1844 / 26 p. 4 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

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übrigens noch immer einer Zerstückelung des Reichs vorzu⸗ 6 *. 4 3368 im Jahre 1831, was um so mehr zu e ten ist, da später dargethan werten soll, daß die 2 auch im

rgänge, die den jetzigen Prozeß herbeiführten, die epeal durch

* i. —— friedliche Mittel durchzusetzen trachteten. Es ist dies nicht das erstemal, daß Leute Frieden predigen und Empörung im Schilde führen. Jene Proclamation von 1831 und die kundgegebene Entschlossen · heit der thaten den Repeal- Umtrieben eine Zeit lang Ein welches der vollziehenden Behörde sum⸗

ö das Statut ü hall oba s. Abe außei Krast trat, begannen die Umtriebe aufs

ĩ walt verlieh, ) . 8 . wieder in Schwun In der Thron-Rede

Yen g ) wurden hinlängliche Vollmachten zur Bestrõsnd der Stõrer des öffentlichen Friedens in Irland und zur Aufrechthaltung der Union gefor- dert. Das Parlament genehmigte die ihm damals abgeforderte Zwangsakfte, wesche der vollziehenden Behörde die ausgedehntesten Vollmachten eriheilte, und die Agitation machte wieder Stillstand, weil sie die Anwendung der durch jene i verliehenen Vollmachten fürchten mußte. O'Connell bean= tragte 1834 im Unterhause die Aufhebung der Union, und das Ministerium beantragte das Amendement, daß die Legislatur zur Aufrechthaltung der Union fest entschlossen sei. Das Amendement wurde angenommen und O'Connell's Antrag fiel mit 523 gegen 38 Stimmen durch. Im Jahre 1836 bildete sich der „allgemeine Verein“, dessen Zweck, wie noch bei jeder von O'Connell gestifteten Verbindung, hauptsächlich die Einsammlung von Geldern der sogenannten Gerechtigkeits⸗Rente war, nach dem belieb— ten Repealspstem, den armen Irländern von Zeit zu Zeit ihr Geld abzu⸗ nehmen, um es in einer Weise, über die nie Jemand etwas erfuhr, nach Gutdünken zu verwenden. Der Fallgemeine Verein“ dauerte bis 1838, wo der „Vorläufer ⸗Verein“ gestiftet ward und fortfuhr, den Armen in derselben Weise, wie seine Vorgänger, ihr Geld abzunehmen, ohne über die Verwendung Rechenschaft abzulegen. Endlich wurde im Februar 1840 der jetzige Verein gebildet, der bald zweimal den Namen wechselte und erst im Juli 1810 den jetzigen Namen „loyaler ngtionaler Repealver—= ein“ annahm. Der Verein besteht aus Verbündeten, Mitgliedern und Frei⸗ willigen. Die Verbündeien zahlen nur den kleinen Beitrag von 1 Shilling, so daß sie massenweise im ganzen Lande verbreitet sind; jeder erhält eine Karte, die, ohne den Bestimmungen der Parlamentsakte gegen die Losungs—⸗ worte und Zeichen zu verfallen, allen Zwecken entspricht und den Inhaber befähigt, sich seinen Nachbarn als dem Repealvereine an geo bemerklich zu machen. Die nächste Klasse des Vereins sind die Mitglieder, welche 1 Pfd, St. zahlen. Sie erhalten, als Unterpfand und Mittel der gegen⸗ seitigen Verbindung, ebenfalls eine Karte, die aber die besondere Beachtung der Jury verdient. Es finden sich an den vier Ecken derselben vier Orts- namen mit Daten, welche, wie eine jedem Mitgliede gegebene gedruckte Er⸗ klärung der Karte besagt, vier Schlachten bezeichnen, worin die Irländer zu verschiedenen Zeiten und in verschiedenen Theilen ihres Landes die „sächsi⸗ schen Fremdlinge“ geschlagen haben. Dies ist der Verein, der angeblich Frie⸗ den und Ruhe predigt und niemals daran gedacht haben will, unter den verschiedenen Unterthanenllassen Unzufriedenhest zu erregen, während er eine Karte wählte, welche die Vorfälle früherer Jahrhunderte aufrührt, um das irländische Vol zum Hasse der „sächsischen Fremdlinge“ anzufeuern. Die Karte enthält noch eine Menge bildlicher, durch einzelne Unterschriften, wie z. B.: „Irland hat kein Parlament“, erläuterter Darstellungen; sie giebt bie während des Krieges gegen Frankreich verausgabten Sunimen an und behauptet, daß damals der Anführer der britischen Armee und ihrer Of⸗ fiziere und Soldaten Jrländer gewesen seien. Unten auf der Karte stehen die Werte: „Ihr konnt die Union zum Gesetze erheben, aber ihr könnt dies Gesetz nicht für das Gewissen bindend machen, und darunter Sau- irin's Rede.“ Saurin hielt aber diese Rede als Mitglied des irländischen Unterhauses, keines weges jedoch nach Erlassung der Unlons-Atte. Die Frei= willigen haben ebenfalls ihre Karte, auf welcher die Worte; „Die Freiwil⸗ ligen von 1782 sind auferstanden“, und die Portraits von O Connell, Grattan, Hood, O'Neill 2c. sich besinden. Se ist der Verein gebildet, der natürlich auch seine General⸗Inspeltoren, Repeglpfleger und Einnehmer hat. Die Nepealpfleger werden auf, Empfehlung der Geistlichen von dem Vereine für die Kirchsplele gewählt; dieselben haben die Verpflichtung, die Schristen über die Verhandlungen des Vereins zu vertheilen und zu verbreiten, und dieses ihr Thun rechtfertigt somit die Anklage, daß sie den Saamen der Zwietracht und des Mißvergnügens ausstreuen und das Volk zum Haß gegen die irländische Regierung anregen. Denkt nur daran, daß zur Zeit der französischen Revolufion in ähnsicher Weise die Gemüther des Volks durch den Ami du peu ple vergiftet und dasselbe Resultat in diesem Lande im Jahre 1798 durch das bekannte Journal the Preß erzielt wurde. Eine Rede des Herrn Duffy, eines der Angeklagten, über die Pflichten der Re⸗ peal⸗Vorsteher (Herr Smith theilte die Rede mit) erinnert an den Jakobiner⸗ Klub in Frankreich und seine Filial⸗Verbindungen, und man kann behaup⸗ ten, daß derselbe, obwohl Niemand von den Mitgliedern zuerst daran dachte, eine Negierung umstürzte.“ )

