1844 / 34 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

die Herrn Dufaure gehergh 85 ann das Mlnisterium stürzen, sobald er es sür gin 3 68 das Wort „brandmarkt! würde bie Majerität gewiß . * * Herr Guizot nicht den furchtbaren . ausgesetzt g

ini ichtet waren. Menschen und Minister gerichtet war ͤ ö 114 6 2 die Kammer 9 gegen die der Existenz

indli en hatte, that sie des Kabinets feindlichen Amendements ve i chern r , .

0 . . / sorität dies mit einer nicht zweifelhaften Majoritän, ergiebt ganz ver⸗ Stimmen schätzen konnte. Die gestrige Abstimmung erg 91 *

; j jorität wird nur n schiedene Resultate. Die , Fallen 15

ĩ ĩ 190 und ö . sorit? w , . das Kabsnet nicht mehr die Majorität.

A Paris, 28. Jͤon. J phirt e Ter i heute 2 Wir würden es den Besieg⸗ noch 2 daß sse Trostgründe in ihrem Unglücke , , 24 nur mit einiger Redlichkeit zu Werke gingen. suchen, wenn 362 will jetzt das Ministerinm ausschließlich für einen Aber die h ählten Lusdruck veranswortlich machen, der durch e,. 66 gh abe zum Angelpunkt der ganzen Verhandlung 6 6 von Belgrave⸗Square geworden ist, die Op⸗= = 9 wirft dem Ministerium mit Bitterkeit vor, daß es den Legi⸗ 9 en maren ehandlunzgsweise zwar tadelnswerth aber keinesweges 52 d sei, ein Brandmal aufdrücken“ wollen, und sie versichert, ar e sich tinem gemäßigteren Ausdrucke der Mißbilligung ohne alles Widerstreben angeschlossen haben würde. Das Ministerium, ruft die Dppositjon aus, hat der Kammer ein Verdammungs-Urtheil zugemn⸗

Härte die eine Hälfte der Deputirten nicht vor ihrem

, konnte, und dieses Uebermaß der Strenge ist es,

ie Regierung den gestrigen Sieg verdankt, der einer verlorenen 53 e e, . 6e Ministerium dagegen in der Demonstration der Abresse gegen die Legitimisten Maß zu halten verstanden, so würde es statt einer Majorität von 229 Stimmen eine Majorität von 100 Stimmen gehabt haben. So behauptet man also, daß die Regierung nicht nur eine Art moralischer Niederlage erlitten, sondern auch, daß sie dieselbe durch ihre eigene Uebertreibung, durch ihren Mangel an Selbstbeherrschung selbst verschuldet habe. Und diese Insinuationen bringt die Opposttion vor, ohne an die Wahrheit derselben zu glauben. Der einfache Hergang der Sache spricht das Min sterijn von jener Beschuldigung frei. Von wem ist der Ausdruck des . Entwurfs, um den es sich hier handelt, ausgegangen, wer hat da Wort lletrit in jenen Entwurf gebracht, dessen ursprüngliche Fassung weit milder lautete? Eines der beiden Oppositions Mit lieder, welche in der Adreß⸗Kommission saßen. Die ministerielle Majorität der Kommission hat das von Herrn Ducos vorgeschlagene Wort aller= dings angenommen, und das Ministerium hat sich demselben nicht widersetzt, aber weder die Kommission noch das Kabinet legte Ge= wicht auf dessen Beibehaltung, so wenig, daß die erstere sich noch vorgestern Mergen versammelte, um, mit Zustimmung des Mini⸗ steriums, die Fassung des fraglichen Satzes des Adreß⸗-Entwurfs im Sinne der dagegen erhobenen Protestationen zu ändern. Inzwischen war in der vorgestrigen Sitzung der Kammer die heftige Debatte entbrannt, welche von der gesammten Opposition mit Toben, Schreien und Schmähungen gegen Herrn Guizot geführt wurde. Herr Saint Mare Girardin fand inmitten jener tumultuarischen Auftritte keinen Augenblick, um die von der Kommission beschlossene Veränderung des Textes des Adreß⸗Entwurfs in nn f, und die Sitzung ging zu Ende, ohne daß die neue Fassung desselben der Kammer , wurde. Durch jene Sitzung selbst war nun aber die Lage der k oder doch die Stellung des Ministeriums wesentlich geändert. Es war

errn Guizot durch das Verfahren der Qpposition absolut unmöglich ge⸗ k nur ö. Haar 66 von dem Terrain aufzugeben, von welchem man ihn, unter Anwendung der skandalösesten Mittel, gewaltsam zu der—⸗ treiben gesucht. Sein Nachgeben würde nach der vorgestrigen Siz zung nicht mehr für ein freiwilliges gegolten, sondern man würde es als eine Feigheit verschrieen haben durch welche er nur sein bebreh—⸗ tes Portefeuille retten wolle. Die Adreß⸗Kommission trat daher estern auf Veranlassung des Ministeriums nochmals zusammen, und . nahm nach einer lebhaften Verathung die, beschlossene Modification des letzten Satzes des Adreß⸗Entwurfes wieder zurück. Mit einem Worte, wenn das Ministerium gestern unbedingt auf der Beibehal— tung des Wortes fiätrit bestand, so geschah es nur, weil die Oppo⸗ sition dies Wort zur Bedingung der, Fortexistenz des Kabinets ge⸗ macht hatte. So hatte das Ministerium und so hatte die Kammer die Frage aufgefaßt. Die Majorität selbst votirte jenen Ausdruck, der ihr zu hart erschien, nur mit sichtbarem Widerstreben, weil sie wußte, daß die Annahme jedes, auch des unbedeutendsten Amende⸗ ments unfehlbar eine Kabinets⸗Krisis herbeiführen würde. Gleich— wohl war bei der Abstimmung über das Amendement des Herrn Aylies die Majorität lange ungewiß, und man darf nicht zweifeln, daß die legitimistischen Deputirten es in diesem Augenblicke in ihrer Gewalt hatten, die Frage gegen das Ministerium zu entscheiben, wenn sie sich dazu entschließen wollten, ihr eigenes Verfahren auf Belgrave⸗Square mit dem Worte des Herrn Aylles zu „verbammen“ (réöprouver). Aber die Legitimisten konnten natürlich nicht über sich selbst den Stab brechen, selbst wenn sie gewiß waren, damit zugleich das Ministerium zu stürzen, sie konnten unmöglich Theil . an der Abstimmung, die ihnen nur die Wahl ließ zwi⸗ schen den Worten llétrit und räprouve, und somit war der Sinn des Ministeriums doch auch in diesem Punkte kein zufälliger, sondern ein nothwendiger.

