1844 / 36 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

ö ] ĩ bridscha Die laubwirthschaftliche Kolonie auf der * r* . 22

) lstandes, eifreut sich eines so steigenden Wohlstan i , n do, wu

l um 6ten Infanterie Regimen 23 , die Bitte an die Negierung um Erlaubniß zur An⸗

je erichtet haben. Diese Bitte wurde genehmigt, seren e l Hen. ertheilt, daß den Neu⸗ Eintretenden nicht die Gegenstände des ersten Bedürfnisses ereicht, sondern auch Wohnungen für dieselben erbaut werden ollen.

SEisenbahmen.

277 S 3.) Der Plan zu dem Bau ogau, 27. J.an. (Schl. 3) Der P d der ,, Zweigbahn, welche von hier nach Sprottau, . Sorau gehen und sich bei der zuletzt genannten Stadt

Sagan und Sora . li l, hat di er nieberschlesisch märlische Hauptbahn anschließen soll, hat die n . ice n und Bestätigung erhalten. Der Bau dieser

esherrlich . wahrscheinlich noch dieses Jahr begonnen werden. XXè Frankfurt a. Mr., 309. Jan. Noch hat man nichts Näheres über das Resultat der mit der Königlich bayerischen Regie⸗ rung wegen des Baues der Bamberg-Frankfurter Eisenbahn gepflo⸗ genen Unterhandlungen. Doch unterliegt es keinem Zweifel, daß der Bau dieser Bahn zu Stande kommt, und es steht nun. dahin, was die kurhessische Regierung wegen des Baues der Kassel⸗Frankfur⸗ ter Eisenbahn beschließen wird, Jedenfalls ist Frankfurt für das Eisenbahnwesen Deutschlands als ein wichtiger Knotenpunkt bestimmt, und es steht zu erwarten, daß die Wohlfahrt unserer Stadt dadurch nicht wenig befördert werden kann. Mit dem Baue der Main= Neckar- Eisenbahn soll im nächsten Frühjahr, mit allem Nachdruck sortgefahren werden, so daß binnen Jahresfrist die Strecke von hier nach' Darmstadt befahren werden kann. Gegen die Vorrichtung des Bahnhofes dieser Bahn auf dem rechten Main-Ufer, dicht neben dem Bahnhof der Taunus-Eisenbahn, und. gegen den dadurch nothwendig geworbenen Bau einer massiven Brücke haben sich aber Bedenken geltend gemacht, die sich in einer besonderen kleinen Schrift ausspre⸗ chen, jedoch schwerlich beachtet werden, da man den Vertrag nicht än⸗ ern will. ( n Frequenz der Taunus-Eisenbahn war natürlich auch in diesem dem schlechtesten Wintermonat schwach. Doch ist das Gerücht falsch, daß bei der nächsten bevorstehenden General⸗Versammlung der Actionaire der Tarif für das Personengeld ermäßigt werden soll. Die Differenz zwischen der Eisenbahn und der taxisschen Post wird sich in nächster eit erledigen, da die drei betreffenden Regierungen eine Kommission ernannt hatten, welche die Prüfung der Sächlage beendigt hat. London, 27. Jan. Die Regierung beabsichtigt, der Times zufolge, gleich im Beginne der Parlaments⸗ Session die Ernennung iner Rommission vorzuschlagen, welche die vorhandenen Verordnun⸗ geu hinsichtlich der Eisenbahnen reiflich erwägen und angeben soll, b und welche Abänderungen in diesen Verordnungen nothwendig seien. Die Kommission soll ferner begutachten, ob und welche Bestimmun— gen im Jnteresse des Publikums und zur Besserung des Eisenbahn— Systems in die künftig dem Parlamente vorzulegenden Eisenbahn—⸗ Bills aufzunehmen seien; sie soll zugleich diese Bestimmungen genau detailliren.

gandels- und Börsen - Uachrichten. Stettins Seehandel in 1813. Als vorläufige Notiz über denselben mag Folgendes dienen:

mit Ladung 1250 Schiffe, eder 92 mehr, als in 1812,

in Ballast 31 228 weniger * * zusaramen I 1 Schiffe, oder ; 136 weniger, als in 1812.

Abgegangen sind

mit Ladung 581 Schiffe, oder 507 weniger, als in 1842,

in Ballast 200 2 w zusammen JI51 Schiffe, oder, . 382 * weniger, als in 1842.

Wie sich hieraus ergiebt, ist im vorigen Jahre die Importgtion Stet— ins quantitativ abermals stärker, die Eyportation und summarische Handels · Bewegung desselben aber merklich geringer gewesen, als in 1812.

Indem wir uns eine spezielle Beleuchtung darüber vorbehalten, bemer⸗ fen wir noch, daß unter den mit Ladung angekommenen 1250 Schissen 511 preußische, 739 fremde waren, und zwar:

Belianntmachungen.

2007 Bekanntmachung

Ueber den Nachlaß des am 11. Juni d. J verstor⸗ benen Gulsbestzer Louis v. Knobelsdoif auf Nieder Altgabel ist der erbschaftliche Liquibations· Prozeß eröff- uct' worden. Alle unbekannten Gläubiger desselben, so

wie die ihrem jetzigen Aufenthalt nach , . Oberst Lieutenant von Schweminler, wegen J

anzeblich zugestehenden Antheils - Forderung von = 6 än. * nn, NG. 5. eingetragenen Kapital

von 479 Thlr. 235 Sgr. 41 Pf., werden daher vorge⸗

laden, in termi

n 3 Har i s aba, Vormitags 10 Uhr vor dem Deputirten, Herrn Ober Landesgerichte Nefe⸗ rendar Bock, auf dem hiesigen Ober⸗-Landesgericht per=

onli rer durch hinreichend insormirte und bevoll⸗ C.. 85) , n!, piese⸗ all e neigen. wozu die Herren Justiztäthe Neumann, Werner, Roseno, Wunsch, Treut⸗ ier und Sber-LandesgerichtsRaih Michaelis hierselbst 10 zu erscheinen, ihre For- ltoil

in Vorschlag gebracht werden, zu er ch derungen anzumelden und zu bescheinigen.

Tit Auebleibenden werden aller ihrer Vorrechte ver⸗ lustig erklärt und mit ihren Fordernngen nur an das, waz nach Befriedigung der sich meldenden Gläubiger ron der Masse noch übrig bleiben möchte, verwiesen werden.

