1844 / 42 p. 4 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

* 2 x r D K— *

b

S d daß es, nachdem im Rathe mit Mehrheit vn Galgant ,. * beschlossen war, endlich doch dem

ciner Stimme die Verweigerung der

ine E Gebende J serne g * 28 dem Ministerium vor

ossenem Kriege mi der Verwaltung des Person des Herrn Dufa 12. Mai. Jetzt endlich st . Saälvandy, in die Opposition zurück. Wir hab sagten, daß di schwindet. mentalen Kr nigthum, im A benen

schließend und aufreizend ist.

Die erleuchteten Männer der Majorität sehen nicht ohne Bestürzung diese allmälige Lichtung, welche unter die Opponenten, unter die Verdächtigen die monarchischsten Männer stößt, wie die Herren Thiers, Dupin, v. Salvando. Wo wird man endlich inne halten? Mit dem Wunsche, eine mehr und mehr homogene Majorität zu haben, würde man, man nehme sich wohl in!

einen Nachfolger am Hofe von Turin gegeben hat.

ö . . e 2 in i zpositi then mit den Repräsentanten aller Verwaltungen, die

9 e, m, . Sechs Monate nach seinem Eintritte war es in . Herm Thiers und allen politischen Männern, welche in 1. März sigurirt hatten. 1812 bekämpfte es in der ure die gemäßigten Grundsätze des Kabinets vom stößt es cinen Minister vom 15. April, Herrn von

en also nicht leicht hin gesprochen, wenn wir mit Bedauern je Grundlage, auf welcher die Gewalt beruht, mehr und mehr Und in welcher Zeit sehen wir dieses Schwinden der gouverne⸗ äfte mit an? In einer Epoche, wo das gonstitutionelle Kö— ngesichte großer Schwierigkeiten, des Beistandes aller erge— Männer, aller Kapazitäten bedarf, die es bereits erprobt hat. Man gewahrt nicht, daß, während man sich brüstet, es besser zu vertheidigen, nan es isolirt, und daß man bei der Ambition, sich fest zu zeigen, aus—=

268

herabzubringen.

Die Wiederaufri

Acht, dahin kommen, die Majorität in eine Minorität umzuwandeln und

Das hauptsächliche Verdienst, die vorzüglichste Stärke der wohl ver— standenen constitutionellen Regierung ist die Breite ihrer Basis, der lovale Aufruf, den sie an alle Meinungen, an alle sozialen Fähigkeiten richtet, daß sie zur Erreichung des gemeinen Besten mitwirken sollen. Seid ihr aufrich= tig der Constitution, der Dynastie von 1830 ergeben; nehmt ihr ohne Hin⸗ tergedanken an, was durch unsere letzte Revolution gegründet worden ist; das genügt, das Land wird eure Dienste annehmen und an der Regierung ist es, sie zu benutzen zu wissen. Die Regierung von 1830 trat mit dem edlen Ehrgeize auf, Jedermann befriedigen zu sönnen; so haben wir alle glorreichen Erinnerungen des Kaiserthums annehmen, ehren sehen.

dun der Statue Napoleon's, die Zurückverlangung sei⸗ ner Hülle von Eugland, die Anfüllung der Gallerieen von Versailles mit den Bildern seiner Slege, alles das hat den Beifall, die Sompathie des Landes gefunden. Frankreich hat seiner Regierung Dank dafür gewußt, daß sie nicht den ausschließenden Geist der Restauration hatte und sich nicht das Ansehen gab, als halte sie die constitutionellen Grundsätze für unvereinbar mit dem Kultus des Ruhmes und der Nationalität. Wenn der Herr Minister des Auswärtigen sich mehr diese edelherzigen Gesinnungen ins Gedächtniß zurückgerufen hätte, in welchen das Land und das Königthum von 1830 sich begegneten, so hätte er nicht die unpassende Apologie auf die Tribüne gebracht, welche in diesen letzten Tagen eine so verhängnißvolle Wirkung gehabt hat. Frankreich fühlt mit bewundernswerthem * etwas Höheres giebt, als die innere Freiheit: nämlich die National-Unab⸗

zukommen.

inkt, daß es noch

sollen glaube.

hängigkeit; in die

ĩ sem Punkte hat es eine unbezähmbare Empfindlichkeit, die man nicht ungestraft verwundet. Nehmen wir ein anderes Beispiel dieser Zartheit des Nationalgesühls. Sicherlich Franlreich will den Frieden und möchte jezt den Genüssen desselben sich hingeben. Es hat weder die Leidenschaften, noch den Enthusigsmus mehr, welche während der Republik und des Kaiserreichs es gegen Europa warfen. man sich täuschen, wenn man in seinem Namen den Frieden um den Preis gewisser Opfer erkaufen zu dürfen glaubte; auf diese Weise würde man dem Ziele entgegenwirken, welches man erreichen will. Frankreich hat jetzt wohl das Gefühl, daß es für den europäischen Frieden mindestens Alles gethan hat, was es thun konnte, und daß es den anderen Völkern zum Ueberflusse bewiesen hat, daß es leinen Plan gegen die allgemeine Ruhe hegt: es will jetzt seinen Einfluß nach außen ausdehnen, seine moralische Alutorstät sichern, und insbesondere ist es überzeugt, daß es Niemanden mehr Konzessionen zu machen hat. Wir sprechen hier aus, nicht blos, was die Opposition denkt, welche stets zu den auswärtigen Fragen etwas mehr Wärme mitbringt, sondern selbst die Majorität. An den Regierenden ist es, sich diese Gesin⸗ nungen einzuflößen, welche Alle theilen, darin die Stärke zu schöpfen, um sich nach Außen Gehör zu verschaffen. Die letzten Adreß-Debatten werden in Europa einen Wiederhall sinden, dessen Echos anfangen, zu uns zurück—

Nichts destoweniger würde

Wer könnte in dieser Sprache den Einfluß des Herrn Thiers verkennen. Dies ist die einzige Bemerkung, welche ich beifügen zu

Bekanntmachungen.

