1844 / 57 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

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ĩ ensten Personen beider Städte, dann alle Ober⸗ , 6 9 somit, wiewohl nur probeweise unter⸗ als die eigentliche Eröffnungsfahrt angesehen werden kann, en bie Fahrt von Pisa bis Livorno in nicht ganz 17 Minuten zu⸗

rücgelegt. Im Monat Januar e. sind auf der

5 den: . , r ö 48,871 Centner Frachtgut für 2 698

Berlin- Anhaltische Eisenbahn. Berlin- Anhaltischen Eisenbahn

Ti Tim

Summa. .. .. Im Januar v. J. wurden befördert:

18.983 Personen fũr 75,21 Centner Frachtgut für

21,470 Rthlr. 17 219 Summa. .... 38, 680 Rtlilr.

Minder-Einnaime im Januar d. J 393 ö

Jandels- und Börsen -Machrichten.

Berlin, 24. Febr. Außer Anhalter Actien, deren Cours durch einige Verkaufs-Ordres etwas gedrückt war, stellten sich die Course der übrigen Effeften besser. Besonders angenehm blieben Hamburger, Sagan-⸗Sprot⸗ tauer, Glogauer QOuittungsbogen und Düsseldorf- Elberfelder Eisenbahn⸗ Actien.

Königsberg, 21. Febr. Weizen 50 68, Roggen 34 30, große Gerste 32 35, kleine Gerste 27 31, Hafer 18 20, graue Erbsen 35 46, weiße Erbsen 20 38 Sgr. pr. Schfl., das Schock Stroh 120 150 Sgr. Die Zufuhr war mittelmäßig.

Stettin, 22. Febr. (B. N. d. O.) Getraide. Für Weizen dauerle die am Montag erwähnte bessere Stimmung bis Mitte dieser Woche fort. Es fanden mehrere neue Umsätze darin statt und wurden abermals bessere Preise dafür bewilligt. Die zuletzt bezahlten, und zwar auf Lieferung oder spätere Abnahme, waren: für 129 130pf. pommerschen, märkschen und uker⸗ märf. 56 a 57 Rthlr., 127 /128pf. (89, 90pf.) gelben schles. 55 Rthlr. Seitdem ist es wieder stiller mit dem Artskel geworden, und zeigt sich zu vorstehenden Preisen keine Kauflust mehr. Fur 125 126pfñ. gelben schles. auf Lieferung ist 54 Rthlr. gefordert, doch nicht über 53 Rihlr. für den Augenblick zu machen. Von Roggen ist eine schwimmende oder so⸗ fort abzuladende Partie 119 126pf. (84pf.) schlel. zu 34 Rthlr. gekauft, dazu aber noch anzukommen und nicht über 3357 NRthlr. ge⸗ boten. Gewöhnliche Lieferung im Frühjahr ist 33. Rthlri, pro Juni/Juli 343 Rihlr. bezahlt und dazu ebenfalls stiller. Gerste ist seit Montag ganz ohne Umsaß geblieben und hat wenig Kauflust. Auf Lieferung ist los /1079f. schles. zu 287 Rihlr., 10111025f. oderbruch und kleine oder bruch zu 25 Rthlr. zu haben. Hafer auf Lieferung ist gehalten: Pommers. von 56ss2 Pfund pro Scheffel 18 Rthlr., oderb, von 18/49 Pfund 17 Rihlr., wozu Abgeber. Erbsen bleiben am Landmarkt schwach zugeführt, und auch fonst wenig angeboten. Große sind 345 à 35 Rthlr. bezahlt, fleine 32 a 33 Rihlr. Für Wicken wurde in einem Falle 31 Rthlr. ge— fordert, was aber nicht zu machen ist.

