1844 / 24 p. 5 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

ßeren Theils unserer an 120 000 Seelen umfassenden Bevölkerung, 1 in 3 mitunter engen Straßen, durch die der Zug und die Menschenwogen strömten, doch nicht die mindeste Unordnung bemerk⸗ bar war und auch kein Unfall stattfand.

Frankreich.

Paris, 12. Jan. Gestern früh hieß es, der Minister⸗Rath habe beschlossen, das Schreiben des Herzogs von Fitzjames an Herrn Guizot, emäß den Art. I und 2 der Septembergesetze, vor den Pairs-Gerichts⸗ 65 zu bringen; Abends jedoch wurde versichert, der Verfasser des Brie⸗ es und der verantwortliche Herausgeber der Gazette sollten blos, fraft Artikel 1 des Gesetzes vom J. April 1831, vor eine Jury ge⸗ stellt werden. Die Verwandtschaft zwischen dem Herzog von Fitzsames und dem Herzog von Marmier, Deputirten des Centrums und Ober⸗ sten der Isten Legion der National⸗Garde, soll auf den Beschluß des NRabinets großen Einfluß geübt haben. Die legitimistischen Deputirten kamen vorgestern Abend bei Herrn Berryer zusammen, und die mei⸗ sten tadelten dessen Veröffentlichung mit Strenge, während blos die Ultra⸗Legitimisten es entschuldigten. Nach der Gazette de France hat sich das Gerücht verbreitet, der Herzog von Fitzjames solle vor den Pairshof geladen werden.

Die griechische Negierung hatte von der französischen Regierung die Ermächtigung verlangt, mehrere junge Griechen nach Toulon zu senden, uni dort die Marine⸗Studien zu machen, welche für die Grade, bie man ihnen in der Marine des Königs Otto bestimmt, nöthig sind. Diese Ermächtigung ist unverzüglich gegeben, und 6 kürzlich zu Tou—⸗ lon angekommene junge Griechen sind unter die Leitung und Aussicht eines Marine⸗ Offiziers gestellt worden. Der Sohn des berühmten Kanaris ist zu gleicher Zeit an Bord des jetzt in der Levante befind⸗ lichen Linienschiffs „Marengo“ eingeschifft worden.

Der Contre- Admiral Leray, welcher die französische Schiffs Station der Levante kommandirt, hat vom Marine⸗-Minister den Be⸗ fehl erhalten, nach Frankreich zurückzukehren, um der Session der Kammern beizuwohnen.

Der Repräsentant des Sultans der Komorins-Inseln in Paris hat mehreren Blättern die Abschrift cines Dokuments mitgetheilt, worin er gegen die Besitznahme von Mayotte seitens der Franzosen protestirt. Dasselbe ist unterzeichnet: „Seyd Hamza, Sohn Seyd Abd Allah's, Sultans der Komorins-Inseln.“

8 ch weiz.

Zug, 15. Jan. Der heutige Landtag hat sich mit 98 gegen 21 Stimmen für Beschickung der luzerner Konferenz entschieden und den Gesandten K. Bossard beauftragt, unter Ratifications⸗ Vorbehalt zu einem Manifest an die Kantons-Regierungen oder an das schwei⸗ zerische Voll mitzuwirken, dagegen jeden Trennungs-Versuch, so wie jede ernstere Offensive zurückzuweisen.

Genf, 11. Jan. Das Gesetz über die Geschwornengerichte ist in der Sitzung des Großen Rathes vom 12ten d. M. mit einer Mehrheit von 85 gegen 56 Stimmen angenommen worden. Von den 13 Staatsräthen hat ein einziger dafür gestimmt; dagegen bemerkte man unter der Mehrheit alle Gerichts-Präsidenten und die jüngst ab— getretenen Staatsräthe.

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Konstantinopel, 1. Jan. (Journ. de Const.) Das türkische Ministerium ist in diesem Augenblicke mit der, Einführung von Ersparnissen im öffentlichen Haushalte ernstlich beschäftigt. Eine der zweckmäßigsten Reformen, die so eben stattfanden, ist die Ein⸗ ziehung der bedeutenden Gehalte, welche bisher der Schule der Stern⸗ deuter gezahlt wurden. Diese den Fortschritt der Nation im Allge⸗ meinen beurkundende Maßregel wird allgemein gebilligt.

Der zweite Secretair der französischen Botschaft in Konstantino⸗ pel, Herr de Sartigues, hat so eben eine Mission nach Persien er⸗ halten. Der bisherige Kanzler Frankreichs in Bagdad, Herr Vidal, welcher so eben aus Mossul hier angekommen war, wird in der Eigen schaft eines Dolmetschers Herrn de Sartigues dahin begleiten.

Die letzten Briefe aus Erzerum zeigen an, daß die Unterhand lungen in Betreff der türkisch-persischen Differenzen mit Thätigkeit sortbetrieben wurden, und daß die bisher einer Ausgleichung im Wege stehenden Schwierigkeiten nun geebnet zu sein schienen.

Nachdem, zum Zwecke der Beförderung des Ackerbaues in Ru⸗ melien, die Regierung vor einigen Monaten mehrere syrische Familien nach der bekannten Ebene von Dobridscha gesendet hatte, wo sie sich mit der Anlegung einer Muster⸗Meierei beschäftigten, ist so eben ein sehr günstiger Bericht des mit der, Oberleitung des Unternehmens beauftragten Beamten darüber an die Regierung eingegangen. Acht Dörfer mit Kolonisten sind bereits entstanden, und nachdem ihnen die Regierung anfänglich nicht nur den dazu nöthigen Viehstand und die Ackerwerkzeuge, sondern selbst die Winterbekleidung und Lebensmittel hatte verabreichen lassen, so hatten sich bereits zahlreiche Hülfsquellen zu ihrer selbstständigen Forterhaltung daselbst eröffnet.