Grossbritanien und Irland.

London, 27. Jan. Die Regierung hat beschlossen, die Ein⸗ kommens - Ueberschüsse zur Verbesserung und zweckmäßigeren Einrich⸗ tung des Postwesens nach den weiteren Bestimmungen des letzten Reformplanes zu verwenden. Lord Lowther, der General⸗Postmeister, hat bereits die Kommisslon ernannt, welche diese Verbesserungen ins Werk setzen soll.

In der Georgs-Kapelle des Windsor⸗Schlosses wurde vor eini⸗ . Tagen eine neue Composition vom Prinzen Albrecht, ein vier—

immiges Tedeum, ausgeführt, das mit großem Beifall aufgenom⸗ men wurde.

, wie die ist,

die

Die drin

Ihrer gewöhnlichen Taktik gemäß trium⸗

baß ihre Niederlage gestern nicht Die

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Ro 28

X London, 26. Jan. Wer von der Adreß - Debatte in den französschen Kammern von ungefähr feine Aufmerksamfeit auf die Gegenstände lenkt, welche in wenigen Tagen das britische Parlament ö werden, dem muß sich in der That ein auffallender Kon— trast fühlbar machen. In Paris werden alle Fragen der inneren Landes⸗Interessen, der freien , der Handels- Gesetzgebung, selbst des großen Lampfes der Geistlichleit mit der Universttät in all' gemeiner llebereinstimmung, wer weiß welchen leidenschaftlichen und

ausschweifenden Reden über die auswärtige Politik des Landes nach⸗ n Man ist , ,

zu glauben, es gehöre zu ben Geschäften des französischen Parlaments, eine Art auswärtiger Jurisdictlon über die Angelegenheiten der Welt zu ben, und die Regierung könne zu Hause thun, was ihr gefällt, wenn sie nur den Anregungen der Kam mer in Betreff ihrer Gesandtschaften und Uünterhandlüngen eine Folge

giebt. Ich brauche wohl kaum zu bemerken, daß hier gerade das

Gegentheil davon stattfindet. Die Session wird mit einigen höflichen 8a gegen dall in der Thron Rede der Königin und mit einer Rede Lord Brougham's über die Segnungen des Friedens und

aber vom Februar bis Juli wird, wenn nicht ein unvorhergesehenes Ereigniß die Ruhe Eurvpa's stört, wohl keine Frage über die Politik Englands zu den auswärtigen Staaten ernstlich in Anregung kommen, wenn sie nicht gerade unsere Handels -Verbindungen näher angeht.

Kanada, die Korngesetze, die Rechts Reform, Sind (obschon hierüber wenig gesagt werden wird). Die Erledigung dergleichen Fragen gehört aber auch zu den Pflichten einer Reichs- Legislatur.

über die beabsichtigten Bewegungen der resp. Gegner und beide viel⸗ leicht mehr auf die Schwierigkeilen des Gegners als auf ihre eigenen

unwürdige Schicksal fast aller ihrer Maßregeln, der Mangel an Ueber= einstimmung in ihrer Partei, der hauptsächlich durch die Unthätigkeit und Unentschiedenheit ihrer Häupter herbeigeführt wurde, hatte sie damals verzagt und kleinmüthig gemacht. rer

schien es zu Ende und sie selbst auf dem Wege forischreitenden Un— terganges begriffen zu sein. r in 6. . 1 aber sie selbst an Muth und Entschlossen⸗ heit bedeutend gewonnen. :

*. Session, ö die letzte, jetzt unmöglich ist, und wenn ich aus ge⸗ wissen indirekten Anzeichen schließen darf, so glaube ich, daß Sir R. Peel den Feldzug durch die Darlegung einer weit durchgreifen⸗ deren und entschiedeneren Politik, als die bisherige war, eröffnen wird. Der Zustand der Staats-Einnahme, welche jetzt um ein Bedeutendes die Ausgabe übersteigt, gestattet der Regierung freier und mit mehr Nachdruck ihre Handels-Reformen fortzufetzen; der Friede ist allge⸗ mein und anscheinend gesichert, die Lage des Landes und des Haäͤn— dels in der Besserung, und das Ministerium hat sich selbst nur zu er⸗ heben, um noch einmal über das volle Vertrauen der großen Majo⸗ rität der Nation zu gebieten.

ruhen und alle Handlungen und Erklärungen vermeiden werde, welche dies Zusammenhalten der Majorität stören und das Land in Bewe— gung setzen könnte.

Repealer in Irland sind zum Glück für die Regierung so abgeschmackt einseitig, und in so unvernünftiger Weise in Vorschlag gebracht, daß sie die Gewalt der Ueberzeugung der anderen Seite zugewandt haben. Diese Gewalt läßt indeß nicht ein absolutes Zurückwessen, ein gebie⸗ terisches Verweigern, sondern die Annahme solcher Maßregeln erwarten, welche dem allgemein gesunden Sinne des englischen Volkes zusagen und der Gerechtigkeit der Sache genügen; diese Gewalt wird nicht in Uebertrei⸗ bung der Befugnisse ausarten, oder diejenigen, welche sie besitzen, in Unthä⸗ tigkeit versinken lassen. . gland

glaube nicht wenige welche Sir Robert Peel für einen Staats- mann halten, der großer Entschließungen fähig ist, wie er es beim Antritte seiner Verwaltung im Jahre 1812 gezeigt hat. Es giebt noch Andere, selbst unter seinen Anhaͤngern, welche ihn für einen klugen Mi⸗ nister und einen vorsichtigen Regierer halten. Die nächsten beiden Monate werden zeigen, was von diesen Ansichten richtig ist. Er kann seinen ganzen früheren Einfluß in der Zeit vom 1. Februar bis Ostern wiederge⸗ winnen; wenn ihm aber dies nicht gelingt, so steht seiner Verwaltung nichts Anderes als ein gewisser, obschon wahrscheinlich langsamer Un? tergang bevor.

und wird besonders durch Ankäufe pr. Cassa hervorgerufen. Außer sämmt⸗ lichen Quittungsbogen sind heute Stettiner Actien' in bedeutenden Posten Lauft, wodurch die Couise eine ansehnliche Steigerung erfuhren. Zarskoje⸗ Selo wegen Gewinn-Nealisirungen etwas billiger erlassen. Von Oester⸗ reichischen Eisenbahn-Effelten waren Mailand-Venediger pr. Cassa und auf Zeit sehr gefragt. Livorno mit 103 6 bezahlt und Geld.

Hafer 23 Sgr. 5 Pf., Rthlr. 9 Sgr.