Saamen. Von Rapps und Rübsen ist der Markt fortwährend entblößt und nichts angetragen. Von 11. 1129s. Schlagleinsaamen ist ein kleiner

osten auf Lieferung im Frühjahr zu 50 Rthlr. gelauft. Obgleich die Zu— 66 von weißem Kleesaamen schwächer zu werden scheinen, will man doch die früher dafür bezahlten Preise nicht mehr anlegen, Ord. Waare ist zu

17 * 19 Rihir, mittel zu 2 a 22 Rihlr, gut bis fein mittel zu 22 a 24 Rihlr. gekauft worden. Rother sehr veinachlässigt, ord, auf 9 a 11 Rihlr., mittel a2 13 Rihlr., und fein mittel 47 2 155 Rihlr. nach Quglität gehalten. Thymothee 143 2 121 Nihlr. Sieinklee in loco mit 3 Rthlr. erlassen. Von Säc-Leinsaamen ist rigaer 73 Rthlr., pernauer S3 Nihlr. bei mäßigen Partieen bezahlt. .

Spirltus aus erster Hand zur Stelle 255 * 965. Es soll in einem Falle auch 25 96 bezahlt sein, doch ist nichts Gewisses darüber bekannt. Auf Lieferung im Frühjahr ist ein wenig billiger, zu 21 Ih gekauft.

Butter. Durch mehrseitige Zufuhr häufen sich die Vorräthe, während der Abzug in dieser Zeit nur schwach bleibt.

Feltwaaren. Rüböl in loco 10 Rthlr., pr. März April 104 Rthlr. als nomineller Preis anzunehmen, pr. Sept. Okt. höher, bis 11 Nthlr. be— zahlt und 114 Rthlr. ferner gesordert. Leinbl in loco ganz ohne Umsatz, auf Lieferung zu 105 Rthlr. zu haben. Von Palmöl, aus Frankreich ab⸗ geladen und geringe von Qualilät gehalten, waren in die ser Woche zwei Partieen in Auction, die sämmtlich verkauft und für den größten Theil mit J Rthlrn. 15 Sgr. bis 10 Rthlr. 8 Sgr. bezahlt wurden. Nur ein Paar Kaveln gingen noch etwas billiger ab. Recht gutes engl. Palmöl bleibt auf 11 Rihlr. gehalten. Andere Oele unverändert. Thran ebenso, Südsee=

noch immer auf 10 Rihlr. gehalten.

350

Hering. Für klein Fetthering ist mehrseitige Nachsrage; in den übrigen

Sorten keine Veränderung.

Breslau, 21. Febr. Getraide Preise.

Höchster: Mittler: Niedrigster: Weizen 1 Rthl. 26 Sgr. 6Pf. 1 Rthl. 21 Sgr. Pf. 1 Rihl. 15 Sgr. 6 Pf. e 1 86 9 415 Gerste 28 w—r , Hafer 20 20 3

Magdeburg, 22. Febr. Höchster und niedrigster Getraide Marktpreis

pro Wispel: Weizen: 48 40 Rthlt. Gerste: 30 283 Rthlr. Roggen: 36 36 Hafer: 185 175 *

Hamburg, 22. Febr. (B. SH.) Getraide - Preise. Weizen, poln. 112. 140 Nthlr., anhalt. u. magd. rother 106. 132 Rthlr., weißer 112. 136 Rthlr.,ͥ, märk. u. braunschw. 108. 132 Rthlr., schles. gelber 116. 132 Rthlr, weißer 116. 135 Rthlr, mecklenb. u. pomm 28. 140 Nthlr., holstein. 95. 130 Rthlr., eyder u. büsum. w. 108. 122 Rthlr., niederelb. r. u. b. 100. 125 Rthlr. Roggen, danz., elb. u. kön. 75. 82 Rthlr., märk., meckl., pomm. 76. 82 Nihlr?, holst. u. niederelb. 0. 74 Rihlr., dänisch. 70.74 Rthlr. Gerste, m. u. oderbr. 64. 68 Rthlr., anh. u. magd. 13 71 Nthlr., niederelb. Winter⸗ 52. 36 Rthlr, holst. u. mecklenb. 63 74 Rthlr., dän. 53. 71 Rihlr. Malz 58. 62 Rihlr. Hafer, oberländ. 42. 48 Nthlr., mecklenb. u. holst. 43. 54 Rthlr., niederelb. w. 37. 45 Rthlr., eyder u. hu⸗ sumer 34. 44 Rthlr., dän. 338. 46 Rthlr. Erbsen 66. 78 Rthlr. Wicken 70. 88 Rthlr. Rappsaamen 140. 146 Rthlr.

