1844 / 32 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

g der Regierungen Englands, Frankreichs und

von einer Einigun Krieges der La Plata Staaten er⸗

; i. des - Pra fiene zn. , leeres Gerücht, Herr Mandeville, der

2. d r f. . . n Buenos Mhrts, hätte zwar Instmurtionen erhai⸗=

britische Mini ; . 2 ĩ eit zu verabsäumen, wodurch das Ende des Krie * ,, könnte, aber teinesweges eine Vereinbarung

drei Mächte zu erzielen, um dem Kriege gegen den er, , n ,,. ein Ende zu machen. Ein solches Ver⸗ fahren involvire eine grobe Verletzung des Völkerrechts, wie sie den jeßigen Mächten der civilisirten Welt nicht beizumessen sei. 'In England geht man jetzt mit dem Plane um, an der Mündung der Themse und auch an anderen Punkten, wo die Ufer zur Anlegung von Befestigungsbauten ungeeignet oder zum Schutze gegen feindliche Angriffe nicht genügend sind, auf eisernen Pfeilern eiserne Jnseln mit Geschütz Batterieen zu errichten. Aehnliche Bauten zur Errichtung von Leuchtfeuern haben den Gedanken an die Hand gegeben und seine Ausführbarkeit bereits erwiesen.

Lord Wharncliffe, Präsident des Geheimen Raths, soll dem Leeds Mercury zu Folge, von der Königin zum Grafen ernannt werden. Die Versammlungen der Anhänger der landwirthschaftlichen In= teressen für Beibehaltung der , . und die der League, für Abschaffung derselben werden fortwährend mit vielem Eifer betrieben.

Selgie n.

Brüssel, 28. Jan. Im Verlauf der Verhandlungen über das Budget des Ministersums des Innern hat ein Amendement der flan⸗ drischen Deputirten, welches zum Zweck hatte, die im Budget aufge⸗ führte Summe von 75,000 Fr. für verschiedene der alten Linnen— Industrie zu bewilligende Ermunterungen auf 200,900 Fr. zu er⸗ höhen, lebhafte Debatten veranlaßt. Der Minister gab seine Zu⸗ stimmung, daß man 150,000 Fr. bewillige, und dieser Vorschlag wurde schließlich von der Kammer angenommen.

Spanien.

Madrid, 20. Jan. Die Königin hat mittelst einer Ordon⸗ nanz die seit dem Jahre 1836 exilirten Erzbischöfe von Sevilla und San Jago aus der Verbannung zurückberufen und von neuem an die Spitze ihrer Diözese gestellt.

Griechenland.

R Athen, 109. Jan. Heute sind die gebruckten Exemplare des Entwurfs der Constitution unter die Deputirten vertheilt worden. Der Inhalt ist im Wesentlichen mit dem übereinstimmend, was ich Ihnen mit dem letzten Briefe am 6ten übersandte. Nur folgende Bestimmungen sind noch hinzuzufügen:

Der König ernennt die Senatoren auf zehn Jahre. Der Senat besteht aus 27 bis 40 Mitgliedern, die in gewissen aufgeführ⸗ ten hohen Aemtern dem Staate gedient haben müssen. Die Depu⸗ tirten⸗Kammer besteht aus 80 Mitgliedern. Die Senatoren bekom⸗ men einen firen Gehalt von 500 Drachmen pro Monat. Wenn sie eine sonstige Stelle im Staatsdienste bekleiden, die weniger einbringt, bekommen sie nur den Unterschied vergütet, um 500. Drachmen voll zu machen. Die Deputirten erhalten eine Entschädigung von 250 Drachmen pro Monat während der Dauer der Session. Das Wahl⸗ Gesetz wird nächstens erscheinen. Die Kammern werden jährlich am 15. (27.) Januar zusammenkommen und wenigstens 2 Monate ver⸗ sammelt bleiben. Blos die gegenwärtigen halten 3 Monate lang nach desinitiver Annahme der Constitution ihre Sitzungen. .

Gestern war eine außerordentliche Sitzung der National-Ver⸗ sammlung, um zu diskutiren, ob der Entwurf der Constitution erst dem Könige vorgelegt oder von der Versammlung diskutirt werden solle. Man entschied sich für letzteres. ö

Vorgestern verschied in Athen nach langer Krankheit, im hohen Alter von 96 Jahren, der Fürst Karadjä, früher türkischer Hospodar der Wallachei. Er wurde heute beerdigt.

O München, 25. Jan. Von denjenigen Landsleuten, die sich am 6ten im Piräeus auf dem Dampfboot eingeschifft haben, deren übrigens nur funfzehn gewesen i nicht einige dreißig, wie berichtet worden ist, dürfen wir, gemäß brieflicher Mittheilungen aus Triest, die Reisefähigsten morgen oder übermorgen hier erwarten. Man sieht ihrer Ankunft aus schon erwähnten Gründen mit doppelter Neugierde entgegen. Zwar sind diesen Morgen wieder eine Anzahl Briefe aus Athen hier eingetroffen, aber theils reichen sie nur bis zum 10. Januar, indem die Ueberfahrt durch stürmische Witterung um zwei Tage ver⸗ längert wurde, theils scheint ihr Inhalt nicht einmal über noch ältere Vorgänge das erwünschte Licht zu verbreiten, wenigstens in wie weit z bis jetzt bekannt geworden ist. Ich hebe einstweilen Folgendes

ervor.

Am Tag des Postschlusses (den 10. Januar) fand die feierliche Bestattung des ehemaligen Hospodars der Wallachei, Caradja, statt, und in Folge davon ging es in den Straßen der Siadt sehr lebhaft zu, ohne daß jedoch die geringste Unorbnung stattgefunden hätte. Ueberhaupt war die Ordnung nicht mehr gestört worden, was wohl gutentheils einer Maßregel beizumessen ist, die, wenn konsequent und energisch durchgeführt, der Stadt vom wesentlichsten Nutzen werden muß. Einige Mordanfälle, die, wie es scheint, zahlreichen Räubereien und. Diebstählen gefolgt waren, hatten nämlich einen Regierungs— Befehl veranlaßt, in dessen Folge die Handhabung auch der gewöhn⸗ lichen Polizei dem Militair-Gouverneur anvertraut wird.