Der mit einer wissenschaftlichen Mission von Seiten der franzö— sischen Regierung nach Mossul beauftragte Gelehrte, Herr Eugene Flandin, befand sich am 25. Dezember in Smyrng. Er sollte den französischen Konsul, Herrn Botta, in seinen interessanten Entdeckun—⸗ gen auf dem Boden von Ninive (der ehemaligen Hauptstadt von Assyrien) unterstützen. Da die zu Tage geförderten Monumente der Semiramis und des Sardanapal eine ausgedehnte und unbehinderte Erweiterung der Nachgrabungen erheischte, so hat der französische Ge⸗ sandte Sorge getragen, Herrn Flandin alle, dazu nöthigen Fermane zu verschaffen. Zur Förderung dieser Arbeiten hat die türkische NRe= gierung das Mitglied des Uebersetzungs-Büreau's der Pforte, Chakir— Bey, dem französischen Gelehrten beigegeben.

Nachrichten aus Alexandrien vom 16. Dezember zeigen an, daß Mehmed Ali damals noch in Assuan verweilte, daß er aber bald nach Kahira zurückkehren wollte, wo sich die General- Konsuln der europäischen Mächte befanden.

Die Zerwürfnisse zwischen der sardinischen Regierung und dem Bey von Tunis haben die Pforte bewogen, den Secretair in der . des Amedschi, Tewfik Efendi, als Kommissar nach Tunis ab— zusenden.

Heut ist der zum Kommandanten des arabischen Armee⸗ Corps beförderte Ramik Pascha von Monastir hier eingetroffen. Den von ihm mitgebrachten Nachrichten zufolge, waren die Albanesen, durch die een sie ergriffenen Maßregeln eingeschüchtert, zur Ruhe zurückge— ehrt, und es ist eine weitere Störung der letzteren vor der Hand nicht zu besorgen. ;

Konstantinopel, 3. Jan. (D. A. 3). Das größte mo⸗ , e Fest, der Kurban-Beiram fiel diesmal mit unserem . ö 2 . men so daß die türkischen Großwürdenträger in enselben Stunden die zähllosen Glückwunsch-Besuche ihrer Kollegen und lintergebenen empfingen, wo auch bei den hohen Tin on ten Pera's große Aufwartung in Folge ähnlichen Etikettenzwangs war. Der feierliche Auszug des Sultans zum Gebete fand diesnial nach , . statt, in deren engen Umgebungen sich die Mase schau⸗ lustiger Türken und Türkinnen zusammendrängte. Letztere in ihren prächtigen vergoldeten Gitterwagen harrten schon vor Sonnenaufgang

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des oft gesehenen Schauspiels, das seit der Einführung des europäi- schen Kleiderschnitts bei den Türken an malerischem Reize so viel ver⸗ soren hat. Vor Zeiten mag der lange Festzug aus dem Serail nach der Moschee wirklich imposant gewesen sein, als noch der Turban die bärtigen Häupter zierte und das weite, bunte, flatternde Gewand den schlechten Körperbau, die dicken Bäuche der Paschas verhüllte, Heu⸗ tiges Tages gewährt der Festzug am großen Beiram einen jämmer⸗ lich grotesken Anblick: alte, fette, weißbärtige Großtürken in engen, boutonirten, europäischen Röcken steckend, mit dicken goldenen Epau⸗ lettes und engen Hosen, die ihre Krummbeine nicht mehr verbergen! Wer hätte vor 20 Jahren ein solches Schauspiel zu erleben geglaubt? Nur zweimal sah ich unter den stumm gaffenden Massen des Volks einige Bewegung, das erstemal, als Risa Pascha kam, der kaum 30 jährige Groß⸗Seriasker, welcher jetzt einzig und allein die Zügel der Regierung über das, dem Raume nach, noch immer so große osmanische Reich führt. Der Glaube, daß Risa, der allmäch⸗ tige Günstling, noch sehr lange allmächtig bleiben werde, ist in alle Volkeklassen Konstantinopels so eingedrungen, daß man jetzt nicht ein⸗ mal mehr von Versuchen seiner Gegner und Neider hört, ihn vom Staatsruder zu verdrängen. Alle scheinen von der Unmöglichkeit, Risa, so lange der jetzige Sultan lebt, zu stürzen, überzeugt zu sein, und so findet man es für klüger, ihm zu huldigen. Sie sollten sehen, wie tief sich Alles, vom Pascha bis zum Hamal (Lastträger), vor dem hübschen, schwarzbärtigen jungen Manne bückt, wenn er in sei⸗ ner Staatskarosse, geleitet von einer Schaar keuchender und schwitzen⸗ der Kawassen, die im Trabe nebenher zu Fuße laufen, durch die Straßen Stambuls kutschirt! . Außer Risa, der eine feine, ziemlich geistvolle Physiognomic hat, siel mir nur Ein bedeutendes Gesicht unter den Paschas auf, das des alten Tahir, welcher noch vor zwei Jahren als Admiral in hohem Ansehen stand, jetzt aber beinahe vergessen ist und nur bei so feier⸗ lichen Gelegenheiten noch öffentlich zum Vorschein kommt. Tahir Pascha ist ein rüstiger Greis von etwa 70 Jahren, sein kurzer Bart und Schnurrbart sind schneeweiß, seine Haltung voll Würde. In seinen scharf gezeichneten Zügen voll Strenge und Energie, in seinem Falkenblick liegt viel Charakter, und man sieht ihm wohl den alten Tiger an, als welchen er sich bei mehr als einer Gelegenheit im tür⸗ sisch-griechischen Kriege bewährt hat. Der Groß⸗Wesir Rauw Pascha ist ein geistig und körperlich impotenter Mensch, Er schmunzelte von seinem Gaule freundlich herunter, und man sah ihm an, daß er mit kem äußeren Schein von Gewalt, den man ihm, dem gutmüthigen Greis, gelassen, sehr zufrieden ist. . . . Sonst fand sich in der langen Reihe der türkischen Großwürden⸗ träger keiner, der durch imponirende Gestalt oder berühmten Namen hervorragte. Anders mag es in jenen Zeiten glänzenderer Herrscher, wie unter Soliman und Selim, hier ausgesehen haben, wo im Ge— folge des Großherrn so viele ausgezeichnete, thatkräftige Männer er⸗ schienen, wie der Renegat Ibrahim, Mohammed Sokolli, Ali, Rustem, ber berühmte Geschichtschreiber Seadeddin, das große Raubthier der Meere Barbarossa 2c. Die Zeiten, wo diese Männer die Beirams⸗ züge mit ihrer Gegenwart zierten, liegen glücklicherweise fern von unferer Gegenwart, und wir wollen gern auf den Anblick von Fest⸗ Spektakel in der alten morgenländischen Pracht verzichten, um in Pera dafür einen ruhigen und sicheren Aufenthalt zu haben. Es sind setzt zwanzig Jahre, seitdem Prokesch von Osten, der jetzige österrei⸗ chische Gesandte in Athen, den Beiramszug gesehen und in seinen „Denkwürdigkeiten“ beschrieben hat. Obwohl begleitet und beschützt von zwei handfesten Janitscharen, mußte dieser Diplomat aus dem höhnenden und schimpfenden Volkshaufen nach dem schwarzen Palaste der Archive des Defterkhans, wo wilde Thiere aufbewahrt werden, sich flüchten. Jetzt wird jedem Franken von Stand, der einen Ka⸗ wassen zum Begleiter hat, beim Beiramszuge höflich Platz gemacht vor zwanzig Jahren grüßten ihn Schimpfworte und Steine. Wie geändert haben sich die Zeiten! Die Annäherung des Großherrn, vor welchem die Leibgarde zu Fuß mit ungeheuren Federbüschen einherschritt, erregte die zweite Be⸗ wegung der neugierigen Gaffer. Abdul Medschid trug eine mit Gold und Diamanten 'schwer ausgestattete Uniform, die ihm eng auf den Leib paßte und bei seiner großen Magerkeit sehr übel stand. Der 22jährige Herrscher mit der greisenhaften Haltung und den eingefal⸗ lenen Wangen ließ unter dem Reiherbusche seine matten Augen über die gedrängten Massen schweifen. Ich konnte bei seinem Anblick eine Regung von Mitleid nicht unterdrücken und fürchte sehr, daß der Ruf: „Padischa tschotjascha!“ („Lange lebe der Kaiser!“) mit dem ihn Volk und Militair begrüßten, bei diesem so früh schon verwelkten Fürsten nicht in Erfüllung gehen wird.

