1844 / 44 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

i seß, daß der Thäter zu mehrtägigem Gefängniß verur— r , on, Gesandte verlangte, daß die Pforte in die türtische Zeitung einrücken lasse, daß ein Soldat der großherrlichen Marsne wegen gröblicher Mißhandlung eines Engländers zu obiger Strafe verurtheilt worden sei. Da die Pforte hierauf nicht eingehen wollte, so mobdssizirte er seine Forderung dahin, daß die Publication bes Strafurtheils des Soldaten vor der Reihe seines Regiments in Gegenwart des Kapudan Pascha und zweier englischen Dragomans stattfinden sollte. Dies bewilligte die Pforte, und gestern erfolgte bie Genugthuung auf die verlangte Weise in Gegenwart der beiden

Herren Pisani, Dragomans der hiesigen englischen Gesandtschaft.

Konstantin opel, 17. Jan. (A. 3.) Neuerdings stehen mehrere zum Christenthum zurückgetretene Renegaten hier in Unter— suchung, und vorzüglich ist es diesmal Herr von Bourqueney, der allen feinen Einfluß zu entfalten sucht, um die Unglücklichen zu retten. Es sind diese meistens Griechen, die von Ibrahim Pascha während des griechischen Befreiungekrieges aus Morea in ägyptische Gefangenschaft geschleppt wurden und, um dem traurigen Loos einer ewigen Skla— verei zu entgehen, ihre Religion abschworen und zum Jslam sich ge⸗ wendet hatten damals durchgehends noch Kinder jetzt in der Blüthe des Mannesalters stehend. Aus ihnen hatte Mehmed eine Anzahl nach Paris geschickt, um sie daselbst erziehen zu lassen. Mehrere von ihnen kehrten in der neuesten Zeit zum Christenthum zurück, und als die Nachrichten über den 15. September der Griechen sich verbreiteten, schifften sich mehrere derselben in Marseille ein und segelten nach Athen. Der Kapudan Pascha Halil, welcher mit seinem Geschwader damals im Archipel kreuzte, erhielt Kunde von der An— näherung eines Schiffes, auf dem sich mehrere Renegaten befanden, die sich des Rücktritts zum Christenthum schuldig gemacht hatten. Er ließ Jagd auf dasselbe machen, und es gelang ihm, sich dieser Unglücklichen zu bemächtigen, worauf er sie bei seiner Rückkehr nach Konstantinopel in die hiesigen Gefängnisse werfen ließ. Herr von Bour⸗ queney sucht nun vorzugsweise das unzurechnungsfähige Alter, in dem sich diese Griechen bei ihrem Uebertritt zum Islam befanden, geltend zu machen und hofft, daß ihm ihre Rettung gelingen werde.

Die Entschädigungsfrage der Maroniten ist erledigt, und es wird auf den von den Repräsentanten der europäischen Großmächte geäußerten Wunsch ein eigener Kommissar nach dem Libanon ab— geordnet werden, der die Vollziehung der großherrlichen Entscheidung betreiben und überwachen soll.

vereinigte Staaten von Nord-Amerika.

O New⸗RMork, 9. Jan. Seit dem Zten ist auch die Session der Legislatur des Staates New-Nork eröffnet und die Botschaft des Gouverneurs, Herrn Bouck, enthält manche Angaben über die Finan⸗ zen und die Handelsbewegung des Staates, die auch über die Grän— zen der Vereinigten Staaten von Interesse sein dürften.

Die Schuld des Staates New⸗Nork beläuft sich auf 23,834,706 Dollars, die wieder eine Unter-Abtheilung in verschiedene Summen erleiden, die je zu 44, zu 5, zu 54, zu 6 und zu 7pCt. verzinslich sind. Die Total- Summe der Zinsen beträgt im Jahre 1,377,262 Dollars. Der Fonds der Kanäle hat für den Zweck der Tilgung dieser Schuld eine Reserve von 1,987,538 Dollars, wodurch also die Schuld auf 23817, 168 Dollars reduzirt wird. Aber der Staat ist

274 verantwortlich für eine Summe von 1,B,720,000 Dollars für Anlehen, welche die Gesellschaften gemacht haben, und die Schuld steigt da—⸗ her wieder auf 27,567, 163 Dollars. 5

Die Staats Einkünfte jeder Art haben sich im Laufe des Jah⸗ res 1813 auf die Summe von 2,992,825 Doll. belaufen, und die Ausgaben, die Zinsen der Schuld mit inbegriffen, auf 2,192,560 Doll., so daß also im Schatze eine Aktiv Bilanz von 500,285 Doll. bleibt, die aber durch die Entschädigungen verschlungen werden wird, welche man den Unternehmern von öffentlichen Arbeiten anweisen mußte, da man im Jahre 1842 die mit ihnen abgeschlossenen Kontrakte gebro⸗ chen hat.

Die Grundsteuer, welche in demselben Jahre eingeführt wurde, hat im Jahre 1813 ein Erträgniß von 576,1 14 Doll. geliefert. Der Kkanal-Zoll hat im Ganzen 2, 0681, 000 Doll. eingetragen; nach der Versicherung des Gouverneurs ist darin eine bedeutende Zunahme eingetreten, deren genaue Ziffer er jedoch nicht angiebt. Diese Zunahme schreibt sich vorzüglich von der wachsenden Lebhaftigkeit des Handels mit land— wirthschaftlichen Produkten der Staaten des Westens her. Der Wa— basch⸗ und Erie⸗Kanal wurde im letzten Jahre auf 200 Meilen Länge eröffnet. Wenn der Miami-Kanal fertig sein wird, also im nächsten Jahre, wird eine ununterbrochene Schifffahrts Linie zwischen New— York und New-Orleans ins Leben treten, welche sich durch die rei⸗ chen Gegenden des Westens hinzieht.