3 Sgr. 7 Pf. und 2 Rihlr. 2 Sgr. 5 Pf.; Noggen 1 Rihlr. 13 Sgr. Pf, auch

Heu 1 Rihlr. 5 Sgr., auch 22 Sgr. 6 Pf.

am 30. Januar 15 15 Rihlr. und am 1. Febr. d. J. 15 —– 151 Rihir. (frei ins Haus geliefert) pro 209 Quart à 54 pCt. oder 10, 8090 pCt. nach

Tralles.

mer in allen Zweigen leblos.

schlossen, gewöhnliche Frühsahrs - Lieferung zu 334, Rthlr., in 1000 nach Qual., zu 34 a 35 Rihlr. zu haben.

Ratio nsbunden 6 Rihlr. 25 Sgr. 3 7 Rihm.

Mai (Juni etwas zu 10 Rthlr. gemacht.

jetzt stärker geworden. solcher Beschaffenheit, daß ein großer . wid.

schaft Retzin verkauft haben soll. Rundblait in gleicher selten zugeführt und, wie verlautet, in der pasewalter Gegend bereits ziem⸗= lich geräumt.

pro Wispe

214

schmählichen Folgen amerikanischer Unredlichkeit eröffnet werden,

Aufmerksamkeit des britischen Parlaments wird vielmehr auf weit gendere und wichtigere Gegenstände gerichtet sein; Irland,

Die beiden politischen Feldlager sind indessen bereits formirt. Mitglieder des Kabinets besinden sich in der Stadt, die Führer Opposition in Woburn beide Theile aber schlecht unterrichtet

fsquellen bauend. . . Die Sprache der Minister ist indeß sehr verschieden von derjeni⸗ „welche sie noch am Schlusse der letzten Sessson führten. Das

Mit ihrer Popularität

Gegenwärtig haben sich ihre Schwierig⸗

Man ist allgemein der Ueberzeugung, daß

Die Ansicht des Whig-Conclave's indeß (eine Ansicht, die ich unbegründet halte) geht dahin, daß das Ministerium sich nicht ben, daß es auf den Verdiensten einer halben Popularität aus—

Die Forderungen der Anti⸗corn-law⸗league in England und der

Es giebt noch Leute in England und ich

Handels- und Börsen - Uachrichten. Berlin, 2. Febr. Die Steigerung in Eisenbahn Actien dauert fort,

Marktpreise 45 . Berlin, den 1. Februar ö.

Zu Land: Weizen 2 Rihlr. 6 Sgr, auch 1 Nthlr. 28 Sgr. 10 Pf.; agen 1 Rthlr. 12 Sgr., auch 1 Rihlr. 9 Sgr. 4 Pf.; große Derste Sgr. 19 Pf.; kleine Gerste 1 Rthlr. 1 Sgr. 2 Pf, auch 25 Sgr. 2Pf. auch 19 Sgr. 10 Pf.; Erbsen 1 Rthlr. 12 Sgr., auch 4 Pf. Eingegangen sind 117 Wispel.

Zu Wasser: Weizen (weißer) 2 Rthlr. 7 Sgr. 2 Pf., auch 2 Rthlr.

1 Rthlr. 12 Sgr. ö Yun h, den 31. Januar 1844.

Das Schock Stroh 8 Rthlr., auch 6 Rthlr. 15 Sgr. Der Centner

Kartoffel ⸗Preise. Der Scheffel 17 Sgr. 6 Pf., auch 12 Sgr. 6 Pf.

Branntwein ⸗⸗Preise. Die Preise von Kartoffel-Spiritüis waren am 27. Januar 159 Rthlr.

Korn-Spiritus: ohne Geschäst. Berlin, den 1. Februar 1844. Die Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin.

Stettin, 31. Jan. (B. N. d. O.) Unser Handel bleibt noch im— Von Roggen ist etwas auf Lieferung pr. Juni / Juli zu 25 Nihlr. ge⸗ Heutiger Landmarkt:

Weizen. Zufuhren 24

Hafer. Erbsen. 6 1 Wspl. Preise AM 261 35 237 26 227 162 18 32 3 34 Rthlr. Heu pro Ctr. 127 à 22 Sgr. nach nh, . Stroh pro Schock in 0 Sgr.

März April 107 Rüihlr. nominell,

Roggen. Gesste. 16 8

Kartoffeln 11 Sgr.

Rüböl in loeo io Rthlr., pr. pr. Tabacksmarkt. Die Zufuhr von gewöhnlicher und geringer Waare ist Jedoch ist der größere Theil derselben naß und von heil davon noch billiger als 4Rthlr. Neell ordin., nicht feucht, bedingt 4 3 4 Rthlr. pr. Eir. 5 Nihlr., wozu die Dorf⸗

on farbiger Waare Spitzblatt ist der Preis Qualität ist sehr

Weizen: 18 40 Rihlr. Gerste: 29 23 Rihlt. . 37 347 Hafer: 18 177

K Frankfurt a. M., 30. Jan. Unsere Börse hat sich seit eini= gen Wochen von der flauen Haltung in welcher sie längere Zeit befangen war, befreit und die Fonds haben im Allgemeinen wieder eine steigende Neigung gewonnen. Außer den die Speculation ermunternden Berichten von den auswärtigen Plätzen, der sesten Haltung der pariser Börse, trotz der lärmenden Kammer-Debatten, ist namentlich die hier wieder eingetretene Geldabondanz die Ursache einer belebten Speculation in den Staas Effe ten. Das Geld ist hier wieder so flüssig, daß der Diskonto kaum 3 9. steht und dadurch hat auch das Wechselgeschäft an Bewegung gewonnen. Heute waren zwar einige Gattungen etwas flauer als gestern, die meisten aber fest. Die holländischen Fonds halten sich auch ziemlich fest, allein fast nur in der Gewißheit, daß die zweite Kammer der Generalstaaten das proponirte Gesktz zur Erhebung einer außerordentlichen Steuer aufs Eigenthum ablehnen und ein neues Anlehn gutheißen werde. Die Berichte aus Amsterdam lau— ten überhaupt weniger besorglich, obgleich die holländischen Finanzen so ver⸗ wirrt sind. Im Waarenhandel ö. es in diesem Winter sehr stille und auch im Detailhandel wird wenig gethan; es verweilen in diesem Winter sehr wenig Fremde hier und Fremde sind die besten Kunden der Detaillisten.

m m r ,, . Den 2. Februar 1844.

Er. (ur. Rriet. J Geld. Gem.

1705

Pr. Cour.

j Aelien. 8 Brĩiel. ll.