hereinigte Staaten von Uord- Amerika.

O New⸗Work, 29. Dez. Der Kongreß setzt seine Arbeiten ruhig fort. Am 2lsten wurde durch eine Majorität von 116 Stim— men ein Beschluß durchgesetzt, wonach das Wahl-Comits aufgefor⸗ dert wurde, die Rechte aller Mitglieder des Hauses der Repräsen⸗ tanten, eingeschlossen diejenigen Mitglieder des Hauses, welche von den vier Staaten in dasselbe gesendet worden sind, die sich bei Vor⸗ nahme der Wahlen nicht nach dem durch Gesetz und Verfassung vor⸗ geschriebenen Verfahren gerichtet haben, auf die Sitze, die sie jetzt m Hause einnehmen, zu prüfen und darüber dem Hause Bericht zu erstatten. Am 2bsten brachte Herr Adams, der unermüdliche Kämpfer für die Sache der Abolitionisten, eine Petition ein, worin verlangt wird, daß die Sklaverei und der Sklaven-Handel im Distrikte von Kolumbien abgeschafft werden möge; daß kein neuer Sklave mehr in der Union aufgenommen werde, die Neger Republik Hayti anerkannt werde u. s. w. Der Sprecher des Hauses widersetzte sich gleich von vornherein, indem er erklärte, daß diese Petition in den Bereich des Artikels 21 des Reglements gehöre, und also ausgeschlossen sei. Herr Adams dagegen erwiderte, jedenfalls könne nicht der ganze In⸗ halt der Petition unter jenen Artikel fallen, und diese also auch nicht ganz ausgeschlossen werden. Der Sprecher des Hauses behauptete aber, eine Thellung der Petition, und eine Zulässigerklärung eines Theils derselben sei nicht möglich, und schloß daher die ganze Petition aus. Herr Adams ergriff nun die Berufung an das versammelte Haus, welches aber mit 105 gegen 40 Stimmen der Entscheidung des Sprechers beitrat. Nachher aber willigte die ständige Kommission für Angelegenheiten des Reglements ein, einen Bericht über einen Antrag ö. gänzliche Abschaffung des erwähnten Artikels 21 zu er⸗ statten. Herr Adams legte dem Repräsentantenhause auch mehrere von der Legislatur des Staates Massachussetts gefaßte Beschlüsse gegen die Sklaverei vor, und es wurde nach ziemlich lebhafter De⸗ batte ein besonderes Comité zur Berichterstattung darüber ernannt. Herr Adams selbst ist der Präsident desselben. Dessen Bericht wird sedenfalls ein sehr interessantes Dokument werden. Bisher war es einer der streitigen Punkte gewesen zwischen den nördlichen und süd⸗ lichen Staaten, ob nämlich Petitionen gegen die Sklaverei beim Kon⸗ greß zulässig seien. Bisher hatte der südliche Einfluß in dieser Be⸗ ziehung die Oberhand behauptet. Nun aber ist es nicht unwahr— scheinlich, daß der Antrag auf Abschaffung jenes Artikels 21 im Kon⸗

resse Anklang sinden wird, da die Ernennung einer dafür stimmenden ommission 9 ein Fingerzeig dafür ist. Manche sind aber der

Meinung, die Sache der Abolitionisten werde durch die Abschaffung

jenes Artikels eben nicht viel gewinnen, da diese dann nicht mehr sagen können, das Petitionsrecht sei ihnen versagt. . ö

Herr Ingersoll hat seine Absicht angekündigt, eine Motion im Kongresse zu stellen, auf daß sich dieser im Mai vertagen solle. Allein es ist dieser Motion nur ein schlechter Erfolg zu prophezeien, und wenig Wahrscheinlichkeit vorhanden, daß der Kongreß vor dem Mo— nat Juli sich vertagen werde. .