Im Staate New - Nork bestehen 109,860 Schulen jeder Art, in welchen sich im Jahre 1843 im Ganzen 610,351 Zöglinge befanden, nicht inbegriffen die der Stadt New⸗Nork selbst, welche etwa 10006 betragen. Daraus ergiebt sich die ungeheure Zunahme von 39, 000 Zöglingen gegen das vorausgegangene Jahr. Die Ausgaben dieser Schulen haben sich auf 660,0 Dollars belaufen, wovon M, )) Dollars auf den Ankauf von Büchern und hö, ir; Dollars auf die Gehalte der Lehrer fommen. Diese Summe der Gehalte wurde aber noch vermehrt um 06,376 Dollars, die durch freiwillige Beiträge der Aeltern eines Theils der Zöglinge aufgebracht wurden. In den Bibliotheken der Schulen befinden sich ungefähr 8s75, 90 Bände.

Die Ausbeutung der Salinen des Staates hat im Jahre 1813 ungefähr 3, 300,000 Scheffel ergeben, was eine Vermehrung von mehr als einer Million gegen das Vorjahr ergiebt. Die Einnahmen aus dieser Quelle betrugen 161,693 Dollars, und die Ausgaben 66,441, es ergiebt sich also eine Bilanz von 96,252 Dollars.

Im Staate New-Nork bestehen jetzt 140 Banken, deren Kapital am letzten 1. November 13,369,152, und deren Geldumlauf zu der⸗ selben Epoche 17,213,101 Dollars betrug.

Herr Bouck, der Gouverneur, beantragt auch die Vornahme einer Reviston der Gesetze, die Miliz betreffend, und insbesondere die Abschaffung dieser Paraden, oder richtiger gesagt Maskeraden, die sich alle Vierteljahre wiederholen, an denen Theil zu nehmen alle Bürger von 20 bis 60 Jahren verbunden sind, und deren Zahl sich auf 185,B748 beläuft.

Der Gouverneur kündet ferner an, daß von den verschiedenen Arbeiter-Corporationen zahlreiche Petitionen gegen die Fortdauer der Arbeit in den Gefängnissen an die Legislatur werden gerichtet werden. Die Wohlfeilheit der Produkte dieser Arbeit macht, wie es scheint, mehreren Judustrieen eine furchtbare Konkurrenz, welche diese nicht länger bestehen zu können behaupten. Die Bittsteller verlangen, daß man aufhöre, die Gefangenen zu Manufaktur-Arbeiten zu verwenden, und daß man dieselben in den Salinen und den Steinkohlengruben, welche dem

Staate gehören, verwenden möge. Ein Gesetz war in der letzten Session vorbereitet worden, um diese Reform zum Theile wenigstens auszuführen. Der Gouverneur ist der Meinung, daß die Legislatur dieses Gesetz annehmen sollte. Während des Jahres 1843 hatte sich der Ertrag der Arbeit der Gefangenen im Gefängnisse Mount Plea⸗ sant auf 16, 970 Dollars und die Ausgaben auf 73,944 Dollars be—⸗ laufen. Dieses Gefängniß enthält 798 Manns und 76 Frauens personen. Im Gefängnisse von Auburn, wo sich 762 Gefangene befinden, war der Ertrag der Arbeit 17,240 Dollars, während die Ausgaben 56,509 Dollars betrugen. .

Zu den bereits mitgetheilten Bemerkungen über die Bewegung der Schifffahrt im Hafen von New⸗Nork im Jahre 1813 ist noch Einiges nachzutragen. Während in diesem Jahre 1832 Schiffe jeder Art in diesen Hafen einliefen, hatte derselbe im Vorjahre 1812 die größere Zahl von 1969 ankommen sehen. Es ergiebt sich also eine Abnahme von 128. Diese ganze Minus-Differenz trifft fast aus- schließlich auf die englische Handels Marine; denn die Zahl der ein⸗ gelaufenen Schiffe derselben ist von 398 auf. 2 gesunlen. Die eben⸗ falls so beträchtliche Abnahme um 28,647 in der Ziffer der ange= kommenen Passagiere gegen das Vorjahr ist vorzüglich bei der Zahl der Einwanderer bemerklich und lann wohl auch großentheils dem Zustande politischer Aufregung beigemessen werden, der seit einem Jahre in Irland herrscht, und wodurch wohl die Aufmerksamkeit der Irländer etwas von der Auswanderung abgelenkt worden ist.

Die Zahl der im Jahre 1843 zu New - ANAork augelommenen Schiffe und Passagiere war aber nicht blos geringer als im Jahre 1812, sondern sie ist selbst hinter der Durchschnittsziffer der letzten neun Jahre zurückgeblieben, wie sich aus folgender Uebersicht ergiebt:

Jahre Schiffe Passagiere 8g o 353397 1835 ..... 2293 60, 541 1837 2071 57, 975 1838 1990 75581 183379 18, 151 1810 1953 62,793 1841 2118 57, 337 1842 1960 7M, M19) . 66 3602.

Handels- und Börsen Nachrichten. Magdeburg, 5. Febr. Höchster und niedrigster Getraide-Marttpreis

pro Wispel: Weizen: 19 39 Rthlr. Gerste: 29 27 Rihlt. ; Hafer: 18 165 »

Roggen: 1

Hamburg, 58. Febr. Getraidepreise. Weizen, polnischer 1958. 134 Rt., anh. und magd. other 196. 130 Rt., weißer 195. 130 Rt., märk. und braunsch. 100. 130 Rt., schles. gelber 114. 130 Rt., weißer 114. 130 Rt.“, mecklenb. und p¶omm. 93. 136 Rt., holst. 2. 125 Rt., eyder und büsum. weißer 106. 118 Rt., nieder - elb. r. u. b. 96 127 Rt. Roggen, danz., elbing. und königsb, 75. 82 Rt., mäh k., mecklenb. und pomm. 70. 81 Rt., holst. und nieder-elb. 69 . 73 Rt., dänischer 08. 72 Rt. Genrste, m. u. oderbr. 614. 68 Nt., anhalt. und mag deb. 73. 74 Rt, nie⸗ der- elb. Winter- 52. 56 Rt., holst. und mecklb. 63 . 74 Rt., dänische 53. 74 Nt. Malz 58. 62 Rt. Hafer, oberländ. 12. 48 Rt., mecklenb. und holst. 43. 54 Rt., nieder elb. weißer 37. 45 Rt., eider und husumer 4 44 Rt., dänischer 38. 46 Rt. Erbsen 66. 76 Rt. Wicken 68. 81 Rt. Rappsaamen 140. 146 Rt.