Nach kurzer Charakterisirung der jetzigen Repeal-Blätter, des Pilot und der Nation, welche dieselben Zwecke förderten, fährt der Redner fort:

„Ein weiterer Schritt der Verschwörung, den ich berühren will, ist die Gewohnheit, große Massen Volkes, die aus weiten Entfernungen kommen, zu vereinen, und durch regelmäßig erlassene Befehle beordert worden sind, und zwar bloß in der Absicht, um sie daran zu gewöhnen, sich zu versam— meln und auf das erste Zeichen ihre Heimat zu verlassen. Bei diesen Meetings kamen sie ohne Waffen zusammen, weil sie zuvor noch einexer⸗ zirt werden sollten, und bis die dazu gelegene 7. kam, sollten sie einst= weilen sich versammeln und auf militairische Weise marschiren. Wäre nun das Exercitium vollendet und „käme Englands Schwäche“, so würden sie an militairische Haltung und Disziplin gewohnt sein und zur rechten 3 der Befehl zur Bewaffnung gegeben werden. Das war der Plan.

s sei überhaupt nichts gesehen, was nicht seine Präcedentien in den Jah⸗ ren 1797 und 17938, in den Vorgängen der damaligen Revolution, hätte. Der General- Prokurator führt nun eine Menge bekannter Citate aus den Reden an, welche bei den verschiedenen Nepeal⸗Versammlungen des vori⸗ gen Jahres gehalten worden sind, um die verbrecherische Absicht der Ange⸗ llagt en zu konstatiren, und schließt dann seinen Vortrag, wie folgt: „Ist je von solchen Versuchen zur Aufregung gehört worden? Därf ein solches Treiben in einem Lande geduldet werden, wo das Gesetz noch in Kraft ist? Die Unions Akte besagt, daß das vereinigte Königreich von einem Parlamente vertreten werden soll, und daß, wer dies leugne, den Anspruch der Königin auf die Krone leugne. Giebt es nun einen Advokaten auf Seiten der Angeklagten, der zu sagen wagte, daß diese Unions⸗Akte nichtig sei?“

Herr O' Connell: „Ja.“ .

Nachdem der General⸗-Prokurator seine Rede beendet hatte, die über zwei volle Sitzungen fich ausdehnte, wurden die Belastungs⸗ Zeugen verhört, namentlich der Schnellschreiber Hughes, und die Ver⸗

handlung bietet somit wenig Interessantes.

Spanien.

* Paris, 19. Jan. Wir erhalten auf außerordentlichem Wege die madrider Nachrichten vom 13ten, welche mit der gewöhn⸗ lichen Post, , der schlechten Wege und des schlechten Wetters wegen, heute nicht eingetroffen sind. Der General Narvaez, welcher seine Ernennung zum General-Capitain des spanischen Heeres bekanntlich abgelehnt hatte, und dem hierauf der Befehl, des Kriegs⸗ ¶Ninisters n war, bei dem Unwillen der Königin von seiner k 2 En en, hat sich noch immer nicht dazu verstanden, die ihm erthe . eförderung, anzunehmen. In einem vom 12ten datir= ten Schreiben an den Kriegs -Minister wiederholt er feine Bitte, die ihm zugebdachte Gunstbezeungung ablehnen zu durfen. „In einer Zeit“, sagt er nd . eines Wunsches, „wo Leidenschaft, Partei⸗ 3 . pposstionsgeist r und das ,, Urtheil trü⸗

en, in ö .. so c. Zeit und in einer so delllaten und schwierigen Lage, wie . meinige, 9 das Zeugniß des eigenen Gewissens jind 9 selbst die äußeren Zeichen den großmüthigsten Uneigennüßig⸗ Wit nicht hinreihend, um die Stinmsé der erleumbüng zum Schweigen zu bringen und um die Welt von seinen rei⸗ nen und geraden , , . überzeugen. Wenn aiso die Gnabe Ihrer Majestät der Fköͤnig!n und das Wohlwollen der Regie= rung einen so hohen Werth auf meine Dienste und auf die Fort—

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setzung derselben, auf welche man bis zum letzten Tage meines Le⸗ bens rechnen kann, legen wollen, so sei es mir aus den angeführten Gründen vergönnt, die Verleumdungen, denen mein Ruf preisgege⸗ ben ist, dadurch zu beantworten, daß ich die Beförderung zu . Ehrenstellen ausschlage. Wenn die Darlegung dieser Gründe nicht genügt, so ersuche ich die Regierung, mir die Ehre zu Theil werden zu lassen, der Königin in Gegenwart der Minister meine Ansicht vor⸗ zutragen, um sie von der Richtigkeit des Gefühls der Delikatesse und des Patriotismus zu überzeugen, welches mich drängt, auf meinem ersten Entschlusse zu beharren.“ Man sieht dem endlichen Ausgang dieses eigenthümlichen Kampfes zwischen der Regierung und dem Ge— neral Narvaez mit gespannter Neugier entgegen. Welcher von bei den Theilen auch zuletzt weichen möge, die Feinde des Generals Nar⸗ vaez werden in diesem Vorgange, weit entfernt, sich dadurch imponi⸗ ren zu lassen, ganz gewiß neuen Stoff zu Anklagen und Verdächti⸗ gungen sinden.