Im Senate brachte Herr Atchinson am 2 sten eine Bill ein, welchè die Errichtung einer Territorial-Negierung auf dem Oregon⸗ Gebiete verlangt. Dieselbe wurde einem besonderen Ausschusse zur Prüfung und Berichterstattung überwiesen. Der Senat hat nun auch zu den vom Präsidenten seit der letzten Session vorgenommenen Er⸗ nennungen zu verschiedenen Stellen und Aemtern seine Zustimmung zu geben, darunter zu der Ernennung von drei Kabinets⸗Ministern. Wicwohl von vielen Seiten noch Besorgnisse geäußert werden, daß der Senat, dessen Mehrheit bekanntlich whiggistisch ist, in eine Ten⸗ denz systematischer Feindseligkeit mehrere dieser Ernennungen des Prä⸗ sidenten nicht bestätigen möchte, so glaube ich doch, daß der Senat die Freiheit des Präsidenten in der Wahl seiner verantwortlichen Räthe zu beschränken sich nicht veranlaßt sehen werde.

Me rxi k o.

Paris, 17. Jan. Ueber die neuesten Zustände in Mexifo hat man in mehrfacher Hinsicht interessante Nachrichten vom 28. November. Damals hatten die Departements Puebla, Quereta—⸗ rio, Zakatekas, Aguaskalientes, Jalisko, Guanajuato, Michocan, San Luis Potosi, Veracruz, Oiajaka, Tamaulipas, Durango, Chiapas, Koghulla und Chiuahug sich für die Erwählung des Generals San⸗ tang' zum Präsidenten der Nepublik ausgesprochen. General Muzquiz hatte die Majorität im Departement Mexiko selbst erlangt, Don Francisco Elorriaga im Departement Nueva Leon. Da nach den organischen Grundlagen von Takubaya 13 Departements von den 24, aus welchen die Republik besteht, die Majorität bilden, so würde Santana gewählt sein, auch wenn er in keinem der übrigen Departe⸗ ments, von welchen das Ergebniß der Abstimmung noch nicht bekannt war, die Majorität der Stimmen erhielt.

Das Departement von Sonora wird wahrscheinlich zur rechten

Zeit nicht an der Abstimmung haben Theil nehmen können. Zwei rebellische Brüder, Namens Gandaras haben dort eine Faction ge⸗ sammelt, welche jenes ganze Land in Bestürzung versetzt. Nach den offiziellen Angaben gelang es ihnen, 1209 Indianer zu sammeln, aber Privatbriefe schätzen die Zahl der von ihnen auf die Beine gebrach⸗ len Streitkräfte noch höher und sagen auch, daß dieselben nicht blos aus Indianern, sondern auch aus Elementen anderer Art bestehen, was Um so glaublicher erscheint, als unter den Truppen der Regierung unter dem Befehle des Generals Urrea ziemlich starke Desertion herr⸗ schen soll. „Jede Bewegung in jenem Theile des Landes“, sagt ein Privatschreiben, „ist für Jeden, der die ehrgeizigen Absichten zweier Maritim - Nationen auf die westlichen Küsten von Mexiko kennt, ein ernstes Ereigniß. Wir folgen mit Aufmerksamkeit dem Gange jener Jufurrection, die vielleicht ihren Ursprung nur der Unzufriedenheit zu danken hat, welche unter einer großen Anzahl von Mexikanern herrscht, über die Ordnung der Dinge, die man ihnen auferlegen will; aber wenn die Zeit und die Ereignisse uns eine gewisse Mitschuld fremder Hand enthüllen sollten, so werden wir zur rechten Zeit das Mittel verlangen, das wir für nothwendig halten, um sie in Schranken zu halten.“ Gegen Nukatan hin war nichts Neues von Bedeutung vorge— fallen. Die sogenannten „Unabhängigen“ jener Halbinsel hatten seit ber Rückkehr ihrer drei Commissaire sich nicht gerührt. Santana hatte eben so wenig etwas durchblicken lassen in Betreff des Verhal⸗ tens, das er anzunehmen gedenkt, falls die Feindseligkeiten von neuem ausbrechen sollten. .

Man erfährt nun auch einiges Nähere über das am 3. November erlassene Regierungs Dekret, wodurch dem belgischen Unterthanen, Alexander von Groöx, die Ermächtigung zu Gründung einer Ansied— lung im Departement von Tamaulipas ertheilt wird, in Ueberein⸗ stinimung mit dem von ihm vorgelegten Colonisations-Plane. Nach der besagten Konzession macht sich Herr von Grox anheischig, auf seine Kosten wenigstens tausend belgische, deutsche und schweizer Fa milien kommen zu lassen und sie in den Stand zu setzen, sich dem Anbaue der Ländereien zu widmen, die ihnen angewiesen werden. Die Kolonie soll innerhalb 20 Leguas von der Gränze entfernt ange— legt werden. Unter anderen Zugeständnissen und dem Unternehmer auferlegten Bedingungen befinden sich folgende: Die Ansiedler sollen bei der Besitznahme als mexikanische Bürger betrachtet werden, alle Rechte als solche genießen und die Nationalität ihrer Abkunft ver⸗ lieren: sie sollen zehn Jahre hindurch von jeder Steuer frei sein, dem Unternehmer soll das Recht der direkten Dazwischenkunft in allen ökonomischen Verhältnissen der Kolonie und ihrer ersten Organisation während zehn Jahren zustehen; um die Ordnung in der Kolonie zu erhalten und sie vor den Einfällen der Wilden zu sichern, kann der Unternehmer, im Einvernehmen mit den betreffenden Behörden, eine bewaffnete Miliz unter den Ansiedlern selbst, organisiren, bis zur Zahl von 100 Mann, unter dem Befehle eines mexikanischen Chefs, den die oberste Regierung ernennt, und der gleich der bewaff⸗ neten Macht von der Kolonie bezahlt wird; die Ansiedler sollen zehn Jahre hindurch vom Militairdienst im Heere der Republik befreit sein; endlich soll der Unternehmer befugt sein, die Rechte, die er als solcher erworben hat, nach vorgängiger Anzeige davon an die Regierung und mit deren Genehmigung auf einen Anderen übertragen zu können.