St. Petersburg, 16. Febr. Von gelbem Lichttalg, 1. Sorte, Ukrain. 200 Fäss. zu 30 R., 200 do. zu 293 R. und 500 do. zu 293 R., als im Juni zu liefern; 1200 do. zu 303 R. mit Handgeld und 1000 do. zu 285 R. mit allem Gelde; beides pro August. Alles per Berkowetz.

Paris, 19. Febr. Die französischen Renten zeigten heute an ker Börse fortwährend eine Neigung zum, Rückgange, Eine gleiche Tendenz machte sich befonders in Eisenbahn-Actien bemerklich.

1 ra e. ben 21. Februar 1844.

5 *

m

Fonds. 8 Hr. Cour. Hr. Cour. 8. 8

Aciien. 3 Bries. Geld.

Rrief. Geld. . m.

Rrl. Pots. Kisenb. do. do. Prior. Ohl. Mæd. Lpæ. Eisenb. do. do. Prior. Obl. Erl. Anh. Eisenb. do. d0. Prior. Obl. PHüss. Elb. RBisenb. do. do. Prior. Obl. Rhein., Eisenb.

lo. do. Prior. Obl. rl. Frankf. Bisb. 0. do. Prior. Obl. Ob. - Seliles. Fish. do. Lt. B. v. eiuger. B. -St. E. Lt. A u. I Mag deb. - HHalber-

stidter Eisenb. 4

St. Schuld-Seh. 5 1014 101532 Pr. Bugl. Obl. 365. 4 1013 . Prüm Sch. d. Seeh. 30 893 Kur- u. Neuciürk. Schuld vers elir. 3 100 . nerl. Studt-Obl. 35 101 Danz. do. in Th. 48 ö Westpr. Ffandhr. 3* =— 1005 165 1005 10635 3 1012 100 3 io io; 101 .

Grossb. Pos. do. 40. do. Osthr. Pfandbr.

Poi. d.

—— 2 * * n

Kur- u. Neum. do. Sehlesische do. Gold al mareo.

Friedrichsd'or. And. Glam. à S Th.

Hisconto.

Rresl- Schwein. He eihu. Risenli. 1 Pr. Cour. Thlr. zu 30 Sgr. Brief. Geld.

IV ec hsSel- Cours.

Amsterdam 250 I. (0. 250 EI. lIumbur ...... 300 Mr. , 300 M. London 118t. He . 300 Pr.

, 150 FI.

Augsburg 150 Rl. Breslau 100 ThIr.

100 ThIr.

100 I. 190 sRblI.

Leipziß in Courant im 14 ThI. Fuss. .

Frankfurt a. M. W. . ...... Petersbursg

59h Span. 21. Pr. Seh. . Pol. —.

Auswärtige Börsen. Niederl. wirkl. Sch. 55. 595 do. 100.

Pass. Ausg. —. zZinsl. 73. Preuss. Oesterr. -=. 495 Nuss. Hope 913.

Antwerpen, 19. Febr. TZiusl. 73. Neue Anl. 214.

Frankfurt a. M., 21. Febr. 595 Met. 113 6. Bank- Actien 2007. ohne Div. p. ult. 2007. Bayr. Bank- Aetien 688. Hope 907 G6. Stiegl. 90 6. 1ut. 5 13. Polu. 300 FI. 953 G. do. S0 FI. 974 G. do. 200 FI. 323 6.

HIL am burg, 22. Febr. Bauk-Actien 1670 Br. Engl. Russ. 1123.

