. Jan. (H. O.) Nüböl flau. Effeltiv 283, pro Mai 28 a 273, pro Oltober 30 a 293 Rthlr.

Paris, 17. Jan. Diesen Morgen kam das Gerücht, Marschall Soult werde die Conseils-Präsidentschaft niederlegen, in Umlauf. Es veranlaßte an der Börse einen unbedeutenden Rückgang der französischen Renten.

Berliner Börse. Den 22. Januar 1844.

1 6 ) e, . * Pr. Cour. Actien. Pr. Cour. Brĩes. Geld. Brief. Geld. Gem 6 J St. Schuld. Sch. 3 10621 ö Brl. Fot. Risen. 5 17 * 2 . . 975 do. do. Prior. Obl. 4 1643 1037 Pr. Engl. Obl. 39. 4 102 9 223 Präm Sch. d. See. 6. 9075 Mt d. Lra. Risen. ö 185 1 e. Neumark . do. do. Prior. Obl. 4 104 10633 Sckhuldvers chr. 33 100 Erl. Anh. Eisen. 2 145. J . * Ido. do. Prior. Obl. d 1047 1035 Berl. Stadt-obl. 3 102 101 ; 9 1 18 VbDũüss. Elb. Eisenb. 5 897 . 40. 2 ö 8 w mn Westpr. Psandbr. 37 191 J 101 * 2 . . 81 . Grossh. Pos. do. d 1067 1055 bein. Hao. . J 1. ; . 21 100 2 do. do. Prior. Obl. 4 98 98 ren r., 6 . krl. Fraukf. Eisk. 5 11475 143 Ostpr. Pfandbr. . 103 , ö 103 Pormim. do. 33 101 101 ee, 39. . il * 1 118 117 8 Kur- u. Neum. do. 3 1017 101 , . 1 me,, 5 ö iugez.—- 11335 1121 ,,,, 3 1914 do. Lt. B. . einge. 5 5 w 1 a.486. E. L. Au. 122 121 Gold al marco. Mag deb. Ilalber- Frie drichsd'or. 13 95 1312 Städter Eisenb. 4 1 18 1171 And. G Idi. à 5 Th. 1 13 11 3 Bresl- Schwei lu· Nisconto. 3 4 Hreilic. Risenh. 1 116

Auswärtige i6cörsen.

Amsterdam, 18. Jan. Niederl. wirkl. Sch. 55 5. 596 do. 1004, 595 Span. 214. 395 do. 3235. Pass. 55. Ausg. . Zinsl. . Preuss. Pr. Seh. —. Pol. . Oesterr. 1093. 495 Russ. IHIope 91 5.

Antwerpen, 17. Jan. Eiusl. 63. Neue Aul. 20.

Erank furt a. M., 19. Jan. 596 Met. 113. Bank- Acten 2022. p. ult. 2023. Bayr. Bank- Actien 686. IIope 90 G. Stiegl. 89 . G. Int. 54 5. PFolu. 300 Fl. 953 G. do. 500 FI. 98. do. 200 FI. 32 6.

1IIamburg, 20. Jun. Bank-Aetien 1690 Br. Engl. Russ. 1125 6.

London, 15. Jan. Cous. 395 9867. Belg. —. Neue Anl. 22. Pas- sive 534. Ausg. Sch. 12. 2495 1II0ll. 54. 595 do. 1005. Neue Port. 442. Bugl. Russ. . Bras. 75. Chili . Columb. —. Mex. 32. Peru 22.

P aris, 17. Jan. 59h Rente sin cour. 124. 95. 395 Rente fin eur. 83. 59h Neapl. au eompt. 107. 596 Span. Rente 307. Pass. 5.

Wie n, 18. Jan. 595 Met. 1115. 495 100. 30h 76. 25 9h 59. Anl. de 1833 150. de 1839 119 . 119 Rr. Bank Actien 1629. 30. Nord- 1335. Glokgn. 115. Mail. 1087. Livorn. 973. Pesth. 991. Bud. 163.

Meteorologische Beobachtungen.

1844. Morgens Nachmittags Abends Nach einmaliger 21. Jan. 6 Ubr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung.

Luftdruck . . .. 331,58“ Par. 332, 92 Par. 333, 82 Par. Quellwärme 5,8) R. Luftwärme ... 2,49 . 1,60 R. 5 R. Flusswärme 0, 07 R. Thaupuunkt K 4,49 , 2,4 8 R 3,6 n. Bodenwärme 2779 R. Dunstsâttigunsgs 84 pCt. 93 pet. / 90 pCt. Ausdünstung (0, 009 Rh. Won, balbheiter. heiter. heiter. Niederschlag 0. ,, NV. XW. ö. Wärme wechsel 1,17 Wolkenzug. .. . XW. 3,37 R.