127 e

Alle diejenigen, welche an die aus der Schuld und Verpfändungs- Urkunde vom 12. April 1827 zufolge Verfügung vom 8. Mai ejd. für den Anton v. Paszte im Hypothekenbuche des Nitterguts Lebno Nr. 132. litt. A. Rubr. 1III. Nr. 12. eingetragene und gemäß Cession vom 23. März 1832 ex deecreio vom S8. Juni

jd. für die verwittwete Kriegsräthin Kummer, geborene v. Natzmer, subinstkribirte, jetzt zu löschende Post von 690 Thlr. und das darüber ausgefertigte Instrument, als Eigenthümer, Cessionarien, Pfand oder Briefs-In haber, Ansprüche zu haben vermeinen, werden Behufs Anmeldung gventual. Geltendmachung derselben zu dem am 1. Mai 1844, Vormittags 11 Uhr, vor dem Deputirten, Herrn Auskultator Baron v. Schröt⸗ ter, im hiesigen Ober -Landesgerichts⸗-Gebäude anstehen— den Termine hierdurch unter der Verwarnung vorgela— den, daß sie bei ihrem Ausbleiben mit ihren etwanigen Ansprüchen präkludirt, ihnen deshalb ein ewiges Siill⸗ schweigen auferlegt und das gedachte Kapital im Hy— pothekenbuch von Lebno 132 A. gelöscht werden wird. Marienwerder, den 30. November 1813. Civil⸗Senat des Königl. Ober-Landesgerichts.

2140 Betanntmachung.

Die beiden verbundenen, unter Nr. 33 und 34 eat. in der Baustraße hierselbst belegenen, unter Nr. 25 des Hopothekenbuchs verzeichneten, den Stadibaubeamte Jungserschen Eheleuten gehörigen Häuser, abgeschätzt auf 5339 Thlr. 7 Sgr. 8 Pf., zufolge der, nebst Hypo⸗ thekenschein und Bedingungen in , n Büreau Nr. 1 einzusehenden Taxe, sollen

am 28. Juni 1844, Vormittags 11 Uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle, im Instructions- Zimmer Nr. 2, vor dem Herrn Land- und Stadtgerichts-Rath Goehde subhastirt werden. Kolberg, den 28. November 1843. . Königl. Land- und Stadtgericht.

160 Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 19. Januar 1814. Das in der Kronenstraße Nr. 3 belegene Blumesche Grundstück, gerichtlich abgeschätzt zu 18,342 Thlr. 8 Sgr. 3 Pf., soll Schulden halber am 13. September 1844, Vormitt. 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hy⸗ pothekenschein sind in der Registratur einzusehen. Die dem Aufenthalte nach unbekannte Real⸗Gläubi⸗ gerin, die Wittwe des Kaufmanns Lantz, Emilie gebo⸗ rene Tempelhagen, wird hierdurch öffentlich vorgeladen.

161 Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 1. Februar 1844.

Das in der Schießgasse Nr. 18 belegene Schumannsche Grundstück, gerichtlich abgeschätzt zu 9004 Thlr. 20 Sgr., soll am 17. September 1844, Vorm. 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hy— pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

Die Wittwe Köhler, Johanne Margarethe geborene Veihge, wird zu diesem Termin hierdurch mit vorgeladen.

Die Handels-Akademie in Danzig 1216 betreffend.

Mit dem 1. April d. J. beginnt der neue Kursus in beiden Klassen der Anstalt; dse Vorlenntnisse der auf⸗ zunehmenden jungen Leute in allen Gegenständen des dargebotenen Unierrichts bestimmen die Aufnahme in eine oder die andere Klasse, und die Verpflichtung zur Theilnahme geschieht für Ein Jahr bis 3. März 1845. Der ganze Unterricht ist auf 32 Stunden wöchent— lich in jeder Klasse vertheilt. Die Meldungen geschehen bei mir, wo auch die Bedingungen der Aufnahme zu erfahren sind; für solche Personen, welche den Unter— richt nur theilweise wahrnehmen wollen, wird ein be— sonderes Uebereinkommen getroffen. Seit bald 12 Jahren hat i. erwiesen, daß die Anstalt geeignet ist, die ersorderliche Ausbildung sür den Kaufmannsstand allen anzueignen, welche, mit der Befähigung dazu, zu⸗ gleich Folgsamkeit, Fleiß und Ausdauer vereinigen. Eine baldige Meidung vor dem J. April ist um' so wünschenswerther, als ein späterer Eintritt immer nist einigen Inkonvenienzen verbunden ist.

Danzig, den 5. Februar 1814. Richter,

Direktor der Anstalt.

12263 Edikt a1. aD un .

Johann Georg Teichert au 8 S

14 3 den Jahren 1820 oder isft᷑ , nn le orte Königswalde entsernt und seit jener Zeit von sei⸗ nem Leben und Aufenthalte leine Ruhefchf gegeben hat 2 27 f 46 , enen nderwandien,

einem denn zan g 3 verslossen, nebs wre, n. welche an dessen Vermögen als Erben oder aj ir 66 einen Anspruch zu haben vermeinen, und zwar der? b⸗ wesende zur Empfangnahme seines bei hit igem Depo—⸗ sito verwahrt liegenden Vermögens, unter

nung, daß Teichert bei seinem Außenbleiben werde für todt geachtet und sein Nachlaß denen, welche die näch—= sten Rechte darzuthun vermögen, überlassen werden, Letztere aber bei Sirafe des Ausschlusses und bei Ver⸗ lust ihrer Ansprüche, so wie der Rechtswohlthat der Wiedereinsetzung in den vorigen Stand, kraft dieses eladen 3 ven 23 Ralf 84 zu rechter früher Gerichtszeit an hiesiger Justizamts stelle entweder in Person oder durch genügend legitimirte Ge⸗ vollmächtigte zu erscheinen, ihre Ansprüche anzumelden und zu bescheinigen, mit dem zu bestellenden Kontra— diktor rechtlich zu verfahren, binnen 4 Wochen zu be— schließen,

ben 27 Juni 1844 der Inrotulation der Akten und

den 12. Juli 1844 der Eröffnung eines im Fall des Außenbleibens für publizirt zu achtenden Bescheids oder sonstiger rechtli— cher Weisung sich zu gewärtigen.

Auswärtige Interessenten haben zur Annahme künf— tiger Ausfertigungen Bevollmächtigte im hiesigen Orte bei 5 Thlr. Strafe zu bestellen.

Zwickau, den 4. Dezember 1843.