Der unglückliche Ausgang der Wahlen in Madrid hat die ge⸗ mäßigte Partei mit lebhaftem Unmuthe erfüllt, den sie vergebens zu verbergen sucht, indem sie versichert, daß sie auf ein solches Ergebniß gefaßt gewesen sei, und daß die in den Provinzen vorherrschende Volksstimmung eine mehr als hinreichende Entschädigung für die in der Hauptstadt obwaltenden exaltirten Gesinnungen darblete. Einem Briefe zufolge, der von einer gewöhnlich sehr gut unterrichteten ge— mäßigten Feder herrührt, ist die Regierung jetzt völlig entschlossen, die Cortes aufzulösen, indem sie sich von allgemeinen neuen Wahlen eine mächtigere Mehrheit verspricht, als die, welche sie gegenwärtig besitzt, und welche allerdings stark genug ist, um ihr bei allen Partei⸗ Fragen den schließlichen Sieg zu geben, der gegenüber aber die Op⸗ posikion gleichwohl eine gewisse moralische Ueberlegenheit behauptet. Ob diese Erscheinung durch das größere Talent oder durch die größere Popularität der Oppositisn erklärt werden müsse, mag dahingestellt bleiben. Genug, daß die Opposition, trotz ihrer verhältnißmäßig schwa⸗ chen Zahl der Regierung furchtbar ist, und daß diese die konservative Majorität des Kongresses der exaltirten Minorität desselben nicht gewachsen glaubt. Wäre dem nicht so, alsdann würde das Ministe⸗ rium ganz gewiß nicht zu der Vertagung der Cortes seine Zuflucht genommen haben, und es würde noch weniger jetzt an die Auflösung derselben denken. Die Oppositions⸗Mitglieder benutzen inzwischen die ihnen durch die Prorogation des gesetzgebenden Körpers gewordene Muße, um das Volk in den Provinzen gegen die Regierung aufzu⸗ regen und zum Widerstande gegen deren eigenmächtige Maßregeln zu reizen. So haben namentlich die exaltirten Abgeordneten von Sevilla, die Herren Cortina, Laserna und Vasquez, einen Aufruf an die Be⸗ völkerung ihres Wahlbezirks erlassen, in welchem sie die Regierung sehr heftig anfeinden und geradezu zum Ungehorsam gegen die ver— fassungswidrigen Verordnungen auffordern. Aehnliches ist in Granada von einer noch größeren Zahl von Mitgliedern bei⸗ der Kammern der Cortes geschehen. Das Manifest der Ab⸗ geordneten und Senatoren von Granada erklärt namentlich das De⸗— kret für nichtig und wirkungslos, durch welches das Gesetz von 1840 über die städtischen Verfassungen in Kraft gesetzt werden soll, und es ermahnt die Bevölkerung von Granada, sich diesem angeblichen Ge⸗ setze nicht zu fügen und überdies keine Steuern zu bezahlen, da die Regierung zur Erhebung derselben nicht verfassungsmäßig berechtigt sei. Das fragliche Manifest ist den Einwohnern von Granada durch Mauer-Anschläge bekannt gemacht worden, welche der politische Chef der Provinz später herunterreißen ließ, nachdem sich der General= Capitain, General Chacon, geweigert hatte, in dieser Sache einzu⸗ schreiten. Alle diese Vorgänge, zusamniengehalten mit der Protesta⸗ kion der Provinzial-Deputation von Saragossa gegen das Gesetz über die Ayuntamientos, enthalten leider Grund genug zu Befürchtungen für die Dauer der vergleichsweisen Ruhe, deren Spanien in f Augenblicke genießt.

Griechenland.

Ss Athen, 7. Jan. Die ruhige Entwickelung der hiesigen Verhältnisse ist in der letzten Zeit wieder gestört worden. Minister⸗ Krisen und die Frage der Pairs-Kammer haben große Aufregung und Verwickelungen hervorgerufen und die Gemüther sind noch nicht wieder beruhigt. Die französische und englische Regierung verlangten nach den in den hiesigen Journalen bekannt gemachten Junstructionen Lord Aberdeen's an Sir E, Lyons eine erbliche oder lebenslängliche Pairs Kammer, und die Majorikät des Ministeriums schloß sich dieser Ansicht an. Rigas Palamides aber, der Minister des Innern, der, wie wir früher berichtet, an der Spitze einer von der sogenannten französischen Partei abgetrennten Fraction, gegen diese Majorität in Opposition getreten war, erklärte sich für das Einkammer⸗-System. Deswegen hauptsächlich verlangte die Majorität, wie man sagt, auf Metaxas Betreiben, seine Entlassung aus dem Ministerium und der König soll in dieselbe nur mit Widerstreben gewilligt haben, weil er erst nach Vollendung der Constitution von dem Rechte, die Minister zu ernennen, Gebrauch zu machen beabsichtigt hatte. Das Ministerium des Innern wurde provisorisch dem Kriegs⸗Minister Londos übertra⸗ gen. Unmittelbar darauf stellte Metaxas folgende Alternative: Ko—⸗ lettis solle das Ministerium des Aeußern, Maurokordatos das der Finanzen übernehmen (Beide sind bekanntlich Minister ohne Porte feuille und nehmen nur an den Fragen über die Constitution und Erhaltung der allgemeinen Ruhe Antheil) und er selbst das jetzt so wichtige Ministerium des Innern erhalten, oder die beiden Erwähnten sollten ganz austreten und es ihm überlassen, ein Ministerium von seiner Farbe zu bilden, widrigenfalls würde er mit 3 seiner Kol— legen seine Entlassung nehmen. Die Unterhandlungen hierüber zogen sich in die Länge, und man hoffte bereits, daß das bestehende Ministerium erhalten werden würde; seit gestern scheinen sie jedoch wieder lebhaft im Gange zu sein, und man erzählt, daß Metaxas im Begriffe stehe, seine Entlassung einzureichen. Auch wird behauptet, daß es sich hierbei nur um die Frage handle, wer das Ministerium des Innern erhalten solle, Einige Journale beklagen diese Wendung der Dinge ohne Rückhalt, bei welchen die Sachen den Personen geopfert würden.

Die Kommission für die Ausarbeitung des Verfassungs- Entwurfs hat endlich gestern ihre Arbeiten vollendet, über welche wir jedoch noch nichts Gewisses zu berichten im Stande sind. (S. bereits oben.) Man sagt, nach dem Entwurfe habe der König das Recht, die Mitglieder der . Kammer vorläusig auf 10 Jahre zu ernennen. Die Ansich⸗ ten über diese Frage, gegen welche alle anderen in den Hintergrund treten, sind sehr getheilt; die erbliche Pairie will in- dessen Niemand, für die lebenslängliche sind nur Wenige aus Ueber zeugung, diese erhält aber durch die Empfehlung der beiden Schutz— mächte Gewicht. Die Sympathieen des Landes, welche jeder aristo⸗ kratischen Tendenz feindlich sind, scheinen sich mehr auf die Seite des Einkammer-⸗Systemes zu neigen, doch werden dieselben wohl schwer⸗ lich durchdringen. Die Mehrzahl wird sich wahrscheinlich in die Krei⸗ rung einer n. Kammer, als eines nothwendigen Uebels keen aber . auf Autoritäten hin, welche die unumgängliche Nothwendigkeit dieses Instituts engen, als aus , Merkwürdig ist, daß viele aufrichtige Änhänger des Thrones der Änsicht sind, daß die Erwählung der n, . durch das Volk und deren Auflösbar⸗ keit durch die Krone, wie in Belgien, den Interessen derselben und des Landes überhaupt weit mehr entsprechen werde als eine lebens⸗

längliche Pairs⸗ Kammer, von welcher der Thron leicht mehr gefährdet als gestüßt werden könne, und daß gewichtige auf die speziellen Zu⸗ stände des Landes gestützte Gründe für diese Ansicht sprechen ein Beweis, wie wenig dasselbe zu einer sogenannten constitutionellen Verfassung reif ist.