Londo n, 17. Febr. Cous. 395 972. Belg. —. Neue Aul. 233. Pas- Auss. Sch. 133. 2496 Iloll. 557. 596 do. 1091. Neue Port. 45. kugl. Russ. —. Rras. 78. Chili —. Columb. . Mex. 345. Peru 312.

Paris, 19. Febr. 595 Rente fin cour. 125. 55. 395 Rente fin eour. 82. 35. 59h Span. Rente 31. Pass. 53.

Petersbu rg. 16. Febr. Lond. 3 Met. 37 24 lIamb. 3413. Faris 404.

Wie n. 20. Febr. Anl. 1839 1353. Nord. 136. nei. fo8]. Gloggn. 1147. Livorn. 1005. Pesth. 1043. ; .

Amsterdam, 20. Fehr. 395 do. 333.

sive 53.

59H Neapl. au eompt. 105.

Meteorologische Beobachtungen.

. Nachmittags

2 Ubr.

Nach einmaliger REeohachtung.

Abends 10 Uhr.

1844

. Morgens 23. Febr.

6 Ubr.

Luktdruck . . .. 330,20 Par. 333, 8“ par. 333, 05 par. uellwärme 5,97 R. Luftwüärme .. 7,7 R. 185. 60 . Flusswärme O, 0“ R. 99e n, ,, ,,,,

Pans ts ttiguns 78 pCt. 46 bt. 85 pt. Wetter heiter. heiter. Niederschlag O0, 00d Rh.

Wind J 3. W. R Wärme wechsel 1,57 Wolkenzug. .. VW. 5 2 Tagesmittel: 333,31“ Pet... 4,37 R... 8, s R. ..

Roden wärme 1,4 2. R.

Thaupunkt . Ausdünstung (0, 012, Rb.

70 pet. W.

Königliche Schauspiele. Der fliegende Holländer, romantische Oper

Sonntag, 25. Febr. ro: (Mad. Schröder Devrient:

in 3 Aufzügen, von Richard Wagner. Senta, als Gastrolle.) Im Konzertsaale: E. Devrient. Montag, 26. Febr. Ein Sommernachtstraum. Dienstag, 27. Febr. Carlo Broschi, oder: Des Teufels An⸗ Letzte Vorstellung dieser Oper vor der Urlaubsreise der Dlle.

Treue Liebe, Schauspiel in 5 Abth., von

theil. Marx.)

Im Konzertsaale: 1) Le deèpit amoureux, comèdie en 2Zactes, par Molière. 2) Trop heureuse, vaudeville en 1 acte, par Mr. Ancelot. 3) La premiere repräsentation de: Les petites mi- szres de la vie humaine, vaudeville nouveau en 1 acte, par Mr. Clair ville.

Räönigsstädtisches Theater. Sonntag, 25. Febr. Gast-Vorstellung des Kinder⸗Ballets des Herrn Price, in 3 Abtheilungen. Des Schauspielers letzte Rolle. von Friedrich Kaiser. Montag, 26. Febr. (Italienische Opern-Vorstellung.) ossia: La Figlia del Keggimento. Dienstag? 27. Febr. Gast⸗-Vorstellung des Kinder-Ballets des Herrn Price. Dazu: Eine Reise nach Spanien. Vorher: Ich irre mich nie, oder: Der Räuberhauptmann.

Lustspiel mit Gesang in 3 Akten,

Maria:

Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen.

Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober-Hofbuchdruckerei.

Dazu: Zum erstenmale wiederholt:

Bekanntmachungen.