Fonds. ö

169 163 183. 1035 in 1035

Br. Pots. Eisenb. 102 do. do. Prior. Ob. 9075 Md. Lpæ. Eiseubh. . do. do. Prior. ObI. LrI. Anh. His enh. Jo. do. Prior. Ob. Diss. Elb. Eiseub. do. do. Prior. Obl. Li hein. Eisenb. do. do. Prior. Obl. Br. Frankf. Eisb. 5

1195

St. Schuld-Sch. 37 112 Hr. ug. Obl. 39. 4 Präm Seh d. Seeh.

Kur- u. Neumärlk.

Sckuldverschr.

lob? Rerl. Stadt- ObJl. 33

80 985 149 1035 1185

Dauz. do. in Th. Westpr. Esaudhr. 3

0.

D 220

¶.Eοςsh. Has. do.

R 21

do. Osthkr. Pfaudlir. Pormm. Kur- u. Neum. do.. Schlesische do. 1

& C C c- S-

e - e- 5

Ob. - Schles. Eisb.“ 3 do. Li. B. v. ciugeꝛ. 1 16 234 . Si. E. It. Au- 1225 Gold al mareo. —— Mlagdeb. Ilalber- . Städter Risenb. 4 121

RBresl- Schweidn- Freihu. Bisenl. 4 ͤ 120

8 *

Friedrichsd'or. n,, 114 ö

Auswärtige Börsen.

Amst er dam, 29. Jan. Niederl. wirkl. Sch. 55 . 596 do. I00 . 59h Span. 21. 395 do. 32. Pass. 5H. Ausg. . Tiusl. 735. Pr. Sch. . Fol. . Oesterr. 1093. 49h Russ. Ilope 981 .

Antwerpen, 28. Jan. Ziusl. Neue Aul. 213.

HErankfurt a. M., 30. Jan. 5h Met. 1137 G. Bank- Actien 29026. p. ult. 2029. Hayr. Hank-Actien 690. IIope 907 6. Stiegl. 8935 G. Int. 515. Folu. 300 Fl. 965 G. do. 500 FI. 993. do. 200 FI. 325 6.

IIamburg, 31. Jqun. Bank-Actien 16655 He. Eugl. Russ. IIZ. ;

Wien, 29. Jan. 595 Met. 11153. 195 100. 395 7 2595 ö Aul, de 1831 1504. de 1839 124. Kauk-deüen 1635. Nordu. 1313. Glogæn. 112. Mail. 10983. Livorn. 993. Pesth. 102. Rad. 168.

119

NHiseouto.

Preuss.

Meteorologische Beobachtungen.

Abends

Nach einmaliger Beobachtung.

Nachmittags 2 Uhr.

1844. 1. Fehr.

Morgens

6 Uhr. 10 Uhr.

2, 69 Har. 333, S6 Par. Qkhellwärme 5, S? R. 0, 70 HR. Elusswärme (0,22 M. 1,67 R. HBodenwärme 2,8) R.

S2 pet. Ausdünstung (Q, 011 Rh. trijl⸗. Niederschlag C0. z

Wind WNW. WNVW. een, fag. . 1,

Wolken zug. .. W NV. 92 1

, 332, s“ Par... COS? R. .. 1,92 R... 79 pCt. WNW.

Luftdruck . ... 331, as Har. 33 4 0,6? R. 1 . 82 pCt.

Luft wärme ... Thanpunkt ... Dunstsũttiguug Wetter

1,1 2,5 73 pCt. trüũh.

Königliche Schauspiele. ö

Sonnabend, 3. Febr. Der reiche Mann, oder: Die Wasserkur, Original-Lustspiel in 4 Aufzügen, vom Dr. C. Töpfer. Im Konzertsaale: 1) Faute de s'entendre, come die en 1 acte. 2) Nanon, Ninon et Maintenon, ou: Les trois hondoirs, vau— deville en 3 actes, par Mr. Lhéaulon. ; . . Sonntag, 4. Febr. Fidelio. (Mad. Schröder⸗Devrient: Fidelio; Herr Härtinger: Florestan, als Gastrollen Hierauf: Der Polter— abend. Preise der Plätze: Ein Billet zum Balkon oder einer Loge des ersten Ranges 1 Nthlr. 10 Sgr. ꝛ0. .

3. Konzertsaale: Voltaire's Ferien. Hierauf: Das Portrait der Geliebten. . 4 Montag, 5. Febr. Mutter und Sohn. (Mad. Birch-Pfeiffer: Generalin von Mansfelt, als Gastrolle.)

Nönigsstädtisches Theater. .

Sonnabend, 3. Febr. (Italienische Opern-Vorstellung.) Lues

di Lammermoor. Opera in 3 Atti. Musica del Maestro

Honizerti. (Sgr. Napoleone Moriani, Kaiserl. österreichischer Kammer- anger: n Gast.

nee ,, Ein Platz in den Orchester⸗Logen

eise der lätze: : 2 1 . den . und im Balkon des ersten Ranges 2 Rthlr. ꝛc.

Sonntag, 4 Febr. Gast-Vorstellung des Kinder Ballets des Herrn Price aus Kopenhagen in 2 Abtheilungen. Dazu . Eine Reise nach Spanien. Vorher: Ich irre mich nie, oder: Der Räuber

Hauptmann. ö . GItalienische Opern- Vorstellung) Don

Montag, 5. Febr. Ein Platz in den Orchester Logen

Giovanni. ) Preise der Plätze: ogen des ersten Ranges

Ü Rthlr. 190 Sgr., im Balkon und in den L . Zum Benefiz des pensionirten Königl.

Di Febr. ; ,,, Bethmann: Der beste Ton. Hierauf:

auspielers, Herrn Heinrich Be 3 . 6 Mitten in der Nacht. Zum Schluß: Pas

de quatre. ; * Rthlr ; é Plätze: Ein Platz in der Orchester-Loge 1 Rthlr.

10 o,. si en e im Balkon des ersten Ranges 1 n im Parquet und in den Parquet-Logen 20 Sgr., im Amphitheater un in den Logen des zweiten Nanges 13 Sgr., Parterre 15 Sgr., Sperrsitz des dritten Ranges 19 Sgrr, Gallerie ? Sgr. 9 Mehrzahlungen werden nur gegen Quittung des Kassirers an—

genommen.

. n ; Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen.

Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober-Hofbuchdruckerei.

Beilage

y, nnn, 31. Jan. Höchster und nledrsgster Getraide · Marlipreis

Nlfen und es trat daher im Monat März

215

Inhalt.

