1844 / 42 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

jene Vorwegnahmen eines Tages für nichtig zu erklären, . ha . spätere Anwendung man als unvermeidlich

en, die Königin Christine in Madrid. Die Einen be—

ĩ derselben als gewiß, die Anderen glauben noch nicht 6 Meinung, daß der General Narvaez, der gegenwärtig allmächtig ist, sich der Rückkehr der Königin im Geheimen widersetzt, weil er den Klamt hen derselben gegen Herin Gonzalez Bravo kennt. Wie rem aber auch sei, wenn die Königin Christine nach Madrid kommt, so werden dadurch unverzüglich sehr inhaltschwere Fragen angeregt werden. Man wird namentlich die Frage aufstellen, ob man nicht die Verfassung von 1837 abschaffen und ein neues Königliches Statut verkündigen soll, ein Gedanke, der von den einflußreichsten Personen getheilt wird. Ein zweiter Punkt, der eventuell zur Entscheidung gebracht werden wird, ist die Frage, ob man nicht wenigstens die Cortes auflösen und die Einberufung einer neuen Legislatur so lange als möglich verzögern soll. Von einer anderen Seite wird dagegen darauf gedrungen werden, daß man endlich die ungesetzliche Bahn verlasse, und die Cortes unverzüglich wieder zusammenberufe. Dringt diese letzte Ansicht durch, so wird das Ministerium unbedingt fallen, im entgegengesetzten Falle ist es möglich, daß es bleibt. Im Interesse der Königin Christine wäre es besser gewesen, daß man alle diese Schwierigkeiten vor ihrer Ankunft beseitigt hätte, denn man würde ihr dadurch eine politische Rolle erspart haben, die nicht ohne Gefahren ist. Aber es bildet sich gar noch eine neue Partei, die von nichts weniger spricht, als der Königin Christine die Krone zu geben. Spanien, wie man sieht, ist noch weit entfernt vom Ende seiner inneren Zerwürfnisse.“

Eisenbahnen.

Münster, 7. Febr. Vor einigen Tagen traf hier die er⸗ freuliche Nachricht ein, daß die große Eisenbahnlinie von Köln nach Minden, von Dortmund aus über Hamm geführt werden sollte, in— sofern gewisse Aussicht vorhanden sei, daß von Münster nach Hamm eine Zweigbahn gebaut und dadurch der so wichtige Ems-Verkehr mit dem der Lippe und der Grafschaft Mark werde verbunden wer— den. In Folge dessen trat das schon früher hier gebildete Eisenbahn— Comité zusammen und erließ eine Aufforderung zur ungesäumten Einzeichnung von Actien zum Bau dieser Zweigbahn; welches so all— gemeine Theilnahme fand, daß schon in den ersten 3 Tagen blos von einigen Privaten in der Stadt über 100,060 Rthlr. unterzeichnet waren. Bei der Wichtigkeit dieser Verbindung nicht nur für die Stadt Münster, sondern auch für die ganze Umgegend, und nament= lich die Landesstrecke längs der Ems und nach Holland hin, läßt sich mit Grund erwarten, daß ein bedeutender Theil des erforderlichen Anlage⸗ Kapitals schon in den nächsten Tagen durch Actien und auf andere Weise gedeckt sein werde.

A Paris, 4. Febr. Unter den verschiedenen Gegenständen, welche zur parlamentarischen Berathung und Beschlußnahme vorliegen, ist nächst der Unterrichtsfrage die Eisenbahn-Angelegenheit derjenige, welcher die fen. Theilnahme anregt. Die Frage von dem Bau der französischen Eisenbahnen, welche man durch das Gesetz von 1842 nicht blos dem Grundsatze nach zu entscheiden, sondern auch zur praktischen Lösung zu bringen hoffte, ist in der That so ziemlich auf dem alten Punkte

eblieben; man hat seit 1842 nur eine unbedeutende Summe von isenbahn⸗Arbeiten beschlossen und angefangen, und man ist unschlüs⸗ siger als je über die zweckmäßigste Art und Weise, in welcher man bie bis jetzt erst projektirten Dampfstraßen zur Ausführung bringen will. Was das Gesetz von 1842 betrifft, so kann man dasselbe bei⸗ nahe als aufgegeben betrachten. Die in demselben aufgestellten Grund sätze und Bedingungen des Zusammenwirkens des Staates und der Kapitalisten⸗Gesellschaften gin von dem öffentlichen Verstande gerich tet und verdammt, so große Mühe sich auch eine gewissenlosse Presse 6g ben, das Urthei des Publikuns irre zu führen. In diesem Augen licke wagt nur noch das Journal des Débats das Gesetz von 1842 zu vertheibigen und für die Kapitalisten, welchen es die Eisenbahn-Unter⸗ nehmungen überlassen wissen will, die ungeheuren Vortheile in An— spruch zu nehmen, welche ihnen das fragliche Gesetz verspricht. Man önne doch diesen armen Teufeln von Millionairs einige Prozente über den gesetzlichen Zinsfuß hinaus, sagt das Journal des De⸗ ba ts, um so mehr, als ja offenbar das Land jedenfalls noch größere Vortheile von den Eisenbahnen zu erwarten hat, als die Unternehmer. Nur eine schimpfliche Eifersucht, nur der gemeinste Neid kann Anstoß daran nehmen, daß die Männer, welche Frankreich mit den Mitteln des beschleunigten und erleichterten Verkehrs ausstatten wollen, daß diese in ihrem Werke selbst eine angemessene Belohnung ihrer An⸗ strengungen und ihrer Opfer finden. Und wird denn diefe Belohnung überhaußt so groß, oder wird sie auch nur gewiß sein? Freilich, die Actien der Eisenbahnen von Paris nach Rouen und nach Orleans, von Avignon nach Marseille u. s. w. stehen auf. 70 oder o0 pCt. Über Pari, obgleich die Unternehmer jener Bahnen theils ar keine, theils nur eine geringe Unterstützung vom Staate erhalten an, allein was will das sagen? Sind doch die Actien Law's auf das Zehnfache und Zwanzigfache ihres Nominalwerthes gestiegen, ohne deshalb etwas Anderes zu sein, als Papierwische. Boch wir wollen diesem unglaublichen Raisonnement des Journal des De— bats nicht länger folgen, wir wollen nur noch anführen, daß dasselbe darauf hingusläuft: daß der Staat nicht die Mittel habe, die Eisen⸗ bahnen auf eigene Rechnung zu bauen, und daß er sich also noth⸗ wendigerweise dazu verstehen müsse, nicht nur diese Unternehmungen der Privat⸗Speculation zu überlassen, sondern auch die Privat⸗Spe⸗ culation durch nachdrückliche Unterstützung zu ermuthigen.