Bekanntmachungen.

65 Bekanntmachung. Da sehr häusig von den Lohgerbern und Lohhänd—

am 9. Juli 181414, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

Taxe und Hy⸗—

Alexander Duncker,

Allgemeiner Anzeiger.

1631 IDureli Köänigl. 110 buchhändler in Berlin, Eran-= z65Siͤsehe Stralse No. 21, zu bezichen: Die Allgemeine Literatür- Zeitung, wel-

der Soõlche fortwährend in d. verschicdenen ILweigen der engl. Lileratur unterrichtet, während er bestindig mit der grölsten liche cine Auswahl der ausgezcichnet- aten Werke dies. Bibliothek hinzufügen bemüht ist. Da mir der Eigenthümer seine Unterstützung zu

lern über den Mangel von Eichen⸗Loh-Borfe, besonders der sogenannten Spiegel Borke gellagt worben ist, so beabsichtigen wir, a ein wirkliches Bedürfniß nach Spiegel⸗Borke sich ergeben sollte, um solches zu befrie— digen, in den Königlichen Forsten unseres Bezirks Ei⸗= chen ⸗Loh⸗Schläge anzuordnen und bei der Bewirthschaf⸗— tung junger Eichen⸗Schläge darauf Nücksicht zu nehmen. Indem wir dieses zur öffentlichen Kenniniß bringen, sordern wir das betheiligte Publilum hierdurch auf, die etwanigen Anträge darauf direlt an uns zu richten. r cum! den 3. Februar 1844. Königliche, Regierung, Abtheilung für die Verwaltung der direkten Steuern, Domasnen und Forsten.

261 Freiwilliger Verkauf. Tönigl. OSPber-Landesgericht zu Köslin. Das in Hinterpommern im Schlaweschen Kreise be⸗— legene, dem Gutsbesitzer Neumann und seinen Kindern gehörige, im Jahre 1813 auf 19,1655 Thlr. 18 Sgr. 5 Pf. landschastlich abgeschätzte Erb- und Allodialgut 66 soll Theilungs halber im Wege der freiwilligen Subhastation in termino den 27. April 1844, Vormittags 10 uhr, im Instructionszimmer unseres Kollegienhauses subha— stirt werden. Hypothekenschein und Bedingungen kön—= nen vorher in unserer Regsstratur eingesehen werden.

16 Editta l⸗-Citation.

Ueber den Nachlaß ded am 26. Oftober v. J. hier verstorbenen KaufmannsFriedrich Gustav Wen- el, Eigenthümer der unter der Firma G. B.

itze i Comp. hier bestehenden Handlung, ist auf den Antrag der Gläubiger von ung am 10ten d. Mt. der Konkurs eröffnet worben.

Den Termin zur Anmeldung und Nachweisung der Ansprüche sämmilicher Gläubiger an bie stonkursmasse haben wir

auf den 6. Mai er, Vormittags uhr,

vor dem Herrn Lande und Stadigerichtsrath Granit an unseter Gerichtstelle anberaumt, und ergeht demge— mäß an bie Gläublger des Gemeinschuldners resp. der 4 bezeichneten Handlung hierburch vie Aufforderung, n biesem Termine entweber persönlich oder durch Be

wozu denselben die hiesigen en e

von Schwartzbach und Krllger vorge=

en, zu erscheinen. . wil '.

Jauer, den 35. ; .

2167 Noth wendiger Stadtgericht zu Berlin, 8 79 . 16] Das in ber Haßmanngsirase Rr, 3a. be .

ĩ H 3 Gen ff. gerichtlich ab eschs⸗e

1661

Die Kreisstände des Conitzer Kreises beabsichtigen für denselben einen geprüften Thierarzt erster Klasse zu engagiren. Personen, welche geneigt sind, ein solches Engagement einzugehen, haben unter portofreier Ein reichung der über ihre Qialisication und Führung sprechenden Atteste sich an den unterzeichneten Landrath zu wenden, welcher sich demnächst in nähere Unterhand- lungen mit ihnen einlassen wird.

Conitz, den 1. Februar 1814.

Der Königliche Landrgth. v. Gerhardt.

Literarische Anzeigen.

Literarische Anzeige von Wilhelm Besser 1571 (Behrenstr. 44). In unterzeichnetem Verlag ist so eben erschienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen (in Berlin durch die Bessersche, Oehmigkesche und Gselliussche Buchh.): r. Friebrich Schmitthenner Zwölf Bücher vom Staate, oder systemati⸗ sche Encyklopädie der Staatswissenschaf⸗ ten. IIIter Band (7tes Buch)

auch unter dem Titel: Grundlinien ves allgemeinen oder idealen

. Iste Abtheilung. gr. 8. Preis

1 Thlr.

Die zweite Hälste dieses Bandes wird in 2 Mona— ten spätestens ausgegeben.

Der im Jahre 1539 erschienene Iste Band umfaßt bas 1 —5. Buch und enthält außer der Einleitung, Gesch. der Stagtswissenschaft, Ethnologie, Naturrecht u. Nation al-Oetonomie. gr. 8. preis 3 Thlr.

Der II. Band, womit das ganze Werk geschlossen ist, lommt alsbald nach Beendigung des Staatsrechts un- ter die Presse, so daß bas verehrliche Publikum binnen Jahresftist im Besitz desselben sein wird.