Inland. Danzig. Aufhebung einer beschränkenden Verpflichtung für geprüfte Steuermänner. Breslau. Bevölkerung und Gebäudezahl. Kleinkinder Bewahr⸗Anstalt. Thätigkeit der Schiedsmänner. Schrei⸗ ben aus Halb erstadt. (Straßenbau.) Aachen. Herstellung des Münsters. Minden. Errichtung von Gemeinde-Holzhöfen. Ein— führung der neuen Gemeinde⸗Ordnung. .

Deuntsche Bundesstaaten. Bayern. nchen. Haushalt der größeren Städte. Sparfassen. Wirkungskreis des gemeindlichen Vermittelungs Amtes. Augsburg. Lichertafeln. Regens burg. Vorsorge in den Schulen gegen Augenschwächung. Sachsen. Schreiben aus Dresden. (Rückblick auf den Inhalt des Gesetz⸗ und Verordnungsblattes vom J. 1843.) Aus dem Herzogthum Nassau. Schiffbarmachung der Lahn. Freie Stäbe. Lübeck Vom Senat ausgehende Reformen. J

Desterreichische Monarchie. Montenegro. Sturm.

Niederlande. Schreiben aus dem Haag. (Die Schuld der Handels NMaatschappy; Subvention der Journale; Finanzgesetze; die Vermbgens⸗ Steuer.)

Schweiz. Luzern. Beginn der katholischen Konferenz. Abreise der Jesuiten. Missiongire nach Frankreich. Bern. Niederschlagung des Prozesses gegen den Verleger von Pater Ammon's Geschichte der Paͤpste.

Griechenland. Schreiben aus Athen. (Die Polemik über den Ver— sassungs- Entwurf; der präsumtive Thron-Erbe; Mittel zur Erhaltung der Ruhe; die Heimkehrenden.)

Trie st. Anlunst des Bladika von

Die Organisation der Rechts-Verwaltung in England. (Dritter Artikel.)

8d und Börsen⸗ Nachrichten. Englands Wollhandel im Jahre 1843.

Inland.

Danzig, 24. Jan. Durch das heutige Amtsblatt wird ein Reskript Sr. Excellenz des Herrn Finanz⸗Ministers (d. d. Berlin, 31. Dez. v. J.) zur öffentlichen Kenntniß gebracht, welches die Be⸗ stimmung (8. 15) der Instruction über die Befähigung und für die Prüfung der Steuerleuke, Seeschiffer und Seelootsen vom 15. Ok. tober 1849 aufhebt, wonach jedem zum Schiffer zweiter Klasse ge⸗ prüften und fähig befundenen? Steuermann ki Verpflichtung aufer⸗ legt war, in dem Sommer nach seiner Prüfung eine praktische Ue⸗ bungs⸗Eypedition der Navigationsschulen mitzumachen.

Breslau, 28. Jan. (Schl. 3.) Nach der im Dezember v. 2

geschehenen Aufnahme der statistischen Tabellen hat sich hier, ein⸗ schließlich des hier garnisonirenden Militairs und ber zu den Familien desselben gehörenden Personen und Dienstboten, eine Einwohnerzahl von 103,232 Seelen ergeben. Sie hat demnach seit dem Jahre 1841, wo die Gesammtzähl 97,921 betrug, um 5361 Personen zu⸗ genommen. Die Einwohner-Gesammtheit theilt sich 1) dem Geschlecht nach in 59, 219 Personen männlichen und in 55,663 weiblichen Geschlechts. 2). Dem Alter und Geschlecht nach in 13, ss1 Knaben und 12,5042 Mädchen (nicht über 14 Jahr alt), 35,325 Jünglingen und Männern und 37035 Jungfrauen Und Frauen (von 15 dis inkl. 60 Jahren), 2313 Männern und 3486 Frauen (über 60 Jahre.) 3) Dem Kirchen⸗ Bekenntniß nach in 66,150 evangelische Christen, 30,483 katholische Christen und 6349 Juden.

Es sind gegenwärtig in hiesiger Stadt 38 der religiösen An⸗ dacht gewidmete öffentliche Gebäude, 297 Königl. oder zu Kommu— nal-Zwecken bestimmte Gebäude, 1036 Privat⸗Wohnhäuser, 271 Fa⸗ brik⸗, Mühlen⸗ und Privat⸗Magazin⸗Gebäude, 1861 Ställe, Scheu⸗ nen und Schoppen. Seit dem Jahre 1841 ist die Zahl der vor⸗ stehend genannten Gebäude- Gattungen vermehrt, um 4 der religiö⸗ sen Andacht gewidmetes öffentliches Gebäude, 19 Königl. oder zu Kommunal-Zwecken bestimmte Gebäude, 10 Privat⸗Wohnhäuser, 16 Fabrik⸗, Mühlen⸗= und Privat⸗Magazin- Gebäude und 32 Ställe, Scheunen und Schoppen. Diese Angaben der Gebäude⸗Vermehrung sind nicht zu verwechseln mit der welt größeren Zahl der seit 1841 neu erbauten Gebäude, von welchen eine große Zahl in die Stelle alter abgebrochener Gebäude getreten ist und also keine Vermehrung der Gebäudezahl bewirkt hat.

Breslau, 26. Jan. (Br. Z.) So eben ist der zwölfte Jahres-Bericht über den Zustand der Kleinkinder⸗Bewahr⸗Anstalten erschienen. Es geht daraus hervor, daß in den fünf Anstalten dieser Art an 620 kleine Kinder Aufnahme, und dadurch nicht blos Bewah⸗ rung vor körperlicher und moralischer Verwahrlosung, sondern auch Gelegenheit gefunden haben, sich auf eine ihrem Alter angemessene Weise angenehm und nützlich zu beschäftigen, ihre Anlagen und Fähig⸗ leiten spielend zu entwickeln, und nebst Ordnung und Reinlichkeit sich so manches andere Gute anzueignen, das ihnen verbleiben wird, so⸗ bald nur nicht allzu ungünstige Verhältnisse des Lebens nach ihrem Austritt aus diesen für die Kinder der Armen eingerichteten Afylen verderblich auf die hier ausgestreute Saat einwirken. Wahrhaftes Verdienst um die Kleinen hat sich, laut des Berichts, auch diesmal der Frauen- Verein zur Bekleidung und Bespeisung hilfsbedürftiger Armen erworben, der auch in diesem Winter wiederum für die Aerm⸗ sten und von den Anstalten am entferntesten wohnenden Kleinen ge⸗ gen 200 Portionen warmer nahrhafter Mittags kost verabreicht, und kurz vor den Weihnachts- Feiertagen eine große Anzahl Kinder mit verschiedenen neuen Bekleidungs- Gegenständen beschenkt hat, so daß sie selbst bei der schlechtesten Witterung ohne Gefahr für ihre Ge⸗= sundheit die Anstalten besuchen können.