Nun ist es aber eine bekannte Sache, daß das Gesetz von 1842 dem Staate die Verpflichtung auflegt, wenigstens zwei Drittel der Kosten der Eisenbahnbauten auf sich zu nehmen und den Actien— Gesellschaften gegen die Vorstreckung des letzten Drittels den vollen Genuß der auf diese Weise erbauten Straßen für eine mehr oder weniger lange Reihe von Jahren zu überlassen. Wenn nun der Staat 0 Millionen aufbringen kann, um den ihm durch das Gesetz von 1342 zugewiesenen Antheil der Bahnkosten zu bestreiten, sollte er nicht Nittel sinden, auch 1260 Millionen aufzubringen, d. h. die nach dem

gurnal des Sébats erforderliche Gesammisumme der zur Her⸗ ellung des französischen Eisenbahnnetzes erforderlichen Ausgaben? Und zumal, da er gegen diefes weitere Opfer von 100 Millionen so— gleich selbst in den Besitz und in den Genuß der Eisenbahnen treten würde, welche er nach dem Gesetze von 1342 auf 10 oder 50 Jahre an privilegirte Spekulanten überlassen müßte? Nochmals, die Sache, welche das Journal des Débats noch zu fuhren versucht, sst in⸗ nerlich se unbalthar, daß sie nicht mehr gewonken werden kann, und wenn sich alle öffentlichen Gewalten zur Durchfetzung derselben ver— w hätten. Was man aber an die Stelle des Gesetzes von

2 leven wird, darüber herrscht die vollfkändigste Uingewißheit.

Handels- und Zörsen- Nachrichten.

Berlin, 10. Febr. Die s . Stimmung an der heutigen Börse war an—

9 e enen, *. doch stellte 14 bald n 3 Stimmung Folge deren urch f nlicher Kauf -Drvres auf Eisenbahn⸗Actien ein, in 6 waren her en Cazsll . gestrigen Stand zurücktamen. Am gestiegen sind, i. . 17 ven n, . a. 199 n, schl en, die anfangs höher wa⸗ 6 ossen Ende der Vörst in olge niedrige . von Wien

Kön p. Schss.

sberg, 7. Febr. Marktbericht W ) ; 3 eizen 45 5 . oggen 33 bis 36 Sgr., große . *. 3 2 *

266

Gerste 28 bis 35 Sgr., Hafer 18 bis 20 Sgr. graue Erbsen 32 bis 45 Sgr., weiße Erbsen 1 bis 37 Sgr., das Schock Stroh 150 Sgr. Die Zufuhr war bedeutend.

Stettin, 10. Febr. (B. N. d. O.) Getraide. Für Weizen scheint

zwar eiwas mehr Kauflust wieder eingetreten zu sein, doch beschränkt sich solche bis jetzt auf die besten Gattungen uckermärkschen und märkschen, welche am Landmarkte mit 5 3 51 Rihlr. zuletzt bezahlt wurden. Auch würde für reell 129/1301. uckermärkschen und märkschen auf spätere Ab⸗ nahme vom Boden bis 54 Rthlr. wohl zu machen sein, während jedoch auf 55 Nthlr. und darüber gehalten wird. Für neuen schlesischen auf Lieferung zeigt sich, wegen seines leichten Gewichts und den dafür verhältnißmäßig ge⸗ forderten zu hohen Preisen, fortwährend wenig Beachtung und bleibt 126, 27 gelber zu 52 Rihlr. frei hier, weißer zu J Rthlr. frei hier willig zu kaufen. Schwere alte Waare wird 233 Rthlr. höher gehalten. Von Roggen in loco ist eine Partie 1171I8t6. Waare vom Boden zu 33 Rihlr. gekauft, sonst aber nichts darin gemacht und der seitherige Preis von 34 2 35 Rihlr. nach Qual. noch inimer gefordert. Auf Liefer. zum Frühjahr ist 33, Rthlr. be⸗ zahlt und 34 Rthlr. ferner verlangt, pr. Jun / Juli wiederholt 35 Nihlr. bezahlt. Für Gerste scheint zwar etwas Kauflust wieder zu erwachen, doch werden die auf Liefer. geforderten Preise von 289 Rthlr. für 105/106pf. schles, 30 Rihlr. für 1066108 pf. große pomm. zu hoch befunden. Für eine Partie 106,108 pf. hübsche märk. auf spätere Abnahme vom Boden wurde bis 29 Nihlr. geboten, dazu aber nicht erlassen. Hafer hat wenig Abgeber. Für pomm. von 50 52pf. auf Liefer. ist 15 Rihlr. zu machen. Erbsen sind etwas gefragter, doch am Landmarfte knapper zugeführt und wenig zu ha— ben. Große sind 33 2 34 Rthlr, kleine 367 a2 32 zu notiren. Saamen. Von Rapps und Rübsen ist fortwährend nichts mehr an— getragen, wogegen Schlag-Leinsaamen noch zu letzter Notirung zu haben sein würde. Von weißem Kleesaamen kommt in neuer Waare“ mehr aus Hinterpommern zum Vorschein und ist dergleichen gut mittel mit 27 Rthlr, bezahlt worden, was man aber nicht mehr bewilligen will. Für fein mittel bis fein wird 2 a 3 Nthlr. mehr noch gefordert, was aber ebenfalls zu hoch befunden wird. Rother in alter Wagre bleibt zu kaufen: f. mittel zu 16 Rthlr., ord. bis mittel 12 3 14 Rihlr. Für hinterpomm. sehr guten neuen wird auf Lieferung bis 18 Rthlr. gefordert, was aber nicht zu machen ist. Von Thomothee ist eine Partie beste Qualität mit 122 Rthlr. bezahlt. Kleine Partieen in etwas geringerer Qualität sind zu 114 a 12 Rthlr. ge— kauft. Steinklee unenthülst 9 Rthlr., enthülst 14 Rthlr. p. Ctr. Säe⸗ Leinsaamen ganz ohne Umsatz; rigaer 75 a 8 Rthlr., pern. zu 8 a 9 Nthlr. zu haben.