2261 Bekanntmachung, Das zum Nachlasse des Gold- und Silber⸗Arbeiters Johann Christian August Thun gehörige Waarenlager, bestehend in geschmackvoll gearbeiteten Golde und Sil bersachen: Cylinder ⸗-Uhren, Peitschaften, Ketten, Dun en, Broschen, Juwelen und couleurten echten Steinen, Ta= batieren, Leuchtern, Zuckerkasten und Vasen, Eß⸗, Thee⸗ und Sahnenlöffeln, Kuchenhebern, Pokalen, Bechern und dergleichen in der reichhaltigsten Auswahl; desglei= chen die zum Geschäft gehörigen Werkzeuge, sollen von Donnerstag den 14. Märzcée. ab und an den dar auf folgenden Tagen, jedoch immer nur am Freitage, Moniage, Dienstage und Donnerstage jeder Woche, Nachmittags um 2 Uhr, auf dem Königlichen Stadt— ericht hierselbst vor dem Deputirten, Herrn Assessor

ierke, gegen gleich baare Bezahlung verauctionirt wer= den. Das Verzeichniß über die zu verkaufenden Sa⸗ chen ist vorläusig in der Registraiur des Stadtgerichts einzusehen.

Königsberg in Pr, den 16. Februar 1814.

Äöniglich preußisches Stadtgericht.

Nieder⸗-Schlesische Zweig⸗

6 Eisenbahn.

Mit Bezug auf die Einladung zu der den 4. Mär d. J., Nachmittags 2 Uhr, und nach Umstäuden .

solgenden Tage, auf dem Neuen Saale zu Glogau stansindenden . r n, .. e mn wir 6 l dazu nur die ursprünglichen i. er und solche auch nur als n,, gelassen werden und sie Behufg ihrer Legitimatzon die t ihren und beziehungsweise ihrer Machigeber Namen 2 Quittungsbogen spätestens bis zu m 3. März . Mittags 2 Uhr, in unserem Bürtau (Pauliner-

e Nr. u. 54ß hierselbst) niederzulegen haben, 3 dit n . Einlaßtarten ersolgen wird.

21 uittungsb inn ungsbogen gegen Rück⸗ gaht Ter darüber aenheilien n l n enn zu⸗

drücklich noch,

It dem

iung vWinen e der General

e deponsrten

rücgelangi werde ö. logau, den 25. Februar 1844.

oisstzende des Comics ve Nieder · Schlesischen

Zweig · Eisenbahn. Geseil 2

1227 Zur Anmeldung und ee nn B

Erb- und sonstigen Ansprücht und Ford

den nicht bedeutenden R . ch achlaß des aus dem Herzog chanel, gemäß vertheilt und eben diese Erben als!

escheinigung aller

Allgemeiner

thum Braunschweig gebürtigen und allhier wohnhaft gewesenen Zimmermeisters Johann Christoph Aßmus und dessen aus dem Königreich Preußen gebürtigen Ehefrau Maria Sophia Dorothea geborenen Culiart, insbesondere zur Meldung und Legitimirung der testa mentarisch bedachten Geschwister und Geschwisterlinder des weiland Zimmermeisters Aßmus, ist ein peremtori— scher Termin auf den 18. Mai d. J., Morgens 10 Uhr,

von uns anberaumt worden, welches mit Bezug auf die den Schwerinschen Anzeigen in estenso inserirten Ladungen hierdurch von uns befannt gemacht wird.

Dömitz, den 13. Februar 1844.

Bürgermeister und Rath.

34 h

Auf Imploriren Herrn Dris. Heinrich von der Hude für Jochim Georg Bentien, in cura hereditatis der verstorbenen Anna Maria, geb. Böbs, weil. Hans Eh— lers Wittwe, hefindet sich hierselbst ein öffentliches Pro—= flama angeschlagen, wodurch alle diejenigen, welche an den Nachlaß der genannten, am 20. August d. J. hier— selbst verstorbenen Anna Marig, geborenen Böbs, des am 29. Ottober 1826 hierselbst verstorbenen, aus Teutendorf gebürtigen Hans Ehlens hinterlassenen Wittwe, sei es aus dem vom letztgenannten Hans Eh— lers unterm 25. Januar 1805 errichteten, am 2. Novbr. 1826 publizirten und am 7. Dezbr. 1826 konfirmirten Testamente,

welchem zufolge der Testator, für den Todesfall sei⸗ ner zur Üinniversal⸗Erbin eingesetzten Ehefrau sei⸗ nen Erben die gesetzlichen Acht Schillinge Vier Pfen⸗ nige, nebst 390 Mi. an Erbgut und seiner Ehefrau Erben deren Eingebrachtes vorbehältlich die gleich mäßige Vertheilung des alsdann noch vorhandenen . unter seine und seiner Ehefrau Erben ver—