Aus den die Kasse betreffenden Notizen möge hier bemerkt wer⸗ den, daß der Vermögens-Bestand der Anstalten Ende 1842 in Effek⸗ ten 6865 Rthlr. und in Courant 266 Rthlr. 25 Sgr. 3 Pf. betrug. Im, Laufe des Jahres 1843 gingen ein: I) in Effekten 500 Rthlr., 2) in baarem Courant 1577 Rthlr. 10 Sgr. 8 Pf. Die Ausgabe dagegen pro 1843 belief sich auf 1956 Rthlr. 15 Sgr. 11 Pf., so

daß jetzt der Vermögens-Bestand eigentlich auf 6252 Rthlr. 30 Sgr. gestiegen ist. .

Breslau, im Jan. (Br. 3) Während des Jahres 1843 sind hierselbst von 1872 anhängig gewesenen Sachen durch die Schieds⸗ männer 1602 verglichen worden—

Halberstadt, 29. Jan. Mit dem Schlusse des vorigen Fahres ist ein für unsere Gegend höchst wichtiger Bau, die hn fe! on hier nach Quedlinburg, vollendet worden. Diese Straße, welche

einahe zwei Meilen mißt und zum Theil über mehrere Höhenzüge,

m Theil über tiefliegenden schweren Boden führt, war sonst bei

assem, Wetter fast unfahrbar und häufige Unglücksfälle, welche den öFöniglichen Posten und anderen Fuhrwerken widerfuhren, bezeugten Nen traurigen Zustand. Durch partielle Besserungen war nicht zu ̃ 1842 auf die Einlabung . es Landraths Weyhe zu Quedlinburg und unter thätiger Mitwirkung

.

des Ober⸗Bürgermeisters von Brünken hierselbst in den Städten Hal⸗ berstadt und Quedlinburg und deren Umgegend eine Actien⸗Gesellschaft zusammen, welche sich die Chaussirung dieser Straße zur Aufgabe machte und durch den Beitritt des Domherrn, Freiherrn Spiegel zum Desenberg, mit einem Actien⸗Beitrage, von 5006 Rthlr. ihre erste Begründung erhielt. Es wurde ein Actien-Kapital' von 43, 200 Rthir. zusammengebracht, ein Directorium, aus dem Domherrn von Spiegel, dem Landrath Weyhe und dem Ober⸗-Bürgermeister von Brünken bestehend, erwählt und sofort zur Veranschlagüng der Straße geschrit⸗ ten, wonach zur Chaussirung derselben eine Summe von h2, 50 ij Rihlr. erforderlich war. Bei der Unzulänglichkeit des Actien⸗Kapitals zur Deckung dieses Kosten⸗Bedarfs geruheten des Königs Majestät, der Gesellschaft auf die Bitte des Directoriums und auf die Verwendung des Herrn Ober- Präsidenten der Provinz Sachsen Excellenz im Fe= bruar v. J. einen Zuschuß von 20 009 Rthlr., die Befugniß zur Er⸗ hebung des Chausseegeldes nach dein für die Staatsstraßen geltenden Tarif und Corporations⸗Nechte Allergnädigst zu bewilligen. Da man schon vorher in der Hoffnung dieser Allerhöchsten Bewilligung und zugleich in der Absicht, vielen in Folge der Mißärndte des Jahres 1842 brodlosen und erwerbsbedürftigen Menschen Beschäftigung zu gewähren, einen großen Theil des erforderlichen Steinmaterials hatte gewinnen lassen, 6 ward es möglich, den Bau schon im April vorigen Jahres zu beginnen und trotz des nassen Frühsahrs und Sommers so zu fördern, daß die ganze Straße bereits am 22sten v. Mts. der Benutzung des Publikunts freigegeben werden konnte. Eine feierl che Eröffnung derselben hat bei der Ungunst der Jahreszeit nicht stattge⸗ funden; man behält sich aber vor, bei ber nächsten General⸗Versamm⸗ lung der Actionaire, der zugleich die Rechnung über den Bau vorge⸗

legt. werden wird, des vollendeten Werkes, welches zwei gewerbfleißige Städte von 18000 und 14,009) Einwohnern, und die hier ausmün— dende Magdeburg⸗Halberstädter Eisenbahn mit, dem Vorderharze in eine leichte und sichere Verbindung bringt, als einer neuen Erwerbung des beglückenden Friedens sich festlich zu erfreuen.