Spiritus aus erster Hand zur Stelle 26 255 7H. Der Markt hat sich wieder fester gestellt und ist das Mehrste in den letzten Tagen zu 254 Y gelauft worden. Auf Lieferung im Frühjahr ist ein Abschluß zu 233 gemacht und zu 24 Ih noch anzubringen.

Mit Fettwagren im Allgemeinen ist es stille. Namentlich bleibt Rüböl fortwährend gedrückt und ohne Kauflust, in loco zu 108 Rthlr. gekauft und noch dazu anzukommen, pro März/April 104 Rthlr. ganz nominell, bro Sept. / Oft. zu gleichem Preise käuflich. Leinöl auf Lieferung ist zu 1042 Rthlr. gemacht, zu 193 Rthlr. ferner zu haben. Palmöl 11 Rthir. Baumöl Gallipolv 147 Rthlr. unverst. Suͤdseethran 15 Rthlre, alles ge⸗ forderte Preise und ohne Umsatz.

Butter durch stärkere Zufuhren neuerdings im Werthe gedrückt; feine 6r à 67 Sgr., mittel 57 à 6 Sgr., ordin. 3 a 65 Sgr. pro Pfund.

Alle sonstige Waaren unverandert.

Breslau, 7. Febr. Getraide⸗Preise.

Höchster; Mittler: Niedrigster:

Weizen 2RNthl. Sgr. 6 Pf. 1 Rthl. 22 Sgr. 9Pf. 1Rthl. 158 gr. Pf.

Roggen 1 88 * ö 1 * 6 Y 6 5 kJ

8 6 * 15 5 35 15 Hafer 19 * 6 1, ö

Magdeburg, 8. Febr. Höchster und niedrigster Getraide⸗Marktpreis

pro Wispel: Weizen: 465 34 Rthlr. Gerste: 29 28 Rthlr. Hafer: 18 17 5

Roggen: 36 *

Braunschweig, 2. Febr. (K. 3.) Wider alle Erwartung ist die gegenwärtige unter sehr traurigen Aussichten begonnene Wintermesse noch weit günstiger ausgefallen, als man erwartete. Nicht nur in Tuch und Lederwaaren, die regelmäßig einen guten Absatz finden, sondern auch in den übrigen zollvereinsländischen Manufakturwaaren sind ganz gute Geschäfte . worden, und zwar die meisten und besten erst nach den Anfangs-

agen. Es war zwar keine große Anzahl von Einkäufern hier, allein die—⸗ jenigen, welche hier waren, haben ziemlich bedeutend eingekauft. Auf der einen Seite darf sich unsere Stadt zwar nicht die Hoffnung machen, daß die hiesigen Messen je wieder den Glanz älterer Zeiten erreichen werden; auf der anderen Seite steht aber auch nicht zu befürchten, daß sie, was von einer Seite gehofft wird, ganz eingehen werden.

St. Petersburg, 3. Febr. (B. N. d. O.) In unserem Produk- tenhandel bleibt es im Allgemeinen noch immer sehr stille.

In Pottasche ist sehr wenig seither umgesetzt und der Preis augen— blicklich nominell auf Lieferung pr. Mai kasansche 75 No. a. G., Stroh— asche 70 Ro. 4. G.

Hanföl ist auf Lieferung pr. Juni/Juli zu 87 Ro. mit 1 No. Hand— geld zu haben, 8 Ro. von einzelnen Käufern geboten.

Von Talg wurden in den letzten Tagen 1500 Pud 1ma gelb Lichten pr. Aug. zu 108 Ro. mit Handgeld gekauft; eben so auf gleichen Termin 500 Fß. gewöhnl. do. zu 101 No. a. G., wozu auch noch ferner anzukom— men sein dürfte. Seifentalg pr. Aug. ist 97 Ro. a. G. und 104 Ro. mit Handgeld bezahlt. Für diese Sorte zeigt sich mehrfache, Frage und sind mehrere Tausend Pud davon genommen worden. Für weiß Lichtentalg wird pr. Juni/Juli 118 Ro. mit Handgeld verlangt.

Hanf und Kupfer ohne wesentliche Veränderung und stille.

Hull, 1. Febr. (B. H.) Getraidemarkt. Es gereicht uns zum besonderen Vergnügen, mittheilen zu können, daß sich im veiflossenen Monat einr entschieden bessere Stimmung im Kornhandel kundgegeben hat.

Folgendes ist ein Verzeichniß der Zuführen in den mit dem 26. Januar endigenden vier Wochen, nämlich:

Vom Auslande.

Küstenweise. . ö —— 167. is, sir, sz. 1325 Qr. 205 Qr. 5s r, Lr. 4165 5 775 * 7380 Bohnen 262 . Erbsen 4 12! Leinsaamen . 2613 Rappsaamen 3210 d 3 2054 Ton. Knochen J V 6900 5 Obgleich sich der Vorrath von verzolltem Weizen nicht sehr vermindert hat, so ist doch eine regelmäßige Frage für den Konsumo bemerkbar gewe— 9, und wenn die Inhaber ihre Forderungen nur im geringsten erniedrigt hätten, so würden sich ohne Zweifel Spekulanten gezeigt haben, da der größte, Theil der vorsährigen Jufuhren aber in wenigen ünd festen Händen besindlich ist, so haben die Spekulanten ihre Aufmertsamkeit auf englischen Weizen (welcher nach unserer Meinung das Beste ist, worin man sein Geld anlegen kann), auf einzelne unter Schloß liegende und zum Verkauf aus— gebotene Partien und auf Einkäufe f. a. B. zur Verschiffung bei erstem offenen Wasser gerichtet. Wir müsfen seit unserem letzten monatlichen Be= micht einen Avanz von 1 bis 2 Sh. für freien Weizen annehmen. Unsere Landleute bringen jetzt nur wenig Weizen heran, und da die Beschaffenheit schlecht ist, so sehen wir einer guten Frage für alte fremde Waare ent⸗ gegen. Man ist sehr auf die Erklärling der Minister in Betreff der , espannt. Die Einfuhr von Gerste ist bedeutend gewesen, dieser Artikel ist aber zu sfuccesssoc höheren Preisen gut abgegangen, und der Avanz während des Monats läßt sich auf 3 bis 4. Sh. angeben; man hal bereits bedeutende Kontrakte zum Früh— jahre abgeschlossen, indem man einen niedrigen Zoll gewärtigt; der hie siß⸗ Vorrath ist unbedeutend, indem nur ein sehr kleiner Theil der Zuführen in Bond gelagert ist, augenblicklich geht es aber etwas flau mit diesem Artikel. Hafer ist rar, und geht bei guter Frage zu einem Avanz von 1 bis 2 Sh. ab; der Vorrath ist unbedeutend. Bohnen sowohl wie Erbsen erfreuen sich einer besseren Frage, und der Markt ist zu vollen Preisen zlemlich geräumt.

