1844 / 53 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

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ig für die spanische Regierung. Die Entwaffnung der National- r . * ohne Hir gien vor sich gegangen, und nur in Malaga sind durch den Widerstand eines Theils der Bürger⸗ schaft Störungen herbeigeführt worden, die indessen bald beseitigt sind, und die keine ernstlicheren Folgen gehabt haben. Murcia und Drihuela, welche von den Aufrührern von Alicante und von Carta⸗ gena aus besetzt waren, sind am Ften bei der Annäherung der Regie⸗ rungs-Truppen wieder geräumt. Das Dampfboot „el Balear“ das belanntlich von der aufrührerischen Behörde von Alicante angehalten und zu militairischen Zwecken eingerichtet war, ist ganz unerwarteter⸗ weise wieder freigegeben und im Hafen von Valencia eingelaufen. Der General-Capitain der letztgenannten Stadt, der, wie man weiß, gleich auf die Nachricht von dem Aufstande von Alicante mit eincr ansehnlichen Truppenmacht aufgebrochen ist, um die Empörung in ihren. Heerde zu ersticken, der General Roncali, hat die Einschließung von Alicante begonnen, und er schreibt dem Krie s⸗Minister unterm ten, daß er im Begriffe sei, dieser aufrührerischen Stadt die letzten zugänge abzuschneiden, und daß er keinen langen Wider⸗ stand derselben fürchte, weil bereits die größte Muthlosigkeit unter den Aufrührern herrsche. Dem General Pardo dagegen soll nach seinem Siege bei Elda durch D. Pantaleone Bons Kine Niederlage beigebracht sein, bei welcher er eine beträchliche Einbuße, namentlich an Gefangenen erlitten. Es scheint sich zu bestätigen, daß von den bei Elda gefangen genommenen Aufrührern ein großer Theil er— schossen ist, nämlich alle Offiziere und der fünfte Mann von den Ge— meinen. Die Ausständischen werden es nicht an barbarischen Re⸗ pressalien fehlen lassen. Ein Ereigniß von größerem Belange und von ungünstigerer Bedeutung für die spanische Regierung ist aber der Aufstand in Por⸗ tugal, den wir durch die heutigen londoner Blätter kennen ler⸗ nen. (Vergl. unten Brief aus Lissabon.) Man kann durch⸗ aus nicht bezweifeln, daß diese Ereignisse einen starken morali⸗ schen Einfluß auf den Gang der Dinge in Spanien äußern wer— den. Dazu kommt denn aber, daß das nördliche Portugal bekannt⸗ lich seit geraumer Zeit der Heerd esparteristischer Umtriebe und Rüstungen ist, welche natürlich Unter dem Schutze einer septembristi- schen Revolution in Portugal mit weit größerem Nachdruck und Er⸗ folg betrieben werden können und werden als bisher, wo die portu⸗ giesische Regierung die Vorbereitungen der Ayacuchos zur Anstiftung von Unruhen in Galicien vereitelt haben. Wie großes Gewicht man auf den Zustand der Dinge in Gallcien legt, beweist unter Anderem die gestrige telegraphische Depesche, welche die bisherige Ruhe dieses Königreichs und vorzüglich die Ruhe von la Coruna?“ als besonders erfreuliche Umstände hervorhebt. Bei den neuesten Ereignissen in Portugal dürfte aber diese Lage der Dinge in Galicien von keiner langen Dauer sein.

Portugal.

A Lissabon, 7. Jebr. Die ganze pyrenäische Halbinsel scheint aufs neue in Feuer und Flammen versetzt werden zu sollen. In dem Augenblicke, wo uns aus Spanien die Nachricht von einen neuen Aufstande zu Alicante zukommt, dem eine über das ganze Land ver⸗ breitete Verschwörung zu, Grunde liegen soll, deren Zweck die aber⸗ malige Vertreibung der jetzt herrschenden Partei der Moderados von der Gewalt zu sein scheint, lodert die Flamme des Aufruhrs von neuem auch in Portugal auf, hier aber vorzugsweise vom Militair ausgehend, von welchem ein Theil durch die Partei der Septembri- sten, welche längst im Geheimen ihre Plane des Umsturzes der jetzi⸗ gen Ordnung der Dinge unablässig verfolgte und zu der Verwirkli⸗ chung derselben die Truppen zu verführen suchte, wirklich sich hat gewinnen lassen. Der Anstoß ist diesmal weder von der Hauptstadt selbst, noch von Porto, welches bis jetzt der Hauptheerd aller Re⸗ volutionen gewesen war, ausgegangen, sondern von den Garnisonen einiger kleineren Städte, zuerst von jener von Torres Novas, einer etwas über 20 Stunden von hier liegenden kleinen Stat. Das dort liegende te Dragoner⸗Regiment mit einem von früher her schon be— fannten eifrigen Septembristen, Dom Cesar de Vasconcellos, an der Spitze, hat sich empört; aber das von demselben erhobene Feld⸗ geschrei scheint bis jetzt lediglich gegen das Ministerium Costa Ca⸗ bral, wenigstens scheinbar, gerichtet zu sein, obgleich ich es nicht für wahrscheinlich halte, daß die Rebellen, wenn es ihnen gelingt, weite⸗ ren Anklang und Anhang im Lande und bei den übrigen Truppen zu sinden, dabei stehen bleiben werben. Wie man vernimmt, ist bie⸗ ses Regiment bereits von dort ausgerückt, um den Aufstand weiter zu verbreiten. Die von demselben erhobenen Rufe sind: „Es lebe die Königin! Es lebe die Charte! Nieder mit dem Ministerium!“ Diese Truppen legen sich den pomphaften Namen „Armer der Halb— insel“ bei, und man schließt daraus, daß sie im gemeinschaftlichen Ein⸗ verständnisse mit den Mißvergnügten in Spanien handeln, und der Umstand, daß viele der in Portugal befindlichen spanischen Flücht⸗ linge in der That bereits thätigen Antheil an dem diesseitigen Auf⸗ stande genommen haben sollen, spricht allerdings für die Wahrschein⸗ lichkeit dieser Annahme.