Die alsbaldige Freilassung des General-Masors und ehemaligen General⸗Adjutanten des Königs, Gennäos Kolokotronis, bestätigt ssch,

I, wie, daß er eine weitere Ahndung seiner willkürlichen Reife nach künchen weder, noch seines früheren Benehmens in Athen selbst zu ge⸗ wärtigen haben soll. Dagegen will über die ministerielle Krisis nichts verlauten, als daß Palamidis aus dem Minister⸗Rath getreten war und sich öffentlich als entschlossen erklärt hatte, bei erster Gelegenheit inmitten der National⸗Versammlung die Gründe seines Austritts in einer Weise entwickeln zu wollen, welche zeigen werbe, wo die wahren Der un zu , . und wo nicht. Es liegt darin, wie es we⸗ wn den Anschein hat, ein Beweis dafür, daß die ministerielle . in deren Folge Paiamidis das Portefeuille bes Innern abge⸗ f . 3 , r die Antinappisten herbeigeführt worden ö n vorüber darübe habe ich in , . Säammiliche gr lunge · Ann d ef einzelne 5 denen sie di nge ö Ber r

8 daß man zufrieden sein wörd orten . . ; en daran denken, daß es

hen sich unsere Lands⸗

aber nicht mehr

200

Eisenbahnen. .

Köln, 27. Jan. Die Bonn-Kölner Eisenbahn ist nunmehr zur efahrung vollendet. Es haben in den letzten Tagen bereits mehrere robefahrten auf derselben stattgefunden. Heute soll sie von Kommis⸗ rien der Königl. Negierung befahren werden. Ihrer Eröffnung wird ann kein Hinderniß mehr entgegen stehen und dieselbe noch vor dem RFarneval stattfinden können. ö

Preßburg, 13. Jan. (A. 3.) Noch im Laufe dieses, spä⸗ testens er m r. Mond wird die Eisenbahnfrage dem Landtage vorgelegt werden. Die mit der Behandlung dieses wichtigen Gegen⸗ standes beauftragte Regnikolar-Deputation hat ihren umfassenden Bericht bereits vollendet und in demselben den Ständen des König⸗ reichs Ungarn die Zinsengarantie als das geeignetste und zweckdien⸗ lichste Unterstützungsmittel für derlei Privat Unternehmungen im All⸗ emeinen auf das Wärmste anempfohlen. Diese Kommission hat ins⸗ a, für die ungarische Central-Eisenbahn, und zwar zuerst für die dem Lande am wichtigsten scheinende Linie von Debrezin bis Pesth, eine den Landesverhältnissen angemessene Zinsensicherung in Antrag zu stellen, sich veranlaßt gesehen. Bei der zu gewärtigenden Berathung des Landtags wird es aber dann nicht schwer fallen, den Beweis zu liefern, daß eine Zinsen-Garantie für beide vereinigte Bahnen von Preßburg bis Pesth, und von dort nach Debrezin, von einer und derselben Gesellschaft ins Werk gerichtet, ein ungleich ge⸗ ringeres Risiko dem Lande in Aussicht stellen müsse, als wenn dasselbe blos für die anerkannt minder einträgliche debreziner Linie die Ga⸗ rantie eingehen sollte. Es wird dabei Jedermann einleuchtend sein, daß der wahrscheinliche Ausfall bei der letzteren nur durch das un⸗ zweifelhaft günstigere Erträgniß der ersteren wieder ausgeglichen iet den kann. Daß diese Wahrheit in Ungarn Anllang gefunden, zeigen die Blät⸗ ter des pesther Hiriap, nach welchen schon mehrere Komitate (das honther, beregher ꝛc. sich zu einer Zinsen⸗Garantie von fünf, sogar sechs Prozent für die ungarische Central Eisenbahn in ihrer ganzen Ausdehnung bereit erklärt und ihren Deputirten dies falls Instruction ertheilt haben. Wir halten uns überzeugt, daß auch die meisten übrigen Komitate, sobald die Congregationen statthaben und das Gesuüch der ungarischen Central⸗Eisenbahn - Gesellschaft um Unter⸗ stützung ihrer Unternehmung dabei zur Sprache kommt, diesem Beispiel sicher folgen werden. Bereits in diesem Augenblicke scheinen viele ähnliche günstige Entscheidungen gefaßt und zur Veröffentlichung vorbereitet. Haben die Ungarn auf dem diesjährigen Landtag einmal das Prin⸗ zip der Zinsen- Garantie angenommen, ein entsprechendes Gesetz kreirt und um die Allerhöchste Sanction desselben angesucht, die wohl kaum ausbleiben dürfte, so wird auch die längst erwartete Genehmigung des unumgänglich nothwendigen integrirenden Theils der ganzen Bahnlinie, des Flügels von der ungarischen Gränze bis zum An⸗— schlusse an die Kaiser Ferdinands-Nordbahn, sicher erfolgen; so wer⸗ den so manche andere Hindernisse, welche bis jetzt der Ausführung dieses großen Nationalwerkes entgegenstanden, aus dem Wege ge⸗— räumt und insbesondere die Sorge, auf welche Weise die zum Baue nöthigen Kapitalien herbeigeschafft werden können, leicht und sicher beseitigt werden.

Berlin-Potsdamer Eisenbahn. In der Woche vom 23. bis incl. den 29. Januar c. fuhren auf der Berlin- Potsdamer Eisenbahn 4108 Persgnen.

Berlin-Stettiner Eisenbahn. Frequenz in der Woche vom 21. bis incl. 27. Januar 3169 Personen.

gandels- und Börsen - Nachrichten.

Berlin, 31. Jan. Die heute stattgefundenen Ultimo-Regulirungen sind auf den Cours der Eisenbahn-Actien ohne sonderlichen Einfluß geblie⸗ ben. Die meisten Effekten schlossen angenehm, doch war das Geschäft erst Ende der Börse umfassend, während im Laufe derselben wenig umging. i, ell Eisenbahn-Actien am Schluß zu erhöhten Coursen sehr egehrt.

Königsberg, 27. Jan. Marktbericht. Weizen 40 65, Roggen 33 37, große Gerste 30 36, kleine Gerste 2s 315, Hafer 17 20, graue Erbsen 35 45 und weiße Erbsen 30 40 Sgr. pro Schfl., das Schock Stroh 130 1560 Sgr. Die Zufuhr war bedeltend.