Tagesmittel:; 332, s“ Par.. 2,17 R... 3,5 R.. S9 pet. NW.

Königliche Schauspiele.

Dienstag, 23. Jan. Fidelio, Oper in 2 Abthe, nach dem Fran⸗ zösischen, von F. Treitschke. Musik von L. van Beethoven. (Mad. Schröder⸗Devrient: Fidelio; Herr Härtinger: Florestan, als Gastrol⸗ len.) Zwischen dem ersten und zweiten Akt der Oper wird die Ouver— türe zur Oper: „Lenore“, von Beettoven, ausgeführt.

Im Konzertsaale: Spectacle demandé: 1) Quand Famour S'en va... vaudeville en JLacte. 2) La seconde représentation de: Les premißres armes de Richelieu, vaudeville nouveau en 2 actes, par Mr. Bayard.

Mittwoch, 24. Jan. Oberförsterin, als erste Gastrolle. Gastrolle.)

Freitag, 26. Jan. Im Schauspielhause: Representation ex- traordinaire au héênésice de Mr. Francisque. Abonnement sus— pendu. Premier däöhut de Mlle. Marie, artiste du théatre des Variétés de Paris. Le spectacle se composera de: 1) La pre— mire représentation de: Hermance, ou: Un an trop tard, cow mädie nouvelle en 3 actes, mélée de chant, par Mad. Ancelot. 2) La première représentation de: Le dèmon de la nuit, vau— deville nouveau en 2 actes. par MM. Bayard et Arago., (Dans la première piece, Mlle. Mary remblira se role de Valéria, et dans la seconde, celui de Mathilde.)

Billets zu dieser Vorstellung sind in der Wohnung des Herrn Francisque, Taubenstraße Nr. 10, zwei Treppen hoch, zu folgenden Preisen zu haben:

Preise der Plätze: ersten Ranges 1 Rthlr. ꝛc.

Die resp. Abonnenten werden ersucht, gegen Vorzeigung der Abonnements-Quittung pro Monat Januar die Billets bis Donner⸗ stag Mittags 12 Uhr abholen zu lassen, uach welcher Zeit die nicht abgeholten Billets anderweit verkauft werden müssen. Der Verkauf beginnt Mittwoch Morgens von R bis 2 Uhr.

Königsstädtisches Theater.

Dienstag, 23. Jan. Gast-Vorstellung des Kinder⸗Ballets des Herrn Price aus Kopenhagen, in 2 Abtheilungen. Erste Abthei⸗ lung (nach dem ersten Stück: 1) La Gitang, spanischer National- tanz, mit Kastagnetten, ausgeführt von Clara. 2) Der Leiter⸗ tanz. 3) Sicilianisches Pas de deus. Zweite Abtheilung (nach dem zweiten Stück: Zum erstenmale wiederholt: Der Sultan und seine Sklaven, Mohrentanz, ausgeführt von, sämmtlichen Kindern. Dazu: Eine Reise nach Spanien. Posse in 2 Akten. Vorher: Nummer 777. Posse in 1 Akt. .

Mittwoch, 2. Jan. (Italienische Dpern⸗Vorstellung.) Belisario. (Sgr. Napoléone Moriani, Kaiserlich österreichischer Kammersänger: Alammir, als Gast. Derselbe wird nur noch zweimal, außer in

dieser Oper, auftreten.) Preise der Plätze: Ein Platz in den Orchester⸗Logen 2 Rthlr., den Logen und im Balkon des ersten Ranges 2 Rthlr., im Parquet und in den Parquet⸗Logen 1 Rthlr., im Amphitheater und in den Logen des zweiten Ranges 26 Sgr. Parterre 15 Sgr., Sperrsitz des dritten Ranges 19 Sgr., Gallerie 77 Sgr. . Zu dieser Vorstellung sind die mit „Montag“ bezeichneten Billets gültig. . Donnerstag, 25. Jan. Zum erstenmale: Die Geheimnisse der Kapelle, romantisches Gemälde in 3 Alten, frei bearbeitet nach Eugene Sue. Seitenstück zu dessen Geheimnisse von Paris.

r Verantwortlicher Redaeteur Dr. J. W. Zinkeisen.

Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober- Hofbuchdruckerei. Beilage

Die Jäger. (Mad. Birch-Pfeiffer: die Herr Löwe: Anton, als letzte

Ein Billet zum Balkon oder Loge des

MW 23.

115 Beilage zur Allgemeinen Preußischen Zeitung.

Dienstag den 236er Januar.

Anhalt.

Großbritanien und Irland. London. Nachrichten aus Irland über den Prozeß O'Connell's. Große Versammlung der irländischen Katholilen in Dublin. Gerüchte über die weiteren Schritte der ange— llagien Repealer. ;

Vereinigte Staaten von Nord-Amerika. Diplomalische Kor— hespondenz über die Grundlagen des Handels-Traktats mit dem Zoll⸗— Vereine.

ir, me. und Börsen⸗Naäachrichten. Berlin. Börsen⸗ und Marlt⸗ gericht.