ügt hat, sei es in Bezug auf eine, in dem gedachten Nachlasse vorgefundene, auf den Namen des Asmus Ehlers, vor— ern Bruders des weil. Haus Ehlers, lautende Obligation hiesiger Stadtlasse d. d. 19. Januar 1797 über Ct. Mf. 350 Term. Weihnacht 25 pCt. oder aus irgend einem anderen Rechtsgrunde Erbrechte

oder sonstige Ansprüche und Forderungen geltend zu machen gemeint sind, schuldig erkannt werden, solche ihre Ansprüche und Forderungen seüllsmn am 9. Januar 18435 im hiesigen Niedergerichte anzumelden und dar= zulegen, unter dem Nechisnachthtile, daß diejenigen, welche sich nicht gemeldet, mit ihren Ansprüchen und Forderungen für immer präkludirt, der Nachlaß an die angemeldeten und legisimirten Erben dem obgedachten

8 iger. 2 allein zu der vorerwähnten Stadtkasse-Obligation be— rechtigt anerkannt werden sollen.

Actum Lübeck im Niedergericht, den 25. Nov. 1843. In sidem Wibel, Dr.

. . 5 6 Literxarische Anzeigen. Neue Subseriptions-— Eröffnung! 8 ö 2 ; 5 7 122 ale * 7 * Rotteck, Allgemeine Geschichte. 225 9 Bände, gr. 8. 15te Auflage, dritter Stereotyp-Abdruck. 40 Lieferungen 3 33 Sgr. ohne Illustr.

10 Lieferungen à 5 Sgr. mit 20 Illustr. Wöchentlich Eine Liefer. in Umschlag, geh. erschlenen sind 10 Lieferungen.

Rabatt kann auf die bemerkten Preise nicht in An⸗ spruch genommen werden. Alle Buchhandlungen nehmen Subscriptionen an, in

Bein e Gropiussche Buch- und Kunsthandlung, Königl. Sauschule

Laden Nr. 12. Braunschweig, Februar 1844.

3eorge Westermann.

So eben ist im Verlage der Sch midtschen Buch⸗ handlung in Nordhausen erschienen und be

Alexander Duncker, Königl. Hof- buchhändler, in Berlin, Französische Str. Nr. 21, vo rräthig:

Die preußische Paß-Polizei— laan Verwaltung.

Sostematisch dargestellt von K. X. Rauer. 9. Bogen in gr. 8. brosch. 15 Sgr. Das Werfchen enthält nicht nur eine sehr sorgfältige Zusammenstellung aller Gesetze und Restkripte über das Paßwesen, sondern auch eine auf die selbe gegründete systematische Uebersicht der das Ver fahren der Paß-Polizei besonders leitenden Grundsäße, nach welchen das enen in den preuß. Staaten verwaltet wird, und ist sonach den sonst hierher gehö⸗ rigen bändereichen Compilationen weit vorzuziehen.

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Da meine fortdauernde Kränk⸗

lichkeit es mir unmöglich macht, meiner Sortiments-Musi— kalienhandlung die nöthige Aufmerksamkeit und Thätigkeit zu widmen, so beabsichtige ich, dieselbe an einen thätigen Ge— schäftsmann abzugeben und mich von jetzt nur allein auf mein Verlags⸗Geschäft zu beschrän⸗ ken. Reelle Käuser wollen sich mündlich oder schriftlich direkt an mich wenden.