Leinkuchen sind in Folge des außerordentlich gelinden Winters sehr flau, welches auf Leinsaamen zurückwirtt, und müssen wir diesen Artikel 4 bis 2 Sh. niedriger angeben. Rappsaamen ist noch immer sehr gedrückt, wo— gegen Nappfuchen, welche vor einem Monat zu 92 Sh. 6 Pee. zu haben waren, gesucht sind, und coulant zu unseren Notirungen abgehen. Guano und andere demselben Zwecke entsprechende Mittel, wie Gips, Natron-Sal= peter c., werden jetzt sehr häufig angewendet, so daß Knochen nicht mehr einen so raschen Absatz finden und augenblicklich sehr vernachlässigt sind.

Berliner Börse. Den 109. Februar 1844.

Pr. Cour. Brĩes. Geld.

Pr. Cour.

Actien. 8 Briet. Geld. Gem

Fonds. J

Brl. Pots. Eisenb. 5 170

St. Schuld- sch. 3 1025 ö . * 51 61913 do. 0. Prior. Obl. 4

Pr. Engl. Obl. 30. 4 Präm Sch. d. Seeh. 24 Kur- u. Nenmärk.

Sckhuldverschr. 33 kerl. Stadt- Ob. 35 Danz. do. in Th. Westpr. Pfandbr. 357 Grossh. Pos. do. 4

do. do. 33 Ostpr. Pfandbr. 37 Pomm. do. 33

Med. Lp. Eisenb. 184 do. do. Prior. Ohl. 4 BrI. Auh. Bisenb.

do. do. Prior. Obl. 4 Düss. Elb. Eisenb. 5 do. do. Prisr. Obl. 4 Rhein. Eisenb. 5 do. d0. Prior. Obl. 4 BrI. Frankl. Eisb. 5 do. 0. Prior. ObI. 4 Ol. Schles. Risb.

Kur- u. Neum. do. 3 , ,, Bz. St. E. Lt. A u. B - Mag deb. Ilalber- stüdter Bisenb. 4 Bre sl- Schweidn.-

Hreihꝶæ. hisenk. 4 P 120

Pr. Cour. Thlr. zu 30 Sr.

Briet. geld.

1415 141 140

Sehlesische do. Gold al marco. Friedrichsd or. Aud. G6 Idi. à 5 Ih.

NPisconto.

1 CO ur s.

Amsterdam 25 J. Kurz do. . 2 Mit. ** l 300 Mr. Kuræ 151 d 300 Me. 2 Mt. 150 London 3 Mt. 6 245 2 Mt. S024 Mt. 1047

Wien in 20 Xe. ' 2 Mt. .

Augsburg Breslau Mt.

100 Thi. 8 Tas /

Leipzig in Courant im 14 TbI. Fuss.. ö 56 28 1

73

Mt. Hranlefurt . M, w, Hoh n. Mt. ,,, ' 100 skb.

3 Woch.

Auswärtige Börsen.

Amsterdam, 6. Febr. Piederl. wickl. sch. 553. Hh do. 100. 59h Span. 21 6 3595 do. 335. Pass. 5. Ausg. —. Zinsl. 73. Er. Sch. . Pol. . Oesterr. 1093. 95 Russ. Hope 915.

A ntwerpen, 5. Febr. zinsl. —. Neue Anl. 214.

Frankfurt a. M., J. Febr. 59h Met. 1138. BKank-Actien 2010. ohne Div. p. ult. 2011. Bayr. Rank Actien 690 6. IlIope 903. Stiegl. 90. lut. 513. FPoln. 300 EI. 97. do. 500 FI. 999. do. 200 FI. 32.

Hamburg, S. Febr. Bauk-Actien 1665 Br. Engl. Russ. 112.

London, 3. Febr. Cons. 355 974. kBels. —. Neue Anl. 23. Pas- sive 55. Ausg. Seh. 13. 213965 Iloll. 543. 599 do. 1014. Neue Port. 48. Engl. Russ. . Bras. 783. Chili —. Columb. —. Mex. 341. Peru 23.

P aris, 5. Febr. h 9h Rente sin our. 124.90. 395 Reute fin our. SI. 9st

59h Neapl. au compt. 106. 95. 595 Span. Rente 31. Pass. 53. Pet ers burg, 2. Febr. Lond. 3 Met. 37155. IIamb. 343. Paris 404.

Preuss.

Berichtigung. In Nr. 40 der Allg. Preuß. Ztg., Bei— lage, ist S. 253, Sp. 1, Z. 27 statt: „oder genauer in Abschrift“, o der in genauer Abschrift, Sp. 2, Z. 14 statt: „Sessustesen“, Se—⸗ surtesenz), und ebendaf. statt: „Amenemha“, Amenemhe, 3. 10 w. u. auf ders. Spalte statt: „Bex⸗en⸗Aten“, Bech-(Fen-Aten, Sp. 3, Z. 30 v. u. statt: „Hithyia“, Ilithyia, S. 2654, Sp. 1, 3. 46 v. u. statt: „Sesustesen“, Sefurtefen und 3. 31 v. n. statt: „Bilingue“, bilingue zu lesen.

*) Jedenfalls ist übrigens dieser Name nur eine dem Verfasser des

Briefes eigenthümliche Lesart des für diese Könige allgemein angenommenen Namens: O sortasen.

Meteorologische Beobachtungen. Abends 10 Uhr.

18441. 9. Fehr.

Nach einmaliger RBeohachtung.

Nachmittags 2 Uhr.

Morgens 6 Uhr.

luft ruck. ... 330, 2 Par. 330,569 bar. 329, 10 Par. Quellwärme 5, 8oe n. Luftwä⸗rme ... 2,29 R. 4 0,67 R. 4 1,8? R. EFlusswärme 0, 19 R. Thaupunkt ... 4,20 R. O, o? ö 0, 19 R. Bodenwöärme 2, 37 R. Dunstsũttigung 84 pCt. 80 pCt. 85 pt. Aus diinstung 9, 011, h. Wetter trih. halbheiter. trüh. Nie derschlas 0, 00s Rh. Wind w. W. w. Wärme wechsel 4 2,7“ Wolkenzug. .. 9 W. 0,59 R.˖ Tagesmittel: 330, 0 Far... 4 0,7? R... 1,87 R... S3 pCt. W.