Ausland. Srossbritanien und Irland.

London, 15. Jan. Die Verhandlungen der vorgestrigen Sitzung des Gerichtshofes der Queens Bench in Dublin haben die vor einigen Tagen berichteten Angaben des Dublin Monitor über die Bildung der unvollständigen Jury-Liste für den O'Counellschen Prozeß bestätigt. Der Recorder von Dublin selbst hat die Sachwal⸗ ter beider Parteien davon in Kenntniß gesetzt und die Schuld der Auslassung von 16 Namen in der Liste, welche das Original⸗ buch des Sheriffs enthielt, der Nachlässigkeit und dem Ver⸗ sehen einiger Unter⸗Beamten des Friedensgerichts zugeschrie ben. Mit diesem Schreiben des Herrn Shaw, des Recorders, erschie nen deshalb die Sachwalter der Angeklagten am vorgestrigen Tage vor dem Gerichtshofe, und ließen durch Herrn Mahony, einen aus ihrer Mitte, den Antrag stellen, daß der Prozeß wiederum aufgescho⸗ ben werden möchte, und zwar, bis die absichtlich oder zufällig entstellte Jury -Liste, welche der Grund aller Prozesse im Jahre 1814 wäre, dem Gesetze gemäß entworfen sei. Dem Antrage der Angeklagten indeß hat das Gericht nicht gewillfahrt, obwohl kein Zweifel darüber bestand, daß die 12 Geschworenen wirklich aus einer unvollständigen Liste ge⸗ wählt worden waren und einer von den Richtern selbst hervorhob, daß man die Sache nicht ganz frei von Verdacht betrachten könne,“ Nachdem aber, der General-Prokurator sich dem Antrage widersetzt hatte, weil die Sache der Krone durch die Pflichtverletzung eines Unter-Beamten keinen Aufschub erleiden könne, gegen welche man, wenn sie strafbar wäre, gerichtlich einschreiten könnte, und weil die Einstellung der richterlichen Geschäfte der Grafschaft auf Grund einer Auslassung von ein paar Namen unzulässig sei, indem auch aus dem derzeitigen Geschwornen-Verzeichniß eine unparteiische Jury entnommen werden könne, entschied der Präsident des Gerichts gegen die Angeklagten, und seinem Ürtheile pflichtete der ganze Gerichts hof einstimmig bei. Der Antrag wurde demgemäß verworfen. Diese Entscheldung des „protestantischen Gerichts“, welche die heftigsten Angriffe von Seiten der Oppositions-Blätter gegen denselben zur Folge hat, gründet sich auf die Aunahme, daß die Krone in ihrem Prozesse gegen O'Connell in der Stellung eines Privat⸗Klägers sich befinde, der ein Recht habe, gegen die Verletzung seiner Interessen, welche ihm durch eine Verzögerung des Prozesses widerfahre, zu protesti⸗ ren. Die Krone trage keine Schuld, daß auf der Geschwornenliste einige Namen fehlten, wäre man mit dieser Liste nicht zufrieden, so könne man sich nicht durch eine Benachtheiligung der Krone entschädigen, sondern müsse diejenigen, welche jene Liste angefertigt hätten, zur Rechenschaft ziehen. Nur in dem Falle, wenn die Krone jene Weg⸗ lassung der Namen veranlaßt hätte, wäre ein Grund zur Verzöge— rung des Prozesses vorhanden gewesen, was aber von dem Sach— walker derselben als nicht stattgefunden erwiesen wäre. Der Ge⸗— neral-Prokurator hat dem Gerichtshofe den Antrag gestellt, den dies= maligen Gerichts-Termin, falls der Prozeß bis zum 31. Januar noch nicht beendet wäre, bis zum Anfang der nächsten Sefsion (15. April) auszudehnen. Der Antrag wurde genehmigt. Das Verhör wird Montag beginnen.