Uebrigens ist die Pairie⸗ Frage bis jetzt für die bestehenden Parteien eine sogenannte offene Frage, und man hört von Leuten derselben Farbe häufig die entgegengesetztesten Ansichten. Bei ihrer Diskussion möchten sich daher auch die Stimmen auf eine eigene Weise gruppiren.

Oberst Kalergis läßt zum Andenken an den 3. September gol⸗ dene Ringe verfertigen, mit der Aufschrift Kalergis 1843“, welche er an die Offiziere und Unteroffiziere der Garnison vertheilen wird. Uebrigens verdient sein fortwährender Eifer für die Aufrechthaltung der Ruhe und Sicherheit in der Hauptstadt Anerkennung. Auch in den Provinzen geht es bis jetzt ruhiger zu, als bei der Schwäche der Regierung zu erwarten war. Gleichwohl ist man nicht ganz ohne Besorgniß wegen der Zukunft.

gandels- und Börsen - Nachrichten.

Berlin, 25. Jan. Der Handel in Eisenbahn⸗Actien war heute sehr umfassend und die meisten Effekten erfuhren aufs neue einen sehr bedeu— tenden Aufschwung. Hauptsächlich berührte dies die Köln⸗Mindener, Nie— derschlesischen, Dresden⸗Görlitzer und Frankfurter, welche am Schluß der Börse über Notiz bezahlt wurden. Potsdamer Actien und Anhalter flauer. Nach Zarskoje⸗Selo hält die Frage an, und blieben solche zu stei⸗ gendem Course zu lassen.

Berliner Börse.

Den 25. Januar 1844.

Pr. Cour. kriet . Geld.

Pr. Cour.

Fonds. k rief. Geld. Gem

Actien. 8

Zf.

St. Schuld- Sch. Pr. Bugl. Obl. 30. Präm Sch. d. Seeh. Kur- u. Neumärk. Sckuldvers ehr. Berl. Stadt- Obl. Danz. do. in Th. Wes tpr. Pfandbr. Grossh. Pos. do. do. do. Ostpr. Pfandhr. Pomm. do. Kur- u. Neum. do. Schlesische do.

. 1 Erl. Pots. kisenk. 5 172 186g. r i⸗ do. do. Prior. Obl. 4 1604 103 g/ PMgd. Lp. Eisenb. J 6

9 do. do. Prior. Ohl. 4 103 100 Brl. Anh. Bisenb. 144 * 102 3 do. do. Prior. Obl. 1033

45 Dũss. Elb. Biseub. 88 87 101 do. do. Prior. Obl. 98 . Rhein. Eisenb. 84

do. do. Prior. Obl. 98 146 145

1035

1187 117

=*

.

Brl. Frankf. Eisb. do. do. Prior. Obl. Ob. -Schles. Eisb. do. Lt. B. v. eingex. ** B. St. B. Lt. A u. R 12265 12175 2 Magdeb. Ilalber- 114 städter Eisenb. 119 118 * Bresl- Schweidn.- Freihæ. Risenb.“ 119 118 Pr. Cour. Thlr. zu 30 Sgr.

Brief. Geld.

Amsterdam Kurz 141 * 141 do. 2 Mt. 1407 1403 Hamburg . Kurz 151 do. 2 Mt. 150 1493 London st. 3 Mt. 6 25 2 Mt. S0) 2 Mt. 1042 2 Mt. 2 Mt. 8 Tage 100 100 Thlr. 2 nm 99 Franlefurt a. M. W. .. ...... ..... 100 FI. 2 Mt. 56 28 100 skpIl. 3 Woch. 1073

113;

. 2 1

-- - S .

Gold al marco. Friedriehsd' or. And. GIdin. à 5 Th. Nisconto.

IH echSe l- Cours.

Leipzig in Courant im 14 ThlI. Fuss..

Petersburg

Auswärtige Börsen.

Amsterdam, 21. Jan. Niederl. wirkl. Sch. 54135. 396 Span. 32.

Antwerpen, 20. Jun. Zinsl. 65. Neue Anl. 20.

Frankfurt a. M., 22. Jan. 5ö5b Met. 113. Bank- Actien 2020. p. ult. 2021. RBayr. Bank-Actien 687 6. Ilope 90 C. Stiel. S93 G. 1Int. 54. Poln. 300 FI. 95 G. do. Soo FI. 983. do. 200 EI. 323 6.

Hamburg, 23. Jun. Bank-Actien 1690. Engl. Russ. 1123 6.

Lond on, 19. Jan. Cons. 395 962. RBelg. 104. Neue Aul. 224. Pas- sive 55. Ausg. Sch. 123. 2395 Holl. 54. 59h do. 1005. Neue Port. 45. Engl. Russ. II63. Bras. 77. chili 1013. Columb. —. Mex. 323. Peru 22.

Paris, 20. Jan. 596 Rente fin eour. 124. 80. 395 Rente fin eour. 82. 660. h9ꝰh Neapl. au ceompt. 106. 85. h 96 Span. Rente 30. Pass. 53.

Wien, 21. Jan. Anl. de 1834 185J. de iss 122. Rank Aetien 1633. Nordb. 1345. g6lIoggn. 1155. Nail. 1083. Livorn. 9g8z. Pesth. 102.

Mleteorologische Beobachtungen.

1844. Morgens 24. Jan. 6 Uhr. 2 Uhr.

Nach einmaliger Beobachtung.

Nachmittags Abends 10 Uhr.