Schon vor etwa einer Woche ereignete sich zu Miranda ganz in der Nähe der spanischen Gränze in dieser Beziehung ein sehr ver= dächtiger Vorfall. Ehemalige Miguelisten oder Leute, welche wenig⸗ stens diesen Namen zum Deckmantel nahmen, mit einer Anzahl spa— nischer Flüchtlinge, von den Soldaten, die vor kurzem erst mit dem General Iriarte aus Galicien herübergeflohen waren, griffen nämlich in der Nacht plötzlich die Wachtposten daselbst an, wurden! aber durch die schnell unter Führung des Platz⸗Gouverneurs herbeigeeilte Mann⸗ schaft des 3Zten Jäger Regiments zurückgetrieben und zerstreut, jedoch nicht ohne daß es ben n einige Todte und Verwunbete gegeben hätte. Viele wollten schon in jenem vereitelten Versuche nur das Vorspiel zu ernsteren Unternehmungen erkennen, und die jetzt einge

r diese Ansicht gerechtfertigt.

rung einem über das ganze Land ur gekommen ist, dessen Zweck andes war. Auch

dasselbe verwickelt. Mehr der Baron de Foscoa, M halb bereits hier festgenom

eichem Loose hat sich der Gene⸗ omfim,

inister zur Zeit der Herrschaft ogen, ohne daß man bis jetzt hat. Man nimmt aber allge⸗ che Haupt und als Führer der che Proclamationen, welche seine tembristischen Deputirten Cesar de nd bereits im ganzen Lande und

Rebellen au Unterschrift asconce

haben die auf estandenen Truppen von von Fundao = eschlagen. Bren den te von den ersten Be⸗

elben bereits kee marschirten t die beun⸗

330

uhigendsten Gerüchte in Umlauf geseßt, bei denen wohl auch Uebertrei⸗

1 bungen mit unterlaufen mögen, wie solche in den ersten Momenten

derartiger Krisen nie ausbleiben. Man sagt, die Garnison von Elvas, der äaußersten portugiesischen Gränzfestung auf der Straße von hier nach Badajoz, habe sich gleichfalls empört, und der Gouverneur des Platzes wäre bei diesem Anlasse, da er sich nicht anschließen wollte, ermordet worden. Aehnliches sagt man von den Truppen zu Santa“ rem, Abrantes und selbst von mehreren Garnisonen von Algarvien; Allein es läßt sich noch nichts Bestimmtes darüber angeben. Gewi ist, daß die Septembristen schon seit einiger Zeit insgeheim Geld ge⸗ sammelt haben unter allerlei Vorwänden, dessen wahre Bestimmung aber die Verführung der Truppen gewesen zu sein scheint.

Dier zeigen die Truppen bis jetzt den besten Geist, obgleich man versichert, daß es an Versuchen, auch sie zu bestechen, nicht gefehlt hat und daß man sie noch fortsetzt. Daß die Aufriihrer auch von dieser Seite Unterstützung zu finden hofften und daß sie wirklich theil⸗ weise Einverständnisse angeknüpft hatten, beweist die Verhaftung des Obersten des sten Jäger-Regiments, der an Bord der im Tajo vor Anker liegenden Kriegs Fregatte „Diana“ gebracht worden ist. Dort⸗ hin sind auch die anderen Verhafteten von Bedeutung gebracht wor— den, von denen noch Herr Leon Tavarez, früherer Deputirter, einer der Septembristen-Chefs, dann Herr Rid Tinto, zuletzt Haupt-Redac⸗ teur des Nacional, Cabral, Redacteur des Patriota, und Santo Mayor Herausgeber der Tribung, zu nennen sind. Außerdem sind 3 Stabs⸗Offiziere des Zten Carabinier⸗Regiments arretirt und im St. Georg⸗Schlosse eingesperrt worden. Alle diese Verhaftungen wurden während der Nacht vorgenommen. Seit brei Tagen sind die Trup— pen der Garnison hier ununterbrochen unter den Waffen, Tag und Nacht durchziehen Patrouillen zu Fuß und zu Pferde die Straßen, starke Pikets sind auf den wichtigsten Punkten aufgestellt, die Zahl der Schildwachen verdreifacht, und diese rufen jeden Vorübergehenden bei Nachtzeit an und nöthigen ihn, sich in einer gewissen Entfernung von ihnen zu halten. Vorzüglich auf das Elite⸗Corps der Munizi? pal⸗Garde, so wie auf den guten Geist der Bevölkerung, die bis jetzt durchaus keine Geneigtheit zeigt, sich dem Aufstande beizugesellen, rechnet die Regierung, welche zu der größten Energie entschloössen ist und bereits thatsächliche Beweise davon gegeben hat.