Wir halten es für überslässig, uns über den Werth ber vorliegenden „Encyklopädie“ hier lobend auszuspre— chen, nachdem die hohe Bedeutung des Werkes in der Literatur durch alle kritische Journale auf das rühm— lichste anerkannt ist.

Gießen, im Febt. iz! 4. G. F. Heyver' s Verlag.

162 Bei Fr. L. Levin in Elbing ist erschienen und

in Berlin vorräthig in der Ensslin schen Sortiments-⸗-Buchhandlung, PBreite⸗Str. 23: Betrachtungen über vie Richtung der öst—⸗ . Eisenb ahn und deren Einfluß auf das ei 9. und malerielle Wohl der Provinz Preußen. FI. 6 6 Sgr.

ehe scit 1. Juli 1843 unter der Redaction der llerren

Duncker, Fried- länder, Gruber, La speyres, Meier, Nie meyer, Pott, Rüdiger und Wegscheider er zelicint, wird euch ferner in dem bisherigen Um- sange fortgesetzt werden, indem mit dem Schlusse des Julires 1843 zwar die Ergänzungs- Blätter austzelißrt lian, daßgctzen die Allgemeine Lilte= ratur- eit ung selbst vom Jalire 1844 ab um eine gleiclie Anzalil Nummern vermehrt werden zoll. Der Preis der so erweiterten Allgemeinen Litera- tur -= Leitung Ceinschlicsslich der 1niel! igen * Blätter, welche auch ferner wöchentlich cine voll

Professoren B urmeist“ r,

zländige Bibliographic des Neuesten imm deutschen Buchhandel bringen) ist bei allen Buchhand- lungen und Königl. POsSt-Anstallen, sowohl in monatlicher als in wöchentlichen

I)! un sz.

Lieserung, 12 I Iialer poreuss. Cour. IIalle, im Januar 18414. xp ditLiον der Allgemeinen Literatuc- Leitung,

ECG. A. Schwetschke und Sohn.

——

151 1 8. 1 1 Musi kalien- Leih- nstilul

der Buch-, Kunst- und Musikalien IIandlung von

Ed. Bote & G. Bock,

n Berlin Jigerstrasss 42, Ecke der Oherwallotr,, und in Breslau, Sch weidnitzerstr. 8. Abonnement für 3 Monat 1 I hlr. 15 Sp. Mit der Berechtiguntz, für den ganzen g eJah Iten Be tra Muacikalien als REigenthum z2u eninehmen, 3 IhIr. Ausführlicher l'rospekt gratis. ür Auswärtigé“ dic vortheishafteten Bedingungen.

Ihe Vo ung La dy” Libra ry, 12061 No. 33. Charlottensträsse. la viele junge Damen von liöharer Bildung durcli ihren Ausenthalt aus dem Lande des Lesen zolchier entl. Werke, welche sich für iI Stellung im gesell- cliastliclien Lichen eignen, heraulst sind, M hin ich mit dem Eigenthümer einer Auswalil der ausgezαinetsten engl. Bücher ü6hereinßekommen, inen dieselben unter den nach teien den Bedingunen verabfalgen zu lassen. es werden nämlich für drei gleichzeitig zu entneli- men de Lzücher, von denen jJedes cin vollatändige“ Ganve bildet, prünumeranidlu gezahlt auf dus Jahr 12 I'hlr, und sür ein Ruch jährlich! 6 - aucli werden uuf halbes u. Viertel Juhir Abonnenten ans genommen. Pics Bücher können jed. at in der Wochie egen andere vertanscht werden, die Uehersendunga= sten müssen aer hesonders berichtigt werden. Die Privat- Bibliothek, zu welcher diese Bücher gelißren, lint ihren Ruf durch einen Jeitraum von wannitz Jahren unter einem Manne behauptet, der immer den tliätigeten Anteil an der Erziehung jun- ger Damen lislicren Standes genommen iat, und

gesagt hat, so können Acltern und Vormäüänder die zes Anerbicten in eder IlIinsicht nur vortheilhfiast, und auch nicht zu heuer inden, wenn sie die ho-— hen Preise englischer Bücher und den Verlust alles dessen, was sür „d en aus gesprochenen Zweck“ unpassend ist, in Anschlat bringen. Noch kostharere VWerke, welclie niclit vu d. vorgzedachten Büchern geli- ren, sollen v. Leit zu eit zur Belelir. u, IUInterhalt. d. jun gen Damen ühersandt werden. Der Katalog ist gratis zur Ansicht zu haben täglich von 190 bis 2 Uhr.

Berlin, den 9. k'cbruar 18414. J. EF. Glas.

Literarische Anzeige von Wilhelm Besser 156 (Behrenstr. 14). Bei Karl Winterlin Heidelberg sind erschienen: Christoterpe, Taschenbuch für christliche Leser auf das Jahr 1844. Herausgegeben von Albert Knapp. Mit 2 Kupfern. Preis 1 Thlr. 22 Sgr.

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gang dieses Taschenbuchs zeichnet sich aus durch eine neue Reihe trefflicher Poesieen kes Herausgebers, durch mehrere Aufsäße von shm (darunter eine biographische Slizze Ludwig Hofackers, weiland Pfarrers in Rielings« hausen) und durch gehaltvolle ansprechende Beiträge von G. H. Schubert, Victor Strauß, P. Lange, F. Notter, Wullschlägel, J. Keais, Ch. Barth, A. Braun, D. Landfermann u. A.

Desselben Taschenbuchs Jahrgang 1843. 1 Thlr. 15 Sgr.

C. F. Ledderhose. Erinnerungen aus dem Leben J. G. Kaltenbach s. Zweite stark ver— mehrte Auflage. brosch. 87 Sgr.

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Andachten auf jeben Tag im Jahr üer biblische Terte zum Gebrauch beim häuslichen Gottesdienst. 1. u. 2. Jahrgang, jeder 25 Bogen à 16 Sgr., geb. 20 Sgr.