Magdeburg, 27. Jan. Höchster und niedrigster Getraide⸗Marftpreis pro Wispel: Gerste: 29 28 Rthlr.

Weizen: 18 39 Rthlr. Roggen: 357 * Hafer: 185 16 5

Köln, 26. Jan. (H. O.) Rüböl etwas gewichen und zu den er— niedrigten Preisen mehr Abgeber. Effektiv 27, bei Partieen 27, pro Mai 26, pro Okt. 287 Rihlr.

Paris, 26. Jan. Die französischen Renten waren heute an der Börse anfangs mehr angeboten, später zeigte sich wieder Nachfrage. Die Eisenbahn-Actien waren allgemein begehrt.

London, 26. Jan. (B. 5.) Getraidemarkt. Heute ist von englischem Weizen wenig zu Marlt gekommen; es war damit, so wie auch mit frem— dem still zu den Montagspreisen. Ausgesuchte Gerste zum Malzen ihatte einen guten Abgang; Secunda-Qualität dagegen war schwer zu verkaufen. Von irischem Hafer ist diesen Morgen eine bedeutende Zufuhr eingetroffen, welche fest auf die Montagspreise gehalten wurde, weshalb denn auch keine erhebliche Abschlüsse gemacht wurden. Wir halten es für wahrscheinlich, daß der Bedarf sich der Zufuhr völlig gleichstellen, und daß diese, so be— deutend sie ist, ohne die Preise zu drücken, geräumt wird. In Bohnen, Erbsen und anderen Artikeln keine Veränderung.

Durchschnittspreise der letzten 6 Wochen. Weizen. Gerste. Hafer. Roggen. Bohnen. Erbsen.

Endigend am Sh. Pee. Sh. Pee. Sh. Pee. Sh. Pee. Sh. Pee. Sh. Pee. 1 Söo g9 32 18 6 36 31 32 4 22. 50 9 30 10

49 9 * . ö ö. 6 49 3 . 8 1. ; 50 9 3 9 33 7 . , Ji 82 j Gesammt Durchschn. Pr. FJ 2 57 7 Zoll auf fremdes Getraide bis 31. Jan. 20 6 6 Auf Getraide aus den

3 1

3 35 er Pee. Mehl aus den Kolonieen 1 Sh.

Weizen. gen..

Gerste.. 7 * Hel h ;

Hafer .. 2556 20 5 Erbsen ... 984 31 » Getraide Ein: und Ausfuhr in voriger Woche.

Einfuhr Weizen. Gerste. Malz. Hafer. Rog⸗ Boh- Erb. Wil- Lein⸗Rapp⸗ 1

en. nen. sen. ken. saam. saam. engl. .. 4514 6089 11698 4100 s ; n

1688 1215 7 4 chott. . 102 3663 2260 650 . . rländ. .. 2 965

7806 30 ausländ. 3942 3676

6 5

siß5 . 330 370 i, go Ausfuhr 300

2. Amsterdam, 24. Jan. In dem Stande der holländischen Staats papiere ist diese Woche keine erhebliche Veränderung vorgefallen; in= dessen hat sich die günstigere Stimmung, welche im Laufe der vorigen be—= merklich war, ziemlich gut erhalten und war der Umsatz zuweilen recht leb haft. Diese Stetigkeit fand einen großen Anhalt durch den Eifer, womit Actien der Handel-Maatschappo begehrt wurden, welche dadurch eine erheb— liche Preisverbesserung erfahren haben. Man konnte nämlich verwichenen Montag zu 138 kaufen und hat bei täglichem Steigen gestern 139 9. anlegen müssen. Außerdem haben noch die Actien der i n Eisenbahn wieder einen bedeutenden Aufschwung genommen und die Spe— kulanten öfters beschäftigt. Der vorige Woche bis 65 9h gesunkene Preis erreichte Montag plötzlich 697 5 und stieg dann weiter bis 722 Ih; nur gestern entstand durch einige Verkäufe eine Reaction und konnte man zuletzt zu 71 36 ankommen; rheinische Actien sind fest im Course geblieben und holten 933 a 3976. Von fremden Staatspapieren ist die erhebliche Cours⸗ Verbessexung der spanischen Coupons zu erwähnen; während die Ardoins= Obligationen zwischen 21 und 2135 0 schwankten, sind die Coupons bei lebhaftem Geschäft von 217 a 22 99 bis 24 a 25 95 emporgekommen. Die Kauflust hat sich auch den portugiesischen Obligationen zugewendet und de— ren Cours auf 497 56 gebracht; einige Stücke sind gestern selbst zu 50 4. abgenommen. Das Geld blieb sehr flüssig und der Geldzins-Cours auf 2X 9 steh a 22 59 stehen.

Am gestrigen Getraidemarkt erhielt sich Weizen auf vorige Preise mit trägem Umsatz. Nur eine Partie unverzollter 133pfünd. bunter polnischer Weizen wurde zu 290 Fl. gekauft; im Konsum holte 131pfünd. bunter pol= nischer 300 Fl., 131pfünd. jähriger rother schlesischer 285 Fl. In preupij— schem Roggen fiel nichts vor; eine Partie 1245fünd. neuer holsteinscher ist mit 175 Fl. bezahlt. Hafer war fester im Preise und holte 94pfünd. alter dicker Hafer 105 Fl., S3apfünd. neuer feiner 95 Fl., 72. 74. 78pfünd, neuer Futterhafer 74. 76. 80 Fl. Die Oelpreise waren weichend; auf 6 Wochen hat man zu 34 Fl. pr. Hektoliter verkauft.

Auswärtige Börsen. Amster dam, 27. Jan. Niederl. wirkl. Seb. 555. 596 Span. 2145. 395 do. 327. Pass. 55. Aus. . Zins. Pr. Sch. —. Pol. . Oesterr. 110. 495 Russ. Hope 914. Antwerpen, 26. Jan. Zinsl. 783. Neue Aul. 21.

Frankfurt a. M., 28. Jan. 596 Met. 1133 G6. Rank Aetien p. ult. 2023. 2021. kayr. Bank-Actien —. Hope g0z Br. Stiegl. S953 Rr. Int. 51. Poln. 300 FI. 964 6. do. 200 FI. —.

do. 500 FI. 99. Hamburg, 29. Jun. Bank- Actien 1665 Hr. Eugl. Russ. 1I2. London, 26. Jan.