Nach diesen Hauptbestimmungen scheint mir dieses neue Unterneh— men wohl im Interesse der mexikanischen Regierung und des Unter⸗ nehmers, die sich beide mancherlei Vortheile gegenseitig zugestehen, keinesweges aber in dem der Ansiedler zu liegen, denen durchaus keine genügenden Bürgschaften für ihre Zukunft geboten sind, besonders für den Fall nicht, wo es dem Unternehmer gutdünken sollte, seine Rechte unter vortheilhaften Bedingungen an einen Dritten abzutreten. Ich glaube eine patriotische Pflicht zu üben, wenn ich unsere deutschen Landsleute, an die etwa Einladung zur Auswanderung dahin ergehen sollten, warne, nicht unbedachtsam die Heimat zu verlassen, um nach fremdem Lande zu ziehen, und dort unbekannten Verhält- nissen, vielleicht dem Elende für sie und die ihrigen entgegenzugehen. Alles was wir bis jetzt über die inneren Verhältnisse von Mexiko gehört haben, ist so wenig einladend, daß man n glg sanguinischen Hoffnungen für etwaigen Auswanderenn dahin R 6 geben kann.

Die mexikanische Regierung hat sich endlich entschlossen, den von allen Seiten einlaufenden Klagen über die willlürliche Weise, mit der man brei Bemessung des Tonnen-Gehaltes der Schiffe in den mexika⸗ nischen Häfen zu Werke ging, und die wirklich eben so abgeschmackt als den Gefetzen der Billigkeit zuwider war, Gehör zu geben. Um sich einen Begriff von, dem seit einiger Zeit dort beobachteten Verfahren zu machen, genügt es, anzuführen, daß z. B. eine französische Fregatte, die in London für ihren Tonnen⸗-Gehalt 2900 Fr. zu zahlen hatte, in Tampico oder Veracruz 2750 zahlen mußte. Bei der Bemessung bes Tonnen-Gehaltes wurden nämlich alle Theile des Schiffes ohne Unterschied in Anschlag gebracht, während überall anderwärts nur der eigentlich zu Aufnahme der Waaren bestimmte Raum dabei in Betracht kommt. Die mexikanische Regierung hat nun durch ein Dekret vom

8. November jenes vom 1. Juli v. J., wodurch diese anstößige Meß⸗

Hauptbahn, ersorderlichenfalls nach einem darüber zu treffenden beson⸗ deren Abkommen zugestehen. ffenden beson

bringt heute in Bezug auf ihre gestern mitgetheilten Nachrichten über die Verhandlungen wegen des Baues der Eisenbahn von Bamberg it nach Aschaffenburg folgende Erklärung: „Wir sind veranlaßt, zu er— klären, daß die wegen der Anlage einer Eisenbahn von Bamberg über Würzburg nach Aschaffenburg resp. Frankfurt zwischen der Königlich

mitgetheilt werden.

weise eingeführt worden war, wieder für abgeschafft erllärt, und die Be⸗ stimmungen des früheren Dekrets vom 3 1826 in dieser Beziehung wieder hergestellt, wodurch der auswärtigen Schifffahrt eine nicht unbedeutende Erleichterung geworden ist. Bereits hat das fran⸗ zösische Schiff „Emile“ aus Bordeaux von dieser Wohlthat Vortheil gezogen, und es wurden demselben etwa 2090 Piaster Tonnen-Zölle weniger angerechnet, als es nach dem früheren Verfahren hätte zah— len müssen.

Man sprach zu Mexiko viel von dem Plane der Regierung, ein Mutterhaus der barmherzigen Schwestern 1. der Regel . ig Vincenz de Paula einzuführen. Es war zu diesem Zwecke ein eige— ner Commissair nach Madrid geschickt worden, um die Direktoren des n. Schwesternhauses zu bestimmen, eine gewisse Anzahl von 12 unter Leitung eines Direktors nach Mexiko zu schicken. . 2 scheint, waren die Schritte des abgesendeten Commissairs in . spanischen Hauptstadt wirklich nicht ganz fruchtlos geblieben; allein ie noch unentschiedene Frage ist, ob es gelingen wird, die nothwen— digen Fonds aufzubringen, um die Kosten der Ueberfahrt der Schwe⸗ stern und der Einrichtung des nothwendigen Lokals zu Mexiko zu decken. Man scheint indeß Hoffnung auf die Unterstützung des Ge— nerals des Ordens in Frankreich und der Schwester— Anstalten die ses Landes zu setzen. In der That können die Nationen des alten Kon— tinents denen des neuen keine ersprießlicheren Geschenke machen, als wenn ste die Institutionen dahin überführen, welche sie selbst bei sich hegr indet haben zu dem Zwecke der Milderung der Sitten und der Aufklärung und Hebung des religissen Gefühls im Volke.

Ca Plata -Staaten.

* Paris, 17. Jan. Das Paketboot „La Plata“, das am 12. Dezember von Montevideo abgesegelt ist, hat in der unglaublich kurzen Zeit von 32 Tagen die Ueberfahrt von dort bis nach Havre zurückgelegt, wo es am 11ten eingetroffen ist. Unter den mit dem— elben angekommenen Passagieren befand sich auch Herr Frederic des Brosses, Oberst⸗ Lieutenant in der französischen Legion zu Montevideo 6 Ueberbringer der Petition an die Deputirten“ Kammer, die ich Ihnen nebst den anderen Dokumenten bereits mitgetheilt habe.“ Bei Abgang des „La Plata“ war in der Lage der Dinge daselbst keine Aenderung von Bedeutung eingetreten, und die Regierung der orien⸗ lichen Nepublit des Uruguay schien fortwährend fest entschlossen die äußersten Mittel des Widerstandes gegen den Angriff der Argen?

153 bayerischen Regierung und mehreren Interessenten eingeleiteten Ver— handlungen zur Zeit noch schweben, und daß vor Beendigung dieser

lerhöchst beschlossen haben wird, über die Voraussetzungen und Be— dingungen, unter welchen das betreffende Unternehmen zu Stande kommen soll, mit Verlässigkeit noch nichts berichtet werden könne. ien e. sind unsere gestrigen Nachrichten in diesem Betreff zu be⸗ richtigen.