Dr. Lebe gu, das apostolische und augsburgische Belenntniß als Lehrnorm der evangel.« protestant. Kirche. 25 Sgr.

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Ch. H. Sit, r. Paul Eber, der Schüler, Freund und Amtsgenosse der Resormatoren, ein Bestrag zur Hesch cht des Reformation Zeitalters. 1 Thli. 15 Sgr.

11266 Ungarische Sattelböcke. Unterzeichneter empfiehlt sich den Hochlöblichen Ka— vallerie⸗ Regimentern, nach dem am 2ten d. Mis. er= solgten Tode des Tischlermeisterß Trampel, zur An— sertigung von ungarischen Sattelböcken, genau nach der klonen g e des Verstorbenen. Berlin, Tempelhofer Straße Nr. 40, 10. Febr. 1814. C. Selow, Tischlermeister,

mehrjähriger Compagnon des Verstorbenen.

Das Abonnement beträgt: 2 Üthlr. sür Nahr. Rthlr. JZahr. S Rihlr. 1 Jahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preiserhöhung. Ansertions-Gebühr sür den Raum einer Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr.

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Inhalt.

Amtlicher Theil.

Inland. Arnsberg.

Dentsche Bundesstaaten. Bayern. Staatsschuldenwesen. Hof Nachrichten. Kurhessen. Ninteln. Gränz-Verkehr. Freie Städte. Kuyhaven. Schifffahrt. Schreiben aus Frankfurt a. M. (Personal-Nachrichten; Preß.-Poli= zeiliches; politische Flüchtlinge) Luxemburg. Schreiben aus Luxem- burg. (Verbesserung der Bohrtechnik.)

Frankreich. Paris. Budget-Berathungen in den Büreaus. Aus— schreibung neuer Wahlen für die ausgeschiedenen legitimistischen Deputir— ten. Salvandy und die ministerielle Kontrole über das Votum der Staatébeamten. Eikrankung Pasquier's. Briefe aus Paris. (Pro zeß zwischen Jules Janin und Herrn Poat; Budget- Kommission. Zalvxandy. Statistisches zur Beurtheilung des Gesetz- Entwurfs über den Selundär Unterricht.)

Grosibritanien und Irland. Oberhaus. Lord Aberdeen über die Dutchsuchungs-Berträge mit Frankreich. Gesundheits Zustand der unteren Klassen. Untenhaus. Civilliste. Post⸗ Reformen. Neues Eisenbahn-Gesetz. London. Staats Einnahme und Ausgabe sür 1843. Staats- Prozeß O'Connell's. Vermischtes. Schreiben aus London. (Die Bewegungen, gegen die Antiscorn- law league und Sir R, Peel's Stellung; Arbeiten des Parlaments; Lord Brolg⸗ ham und die Times; Untersuchung des Eisenbahnwesens; ECivilliste.)

Niederlande. Schreiben aus dem H agg. (Das Gesetz über die außer= ordentliche Vermögens- Steuer; Nachlaß des verstorbenen Königs; Ent schädigungssache des Prinzen Friedrich.) .

Spanien. Briefe aus Madrid. (Aufstand in Alicante; wichtige Ver— haftungen in der Hauptstadt.) ;

Vereinigte Staaten von Nord-Amerika. Schreiben aus New— Mort. (Die Kandidaten zur Präsidentschaft; Partei- Interessen bei der Sklaven und Tarif-⸗Frage; Tyler und seine Gegner im Senat.)

Eisenbahnen. Schreiben aus Pßaris. (Der Staat oder die Privat- Industrie?)

Handels- und Börsen⸗Nachrichten. Berlin. Börse. Königs⸗ berg und Riga. Marktbericht. Paris. Börse,

Bestand der Irren-Anstalt zu Marsberg. München. Gemeinde und

Königl. Schauspielhaus. (Meyerbeer's „Robert der Teufel“; Gastspiele.) Zur Kunst - Archäologie. Neueste Aufschlüsse über das Leben und die Geistesrichtung August von Kotzebue's.

Beilage.

Amtlicher Theil.

Se. Masestät der König haben Allergnädigst geruht:

Den Stadt-Aeltesten von Berlin und viertes Mitglied der Haupt— Verwaltung der Staats-Schulden, Knoblauch, zum Geheimen Fi nanz-Nathe und Rathe dritter Klasse zu ernennen; und

Dem Schloßhauptmann, Grafen von Arnim, den Charakter

als Ober-Schloßhauptmann beizulegen.

Die Ziehung der 2ten Klasse 89ster Königl. Klassen-Lotterie wird den 20. Februar d. J. Morgens 8 Uhr im Ziehungssaal des Lotte—⸗ riehauses ihren Anfang nehmen.

Berlin, den 13. Februar 1844. .

Königl. General-Lotterie- Direction.

Berlin, Dienstag den 13ten

Allgemeine

Preußische Zeitun

Alle Post-Anstalten des An- und Auslandes nehmen Hestellung auf dieses Slatt an, sür Gerlin die Expedition der Aug. Preuss. Zeitung; Triedrichsstrasse Nr. 72.

g

Uichtamtlicher Theil.

Inland.

Arnsberg, im Febr. Das Amtsblatt enthält eine Ueber sicht des Bestandes, Ab- und Zuganges der Provinzial Irren-Heil— und Pflege- Anstalt zu Marsberg im vorigen Jahre, woraus sich er⸗ giebt, daß zu Anfange des vorigen Jahres sich in derselben 254 Kranke befanden, und zwar 146 männliche und 169 weibliche; hinzu⸗ kamen 111, nämlich 61 männliche und 47 weibliche; entlassen wurden als geheilt 19 (29 männl., 20 weibl.), ungeheilt und ungeeignet 12; es starben 22 (10 männl., 12 weibl.), und blieben daher Bestand 272 Kranke, von denen 168 männl., 114 weibl.