Auf die Majoritäten der beiden Kammern gestützt, die sich per—⸗ manent erklärt haben, sind bereits die strengsten Maßregeln zur Er— stickung des Aufstandes ergriffen worden. Das Ministerium hat von den Kammern die Ermächtigüng zu außerordentlichen Maßregeln ver⸗ langt und erhalten. Gestern' 2lbend versammelten sich die beiden Kammern zu einer Sitzung, die um Mitternacht noch nicht zu Ende war. Mit großer Majorität wurden die Gesetz⸗ Entwürfe votirt, welche das Ministerium vorgelegt hatte. Demzufolge sind vorläufig auf 20 Tage alle constitutionellen Bürgschaften beziglich der Sicher? heit der Personen, die sogenannte Habeas - Corpus - Afte suspendirt, desgleichen die übrigen individuellen Rechte der Bürger, die Ge— schwornengerichte, ständige Militair⸗Kommissionen werden überall ein= gesetzt, um die des Versuchs zur Störung der Ordnung Schuldigen zu richten; das ganze Königreich ist in Belagerungsstand erklärt, und die Regierung noch außerdem mit den unumschränktesten Vollmachten ausgestattet zu allen weiteren Schritten, die sie im Interesse der Er—⸗ haltung der Ordnung und Ruhe und zur Daniederschlagung der Re— bellion für nöthig erachten sollte. Ferner ist der Finanz Minister zur Aufnahme eines Anlehens von 2096 Contos de Reis (etwa 11 Mil⸗ lionen Fr.) ermächtigt, und das Erscheinen aller Zeitungen, mit Aus⸗ nahme des offiziellen Diario do Gro verno, ist vorläufig gänzlich verboten. Aus Vorsicht hat die Regierung hier alle im Marine= und Militair⸗Arsenal vorräthigen Waffen und Munition von dort weg⸗ schaffen und auf die im Taso liegenden portugiesischen Kriegsschiffe bringen lassen.

Man versichert auch, es sei sogleich ein Courier mit Depeschen an die spanische Regierung nach Madrid abgeschickt worden, um über⸗ all, wo thunlich und zweckmäßig, im gemeinsamen Einverständnisse zu handeln, da auch das Ministerium hier die Ueberzeugung zu hegen scheint, daß die Unzufriebenen in beiden Ländern ebenfalls nach einem gemeinschaftlichen Plane handeln, und sich nöthigenfalls gegenseitige Unterstützungen zu leisten bereit ig Manche wollen sogar behaup⸗ ten, daß es sich bei den neuen ufständen dies- und jenseits wieder um Verwirklichung des alten Planes, der Gründung einer iberischen Republik, in welcher beide Länder, Spanien und Portugal, vereinigt werden sollen, handle. Daß diejenigen, welche mit soschen Planen, oder wohl richtiger gesagt, Träumen sich noch diesseits und jenseits herumtragen, jede Gelegenheit benutzen werden, um einen Schritt dafür vorwärts zu thun, fann wohl kaum einem Zweifel unterliegen. Indeß ist die Zahl dieser Partei in beiden Ländern viel zu gering- fügig, als daß man glauben könnte, daß sie die leitende Rolle in der jetzt ausgebrochenen Bewegung zu übernehmen im Stande wäre,

Zür den Augenblick läßt sich noch unmöglich auch nur mit eini— ger Wahrscheinlichkeit voraussehen, welchen Ausgang diese neue Be⸗ wegung haben werde. Zu Porto herrschte nach den letzten Nach⸗ richten noch Ruhe, allein bei den mannigfachen Elementen des Miß⸗ vergnügens, welche in den Douro-Wein-Distriften vorhanden sind, läßt sich mit Grund befürchten, daß die Revolution dort Proselyten zu machen suchen und wohl auch theilweise finden wird. Bis jetzt hört man zwar nur von Truppen, die am Aufstande Theil genommen, allein die Septembristen haben auch unter der Bevölkerung ihren An— hang, und man darf daher auf Manifestationen zu Evora, Faro in Algarbien, Coimbra und allen den Orten, die kürzlich Adressen gegen das jetzige Ministerium an die Königin geschickt haben, erwarfen. Gelingt es den Septembristen, die Mehrheit der übrigen Städte für sich zu gewinnen, was bis jetzt wenigstens noch nicht angenommen werden kann, wenn man nach der großen Zahl der zu Gunsten des Ministeriums eingelaufenen Adressen schließen darf, dann würbe endlich wohl auch die Hauptstadt dem von außen kommenden Impulse folgen und sich anschließen, wie dies bei früheren Anlässen und namentlich bei ber letzten Umwälzung der Fall war, welche die Wiederherstellung der Charte zur Folge hatte. Die Regierung wird jedenfalls alle Kraft aufbieten, um der Bewegung Meister zu werben. Sie hat allerdings die Mehrheit der Kamniern für sich; aber dasselbe war mit deim septembristischen Ministerium der Fall gewesen, das vor zwei Jahren auch eine starke Mehrheit in den Kammern hatte, die sich gegen die zu Porto erhobene Fahne des Aufstandes erklärte: und doch wurde dadurch der Fall des damaligen Ministeriums nicht gehindert.

Nachschrift. Nach, Faro und mehreren anderen Stäbten sind Befehle zur Verhaftung einer großen Anzahl von Offizieren, man sagt, fast der Hälfte Aller, abge angen. Die Spannung der Ge⸗ müther, und die Gährung ist 44 hier unverkennbar im Wachsen. Die Königin hatte am Sonntag berelts ihren Wagen vorfahren las⸗ sen, um in die Oper zu fahren, blieb aber dann auf die Bitten der

Minister, welche solches nicht gerathen fanden, zu Hause.

gandels und Börsen - Nachrichten.

Berlin, 21. Febr. Das Geschäft an heutiger Börse war in allen Eisenbahn-⸗Actten zu besseren Coursen sehr belebt. Ganz besonders um—= fassend waren die lim e in Berlin - Anhalter Actien, welche . gestern ine Steigerung von 1 95 erfuhren. Besonders beliebt blieben Köln; Mindener und Niederschiesisch Märlische Quittungebogen. In Desterrei-

chischen Effekten war das Geschäft zwar nicht belangreich, doch siellten sich

die Course höher.