Glogau, den 2. Nevember 1813.

Ronigliches Ober-Landesgericht. Erster Senat. (. 5.) v. Forchenbech.

1575 Nothwendiger Verkauf. Stadigericht zu Berlin, den 21. Oftober 1813. Das hierselbst an der Communication am Anhalt— schen Thore belegene Grundstück des Böltchermeisters Wilhelm Gustas Schmidt, gerichtlich abgeschäzt zu 12,952 Thlr. 11 Sgr. 1093 Pf, soll Schulden halber am 25. Mai 1514, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtastelle subhastirt werden. Taxe und Hy⸗

pothekenschein sind in der Negistratur einzusehen. tragen.

Süßmann. 97h

Auf den Antrag der Testaments ,- Erben der am 20. 26 vorigen Jahres hierselbst verstorbenen Wittwe bes bereits im Jahre 1821 mit Tode abgegangenen

Herrn Nittmeisters 4. D. Curt Albrecht Ulrich Philipp v. Parsenow Maria Louisa, geborenen v. Taube, werden hiermit Alle, welche aus irgend einem Rechts- grunde an die Verlassenschaft der genannten Frau Ritt⸗ meisterin v. Parsenow Forderungen und Ansprüche zu haben vermeinen, aufgefordert, solche in einem der zu ihrer Anmeldung auf den 15. und 29. Februar, so wie auf den 14. März d. J., Nach mittags 3 Uhr, vor uns auf der Weinkammer angesetzten Ter— minen gehörig anzugeben und zu bescheinigen, unter dem Präßjudiz, knn

fentliche Diät am 27. März d. J. Präklusiv- Erkenntniß werden präkludirt und mit ihren etwanigen Ansprüchen überall werden abgewiesen werden. Stralsund, den 26. Januar 1814.

Verordnete zum Stadtkammergericht.

Bekanntmachung.

Auf den Antrag der hiesigen Kaufleute 1) Friedrich Wilhelm Schröder, 2) Friedrich Leonhard Vorwerck, 3) Gustav Hartmann

unterm 24. November d. J. zum gerichtlichen Proloko

erklärt haben, sich sowohl in h Art des gi handels enthalten, als auch denselben auf keine Weise vermittelnd begünstigen zu wollen. wider Erwarten, zur Entdeckung kommenden erwiesenen Contraventionsfalle, sichern sie dem Denunzianten eine Belohnung von Funßziig Thalern zu, welche in die Orts · Armen Kasse sließt, wenn der Denunziant ein Kö— niglicher Beamter ist. nannten Kaufleute auch demjenigen eine Belohnung von Zehn Thalein zu, welcher einen Bewohner hiesiger Stadt wegen verübten oder beförderten Schleichhandels dergestalt angiebt, daß er der That überführt wird und Ii die umgangenen Zollgefälle mindestens vier Thaler be— Putlitz, den 18. Dezember 1813.

Der

224

Amerikanische 6, bremensche 3, dänische 97, stanzoõsische 1, großbrita⸗ nische 278, hamburgische 3, 2 418, lniphãuser 2, lübechsche 13, mecklenburgische 11, niederländische 123, . 15, ortugiesische 1, russis dedische 60, sicilianische 6. portugiesische 1, russische 11, schwedisch si G. R. v. O)

Stettin, 2. Febr. (B. N. 8. O.) Im Allgemeinen bleibt ein Grad von Stille in unserem Handel vorherrschend, wie seit vielen Jahren nicht gekannt, da nur sehr selten für einen oder anderen unserer Haupt Artikel sich reelle Kauflust zeigi, und dieselbe, wenn ja einmal zum Vorschein kom⸗ mend, in der Regel immer gleich wieder verschwindet.

Getraide. Weizen wird am Landmarlte nur von einzelnen Eyporteurs gelauft, was aber hinreicht, den Preis, wenn auch nicht ganz, doch nech ziemlich dort aufrecht zu erhalten. Möan bezahlte dort zulekt für 129,130!! guten uckermärlschen und märlschen 560 3 51 Nthlr., und nur geringere Waare war 2 2 5 Rthlr. billiger zu kaufen. Dagegen ist auf Liesernng und spätere Abnahme fortwährend manches von Weizen zu haben, und zwar zu den letztnotirten Preisen, wozu sich aber keine Nehmer zeigen, die 12 Rthlr. billiger kaufen wollen. Wie man hört, sind auch in Vorpom⸗ mern und Neu-Vorpommern die Anläufe von Weizen, welche eine Zeitlang sehr lebhast dort gingen, sehr eingestellt worden, und erwartet man dort ebenfalls einen Näckgang der Preise. Die für hiesige Nechnung dort gemach⸗ ten Ankäufe von 1291/13011. Weizen sollen sich auf 5 * 55 Rihlr. frei hier berechnen. Roggen ist in dieser Woche ganz ohne Umgang geblieben, da die geforderten Preife weder zur Versendung nach dem Innein, noch zu der nach dem Auslande Nutzen versprechen. In loco wird nach Qualität für 117 bis 121f2211. Waare 335 * I5 Rthlr., auf Lieferung im Frühjahr mit Gewichts-Garantie von 82 16. pro Schfl. 335 Nthlr. verlangt, was man nicht mehr bewilligen will. Auf Gerste haben die letzten englischen Berichte neuerdings nachtheilig gewirkt. Oderbruch wird augenblicklich nicht offerirt. Für 106/0816. pomm. und schles. auf Lieserung wird noch bis 29 Rihlr. verlangt, würde aber schwerlich über 277 Nihli. gegenwärtig zu machen sein. Hafer wird etwas höher gehalten, da Abgeber davon fehlen: pomm. von 50 s52 il. im Frühjahr zu liefern, auf 18 Nthlr., was aber Käufer zurückschreckt. Erbsen bleiben sehr vernachlässigt; Futter⸗ 29 26 Rthlr., Koch, kleine 317 31 Nihlr., große 33 32 Rthlr. als nominell zu notiren. . ö