Ausland.

Deutsche Bundesstaaten.

Bayern. München, 6. Febr. Das Regierungsblatt Nr. G6. enthält eine Bekanntmachung, den Schuldenstand sämmtlicher Gemeinden des Königreichs am Schlusse des Jahres 181 betreffend; ferner folgende Bekanntmachung, die auf Namen lautenden, mit Zins⸗ coupons zu 35 pCt. versehenen Staats- Obligationen betreffend: „Da nicht selten Fälle vorkommen, wo Besitzer von Staats Obliga= tionen, welche auf Namen lauten, und mit Zinscoupons zu 3 pCt. versehen sind, sich in der Lage besinden, ihr Kapital zu bedürfen, wozu sie dermal nur durch die Aufsuchung eines Käufers und die Aus stellung einer Cession gelangen können, so haben Se. Majestät der König die Summe von Dreimal hundert tausend Gulden llergnädigst

zu bestimmen geruht, um aus derselben dergleichen freiwillige Kapi⸗

talsrücknahmen durch die Königl. Staats-Schulden-Tilgungs-Spe ziallassen bestreiten zu lassen. Die Besitzer der erwähnten Staats—= Obligationen, welche die baare Heimbezahlung ihres Kapitals bedürfen, können sich daher bei derjenigen Königl. Staats-Schulben-Tilgungs« Spezialkasse, von welcher die Obligation ausgestellt ist, von heute an melden, und ihr Kapital, in sofern nach dem Katastervortrag, sowie bezüglich der Legitimation, kein Anstand obwaltet, und in sofern die obige Allerhöchst bewilligte Summe noch nicht erschöpft sein wird, sammt der treffenden Zinsrate sogleich in Empfang nehmen. München, am 1. Febr. 1814. Königl. Staats-Schulden Tilgungs-Kommission. v. Weigand, Ministerialrath. v. Apll, Secretair.

(N. W. 3.) Prinz Luitpold, Königl. Hoheit, wird bis Ende dieses Monats aus Florenz zurückerwartet, und wird sodann sogleich das Kommando der 1sten Infanterie⸗Brigade der 1sten Diviston, wo—⸗ zu er bekanntlich durch den letzten Armeebefehl ernannt wurde, über- nehmen. Die Offiziere dieser Brigade werden aus diesem Anlasse ein großes Fest feiern. Gestern Abend war Se. Masestät der König mit einem Kavaliere, jedoch im strengsten Inkognito, in Domino und mit Macke versehen, bei einer großen Karnevals-Unterhaltung, welche ein Theil unserer Künstler in Prater gaben. Nach einem großen Konzert in altdeutschem Kostüm folgte Ball. Eine auserlesene Gesell⸗ schaft war hier versammelt.

Kurhessen. Nintelu, 31. Jan. (Han. 3) Unsere Gränzzoll-Verhältnisse haben sich seit etwa 10 Tagen anders gestaltet; die durch frühere Verträge gewährten Verkehrs- Erleichterungen sind gegen Hannooer und Bückeburg eingestellt, die Verzollung nach vollen Tarifsätzen ist eingetreten, bas Zollkartell aufgehoben und unr die er= mäßigten Durchgangszollsätze auf unseren kurzen Straßenstrecken sind auf so lange geblieben, als man hannöverischer Seits eine gleiche Erleichterung gestattet. Da wir hier fast ganz, wenigstens mehr als

Februar

1844.

drei Viertheile von den genannten Staaten umgeben sind, so ist diese Anordnung, besonders für den kleinen Gränzverkehr, wichtig.

Freie Stäbte. Kuxhaven, 8. Febr. (B. H.) Das Post- Dampfschiff „Venezuela“, von London, versuchte am Iten d. nach Hamburg zu gelangen, mußte aber bei Neufeld, Eises wegen, wieder hierher zurückkehren. Die Ladung wird gelöscht, und wird das Dampfschiff zum Sonntag Morgein fertig sein, um mit der Post, Passagieren, Gütern ꝛc. nach London abzugehen.

** Frankfurt a. M., 9. Febr. Se. Durchlaucht der Fürst von Leiningen wird demnächst von dem Herzoglich sachsen⸗= koburg - gothaschen Hofe hierher zurückkehren und in uͤnserer Stadt vorerst noch verbleiben. In jüngster Zeit begegnen wir wieder in den öffentlichen Blättern Berichten, wonach Se. Durchlaucht ber Fürst Metternich sich leidend besinden und deshalb der Staats⸗Minister und Bundes Präsidial-⸗Gesandte, Herr Graf von Münch⸗-Bellinghausen, in Wien verbleiben soll. Dieser Angabe ist man berechtigt, in dem einen, wie in dem anderen Theile, keinen Glauben zu schenken, da ihre in Briefen vom neuesten Datum, aus bester Quelle, aus Wien, keiner Erwähnung geschieht, vielmehr bemerkt wird, der Fürst⸗Staats⸗ Kanzler befinde sich sehr wohl.

In Wiesbaden konnte der zur Feier der Vermählung des Her⸗ zogs Durchlaucht angesetzte Festball noch nicht stattsinden, da die of⸗ sizielle Anzeige von der hohen Vermählung noch fehlte.