Cons. 395 97. Belg. 10535. Neue Anl. 223. Pas- sive 55. Ausg. Sch. 123. 9h IIoll. 543. 595 do. 1014. Neue Port. 47. Engl. Russ. II7. Bras. 78. Chili 103. Columb. —. Mex. 335. Peru 23.

Paris, 26. Jan. 59h Rente sin cour. 124. 60. Zh5 Rente sin Cour. S2. 25. 59h Neapl. au compt. 106. 75. hh Span. Rente —. Pass. 5.

Wien, 26. Jan. 55h Met. 111. 40 1003. 346 77. 266 Anl. de 1834 151. de 1839 122. Bank- Actien 1629. Nordb. 1312. Mail. 107.

59h do. 100.

7 45. Preuss.

Meteorologische Beobachtungen.

Nach einmaliger Beobachtung.

Abends 10 Uhr.

1844. 30. Jan.

Luftdruck . . .. 331,09 Par. 329, 8 par. 329, 73 Par. auellwärme 5,8 R.

4 1,0 n. 4,40 n. 1,77 R. Flusswärme O, s' R. 0,95 R. 4 C, 0 R. 0, 19 R. Boden wärme 2, 8) R.

Sl pet. 7d pet. SS pCt. Aus düns tung 0, ol 1, Rh.

Regen. regnig. regni. Niederschlag O, os1 Rh.

WNW. WNVw. w NV. Würme wechsel 4 4, 0“

NW. ö 0.97 R. 2, 5 R. . 4 CO, o R... SI pct. WNW.

Nachmittags 2 Uhr.

Morgens 6 Ubr.

Luftwärme ... Thaupunkt ... PDuns tsũttigunsg Wetter

Wolkenzug. .. K LTagesmittel: 330,22 Par. ..

Räönigliche Schauspiele.

Donuerstag, 1. Febr. Im Schauspielhause: Représentation ex- traordinaire au bänéfice de Mr. Francisque. Abonnement sus— pendu. Premier début de Mlle. Marie, artiste du théatre des Variétés de Paris. Le spectacle se composera de: 1) La pre— mire représentation de: Hermance, ou: Un an trop tard, co— médie nouvelle en 3 actes, mélée de chant, par Mad. Ancelot. 2) La première représentation de: Le dèmon de la nuit, vau— deville nouveau en 2 actes, par MMI. Bayard et Arago. 3) La hremiere représentation de indiana et Charlemagne, folie de Carnaval en 1 acte, par M). Bayard et Dumanoir. (Dans la premiere piece, Mlse. Mary remplira le role de Valéria, et dans la seconde, celui de Maihilde.)

Billets zu dieser Vorstellung sind in der Wohnung des Herrn Francisque, Taubenstraße Nr. 40, zwei Treppen hoch, zu folgenden Preisen zu haben:

Preise der Plätze: Ein Billet zum Balkon oder Loge des ersten Ranges 1 Rthlr. ꝛe.

Im Konzertsaale: Vicomte von Létoriäres, oder: Die Kunst zu gefallen, Lustspiel in 3 Abth., von C. Blum.

Freitag, 2. Febr. Othello, der Mohr von Venedig. (Mad. k Desdemona; Herr Härtinger: Othello, als Gast— rollen.)

Königsstädtisches Theater.

Donnerstag, 1. Febr. Gast⸗-Vorstellung des Kinder⸗Ballets des Herrn Price aus Kopenhagen in 3 Abtheilungen. Erste Abthei⸗ lung (nach dem ersten Akte des Stück): La Gitana, spanischer National⸗ tanz, mit Kastagnetten, ausgeführt von Clara. Zweite Abtheilung (nach dem zweiten Akte): 15 Der Leitertanz. 2) Steyersches Pas e deux, ausgeführt von Clara und Rosa. Dritte Abtheilung gum Schluß): Der Sultan und seine Sklaven, Mohrentanz, ausgeführt von sämmtlichen Kindern. Dazu: Die Geheimnisse der Kapelle, romantisches Gemälde in 3 Akten, frei bearbeitet nach Eugene Sue. Seitenstück zu dessen Geheimnissen von Paris.

Freitag, 2. Febr. Doktor Faust's Zauberkäppchen, oder: Die Herberge im Walde. (Mad. Haarbleicher, vom Stadt- Theater zu Hamburg: Waltraud, und Herr Kohlmann, vom Stadt-Theater zu Breslau: Chevalier von Silberpappel, als Gastrollen.)

Sonnabend, 3. Febr. Italienische Opern-Vorstellung.) Lucia di Lammermodor. (Sgr. Napoleone Moriani, Kaiserl. österreichischer Kammersänger: Edgardo, als Gast.)

Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen.

Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober Hofbuchdruckerei.

Beilage

201 Beilage zur Allgemeinen Preußischen Zeitung.

Donnerstag den Ln Februar.

nhalt.

Deutsche Bundesstaaten. Württemberg. Ellwangen. Oeffent— liche Schlußverhandlung im Strasprozeß. Baden. Karlsruhe. Umgehung des Census. Grh. Hessen. Darm stadt. Landwirih— schastlicher Verein. Sachsen-Altenbung. Altenbung. Preis⸗ Aufgaben für landwirthschaftliche Schristen; Magdalenenstift. lden— burg. Oldenburg. Ein deutscher Mäßigleits-Missionair. Hol- stein. Kiel, Anstellung eines kathelischen Geistlichen zu Friedrichssiadt.

Vereinigte Staaten von Nord-Amerika. Schreiben aus Rew— Mork. (Die Parteien von Buren und Ealhoun; fruchtlose Kämpfe der verschiedenen Parteien im Kongreß; Antagonismus der Sonder- Inter— essen; Prozeß gegen die den letzten Wahlgesetzen zuwider gewählten Mit— glieder des Repräsentantenhaufes.)

Zustand der pariser Presse am Schlusse des Jahres 1813. (Schluß.)

Ausland.

Deutsche Bundesstaaten.