Luftdruck. ... 338, 20 Par. 337, 32* Par. 336,787 Par. Quellwärme 5,8) R. Luft würme ... 4,69 R. O, s? n. * 1,77 R. Flusswärme O, 17 R. Thanpunkt ... 6,47 R. 2,97 R. * 0,7“ R. Boden wärme 3,7 R. Duunstsiüttigung S9 pet. S3 pCt. gl pet. Aus düůnstung (, oo, Rh. Wetter heiter. Schnee. Regen. Niederschlag (0, a7 Rh. Ww. VW. W. Würme wechsel 6,47 W. 4 1,s8? R.

1,25 R. .. 3,90 R... S8 pet. WNw.

Wolkenzug. .. Tagesmittel: 337,12 PF. ...

Königliche Schauspiele. e a, 26. Jan. Regine, Lustspiel in 5 Abth. Hierauf: Lie—⸗ beshändel, komisches Ballet in 3 Gemälden, von P. Taglioni. Im Konzertsaale: 1) La vengeance italienne, vaudeville en 2 actes. 2) Dieu vous bénisse! vaudeville en 1 acte. La représentation au bénéfice de Mr. Francisque est remise

la semaine prochaine. Sonnabend, 27. Jan. Vicomte von Létorières.

Rönigsstädtisches Theater.

Freitag, 26. Jan. Gast⸗Vorstellung des Kinder Ballets des Herrn Price aus Kopenhagen in 2 Abtheilungen. Erste Abthei⸗ lung (nach dem ersten Stüch : 1) La Gitana, spanischer Nationaltanz, mit Kastägnetten, ausgeführt von Clara. 2) Der Leitertanz. 3) Steyersches Pas de deux, ausgeführt von Clara und Rosa. Zweite Abtheilung (nach dem zweiten Stück): Der Sultan und seine Sklaven, Mohrentanz, ausgeführt von sämmtlichen Kindern. Dazu: Eine . nach Spanien. Posse in 2 Alten, von B. A. Herrmann. Vorher: Nach Sonnenuntergang. Lustspiel in 4 Akt, von G. Lotz.

Sonnabend, 27. Jan. (Italienische Opern⸗Vorstellung. ) Lucia di Lammermoor. (Sgr. Napoleone Moriani, Kaiserlich österreichi⸗ scher Kammersänger: Edgardo, als Gast.)

Veraniwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen. Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober Hofbuchdruckerei. Beilage

Beilage zur Allgemein

165 en Preußischen

Zeitung.

Freitag den 26sten Januar.

Inhalt.

Iuland. Mün ster. Land Armenhaus zu Benninghausen.

Deut fche Bundesstaaten. Sachsen. 7. Bevõllerungẽ Verhãltnisse. Grh Hessen. Offenbach. Herstellung der Passage uhr den Main. Freie Städte. Hamburg. Feuerfassen-Änleihe.

Desterreichische Monarchie. Schreiben aus Prag. ( Sanitäts- wesen; Hof⸗ und Staats- Handbuch; die böhmische Brandschaden⸗Ver⸗ sicherungs - Anstalt.)

Frankreich. Paris. Indirekte Stagts-Einkünste des vorigen Jah⸗ les. Betrag der einzelnen Budgets für nächstes Jahr. Zurechiwei⸗ sung eines Geschworenen. Vermischtes.

Schweiz. Bern. Die Kresinen - Anstalt auf dem Abendberge. Solothurn. Reform der Gefangenhäuser.

La Plata⸗Stagten. Schreiben aus Paris. (Protestation und Vor—

stellung der in Montevideo ansässigen Franzosen.)

Handels⸗ und Börsen⸗Nachrichten. Stettin. Marltbericht. Dir schau. Schifffahrt. Riga. Mailtbericht. Pari s. Börse. London. Getraidemarlt.

IJuland. Vt ünster, 20. Jan. Das heutige Amtsblatt enthält eine

llebersicht über die wirthschaftliche und polizeiliche Verwaltung des Land ⸗Armenhauses zu Benninghausen für 1842, aus der wir folgende Haupt. Er gebnisse entnehmen. Die Einnghmen während des Jahres 1812 waren 31,032 Rthlr. 9 Sgr. 5 Pf., (darunter Bestand vom dorigen Jahre 4150 Rthlr. 20 Sgr. 11 Pf., Zinsen von Napital⸗ Wgrmögen Sas Rthlr. 17 Sgr. 8 Pf., Ertrag von Grunbstücken 330 Rthlr. 21 Sgr. 4 Pf, Kostgeld 2515 Rihlr. 6 Sgr. 16 Pf. Arbeitsverdienst 356) Rthlr. 9 Pf, verkaufte Fabrikate 4035 Rthlr. 16 Sgr. 3 Pf, verkaufte Steine vom Feldziegelbrande 1895 Rthlr. 2 Sgr., Provinzial⸗ Beiträge 7331 Rthlr. 16 Sgr. 1 Pf. Zuschuß aus der Regierungs⸗Hauptkasse zu Arnsberg 1651 Rthlr. ). Die Aus⸗ gaben (worunter ein Zuschuß von 800 Rthlr. Ii Taubstummen⸗Anstalten und ein anderer von 3163 Rthlr. 7 Sgr. 4 Pf. für die Provinzial— leg Anstalt zu Gesecke) beliefen sich nur auf 27, 263 Rthlr. 7 Sgr. 11 pf es blieb daher zu Schlusse der Rechnung ein Bestand von 33 Rthlr. 1 Sgr. 6, Pf. Durchschnittlich waren 235 Personen in der, Anstalt und ausschließlich der Kranken und Kinder 150 Arbeits= fähige, welche mit verschiedenen Arbeiten in und außer dem Hause beschäftigt wurden. Diese Uebersicht ergiebt, wie auch die am 2ten und 3. November d. J., mit den Herren ständischen Deputirten und Kommissarien der Königlichen Regierungen vollzogene General⸗Visita⸗ tion erfreuend bestätigt hat, daß die Anstalt in sehr befriedigendem Zustande sich befindet.

Ausland.

Deutsche Gundesstaaten.