Das Königl. Sächs. Justizamt daselbst. Heisterbergk.

Literxarische Anzeigen.

In der C. Macklot schen Hofbuchhandlung in Karls— ruhe ist erschienen und in allen Buchhandlungen zu ha— ben, in Berlin (Stechbahn 3), Posen u. Bromberg bei

E. S. Mittler: Der Ritter-Orden 135 des heiligen . Johannes von Jerusalem

oder

8 2 8 ö. die Malteser. Historisch entwickelt unter Benutzung vieler bis jetzt noch unbekannter Urkunden und authentischen Quellen von Paul Gauger. Mit Wappen-Abbildungen, Aftenstücken und genealogi— schen Tabellen. Erste Abtheilung. Preis 2 Fl. oder 1 Thlr. 77 Sgr.

Literarische Anzeige, von W. Besser

147 (Behrenstr. 44). Im Verlage der Unterzeichneten ist so eben erschienen:

Lateinische Sprachlehre f ür Schulen

von J. N. Mad dig. gr. 8. Velinp. geh. Preis 15 Thlr.

2 Bemerkungen über verschiedene Punkte des Systems der lateinischen

Sprachlehre und einige Einzelnheiten derselben. Als Beilage

zu seiner lateinischen Sprachlehre für Schulen.

Von J. N. Madvig. gr. 8. Velinpap. geh. Preis 3 Thlr.

Beide Werke dürsten das lebhafteste Interesse der Phi⸗— lologen und Schulmänner in Anspruch nehmen. Um die Einführung der Grammatik thunlichst zu erleichtern, ist jede Buchhandlung in den Stand gesetzt, auf 12 Exemplare ein Frei⸗ Exemplar zu bewilligen.

Braunschweig, Februar 1841.

Friedrich Vieweg und Sohn.

14 . litzl ea Enslin fen vu chhslg. CG. Müll

in Benlin, Bteitestraße 23, ist zu haben: Lisco, F. G., Extemporirbare Entwürfe zu Predig⸗ ten und Kasugalreden über das ganze Neue Te—⸗— an. und über ausgewählte dibf ni? des Alten

estgments, zugleich als Stoff zu Bibel-Lectionen zu gebrauchen und mit ausführlichen Negistern versehen. Eine Erweiterung von Lisco's , Im Verein mit ,,. Geistlichen bearbeitet und herausgegeben. In drei Abtheilungen, J. Abth. Neues Testam. Evan⸗ 6 und Apostelgeschichte. JJ. Abth. Neues Testam.

ie Briefe und die Offenb. Joh. III. Abth. Altes Testam. Ausgewählte Abschnitte des Alten Testam. gr. 8. Berlin, 1814. G. W. F. Müllett's Verlag.

er Verwar⸗

J. Abt 1 16 t X 10 S *. II. bth. z 9 im Hef gr.; Abth. 16 Heft

Allgemeiner Anzeiger.

Im Verlage von C. W. Leske in Darmstadt ist

** erschienen und bei E. S. Mittler in Ber⸗ lin (Stechbahn 3), Posen u. Bromberg, zu haben:

Andeutungen

i306 zu zeitgemäßer Verbesserung

akademischer Einrichtungen. Zunächst veranlaßt durch den für die Großherzoglich Hessische Landes-Uni⸗ versität zu Gießen neuerlich festgesetzten

Studienplan und die auf denselben bezüglichen polemischen Schriften der Herren Dr. A. A. E. Schleiermacher und Dr. J. T. B. v. Linde. 8. geheftet. I , Sgr. oder 24 Kr.

1541 : In Oehmigke's Buchhandlung (J. Bülow) in Berlin, Burgstr. 8, ist so eben erschienen und in allen Buchhandlungen zu haben: „Die Nothwendigkeit totaler Umgestaltung der Kadet⸗ tenhäuser, dargestellt von Aug. Ludw. Lentz.“ Preis geh. 10 Sgr.

153 2 . 2 fil re Gropiusschen Buch- und

Kunsthandlung, K6nigt. S auschule 1, ist vorräthig: Eyalert, Charakterzüge aus dem Leben Friedrich Wil- helm's III. 11 Bd. 2 Thlr. Nach einem so eben erhaltenen Schreiben des Ver⸗ legers wird der 2te Band in einigen Wochen erscheinen.

150 9 9,0 * . Verlage von Ed . Bote C G. Bock Berlin, Jägerstr. No. 42, und in

Breslau, Schweidnitzer - Stralse No. 8, erschien so eben:

Heimkehr zum licbchen,

Polonaisc mit Gesang. Op. 2. für Pste. von

II. Goedeck II. G0 GCkKCG. b.. 15 Sgr. Bei öffentlichen Aussührungen erfreute sich die- elbe cines gleichen Beifalls, als solcher der frühe- z 1

Lebe wohl-Polonaise von

demselben Komponisten zu Theil geworden ist.

114i]

Leipzig, in der Hahn schen Verlagsbuchhandlung ist so eben erschienen und an alle Buchhandlungen ver— sandt, in Berlin (Stechbahn 3), Posen und Bromberg an

E. S. Mittler:

2 8 j jn M Das deutsche Kollegium in Rom. Entstehung, geschichtlicher Verlauf, Wirksamkeit, gegen= wärtiger Zustand und Bedeutsamkeit desselben, unter Beifügung betreffender Urkunden und Belege dargestellt von einem Katholiken. gr. 8. geh. 1843. 3 Thlr.

Literarische Anzeige v. Wilhelm Besser

145 (Behren- Stralse No. 44).

Bei Vandenhoeck C Ruprecht in Göttin

gen ist erschienen:

Bulwer, E. L., ilie Pilgrims of il˖ie Rhine. Aëcentuirt, mit erläuternden Anmerk. unter lin weisung auf Wagners engl. Grammatik u. Melsord's synonym. Handwörterbuch und mit einem vollsiänd. Wörterbuche von L. Georg. gr. 8. 274 Sgr. !

Duncker, L. (Professor), des heil. Irenäus Christologid im Zusammenhange mit dessen iheologischen und anthropologzischen Grund- lehren dargestellt. gr. S. 1 Thlr.

Eichhorn, C. Fr., deutsche Staats- und Rechts⸗ geschichte. 2 Thl. 5e verbesserte Ausgabe. gr. 8. 3 Thlr. 10 Sgr.