Aachen, 28. Jan. (A. 3.) Die Sorgfalt, welche man in unseren Tagen auf die Erhaltung und Herstellung ehrwürdiger Denk⸗ mäler der Vorzeit in unserem Vaterlande verwendet, ist ein schöner Beweis, daß unsere Zeit die großen Leistungen unserer Vorfahren zu würdigen weiß, und also auch selbst Sinn und Licbe für Hohes und Edles gewonnen hat; dann aber auch, daß man klar einsieht und le— bendig empfindet, welch einen großen und heilbringenden Einfluß solche Werke auf die Gegenwart und Zukunft ausüben können. Dle Kunde, daß man begonnen hat, dem Münster zu Aachen seinen alterthümlichen Schmuck wiederzugeben, wird darum gewiß freudig vernommen, nicht nur vom frommen Sinne des Volkes, dem diese heiligen Hallen eine reiche Quelle des Trostes bieten, sondern auch von dem Kunst⸗ und Geschichtsfreunde, indem der Eine einen wohlerhaltenen herrlichen Bau des achten Jahrhunderts hier bewundert, und dem Anderen bort die ehemalige Größe und Herrlichkeit des deutschen Reiches lebendig dor Augen tritt. Die altergraue Basilika, welche 804 von Leo III. feierlich geweiht wurde, ist so vieler Stürme bedrängnißvoller Zeiten ungeachtet, noch immer ein! bleibendes Denkmal von der Fröm— migkeit und dem Kunstsinn ihres hohen Erbauers Karbs des Großen. Während des tausendsährigen Reiches wurden in der Kronkirche 37 Kaiser, als erste Majestät unter den Fürsten der Christenheit, einge⸗ weiht und gekrönt; sie empfingen da auf dem noch stehenden Königs⸗ stuhle die Gelübde der Stände des Reichs. Hier, wo bie Größe und Majestät des heiligen Reiches in vollem Glanze glorreich strahlte, finden alle edlen Fürstenhäuser und ehemaligen Reichsstände theure und kostbare Rückerinnerungen. Ja, das Münster ist für alle Stämme des großen Reiches ein wahrhaftes National⸗Heiligthum. Wenn nun bis dahin dem ersten, vorzüglichsten und ehrwürdigsten Denkmale, wel⸗ ches das deutsche Volk besitzt, nicht die gebührende Aufmerksamkeit erwiesen worden ist, dann ist es um so erfreulicher, daß der Hochsinn unseres Königs zum Frommen des Vaterlandes, dle edle Bast⸗ lika gebührend zu schmücken bereits begonnen hat. Was die Geschmacklosigkeit des vorigen Jahrhunderts verdorben, wird ver⸗ bessert, und was die französische Revolution geraubt und verwüstet hat, das wird wieder hergestellt werden. Anstatt der unpassenden Aenderungen, welche zur Zeit der Fremdherrschaft stattfanden, werden wir die meisten ehemaligen Einrichtungen wiedersehen. So werden die kostbaren Säulen, welche Karl' der Große zur Zier seiner König= lichen Kapelle von Rom und Ravenna kommen ließ, ihre alten Plätze wieder einnehmen und die Fenster des Chors ihre alterthümliche Schön⸗ heit wieder gewinnen. Die Orgel, welche die Aussicht in den maje⸗ stätischen Chor verkümmert, soll eine andere passende Stelle erhalten und der Kirche selbst der der Bauart angehörige Schmuck reichlich wiedergegeben werden. Auch die lostbaren Schätze, welche die Kirche besitzt und sprechende Beweise des srommen Sinnes und der Vorliebe vieler Kaiser, Fürsten und Großen für diese heilige Stätte sind, wer⸗ den die ihnen gebührenden Plätze wieder einehmen. Namentlich wird der antike kunst- und werthvolle Kasten, welcher die Gebeine des großen Karl in sich faßt, die gebührende Ehrenstelle in seiner König⸗ lichen Kapelle einnehmen und zweifelsohne auch der Fußboden wie ehemals, mit vielfarbigen Marmorstücken in verschiedenen Figuren her⸗ gestellt werden. Wir dürfen weiter hoffen, daß ebenfalls für die äußere Zierde dieses Doms zur gehörigen Zeit das Nöthige gesche— hen werde; insbesondere, daß die Standbilder um den Chor und die Kapellen wieder hergestellt, daß der moderne Eingang durch einen dem Style der Kirche angepaßten, ersetzt und für die Errichtung eines großartigen Thurmes, wie jener, der in den vorigen Jahrhunderten die Krönungskirche zierte und im Jahre 1656 abgebrannt ist, werde gesorgt werden. Wenn irgend ein Denkmal der Vorzeit Werth und Bedeutung hat für unser Vaterland, so ist es das Münster zu Aachen mit seinen glorreichen Erinnerungen. Wenn irgend ein Unternehmen allgemeine Theilnahme verdient, dann ist es die Restauration der Krönungskirche, welche die eigentliche Ruhmeshalle des deutschen Vol⸗ kes bleiben wird!

Meinden, 19. Jan. Die hiesige Königl. Regierung erläßt in dem heutigen Amtsblatte folgende Bekanntmachung:

Die Zweckmäßigkeit von Holz⸗Magazinen, in Gegenden, wo

das Brennmaterial nicht billiger durch Steinkohlen oder Torf zu be⸗ schaffen ist, und in Städten oder Ortschaften, wo die ärmeren Ein wohner ihren Bedarf in kleinen Quantitäten sonst nicht sicher beziehen können, ist schon vielseitig in Anregung gebracht. Wir haben deshalb mehrfach bie Errichtung solcher Kommunal⸗ Holzhöfe empfohlen, in welchen Brennholz auf Kosten der Gemeinde er herangefahren und in möglichst kleine Partieen getheilt wird, o daß die ärmeren Einwohner solche kleine Holzquanta zu den billig- sten und gleich zu bezahlenden Preisen z. B. von 23, 5, 7 Sgr. u. s. w., beziehen können. Mehrere Städte, wie Höxter, Steinheim, Nieheim, ferner Kleinenberg und Peckelsheim, haben jetzt in dieser Art Kommunal ⸗Holzhöfe errichtet.

Indem wir diese Einrichtung, um welche sowohl die betreffenden Herren Landräthe, ü ß, an Ortsvorsteher, als auch ein⸗

Zeitu

Sonnabend den 3 im Februar.

zelne achtungswerthe Gemeinde⸗Mitglieder welche die Verwaltung und die Berechnung unentgeldlich übernommen sich verdient ge⸗ macht haben, hiermit öffentlich anerkennen, fordern wir zugleich die Magisträte und Ortsvorsteher ber Theile bes Departements, in wel⸗ chen nicht Kohlen oder Torf vorzugsweise gebrannt werden, dringend auf, ebenfalls solche Kommunal- Holzhöfe einzurichten, durch welche der Nothstand der ärmeren Orts⸗Einwohner oft erleichtert, der Ver⸗ kehr derselben mit Holzdieben, so wie der Holzdiebstahl selbst vermin⸗ dert, und so einer wesentlichen Ursache ber Sitten⸗Verderbniß entge⸗ gen gewirkt wird.

Wo solche Kommunal-Holzhöfe in der Nähe Königlicher Forsten unter sonst zweckmäßigen Bedingungen errichtet werden, und die Um⸗ stände es nur einigermaßen erfordern, werden wir gern einen entspre⸗ chenden Theil des zu beschaffenden Holzes gegen billige Preise bewil⸗ ligen, sobald die Anträge dazu durch die Herren Landräthe uns ein⸗ gereicht werden.

Deren besonderer Fürsorge empfehlen wir die Förberung und

gute Einrichtung dieser für die Gemeinden so wohlthätigen Anstalten um so mehr, als denselben zuweilen die einseitigsten und engherzigsten Ansichten entgegengestellt werden, die nur mit wiederholter Hinwei⸗ sung auf, das Gemeinnützliche und Wohlthätige der Sache beseitigt werden können.

„Im Dezember des verwichenen Jahres sind sämmtliche für die derschiedenen Aemter des Kreises Herford (nämlich: Enger, Spenge, Bünde, Rödinghausen, Hiddenhausen, Herford, Mannighussen, Gohfeld, Vlotho) ernaunte Amtsleute eingesetzt werden, und ist daher die neue Landgemeinde⸗Ordnung in dem ganzen Kreise in Wirksamkeit getreten.

Ausland.

Deutsche Bundesstaaten.