Württemberg. Ellwangen, 22. Jan. (S. M.) Bei der heutigen dritten öffentlichen Schluß⸗-Verhandlung in der vor dem Königl. Ober-Amtsgerichte Gmünd verhandelten Untersuchungssache gegen den Zuchthaus-Gefangenen Karl Christoph Paul Merker von Stuttgart hatten sich im Gerichtssaale wohl 5066 Männer von nah und fern und aus den verschiedensten Ständen eingefunden. Die Anschuldigung selbst, auf den Versuch eines Mordes gerichtet, so wie die Persönlichkeit des Angeschuldigten, scheinen das Interesse des Pu⸗ blikums in höohem Grade angeregt zu haben. Der Angeschuldigte, im Jahre 1817 zu Stuttgart geboren, hatte sich mehrfacher früherer Vergehen und Verbrechen schuldig gemacht und war zuletzt (im April 8. J als Soldat durch kriegsrechtliches Erkenntniß wegen Verletzung des Gehorsanis im Dienste mittelst thätlicher Widersetzüng gegen den Vorgesetzten zur Todesstrafe des Erschleßens verurtheilt worden, welche Strafe jedoch im Wege der Gnade in 20 jähriges Zuchthaus verwan⸗ delt wurde. Hier verübte er am 17. Juli v. J. an dem Aufseher Mahle zu Gotteszell das neue Verbrechen, wegen dessen er heute dor Gericht gestellt wurde. In der Anklageschrift wurde aus dem Benehmen. des Angeschuldigten vor, bei und nach der That und aus dieser selbst zu beweisen gefucht, daß Merker eine Tödtung mit Vor— bedacht beschlossen und zu deren Vollführung von seiner Seite Alles gethan habe, was hierzu von ihm nothwendig gewesen sei. Der Ver⸗ theidiger nahm jedoch nach dem Geständnisse des Angeschuldigten nur Körperverletzung im Affekte an und beantragte einmonagtliches Zucht⸗ haus als Zusatz zu der noch zu erstehenden 2sährigen Zuchthausstrafe. Der Angeschuldigte, als ein heftig' aufbraufender, jGhzorniger und zornmüthiger Mensch geschildert, a. sich während der ganzen Verhandlung nicht nur ruhig, sondern zeigte sich selbst gerührt. Bei der Aufforderung zu seiner eigenen Vertheidigung bat er zu— nächst um Revision der kriegsrechtlichen Unterfuchung, und erklärte, daß er eben zum Zorn geneigt sei und leicht dazu gereizt werden könne. Das Gerichts -Personal zog sich sofoͤrt in das Berathungs— Zimmer zurück. Nach 15 Stunden trat dasselbe wieder in den Gerichts⸗ saal. Fast dieselbe Anzahl der Zuhörer, welche sich bei der Verhand— lung eingefunden hatte, war noch zugegen, als der Gerichts-Vorstand das Urtheil dahin verkündete, daß der Angeschuldigte, wegen ver- suchten Mordes, auf den Grund der Art. 56, 68 und 237 des Strafgesetzbuchs, zu einer 16jährigen Zuchthausstrafe, nach Erstehung der schon angetretenen 20jährigen Zuchthausstrafe, verurtheilt sei.

Baden. Karlsruhe, 21. Jan. (F. J. u. K. 3.) Es kommt nicht selten vor, daß Abgeordnete, welche. Weinhandlungs- Patente nahmen, um damit dem für die Deputirtenstelle vorgeschriebenen Steuer-Census zu genügen, diese Patente aber nach Genchmigung der Wahl durch die Kammer wieder aufgeben. Vabuich wird offen= bar der Zweck des Census (beträchtliche Betheiligung bei Steuer— Verwilligungen) umgangen. Man sagt nun, es wolle ein Deputirter eine Motion einbringen, dahin zielend, daß jeder Abgeordnete wäh—⸗ rend der ganzen Dauer seiner Deputirten-Eigenschaft das bem Cen— sus entsprechende Steuer⸗Kapital haben müsse.

Grh. Hessen. Darmstadt, 25. Jan. (Fr. J.) Der jetzt schon seit 11 Jahren bestehende landwirthschaftliche Verein der Provinz Starkenburg hat seinen Rechenschaftsbericht von 1812 413 heraus= gegeben, aus welchem in gedrängter übersichtlicher Darstellung die Resultate seines Wirkens aus dem bemerkten Zeitraume zu ersehen sind. Der Verein zählt gegenwärtig 643 Mitglieder und 10 Ehren— mitglieder, worunter die Mehrzahl Ausländer, und zwar solche, die sich durch Rath oder That (Schriftsteller und Oekonomen) um die Emporbringung des deutschen Ackerbaues besondere Verdienste erwor— ben haben. Wie in früheren Jahren, so hat der Verein auch in dem verflossenen auf die Verbesserung der Wiesenkultur hingewirkt, und die Anlage von größeren Bewässerungen entweder schon veran— laßt, oder wenigstens doch in geeigneter Weise vorbereitet, so daß sie einen guten Fortgang zu nehmen dersprechen. Allen darauf abzielen— den Verbesserungsplanen kommt unser treffliches Wiesenkulturgesetz sehr zu statten, welches in Hrn. Oekonomierath Dr. Zeller einen sachkundigen Erläuterer gefunden hat. In einer Zahl von nur 7 Gemarkungen (Babenhausen, Hergershausen, Großgerau ꝛc.) wurden überhaupt nicht weniger als 11,458 Fl. auf. Wiesenbauten verwendet; eine Thatsache, welche den erfreulichen Beweis liefert, daß in den betreffenden Gemeinden ein reger Sinn für landwirthschaftliche Verbesserungen herrscht. Für den Obstbau wurde hin und wieder durch Anlegung von Baumschulen gesorgt. Der Rechenschaftsbericht erkennt zugleich an, daß in diesem Zweige der Landwirthschaft noch ungleich mehr gethan werden könne. Auch für die veredelte Viehzucht und die Einführung neuer oder ver— besserter landwirthschaftlicher Werkzeuge ist von dem Vereine in dem verflossenen Jahre viel Ersprießliches geleistet worden und seine des—⸗ sfallsigen Bemühungen haben in der Erfahrung die verdiente Aner— kennung gefunden. Eben so wenig wurde das landwirthschaftliche Bauwesen und die darauf abzielenden Verbesserungsvorschläge außer Acht gelassen. Was wir schließlich unserem Vereine zum besonderen Verdienst anrechnen, ist die Thatsache, daß er, mit verhältnißmäßig geringen Mitteln viel geleistet und während seiner elfsährigen Dauer überhaupt nicht mehr, als 38,450 fl. zur Erreichung seiner unter— schiedlichen Zwecke aufgewendet hat.