Samen. Rapps und Rübsen ist nicht offerirt, würde aber auch uur

zu merklich billigeren Preisen, als die letztbezahlten, zu verlaufen sein. Wie nan aus mehreren Gegenden hört, ist die Herbst-Aussaat von einem oder andern stärfer, als im vorigen Jahre gewesen, doch hängt der zu erwar⸗ tende Ertrag zu sehr von Witterungs; Einflüssen ab und läßt sich nichts Bestimmtes darüber vorhersehen. Sollten aber die Aussichten dafür spä⸗ terhin einigermaßen günstig sich gestalten, läßt sich erwarten, daß ein weit niedrigeres Preisverhältniß sür den Artikel eintreten wird, als seit Jahren gekannt. Schlagleinsaamen in 110,112 pf. Waare bleibt zu 32 Rthlr. kauflich. Mit rothem Klersaamen ist es noch immer stille, und feine Mittelwaare, der⸗ gleichen kürzlich mit 16. Rihlr. bezahlt wurde, zu 153 Rihlr. gekauft worden. Für ordin. bis mittel 1 a 11 Rthlr. gefordert. Auch für weißen sind Käu⸗ fer zurückhaltender geworden, daher solcher nur zu etwas billigeren Preisen anzubringen ist. Pommerscher neuer fein mittel ist zu 27 Rihlr. erlassen, gut mittel zu 233 a 25 Rihlr., sehr ordingir zu 19 a 20 Rihlr. gelauft worden. Thimothee guter Qualisät ist 12 Rthlr. bezahlt, etwas geringere gilt 113 Nthlr. Steinklee auf 10 2 11 RNihlr. gehalten. Von Luzern wurde ein kleiner Posten alte Waare zu 185 Rthly. begeben. Säe-Lein= saamen stille, doch wenig angeboten, da die größeren Inhaber gar nicht am Marlt damit sind. Rigaer auf 73 a 8 Rthlr. gehalten, pernauer in beliebten Marken auf 9 Rihlr. und darüber, in anderen jedoch billiger gekauft. . : Spiritus aus erster Hand zur Stelle 26 25 7h. Der Preis hat sich neuerdings gebessert, doch scheint man heute nicht mehr 253 96 bewilligen zu wollen. Auf Lieferung im Frühjahr ist aus zweiter Hand ein Posten von 100.9000 Quart zu 24056 geschlossen. l .

Feltwaaren 'im Allgemeinen sehr leblos und Rüböl neuerdings billiger, in lac zu 10 Rthlr. gekauft, pr. März / April zu 10 Rthlr. Abgeber. Leinöl in' loco 10 Rihlr., auf Lieserung im Frühjahr 10 Rthlr. gefor= dert, aber zu beiden Preisen keine Käufer. Andere Oele wie letztgemeldet. Thran eben so; Südsee auf 19 Nthlr. gehalten. ;

Von Hering findet nur schottischer Fullbrand bei kleinen Partieen Abzug. Sommer-Berger, der sehr gefragt, aber nur wenig vorräthig ist, bedingt 97 2 Nihlr, .

Butter. Seit einigen Tagen trifft mehr Zufuhr davon ein und wurde eine Partie gewöhnliche Hinterkommersche zu 19 Nihlr. erlassen, ö Käu⸗ fer zu finden. Für feinere Waare ist 22 a 26 Rthlr. gefordert. Holsteiner und“ Mecklenburger hat successioe Abnahme und bedingt nach Qualität 25

Königsberg, 31. Jan. Marktbericht. Weizen 49 bis 67 Sgr. pr. Schsl. Roggen 31 bis 3 Sgr., große Gerste 32 bis 35 Sgr., lleine Gerste 27 bis 32 Sgr., Hafer 18 bis 29 Sgr., graue Eibsen 35 bis 50 Sgr, weiße Erbsen 34 bis 10 Sgr., das Schock Stroh 140 bis 150 Sgr. Die

Zufuhr war bedeutend.

Getraide⸗Preise.

Breslau, 31. Jan. ü Mistler:

Höchster: Niedrigster:

Weizen 1 Rihl. 28 Sgr. 6 Pf. 1 Rihl. 29 Sgr. Pf. 1 Rihl. 11 Sgr. 6pPf. Roggen 1 * 7 / 4 w 99 * 6 . w Gerste 4 2 v 6 * 1 9 w 29 J 1 Hafer / 1 4146 * 6 *.

Magdeburg, 1. Febr. Höchster und niedrigster Getraide⸗Marltpreis

pro Wispel: Weizen: 18 10 Rthlr. Gerste: 29 28 Rihlr. Roggen: 37 34 * Hafer: 18 17 Köln, 29. Jan. (H. O.) Rüböl stiller. Effektiv 27, pr. Mai 20 pr. Oktober 287 Rthlr.

Dresden, 30. Jan. Die heutige General-Versammlung der dresde⸗ ner Dampfschifffahrts-Gesellschaft war die erste, welche den Theilnehmern nicht ganz unerfreuliche Resultate darbot. Auf das nominelle Actien - Ka— pital von 150,000 Nihlrn. (1500 Actien zu 100 Rthlrn.) sind S5 25, also überhaupt 127,500 Rihlr. eingezahlt worden. Zinsen oder Dividenden wa— ren den Actiongiren noch nicht zu Theil geworden, da die Mißgriffe der früheren Direktoren, welche die Elbe mit eigenthümlich lonstruirten und aus Patriotismus in Dresden selbst erbauten Schiffen cigener Erfindung befah— ten wollten, der Gesellschaft schr bedeutende Verluste zugezogen hatten, so daß der Cours der Actien bis auf 31 96 herabgesunken war. Die Resul⸗ tate des Jahres 1843 zeigten dagegen, daß eine Gesellschaft mit allenfalls brauchbaren Schiffen auch auf der Ober-Elbe gute Geschäste machen kann. Die Gesellschaft besitzt zwei Schiffe, „Königin Maria“ und „Prinz Albert“, hatte jedoch theilweise die ihr gefährliche Konkurrenz mit dem leichter ge— bauten und schneller fahrenden prager Dampfschiffe „Bohemia“ (das Eigen= thum eines Engländers) zu bestreiten. Beide Schiffe mögen einen Kapital- werth von 50, 000 Rthlrn. (das jetzige Kapital -⸗Vermögen der Gesellschaft) haben. Die Brutto-Einnahme des vorigen Jahres beirug 17, 222 Nihlr. sämmtliche Verwaltungs-Kosten und sonstigen Ausgaben 152 Rthlr., mit- hin blieb eine Netto⸗-Einnahme von 8069 Rthlrn., wovon 6000 Nthlr. als Dividende nach dem Beschlusse der General-Versammlung mit 4 Rthlrn. auf die Actie vertheilt worden. Die Gesellschaft hat außerdem noch 2500 für eine früher verkaufte Maschine in Kasse, so daß hinreichende Mittel zur Anschaffung eines neuen hölzernen Schiffskörpers, welcher von mehreren Actionairen gewünscht wurde, vorhanden sind.