Unsere Polizei hat sich veranlaßt gesehen, den hiesigen Buch⸗ handlungen die bundesgesetzliche Bestimmung, wonach die im Auslande erscheinenden deutschen Schriften in den Bundeestaaten nur erst aus— gegeben werden dürfen, wenn ihre Titel zuvor der betreffenden Polizei= Behörde angezeigt und gegen den Debit von dieser nichts einzuwenden ist, scharf ins Gedächtniß zurückzurufen. Es bedarf nicht einer be⸗ sonderen Hinweisung auf die Provocation zur Erneuerung dieser Be⸗ stimmung. Es scheint indessen, daß in jüngster Zeit die Auswüchse der deutschen Presse im Auslande, besonders in Straßburg und noch mehr in der Schweiz, welche ohne alle Scheu nach Deutschland verpflanzt wurden, bei der Bundes-Versammlung besonderer Besprechung unter⸗ zogen wurden. ;

Vor einigen Jahren sistirte sich vor unserer Behörde einer der von hier stammenden Flüchtlinge, ein junger Kaufmann, der mehrere Jahre in der Schweiz lebte, und erhielt eine kurze Gefängnißstrafe. In den letzteren Tagen stellte sich auch der in die hiesigen politischen Untersuchungen verwickelte W. Neuhoff von dem frankfurter Srt Bonamer, der sich seither in Amerika auf flüchtigem Fuße befand freiwillig vor dem hiesigen Kriminalgericht und hat wahrscheinlich einer raschen Beendigung seiner Untersuchung entgegenzusehen, da er nicht sehr gravirt sein soll. Neuhof besigzzt in Bonamer einen betagten Vater und andere nahe Verwandte. Andere der politischen Flüchtlinge von hier sollen auch den Wunsch hegen, in die Vaterstadt zurückkehren J dürfen, allein ihrem Wunsche wird so leicht nicht willfahrt werden

önnen.

Luxemburg. F Luremburg, 7. Febr. Der als einer der praltischsten Bergleute in Deutschland wohlbekannte Ober- Steiger Kind welcher mit unverdrossener Beharrlichkeit seine Bohr-Arbeiten zu Mohn? dorf sortsetzt, worin ihn die fast aus lauter Lurxemburgern bestehenben Actiongire mit lobenswerthem Eiser, leine Kosten scheuend, unterstützen hat seiner Ersindung, des hölzernen Bohr Gestänges, eine andere farz? lich beigefügt, welche als ein großer Gewinn für die Bohr- Technik b'= trachtet werden muß. Da der Gengnnte ein Patent darauf zu neh⸗ men beabsichtigt, so möchte es von Interesse sein, einige Andeutungen darüber zu geben. .

Diese Ersindung besteht nämlich in dem Freifallen des Bohrers

ohne Mitfallen des Bohrgestänges, nebst einer bisher noch nicht ge⸗

Königliches Schauspielhaus.

Meyerbeer's „Robert der Teufel“. Gastspiele.

leber das Textbuch zu „Nobert“ haben wir ung bereits in Nr. 128 ber Allg. Pr. Ztg. vom vorigen Jahre ausgesprochen. Wenn wir auch nicht jene eifervollen Bedenklichkeiten hegen, welche ein französischer Pair von der Tribüne der Kammer herab darüber an den Tag gelegt hat, so konnten und können wir doch das nicht verhehlen, daß Scribe die alte Sage ganz entstellt hat. Sie mit jener von Merlin untermischend, gerieth er zuleßzt aus der Mythe und Legende in die Allegorie. Letztere wird bild lich mit einem Schleier von dünnem Flor umlleidet. Auch dutch die Sceribesche Gaze gewahrt man auf den ersten Blick, daß die gemüthliche Volkssage untergegangen und nur der Kampf des. Himmlischen und Hölli⸗— schen um den Besitz der Seele des schwachen Sterblichen geschildert sst. Und unter diesen Boraussetzungen bietet der Text reichen Stoff zu musika—= lischen und dramatisch wirlsamen Situgtionen Eigenschasten, die dem- selben abzusprechen wohl Niemand vermag. Lobend sst hervorzuheben, daß Scribe durch die Einführung des schönen Charakters der reinen, treuen Alice Vieletz milder und versöhnender dargestellt hat, als es uns in der Sage entgegentritt. ⸗.

Die Mustt zu dieser „Welt- Oper“, vie den europäischen Nuf ihres Schöpfers begründete, scheint uns in, manchen Beziehungen der zu den „Hugenotten“ den Nang abzulgusen, insosern nämlich darin weit weniger gesuchte und lünstlich herbeigeführte Effelte zu finden sind als in letzterer Oper. Der Musik Meyerbeer's sowohl zu Robert als überhaupt wird von seinen Gegnern besonders der Vorwurf gemacht, daß sie die deutsche Schule verlasse und dem Geschmack des Auslandes huldige, dast er selbst solglich lein deutscher Komponist sei. Der Einwand fällt aber in sich zusammen, wenn man sieht, wie geistig selbstständig und groß Meheibeer sest seinem „Erocigto.“ auftritt, und wenn man va—= bei nur auf Analogieen Nüchsicht nehmen will. Denn auch Gluck und Mozart studirten die besseren älteren Werke Frankreichs und Italiens, benutzten das Erworbene und brachen, so ausgerüstet, neue Bahnen. Es ist bekannt, wie nach Mozart's Tode die deutsche Opern- Musit schnell wie ber von der Höhe herabsank, worauf er sie gehoben; bis endlich Weber und nach dessen Tode Meyerbeer gustraten. Letzterer, der Freund und Nachstrebende des genialen Weber, fast der Einig, welcher setzt in Deutsch⸗ land mit allgemeinem Erfolg als Opern-Komponist auftritt, vewient und genießt deshalb mit Necht als alleiniger Repräsentant der höheren Opern- Musik eines ganzen Landes um so größere Anerlennung und Aus

zeichnung.