Berlin, im Februar 1544. Carl Pac, B ain sihu le v6.

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limitation de diamants. Künstliche Diam anten. Das Lager U. d, Lin⸗ den Nr. 67 part erre empfängt monatlich eine direkte Sendung von Paris, enthaltend die neue sten Muster. Die Februar-Sendung enthält namentlich eine Auswahl der geschmackvollsten Ringe von Diamanten, Rübinen und Smaragden. Die Steine sind von bester Qualität.

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Hierdurch berhre ich mich ergebenst anzuzeigen, dals ich am Freitag den 1. März c. im Saale des Hotel de Russie die vierte Soirée musicale à la Strauss veranstalten werde.

Das Programm wird das Nähere mittheilen. Billets à 15 Sgr. sind in der 15bI. Musikhandlung der Herren Bote C Bock, Jägerstrasse No. 42, und Abends an der Kasse à 20 Sgr. 2u haben

Joseph Gung!l.

Das Abonnement beträgt:

2 Üthlr. sür Jahr.

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8 Rthlr. 1 Jahr. in allen Theilen der ilonarchie ohne Preiserhöhung. Insertions- Gebühr für den Kaum einer Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr. ;

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Alle Post-Anstalten des In- und Auslandes nehmen Sestellung auf dieses glalt an, sür Gerlin die Expedition der Allg. Preuss. Zeitung: Friedrichsstrasse Ur. 72.

nhalt.

Amtlicher Theil.

Inland. Breslau. Verein für Blinden Unterricht. Stralsund. Zulassung von Handwerkern zu der Vorbereitungs-Anstalt für Lehrer auf dem Lande.

Deutsche Bundesstaaten. Bayvern. München. Hofnachricht. Vollendung der Ludwigekirche und der Basilila. Bamberg. Festlich keiten. Abordnung der Stadt Hof. Grh. Hessen. Barm— stadt. Verordnung uͤber das Aufsuchen von Waaren-Bestellungen.

Gieß en. Direktor Schleiermacher 4. Sachsen⸗Kobu 194 6Go

tha. Gotha. Bericht der Armen Kommission. Freie Städte. Ham burg. Unterbrechung der Schifffahrt. J

Frankreich. Paris. Beendigung der Diskussion des Jagdgesetzes. 2 der Dyzositions . Presse über die Besitznahme von Staheiti. 2 htes. Briefe aus Paris. (Die Debatten über das Jagdgesetz; ehen, . Hafen zu Toulon. Der Bischof von Montpellier und die legitimistischen Wahlen; der Verkauf des Eonstitutionnlel

Belgien. Brüssel. Verhandlungen in der ie 96 5 '. 2 nn e; gien h hesen Nepräsentanten⸗Kammer

Schweden und Norwegen. Stockholm. Befinden des Könias

Spanien. Paris. Telegraphische Nachrichten aus a, J . gan von den Infurgenten verlassen. Der Graf Bomfim verhaftet r a ben aus Paris. (Adresse der Grandezza von Spanien! 6 * gin; die Reise der Königin-Mutter.) J

Portugal. London. Näheres über die Militair-Insurrection von Tor— res Novas. Bevorstehender Kampf bei Castello Branco. Ruhe den übrigen Provinzen. ,,

Eisenbahnen. Breslau. Bahn von Krakau nach Berun. Stutt⸗ gart. Keine Staats-⸗Obligationen wegen Eisenbahnen. . Schreiben 16 Paris. (Modification des Gesetzes von 1842; Mittelweg in d i . wegen der Betheiligung des Staats bei den Eisenbahnen; ö.. e. a. den Eisenbahn⸗Statistik.) .

Handels⸗ und Börsen⸗Nachrichten. Berlin.

Börse. Köni berg, Magdeburg und Hamburg. Marktbericht. ,,

Paris. Börse.

S Auctions-Saison i Faris. Der Ueber kJ

. dots über die Nil-Katarakten von Assuan. Zur Litergtur der Baufunßt.