Aus Württemberg, im Jan. (D. A. 3.) Der Bericht über die wichtigste Frage unseres Eisenbahnwesens, den Uebergang über die Alb, welchem man mit Spannung lange schon entgegensieht ist von dem damit beauftragten Ingenieur Vignoles noch nicht er⸗ stattet. Dagegen liegt nun von demselben ein Gutachten vor über die Verbindung der Residenzstadt Stuttgart mit den Eisenbahnzügen nach Westen über Ludwigsburg und nach Osten über Eßlingen und Plochingen. :

bilden. Der Hauptbahnhof käme dicht vor die Stadt auf die See— wiesen. Die Linie würde sich bei der neuen Reiter-Kaserne theilen ein Zweig von derselben die Landstraße und die Königlichen Anlagen durchschneiden und mittelst eines Tunnels durch den Berg, auf dem das Königliche Lustschloß Rosenstein liegt, in das Neckarthal bei Berg geführt werden, ein zweiter Zweig aber hinter dieser Kaserne nach Ludwigsburg sich ziehen. : . .

5 , n . 16. Jan. Im Verlage von Fr. Klindworth in Hannover ist so eben eine „Karte der im Bau begriffenen und pro⸗ jektirten Eisenbahnen im Königreiche Hannover“ erschlenen. Dieselbe ist unter Leitung eines Mitgliedes der Königlichen Eisenbahn Direc⸗ tion, des Bauraths Mohn, ausgeführt und verzeichnet als im Bau begriffen die Strecken von Hannover auf Braunschweig, von Hildes—⸗ heim über Lehrte (die hannover-braunschweigische Bahn durchschnei⸗ dend) auf Celle und von Lüneburg auf Harburg. Der Zeichnung ist eine gedruckte Mittheilung über das „Eifenbahn = System' des König⸗

Verhandlungen und ehevor Se. Königl. Masestät über dieselben Al

dieser Bahn, deren Vollendung im Jahre 1815 zu erwarten steht, detrãgt Meilen. Die Richtung derselben ist von Hildesheim auf Drispenstedt, Assel, Harsum, zwischen Groß- und Klein⸗Algermissen, auf Lühnde, Sehnde, Lehrte, Aligse, neben Steinwedel auf Rödersen, Ahrbeck, Burgdorf, sodann zwischen Sorgensen und Dachtmissen, auf Wefelingsen, Obershagen, durch den Otzer Bruch, zur Behre, nach Celle. Auf dem Bahnzuge neben Lehrte überkreuzt dieser Bahnzug die Bahn von Hannover nach Braunschweig.

3) Eisenbahn von Celle nach Braunschweig. Die Bahn nimmt ihre Richtung von Celle gegen Eschede, Unker-Lüß, Röber, Suderburg, Hamersdorf, Kleinsüstert, Uelzen, Störtenbüttel, Emmendorf, Nassen⸗Nottorf, Klein⸗Bünnstorf, Bevensen, Medingen, Bienenbüttel, Deutsch-Evern, an die Ostseite von Lüneburg, ferner

Nach diesem würde diese Stadt nicht blos durch eine Nebenbahn von Berg mit den Eisenbahnen verbunden werden, son⸗ dern sie würde die unmittelbare Verbindung der Ost- und Westbahn

reichs / beigegeben, die als ein authentischer Bericht über den augen— blicklichen Stand unserer Eisenbahn - Unternehmungen anzusehen sst.

. Die Eisenbahnen, welche die Regierung (nach eingeholtem stän— dischen Konsense und nach den mit den Staͤnden verabschiedeten Be⸗

9 zu erschöpfen. Die Corps der französischen Freiwilligen wären hoch immer entschlossen, die Waffen nicht niederzulegen, so lange der Feind noch vor den Thoren der Stadt stehe. ö

ar . ö J Nachträgliches über den Zustand der Schafzucht in Australien.

9 / d ; ;

ö n. ,, nfrage in BVtzichung auf meinen Auf⸗ v . , . er S safzucht in Australien (A IIg. Preuß. 3 2 z Beilage) erlaube ich mir Folgendes zu erwiedern:

ö. „Der in ede stehenden Berechnung der Productions -Kosten ist ein Bestand von 3000 Mutterschafen zu Grunde gelegt, ein Verhältniß das bei Heerden von so geringer Süückzahl fast durchgängig angetroffen wird. SZur Gründung einer Heeide schafft man überhaupt nur weibliche Thiere an, später aber, wenn durch den Zuwachs Hammel hinzukommen sucht man sich dieser so bald als möglich zu entledigen; man schlachtet sie für den eigenen Bedarf oder verkauft sie um jeden Preis.

„Bestände die Heerde zum Theil aus Hammeln, so würden die hier angesetzten Ausgaben einige Modisicationen erfordern. Der Preis der Thiere ist mit 16 Sh. berechnet, während Hammel etwa die Hälfte kosten auch genügt für letztere eine geringere Weide, als für säugende Mütter Erwägt man ferner, daß Hammel besser scheeren, so dürfte in Beziehung auf den Ertrag, den die Wolle gewährt, das Nesultat sich so ziemlich gleich bleiben, daß dennoch aber eine Heerde von Mutterschafen nutzbringender ist, bedarf wohl keiner weiteren Ausführung.“ .

Berlin, den 21. Januar 1844. .

Adolph Schaper.

Eisenb ahnen.

Würzburg, 16. Jan. (Würzb. 3.) Nach den von der Regierung in Bezug einer Eisenbahn von Bamberg über Würz⸗ burg nach Aschaffenburg gemachten Eröffnungen übernimmt die Königl. Negierung unter der Bedingung der nachträglichen Zustimmung der Stände die Gewährleistung eines jährlichen' Zinsen= Ertrages von 3 vom Hundert aus dem Bau- und Einrichtungs- Kapitale auf 40 Jahre, vom Tage der Vollendung und Eröffnung dieser Bahn gerech— net, wogegen jedenfalls nach 99 Jahren, von demselben Tage an gerechnet, die Bahn unentgeltlich dem Staate heimzufallen hat. Wenn die Bahn mehr als 5 pCt. Rente abwirft, so sollen 2 Drittheile dieses Mehrbetrages als Reserve⸗ Fonds zurückgelegt und nur ein Drittheil unter die Theilnehmer als Steuer-Dividende vertheilt wer⸗ den. Der auf solche Weise gebildete Reserve⸗Fonds wird dazu dienen um die Regierung, bezüglich der Uebernahme der Zinsen⸗Gewahrlei⸗ stung, sicher zu stellen. Nach 25 Jahren soll der Regierung das Recht zustehen, die Bahn zu jeder Zeit um einen bestimmten Ablö— sungspreis eigenthümlich an sich zu bringen. Die Ablösung selbst soll gegen Abzahlung des gesammten primitiven und durch Actien aufgebrachten Bau- und Einrichtungs- Kapitales, jedoch unter' Abrech= nung des durch Abnützung eingetretenen Minderwerthes resp des für Reparaturen und Nachschaffungen zur Zeit der liebernahmne zu be—