Hamburg, 1. Febr. (B. H.) Getraide-Preise. Weizen, poln. 108. 134 Rihlr., anhalt. u. magd. rother 100. 130 Rthlr., weißer 108. 130 Rthlr., märk. u. braunschw. 100. 130 Nthlr., schles. gelber 114. 130 Rthlr., weißer 114. 130 Rthlr., mecklenb. u. pomm. 93. 136 Rihlr., holstein. 2. 125 Nthlr., eyder u. büsum. w. 106. 118 Nthlr;, niederelb. r. u. b. 95. 122 Rthlr. Roggen, danz., elb. u. kön. 75. 83 Rihlr., märk, meckl.,, pomm. 70. 51 Rihlr., holst. u. niederelb. 69. 73 Rthlr., dänisch. 68. 72 Rihlr. Gerste, m. u. oderbr. 64. 68 Rthlr., anh. u. magd. , 63 Rthlr., niederelb. Winter- 52. 56 Rthlr, holst. u. mecklenb. 64 . 76 Rihlr., dän. 53. 71 Rthlr. Malz 58. 62 Rihlr. Hafer, oberländ. 42. 18 Rthlr., mecklenb. u. holst. 13. 54 Nthlr., niederelb. w. 37. 45 Rihlr, eyder u. hu⸗ sumer 34. 44 Rthlr., dän. 38. 48 Rthlr. Erbsen 66. 76 Rihlr. Wicken 68. 81 Rthlr. Rappsaamen 140. 146 Rthlr.

London, 26. Jan. (B. H.) Getraidemarkt. Seit Montag haben wir nicht viel engl. Weizen empfangen, aber es war dennoch am Mittwoch und auch diesen Morgen am Markte slau, und ein Theil der Zu⸗ fuhr aus Kent ist unverkauft geblieben. Für fremde, verzollte Waare giebt es nur eine sehr beschränkte Frage, indessen bestehen die Inhaber fest auf ihren früheren Forderungen. Hin und wieder zeigt sich ein Käufer für schwimmenden Weizen und danziger f. 4. B., poln. Odessa⸗ wird fast all⸗ gemein zu 390 a 40 Sh. f. 4. B., incl. Fracht und Versicherung, gehalten und danziger und königsberger zu 37 bis 40 2 41 Sh. je nach Gualitãt. Aus Livorno schreibt an unterm 17ten d. M., daß seit dem 4. Januar d. J. 7500 Or. Weizen auf England verladen sind. Veste Malzgerste ver kauft sich zu unseren Notirungen, mit ord. Sorten ist es aber etwas billi⸗ ger. Erbsen und Bohnen ohne Veränderung. Die Zufuhr von Has⸗ sst bedeutend, und es hält schwer, davon zu den letzten Preisen zu begeben.

Hull, 25. Jan. (B. H.) Getraidemarkt. Seit unserem Bes richte vom 131ten d. M. haben wir eine bessere Frage sowohl für frischen englischen als verzollten Weizen gehabt, was in setzterem umgegangen, be— schränkt sich aber lediglich auf Verkäufe an die Müller, welche nur für ih- ren augenblicklichen Bedarf sorgen; unsere beigefügten Notirungen sind zu

bedingen. Von Gerste sind die Zuführen bedeutend gewesen, der Markt ist aber zu vollen Preisen davon geräumt. Hafer ist 4 Sh. höher gegangen; für Bohnen zeigt sich eine etwas bessere Frage Erbsen sind rar. Leinsaa—⸗— men ist in Folge der ungewöhnlich milden Witterung und des damit ver— bundenen geringen Konsums von Kuchen flau, und wenn man irgend nen— nenswerthe Verkäufe bewerklstelligen wollte, würde man sich in eine Preis- Erniedrigung von 1 a 2 Sh. zu fügen haben. Wir können durchaus keine Besserung in Rappsaamen angeben, indem der niedrige Preis von Baumöl einen ungünstigen Einfluß auf Rüböl ausübt. Rappluchen sind vergriffen und finden gusen Abgang zu unseren Notirungen, man hat wirklich schon 100 Sh. angelegt.

J Berlin (Linden 23):

i0ꝛ sie widrigenfalls durch die in öf— zu publizirende

LES PIUS

Erich fon.

vecompagnées d è Notices 51M

Peintre, et publides en 108 livraisons composées de den Interessenten . 6 gestellt. bringen wir zur öffentli ' ss . 12 planches ciadune. Prix de chaque Livraison: Berlin, den 2. Februar 1841. 9 ir offentlichen Kenniniß, daß dieselben I 1. Dr. l A. H. S ecyñm ann C Co.

———

Bei jedem dennoch, 198 ]

linliiges

Außerdem sichern die obenge⸗

Magistrat. . Sch der. a, c amt Von einem Russen. . h . Schmitt A. d. Französischen übertragen mit einem Nachwort

gr. 8. geh.

Literarische Anzeigen.

LiHrairid de kirmin Didot Fräres à Paris.

En cen r, F. . Schroeder

GAlLkRRIE COMbI, EITE DRS I ABI-EKAUX . * 7 51* 1 X DRS PRINI RES CE LRBRES de toutes les 6,poques, ou Recueil des plus belles compositions tirées des saintes Ecritures, de l'klistoire ancienne, et autres sujels, grarées au trait diapräs R APIIAEI. MIGlIHIkRI- ANG. -E E POLSSIN. 1. E DO MIXICOUIN. LE S kl. L AL-BANRH. BAG G10 BANDINRI.L.I. NlIRl, hk Vol⸗ikRkRk. J0LUVRkRNE. LRC RAR DR VINCI. LE TIIIEN. LR GUIDE. PAUI, VREkO NESR et les peintures antiques, 1309 gravures grand in- io,

On souscrit chez tout les Libraires de l' Allematzne.

=. Die Musikalien-IIandlung von Carl Paeꝶ,

dormals Lischke, Bauschule 9, empfiehlt iMhn reiclĩ

Musikalien -Leih-Institut für Einhlicimisch« und Auswärtige zu geneizter Be- nutzung. Ausfülirlicher Prospekt gratis.