Grotefend, Aug., Materialien zum Uebersetzen aus dem Deutschen ins Lateinische für die mittle⸗ ren Gymnasialflassen. Zweite vermehrte Ausgabe

von Dr. A. G. C. Gef fers. Des ersten Kur- sus erstes Heft. gr. 8. 15 Sgr.

Liebner, Prof. Dr. Th. A., Predigt zur tausend— jährigen Jubelseier des Vertrages von Verdun. gr. 8. 235 Sgr.

Petri, M., Beiträge zur besseren Würdigung des Wesens und der Bedeutung des Pu sepismus, durch Uebertragung einiger der wichtigsten betref— fenden engl. Schriften nebst einer Einleitung. 18 Heft. gr. 8. 225 Sgr.

Wuappöäus, Dr. J. Ew, die Republiken von Säd- amerika, geographisch-statistisch, mit hesonde— rer Berücksichtigung ihrer Production und ih— res Ilandels - Verkehrs und vornehmlich nach amtlichen Quellen dargestellt. 1e Abtheilung.

1 1IhII.

Bei k rationeller Oekonomie gut rentirende 1221 All. Ritt. Güter

Verhältnisse wegen nur feil, in Pommern, West- und Ostpreußen, für 17, 30⸗, 40, 50, 56⸗, 95, 1004, 125,900 Thlr., und Mühlengut 16,000 Thlr. weiset zu und ertheilt auf portofreie Anfrage nähere Auskunft Königl. Amt. Krieger zu Baldenburg in W. Pr.

J. P. Goldschmidt's üer Schärfungs⸗Apparat.

Niederlage und Fabrik, Alexanderstr. (Platz) Nr. 17, 1 Treppe hoch.

Der Vorzug dieser Streichriemen vor allen anderen bisher bekannten , ist sehr einleuch⸗ tend, indem abgestumpfte Rasir⸗ und Federmesser, fo wie chirurgisch⸗ angtomische Schneide- Instrumente den höchsten Grad Schärfe und Feinheit wieder erhalten, und es geschieht dies in einer solchen Schnelligkeit, daß ein paarmaliges Auf⸗ und Abstreichen hinreichi, um den Zweck zu erreichen, und Jedermann ist ini Stande, wie auf einem gewöhnlichen Riemen es selbst zu be— handeln. Es hat die Vorzüge gegen das Abziehen oder Schleifen auf Steinen, daß sich die Messer durch— aus nicht abnutzen, indem der Stahl nicht irritirt wird und den Schneide- Instrumenten keine Nachtheile her— beiführen kann. Der Grad der Schärfe, weschen die stumpfesten Schneide-Instrumente auf diesen Streich⸗ riemen erhalten, ist der Art, daß der zartfühlendst« Bait beim Rasiren nie verspüren wird, daß ein Messer auf dem Gesichte sich befindet, und auf diese Weise wird ba Qual, über die so oft beim Rasiren geseufzt wird, beseitigt.

Die Preise sind festgesetzt, mit Holzschrauben 20 Sgr., 275 Sgr., 1 Thlr. Und 1 Thlr. 5 Sgr., mit Eisen⸗ schrauben 1 Thlr. 5 Sgr., 1 Thlr. 15 Sgr. und 2 Thlr.

Auswärtige werden gegen franco Briefe prompt bedient.

Echt englische Rasirmesser aus den besten Fabriken Englands werden ebendaselbst zu 1 Thlr. 15 Sgr. pr. Stück, unter der Garantie der vorzüglich⸗ sten Qualität, abgegeben.

1243p Eikeinige Niederlage in Berlin von J. Austrich aus Paris bei J. P. Gold- schmidt, Alexander-Str. (Platu) No. 17, Schmuck- gegenstände von künstli- chen Brillanten. Imitations de Diamants, Smaragd. Ruhins, Amethist etc.,

welche an Brillance ete. den echten Diamanten— Schmuck-Gegenständen so ähnlich, dals solelie nur erst nach genauerer technischer Untersuchung zu erkennen sind.

Das Lager besteht aus melir denn 10, 000 ver-

schiedenen Brillant - Seclimuck - Gegen-“

ständen, und unstreitig das grösste, was in ganz Deutschland anzutreffen ist.

Sämmiliche Gegenstände, als Ohrgehänge, Brace— leis, Ringe, Busennadeln, Brosches, parures, demi parures, Colliers ete., sind in ganz echter Fassung, entweder vom allerfeinsten Silber oder vom 18 Ra- räthigen Gold.

Beilage zur Allgemeinen Preußischen

273

Inland. Königsberg. Bevöllerung.

Deutsche Bundesstaaten. Bayern. München. Emichtung eines Leihhauses. Qltoberfest. Rechnungs-Ablage des Ausschuses für Unterstützung der Deutschen in Griechenland. Reutte. Außerordent⸗ licher Schneefall. Sachsen⸗Koburg-Gotha. Gotha. Gesetz.

Frankreich. Paris. Die Presse über die englische Thronrede und Adreß⸗Diskussion. Der Bischof von Chalons als Vertheidiger der Je⸗ suiten. Abnahme der Bankgeschäfte im vorigen Jahre.

Türkei. Konstantinopel. Verbot des Verkaufs türkischer Bücher an Ungläubige. Unterhandlungen wegen Absetzung aver Pascha's. Genugthuung wegen Beleidigung eines Mitgliedes der englischen Botschaft. Griechische Renegaten. Entschädigung der Maroniten.

Vereinigte Staaten von Nord⸗Amerika. Schreiben aus New— Mork. (Finanzen; Handels-Bewegung des Staates New-Nork.)

Handels⸗ und Börsen⸗Nachrichten. Magdeburg und Ham- burg. Marfibericht.

Inland.

Königsberg, 9. Febr. (8H. A. 3.) Nach der statistischen Tabelle von Königsberg befanden sich am Schlusse des Jahres 1813

daselbst mit Einrechnung des Militairs 72, 264 Seelen. Davon kamen

auf das Militair 3159 aktiv im Dienste, iq männliche Familien Aieder und Dienstboten und 1215 weibliche Familienglieder und Dienstboten. Bei dem Civilstande war unter 67, 376 Personen die überwiegende Hälfte weibl. Geschlechts, nämlich 37,476 (und nur 29,900 männlichen Geschlechts). Die Stadt hat 20 Kirchen und Bethäuser, 26 Schulgebäude, 39690 Privat-Wohnhäuser, 5532 Fabrik— Gebäude, Mühlen und Privat⸗Magazine, 2063 Ställe, Scheunen und Schoppen, 73 Militair-Gebäude.— .