Die Bewegung unter dem Volke in Irland, welcher sich die an⸗ gesehensten Katholiken des Landes anschließen, nimmt indeß mit jedem Tage zu. Das kürzlich von den katholischen Advokaten, mit Herrn Sheil an der Spitze, ausgeschriebene „Meeting“, um eine Petition an die Königin über das Verfahren der Regierung in der Wahl der Jury des schwebenden Staats-Prozesses zu erlassen, hat vorgestern in der Mustkhalle zu Dublin stattgefunden, und ungefähr 30090 Personen herbeigezogen. Auf den Antrag des Herrn M' Carthy wurden folgende Jiesolutionen angenommen; 1) die irischen Katholiken stehen keinem Theil der Unterthanen Ihrer Majestät an Loyalität gegen den Thron und strenger Einhaltung der Verbindlichkeit des Eides nach; 2 nach dem die Kron⸗Beam= fen die Namen aller Katheliken von dem Spezial-Geschwornen-Verzeichniß gestrichen haben, ist diese Versammlung der Ansicht, daß ein solches Verfahren dem Charakter der Katholiken nachtheilig und es daher ihre Pflicht ist, dagegen zu protestiren; 3) die Weglassung von 63 Manu' von der Geschwornen-Liste begründet, mehr, als bloßen Verdacht, daß Unredlichkeit im Spiele gewesen sei, und machen eine vollständige parlamentarische Untersuchung nothwendigz,. I) eine des⸗ fallsige Petition soll der Königin überreicht, und 5) die beiden Häu⸗ ser sollten gebeten werden, die Sache unmittelbar zu untersuchen.

Ueber die weiteren Schritte, welche die Angeklagten thun wer⸗ den, gehen verschiedene Gerüchte, Nur eines ist der Erwähnung werth, da es, wie die Times berichtet, aus gut unterrichteten Krei⸗ sen kommt. Man sagt, die Angeklagten wollen gegen die Bildung einer Spezial⸗Jury im Allgemeinen protestiren, und ihre Taktik ändern und sich schuldig bekennen. Nach einer anderen Version desselben Blattes wollten sie zwar auf ihrer Behauptung, sie seien „unschul= dig“ beharren, aber, wenn alle einleitenden Schritte gethan sind, und det Prozeß im Gange ist, sichꝭ förmlich weigern, sich auf irgend eine Weise zu vertheidigen und so den moralischen Einfluß eines unter solchen Umständen erzielten Verdikts auf die öffentliche Meinung schwächen.

hereinigte Staaten von Uord-Amerißa.

Der Neu- Nork Commercial Advertiser theilt die in dem Berichte des Herrn Upshur (Nr. 168. A. Pr. 3. Beil.) erwähnte Kor⸗ respondenz zwischen Herin Wheaton und Baron von Bülow mit, be⸗ treffend die Grundlagen des zwischen dem Zoll-Verein und den Ver⸗ einigten Staaten abzuschließenden Handels Vertrages. Sie ist fol⸗ gende: . l. Herr Wheaton an Baron von Bülow. Berlin, den 9. Oktober 1313. Verschiedene Umstände haben mich bisher an Beantwortung der un— term 25. September 1812 an mich gerichteten Note des Königl. württember⸗ gischen Ministeriums des Aeußern gehindert, worin ich ersucht wurde, der Königl. preusischen Regierung diejenigen Vorschläge mitzutheilen, welche die Re⸗ gierung der Vereinigten Staaten von Amerika hinsichtlich der dem deutschen Zoll und Handels-Verein, in Erwiederung eines Zoll-Erlasses auf amerikanische Tabacke, anzubietenden Vortheile zu machen die Absicht habe. Ich bin jetzt im Stande, Ihnen bestimmte Eröffnungen über diesen Gegenstand machen zu können, durch Vorlegung der Basis eines demnächst zwischen den Vereinigten Staaten von Amerika ünd den zum Zoll- und Handels-Verein gehörenden deutschen Staaten zu treffenden Uebereinkommens, vorbehaltlich jedoch der Geneh⸗