Nicht zur Unzeit wäre hier die Frage aufzuwerfen: warum denn ei— gentlich der Mangel an wirlich dramatischen Opern- Komponisten in Deutschland? Denn außer Meyerbeer's Opern giebt es in neuester Zelt auch nicht eine, welche sich dauernd auf dem Repertosr erhalten halte. Schreiendes Unrecht würde man den deutschen Tonsetzern, deren wir so viele höchst ausgezeichnete besitzen, zufügen, wenn man biesen betrübenden Erfolg ihrer Bemühungen lediglich ihrer Musik an sich zuschreiben wollte. Viele dieser Opern müssen in musitalischer Hinsicht als Meisterstüicke gelten, aber als dramatische Tonwerle, im strengsten Sinne des Wortes, dürfen sie nicht anerkannt werden. Die Schuld davon trägt die unglaubliche Un— lenntniß der Mehrzahl der deutschen Komponisten, wenn es darauf anlommt, zu untersuchen, was von ber Bühne herab Wirkung macht und was nicht. Mit einem Wort; Bühnen- Kenntniß mangelt ihnen. Seit Mozart ist bei uns in dieser Beziehung Niemand bewanderter, als Meyerbeer. Schon durch die Vehandlung seiner Textbücher beweist er seinen richtigen Takt, seinen Scharfblick; und herrlich bekundet sich dann sein Genie durch die Art und Weise, wie er in musilalischer Hinsicht als thegterlun« diger, echt lyrisch, dramatischer Tonsetzer seine Aufgabe unter den Inspira⸗ lionen Apolls mit hinreißender Kraft, und doch zugleich mit feinster Ge— wandtheit, zu lösen versteht.

Es lann hier nicht der Ort sein, nochmals auf den unendlichen Reich thum an musikalischen Schönheiten hinzuweisen, die im „Robert“ aufgehqäuft sind. Das Urtheil hierüber darf als ein abgeschlossenes betrachtet werden, und wir wollen daher nur noch der Aufführung desselben gedenken, der am Sonntag, den 11ten d., ein höchst zahlreiches Publilum mit dem größten Interesse und der gespanntesten Aufmeilsamleit solgte. Herr Härtinger gab die Titelrolle, und zwar mit erfreulichem Erfolg. Bis auf einige Ka— denzen, die ihm ihrer hohen Stimmlage wegen nicht zusagten, ließ er in aer lo Beziehung nur wenig zu wünschen übrig. En verständiges, routinirtes Spiel begleitete die in . Gesangsleistung und verschaffte ihm Beisall und Hervorruf. Mad. Schröder Bevrsent, als Alice, hatte eine Partie übernommen, worin ihre Indsvsdualität, um sch , . störend in den Weg trat. Im Anfange war das Resultat ihrer Leistung daher fein glänzendes; im Duett des dritten Alts mit Ver— tram aber eirang sie einige vortreffliche Momente, und in dem schönen Terzett des fünsten Afts, der Krone der Oper, ließ sie vergessen, das auch bei den besten Sängerinnen die Glanzpersode einmal zu Ende geht. Sle wurde gerufen. Bedeutende Anerlennung verschaffte sich Herr Sor (ch als Bertram, der den dämonischen Charafter seiner Rolle auch im Gesange ganz ausgezeichnet anzudeuten verstand. Das Großmuths · Dueit zwischen ihm und Nainbaut (Herr Mantius) hörten win noch nie mit solcher wirksamen Ironie vortragen. Eine liebliche Isabelle war Dlle. Tu czel, die sich durch eine

lunstgemäse, anmuthig -wirlsame Durchführung ihrer vom Komponisten mei⸗ sterhaft behandelten Partie den Preis des Abends errang und mehrere Male gerufen ward,. Die Solotänze mit der reizenden Balletmusik wurden von Mad. Tag lioni, Dlle, G alster z. ausgesührt, und die ganze Ausfüh⸗ rung unter Leitung des Herrn Taubert war eine präcise und überhaupt Felungene zu nennen. Eine neue Decoration in drilten Alt, „der Kloster· hof“, von Hrn. Ger st gemalt, brachte feinen besonderen Eindruck hervor; das ganze Arrangement bei den Geisterscenen hätte überhaupt huschiger ge⸗ spenstischer sein dürfen. .

Zur Kunst⸗Archäologie.

Ornamente aller klassischen nnen, nach den Originalen in ihren eigenthümlichen Farben dargestellt von Wilhelm Zahn, Königlich preußischem Professor c. . 10 Hefte in klein Quersolio. 25 Thaler. Berlin bej G. Reimer.

Als Professor Jahn im Jahre 1839 die zweite Neise nach Italien unternahm, ging er üer Wien, wohin ihn Göihe auf das beste empsoh · len halte, und wo er seine Biographie, nebst einer Abhandlung über . schon damals publizirtes eistes Werl über Pompeji, Herkulanum und ta⸗ bige, in den Wiener Jahrbüchern niederschrieb. Von der oͤsterrreichischen Regierung und insbesondere von Sr. Duichlaucht dem Fürsten Mettemnich mit den besten Empfehlungen, nicht nur für die lombardischen Provinzen sondern sür ganz Nalin ausgerüstel, begann Herr Jahn bei seinem Ein riti in Italien, insbesondere bei dem mehrmonatlichen Aufenthalte in Mantua die ersten Studien zu obengenanntem Werke; er ging dann über Florenz, Rom nach Neapel, wo er hauptsächlich dem Minister Marchese Ru o, in Folge der Empfehlungen des Fürsten Metternich, das Gelingen aller . Zwecke verdanlte. Am 1. August 1631 schrieb er in Ponipesi die Vorrede zu diesem Werke, mit dem Bemerlen, daß er mit besonderer Begünstigung der Äöniglich neapolitanischen Regierung, in den Fundgruben der 8 ten Städte e . und. Herlulanum beschäftigt wäre, um auch aus diesen Quellen zu sammeln und zu benutzen, was 3. Zwecke der vorgestecklen Aufgabe ah g Im Jahre 1zz2 erschien das erste Heft. Einen län= eren Aufenthalt in Sicillen, wo er von dem damaligen Viec-Könige, dem an Camposranco, dem Fürsten Big car und dem Buca di Serradisalco esonders zuvorkommend enipfangen wurde, verdanst er bie reichhalligen Studien der dortigen Muscen und öffentlichen Gebäude. . neueren Arbeiten, vereint mit den schon in den Jahren von 1843 bis ion, gemach=