Bavern. München, 25. Jan. (Schw. M.) In den letzten Tagen ist durch unser Regie ru ngsblatt eine schon kurz erwähnte Be⸗ kanntmachung veröffentlicht worden, welche von allgemeinerem In⸗ teresse sein dürfte, da sie einen Blick in den Haushalt unserer größe⸗

ren städtischen Gemeinben thun läßt. Dieselbe betrifft nämlich die wesentlichen Ergebnisse der Gemeinde- und Stiftungs⸗Rechnungen der den Kreis Regierungen diesseits des Rheins unmittelbar untergeord⸗ neten Städte für das Jahr 1811 42. Dieser Städte sind er nicht allzu viele. Ober⸗Bayern zählt deren zwei, München und In⸗ golstadt; Nieder⸗Bayern drei, Landshut, Passau, Straubing; Ober⸗ pfalz und Regensburg zwei, Regensburg und Amberg; Oberfranken drei, Baireuth, Bamberg und Hof; Mittelfranken acht, Ansbach, Din= kelsbühl, Eichstädt, Erlangen, Fürth, Nürnberg, Rothenburg und Schwabach; Unterfranken und Aschaffenburg drei, Aschaffen⸗ burg, Schweinfurt und Würzburg; endlich Schwaben und Neuburg sieben, Augsburg, Kaufbeuren, Kempten, Lindau, Memmingen, Neu⸗ burg und Nördlingen. Die Gesammt⸗Einnahmen aller dieser Städte betrugen in dem genannten Jahre 2,786,710 Fl. 533 Kr. Die sämmtlichen Ausgaben betragen 2. 566, 54 Fl. 193 Kr. Erspart wurden sohin im Ganzen 226, 166 Fl. 53 Kr. Die Einnahmequellen sind für die einzelnen Städte so ziemlich dieselben, welche überall vor⸗ kommen. Als eigenthümlich möchten sich die Erträgnisse aus dem

dLokal⸗Malz - Aufschlag herausstellen, woraus sich nebenbei auf die Größe des Bierverbrauchs schließen läßt. Dieselben betrugen in allen Städten zusammen 624, SZS Fl. 165 Kr., wovon auf München allein nicht weniger als 300,464 Fl. 31 Kr. kommen. Der gesammte Gemeinde Vermögensstand aller oben genannten Städte beläuft sich auf 8,571,869 Fl. 58 Kr., worunter . 889, 086 Fl. 523 Kr. Ertrag gebendes Vermögen bilden. Die gesammten Schulden derselben be⸗= tragen dagegen 5,396,849 Fl. 425. Kr. Demnach ergiebt sich ein Aktivstand von 3, 752, 8] 9 Jl. 1063 Kr., oder vielmehr eim solcher von nur 31 75,020 Fl. 165 Kr', wenn man einen Passivstand von 577,789 Fl. 235 Kr. in Abzug bringt, um welchen der Vermögensstand von dem Schuldenstand in Oberbayern und in Unterfranken überstiegen wird, nämlich für München um 188,035 Fl. 44 Kr. und für Würz⸗ burg um 89, 754 Fl. 1

(Fr. M.) Es haben die Verhältnisse unserer Sparkassen wäh⸗ rend des letzten Landtages vielfache Besprechungen in beiden Kam— mern gefunden, wie sie auch, nach den Aufklärungen vom Minister⸗ tische aus, schon vorher Gegenstand besonderer Rücksichtnahme von Seiten der Regierung gewesen waren. Nächste Veranlassung dazu gab die Verfügung des Finanz⸗Ministeriums, daß vom 1. Sktober v. J. an bei der Staatsschulden⸗Tilgungs⸗-Anstalt keine Kapitalien der Sparkassen mehr verzinslich angelegt werden durften, eine Ver⸗= fügung, die unmöglich länger ausbleiben durfte, wenn nicht eine be—

reits bis auf beinahe 12 Millionen angewachsene schwebende Schuld noch mehr gesteigert und der Regierung alle daraus hervorgehenden Nachtheile aufgebürdet werden sollten. Gleichwohl schien Vielen ein Mittelweg zwischen der Zurücknahme jener Verfügung oder dem Un⸗ tergange der Sparkasse⸗Anstalten nicht auffindbar zu sein, und die diesfallsigen Besorgnisse wurden fast im ganzen Lande getheilt. Um so mehr darf wohl jetzt darauf aufmerksam gemacht werden, daß von den befürchteten trüben Folgen nicht eine eingetreten ist, daß alle un= sere Sparkassen sich eines guten Fortgangs erfreuen, daß deren Ver= waltungen ihre Kapitalien recht wohl unterzubringen wissen, wenn auch nicht mit der früheren Bequemlichkeit, und daß, wo die Einla- gen geringer als die Heimzahlungen waren, diese an sich freilich un⸗ angenehme Erscheinung aus dem Mehrbedarf der Familien und Ein⸗= zelnen bei der gegenwärtigen Höhe der Preise für alle Lebensmsttel sehr leicht erklärbar wird.

Das Intelligenz⸗Blatt von Ober⸗Bayern vom 2bsten d. enthält Folgendes: „Mit Rücksicht auf den gesetzlichen Ursprung des gemeindlichen anfänglich auf Dorfgemeinden beschränkten Vermitt⸗ lungs-Amtes und die diesem Instituke in den Gemeinde⸗Edikten vom 21. Sept, 1808, 17. März 1818 und 1. Juli 1831 offenbar zu Grunde liegende Absicht des Gesetzes, durch die das Vermittlungs⸗ Amt ausübende Genieinde- Behörde theils wegen, genauer Kenntniß der örtlichen und persönlichen Verhältnisse, theils wegen höherer Einsicht, theils wegen des ihr zur Seite stehenden amtlichen Ansebens die Beilegung vieler außerdem störend auf den Frieden und die Eintracht in einer und derselben Gemeinde einwirkende Streitig⸗ keiten zu bewirken, hat das Königl. Ministerium des Innern im Ein⸗ derstsndnisse mit dem Königl. Justiz⸗Ministerium mittesst höchster Ent⸗ schließung vom Sten J. M. Behufs eines gleichmäßigen Vollzuges der F8. 63 und 102 des revidirten Gemeinde Eviktg ausgesprochen, daß letzter auf Personen, welche nach §. 56 an anderen Orten nicht den Magistraten und beziehungsweise den Gemeinde Ausschüssen, als Vorstehern der Gemeinden, sondern denjenigen Obrigkeiten, unter welchen sie gemäß ihrer Dienstes- oder Gianßee Bh e . stehen, untergeben sind, wie die Gutsherren, Pfarrer, Königl. Beamten und dergl. keine Anwendung finden, somit Personen dieser Kategorien vor dem gemeindlichen Vermittlungs- Ante persönlich zu erscheinen,

nicht verbunden sind.“