Sachsen-Altenburg. Altenburg, im Januar. (W. 3.) Man wird sich erinnern, daß bei der letzten Versammlung deutscher Land- und Forstwirthe der regierende Herzog einen Preis von 109 Dukaten auf die beste Geschichte der Landwirthschaft im altenbur—⸗ gischen Osterlande, der Königl. sächsische Staats-Minister von Lin⸗ denau 50 Dukaten für die beste Beantwortung der Frage: „Welche Maßnahmen sind die geeignetsten, um bei pachtweiser Annahme und Rückgabe von Landgütern ben Verlusten und Streitigkeiten vorzubeu⸗

gen, welche theils durch die Ermangelung eines sesten Prinzips hin— sichtlich der Verwerthungs⸗Modalität der zu taxirenden Inventarien— Gegenstände, theils durch den Einfluß der zufälligen zeitweisen Preis⸗ Konjunkturen darauf, theils endlich durch mangelhafte Sachkenntniß oder gewissenloses Verfahren von Seiten der bei solchen Verhandlun⸗ gen zugezogenen Taxatoren für die jene Gegenstände übernehmende oder abgebende Partei entstehen und, wie die Erfahrung lehrt, für den einen oder den anderen Theil selbst ohne dessen Verschulden die Gefahr großer Vermögens- Einbußen herbeiführen können?“ ferner daß der Stadtrath Altenburgs 29 Friedrichsd'or für die beste Lösung der Aufgabe: „Welchen Einfluß haben wir von den Eisenbahnen auf die deutsche Landwirthschaft zu erwarten; wie wird namentlich die sächsisch bayerische Eisenbahn auf Altenburgs bisherigen Verkehr mit landwirthschaftlichen Erzeugnissen einwirken, und was kann geschehen, um diesen so viel als möglich festzuhalten und zu erweitern?“ aus⸗ gesetzt hatten. Um diese Preise bewarben sich 49 Schriften, aber die erwählten Preisrichter konnten sich nicht überzeugen, daß darin die Fragen genügend gelöst worden wären, obwohl mehrere Abhand— lungen mit . und Scharfsinn bearbeitet waren. Unter solchen Umständen haben sie nun die Ausschreibung erneuert und den Termin zur Einsendung von Bewerbungs-⸗-Schriften auf den 1. Juli d. J. festgesetzt.

Vor einiger Zeit fand in der hiesigen rühmlich bekannten Erziehungs- Anstalt des Magdalenstiftes für Töchter aus adeligen Familien eine von Fremden und Einheimischen mit vieler Theilnahme besuchte Prüfung statt, welche den wohlbegründeten Ruf derselben aufs neue bestätigte. Sie erstreckte sich in den 3 Klassen des In— stituts, welche von etwa dreißig Zöglingen in dem Alter von 8 bis 17 Jahren besucht werden, über alle Fächer, welche für die höhere weibliche Erziehung wesentlich sind, wie namentlich Religion, neuere Sprachen, vor Allem Englisch und Französisch, Geschichte, Geographie, weibliche Arbeiten, welche letztere durch ausgelegte Proben bethätigt wurden, u. s. w. Sowohl Lehrer und Lehrerinnen, als auch Lernende gaben dabei Zeugniß von einem regen, wohlgeleiteten Eifer, welcher von dem besten Erfolg gekrönt zu werden scheint. Ueberhaupt zeichnet sich diese, zunächst für adelige protestantische Familien bestimmte Erzie—⸗ hungs-Anstalt unter der oberen Leitung einer Stifts Pröbstin, gegen—⸗ wärtig Freiin von Friesen, schon deshalb durch eine wohlgeordnete Organisation aus, weil sie ganz auf das Prinzip eines, auch durch die schöne Lage und Oertlichkeit der Anstalt begünstigten, erweiterten Familienlebens gegründet ist.

Oldenburg. Oldenburg, 25. Jan. (W. 3.) Die merk⸗ würdigen Erfolge, deren sich die Thätigkeit des katholischen Kaplans Seling in Osnabrück, dahin gerichtet, das Landvolk vom Branntwein— Genusse zurückzubringen, früher in den Gemeinden des Fürstenthums Osnabrück zu erfreuen hatte, sind schon hier und da zur öffentlichen Kunde geko¶mmen. Aber die politischen Zeitungen, die doch jeden Schritt des Irländers Matthew registrirten, haben nichts davon ge— meldet. Seling ist aber in der That ein deutscher Matthew als sol— cher hat er sich wenigstens in diesen Tagen im oldenburgischen Kreise Vechta gezeigt. Eingeladen von den Geistlichen zu Dinklage, predigte er zu zweien Malen über den Branntwein⸗-Genuß und empfahl die Entsa— gung, und mehr denn tausend Erwachsene beiderlei Geschlechts leiste⸗ ten alsbald das Gelübde der Enthaltsamkeit, und das in einer Ge— meinde von kaum mehr als 1000 Seelen! Mehrere Hunderte der älteren Schulkinder bildete Seling außerdem zu einer „Hoffnungs⸗ schaar“, die seinem Wirken die Nachhaltigkeit in der kommenden Ge— neration verspricht.

Holstein. Kiel, 22. Jan. (Corresp. Bl.) Se. Majestät haben unterm 29sten v. M. dem Priester Johann Hermann Esseling unter der Bedingung, daß er die Landesgesetze genau befolge, und keine kirchlichen Anordnungen der Gemeinde bekannt mache, bevor hierzu die Allerhöchste Genehmigung nachgesucht und ertheilt sei, so wie mit der Bestimmung, daß er im Uebrigen die für die katholischen Beistlichen in den Herzogthümern Schleswig und Holstein zu erlassende Instruction sich zur Richtschnur dienen lasse, die Erlaubniß zur Aus— übung priesterlicher Functionen als Pfarrer der römisch-katholischen Gemeinde in Friedrichstadt zu ertheilen geruht.

bereinigte Staaten von Uord-Amerika.