Königliche Schauspiele.

Sonntag, 11. Febr. Robert der Teufel, Oper in 5 Abth., nach dem Französischen von Seribe und Delavigne, übertragen von Th. Hell. Musik von dem Königl. General-Muslk⸗Direktor und Hof⸗ Kapellmeister Meyerbeer. Ballets von Ph. Taglioni. (Herr Här⸗ tinger: Robert; Mad. Schröder⸗Devrient: Alice, als Gastrollen.)

Die zweite Decoration des dritten Akts. „Der Klosterhof“, ist neu gemalt von dem Königl. Decorations-Maler Herrn Gerst.

Zu dieser Vorstellung sind nur noch Billets zum ersten Range 1 Rthlr. 10 Sgr., Parterre à 20 Sgr. und Amphitheater 4 10 Sgr. u haben. 3 Konzertsaale: Die Fräulein von St. Cyr, Lustspiel in 5 Auszügen, von H. Börnstein. . h

3 12. Febr. e und Sohn. (Mad. Birch⸗Pfeiffer: Generalin von Mansfelt, als Gastrolle.) .

Dienstag, 13. Febr. Robert der Teufel. (Herr Härtinger: Robert; Mad. Schröder-Devrient: Alice, als Gastrollen.)

Preise der Plätze: Ein Billet zum Balkon oder einer Loge des eisten Ranges 1 Rthlr. 10 Sgr. ꝛc.

Im Konzertsaale: 1) Frontin mari gargon. 2) Lo. 3) In- diana et Charlemagne.

KRönigsstädtisches Theater.

Sonntag, 11. Febr. Gast-Vorstellung des Kinder-Ballets des Herrn Price, in 3 Abtheilungen. Dazu: Eine Reise nach Spanien. Vorher: Nummer 777.

Montag, 12. Febr. (Italienische Opern-Vorstellung Tampa, r ,, p, J ; Ortgestem

reise der ätze: in atz in der Orchester-Loge 1Rthlr. 10 Sgr. ꝛc. . n

Verantwortlicher NRedactasr p) J. W. Zinkeisen. Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober-Hofbuchdruckerei. Beilage

M 42.

Beilage zur Allgemeinen Preu

267

ßischen Zeitung.

Sonntag den 1111 Februar.

e ee,

1

Anhalt.

Juland. Lieb au. Unterstützungs Verein für Spinner und Weber.

Deutsche Bundesstaaten. Sachsen. Leipzig. Armen Anstalt. Lauenburg. Ratzeburg. Durchdämmung des Sees.

Italien. Rom. Wiedereröffnung der Via Auresia. Abbate Coppi über die Agral-Statistik Italiens. Vermischtes.

Vereinigte Staaten von Nord⸗Amerika. Schreiben aus New— NMork. (Pennsplvaniens Schuldenwesen; die Oregon⸗ Frage; Bank- Schuld; Statistik der Schifffahrt im Hafen zu New-Nork im Jahre 1813

Das Ministerium vom 29. Oltober. (Geschichtlicher Rückblick der Revue de Paris.)

Inland.

Lieban, in Schlesien, im Febr. Es ist in neuerer Zeit mehr⸗ fach in öffentlichen Blättern von der Noth der Spinner und Weber im schlesischen Gebirge die Nede gewesen. Ganz vor kurzem sind von verschiedenen Seiten Aufforderungen zur Beisteuer milder Bei— träge für die armen Nothleidenden ausgegangen. Es scheint uns deshalb nicht unzweckmäßig, folgende in der Breslauer Zeitung enthaltene Mittheilung über die im Gebirge bereits bestehenden Un— terstützungs-Anstalten weiter zu verbreiten. Bereits seit dem Jahre 13s bestehen in Hirschberg und Landshut Central⸗Hülfs⸗Vereine sür die armen Spinner und Weber im Gebirge, denen Spezial⸗Kom— missarien zur Seite gesetzt sind, die mit Flachs⸗Vertheilungen beschäf⸗ tigt waren und jetzt mit dem Ankaufe von Gespinnsten beauftragt werden sollen. Der Spezial-Bezirke sind im landshnter Vereins Rreise 7, welche 37,452 Seelen umfassen. Der Spezial Kommissa⸗ rius des liebauer Vereins, Herr Keßler, der in seinem Bezirke unter Seelen mindestens 300 Nothleidende zählt, erklärt sich bereit, etwa eingehende milde Beiträge anzunehmen und zu vertheilen, wie von sämmtlichen anderen Spezial- Kommissarien dasselbe vorauszusez⸗ zen ist.

2 3803

Ausland. Deutsche BHundesstaaten.

Sach sen., Leipzig, 31. Jan. (A. M.) Die Armen⸗Anstalt der Stadt Leipzig, welche 1803 nach dem Muster der hamburgischen eingerichtet wurde, hat 1813 die Summe von circa 35, 0060 Rthlr. Pr. Cour, vorausgabt, worunter sich folgende Hauptposten besinden: ob Rthlr. für wöchentliche Geldunterstützungen, 8127 Nthlr. für die Brodbäckerei, 5. 78 Rthlr. für die Beklleidungs-AUnstalt, 68 18 Rthlr. für die Armenschule. An den Geld -Unterstützungen partizipirten zu einer und derselben Zeit 1009 bis 1050 Arme (theils Einzelne, theils ganze Familien) im Durchschnitte des ganzen Jahres, so daß auf jede eingezeichnete Armen⸗-Rummer ungefähr 75 Rthlr. jährlich fällt.

In der Brodbäckerei wurden circa 339, 00 Pfund' gebacken und das Pfund kostete der Anstalt cirea 7 Neupf., während 1812 der Nostenpreis auf 67 Pf. sich herausstellte. Hierin liegt eben der Nutzen dieser Natural-Versorgung, daß die Armen in Betreff eines der dringendsten Lebensbedürfnisse gegen die Preis-Fluctuationen ge⸗ sichert werden, was bei einer blos in Geld gewährten Armen-Unter— stützung nur dadurch möglich wäre, daß der für die Brod Ausgabe berechnete Theil derselben je nach den Getraidepreisen bald hoͤher, bald niedriger zur großen Beschwerde der Armen⸗-Verwaltung normirt würde. Aehnliches gilt von der Bekleidungs-Anstalt, welche gegen 200 Personen (worunter gegen 1400 Kinder) mit einem oder meh— reren Kleidungsstücken versah, und gilt auch in Betreff der Verthei— lung von einigen hundert Klaftern Brennholz, welche letztere aber wohl eine Ausdehnung, allenfalls neben Verminderung der Unter— stützung in baarem Gelde, erheischen möchte. .