03 Bei E. H. Schroeder, Linden 23, erschien so eben: Ein Wort über Marquis von Cüstine' s

Rußland im Jahre 1839.

von einem Deutschen. 10 Sgr.

100 b] 2 2

An die Besitzer Rheinischer

Eisenbahn-Actien.

Die gegenwärtigen Verhältnisse der Rheinischen Eisenbahn-Gesellschast machen es mehr als sonst für die Actiongire nöthig, ihre Interessen in den zu Köln abzuhaltenden General-Versammlungen vertreten zu lassen. Nach den bestehenden Statu⸗ sen kann dieses jedoch nur für solche Actionaire geschehen, welche 14 Tage vor der Einberufung hre Actien in die Register der Gesellschaft haben eintragen lassen. Da nun im Laufe dieses Mo⸗ nats wieder eine General-Versammlung einberufen wird, so laden wir die Inhaber Rheinischer Ei⸗ senbahn-Actien in ihrem Interesse hiermit ein,

schleunigst ihre Actien in unserem Comtoir, Unter den Linden Nr. 23, vorzuzeigen resp. anzu— melden und solche Behufs der Legitimation zu künf— liger Vertretung, ein für alle mal, in die Negister der Gefellschaft eintragen zu lassen. Kosten werden

GC0OkkRkGkK.

D A-

vie die clia que

——

loss! 3 wei Nitterg üter

n der Nähe von Berlin sind zusammen oder einzeln wegen Erbtheilung aus freier Hand zu verkausen. Adres⸗ sen werden erbeten im Intelligenz-Eomtoir sub II. 120.

96 b]

Es wünscht ein solides Handlungshaus in Basel, welches einigemal des Jahres die Schiveiz bereisen läßt, und sich in seinen eigenen führenden Artikeln einer so— liden und bedeutenden Kundschaft erfreut, für ein oder zwei courante Manufaktur-Erzeugnisse, von langen vorzugsweise Wollen⸗Waaren, die provisionsweise Ver—= kaufs Agentur zu übernehmen.

Kommissons Lagers gestatten. Franlitte Briefe mit der Chiffer A. 120. befördert das Königl. Intelligenz Comtoir in Berlin.

„Der Besitz der ersorderlichen Räumlichkeiten würde ihm im gewünschten Falle auch die Uebernahme eines

Das Abonnement beträgt:

2 Rthlr. für Jahr.

1 ülhlr. Jahr.

8 Rthlr. i Jahr. in allen Theilen der Monarchie

ohne Preiserhöhung. Insertions- Gebühr für den Raum ciner Zeile des, Allg.

Anzeigers 2 3gr.

Allgemeine

Preußische Zeitung.

Alle Post-Anstalten des In- und Auslandes nehmen HSestellung auf dieses Glatt an, für Gerlin die Expedition der Aug. Preuss. Seitung⸗ TFriedrichsstrasse Ur. 72.

8 36.

Berlin, Montag den 5 Februar

1844.

Inhalt. Amtlicher Theil.

Qu land. Posen. Belanntmachung über die Schonzeit des Wildes. Dentsche Bundesstaaten. Ba gern. München. Ankunft des Groß—

herzogs von Mecklenburg- Schwerin. Sachsen. Von der sächsi— schen Gränze. Anstast der Armen- und Kranken Pflegerinnen zu Wech selburg. Kurhessen. Kassel. Stände Verhandlungen über die Eisen⸗ bahn Angelegenheit. Grh. Hessen. Darmstadt. Einladung zur Industrie-Ausstellung des Zoll Vereins. Sachsen⸗Weimar-Ei— senach. Weim ar. Hof⸗Nachrichten. Sachsen-Koburg-Gotha. Gotha. Ausstellung der Herzoglichen Leiche. Patent über den Negie⸗ rungs- Antritt des Herzogs. . ;

Frankreich. Deputirten-Kammer. mistischer Deputirten. Paris. Antwort des Königs auf die Adresse. Vermischtes. Briese aus Paris. (Die Kammer. Nachträgliche Erläuterungen zu den letzten Adreß-Debatten; der Hof und die Legiti misten; Graf Mol und Herr Thiers. Näheres uͤber die von den le— gitimistischen Deputirten eingereichten Entlassungen; Gerüchte über Auf⸗ lösung der Kammer.) .

Großbritanien und Irland. London. Prozeß O'Connell's. Veitheidigungs Nede des Herrn Shiel für die Angeklagten. ̃ Schweden und Norwegen. Stockholm. Ploͤtzliches Eikranken

des Königs von Schweden. ö Spanien. Briefe aus Madrid. (Madrider Wahlen; diplomatische Er— nennungen; Besorgnisse vor neuen Umwäl;ungen; Veimischtes.) und Paris,. (Wiederholte Aufforderungen an die Königin Piutict zur Abreise; blutige Auftritte in Saragossa; zur Statistik des franzosischen Ausfuhrhandels nach Spanien.) ; Griechenland. Schreiben aus München. (Das Neueste aus Grie chenland; Neujahrsfcier; die Minister-Kerisis und die Haltung des Königs; Kolototronis.) . . Türkei. Von der türkischen Gränze. Zweck der Reise des Vla dika von Montenegro nach Wien. Kon st a ntinop el. Kon⸗ ferenzen wegen Syrien. Bevorstehende Entlassung des General Joch mus. Ankunst tscheifessscher Sklaven in Konstantinopel. ö Handels⸗ und Börsen⸗Nachrichten. Berlin. Börse. Magde— burg. Marktbericht.

Entlassung und Protest legiti

Heir und Madame. Montier de. Fontaine, Kroöll's Wintergarten. Schreiben aus Leipzig. (Wissenschaftliche Vorlesungen.)

Bellage.

Amtlicher Theil.

Der Königliche Hof legt heute, am 4. Februar, die Trauer auf vierzehn Tage für Ihre Köonigl. Hoheit die Frau Großherzogin von Oldenburg an.

Berlin, den 4. Februar 1844.

Der Ober-Ceremonienmeister Graf Pourtales.

Uichtamtlicher Theil.

Inland.