O New⸗Pork, 1. Jan. Wie ich schon gemeldet, ist die Frage einer, Abänderung des Tarifs in beiden Häusern zugleich, und zwar in beiden durch Mitglieder desselben Staates, nämlich Süd— Karolina, durch die Herren Mac Dufsin und Rhett angeregt wor— den. Auch das Nesultat kennen Sie bereits. Briefe aus Washing— ton wollen nun übereinstimmend in dieser von den genannten beiden Herren ergriffenen Initiative nur den Vollzug eines Verhaltungs— Planes erkennen, den die Anhänger des Herrn Calhoun gefaßt haben sollen, und der darauf hinausliefe, die van Burenisten in die Noth— wendigkeit zu versetzen, sich entschieden für oder gegen die Handels⸗ freiheit auszusprechen. Wenn, wie dies wahrscheinlich ist, die Mehr⸗ heit der van Burenisten den Männern des Südens nicht so weit scen wollen, als diese sie zu führen wünschen, wenn das Repräsen⸗ tantenhaus, statt von dem jetzigen Tarife auf die Kompromiß-Akte von 1833 zurückzukommen, sich darauf beschränkt, einige Artikel des Tarifs zu modifiziren und blos den Thee und den Kaffee mit Zöllen zu belasten, die bis heute davon befreit geblieben waren, so sollen die Calhounisten entschlossen sein, mit ihren Kollegen des Nordens zu brechen und den von der künftigen Versammlung zu Baltimore be⸗ zeichneten Kandidaten zur Präsidentschaft, dessen Wahl unausbleiblich auf Herrn van Buren fallen wird, nicht anzuerkennen.

Von dem gegenwärtigen Kongresse ist keine Maßregel von ent— schiedenem Charakter über die . Fragen zu erwarten, welche die demokratische und die Whigpartei von einander trennen. Da diese beiden Parteien jede in einem der beiden Zweige der gesetzgebenden Gewalt die Majorität besitzt, so ist es thatsächlich gewiß, daß der Senat sein Veto gegen die demokratischen Bills des Repräsentanten⸗ Hauses einlegen, daß dieses seinerseits das Nämliche thun würde ge⸗ gen die Whig⸗-Bills des Senates, und daß der Präsident, der halb Whig, halb Demokrat, oder weder das eine noch das andere ist, wohl seinerseits gegen alle beide das Seinige einlegen könnte. Desgleichen mißt man den Repräsentanten des Südens die Absicht bei, förmlich die Einverleibung von Texas in die Union zu be⸗ antragen, welche einen Augenblick zu einer festbeschlossenen Idee des Präsidenten geworden war, dem aber die Klugheit am Ende gerathen hat, die Initiative zu einem derartigen Ankrage der legislativen Gewalt zu überlassen. rf haben die Repräsen⸗ tanten des Westens die Absicht, lebhaft auf Ausführung des Projekts zu Besetzung des Oregon-Gebietes zu bestehen, bas ihr Vorposten und ne e. das besondere Erbtheil ihrer Zukunst ist. Aber das Uinglick für diese verschiedenen Fragen ist gerade diese Art von ausschließlichem Interesse, das dieselben sür diesen oder jenen Cheil der Union haben; sie verlieren an Nationalität, was sie an Lokalitäts⸗ geist gewinnen, ünd wenn es sich um ihre Lösung handelt, so werben

sich, aller Wahrscheinlichkeit zufolge, stets zwei Fractionen der Union unabänderlich gegen eine einzige vereinigt finden, sei es nun in Folge von Gleichgültigkeit, oder aus Eifersucht, oder in Folge eines klugen Mißtrauens gegen einander. .

Der Antagonismus dieser Sonder-Interessen und ihre relative Schwäche hat sich eben im Kongresse recht deutlich gezeigt, aus An⸗ laß eines Antrages des Herrn Ramsey, der als Repräsentant eines fast durchgängig von Deutschen bevölkerten Distrikts, die das Eng⸗ lische nicht verstehen, verlangte, daß 3000 Abdrücke der Botschaft des Präsidenten in deutscher Sprache gemacht werden sollten, damit diese naturalisirten Ausgewanderten, die einen so großen Einfluß auf die politischen Institutionen dieses Landes ausüben, in den Stand gesetzt würden, den Wortlaut und Geist der Botschaft zu verstehen. Das Verlangen war sicherlich eben so vernünftig als gerecht und billig; es war andererseits auch vortheilhaft unter dem Gesichtspunkte der ame⸗ rikanischen Nationalität selbst, und war auch auf dem Punkte, votirt zu werden, denn die Majorität des Hauses beseitigte durch 130 gegen 53 Stimmen die vorläufige Frage, die man demselben entgegensetzte. Aber ein Repräsentant von Loussiana, Herr Slidell, verlangte nun auch den Druck der Botschaft für seine Kommittenten in französischer Sprache, und Holmes aus Süd-Carolina verlangte ihn für die seini⸗ gen im niederdeutschen Dialekte. Die Vervielfachung und das gegen⸗ seitige Durchkreuzen dieser Anträge nun ward die Veranlassung, daß sie alle verworfen wurden von der Majorität, welche weder Deutsche, noch Holländer, noch Franzosen zu befriedigen hatte.

Das Repräsentantenhaus hat von neuem vor seinen Schranken den Prozeß anregen sehen, der den dem letzten Wahlgesetze zuwider gewählten Mitgliedern gemacht wird, deren Wahl⸗Vollmachten provi⸗ sorisch ohne Diskussion, auf die bloße Vorzeigung ihrer Wahl Certi⸗ sikate, für gültig erklärt worden sind. Wahrscheinlich wird die Ma⸗ jorität ihren ersten Beschluß aufrecht halten, in Anbetracht der Sou⸗ verainetät der einzelnen Staaten, durch welche den Eingriffen des Kongresses Schranken gesetzt werden. Aber es bleibt dann immerhin eine bedauernswerthe Thatsache, die ein schlimmes Beispiel giebt, ste⸗ hen, nämlich, daß man so leichthin über ein von dem Kongresse von 1842 gegebenes Gesetz im Kongresse von 18143 sich hinwegsetzt. Wenn man dieses Gesetz noch einmal diskutirte, verdammte und widerriefe, so ginge dies noch an, man bliebe dann noch immer bei Aufrechthal⸗ tung eines gesetzlichen Verfahrens und bei der legislativen Form: wenn aber das Gefetz bestehen bleibt und dessenungeachtet offen verletzt wird, so ist das ein unseliges Beginnen, ein Vorgang, der einen Keim politischer und sozialer Auflösung in sich schließt.