Sach sen. Plauen, 29. Jan. Die Haupt⸗Seelenzahl der Kreisstadt Plauen, welche mit Einschluß der unter Amts ⸗Jurisbiction gehörigen 7 Häuser und beiden Elster⸗Mühlen 871 katastrirte Gebäude (nämlich 719 Wohnhäuser und 152 unbewohnbare Gebäude und Scheu⸗ nen) zählt, beträgt nach der am 1. Dezember 1843 veranstalteten Volkszählung 19628, nämlich 5080 männlichen und 5518 weiblichen Geschlechts, in 2202 Haushaltungen, 16598 Ehepaare und 3112 männ⸗ liche und 3901 weibliche Personen ledigen Standes, mit Einschluß von 145 Wittwern, 366 Wittwen, 7 geschiedenen Männern und 15 geschiedenen Frauen; nach der Religions Verschiedenheit 19, 534 Evan gelisch⸗lutherische, 4 Reformirte, 39 Katholiken und 1 Israelit. Die Be⸗ völkerung Plauens ist demnach seit dem 1. Dezember 1840 um 476, seit dem J. Dezember 1837 um 1145, seit dem 1. Dezember 1834 um 1599 und seit dem 3. Juli 1832 um 2058 Seelen gestiegen. Im Jahre 1843 sind in Plauen 483 Kinder geboren, 30 Personen ge⸗ storben, 13 Paare aufgeboten und 81 Paare getraut worben. Die Zahl der Kommunikanten betrug 6072.

Grh. Hessen, Offenbach, 20. Jan, (Gr. H. 3) Nach Abgang des Main-Eises ist heute die hiestge Schiffbrücke aufgefah⸗ ren und somit die ungehinderte Passage über solche wieder hergestellt worden.

Freie Städte. Hamburg, 17. Jan. Die für diesen Mergeu angesetzte Unterzeichnung der 3 Mill. M. B. Feuerkassen- Anleihe war innerhalb 10 Minuten beendigt. Von den circa 126 Per⸗ sonen, welche sich gemeldet hatten, konnten nur 14 befriedigt werden. An der Börse stiegen darauf diese Papiere bis 97 pCt., sind also pCt. besser notirt. Jetzt ist also der so lange zurückgehaltene Rest auch vertheilt, und die Speculation hat ein Ende.

Oesterreichische Monarchie.

v Prag. 17. Jan. Der Antrag der Hof⸗Behörden, Aufhebung der Prämien, welche jährlich an einige um 6 dip ge verdiente Aerzte ausbezahlt werden, ist von Sr. Majestät nicht ge⸗ nehmigt, dagegen aber angeordnet worden, daß künftig bei Ver- theilung der Impf⸗Prämien nur auf wirkliche, außergewöhnliche Ver⸗ dienste in diesem Sanitätszweige Rücksicht zu nehmen sei.

Der veraltete Titel; Hof und Staats⸗Schematismus, welchen bisher der alljährlich erscheinende Almanach aller bffentlichen Behörben und der bei selben Bediensteten führte, ist für die Zukunft in jenen: „Hof- und Staats- Handbuch“ verändert worden. Auch der in jeder Provinz erscheinende Almanach wird künftig den Titel: „Provinzial⸗ Handbuch“ führen.

Nach dem letzten Jahres⸗Berichte der böhmischen wechselseitigen Brandschaden⸗Versicherungs⸗Anstalt war der Einlagewerth der ver= sicherken Gebäude auf 35,39, 610 Fl. Conv. Mze. gestiegen. Die Vereins -Auslagen an Brandschaden-Vergütungen und Verwaltunge—= Kosten betrugen 197,857 Fl. 59 Kr. Das eigene Vermögen bes Vereins hat sich bis auf 2K, 677 Fl. 47 Kr. vermehrt, dadon ber Reserve⸗ Fonds mit fruchibringenden sicheren Aktiven im Betrage von 172,151 Fl. 43 Kr. Während des 14jährigen Bestehens dieser Ge⸗ sellschaft betrug der Werth der Versicherungen 621, 549, 300 Fl., an klassenmäßigen Beiträgen gingen ein 2,345,308 Fl. 58 Kr., die Ge⸗ sammt⸗ Auslagen betrugen 33394811 Fl. 41 Kr., die Zahlungen betrugen von 100 Fl. des Einkommens im Durchschnitte für jedes Jahr 235 Kr., die aber nach der i n n, der Gebäude so verschieden, daß sie von 3045, Kr. für die gefährlichste Art von Ge⸗ bäuden, bei den die wenigste Gefahr bietenden bis auf 753 Kr. für jeden Betrag von 100 ! sinken, so daß die Zahlungen der Mit⸗ glieder dieses auf Gegenseitigkeit gegründeten Versicheruͤngs⸗ Vereins ch, im Durchschnitte der ah. merklich geringer stellen, als die fixen Prämien anderer Assekuranz⸗Gesellschaften.

Frankreich.

Paris, 18. Jan. Es ist so eben ein offizieller Bericht über den Ertrag der indirekten Steuern im Jahre 1813 und eine Ver— gleichung desselben mit dem der beiden vorhergehenden Jahre erschienen. Die Gesammt⸗Summie dieser Einkünfte belief sich im vorigen Jahre auf 76h57 3, 909 Ir. Im Jahre 1842 hatte dieselbe 751, 257, 001 Zr. und 1841 nur 715,673,000 Fr. betragen. Die Einregistrirungs⸗ und Hypotheken⸗Gebühren haben 2075 Millionen, die Zoll- und Schiff⸗ fahrts- Abgaben 197 Millionen, die Salzsteuer 58, die Einkünfte vom erotischen Zucker 44 (wovon 37 auf den französischen Kolonial⸗Zucker kommen), die vom einheimischen Zucker 7, Millionen, die vom Ta— back 10475, die Getränksteuer 9b, der innere Land- und Wasser— Transport 385, die Post 45, der Paketboot-Dienst 1,035, 000 Fr. eingebracht, Am bedeutendsten war die Zunahme des Ertrags im Jahre 1843 in den Einregistrirungs- und Stempel Gebühren, wo sie 5 Millionen betrug, in den Zöllen mit 4, Millionen, im Taback mit 3. und im inneren Transport mit 1,398, 000 Fr. Abgenommen hat der Ertrag von dem an den Küsten gewonnenen Salz um 1, Million, aber die im Innern von diesem Lebens⸗ mittel erhobene Abgabe zeigt einen fast entsprechenden Mehr⸗ Ertrag. Der einheimische Zucker ergiebt einen Ausfall von 1 Million, auf den man gefaßt sein mußte. Auch der Verkauf von Pulver und der Ertrag der Malle⸗Posten hat 637,00) Fr. weniger eingebracht; eben so zeigt sich in der Getränksteuer ein Verlust von 19,0990 Fr. Der Ertrag der Posten ist sich gleich geblieben, aber die Einnahme an Passagiergeld auf den französischen Paketböten in der Levante ist im Steigen, wenn auch langsam, und im Tabacks—⸗ Verbrauch macht sich ein anhaltender bedeutender Fortschritt be⸗ merklich. Die Zunahme der Einkünfte aus den indirekten Steuern beträgt im vorigen Jahre gegen das Jahr 1812 im Ganzen 135 Million und gegen 1811 fast 49 Millionen, im Mittel also 21 Millionen, welches als die Durchschnittszahl ber jaährlichen Vermehrung dieser Einkünfte seit dem Bestehen der Juli⸗ Regierung angenommen worden ist. Im Jahre 1831 iberstiegen dieselben nicht 551 Millionen, und jetzt betragen sie 765 Millionen, also ein Zu⸗ wachs von 211 Millionen, wobei noch ein Nachlaß von 32 Millionen in der Getränksteuer stattgefunden hat. Von 1816 bis 1830 hat nach einer ofsiziellen Berechnung die Zunahme des Ertrages der in⸗ direkten Steuern sich jährlich nur auf 14 bis 15 Millionen im Durch⸗ schnitt belaufen. Von 1831 bis 1841 hat die Bevölkerung um etwa 5 pCt., der Ertrag dieser Einkünfte aber um 38 pCt. zugenommen, was in dem offiziellen Bericht mit Betonung hervorgehoben ist, um daraus auf die Zunahme des Verbrauchs ünd der Production, also des öffentlichen Wohlstandes und Vermögens schließen zu lassen. Der Unterschied in den einzelnen Zweigen der Einkünfte stellt sich für die Jahre 1831 und 1813 folgendermaßen:

1831. 1843.

Einregistrirung, Stempel und Domainen 186 Mill. Zölle, Schifffahrt und Zucker Getränke

Andere Einkünfte ...... ö . 5561 Mill. 765 Mill.

Für das Jahr 1815 sind, nach den der Deputirten⸗Kammer von dem Finanz- Minister bereits gemachten Vorlagen, die Budgets der einzelnen Ministerien so ziemlich geblieben, wie im Jahr 18414, bald etwas mehr, bald etwas weniger. Das Kriegs⸗-Budget wird um 2,127,374 Fr. (73,911 auf Algerien), das Marine Budget um 143.734, das des Innern um 278,744, das Budget der Justiz um 22, 5900, das des Handels und Ackerbaues um 10 f, 565 Fr., welche jedoch für die Industrie⸗Ausstellungs Kosten beinahe wieder aufgehen, vermindert. Dagegen erhalten mehr: Kultus 136,106, auswärtige An elegenheiten 1141100, öffentlicher Unterricht 205,400, öffentliche Arbeiten, 1, 25,5600 Ir. Dieses letztere Budget, im Jahre 1830 mit 34 Millionen dotirt, ist es jezt mit 150.

„Die bei dem O'Connellschen Prozeß in Irland erhobene Klage über parteiische Zusammenstellung der Jury hat in Frankreich sogleich Nachahmung gefunden, indem ein hiesiger Geschworener, Doktor Baudelocque, in der Quotidien ne barůüber Beschwerde führt, daß bei der neulich verhandelten Anklage gegen dieselbe, bie mit Verur= theilung dieses Blattes endete, das öffentliche Ministerium alle dieje⸗ nigen der durchs Loos bezeichneten Geschworenen, darunter auch ihn selbst, zurückgewiesen habe, die einem freien Lebensberuf oblägen. „Ohne Zweifel sagt Dr. Baudelocque, ein Legitimist, „hatte das öffentliche Ministerium, eben so wie bie Anwalte ber verklagten Partei, das Recht, zehn von uns aus der Liste zu streichen; ist es aber nicht traurig, diese oder jene politische Meinung ausschließlich durch Geschworene aus der handeltreibenden Klasse abgeurtheilt zu sehen? Wie sollen sich wohl unsere Institutionen

vervollkommnen, wenn man aus der Jury alle Männer ausscheidet, die

ihre Intelligenz durch lange Studien entwickelt habe:? Ein gutes

Gesetz über die Geschworenen⸗Justitution ist also sehr nöthig.“ Üeber

dieses Schreiben, welches den Tag nach seinem Erscheinen unter den

Geschworenen des hiesigen Assisenhofes lebhaft besprochen wurde,

ließ der Präsident dieses Tribunals, Herrn Poustier, nach Eröffnung

der Sitzung einen scharfen Tadel ergehen, indem er einerseiis die

darin aufgestellte Behauptung für unrschtig erklärte, mit dem Hinzu⸗

fügen, daß übrigens in politischen Dingen die Gesellschaft und die

Angeklagten bei den Handeltreibenden ebensowohl Sinn für das Wohl

des Landes wie Bürgschaft für völlige Unabhängigkeit fänden, ande⸗

rerseits aber die in jenem Schreiben liegende Urbertretung der Ge⸗

setze rügte, welche jedwede Bezeichnung der Geschworenen, bie bei

Abgebung eines Urtheils mitgewirkt, streng verbieten.

In dem bevorstehenden parlamentarischen Kampfe dürften auch

die Angelegenheiten der syrischen Christen zur Sprache kommen. Als

Ursache der Reise des Erzbischofs Murad von Laobicen nach Paris

wird von den ministeriellen Blättern angegeben:; „er sei gekommen,

um den Schutz der französischen Regierung zu Gunsten seiner Nation

anzuflehen, die in den letzten Jahren in Folge der syrischen Revolu⸗

tion so viel gelitten.“

Der Constitutionnel ist mit dem . des Herrn von Tocqueville gegen das Ministerium hinsichtlich der Unterrichts- Frage, aber auch mit der Antwort des Herrn Villemain zufrieben: mit Herrn von Tocqueville, weil dieser gefagt, daß das Ministerium ein un⸗ nniges System besolge, indem es Leidenschaften und Anmaßungen chone, welche den Staat bedrohten; mit Herrn Villemain, wel er auf eine zesbhicte Weise die Universltät gegen einige Vorwürfe des herrn von Tocqueville vertheidigt habe. Dies ist guch bie Meinung des Courrter fran gig. Der National wirft Herrn von Tocque⸗ zille vor, keine Thatsgche angeführt zu haben, weiche bie Frage des Unterrichts aufflzren könnte unt eine sinnleere Rede gehalten zu Haben,

welche Herrn Villemain nur die Gelegenheit zu eincr siegreichen Rieplit

verschafft habe. Der Commerce beklagt sich über die ganze Art, wie die Adreß-Diskussion in der Kammer geführt werde, indem sie das Resultat habe, die schon so wenig . Bewegung der Sitzun⸗ gen noch zu schwächen. Er beschuldigt die Opposstion der Kälte bei den Debatten, weil es ihr zustehe, den Gemüthern Aufschwung und Bewegung zu geben.