Berlin, J1. Febr. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: dem Ober Bürgermeister Francke in Magdeburg und dem Stadtrath Gamet in Berlin, die Anlegung der ihnen vo dem Se— nate der freien und Hansestadt Hamburg verliehenen, zur Erinnerung an den Brand im Mai 1842 gestifteten Denkmünze, zu gestatten. Posen, 30. Jan. Die hiesige Königl. Negierung erläßt in heutigen Amtsblatte folgende Bekanntmachung (d. d. 26.

m.): „Bei dem diesjährigen durchweg gelinden Wetter wird be hufs Erhaltung und Verbesserung des Wildstandes der frühere Schluß der Jagd nothwendig. Wir ordnen daher hiermit an, daß die nach dem Publikandum vom 1. März 1791 für die Regel mit dem J. Mãärz beginnende Schonzeit des Wildes in diesem Jahre schon mit dem 3. Februar d. J. eintreten solle. Sämmtliche Jagbbesitzer wer⸗ den hiermit aufgefordert, sich nach dieser Bestimmung genau zu achten und die Forst⸗ und Polizei⸗Beamten werden gemessenst angewiesen jeden Contraventionsfall, gleichviel ob er auf Königlichem oder Privat⸗ Terrain vorkommt, zum weiteren Verfahren bei uns zur Anzeige zu bringen.“ .

dem Jan.

Ausland. Deutsche Bundesstaaten.

Bayern. München, 30. Jan. (A. 3.) Se. Königl. Ho— heit der Großherzog von Mecklenburg-Schwerin ist gestern Abend von Wien kommend, hier eingetroffen und im Gasthof zum goldenen Hirsch abgestiegen.

Von der sächsischen Gränze, 1. Febr. (D. A. 35 Oeffentliche Blätter haben unlängst von der in Kaiserswerth errich⸗ teten Diakonissen-Anstalt berichtet. Ein ähnliches Institut ist vor kurzem in Wechselburg unter dem Namen Anstalt der Armen= und Krankenpflegerinnen“ ins Leben getreten. Schon seit Jahren hatte sich die Gräfin von Schönburg-Wechselburg mit dem Plane beschäf⸗ tigt, eine Anstalt zu begründen, deren Glieder es sich zur Pflicht machten, neben dem leiblichen auch das sittliche Elend zu bekämpfen, und in welcher unter Leitung eines Geistlichen und eines Arztes Personen gebildet würden, welche sich mit der erforderlichen Einsicht und Geschicklichkeit, im Geist evangelisch⸗=christlicher Frömmigkeit und Liebe, der Pflege von Kranken und Armen ausschließlich widmeten. Nachdem ein besonderes Haus gekauft, drei Schwestern für die be— zeichneten Zwecke gewonnen und die übrigen äußeren Anordnungen getroffen waren, wurde am 13. Dez. v. J. diese Diakonissen⸗Anstalt eröffnet. Die Direction hat sich die erlauchte Begründerin vorbe— halten, die Inspection wirkt in dreifacher Beziehung, in ökonomischer, psychisch-religiöbser und somatisch-diätetischer. Erscheint auch dieses

Institut in seinem Anfange klein und unbedeutend, so kann es doch mit der Zeit leicht an Ausdehnung gewinnen und dadurch zu einem höchst segensreichen Wirken Veranlassung geben. Gewiß ist, daß im Königreiche Sachsen eine Anstalt dieser Art gegenwärtig noch nicht gesunden wird. n

Kurhessen. Kassel, 1. Febr. In der Sitzung der Stände⸗ Versammlung vom 2h6sten Sv. M. nahm nach dem Vortrage des Ausschußberichtes zuerst Herr v. Buttlar das Wort. Der Redner betrachtete die jetzige, durch den Bericht des Ausschusses herbeigeführte Differenz vorzugsweise als eine Formfrage. Nach der Proposition seien Gründe vorhanden, weshalb noch keine definitive Entschließung gefaßt werden könne; man vermisse aber, daß der Ausschuß sich be— müht habe, diese Gründe zu erfahren, sonst würde das Resultat anders ausgefallen sein, als das des Berichts. Soviel stehe fest, daß Ver⸗ hältnisse obwalteten, wodurch eine desinitive Entschließung aufgeschoben werde; er halte aber den Gegenstand für viel zu wichtig ünd drin⸗ gend, als daß man nicht die Form und jede weitere Spaltung besei⸗ tigen und in das Innere einzudringen suchen sollte, um zu einem Re⸗ sultate zu gelangen. Die Untersuchung der Terrain⸗Verhältnisse scheine dahin geführt zu haben, daß die technische Ausführung des Eisenbahn⸗ baues in Kurhessen kostspielig sein würde, so daß weiter zu untersuchen sein würde, ob die gewerblichen Verhältuisse so beschaffen wären, daß der möglicher Weise eintretende finanzielle Ausfall durch den Vortheil gedeckt werde, welcher für die gewerblichen und merkantilischen Verhältnisse zu erwarten sei. Er bezweifle, ob diese gewerblichen Verhältnisse sämmtlich bereits genau untersucht seien. Es habe sich ergeben, daß die den Eisenbah⸗ nen zugewendeten bedeutenden Kapitalien den Gewerben entzogen und diese dadurch bedeutend gedrückt würden, während doch gleichzeitig die Gewerbe gerade durch die Eisenbahnen eine bedeutende . aushalten müßten, indem andere, mit größeren Kapitalien versehene Vänder um so eher durch den erleichterten Transport die Gewerbe beeinträchtigen könnten. So erleide Belgien einen bedeutenden Ver⸗ lust dadurch, daß der Transport der englischen Waaren erleichtert sei; daher denn die belgischen Gewerbtreibenden nicht mehr so sehr für, die Eisenbahnen eingenommen seien. Er halte es für Pflicht, auch über die gewerblichen und merkantilischen Verhältnisse Nachforschungen anzustellen, um einigermaßen . schluß zu haben, ob die Eisenbahnen für der ref nütz⸗ lich und heilbringend sein würden. Allerdings würden die einzelnen Gewerben zugefügten Nachtheile durch den Vortheil anderer ausge— glichen werden; nur dürften diese Hoffnungen nicht zu chimärisch sein. Durch die Eisenbahn an und für sich gewinne der Transport, aber nicht die Gewerbe. In einer bedeutenden Stadt, wo viele Eisenbah⸗ nen sich konzentriren, habe der Handwerkestand noch nichts gewon⸗ nen, da die Noth des Handwerksstandes von anderen tiefer liegenden Ursachen abhänge. Zwar wende man ein, daß durch solche Erfor⸗ schungen Zeit verloren gehe, und Hessen inmittelst durch andere Bah⸗ nen umgangen werde; so durch die Mindener Bahn, welche den Ver—

kehr vom Niederrhein durch Hannover führen solle. Die⸗ ser Bahnzug werde aber Hessen wenig Schaden bringen und sei nicht zu vermeiden, da jedes Mittel, ihn zu verhindern,

fehle. Vorzugsweise aber fürchte man eine Bahn von Leipzig über

Herr und Madame Mortier de Fontaine.