Bie Schule gewährt durch 11 Klassenlehrer und 6 Hülfslehrer 1238 Kindern Unterricht. In einer Papp⸗Arbeitsschule wurden I6 Knaben mit Fertigen von Schachteln, Konvoluten und Duten be— schäftigt. 232 Mädchen aus den vier oberen Klassen wurden von Lehrerinnen im Nähen, Stricken, Wäschezeichnen und Ausbessern unterrichtet. 28 konsirmirte Knaben wurden im Laufe des Jahres bei verschiedenen Handwerkern auf Kosten der Armen-Anstalt unter— gebracht und aufgedungen. Von den übrigen Ausgabeposten er— wähnen wir nur noch die Verwaltungs-Kosten (im engeren Sinne), welche reichlich 1000 Rthlr. betrugen (für Subalterne, Büreau— Kosten ꝛc.).

fil Gesammt-Ausgabe wurde zu circa aus verschiedenen Fonds und Legaten, aus den der Armenkasse zugewiesenen öffentlichen Ein⸗ nahmen (Abgaben bei Erbvergleichen, bei Ertheilung des Bürgerrechts u. dgl.) und durch außerordentliche Geschenle und Beiträge gedeckt, so daß nur (11,400 Rthlr.) auf die regelmäßigen Subseriptions Beiträge der Einwohner siel, welche die Stelle einer Zwangs⸗A rmen⸗ Abgabe, zur Zeit noch vertreten. Man sieht also, daß die Leipziger noch nicht über Armenlasten klagen können und hieraus erklärt sich theilweise die große Ausdehnung der Privat-Wohlthätigkeit und das häufige Vermachen von Legaten und Stiftungen an die Armen-A An— stalt, durch, welche der Fonds der letzteren 1843 wiederum stark und zwar um circa 16,000 Rthlr. vermehrt wurde. Umfaßt nun die gedachte Ausgabe der Armen-Anstalt von circa 35,000 Rthlr. auch keineswegs Alles, was für das Armenwesen verausgabt wird, indem etwa eine eben so bedeutende Summe für Armen zwecke durch Unterhaltung eines Waisenhauses, Krankenhauses, Versorgungshauses u. s. w. theils mittelst Zuschüsse der Stadt-Kasse, theils aus dem selbstständigen Vermögen dieser Anstalten verwenket werden mag, so erscheint doch eine solche Gesammt-Ausgabe von „(„ bis sh, 000 Rthlr. bei der Einwohnerzahl Leipzigs von 55, G1) 60) Einwohnern im Vergleich mit dem, was das Armenwesen von Ham⸗ burg ze, lostet, wo doch neben der eigentlichen Armenkasse gleichfalls vielerlei Wohlthätigkeits-Anstalten bestehen, relativ sehr moderat und giebt ein unverkennbares Zeichen von der günstigen volkswirthschaft⸗ lichen Lage Leipzigs. Wirklich läßt sich auch behaupten, daß in dieser Stadt keine Arbeitskraft ruht, wenigstens daß Jeder, der arbeiten will, hier noch immer Erwerb und Beschäftigung hinlänglich und ohne Schwierigkeit sinden kann, wiewohl der Andrang zur Niederlassung von anderen Orten her noch immer sehr groß ist und die Bevölke? rung der Stadt in den letzten drei Jahren lediglich durch Einwan— derung um mehr als 4000 Menschen zugenommen hat.

Lauenburg. Ratzeburg, 6. Febr. (A. M.) Sich erem Vernehmen nach, hat ein in fremden Staatsdiensten stehender Inge⸗ nicur der oberen Landes-Behörde in Ratzeburg, durch einen dort be— kannten und hochgeachteten fremden Ober⸗ Beamten, das Anerbieten

machen lassen: „die seit dem 6. Mai v. J. eingestellte Durchdäm⸗ mung des ratzeburger See's zu übernehmen und deren Vollendung für die Summe von 50,000 Rthlr. binnen 2 Jahren zu beschaffen.“

I talien.

Nom, 24. Jan. (A. Z.) Für die Einbuße der von Civi⸗ tavecchia hierher projektirten Eisenbahn hat die Negierung das Pu— blikum auf andere Weise, wenn auch nur theilweise, zu entschädigen gesucht. Zu dem Ende ließ sie die Wiedereröffnung der durch ihre Führung ausgezeichneten, doch lange verödeten antiken Via Aurelia über Orbetello durch Etrurien hin beschleunigen. Der Neubau der— selben begann bereits im Jahre 1831 und wurde eben nun beendigt. Für das Emporkommen des jetzt nur lauen Handels zwischen Civi⸗ tavecchig und besonders den toskanischen Maremmenstädten verspricht man sich hier von dieser Maßregel mit vollem Recht Außerordent⸗ liches. Den von Norden kommenden und von Rom nach Norden gehenden Reisenden gewährt diese wiedergebaute Straße, außer dem Vergnügen die interessantesten und denkwürdigsten etruskischen Ne⸗ cropolen wie Corneto, Ponte di Abbadia 2c. vom Wege aus zu be⸗ suchen, den großen Vortheil, in Florenz, von Rom alls, über Civi— tavecchig zu Lande fast um einen ganzen Tag früher als auf dem bisher lürzesten Wege über Acquapendente eintreffen zu können. Die neue Straße trifft überdies noch vor Siena mit der florentiner Courrierstraße der alten Cassia zusammen.

Der an Graf Villalba's Stelle in Zukunft fungirende neue spanische Gesandte wird von Madrid diesen Abend hier erwartet.

Gestern Abend gestattete der klare Himmel nach langer Unter— brechung zum erstenniale wieder astronomische Beobachtungen, aus denen sich ergiebt, daß der am 22. November v. J. entbeckte Komet sich noch immer in der Nähe des Orion befindet.