Ausland. Deutsche Bundesstaaten.

Bayern. München, 3. Febr. (Fr. M.) Mit Vergnügen haben wir die auf A llerhöchste Genehmigung Sr. Majestät des Kö⸗ nigs gestützte Errichtung eines städtischen Leihhauses in dem ehemali— gen Isarthor-Theagtergebäude vernommen, denn es ist dadurch einem wesentlichen Bedürfnisse unserer Stadt abgeholfen, indem es an ge⸗ wissen Tagen, an welchen der Pfänderwechsel regelmäßig sehr bedeu— tend ist, den Pfandgästen in der bisher einzigen Leih-Anstalt an der heiligen Dreifaltigkeits Kirche ohne mit Gewalt sich durch die Masse von Menschen zu drängen, oder Tagelang warten zu müssen, nicht möglich war, ein Pfand zu erhalten oder einlegen zu können, was den großen Nachtheil für die Pfandgäste hatte, daß sie um theueres Geld Leute dingen mußten, welche entweder der Gewalt widerstehen konn— ten, oder zureichende Muße hatten, den zu großen Andrang abzuwar— ten; abgesehen davon, daß Leute aus der Isarvorstadt und dem Lehel schon beinahe einen halben Tag versäumen mußten, um zum Leihhause selbst und wieder zurückzukommen. Es könnte zwar eingewendet werden, daß die Bewohner dieser entfernten Stadttheile das etwas näher gelegene Privat⸗Leihhaus in der Vorstadt Au benutzen könnten, wo sie bekannt sehr prompt behandelt werden; allein grade diese Klasse von Men— schen hat auch auf den Zinsfuß zu sehen; indem das fragliche Privat- Leihhaus durchaus zehn Procent für sich berechnen darf, während die städtische Leih Anstalt in München von gerin— geren Pfändern bis zu 150 Fl. Werth nur 8 pCt. und von den höher Giltingen nur 6 pCt. und zwar nicht für die Gemeinde, son— dern nach Abzug der Regie⸗Ausgaben, ausschließend zum Zwecke der Wohlthätigkeits-Anstalten erheben können. Nachdem Leihhäuser ein moralisches Bedürfniß sind, weil fast Jedermann in die Lage kommen kann, augenblicklich gegen sichere Prozente und innerhalb des Jahres beliebiger Wiederheimzahlung Geld zu bedürfen, und es nicht selten viel darauf ankommt, das Geld schnell zu erhalten, so ist die Errich⸗ tung eines neuen Versetz- Lokales unter städtischer Garantie für das Publikum gewiß sehr erwünscht, und verdient den aufrichtigsten Dank gegen unseren König, auf Allerhöchstdessen Geheiß auch diesem, so wie so vielen anderen Uebelständen unserer Stadt schon abgehol⸗— fen wurde. .

Das Central-Landwirthschaftsfest für 1844 wird am 6. Oltober beginnen und soll, nach dem Willen des Königs, noch dadurch eine besondere Weihe erhalten, daß die Versammlung der deutschen Land⸗ und Forstwirthe zu derselben Zeit in München statthaben wird.

München, 1. Febr. (M. p. 3.), Das Jutelligenzblatzt von Ober⸗-Bayern vom 2ten d, enthält eine, die Sammlung für die in Griechenland befindlichen unbemittelten Deutschen zum Behufe ihrer Rückkehr in das Vaterland betreffende Bekanntmachung folgenden wesentlichen Inhalts: .

„Nachdem Se. Majestät der König am 16. Oftober v. J. Allergnädigst zu genehmigen geruht haben, daß fuͤr die in Griechenland befindlichen, größtentheils aus Bavern bestehenden, dem Militair nicht angehörenden BDeutschen, welche in Folge der September-Ereignisse daselbst brodlos ge—⸗ worden sind und, um dem ihnen drohenden Elende zu entgehen, die drin— gendsten Bitten um Unterstützung zur Rückkehr ins Vaterland gestellt haben, eine Sammlung veranstaltet werde, zu deren Erhebung Comités gebildet werden sollten, hat sich unterm 22. Oftober v. J. (wie im Kreis-⸗In'tell. Bl. S. 33 bekannt gemacht worden) ein Comits für die Haupt- und Re— sidenzstadt gebildet, welches sohin mit höchster Genehmigung des Königl. Mini⸗ steriums des Innein vom 30. Okt. v. J. an zugleich die Function eines Central⸗ Comité's übernommen hat, und gegenwärtig aus folgenden Mitgliedern be— steht: aus dem Königl. Staatsrgthe und Negierungs-Präsidenten von Hör— mann (Vorstand), aus dem Königl., Kämmerer und Reichsrathe Grafen August von Seinsheim, aus dem Königl. Kämmerer und General ⸗Major von Heydeck, aus dem Dom-Dechant Ritter von Oettl (Secretair), aus dem Königl. Kämmerer, Polizei⸗Direltor Frhrn. von Karg-Bebenburg (Kas⸗ sier) und aus dem 4sten Bürgermeister der Haupt- und Residenzstadt Di. Bauer. Die bis zum Schlusse des Jahres 1813 eingegangenen Gelder für Unterstützung der in Griechenland befindlichen unbemsttelten Deutschen zum Behufe ihrer Rücktehr in das Vaterland betrugen, und zwar: J. von den Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften 2560 Il. II. von Königlichen Stellen und Behörden zu München 17916 Fl. 5 Kr. 1Ij. von den Sammlungen in der Haupt. und Residenzstadt 14129 Il. 31 Kr., 1V. Reinertrag des von dem Pianisten Br. Franz Liszt am 27. November v. J. veranstalteten Konzerts 1236 Fl. 142 Kr., V. von den Lolal-Comités in Ober-Bayern 864 Fl. 30 Kr., I. von den ühri⸗ gen Regierungs⸗Bezirken 7453 Fl. 24 Kr., Vll. vom Auslande 496 Fl. 59 Kr., im Summa 15,626 Fl. 49 Kr. Hiervon wurden bis zum 31. Dezember v. J. verausgabt, und zwar: J. an das Ministerium des Königlichen Hauses und des Aeußern 7600 Fl. zur Bestreitung der Kosten der Ueberschiffung von Griechenland nach Triest und zur Unterstützung der hülfe bedürftigen heimkehrenden Deutschen in Griechenland und bei ihrer Ankunft in Triest, für welche letztere in Athen an 12 Köpfe 161 Fl. 6 Kr. und an ef. rere Andere in lleinen Gaben 70 Fl. verausgabt worden. II. Fir Post⸗ porti und Post-Einschreibgebühren 22 Fl. 35 Kr. III. Für Unterstützungen an dahier angekommene, ans Griechenland zurückgelehrte, unbemittelte Deutsche 386 Fl., wovon 17 Bapern 272 Fl., 1 Ein ehen 1 FI., 1 Württember⸗