stimmungen) von Staatswegen ausführen zu lassen beschlossen hat, sind: ö. 49 Eisenbahn von Hannover nach Braunschweig. Die Länge dieser am 3. Dezember 1813 bis Telgte dem Betriebe geöffneten Bahn, deren Bau im Juli 1812 in Angriff genommen wurde, beträgt auf hannoverschem Landesgebiete 5 geogr. Meilen. Die Richtung des Zuges geht von Hannover aus nördlich von Kirch— rode, zwischen Anderten und Mißburg, sodaun nördlich von Ahlden an die Vordseite von Lehrte, durch den hameler Wald, gegen Am⸗ bostel, Sievershausen, Vöhrum, Telgte, Peine, Woltdorf zur braun schweigischen Landesgränze. Die weitere Strecke bis zur Stadt Braunschweig (etwa 2 Meilen) wird von der Herzogl. braunschweigi⸗ schen Regierung gebaut, und gleichzeitig mit der hannoverschen Strecke im Frühjahr 1844 vollendet sein. ; .

2) Eisenbahn von Hildesheim nach Celle. Die Länge

westlich von Tüm und Bardowick, gegen Radbruch, Borstel, Win- sen a. d. L., Stelle, Fachenfeld, Mecklenfeld nach Harburg. Die Länge des im Bau begriffenen Bahnzuges beträgt 17 Mellen.

. Eisenbahn von Hannover nach Bremen. Die Länge dieser projektirten Bahn ist 15 Meilen; sie zieht von Hannover aus ostlich von Langenhagen gegen Bissendorf, Geilhof, Meitzendorf, Elze, Buchholz, Essel, Hademstorf, Hudemühlen, Wiedenhausen, Kirchboitzen Campen, Averbergen, Luklum, Eitze, Serden, Dauelsen, Langwedel, Spekenfeld, Etelsen, Baden, Achim, Uphusen, Mandorf, Serbalds⸗ bre nach Bremen. Uebrigens ist die Frage, ob der Bahn nach Bremen etwa eine Richtung über Neustadt a. R. und Nienburg (an⸗ statt über Hudemühlen) zu geben sei, noch nicht entschieden.

5) Eisenbahn von Hannover nach Minden. Die Rich⸗ tung dieses Bahnzuges steht noch nicht völlig fest. Es sind verschie⸗ dene Linien nivellirt und veranschlagt. Die kürzeste und durch das Terrain am meisten begünstigte führt von Hannover zwischen Hain⸗ holz und Herrenhausen, gegen Letter, Seelze, Lohnde, Hümmer, 36 , Höh, ,, Hülshagen, Meerbeck, Kuckshagen, Schiermeichen, Rusbond, BernbusJ ü Die ĩ . E en. . ubusch nach Minden. Die Länge dieses 6) Eisenbahn von Hildesheim nach der südlichen Landesgränze, deren Richtung noch nicht näher bestimmt ist (und über welche auch noch keine Verabredungen mit den Ständen statt⸗ gefunden habem. .

Paris, l3. Jan. Die Ausschüsse des Staats⸗Raths für Ge⸗ setzgebung und öffentliche Arbeiten haben unter dem Vorsitz des Mi⸗ nisters der öffentlichen Arbeiten am 15. und 16. Januar Berathun⸗ gen gepflogen über einen Gesetz⸗Entwurf, die Polizei und die Maß⸗ regeln zur Instandhaltung der Eisenbahnen betreffend. Der Vor⸗ schlag der Regierung ist mit wenigen Abänderungen gebilligt worden und wird wohl in den nächsten Tagen der Pairs-Kammer vorgelegt werden.

Berlin-Potsdamer Eisenbahn. In der Weoche vom 16. bis incl. den 22. Januar c. suhren auf der Berlin- Potsdamer REisenbalin 4300 Personen. 23 erlin - Frankfurter Eisenbahn.

n der Woche vom 14. bis 20. Januar 1844 3 i Eranklurter Eisenbalin 2364 Perzanen , . . .

Berlin Stertiner Eisenbahn.

Frequenz in der Woche vom 14. bis incl. 20. Januar 3021 Personen

gJandels- und Börsen - Nachrichten.

Berlin, 23. Jan.

Uebersicht der im vorigen Jahre durch den Finow

37 Trier! af [in 9 ssi ü ĩ und Friedrich⸗Wilhelms-Kanal passirten und hier eingetroffenen Getraide⸗

2 n J dar ern f eren Aufs i Ladungen. Bis Ende Juli a. p. waren nach einer früheren Aufstellung durch den Finow-Kanal folgende Getraide⸗ Quanta passirt:

Weizen. Roggen.

ea ᷣᷣ¶—CQKK¶—¶—ͤ „p „,

Gerste.

Hafer. Erbsen. Aapps⸗ Rübsen. saat. ken. Malz Total.

Lein⸗ .

Wispel .. Hierzu kommen pr. ö . pr. 235 10

138755

pr. Oktober ö. 5 . 94. 38 131 n

ö,, 59 938! 1133 ü 8. 3 5357

pr. Dezember H 347 1967 128

0941 12280

28588 50814 1057 2559 152 109682 246 168 606 ; ö. . 615 . 2239 y 37917

2123 ;. 1917 . e,, 59 ni; 69 25900 26063 2lsh 12 . Ii ds

. *

Total Summa. . 14013

x 0 *

5350

38577) S946 1 2559 1587608 . *

Durch den Friedrich-Wilhelns-Kanal waren bis alt. Inli

passirt.

Wispel 176981 11088

Hierzu kommen pr. August . 584 60 . n;, 123 76 , 642 694 pr. Dezember 812 1397

alsl 180 337534.

116 330.

2

. 3 ; . 5 1404 ! . . 1290 . 2509

Total- Summa. 20199 JG.

2476 7 39788

Nec apitulatio

Durch den Finow⸗Kanal. ... ...... .. Friedrich⸗Wilhelms-Kanal..