In einer akademischen Sitzung theilte unlängst der gelehrte Ab— bate Coppi sehr interessante, die speziellere Agral⸗Statistik Italiens betreffende Notizen mit, die durch Genauigkeit und Neuheit der Er— gebnisse überraschen. Sie dürften bald dürch den Druck veröffent⸗ licht werden. Für den Kirchenstaat erhellt aus ihnen unter Anderem, daß die Zahl der Pflanzungen von Maulbeerbäumen im abgelaufenen Jahr sich um 61 vermehrte, da der Nachfragen nach römischer Seide immer mehr werden. Diese gilt, wenn sie aus Fossombrone, der Mark Ancona und gewissen Gegenden der höher liegenden Romagna kömmt, auf dem Markt in London für die vorzüglichste Seta grazza Europa's und wird, wie Coppi dokumentirte, seit einiger Zeit regelmäßig mit 2Schilling das Pfund theurer als jede andere Seide bezahlt. Aehnlich die Oliven-Anpflanzungen; denn auch der Bedarf des Oels wächst bedeu= tend im Auslande. Nach Eugland wurden im Jahr 1836 von hier „0h, im Jahr 1811 115.000, im Jahr 1843 242,909 Barili Del jedes zu etwa 130 Schoppen versandt. Die Zahl der Lavagna— Brüche auf Monte S. Giacomo bei Chigvari in Ligurien hat sich in letzter Zeit fast verdoppelt, da der Nachfragen nach diesem Minerale täglich mehr werden. Man findet es in einer Tiefe von einer Miglie, bleifarben und porös, wogegen es im Sonnenlichte andunkelt und sich dem Steine gleich kondensirt. Es ist vortrefflich sür Dachbedeckungen, Fußböden, Portale, Fenstergesimse, große Weinamphoren 2c. Auch haben die Künstler nach dem Vorgange mehrerer Bildhauer des Mittelalters wieder angefangen, geeignete Vorstellungen wie Basrelifs in Lavagna statt in Marmor zu vollkommener Zufriedenheit der Be⸗ steller zu arbeiten.

bereinigte Staaten von Uord-Amerika.

O New⸗Räork, 9. Jan. Bekanntlich ist Pennsylvanien einer derjenigen Stagken der Union, die am meisten veischuldet sind, aber nichts thun wollen, um die gerechten Ansprüche ihrer Gläubiger zu befriedigen. Wohl mögen manche Staaten der Union allerdings in einer so bedrängten Lage sein, daß es ihnen für jetzt unmöglich ist, etwas zu thun, aber die Ehrlichkeit erforderte doch, wenigstens, wie Indiana gethan, dies offen einzugestehen und durch Beweise guten Willens die Hoffnung für die Zukunft offen zu lassen. Aber eine unumstößliche Verpflichtung von sich abweifen, sie förmlich ableugnen zu wollen, ist ein Verfahren, das doppelt verwerflich ist, wenn Staa⸗ ten sich desselben schuldig machen, welche Hülfsquellen genug besitzen, um zu thun, was Pflicht und Ehre gebieten, wenn sie nur ernstlich wollten. Pennsylvanien ist in diesem Falle. Indeß fucht der Gou— verneur des Staats in seiner Botschaft an die Legislatur diesen Vor— wurf zurückzuweisen und spricht in einer Weise Über die Schuldver⸗ hältnisse des Staats, die recht schön klingt, für die man aber erst noch Thatsachen abwarten muß, um über ihren wahren Werth zu ent— scheiden. Der Gouverneur sagt in seiner Botschaft in dieser Bezie— hung unter Anderem:

„Das Unterbleiben der Zinszahlung war nicht die Folge eines Man— gels an Geneigtheit dazu von Seiten der Bürger von Pennspylvanien, son⸗ dern des allgemeinen Mißgeschickes, das dasselbe in Gemeinschaft mit fast seder anderen Negierung in der kommerziellen Welt gelroffen und danieder= gedrückt hat. Wir gewinnen unsere Thatkraft wieder uͤnd erholen uns von den Bedrängnissen, von denen wir unglücklicherweise umlagert gewesen waren. Eine geringe Anzahl von Jahren wird uns in den Stand seßen, Alles wie der zu ersetzen was wir verloren haben, und von unserem Wappenschilde jeden Flecken zu verwischen, durch welchen derselbe durch unerwartetes Un— glück getrübt worden ist. Was auch die Betheiligten oder Uebelwollenden dom Gegentheile behauptet haben, so giebt es doch nicht einen ehrenhasten Bürger von Pennsplvanien, der nicht das stolze Bewußtsein fühlte, daß dessen Worten, und Unbescholtenheit ohne Makel vor der Welt behauptet wer⸗ den kann.“

Die Botschaft schlägt den Werth des persönlichen und realen Eigenthums im Staate auf 160 Millionen Dollars an. Der Be— trag der Staats-Einnahmen aus anderen Quellen als der Staats⸗ taxe betrug S857, z25 Dollars, was eine Gesammt⸗-Einnahme von 1L411,236 Dollars ergiebt. Die ersterwähnte Einnahme (von der Staatstare) war anfangs zu Bezahlung der Interessen der öffent— lichen Schuld bestimmt, aber durch die darauf folgende Legislation zu anderen Zwecken bestimmt. Die Folge davon war, daß etwa 35 pCt. der Zinsen, die damit hätten bezahlt werden können, nicht be— zahlt wurden. Der Gouverneur ist nun der Meinung, daß die Zu— rückstellung dieser Summe zu dem ursprünglich bestimmten Zwecke und eine Taxe von 3 Millionen auf das Grundeigenthum der Bür— ger des Staates zur Zahlung der schuldigen Zinsen die Mittel ge⸗ währen und Pennsylvanien die hervorragende Stellung geben würde, welche einzunehmen es durch den wahren Charakter seines Volkes und durch die Hülssquellen, die es besitze, berufen sei.

Die leidige Oregon⸗Frage ist auch in der Legislatur von Penn solvanien angéregt worden. Eine Motion wurde darin gestellt, den Kongreß aufzufordern, daß er die aer Besetzung des Oregon⸗ Gebietes beschließen solle. Zu meiner Mittheilung über die Anre⸗

ung derselben im Kongresse ist noch Einiges hinzuzufügen. In der

ebatte, welche sich in Folge von Herrn Allens Verlangen entspann, daß der Präsident die ganze in diesem Betreffe mit der britischen Regierung gewechselte Korrespondenz abschriftlich vorlegen solle, be⸗ merkte Herr Morehead, es müsse die Vorlage derselben, wäh⸗ rend die Unterhandlungen noch schweben, bedenklich erscheinen.

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Das Ministerinm vom z9. Oktober. Geschichtlicher Rückblick der Revue de Paris.