Stettin, 17. Febr. (B. N. d. O.) Getraide. Weizen hat plötzlich wieder einigen Schwung bekommen, da in d Tagen nicht unbedeutend davon gekauft worden ist. Man schätzt zen Umsatz darin während voriger Woche auf 12 a 1309 Wspl.

nahme bezahlten Preise waren: ür 131/1328. asten pommerschen 57 Rthir

128. 130pfd. neuen märfischen und ulerm. steigend von 51 bis S5 Aithsn⸗

127, 128pf8. (589pfd.) neuen gelben schles. 52 Rthlr., 126 / 127pfd. 185, ber sl Müh, Ls en bpfd. sr pft. Fo. o lite Ln, kin

ukermärk. mehr nech bezahlt sein, und heute sind, in Jelge Ler ein enen nen besseren engl. Post, die Forderungen für Witzen durchgehende e und darüber, wozu

erhöht, für 129 / 15028. ukermärlischen bis 59 Rthlr.

sich aber keine Kauflust zeigt. Auch am Landmarlt wurde Weizen Ende vo

riger Woche neuerdings höher und bis zu 514 Nthlr. bezahlt. Von Noggen

ist. 120 12193. (81 85pfö.) schwimmnde Waare mit 331 Rihsr. ge wöhnliche Lieferung im Frühjahr mit 333 Rihlt. bezahlt. lch

Rthlr. noch wie letztgemeldet anzunehmen. nig zu haben. Landmarkt vom 17ten d.: Weizen. Roggen. Zufuhren. .. 16 18 Preise K 50 32 54

Gerste. Hafer. Erbsen. 8 1

33 3 35 * 16 2 18 32 à 34 Rth /

Spiritus aus erster Hand zur Stelle 2 3 45. A N Liefernng in

Frühjahr ist wiederholt zu 233 * geschsossen.

Rüböl in loco und auf Lieferung pr. März April ist in den letzten

Tagen ohne Umgang geblieben und auf 19 Rthlr. gehalten, pr. Sept. / Oh tr, s Leinöl ist knapp und in loco: nicht unter 105 33 Rthlr. zu haben, auf Lieferung 105 Rthlr. bezahlt. (Uunsere

sind 19090 Ctr. zu 107 Rthlr. geschlossen.

Notirung vom Freitag war irrthümlich or 10 Rthlr. und ist 107 Rthlr. zu lesen.) ;

Paris, 16. Febr. Die über London bekannt gewordene Nachmch / von einer Insurrection in Portugal hat wenig Eindruck auf den Stand der portugiesischen Fonds gemacht, die übrigens seit einiger Zeit schon weichend notirt wurden. Man wollte wissen, die Regierung habe günstige Nachtich— ten aus Spanien erhalten. . , . .

London, 16. Febr. (B. H.)

Durchschnittspreife der letzten 6 Wochen. Weizen. Gerste. Hafer. Roggen. Bohnen. Erbsen.

17

Endigend am J 2 * J . 9 ß 8 3 .). 3 ö 9. 5

.

30 7

. . . 5 11 ,,. 89 3 . 30 10 16 8 9 3 9

*

—— *

Gesammt ⸗Durchschn. Pr. Zoll auf fremdes Getraide hin , ahr, ... Auf Getraide aus den Kolonieen 5 6 Auf fremd. Mehl 6 Sh. 6) Pee. M Sz Pee. pro Ct.

Londoner Durchschnitts-Preise vom 13. Februar. Weizen. 4677 Qr. 55 Sh. 3 Pee. Noggen . 44 Or. 33 Sh. 6 Pe. Gert 9 686. Bohnen . 13475 7 Hafer. 27989, 20 7 Erbsen ... 12.

Getraide⸗ Ein- und Ausfuhr in vor ;

Weizen. Gerste. Malz. Hafer. Nog⸗- Boh- Erb- W ; Einfuhr, gen. nen. sen. saam. saam. engl. ... 3623 6866 5830 1102 1130 9656 —m ,, 900 10 18659 : irlnd. 803 14 4059 ausländ. 25 V Ausfuhr 1 Auswärtige Börsen. Amsterdam, 17. Febr. Niederl. wirkl. Seh. 555. 53h do. 1005. 59h Span. 2135. 395 do. 335. Pass. 55. Ausg. . æ2insl. 1 Pr. Sch. . Pol. . Oësterr. 1093. 195 Russ. Ilope 91 7. Ant u erpen, 16. Febr. LZinsl. 2. Neue Aul. 21. Eranlefurt a. M., 18. Fehr. 595 Met. 1135. Bank- Actien ohno Div. p. ult. 2008. 2006. Rayr. Rank-Actien —. IIope 90 G. Stiegl. S956. Int. 6 J. Poln. 300 HI. 965 Rr. do. 500 RFI. 98 Rr. do. 200 FI. —. Hain burg, I9. Febr. Bank- Actien 1670 kr. Engl. Russ. 1123. Londo n, 16. Febr. Cons. 39h 973. Belg. 1055. Neue Anl. 23. Pas- sive 55. Ausg. Sch. 13. 2395 IIoll. 555. 595 do. 1012. Neue Hort. 4. Engl. Russ. 118. Bras. 78. Chili —. Columb. . Mex. 345. Peru —. Pari s, 16. Fehr. hh Reute sin cour. 125. 75. hh Rente fin eour. 82. 5s h'h Neapl. au compt. 103. 50. h 9h Span. Rente 303. Pass. 5]. Wäen, I7. rehr. Sy6 Aer. III. 45 0j. 37, 775. 2136 6 Bank-Actien —. Anl. de 1834 1507. de 1839 131 3. Nordhb. 1363. Mail. 108 5. Gl08gu. II43. Livorn. 1005. Lesth. 104.

2 1 6 3 2 6 tehl aus den Kolonieen 1 Sh.

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Prouss.

KWleteorologische Beobachtungen.

Nach einmaliger Reohuachtung.

Abends

1811. lo vir.

20. Fehr.

Morgeus

Nachmittags ͤ 6 Uhr.