migung meiner Regierung, die mich zu diesem Zweck, nach zeiflicher Erwägung der beiderscitigen Anerbietungen, mit den erforderlichen Instructionen versehen wird. Ich schlage demnach vor, bei dem Beginn der Verhandlungen über ein solches Uebereinkommen hauptsächlich von der Basis eines Austausches gleichgeltender Vontheile durch gegenseitige Herabsetzung ihrer respeftiven Zoll- Tarife auszugehen, so zwar, daß dem Handel unter ihnen größere Ausdehnung gegeben würde, ohne doch den der nationalen Industrie eines jeden Landes zur Zeit verlichenen Schutz allzusehr zu becinträchtigen. In der Voraussetzung, daß der gegenwärtige Eingangszoll auf Neis im Zoll— Verein nicht erhöht wird, und daß Bau mwolũle auch ferner zollfrei ver⸗ bleibt, nimmt die amerikanische Regierung ihrerseits weiter nichts in Ansprüch, als eine Ermäßigung der Vereins- Pölle auf den aus den Verkinigten Staaten eingeflihrten Taback. Dagegen würde die amerifanische Regierung solchen Falls geneigt sein, eine Herabsetzung der amerikanischen Zölle auf mehrere Artikel, das Produkt oder Fa⸗ brikat der zu dem Zoll= und Handels Verein gehörenden deutschen Staaten, zu gewähren, wie 3. B. auf Leinen und andere Manufakturen von Flachs oder Hanf; auf Seiden und Halbseidenwaaren, bei denen Seide der vor— herrschende Stoff; auf Zwirn, und Baumwollenspitzen, Gold- und Silber Tressen, Silber gemischt; Strumpfwaaren, Spiegelglas, Spielwaaren und dergleichen durch gemeinschaftliche Uebereinkunft bezeichnete Gegenstände mehr; vorausgesetzt, daß der deutsche Zoll- und Hantels-Verein wirklich eine seitens der amerikanischen Regierung annehmbar befundene Ermäßigung der Einfuhrzölle auf amerikanische Tabacke eintreten läßt. (unterz) Henry Wheaton. II. Baron von Bülow an Herrn Wheaton. Berlin, den 10. Oktober 1813. Mit Vergnügen habe ich aus Ihrem unter dem 9ten d. M. an mich gerichteten Schreiben ersehen, daß die Regierung der Ver= einigten Staaten von Amerika den Handel mit Preußen und deu übrigen Staaten des deutschen Zoll⸗Vereins zu beleben wünscht. Der Verein hat auf amerifanische Produfte keinerlei neue Zölle gelegt, im Gegentheil ist der Zoll auf Reis vor einigen Jahren beträchtlich herabgesetzt worden. An der anderen Seite hingegen sind alle bisherigen Einfuhr-Artikel des Zoll-Ver⸗ eins im neuen Tarife der Vereinigten Staaten mit so schweren Zöllen be— lastet worden, daß die Versendung derselben nach Amerika dem deutschen Handel zum großen Theil ganz unmöglich gemacht ist. Wir glauben daher, unsererseits mit Recht uns beschweren zu lönnen, daß die Re⸗ gierung der Vereinigten Staaten den status, dun, wie er vor dem neuen Tarif bestand, geändert habe. Die Einfuhrzölle auf Taback, worüber sich die Vereinigten Staaten beschweren, sind in anderen Staaten, wie in England, Frankreich und Oesterreich, ungleich höher als bei uns; und eine Vergleichung der Jahre 18314 und 1812 beweist entschieden, daß der Verbrauch von fremdem Taback in den Zoll-Vereinsstaaten darunter nichts weniger als gelitten hat, 1831 betrug das Einfuhr⸗Quantum 148,322 Cir.,R, 1812 war es auf 248,749 Ctr. gestiegen. Seit wenigen Jahren be⸗ siehen allerdings höhere Einfuhrzölle auf Cigarren und Schnupftaback, die— ser Aufschlag kann aber auf die Einfuhr von Blätter-Taback, für welche allein sich die Vereinigten Staaten interessiren, nur vortheilhaft einwir⸗ ken. Jede Herabsetzung des Eingangs- Zolles auf Taback wird ein großer Verlust für die Zollvereins-Staagten sein, ohne dadurch den Staaten Amerika's irgend sicheren Gewinn zu versprechen; denn es steht noch erst zu beweisen, ob der Verbrauch von amerikanischem Taback im Verhältniß zu dieser Zoll Ermäßigung sich mehren würde. Für jetzt ist es nicht die Absicht des deutschen Zoll-Vereins, die Einfuhren der Baumwolle zu be— steuern oder die Ansätzs auf die Einfuhr von Reis zu erhöhen; inzwischen würde derselbe nicht geneigt sein, sich den Vereinigten Staaten gegenüber dahin verbindlich zu machen, daß auch in Zukunst keine neuen Zölle auf diese Artikel gelegt werden sollten. Die Wiedereröffnung des Marktes der Bereinig- ten Staaten, als Folge einer Herabsetzung der Eingangszölle, würde indessen für die Erzeugnisse des Bodens und des Kunstfleißes des deutschen Zoll Vereins unstreitig von der größten Wichtigkeit scin. Sollte daher die Regierung der Verkinigten Staaten uns erhebliche Vortheile für unsere Ausfuhr -Artikel, sowohl die in Ihrem Sch reiben bezeichneten als ähnliche andere, anbieten wollen, so wird sich Preußen, und mit ihm alle Staaten des Vereins be— eisfen, die geeigneten Maßregeln in Erwägung zu zichen, um die Einfuhr der nordamerikfanischen Tabacke in den Zoll⸗Verein noch mehr, als es bis⸗ her schon geschehen, zu begünstigen. Ich ersuche Sie 2c. (gez) Bülow.

gandels- und Börsen - Machrichten. Börsen⸗Bericht.