Zeitung.

Montag den 121m Februar.

ger 10 Fl., 1 Braunschweiger 100 Fl. erhielten. Zusammen 7908 Fl. 35 Kr, so daß auf das Jahr 1814 ein Kassabestand Son 77165 Fl. 1147 Kr. überging. Seit dem 1. Januar d. J. sind bis zum heutigen Tage an tier n Einnahmen: J. von den Königlichen Stellen und Behörden in München 60 Fl., II. von den Sammlungen in der Haupt und Residenz⸗ stadt 11 Jl. 4s Kr., III. von den Lolal⸗Eomités in Ober-Bayem 77 Fl. 36 Kr., IV. aus den übrigen Regierungsbezirken 397 Fl. 17 Kr., V. vom Auslande: 1) aus Preußen 17 Fl. 30 Kr., 2) aus dem Königreich Sachsen 26 5. 15, Kr., 3) aus dem Grofherzogthume Hessen 228 Fl. 53 Kr., somit 272 JI. 38 Kr. Zusammen 819 Fl. 1895 Kr. einge⸗ gangen, dagegen aber seit dem isten d. M. weiter für Vereing= zwecke verausgabt worden: J. an das Ministerium des Königlichen Hauses und des Aecußeren für den oben angeführten Zweck 2505 Fl., Il. für Pori 1 Fl. 5 Kr., III. für Unterstützung an dahler angelommeéne, aus Griechenland zurückgekehrte, unbemittelte Deutsche 8s Fl., nämlich an 7 Bayern 68 Fl., an 1 Frankfurter 20 Fl. Zufammen 2589 Fl. 5 Kr., so daß dermal für die Zwecke der Sammlung die Summe von 5948 Fl. 257) Kr. noch bereit liegt, welche indessen, da die Zahl der Hülssbedürftigen überhaupt noch nicht mit Sicherheit ermittelt und insbefondere der zur Bewirkung ihrer Rücklehr in das Vaterland nöthige Geldbetrag mit einiger Zuverlässigkeit nicht zu bestimmen ist, vor der Hand für Unterstützungen der heimgekehrten Deutschen allenthalben nur unter Beschränkung auf das un— abweislichste Bedürfniß verwendet werden kann.“ ;

Neutte, 3. Febr. (A. 3.) Es steht zu besorgen, daß uns der in den letzten Tagen im nördlichen Tyrol stattgehabte außeror— dentliche Schneefall mancherlei Unglück bringen werde. Am 28. Ja—⸗

nuar ereignete sich der erste Unfall am Fernstein. Eine ungeheure Lawine stürzte sich gerade vor dem Weiler Fernstein über die Land— straße und bedeckte in einer Höhe von 75 Fuß die darunter liegende Mühle. Ein Mann hatte darin gewohnt und wurde durch die La— wine begraben. Sobald sich die Nachricht davon verbreitete, wurde an der Ausgrabung gearbeitet. Nachdem man 60 Fuß tief gegraben, fand man den Mann noch beim Leben und zog ihn herauf. Auf der Straße selbst erhöhte die Lawine den Schnee auf 50 Fuß, so daß man mehrere Tage Arbeit benöthigen wird, um die Communication mit Reutte herzustellen. Ein zweltes Unglück ereignete sich gestern in unserer Nähe. Eine Lawine überschüttete eine Mähle mit 11 Per⸗ sonen, wovon nur noch vier gefunden wurden; wo die Mühle gestan⸗ den, fand man nichts mehr, als den Ofen. Es ist leider noch Vie— les der Art zu befürchten.

Heute ist seit zwei Wochen der erste Tag, an welchem es nicht schneit. Hier im Orte haben wir vier Schüh hohen Schnee; auf der Straße nach Junsbruck liegt er gewöhnlich sechs, an manchen

X

Stellen 15 bis 30 Schuh hoch.

Sachsen⸗Koburg⸗Gotha. Goth 5. Febr. (A. A. Die Gesetzsammlung sür das . aa , i f ein Gesetz von 135 §§. über die Intestat⸗ Erbfolge und verschiedene damit in Verbindung stehende Rechtsverhältnisse, welches der nun⸗ mehr verewigte Herzog Ernst von Sachsen-Koburg und' Gotha unter dem 2. Januar d. J. erlassen hat. Im Eingange sind die Beweg⸗ gründe zu diesem Gesetze mit folgenden Worten angegeben: „Wir Ernst 2c. haben in Erwägung, daß die in Unserem Herzogihume Gothg geltenden Vorschriften über die Intestaterbfolge, so wie über den Anfall, Erwerb und Verlust der Erbschaften, über Collation, Pflichttheil, Enterbung und Uebergehung und über verschiedene andere damit in Verbindung stehende Fragen theils unter sich und von den einschlägigen gesetzlichen Bestimmungen in den benachbarten Staaten vielfach abweichen, theils in der Anwendung zu mancherlei, der Rechts⸗ sicherheit gefährdenden Zweifeln Anlaß geben, theils auch veraltete, den Forderungen der Zeit und den Rücksichten, welche die Wohlfahrt der Familien und insbesondere die Lage nachgelassener Ehegatten in Anspruch nimmt, nicht genügende Anordnungen enthalten, für nöthig gefunden, erwähnte Vorschriften einer Reviston unterwerfen und in Folge der desfallsigen Vorarbeiten, unter Beirath Unserer getreuen Stände, das nachstehende Gesetz entwerfen zu lassen, das sich jedoch lediglich auf das frei vererbliche Vermögen bezieht und darum auf Lehen und Fideikommisse, deren besonderes Recht eine abweichende Erbfolge und Erbfolgeordnung mit sich bringt, keine Anwendung leidet.“