Dies achtungswerthe Künstlerpaar erwarb sich in dem am 2. Februar von ihm im Saale der Sing-Alademie veranstalteten Konzerte durch seine vortrefflichen Leistungen einen ehrenvollen Namen bei uns. Herr Mor— tier, ein sehr geschmackvoller Pianist und Jünger von Franz Lißt, be währte, Krast mit Eleganz in seinem Spiel vereinigend, seine Geschicklich⸗ keit zuerst in dem G-moll- Konzert von Mendels sohn, das er voll Le— ben und Feuer mit großer Sicherheit beifällig vortrug. Die später aus— geführte, Serénade d'un roubadour“ gab uns Gelegenheit, die unge⸗ meine Fertigkeit und Ausdauer seiner linken Hand zu beiwundein, indem er das bezeichnete Tonstück mit dieser allein spielte, und trotz der Vollstimmig— keit desselben die mit komplizirten arpeggirenden Figuren begleitete melodie— führende Oberstimme dennoch immer deutlich hervortreten ließ. Ueberhaupt machte diese Piece volltommen den Eindruck, als wenn sie nicht von fünf, sondern mit allen zehn Fingern vorgetragen worden wäre mit so glän— zender Bravour wurde das angreifende, äußerst schwierige Stüch ercku— tirt. Im zweiten Theil hörten wir ihn dann noch ein Klavier— Konzert (E= dur) von Händel spielen, dessen Vortrag jedoch der älteren Weise auf jeden Fall noch mehr entsprochen hätte, wenn die Betonung der gulen Talttheile mitunter etwas stärker und bestimmter her— vorgehoben und überhaupt der Anschlag bei der Ausführung dieses ganzen Konzertes entschiedener und prompter gewesen wäre. Am besten gelang der langsame Mittelsatz, obgleich auch hierin einige Stellen in moderner Art fast zu tonlos, zu zart herauskamen. Madame Mortier de Fontaine sang außen einer Arie aus der Oper „Mitrane“, die um's Jahr 1686 vom Abbe Francesco Rossi komponirt ist, die große Scene mit Chor aus der Oper „Orfeo ed Euridicen von Gluck, und entwickelte da— bei eine sehr gute Gesangsbildung; ihre Stimme, dem Umfange nach Alt, klingt auch in der tieferen Negion, vom kleinen z bis eingestrichenen d, recht voll, in den höheren Tönen prägt sich jedoch mehr der Chgralter einer Sopran-Stimme aus; eine Erscheinung, die vielleicht durch zu vieles Hochsingen erzeugt, keinesweges von befriedigender musikalischer Wirkung sein kann. Davon abgesehen, war ihr Vortrag der genannten Stücke als gelungen anzuerkennen. Sowohl ihren Leistungen als denen des Herrn Mortier wurde von den, leider nicht zahlreich anwesenden Zuhörern reichlicher Beifall gezollt, in welchen wir aus vollem Herzen und um so ehen einstimmen, als die Richtung, die das Kunststreben Beider nimmt, eine edle und für guten Geschmack sprechende ist, wie schon die Wahl der in ihrem Konzert ausgeführten Musikstücke bekundet. Dlle. Tuczek trug das „Ave Maria“ von Schubert mit innigem, tiefem Gefühl vor; das Orchester führte zwei Ouvertüren (zu „Iphigenia in Aulis“ von Gluck, und zu „Tigranes“ von Righini, auf den man so recht das „Sie transit glori᷑n mundi“ anwenden kann) exakt aus. Die Gesangsstücke leitete Herr Professor Rungenhagen mit Sicherheit, das Konzert von Mendelssohn aber wurde unter anderer Leitung vom Orchester nicht mit der gewohnten Präzision begleitet.

uẽ.

Kroll's Wintergarten.

J Die Eröffnung dieses großartigen Etablissements, das in seiner Art einzig sein wird, steht nahe bevor und einige Andeutungen über dasselbe möchten daher nicht unwilllommen sein. Am Ende des Exerzierplatzes be=

legen, wird es eine Hauptzierde des Thiergartens sein, zumal da sich erwar— ten läßt, daß nun auch dieser große wüste Platz in eine blühende Garten— Anlage verwandelt werden wird., Der Bau ist mit außerordentlicher Schnel⸗ ligkeit betrieben worden. Im. April v. J. wurde derselbe begonnen und setzt ist er soweit vollendet, daß die Eröffnung in einigen Tagen stattfinden lann. Man wird nun nicht mehr sagen können, daß die Hauptstadt kein Lokal habe, welches bei besonders feierlichen Gelegenheiten eine Gesellschaft von mehreren tausend Personen aufnehmen könne, denn diese Räume sind ,,, darin 6000 Personen bei Konzerten und Bällen bequem Platz en.

Der Mittelpunkt des Ganzen ist der Königssaal, der, durch zwei Stock werke gehend, Alles in sich vereinigt, was Glanz und Pracht genannt wer— den darf. Fünf große Kronleuchter hängen von der Decke desselben herab; der größere derselben hat 96 Gasflammen, die vier übrigen jeder 45, so daß im Ganzen durch 2838 Gasflammen wahre Tageshelle verbreitet werden wird. Ein hoher Ballon läuft um den ganzen Saal. Dort befindet sich die auf das reichste geschmückte Königliche Loge, und von dieser aus gehen zu beiden Seiten die übrigen Logen, 12 an der Zahl, die sämmtlich wie Zimmer eingerichtet sind, und deren lleinste 15 Personen hinreichenden Raum zum Speisen gewährt. Diese, Logen sind sämmtlich mit rothem Plüsch ta— pezirt und mit breiten Goldleisten eingefaßt, was bei voller Beleuchtung einen imposanten Anblick gewähren muß. Dem Orchester ist auf diesem Balkon ein entsprechender Raum angewiesen. Der Besitzer, Herr Kroll, hat seine eigene Kapelle engagirt, was den Besuchern den Vortheil gewährt, daß die Musiler durch ihr stetes Zusammenwirken sich sorgfältig einüben und mit einander verständigen, wodurch das möglichst Vollkommene erreicht wer= den dürfte. Es ist übrigens die Einrichtung getroffen, daß bei außerordent lichen Gelegenheiten das Orchester bis zu 200 Mann verstärkt werden kann.