1 1

23367

63883 14013) 20190

14027 885

39693 5350

8916 2559 5 803

8 1 33 1986 191 .

39788

Total⸗ Summa. . . . . 135557

77910 I 14898

IT o; 5383 1069323 12750 5 803

D.

streitenden nothwendigen Aufwandes zu geschehen haben. ie Re⸗ gierung erbietet sich, die Ausführung des ö . des zu bildenden Actien-Vereins zu übernehmen, ohne jedoch . eine Haftung für eine bestimmte Bausumme oder Bauzeit einzugehen Sollten die Unternehmer dieses Anerbieten nicht annehmen so ist se⸗ denfalls der Regierung das Recht der Genehmigung des mit vll 83 tung des Bahnbaues von dem Actien⸗Vereine zu beauftragenden ö ihr, der Regierung, vorzuschlagenden Technikers vorbehalten. Der Bahnbetrieb und die Bahnverwaltung werden der Regierung vom Tage der Bahn-Eröffnungen nach festzusetzenden billigen Vergütun 86⸗ Normen für Rechnung des Actien-Vereins überlassen. Der m. Tarif kann nur im Einverständnisse mit der Regierung festgesetzt 6 den, eben so ist zu jeder Abänderung desselben ihre Genehmi on erforderlich. Der Konzessions-Ertheilung hat die Hehl en ng ö. Verhältnisse zu der Königl. Post-Anstalt voranzugehen. Die Könial bayerische Regierung wird die von dem Actien⸗ Vereine bei der 1. hessischen respß. Großherzogl, hessischen Regierung behufs der Fort⸗ setzung der Eisenbahn von Aschaffenburg nach Frankfurt zu machenden Schritte nachdrücklichst unterstützen und, wenn diese Fortsetzung zu Stande kömmt, dem Actien⸗-Verein für die noch auf bayerischem Ge⸗ biete anzulegende Bahnstrecke eben dieselben Vortheile, wie für die

Würzburg, 17. Jan. Die Neue Würzburger Zeitung

) Werden von uns, so weit sie allgemeineres Interesse haben, noch

Anm erk. d. Red. s

haben wir bei guter Schlittbahn vermehrte Zufuhren, die, wenn sie noch einige Zeit so reichlich eintreffen, die Preise drücken können. allein sind wir höher, man bezahlt um Lieferungs-Verkäufe zu decken, für große 198 /109pf. bis 200 Fl., für kleine 104/ 105pf. bis 180 Fl. So hält auch die günstigere Meinung für Weizen an, wozu bessere Berichte von England Veranlassung sind. Bei der gegenwärtigen Stellung aller auswär— tigen und namentlich der englischen Märkte, auf welche die Speculationen doch vorzüglich Rücksicht zu nehmen haben, wäre es wünschenswerth, daß . hier beim Einkauf verhältnißmäßige Preise dem Landmann bewilligt

ürden. 390 Fl., für mittel 360 Fl.; von rothen Sorten trifft wenig und in schlech—

195 Fl. kontrahirt worden, die Zufuhren bleiben aber sch ird willi

; ‚. h hwach, es wird willig

. bis 203 Fl. am Landmarst bezahlt, da von Bremen und Stettin einige

idres eingegangen sind, und auch an der Berliner Kornbörse, in Rücksicht auf einen mögli

2

Diese berechnet zu den stattgefundenen Durchschnittspreisen betragen

spl. Weizen 1 Roggen ö

do. 4 Gerste 1

do. * Haser ö

do. * 1

1

1

*

1

1

50 Rthlr. 2, 177, 85

10 2, 480, 120 a. 4 . 3 572,679 3,052,799

394,065

44,075

769, 238

182,400 gö4, 638

215,340

209, 100

529, 393 738,493

151,250

6, 080

16060

138, 140

Erbsen ?

Rapps⸗Rübsen do. ;

Leinsaat

Wicken

Malz

198,559 Wspl. Getraide.

Königsberg, 17. Jan. Getraide-Bericht. Seit acht Tagen

Mit Gerste

Man bezahlt indessen am Markt für frische feinste Weizen bis

er Qualität ein, wofür 330 Fl. angelegt wird. Nach Roggen ist vermehrte Frage, es ist mehreres pr. Frühjahr zu

*

en Bedarf in Sachsen, mehr Festigkeit für Roggen zu sein

cheint.

Geldwerth 7,77, S5 Nm.

Weiße Erbsen werden mit 205 Fl, Wicken und Bohnen mit 200 Fl 44

Hafer 190 Fl., gute Schlagleinsaat 2890 a 330 Fl. nach Würde bezahlt.

Frische rothe Kleesaagt ist gefragt, die Eigner halten jedoch höher als

Limiten ausreichen und wollen unter 25 Sgr. pr. Pfd. nicht verkaufen.

Häute und Felle lommen stark zu Markt, eine schöne Partie Kuh⸗

häute würde im Gewichte von circa 20 Pfd. auf 8 Sgr., Ochsenhä— 2 ñ 578 ID. = ut ben T n g n mn ,,,,

Flachs. Pud. Kron 11 a 12 Fl., Draj. Kron 11 a 12 Fl., Oberl.

und Ermländer Kren 10 a 105 Fl., Slanitzer Nr. 1 10 2 10 9 Fl., Nr. 3 8 Fl., Neustädter Nr. 1 8 Fl., Nr. 2 6 * k

Hanf, Rein 12 a2 12 Fl., Lagen 107 a 117 Fl., Li

806 6 n e, Rein 67 . 37 pr. 2 v. . * 64

Wolle, feine 60 a 70 Rihlr., mittel feine 50 ĩ 50 Rthlr., ordinaire 33 a 42 inn, 27 .

Hanföl 42 Fl., Rüböl 32 Fl., Leinöl 32

. . Il oö! 32 Fl. pr. 40 Pb.

Kalzinirte Pottasche Kron 96 Fl. pr. 330 Pfd.

Borsten, Kron 15 a 18 Sgr., Leck 18 2 22 Sgr., Brack a7 Sgr.

Matten, bastene 20 Sgr. pr. 5 Stück. Spiritus 12 Rihlr. pr.

9600 96.