ranhre

Paris, 5. Jebr. Die englische Thron⸗Rede beschäftigt mehrere pariser Blätter. Der Courrier fran gais ist nicht besonders zu— frieden damit. Zwischen den paar Worten der Königin von England, meint er, hinsichtlich des guten Einverständnisses zwischen Frankreich und England und den warmen Ergüssen der französischen Thron-Rede und ihrem herzlichen Einverständniß sei doch ein gar zu gro⸗ ßer Unterschied. Derselben Ansicht ist der Commerce. Die France findet die Rede völlig unbedeutend. Der National geht noch weiter. „Erniedrigt Euch nur“ sagt er, „dies ist der Dank, der Euch im Angesicht Europa's zu Theil wird. Eine Kälte, die bis zur Verachtung geht. Ihr habt diese Verachtung wohl verdient. Aber was wird nun die Kammer thun? Möge sie den Mann, den sie öffentlich als Ueberläufer und Verräther gehöhnt und gebrand⸗ markt hat, immerhin dem britischen Dünkel überlassen; aber möge sie auch ihre eigene Würde gegen diese Verachtung wahren!“ Auch die Diskussion über die Adresse im englischen Parlamente wird heute, in⸗ sofern Frankreich dabei berührt wurde, von fast allen pariser Blät⸗ tern besprochen. Das Journal des Débats sagt: „So deut⸗ lichen und wiederholten Beweisen der Achtung und des Wohlver⸗ haltens gegenüber wird man der öffentlichen Leichtgläubigkeit nicht mehr beweisen konnen, daß England Frankreich nur zu verletzen und zu demü⸗ thigen suche. Die Erneuerung des guten Einverständnisses der beiden Staaten war von Seiten aller Parteien ein Gegenstand der Beglück⸗ wünschung, und diese Zustimmung der geachtetsten Whigs und Tories muß die Vereinigung der beiden Länder dauerhaft und fest machen.“ Auch der Courrier frangajis spricht sich in ähnlichem Sinne aus. „Wir finden“, sagt er, „mit Vergnügen, daß Whigs und Tories von Frankreich in Ausdrücken gesprochen haben, die seiner würdig sind. Sie haben namentlich die Vortheile hervorgehoben, welche die Ver— bindung Frankreichs und Großbritaniens bringen muß, und dabei Alles vermieden, was unser Nationalgefühl auch nur leise berühren konnte.“

Der Bischof von Chalons hat im Univers wieder ein Send⸗ schreiben veroͤffentlicht; diesmal tritt er als Vertheidiger der Jesuiten auf und klagt darüber, daß die gerühmte Freiheit der Charte diesem Orden versagt werden solle, wobei es eigentlich auf die ganze Geist— lichkeit und auf die ganze Religion e, , sei. „Was“, sagt er, „wir verlangen nichts als in einem dunklen Winkel athmen zu dürfen, und, man möchte uns gern ersticken und zermalmen. Man hüte sich: es würde ein Schrei des Unwillens in der christlichen Welt sich er⸗ heben. Es . Niemand sich täuschen. Man will dem Ka⸗ tholizismus zu Leibe, cben so sehr wie den Congregationen. Das Wort Je su it ist nur ein uns Allen gemeinsamer Name, denn es ist a, mit Katholik. In diesem Sinne, das sage ich frei, bin auch ich Jesuit, find alle ef nfs e ng, fern

alle unsere guten Christen sind es, und wahrlich wir rechnen es uns zur

Ehre. Ja, wir sind Jesuiten und wir werden es immer sein. Wer kann uns auch daran hindern? Wären wir frei, wenn sich Je⸗ mand dem widersetzen dürfte? Welche Lüge, welche Täuschung wäre dann eine solche Freiheit. Da ich von Natur und kraft der Charte frei bin und thun kann, was Niemanden schadet und was ich für mich als gut betrachte, wer will mich da hindern, Jesuit, Benedikti⸗ ner, Kapuziner, Trappist, Dominikaner zu sein? Aber das ist nicht Alles. Ihr verwünscht die Congregationen und wißt doch, wenn es euch genehm ist, von ihren Diensten Nutzen zu ziehen. Ja, für euch durchwandern die Jesuiten jene wilden Länder, wo sie euch Freunde bereiten, indem sie das Evangelium verkündigen; für euch reisen Trap⸗ pisten nach Algier, wo sie so viel nützen, wie eine Armee; für euch lehren so viele Priester in anderen Ländern, wozu ihr selbst sie auf⸗ muntert und ihnen Missionen ertheilt. Das Gesetz, saget ihr, hat nur weibliche Orden erlaubt; ist denn eure vielgerühmte Freiheit nicht auch für Männer gemacht? Wie viel Widersprüche überall, in eurem Benehmen und in eurer Logik!“