Berlin, 20. Jan. So häufig auch in der Börsenwelt wichtige Mo— mente eintreten, so dürften doch nuͤr sehr selten Fälle vorkommen, die so bedeutungsvolle und erheblich günstige Folgen in sich schließen, als die unR term 19ten d. M. veröffentlichte Königl. Kabinets-Ordre, worin die Depo— sital⸗FJähigkeit der a 37926 vom Staate garantirten Eisenbahn-Actien und Obligationen ausgesprochen ist. Wir machen, während unsere Betrachtun— gen diesem Gegenstande zugewandt sind, die Wichtigkeit dieser Maßregel ganz ünabhängig von den Unternehmungen in solchen Actien an unserer Börse, wollen vielmehr nur hervorheben, wie durch diesen Königl. Erlaß den Eisen⸗ bahn-Unternehmungen und deren rasches Gedeihen ein wesentlicher Vorschub geseistet worden ist. Die Thätigkeit in den Bauten wird offenbar durch das Vertrauen, womit die Projekte zur Ausführung kommen, gefördert werden. Während von vielen Seiten der Einwand gemacht wird, daß noth— wendigerweise durch die beschleunigten und vielfach in Angriff ge—⸗ nommenen Bauten der Eisenbahnen, leicht eine Geld- Krisis er zeugt werden möchte, glauben wir gerade umgelehrt, daß dutch die nunmehr von unserer Regierung als anerkannt zu erachtende Sicherheit der Eisenbahn-Effekten, die Kapital-Anlagen darin immer bedeutender weiden und also auch Geldmittel zum Vorschein kommen müssen, welche seither dem öffentlichen Verkehr ganz entzogen waren. Man war, was nun unsere Geschäfts- Angelegenheiten an der Börse betrifft, bereits auf dies Ereigniß vorbereitet, und kann darauf hin die Speculationen als antizipirt betrach⸗ ten; dennoch ist es außer Zweifel, daß der eigentliche Effekt noch nachlom⸗ men muß, wenn wir in Erwägung ziehen, daß nur, ein lleiner Theil der Unterthanen im preußischen Staat sich bis jetzt entschließen lonnte, Gelder in Eifenbahn-Actien anzulegen. Daß die vom Staat garantirten Ei senbahn - Actien immer einen großen Berzug vor den übrigen behal— ten werden, scheint zwar von der Mehrzahl bestritten zu werden, weil man einwendet, daß die Amortisation den Weith der Actien beeinträchtigt; die Folgezeit wird aber lehren, daß bei der nur sehr mäßigen Amortisation, wenn sonst die Rentabilität der Unternehmungen vorhanden ist, dieses Ver— hältniß durch den Umstand der versprochenen Zinsen- Sicherheit reichlich auf⸗ gewogen wird und die Mehrzahl unserer Kapitalisten die garantirten Eisen— bahn Actien zu Geld-Anlagen benutzen werden. ö ;

Unter den vorangeführten, für die Börse so günstigen Umständen war das Geschäft im Laufe dieser Woche wieder sehr bedeutend. Die umsassend= sten Umsätze fanden in den Zu sicherungs⸗ Scheinen der Köln⸗ Mindener Eisenbahn-Aclien statt, welche bereits gestern einen Augenblick bis auf 106 56 gestiegen waren. Durch sehr ansehnliche Gewinn - Reali⸗ sirungen drückte der Cours sich indeß wieder bis 196 76, und obschon heute starle Ankäufe effelkluirt wurden, konnte man noch am Schluß der Börse à 106 96 ankommen,. . ö . ; . .

Niederschlesisch⸗Märkische sind nicht weiter gestiegen, da im Laufe dieser Woche starke Posten zum Veikauf kamen; der erste Eindruck war indeß auch diesem Papier gestern sehr günstig und man bezahlte für namhafte Summen bis 1073 90, während heute a 107 95 Mehreres ver kauft wurde. . . . .

Oberschlesische Actien Lit. B., die ebenfalls vom Staat mit 31 36 garantirt sind, nahmen heute ganz besonders die Aufmerksamkeit un; serer Spekulanten in Anspruch. Man betrachtet diese Actien mit Recht für dicsenigen, welche zuerst und in nächster Zeit bereits die Deposital-Fä— higkeit erreichen können, und es dürste sich bald genug herausstellen, daß unsere oben ausgesprochene Ansicht sich bewährt, da diese Actien dem Course der Lirt. A. (welche letzteren ohne Zinsgarantie) schon weit näher gelem— men sind. Die Steigerung der in. B. war ganz besonders heute sehr bedeutend, und es blieben pr. Cassa, wie auf längere Sichten viel Käufer. Vorige Woche noch konnte man à 110 36 kaufen, und heute bezahlte man

der Börse.

Berlin-Hamburger Zusicherungsscheine genießen zwar fortdauernd eine günstige Meinung, es scheinen aber noch kleine Spekulanten bedeutende Besitzer davon zu sein, weshalb in dem Course leine wesentliche Steigerung erfolgen konnte; auch war das Geschäft darin in dieser Woche nicht um⸗— fangkeich, dürfte sedoch im nächsten Monat nach Erledigung der noch lau— fenden Engagements ausgedehnter werden. Da. man den Cours von 109 94 noch nicht anlegen mag, so lommen verschiedene Verkäufe zu 108 e zu Stande, gestern soll indeß für ein Pöstchen 10970 bezahlt worden sein.