2 Uhr.

Luftdruck. ... 328, 29 Par. 329, 22* Par. 330 823 Par. Quellwärme 5,99 R. Luftwärme.. . 4 3,0 R. 4. 2,50 4 0,9? R. Flusswöärme (,z0 . Thaupunkt ... 1,47 R. 3,0 R. 5,5) n. Bodenwärme 1,9 R. Dunstsũttigung 69 pet. 62 pCt. 66 pet. Aus dns tung H, o12, Rh. Wetter regni. heiter. teüh. Niederschlag (0,043 Rh. Wind w. W. Würme wechsel 44 2,65) Wolkenzug. .. W. 6 10 IR.

Tagesmittel: 329,15 bar... 1,5 R... 3, a0 n... 66 pc. w.

Rönigliche Schauspiele.

Donnerstag, 22, Febr. Isidor und Oiga, Trauerspiel in 5 Ak— ten, von E. Raupach. (Herr Döring, vom Königl. Hof Theater zu Hannover: Ossip, als erste Gastrolle.) .

Freitag. 23. Fßebr. Der fliegende Holländer. (Mad. Schröber— Devrient: Senta, als Gastrolle.) ) /

Im Konzertsaale: 1) La secende rebrésentation de: Her— mance, ou: Un an trop ard, piece nouvelle en 3 actes, Par Mad. Ancelot. 2) Un Monsieur et une Dame, vaudevilse len

1 acte.

KRönigsstädtisches Theater. Donnerstag, 22. Febr. Zum erstenmale: Des Schauspielers letzte Rolle. Lüstspiel mit Gesang in 3 Akten, von Friedrich Kaiser. Freitag, 23. Jebr. Gast-Vorstellung des Kinder Ballets des Herrn Price, in 3 Abtheilungen. Dazu: Der Vater der Bebütantin. Sonnabend, 24. Febr. Italienische Opern⸗Vorstellung.) Zum erstenmale wiederholt in dieser Saison: J Capuieti e' i Mentecthi. Opera in 4 Alti. Musica del Maestro Bellini.

Verantwortlicher Redacteur Dr. 9. W. Zinkeisen. Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober · Hosbuchdruckerei.

Beilage

en letzten den gan ĩ

letzt auf Lieferung bei wieder cröffneter Schifffahrt oder auf bals ge i

. Zu letzter

Preise ist noch anzukommen, eben so auf Lieferung pre Juni / Juli u 8 Mit Gerste und Hafer ist es seit Freitag stille geblieben und Preise Erbsen bleiben gesucht, sind aber we

Vst.

Sh. Pee. Sh. Pee. Sh. Pce. E h. Pee. Sh. Pce. Eh; ee. . 5 ;

331

Beilage zur Allge

Donnerstag den 22sen Februar.

Jnhalt.

Deutsche Bundesstgaten. Bavenn. München. Kunst⸗Verein. Großh. Hessen. Darmstadt. Neneste Verordnungen. Hohen zollern- Hechingen. Hechingen. Eximirter Gericht sstand der Geist⸗ lichen. Gleichstellung der Längen und Hohlmaße mit Württemberg.

Oesterreichische Monarchie. Schreiben aus Prag. (Der zog Statthalter und seine Wirlsamkeit; Universitäts-Jubelseier; Straßen Polizei.)

San e Luzern. Die Jesuiten - Frage. Schreiben aus Bern. (Blicke auf das Unterrichtswesen; die Voltsschulen.)

Italien. Nom. Die Freihäfen Ancona und Civitavecchig. =Neapel. Gesundheits-⸗Zustand. Erbauung eines meteorologischen Observatoriums auf dem Vesuv. Die Entsumpfung der Campagna Vicana. Ent⸗ deckung einer Grotte. Bevorstehende Reise des Grafen von Aquila nach Brasilien. Vermischtes. ,

Türkei. Beyrut. Erpressungen und Grausamleiten in Syrien.

Haudels⸗ und Börsen⸗Nachrichten. Breslau und Magdeburg.

Maitktbericht. Amsterdam. Börsen- und Marktbericht.

Ausland.

Deutsche Bundesstaaten.

Bayern. München, 15. Febr. (A. 3.) Die Theilnahme an unserem Kunst-Verein ist immer noch im Wachsen und die Mit- gliederzahl hat dermal das dritte Tausend überschritten. Da jedes einzelne Mitglied jährlich 12 Fl. entrichtet, so ergab sich in diesem Jahre eine Einnahme von mehr als 36,006 Il. Von dieser Summe

wurden 27,000 Fl. auf den Ankauf von Kunstgegenständen verwendet, welche morgen (dem Stiftungstag des Vereins) zur Verloosung lom—

men und sodann unmittelbar nach derselben insgesammt auswandern

und in den Besitz der Gewinner übergehen. Die Gesammtzahl dieser P Werke beträgt 266, von denen 150 als Haupt- und 116 als Neben-

gewinne verzeichnet sind. Sie bestehen in Oelgemälden, plastischen Werken, Glasmalereien, so wie endlich in Kupserstichen und Stein⸗ drucken. Nebst diesem wurden noch 4009 Fl. auf einen Steindruck verwendet, von welchem wie allsährlich jedes Mitglied einen Abdruck erhält. Die Auswahl, die das Schiedsgericht in diesem Jahr bei seinen Erwerbungen getroffen hat, kann als entsprechend betrachtet werden, zumal wenn man die Schwierigkeiten kennt, die bei diesem Geschäft obwalten. Unter den vorhandenen Gemälden sind wohl die der Landschaft und Architektur angehörenden als die hervortretendsten zu erkennen, doch hat auch die Historien- und Genre⸗Malerei manches Werthvolle geliefert.