Der Gouverneur der Bank, Graf d'Argout, hat so eben seinen Jahresbericht über die Operationen dieses Instituts abgestattet. Es geht daraus hervor, daß die Handelswelt im verflossenen Jahre we⸗ niger als sonst die Hülfe dieser großen Kredit- Anstalt in Anspruch genommen hat. Die steigende Bewegung, welche sich seit mehreren Jahren in den Geschäften der Bank zeigte, hat plötzlich innegehalten, ohne daß der Handel irgendwie gelähmt gewesen wäre. i. Ab⸗ nahme beträgt 185 Millionen auf 1268 Millionen in den Operatio⸗ nen der Central-Bank. Dessenungeachtet zeigen die Zoll⸗Einnahmen keine Verminderung der Fabrication, im Gegentheil, die Einfuhr von Rohstoffen zur Verarbeitung ist in fortdauerndem Steigen begriffen. Man glaubt daher diesen scheinbaren Widerspruch theils durch häu⸗ sigere Abmachung der Handelsgeschäste in Baarzahlungen, wozu der Ueberfluß an Kapitalien die Hand biete, theils durch hier⸗ aus entspringende, ungewöhnliche, außerordentliche und daher vorübergehende Diskontirungen, die der pariser Handel außer⸗ halb der französischen Bank gefunden, erklären zu müssen. Während diese Bank im Jahre 1842 Wechsel zum Werth von 944 und 1841 von 886 Millionen diskontirte, hatte sie deren im vorigen Jahre nur zum Belauf von 771 Millionen Fr. zu diskontiren. Ihre Vorschüsse auf Kanal⸗Actien sanken von respektive 16 und 17 auf 13 Millionen. Die Vorschüsse auf Renten betrugen nur 26 Millionen gegen 35 Mil⸗ lionen im Jahre 1842, doch war hier das Jahr 1843 wenigstens im Plus gegen 1841. Auf Barren aber beliefen sich die Vorschüsse im Jahre 1841 auf 93 und 1843 nur auf 25 Millionen. Im Ganzen betrugen die Vorschüsse, welche dem pariser Handel im vorigen Jahre gewährt wurden, 10983 Millionen, im Jahre 1842 aber 1268 und im Jahre 1841 wenigstens 1212 Millionen. Erst seit 1839 ist indeß in dieser Beziehung die Gränze einer Millarde überschritten, in den 18 vorhergehenden Jahren blieben die Vorschüsse zwischen 500 und M0) Millionen. Bei den Comtoiren der Bank von Frankreich, deren Zahl sich auf 10 beläuft, die zu Angoulsme, Besangon, Caen, Cha⸗ teauroux, Clermont-Ferrand, Grenoble, Montpellier, Rheims, St. Etienne und St. Quentin ihren Sitz haben, sind dagegen die Ge— schäfte gestiegen; sie diskontirten 1841 einen Werth von 186 Mil- lionen, 1812 von 239 und 1843 von 2140 Millionen. Indeß bleiben diese 19 Comtoirs, denen die Central-Bank im vorigen Jahre noch ein elstes zu Mühlhausen, zu Gunsten der Industrie des Elsasses, hinzugefügt hat, in ihren Operationen weit hinter den 9 selbstständi⸗ gen Departemental⸗-⸗Banken zurück, die zu Bordeaux, Rouen, Nantes, Lyon, Marseille, Haver, Lille, Toulouse und Orleans bestehen und die im vorigen Jahre einen Werth von 523 Millionen, alfo mehr als das Doppelte jener 10, Comtoire der Bank von Frankreich, diskontirt haben, obgleich ihr Kapital zusammen nur auf 25 Millionen sich beläuft. Man betrachtet es als einen großen Fehler der Central-Bank, daß sie sich die Hauptplätze des Handels und der Industrie, mit Ausnahme von Paris, hat ent⸗ gehen lassen und ihre Comtoire erst zu errichten angefangen, als sich bereits Lokal⸗-Banken dieser wichtigen Orte bemächtigt hatten. An Papier hatte die französische Bank zu Paris nur für 2360 Millionen durchschnittlich im Umlauf, was im Vergleich zu ihren Baarschaften, theils aus Staatsfonds, theils aus Privat-Depots bestehend, zum Belauf von 226 Millionen, als eine viel zu geringe Circulation er⸗ scheint, indem fast auf jeden Thaler Papier ein Thaler in Baarem kömmt, so daß in dieser Hinsicht der Gewinn dieses Instituts geradezu Null sein muß. Das von den 9. Departemental-Banken in Umlauf gesetzte Papier betrug im vorigen Jahre 69, 735,700 Fr., also fast ein Drittel der Circulation der Henn i en Bank und dreizehnmal so viel als die Circulation ihrer 10 Comtoire, deren Bankbillets sich nur auf den Werth von 5, 929,000 Fr. beliefen. Anerkennung findet die im vorigen Jahre an alle diese Comtoire ergangene Ermächtigung, das Papier eines jeden Ortes, an welchem ein solches Comtoir besteht, zu diskontiren.

Tür kei.

Konstantinopel, 18. Jan. (A. 3.) Jeder aufrichtige Freund der Türkei und ihrer Interessenten bemerkt hier mit großem Bedauern, daß die Pforte täglich neue Rückschritte zu dem früheren System des Fanatismus und der Unduldsamkeit macht. Als einen nenen Beweis führe ich Ihnen das unlängst an die türkischen Buch händler ergangene Verbot an, den Ungläubigen Bücher, namentlich religiösen Inhalts, zu verkaufen. Dieses Verbot ist zwar nicht ver⸗ öffentlicht worden, aber ich kann Sie aus den zuverlässigsten Quellen versichern, daß alle Buchhändler Konstantinopels im Geheimen höheren Ortes die strengsten Instructionen hierüber erhalten haben. Dem Gouvernement kann aus der Maßregel kein anderer Vortheil er⸗ wachsen, als der, in den Augen des Volks als strenggläubig zu gelten! Ferner bemerkt man in allen Verwaltungszweigen das Stre⸗ ben, sich so schnell als möglich der europäischen Angestellten zu ent⸗ ledigen und sie durch Türken zu ersetzen. Dieses wird von vielen Ober-Beamten auf eine so verletzende Art ausgeführt, daß von Seiten der europäischen Gesandtschaften Reclamationen entstehen. Bekannt⸗ lich protestirte Sir Stratford Canning gegen die Absetzung des Ad= mirals Walker. Die Pforte kam darauf mit ihm dahin überein, daß Walker seine Decoration behalten dürfe, daß der Groß-Admiral Halil Pascha den Befehl der i zurücknehmen müsse, und daß sodann mit der englischen Gesandtschast eigene Unterhandlungen darüber er öffnet werden sollen. Vielleicht wird Walker mit dem Titel eines ö auf Halbsold gesetzt. Dem General Jochmus dürfte dasselbe bevorstehen. ;

Sir Stratford Canning hat noch eine andere nicht minder un⸗ angenehme , , D. mit dem Kapudan Pascha beendigt. Kurz vor den Festen des Bairam wurde der junge Lord Napier, dig her Attach bei der hiesigen . Gesandtschaft ist, von einem Soldaten der Marine ohne alle Veranlassung unter dem Zurufe von „Gigur, Giaur“ durch einen Steinwurf gefährlich am Kop

verwundet. Canning ver⸗ langte von dem Kapudan Pascha strenge Bestrafung, worauf dane