X Paris, 4. Febr. Seit dem Votum der Adresse, sagt heute die Revue de Paris, ist die Lage des Kabinets der Gegenstand der allge- meinen Aufmerksamkeit und, wir möchten gern sagen, eines sorgfältigen Siu⸗ diums von Seiten der politischen Männer. Gewöhnlich wenn ein Mini- sterium erschüttert ist, wenn man merst, daß es von Symptomen der Schwä⸗— chung ergriffen ist, fehlt es nicht an eifrigen Bewerbern, an leidenschaftli= chen Widersachern, die mit Lebhaftigkeit auftreten. Hier nichts dergleichen. Die Lage des Kabinets wird im Allgemeinen gewürdigt und erörtert, mit einer Art ruhiger Unparteilichleit, welche keine Ungeduld verrälh. Niemand scheint an stürmische Angriffe zu denken. Man zeigt mehr Neugierde als Leidenschaft:;: man bildet so zu sagen einen Kreis um das Ministerium her, um zu sehen, ob es ihm gelingen wird, die herabgekommene und schwierige Lage zu verbessern, in der es sich jetzt befindet.

Das Erstaunen war groß, als man sah, daß das Ministerium einen so beträchtlichen Boden verloren hatte in den zwei letzten Tagen der Adreß- Diskussion, aber in unseren Augen sind die stürmische und peinliche Sitzung vom 26. Januar, das Votum vom 27., durch welches die Majorität sich so beträchtlich vermindert herausgestellt hat, viel mehr Wirkungen als Ülr⸗ sachen. Man muß auf die Vergangenheit zurückgehen, um den Grund dieser schlimmen Resultate zu erfassen.

Folgen wir den verschiedenen Phasen, welche das Kabinet vom 29. Okl— tober durchgemacht hat, und wir werden zu dem Anenkenntnisse genöthigt sein, daß in jeder Periode die Grundlage, auf welche die Gewalt sich stützte, geschmälert, wurde. In den sechs ersten Monaten seiner Existenz kündigte sich das Ministerium an, als unter gewissen Vorbehalten die Erbschaft seiner Vorgänger annchmend; es argumenkirte von der Note vom 8. Oltober aus, es gesellte sich dem großen Plane der Befestigungen von Paris bei. Dann wendete es sich plötzlich der Politik der europäischen Uebereinstimmung zu und Männer, die es anfangs unterstützt hatten, konnten ihm nicht auf diesem neuen Wege folgen. Damals traten der ehrenwerthe Herr Thiers und seine Freunde desinitis in die Opposition ein.

Indeß gab es eine lleine Fraction des linken Centrums, die sich von die— ser Partei losgetrennt hatte, um eine Verbindung ganz abseits zu bilden, wir meinen die Herren Dufaure und Passy, welche einige Anhänger um sich hatten. Im Jahre 1811 hatte sie das Ministerium noch zu Hülfsgenossen; es verlor sie, weil es ihnen gar keine Befriedigung zu geben wußte, weder in Betreff der Dinge noch der Personen. Herr Dufaure, den der Räcktritt des Herrn Passo ganz zum Herren seines Verhaltens gemacht hatte, han— delt und spricht als Mann, der weit entfernt ist, der n. des Kabinets u sein.

se ge sostematisch ministeriell zu sein, figurirte Herr Dupin bis zu die— ser Session nicht in den Reihen der Opponenten. Wenn auch seine Un— abhängigkeit bewahrend und sich vorbehaltend, in Fragen von nationalem Interesse, wie die des Durchsuchungs-Nechts, kräftig sich einzumischen, hatte er doch durch seine Abstimmungen zur Stabilität des Kabinets immer bei⸗ getragen. In der letzten Zeit hatte er offen den Wunsch ausgedrückt, wie⸗ der Präsident der Kammer zu werden. So wenig Ehrgeiz Herr Dupin hat für die Eroberung eines Portefeuilles, denn seit zwölf Jahren hat er sich oft geweigert, Minister zu werden, eben so sehr sagt ihm das Amt ber Präsidentschaft zu; man hat immer gern, was man wohl zu thun weiß. Er war überzeugt, daß er der Kammer und der Regierung nützliche Dienste leisten konnte, wenn er wieder den Präsidentenstuhl bestiege in einem Augenblicke, wo stürmische Diskussionen bevorstanden. Diese Kandida—= tur wurde vom Kabinet nicht so aufgenommen, wie sie hätte aufge⸗ nommen werden sollen. Das Ministerium begnügte sich, an ukündigen, daß es neutral bleiben werde zwischen den Herren Dupin und Sanzet, und im letzten Augenblicke ließ es seine Freunde gegen Herrn Dupin stimmen. Wie kann man sich da noch wundern, wenn der ehrenwerthe Deputirte von Clamech durch ein solches Verfahren sich tief verletzt fühlte? Hat anderer— seits das Ministerium nicht einen tiefen politischen Fehler gemacht, indem es vernachlässigte, die Leitung der parlamentarischen Debatten einer festen Hand anzuvertrauen, indem es unterließ, Herrn Dupin zu benutzen und zu⸗ frieden zu stellen, den seine Meinungen auf die Gränzlinie zwischen dem linken 49 und dem eigentlichen Centrum stellten?

Aber es lommen noch weit andere Dinge. Das Ministerium schließt nicht mehr blos die Nüance des Herrn Dufgure und die des Herrn Dupin aus. Jetzt hat eines der hervorragendsten Mitglieder des rechten Centrums, ein ehemaliger Minister, 6. von Salvandy, sich in die Nothwendigkeit versetzt geschen, vollständig mit dem Kabinet zu brechen, seine Entlassung von dem Botschasterposten zu Turin zu geben und aufrecht zu halten. Hier muß man fest bei den Grundsaͤtzen der constitutionellen Regierung stehen bleiben. In absoluten Monarchieen ist die Königliche Person in direkter Berührung mit den Unterthanen; von ihren Alten, von ihren Worten hängt deren Loos, beren Ruf, deren Ehre ab. Nicht so ist es in den constitutionellen Mo⸗ narchieen; da stellt sich ein verantwortliches Ministerium zwischen das Kö⸗ nigthum und die Bürger, und nur die Atte, die Worte der Minister können diskutirt werden. Wir wissen nicht, wir wollen nicht Alles wissen, was vor⸗ ens und gesprochen worden fein mag in den beiden Unterredungen, welche Herr von Salvandy am Montag und Donnerstag der verslossenen Woche mit Sr. Majestät zu haben die Ehre gehabt hat. Wir wissen nur Eines: und das ist, daß das Ministerinm über die Entlassung des Herm