Grh. Hessen. Darmstadt, 14. Febr. (. 3.) . Das Großherzoglich hessische Ministerlum dès Innern und der Justiz hat an die Großherzoglichen Provinzial-Commissaire in Darmstadt und in Gießen und an sänimtliche Großherzogliche Kreisräthe dahin seine Ansicht mitgetheilt, daß, was 1) die Schullehrer betreffe, diese, da sie förmliche Anstellungs Dekrete erhalten, als öffentliche Beamte im Sinne des Art. 187 des Strafgesetzbuchs zu betrachten seien. Nicht als solche zu betrachten seien 2) die Gemeinde Raths Mitglieder. 3) Rücksichtlich der Kirchen- und. Schulvorstands⸗Mitglieder müsse zwischen den ständigen und unständigen Mitgliedern unterschieden werden. Die ständigen Mitglieder seien, als Pfarrer und Bürger— meister, öffentliche Beamte. Nicht so die übrigen ständigen, so wie die unständigen Mitglieder. Eben so wenig seien öffentliche Beamte im Sinne des erwähnten Artikels: 4) die Rechner der Kirchen, Lokalstiftungen und Gemeinden; desgleichen 5) die Vorstände der israelitischen Reli⸗ gions⸗-Gemeinden. Dabei hat Großherzogl. Ministerium jene Behör⸗ den angewiesen, bei Beleidigungen solcher Personen, die nach dem Vorstehenden nicht als öffentliche Beamten erscheinen, sich der Sache nicht weiter anzunehmen, diesen Personen vielmehr zu überlassen, die Anzeige der ihnen etwa zugefügt werdenden Beleidigungen selbst bei Gericht zu machen. Großherzogl. Hofgericht dahier ist, einem Aus⸗ schreiben von ihm an die ihm untergebenen Untergerichte zufolge, jenen Ansichten beigetreten. Nach einer anderen Entschließung Großherzogl. Ministeriums des Junern und der Justiz an die mitt= leren Polizeistellen der Provinz Starkenburg und Ober Hessen soll in denjenigen Fällen, wo eine förmliche Haussuchung nicht von Polizei= Beamten selbst, sondern von Polizeidienern geleitet wird, diesen eine schriftliche Ermächtigung zur Vornahme der Haussuchung von den Polizeibeamten zugestellt werden.

Hohenzollern-Heching en. Hechingen, 10. Jebr. Das heutige Verordnungs⸗ und Intel ligenz⸗ Blatt enthält eine Ver⸗ ordnung, wonach den sämmtlichen Geistlichen im Fürstenthum für ihre Person in bürgerlichen und strafrech lichen Fällen, insofern letztere sich zur Kompetenz weltlicher Gerichte qualisiziren, ein befreiter Gerichtsstand vor dem fürstl. Appellations⸗-Gerichte beziehungsweise fürst. Regie rung dahier eingeräumt ist. Nach einer weiteren Verorbnung'sst, um den Verkehr mit den Nachbarstaaten zu erleichtern, beschlossen worden, daß die in Württemberg gültigen Längen- und Hohlmaße, mit Ausnahme der Maße für Flüssigkeiten, auch für das Fürstenthum in Anwendung gebracht werden sollen. Es sind daher vom 1. Mai d. J. an die bisher üblichen Längen- und Hohlmaße, mit der obigen Ausnahme, außer Anwendung zu setzen und die neu eingeführten Maße zu gebrauchen. Jedes Entgegenhandeln wird nach Maßgabe der größeren oder geringeren Bedeutsamkeit mit einer Strafe von 1— 410 81. belegt.

Oesterreichische Monarchie.

b Prag, 17. Febr. Während ein Korrespondent in der A ug s⸗ burger Allgemeinen Zeitung vom 3. Februar aus Wien über die dortige Auwesenheit Sr. Kaiserl. Hoheit unseres Erzherzogs Statt⸗ halters berichtet und ein Gleiches auch vor einigen Tagen von einem dortigen Korrespondenten der Deutschen Allgemeinen Zeitung geschah, kann ich Ihnen die bestimmte gegentheilige Versicherung er⸗ theilen, daß der Prinz seit dem zu Anfang dieses Jahres erfolgten Antritt seines hohen Postens unsere Stadt nicht verlassen hat, und lich vielmehr fortwährend mit einer wahrhaft aufopfernden Thätigkest

Erst im Monat

dem Gouvernements⸗Geschäft unausgesetzt widmet.

April werden Se. Kaiserl. Hoheit auf kurze Zeit Wien besuchen, um einige wichtige Landes⸗Angelegenheiten, welche dringende Abhülfe er⸗ heischen, persönlich bei der Staats Konferenz einer befriedigenden Er⸗ Inzwischen sind über mehrere Gegenstände der des Prinzen Verhandlungen beseitigen. So z. B. hat der Erzherzog bereils vor einigen Wochen die Distrikts⸗ Direktoren, Pfarrei⸗Vorstände und sämmitliche Armenväter zu sich be⸗ schieden, um dem in jüngster Zeit bei uns nicht sehr ersprießlich ge⸗ wesenen Armen⸗Institute einen neuen Impuls zu geben und den Eifer aller bei der Leitung dieser wichtigen Institution Mitwirkenden zu er⸗ höhen. Auch für eine bessere Gestaltung der hiesigen sehr im Argen liegenden Viftunl Polizei ist bereits der Anfang gemacht worden, durch

ledigung zuzuführen. lokalen Verwaltung durch Einwirkung eingeleitet worden, um manchen fühlbaren Uebelstand zu

zu unserer steinernen Brücke, besenders von den Stabttheilen der (Der- Erzher- Aleinseite, ist bereits gehoben durch die beschlossene Vornahme von Aufschüttungen in der Brückengasse.

Ueberwachung des amtlichen Dienstes ist bereits ebenfalls bemerkbar, und daß den hierüber bestehenden geseblichen Voꝛschristen, wo nöthig, Geltung zu verschaffen gesucht wird, beweisen die vor einigen Tagen erfolgten Bestrafungen an gravirten Beamten des Guberniums und ber Kammeral-⸗Gefällen⸗Verwaltung.

nun das Comité

sitäts Gebäudes) Comité hat daher dieser Feier blos folgende festzuhalten beschlossen: eines Bronze; 2) die Abfassung der Geschichte der prager Hochschule, und 3) die Prägung einer Jubel für diese drei Gegenstände erforderlichen Summen noch einige nam⸗

ments Umgebung bilden.

jorität und zwei Minoritäten.