Dresden-Görlitzer hielten sich die ganze Woche über mit nur ge— ringen Schwankungen auf ihtem vorwöchentlichen Standpunkte; der Ver⸗ trick darin war jndeß ohne Bedeutung. Der Schluß-Cours an unserer Börse war heute 1065, wozu Nehmer und Abgeber blieben.

Berlin -Frankfurter wurden nur in kleinen Posten umgesetzt. Die Actien scheinen in sehr festen Händen zu sein, da bei der geringsten Nachfrage der Counts höher geht. Heute bezahlte man 11332376 p. Cassa gern dafür, während das Geschäft auf Zeit sehr beschränlt bleibt.

Berlin-Potsdamer nahmen im Laufe dieser Woche einen Auf⸗3 schwung von citea 1079 und wurden von 165 bis 174 950 bezahlt; es traten bedeutende Käufer auf in der Meinung der fernerweitigen günstigen Ereig⸗ nisse für diese Bahn. Das Geschäft darin war sehr umfassend. Wir kön⸗ nen zwar nicht verhehlen, daß die Benutzung der Eisenbahn von hier nach Potsdam zur Verbindung mit Magdeburg ein überaus günstiges y für die Folge liefern muß, glauben indeß, daß der jetzige Cours der erlin⸗ Potsdamer Acctien auch für die günstigsten noch zu erwartenden Chancen bereits als antizipirt zu betrachten ist. ö

Berlin-Anhalter haben sich nach der General⸗Versammlung gedrückt und sind von 1145 11464 gewichen. Die Geschäfte darin waren im Laufe der ganzen Woche sehr unbedeutend und es schien ein weiterer Rückfall ein⸗ treten zu wollen. Gestern indeß bemerkte man eine nicht unbedeutende Kauf⸗ lust und namentlich wurden manche Ankäufe für Rechnung unserer Privaten ausgesührt, wodurch der Cours sich bis 114 55 hob und am Schlusse der Börfe bis 141206 pr. ult. d. M. bezahlt wurde. Das Resultat der Gene⸗ ral-Versammlung ist zur Genüge bekannt, so daß wir speziell darauf nicht weiter zurückkommen wollen; dagegen mögen wir es nicht unterlassen, den sräftigen Bemühungen des Vorstandes der Gesellschaft, auf eine ehrenvolle und für alle Theile gewiß befriedigende Weise aus dem Kampf getreten zu sein, Erwähnung zu thun. Wer von den Actionairen in der General- Bersammlung gewesen, der wird sich überzeugt haben, wie unbedentend der vielleicht in 4 Jahren erst außugebende Magde— burger Verlehr das Anhalter Unternehmen benachiheiligt und als

ganz unzweifelhaft ist anzunehmen, daß bis zu dieser Zeit die Frequenz auf der Anhalter Bahn sich durch die auf Berlin laufenden neuen Bahnen so vermehrt, daß die Einnahmen mindestens dieselben bleiben, wie wir sie jetzt haben. Nichtedestoweniger müssen wir bemerken, daß der ganz neue Ver⸗ kehr, welcher der Anhalter Bahn gar nicht zugeflossen ist, dem neuen Unter⸗ nehmen von Potsdam nach Magdeburg die günstigsten Aussichten darbietet. Diese neue Bahn berührt Ottschaften, welche sesther die Wohlthat einer Eisenbahn ganz entbehren mußten, 76,900 Einwohner zählen und zu den gewerbreichsten unserer Provinzen zu rechnen sind. Wir zweifeln nicht daran, daß die augenblickliche Stagnation in dem Anhalter Actien-Geschäft cinem weit lebhafteren Verkehr sehr bald Platz machen wird.

Magdeburg -Leipziger Actien erfuhren in dieser Woche nicht unbedeutende Schwankungen, sielen von 185 auf 180 50, fanden jedoch bald

wieder Liebhaber und stiegen rasch bis 1813 79. Das Geschäft auf län⸗ gere Sichten war in den letzten Tagen nicht unbedeutend, doch finden sich fortwährend nur wenig Abgeber.

Rheinische Eisenbahn-Actien erfuhren in dieser Woche einen bedeutenden Aufschwung und waren fortwährend gesucht, ohne daß man so eigentlich den Grund dafür anzuführen woßte, Am Schluß der voxigen Woche konnte man diefe Actien willig à 73 3 haben, während man heute bis 799 und darüber bezahlte. Die nächste Veranlassung zu der vor⸗ erwähnten Steigerung suchen wir in der allerdings sür die Köln- Aachener Bahn höchst wichtigen Mittheilung, daß das holländische Gouvernement bereits ünterhandlungeneingeleitet hat, die Eisenbahn von Amsterdam über Utrecht und Arnheim bis Köln zu erweitern, und man an das Gedeihen dieses Unternehmens um so weniger zweifeln kann, als der Bau einer Eisenbahn von Utrecht nach Arnheim bereits in Angriff genommen.