Der neue Minister der öffentlichen Bauten, Herr Dumon, ist von dem Wahl = Kollegium zu Agen fast einstimmig wieder zum De⸗ putirten gewählt worden, und an die Stelle des zum Pair ernannten Herrn Passy hat das Wahl-Kollegium von Louviers den ministeriel⸗ len Kandidaten, Herrn Charles 5 zum Deputirten gewählt.

„Der Prinz Max von Bayern hat vorgestern beim Könige ge⸗ speist; unter den anderen zur Tafel geladenen Gästen befand sich auch der Marquis de Dalmatie, der vor einigen Tagen von seinem Ge—⸗ sandtschafts Posten in Berlin hier eingetroffen ist, um den Kammer⸗ Sitzungen beizuwohnen.

General Pajol wurde gestern Abend bei einem Spaziergang auf . 39 r . hg man brachte ihn in einer

ütsche nach Hause, doch soll der Anfall nicht von gefährli Charakter sein. ,

Die Klage Jules Janin's gegen Felix Pyat wird am 31. . M. vor der siebenten Kammer des Tribunals erster Instanz des Seine⸗ Departements zur Verhandlung kommen.

Sch weijz.

Bern, 15. Jan. Die Kretinen⸗Anstalt auf dem Abendberge bei Interlacken hat den Beweis geliefert, baß beinahe alle Kinder, welche vor ihrem vierten, Jahre in sorgfältige Behandlung genommen werden, von dem Kretinismus in physischer, wie in intellektueller Be⸗ ziehung befreit werden können; noch jetzt lebt im Wallis einer der geachtetsten Aerzte, welcher in seiner Jugend den vollständigen Habi⸗ tus eines Kretins zeigte. Herr Guggenbühl schreibt die Ursache des Kretinismus zumeist den Wohnungen in engen Bergthälern zu, welche keinen Luftzug haben, und in der That zeigen sich auch die meisten Kretinen in den Schluchten der Berge. Teider widersetzt sich noch ein großer Theil des ungebildeten Landvolfs der Kur der Kretinen; in Wallis, wo die meisten vorkommen, hält sich jede Fa⸗ milie für unglücklich, welche keinen Kretinen in ihrer Mitte besitzt; man verehrt sie wie eine Art Heilige, welche den ganzen Zorn Got⸗ tes, der sonst der Familie bestimmt war, auf ihre Schultern nehmen. Es wäre zu wünschen, daß von Selten der dort sehr einflußreichen Beistlichkeit diesem Vorurtheile kein Vorschub geleistet, sondern von denselben kräftig dazu beigetragen würde, den Wahn auszurotten.

Solothurn, 15. Jan. In Solothurn beschäftigt man si erustlich mit iner Reform der Gefangenenhäufer. af sucht '. Systeme der Vereinzelung und des Schweigens so darin zu modifizi⸗ ren, daß die Nachtheile, welche die Befolgung des Auburnschen Systems in der Waadt und in Genf hat, namentlich die häufigen Geisteskrankheiten, darin wegfallen sollen.

Ca Plata -Staaten.

. Paris, 14. Jan. Der französische General ⸗Konsul Montevideo, Herr Pichon, hatte die . der dortigen * welche den Namen „sranzostsche Legion“ sich beilegt aub mit an! zösischer Kokarde und Fahne sich s hmückt, als alle anderen Mittel 2 , . 2 . Beobachtung der Neutralität in bem

ampfe gegen die Argentiner zu vermögen, vergebli ĩ mit dem r n. ihrer Nationalität 2 * , 2 n, laute des französischen Gesetzes, wonach jeber Frauzose seine Natio- nalität verliert, sobald er in ausländische Dienste tritt. Die Fran⸗ zosen dort aber behaupten, nur durch den Mangel des ihnen noth⸗ wendigen Schutzes in die Nothwendigkeit versetzt worden zu sein, die Waffen zu ergreifen und fügten sich auch auf diese Drohung des Konsuls nicht. Der französische Konsul erklärte nun der Regierung von Montevideo, daß sie sich selbst die Folgen zuzuschreiben hätte, die von Seiten Frankreichs für sie eintreten könnten, wenn die Franzosen daselbst fortführen, an dem Kriege gegen die Argentiner Theil zu nehmen. Hierauf endlich gab die Legion nach, legte die franzsischen Farben und die französische Kokarde ab und löschte aus ihrer ahne den Namen Frankreichs aus. Jedoch protestirte sie zugleich gegen diese Forderung und richtete an die Depütirten⸗Kammer eine Penition in welcher sie ihre Klagen auseinandersetzt und den ben nationalen Juteressen gebührenden Schutz verlangt. Da die Sache so zu De⸗ batten in der Deputirten⸗-Kammer Anlaß geben wird, so dürfte es nicht ohne Interesse sein, diese Aktenstücke kennen zu lernen.

. I. P rote st ati on. Wir, die unterzeichneten Franzosen, niedergelassen auf dem Gebiete der vrientalischen Nepublis des Uruguay, und jetzt bewaffnet in Folge der un= seligen Ereignisse, welche in bu n Lande den auswärtigen Krieg herbeige⸗ führt haben, den Rosas gegen dasselbe führt, . . . . Weise,

wir bei Ergreifung der Waffen zu unserer eigenen Vertheidi und zum Schuße unserer ge feen und unseres ig hl, ö . lind von den feindlichen Streitkräften, welche in diesem Augenblicke die Stadt Menlevideo, Hauplstadt der besagten Nepublif, belagern, niemals daran ge⸗ , uns den Ansichten oder der Politik unserer Regierung zu wi⸗ ersetzen;

Daß wir niemals uns strasbar erachtet haben, indem wir als ahne Farben, annahmen, die denen sich annäherten, unter welchen unsere 3. und Viele unter uns gelämpft haben; ; 5 Daß nichts uns natürlicher schien, als unsere National- Kokarde zu

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