Gymnasiums in einen Konvikt.

1

Die erhöhte Strenge in der

Der Ihnen bereits gemachten Mittheilung gemäß,

1) Die Errichtung

Standbildes des Stifters der Universität, Karl's 1V., von

Medaille.

hafte Geldbeiträge übrig bleiben, so würde der Ueberschuß zur Grün⸗ dung an den drei weltlichen Fakultäten verwendet werden. Als Aufstellungs⸗ Ort der Bronzestatue ist nun für den Kreuzherrnplatz bestimmt ent—⸗

schieden worden, wo jene Statue so nahe denn großartigsten Bauwerke Karls IV, unserer herrlichen Brücke, sich besinden wird. Durch einige Bauänderungen nächst der Brücke, wird der Standplatz dieses Mon sehr gewinnen und dann eine vollkommen passende

einiger Stiftungsplätze für Kandidaten der Lehr- Aemter

an Raum

Zur Beschützung der öffentlichen Aerarialstraßen

.

Luzern, 12. Febr. Die drei Gutachten der Großraths⸗Kom⸗

mission in der Jesuiten-Angelegenheit sind so eben im Druck erschienen; der Eidgenosse

enthält darüber Folgendes:

des Erziehungs-Rathes will die Majorität der

Siegrist Berufung einer geistlichen

Das Minoritäts-Gutachten

des Erziehungs- Raths kam bei dieser Kommission gar nicht in Be— rathung.“

3 Bern, 12. Febr. Ich habe Ihnen unlängst (vergl. Allg.

Pr. 3. Nr. 36 Beil.) einige Bemerkungen über unsere höheren Un-

terrichts Anstalten zukommen lassen; ich lasse heute darauf einige Worte über unser Volksschulwesen folgen. Von allen Arten der Herrschaft,

die ein Mensch über den anderen und ein Theil der Menschheit über den anderen ausübt, ist keine Herrschaft über den Geist durch Kirche und Schule. Idee der größeren Betheiligung des Volkes an der Re praktisch ins Leben trat, müßten die Verfechter und Vorkämpfer der⸗ selben vor Allem auf die Errichtung eines neuen Gebäudes des Volls⸗ Unterrichts bedacht sein, in welchem das Volk zum Begriff und zur Anwendung der neuen Freiheiten erzogen und tüchtig gemacht würde. Die Frage, ob man bel diesem Verfahren nicht da angefangen habe,

wo man hätte enden sollen, ist bei uns wenigstens längst zur Antiqui- c un. De WVorschlag ward gut befunden, und Ancona zahlt seitdem für diese

dauerhafter und gegründeter, als die Sobald die

tät geworden. Entschiedene und, wie es scheint, unabaͤnderliche That

sache ist die Existenz demokratischer Staatsformen in, der Schweiz, und unabweisliches Bedürfniß ist die Erziehung des Volkes zur rich Erwägt man die

tigen und ungefährlichen Handhabung derselben. Ern t Wichtigkeit dieses Gegenstandes, so wird man den richtigen Blick des Staatsmannes anerkennen, der unter Allen, welche die Verfassungs⸗ Aenderung von 1831 im Kanton Bein einführen halfen, einzig fort⸗ dauernd in der Volksgunst und im öffentlichen Ansehen nicht nur ge—

blieben, sondern trotz vieler ungünstigen Gegenwinkungen auch gestiegen ist. Schon 1832 wurde Schultheiß Neuhaus zum Präsidenten des

Erziehungs⸗-Departements gewählt, und hat diese Stelle seither neben allen anderen Amtsverrichtungen bekleidet. Eine rastlose Thätigkeit kann man ihm in dieser seiner Lieblingasphäre nicht absprechen; gewiß ist es ihm ernstlich um die Hebung der Volksschule zu thun, gewiß sind seine dabei waltenden Absichten rein und lobenswerth. In der Organisation ist auch allerdings Vieles verbessert worden. Selk einer

Reihe von Jahren besitzt sogar die kleinste Gemeinde unseres Kantons

ihre Schule und ihr besonderes Schulhaus; die Gehalle der Schul- lehrer sind durch namhafte Beiträge des Staates auf einen solchen Stand gebracht, daß bei einiger Genügsamkeit von eigentlichem Dar- ben derselben, wie es früher hin und wieder vorkommen mochte, nicht mehr die Rede ist. Zur Bildung angehender Lehrer besteht in den Näumen des früheren Johanniterhauses Buchsen ein Seminar von I0M„— 60 Zöglingen, das unter der bisherigen trefflichen Leitung zu schönen Erwartungen berechtigt. In den kleineren Stäbten sind Pro⸗ Gymnasien und auf verschiedenen Punkten im Lande Secundair? Schulen errichtet, die theils zur Vorbereitung auf das Gymnasium und die Hochschule in Bern dienen, theils dem Bedürfnisse der Söhne bemittelter Landleute entsprechen follen, welche, ohne eine gelehrte Laufbahn einschlagen zu wollen, doch eine etwas weiter gehende Bil⸗ dung verlangen, als ihnen in der Primair- Schule geboten werden kann. Auch das weibliche Geschlecht hat in neuerer Zeit seine gehö⸗

zeigte zur Vorbereitung des Jubiläums für die fünf⸗ hundertjährige Gründungs-Feier unserer Universität auch an, daß gegen den früher angetragenen Umbau des Karolinums (Univer- sich unübersteigliche Hindernisse erheben. Das von den früher beabsichtigten Veranstaltungen zu

Sollten nach Deckung aller

gegen zu große Beschädigung durch das Fuhrwerk und auch zur Verwah⸗ rung derselben gegen schädliche Einwirkungen der an' die Straßen gränzenden Grundbesitzer, hat bie Hof Kanzlei für angemessen gefun⸗ den, an die Stelle der bisherigen zerstreuten Vorschriften eine neue, zeitgemäßere und gleichsörmigere Polizei Verordnung zu erlassen. Die Unter-Behörden sind aufgefordert worden, über diesen Gegenstand einen wohlbegründeten Gefetz-Entwurf der Provinzial⸗Regierung vor zulegen.