Der Königlichen Loge zunächst liegt der Rengissance⸗ Saal, der zum Aufenthalte für die Königliche Familie bestimmt ist und dessen prachtvolle Dekorirung Alles übertrifft, was man bisher in dieser Art gesehen hat. In den Hauptsaal zurückkehrend, eiblichen wir zu jeder Seite desselben noch inen Saal, da aber diese Säle nicht durch Mauern von einander getrennt sind, so stellen sie sich wie eine große weite Halle dar, in deren Räumen für 2000 Personen servirt werden kann.

Draußen stürmt es, der Regen fließt in Strömen herab, es friert un- barmherzig, aber in diesen seenhaften Räumen ist sortwährender Frühling; mächtige Srangenbäume, mit Früchten bedeckt, tausende von Hvazinthen und Maiglöckchen, die einen erquickenden Duft ausströmen, ein reicher Tulpen— flor, der in voller Farbenpracht glänzt, und eine Fülle anderer Blumen und Schlingpflanzen sind malerisch an den Wänden und um die Säulen grup— Hirt; däß man aber nicht blos auf Vlumenduft, Flötentöne und andere äthe—⸗ rische Genüsse angewiesen ist, offenbart sich bald, wenn man die Neben⸗ räume des Saales betrachtet, den Speise⸗ und den Büffetsaal, wo vor⸗ nehmlich der Konditor sein Wesen treiben wird. Es sind hier noch 11 besonders schön tapezirte größere und lleinere Zimmer vorhanden, wo Pri- vat-Gesellschaften hinlänglichen Naum sinden und sich mitten im Gewühl vollständig isoliren können. .

Es versteht sich wohl von selbst, doch mag es der Vollständigleit wer gen noch gesagt werden, daß in all den hier genannten Näumen nicht geraucht werden darf. Da aber unter den Herren diese Passion die verbreiteteste ist, so wurde auch dafür gesorgt; man hat die Raucher in die

unteren Räume des Etablissements, in den sogenannten Tunnel, verwiesen, der 2000 Personen faßt.

Die Bedienung wird sowohl der Zahl nach, als auch im Aeußeren eines solchen Unternehmens würdig sein. Die gesammte Dienerschaft soll eine reiche, mit Stickereien verzierte Livre tragen, jeder Aufwartende wird mit einer Nummer versehen sein, damit bei den Bestellungen keine Irrthü⸗ mer vorfallen.

Dies wäre in der Kürze eine Andeutung dessen, was sich das Publi— kum von einem Etablissement zu versprechen hat, das ihm demmnächst zur Benutzung übergeben werden soll. Der Berichterstatter lebt der angenehmen Hoffnung, daß, wenn dieser Moment gekommen sein wird, und die reizenden Säle sich mit Besuchern füllen, diese insgesammt ihm beistimmen und ihren Beifall durch wiederholten Besuch an den Tag legen werden.

A Leipzig, 31. Jan. In voriger Woche hat Graf Suzor, publi- eiste frangais, wie er sich nennt, hier einen Kursus von 11 Vorlesungen über franzosische Literatur eröffnet, worin er den Gang dieser Literatur von den ältesten bis auf die neuesten Zeiten verfolgen will. In den drei ersten Vorlesungen, die er bis jetzt gehalten hat, behandelte er die Poesie der lionbadounrs, die Entstehung der französischen Akademie und die klassische diteratui Epoche unter Ludwig XIV., Corneille, Racine und die sogenannten Moralisten. Der Vortrag des Mr. Suzor ist gewandt, lebhaft, glänzend und vollkommen auf die Bedürfnisse eines Auditoriums berechnet, welches nicht eine gründliche Entwickelung der füianzösischen Literatur- und Kultur - Zustände, sondern nur eine angenehme und fashionable Unterhaltung, eine oberflächliche, für die conversationellen Anforde= rungen ausreichende Befanntschaft mit einzelnen hervorstehenden Mo— menten der französischen Literatur, zum Theil auch blos eine Ue— bung im Französischhören und in eleganten Sprachwendungen sucht. Die große Mehrzahl seiner Zuhörer besteht aus Damen. Im Ganzen mögen wohl 3 409 Personen diesen Soirées littsraires beiwohnen, was bei den sür Leipzig ziemlich hohen Abonnements - Bedingungen (6 Nihlr. für 11 Vorlesungen) sehr viel ist. Obwohl eine Vorlesung über deutsche Literatur in deutscher Sprache und mit deutscher Gründlichieit gehalten, sich eines eben so zahlreichen Besuchs erfreuen möchte?

Eine schr interessante Vorlesung ist für nächsten Sonnabend angekündigt Zur Eröffnung der literarischen Abend Unterhaltungen nämlich, welche auch in diesem Winter, gleichwie im vorigen, der hiesige Lireraten-Verein veran- stalten will und deren Ertrag dem Unteistützungs-Fonds für hülfe bedürftige Literaten zufließt, hat sich Hofrath Carus in Dresden, der berühmte Na= turforscher und Freund Göthe's, erboten, einen Vortrag über den gegen wärtigen Stand der Kraniostopie zu halten und denselben durch Praparate und Gops-Abgüsse aus seiner reichen Sammlung zu erläutern.

Das seit einigen Wochen eröffnete großartige Lesemuseum verspricht nicht nur dem wissenschaftlichen, sondern auch dem geselligen Leben Leip= zigs ganz neue und weite Bahnen zu öffnen. Bereits sindet dort ein Zusanimenfluß von Männern aller Stände statt, die sich sonst vielleicht gar nicht lennen lernten, die aber jetzt ungesucht und ungezwungen sich einander nähern, Bekanntschaft machen und ihre Ansichten austauschen. Namentlich für die Klassen der Gesellschast, welche in der Regel auf sich allein gewiesen sind und dadurch so leicht eine einseitige, beschränkte Geistes- bildung erhalten, wie besonders die Studirenden und die jungen Leute vom Handel, verspricht diese neue Anstalt die ergiebigsten Vortheile, und sie wird daher auch von denselben sehr zahlreich ke