Zustand der pariser Presse am Schlusse des Jahres 1843.

(Schluß. Vergl. Allg. Pr. Zig. Nr. 31 Beilage.)

Der Globe ist auch eines von den Journalen, deren finanzieller Zu⸗ stand sehr zweifelhaft ist. Früher war er das spezieile Blatt ber Kolonieen, und eist seit etwa zwei und einem halben Jahre ist er zu einem täglich er- scheinenden Blatte geworden. Der Globe ist rein ministeriell und der ei⸗ frigste Vertheidiger der Person und Doltrinen des Herrn Guizot. Sein Haupt-Redackeur, Herr Granier de Cassagnac, war fruͤher einer der thätig⸗ sten Mitarbeiter an der Presse; er ist ein ausgezeichneter Schniststeller, dem es jedoch zuweilen an Maß und Haltung fehlt und der sich zu leicht den Sophismen hingiebt. Der Globe ergcht sich zuweilen in Klatsche⸗ reien, und seine heftigen Angriffe gegen die Oppositions-Blätter haben ihm viele Feinde zugezogen. Er scheint den speziellen Auftrag zu haben, die Republik und die Legitimität zu bekämpfen, und er zeigt in diesem Kampfe so wenig Maß, . er jeden Augenblick entweder mit der Gazette de France oder mit dem National Prozesse hat. Ob er der ministeriellen Sache wirkliche Dienste leistet, ist sehr die Frage; denn sein zänkischer und herber Ton ist mehr dazu geeignet, die Gegner des Kabinets zu reizen, als zu versöhnen. Herr Guizot ist überhaupt das einzige Mitglied des Ministeriums, welches den Globe unterstützt, Herr Duchätel hat ihm in seinen finanziel⸗ len Verlegenheiten niemals zu Hülfe kommen wollen. Seine Hülfsmittel sind heut zu Tage sehr beschränkt und seine Existenz ist daher problematisch. Da er fast dieselben Functionen erfüllt, wie das Journal des Deébats und die Presse, so wird es ihm schwer werden, sich ein Publikum und einen Anhang zu verschaffen.

Die Democratie pacifique ist die Fortsetzung der Phalange. Dies letztere Journal erschien fast zwölf Jahre lang zuerst einmal, dann zweimal und endlich dreimal wöchentlich. Es war das Organ der Theo—⸗ rieen Fourriei's und vertheidigte mit Wärme den excentrischsten und abge— schmacktesten Theil derselben. Die Democratie pacifique, welche *. sechs Monaten erscheint, ist zwar auch ein Organ der Fourrieristen, doch ist sie weniger ausschließlich und übergeht gewisse ziemlich wichtige Punkte der Doktrin Fonrrier's mit Stillschweigen. Sie ist in dem Ton einer weinerli= chen Philantropie geschrieben und sieht überall nichts als Elend und Ar— muth. Sie betrachtet das Phalanstäre als das Mittel der Wiedergeburt, empsiehlt dasselhe jedoch nicht zu offen, und Herr Victor Considérant, Haupt⸗= Redacteur der Democratie, hat, seit seinem Eintritte in das Munizi⸗ pal Conseil von Paris, die meisten Prinzipien Fourrier's öffentlich aufgege⸗ ben. Man glaubt allgemein, dies Blatt werde sich nicht halten. Es wird jetzt einer großen Anzahl Personen gratis zugesandt, und dies giebt ihm das Ansehen eines ziemlich verbreiteten Blattes.

Die Patvie, ein Abendblatt, ist vor etwa zwei Jahren durch Herrn Pages, Deputirten des Departements der Ariège, gegründet worden. Es wurde fast gleichzeitig mit dem Courrier fran gais verkauft und erhielt denselben Eigenthümer, Herrn Bouls, der keine andere Veränderung damit vornahm, als daß er es am Abend erscheinen ließ. Die Patrie ist ein Satellit des Herrn Barrot. Lebendiger als das Siecle, bildet sie den Vortrab der Armee der Linlen und regt die Fragen an, welche ihr schwer⸗ fälliger Kollege zu vertheidigen hat. Die Patrie hat dieselben finanziellen Chancen, wie der Courrier frangais, und im Falle des Unterliegens werden beide Blätter als Brüder gemeinsam fallen.

Der Moniteur paxisien ist das zweite Abendblatt der Hauptstadt. Er war mehrere Jahre hindurch bis zum Jahre 1819 das halboffizielle Journal des Ministeriums, und noch jetzt ist ihm diese Rolle nicht ganz entzogen; doch empfängt er nur Mittheilungen von untergeordneter ö tigkeit * giebt seit einiger Zeit dem Publikum falsche Anzeigen oder falsche Nachrichten.

ö wahre halboffizielle Organ des Ministeriums ist der Messager, ebenfalls ein Abendblatt. Die Geschichte dieses Journals ist ziemlich son⸗ derbar. Von Herrn von Martignac gegründet, fiel es nach der Juli⸗Re⸗ volntion in die Hände des Henn Aguado, der sich desselben bediente, um Kasimir Perier zu opponiren. Es wurde mehrmals verkauft, bis es im Jahre 18149 das Ministerium des Herrn Thiers für 100 000 Fr. an sich brachte. Damals war der Graf Waleski Eigenthümer desselben. Der Messager empfängt alle Mittheilungen vom Ministerium und ist in vie= len Fällen der Vorläufer des offiziellen Moniteur. Der Preis dieses Blattes war noch bis vor, kurzem S0 Fr., ist aber neuerdings auf 48 Fr. herabgesetzt worden. Bei dem alten Preise verursachte es der Kasse der geheinien Fonds eine jährliche Ausgabe von 100 090 20 009 Fr., in sei⸗ nem neuen Zustande muß diese Sümme noch viel größer sein, denn die Zahl der Abonnenten ist nur gering. Er ist natürlich farblos, und in sei⸗ nen Spalten sindet sich kaum eiwas Anderes, als Reuigkeiten, ossizielle Mittheilungen, Nachrichten und Berichtigungen. .

Die Gazette de Fran ee endlich ist das vierte Abendblatt. Sie ist in gänzlichem Verfalle, und die ganze Geschicklichkeit des Herrn von Ge-