„Die Kommission besteht bekanntlich aus 11 Mitgliedern und spaltet sich in eine Ma Alle elf stimmen darin überein, daß die höhere Lehr-Anstalt reorganisirt werde, um „größere Garantieen für das Gedeihen derselben“ zu erzielen. neue Wahl der Professoren.

Alle elf wollen daher eine Uneinig sind die elf dagegen hinsichtlich / der weiter zu ergreifenden Maßregeln. In Ueberkinstimmung' mit der Mehrheit ö

Kommission (Leu, B. Estermann, Hautt, Siegwart, A. Portmann, Psister und L. ( geist

tion, und zwar namentlich der Gesellschaft Jesu für Theologie und Seminar, eine neue Wahl für die Professoren der philosophischen Abtheilung des Lyceums und die Vereinigung der Prosessoren des ĩ Die erste Minorität der Kommission (Präsident Mohr, Kost und Furrer) hält fest am e e nl gierungs-Raths und glaubt Alles erreicht zu haben, wenn sämmtliche Professoren auf die Bauer von 4 Jahren einer neuen Wahl unter⸗ worfen werden. Die zweite Minorität (Regierungsrath Zünd) will mit der ersten Minorität neue Wahlen für Lyceum und Gymnasium und am letzteren keinen Konvikt, und mit der Majorität die Jesuiten für die Theologie und ans Priester-Seminar.

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gierungsgewalt den Beamten- Unterhalt Verausgabten zum Ausfall ward. e das schnell erblühte Livorno auf der einen Seite und Triest's Nähe

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ron, 5. Febr. (A. 3.) Es ist ein eben so falsches als viel⸗ verbreitetes Gerücht, daß die päpstliche Regierung die Freihäfen des Kirchenstaats, Civitavecchia und Ancona, im neuen Jahre, aufzuheben beabsichtige. Mit dieser Angelegenheit. verhält es sich vielmehr. fol⸗ gendermaßen: Die letztgetroffenen Veränderungen im zeitherigen Zoll und Steuer-System behufs einer strengeren und spezielleren Beauf⸗ sichtigung des Gränz⸗Verkehrs machten die Erbauung von mehreren Zollhäusern in und um Ancona und Cidit vecchig so wie die Auf stellung einer Anzahl neuer Beamten, nöthig. Der Tresoriere Kar⸗ dinal Cristaldi fragte dabei nach dem sichtlichen, nachweisbaren Nutzen, welcher aus den beiden Etablissements für freien Handel in die Staats“ kassen fließe. Man fand, daß dieser nach Abzug des . . und da

auf der anderen den Freihäfen des Kirchenstaats nur eine sehr schwan⸗ kende Mitbewerbung gestatten, so ging man allerdings damit um, sie aufzuheben. Dagegen appellirte die Bewohnerschaft beider Städte

aus dem Grunde ihres eigenthümlichen statuarischen Rechts und er—

llärte sich bereit, bem Staate das Freihafen⸗-Recht abzukaufen. Der

unveräußerliche Verwilligung jährlich an den Papst 4009 Seudi, Civitavecchia 2500.

Neapel, 1. Febr. (A. 3.) Der ungewöhnlich kalte Winter scheint auf Einheimische und Fremde einen sehr nachtheiligen, lebens gefährlichen Einfluß zu äußern. Die Sterblichkeit vermehrte sich in den letzten Tagen auf eine wahrhaft beunruhigende Weise. Der Tod raffte mehrere bejahrte und hochgestellte Militair Personen hinweg, und pomphafte Leichenbegängnisse beschäftigen fortdauernd die Garnison der Hauptstadt. Auch der Kardinal Erzbischof von Neapel, ein Caracciolo, ist gestorben. Bei dem entschiedenen Vorherrschen eines entzündlichen Krankheits- Charakters machen die Homöopathen, welche auf Specu⸗ lation hierher kamen, gar unglückliche Kuren und sehr schlechte Ge—⸗ schäfte. Der praktische Sinn der Neapolitaner gestattete bis jetzt dieser medizinischen Sekte kein Emporblühen und Gedeihen.

Ein großes elegantes Gebäude ist dicht oberhalb der sogenannten Eremitage auf dem Vesuv erbaut worden. Es führt den Namen Real Osservatorio meteorologico Vesuviang und wird der aus— gezeichneten Dirertion der hiesigen Sternwarte untergeordnet werden. Bei der im nächsten Jahre staltfindenden Versammlung der italiäni⸗ schen Naturforscher in Neapel wird es den Physikern, Geologen und Mineralogen einen interessanten Stützpunkt für ihre mannigfachen Beohachtungen darbieten. Für die Königliche Familie und fremde fürstliche Personen sollen in demselben Gebäude einige Zimmer zum llebernachten eingerichtet werden. Eine bequeme r bis zu dieser Höhe (19351 Fuß) wird hoffentlich bald vollendet sein.

Der König, welcher sich (eben so, wie der Großherzog von Tos⸗ cana) für die Verbesserung der versumpften und durch Malaria ver—= pesteten Regionen des Königreichs lebhaft interessirt, hat ein neues Werk des wackeren Architekten Vincenzo Antonio Rosst, betitelt: „Me= moria per un piano di lavori bel dissinitivo honisicamento della