Düsseldorf-Elberfelder Actien haben aus der in unserem vorwöchentlichen Bericht erwähnten Veranlassung weiter zaveur genommen und schlossen heute circa 7 „6 höher, indem à 88 76 willig Käufer blieben.

Magdeburg -⸗Halberstädter Actien hielten sich unverändert und schlossen heute 11899 Brief und Geld. ;

Kaffer Ferdinands- Nordbahn blieben die ganze Woche hin- durch fest, und nur einmal trat eine rückgängige Bewegung Lon 1 3 ein, doch hielt solche nicht an, und es wurde heute am Schluß der Börse 136 90, vergebens gebeten. .

Eben so war es mit Gloggnitzer, welche heute 1217 3 12290 schlossen. In beiden Effekten war das Geschäft nur unbedeutend.

In Mailand-Venediger dagegen war der Umsatz zu steigenden Courfen von 106 bis 111 76 sehr beträchtlich. Heute trat eine kleine Reaction ein, es wurde à 110 36 pr. Cassa etwas verkauft, blieb jedoch wieder 116 6 Geld p. ult. d. M.

Auch in St. Petersburg-Sarskoje⸗Selo Eisenbahn⸗Actien, welche bereits bel Kreirung derfelben vor mehreren Jahren an unserer Vörse er⸗ schienen sind, ist seit einiger Zeit mehreres gemacht worden. Die Um⸗ sätze darin können indeß nur als sehr beschränkt bezeichnet werden, da die meisten Actien in sesten Händen liegen, und sich deshalb nur wenig Ver⸗ läufer sinden. Es scheint uns zweckgemäß, aus den vor uns liegenden Ab⸗ schluß-Verhandsungen über die Nentabilität dieser Bahn im Jahre 1812 de dato St. Petersburg den 11. Februar 1813 einige Mittheilungen zu machen, um darnach das mit Nächstem zu erwartende Resultat des Betriebes vom v. J. am bosten beurtheilen zu können.

Im Laufe des Jahres 1812 wurde diese Eisenbahn von 602, 191 Personen befahren und dafür an Personen-Geld eingenommen SRNb. 238, 138 9 Kop. Die Gesammt- Ausgaben betrugen dagegen (eirca 15 6c) 106.069 19 so daß sich bereits im Laufe des Jahres 184 eine Netto⸗Revenue von...... ...... SRb. 131, 168 99 Kop. ergab. Hiervon wurden die Zinsen auf ein von ; dem russischen Gouvernement vorgeliehenes Kapital von 500,900 SRb. inclusire Abzahsung mit

SRb. 29,599 46 Kop. getilgt, außerdem an Emolumenten für die Direction gezahlt - SæRVb.

SIiI7 56 Kop. SNb. 38,1 16 96 Kop.

Der hiernach verbleibende Rest von? Söb. V ds? JI Ter. würde die Vertheilung einer Dioidende von über 975 auf das Anlage⸗Ka— pital von 4 Million SR. zugelassen haben. Es wurden jedoch hiervon nur unter den Actiongiten SR. 60,060, also 6 260 auf das Anlage⸗Kapital vertheilt und der Rest mit 33,352 3 Nöp. zum Reservesond geschlagen, wel⸗ cher am 11. Febr. 1813 bereits die Höhe von 99,217 SR. 31 Kop. er⸗ reicht hatte.

Wie auf allen Eisenbahnen, hat sich auch auf dieser die Frequenz be⸗ deutend vermehrt, so daß in diesem Jahre ohne Beeinträchtigung des Re⸗ servefonds eine Dividenden -Vertheilung pro 1813 von 7 3 7. 360 in Aus= sicht steht. Die Vertheilung der Dividende für das erste halbe Jahr hat bereits im Juli v. J. stattgefunden und betrug 343 36. Wir können die Cours-Nolirung in dieser Woche nicht genau anführen, weil die gemachten Eourse, wie es bei Papieren, welche nicht allgemein im Verkehr sind, häufig der Fall ist, zu verschieden sided. Da wir jedoch täglich vermehrte Frage nach diesen Actien bemerken, so glauben wir im Interesse der Betheiligten zu handeln, die Verhältnisse der betreffenden 2 aus einander zu seß.zen.

In inländischen Fonds war das Geschäft in dieser Woche nur unbedeutend. Preuß. Staatsschuldscheine gingen etwas matter, eben so Preuß. Engl. Anleihe, während unsere Pfandbriefe sich gut be= haupteten.