Beilage.

Amtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: 3 Dem Bezirks Feldwebel Winkelmann, vom Zten Bataillon Schneidemühls 14ten Landwehr-Regiments, das Allgemeine Ehren— zeichen zu verleihen; und j Allerhöchstihren Konsul in Friedrichshafen, Kaufmann P. J. Kall, zum Kommerzien-Rath zu ernennen. . 3

nahim che. The Inland.

Breslau, 22. Febr. (Br. 3.) Der schlesische Verein für Blinden-Unterricht veröffentlicht den fünfundzwanzigsten Jahres-Bericht

2b

über seine Wirksamkeit. Die Anstalt verpflegte und unterrichtete am Schlusse, des Jahres 1842 23 männliche und 13 weibliche Bllnde; außer diesen empfing noch ein Knabe aus Breslau unentgeltlichen Schul- und Gesang-Unterricht, ohne in der Anstalt zu wohnen. Neu aufgenommen sind im Laufe des Jahres 8 männliche und 3 weibliche Blinde, so daß im Jahre 1843 332 männliche und 16 weibliche Blinde die Wohlthaten der Anstalt genossen haben. Gestorben ist ein Mädchen. Der Schulunterricht wurde zu Theil 20 Knaben und? Mädchen; davon gingen beim Beginn des neuen Lehrkursus am 1. August C. a. in die Klasse der Erwachsenen über: 7 Knaben und 1 Mädchen. Instrumental— Musik-⸗Unterricht empfingen 17 männl. und 35 weibl. Blinde; den Ge— sang⸗Unterricht alle dazu Befähigten; im Betriebe von Handarbeiten wurden sämmtliche Zöglinge unterrichtet. Eingesegnet wurden 1 Knabe evang. und 1 Knabe kathol. Konfessson. Von den Zöglingen starb , 2. schieden wegen Krankheit aus, 5 wegen abgelaufener Lehrzeit. Von diesen war 1 männl., 7 weibl. Geschlechts, so daß am Ende bes Jah⸗ res 1843 noch 31 männl. und 9 weibl. Blinde, inkl. 1 Schulgängers als Bestand verblieben sind. ö

Stralsund, im Febr. Zu Ostern dieses Jahres beginnt in der hiesigen Vorbereitungs-Anstalt für Lehrer an den Neben-Schulen auf dem Lande ein neuer einjähriger Kursus; in diese Anstalt werden auch junge Handwerker aufgenommen, und die hiesige Königl. Regie⸗ rung fordert deshalb diejenigen jungen Handwerker, welche an dem Unterrichte Theil zu nehmen wünschen, auf, sich un ker Beibringung eines Sitten-Zeugnisses, eines ärztlichen Zeugnisses und einer Bescheinigung über ihre bisherige Vorbildung, so wie über die vollständige Erler nung ihres Handwerks, anzumelden. ;

Ausland.

Deutsche Bundesstaaten.

Bayern. München, 18. Febr. (N. C.) Gestern war Kammerball bei Hof. Für das große Publikum endigen die öffent— lichen Karnevals Belustigungen morgen mit einer dritten Redoute im Odeon. Das Gerücht von der angeblich gestern früh erfolgten Abreise des Fürsten Ludwig von Wallerstein war voreilig. Se. Durchlaucht ist noch hier anwesend. Die feierliche Einweihung und Eröffnung der nunmehr in allen ihren Theilen vollendeten Ludwigs—

Kirche ist dem Vernehmen nach auf den 25. August d. J. fe esetzt. Auch die Basilika wird . Jahr im 3 . ö. 63 durch ihrer Uebergabe an die betreffende Gemeinde entgegengeführt werden. Briefe aus St. Petersburg vom neuesten Datum bestä⸗ tigen die frühere Nachricht von dem zu erwartenden Besuche des Herzogs von Leuchtenberg hier.

Bamberg, 21. Febr. (Fr. M.) Gestern wohnten Ihre Königl. Hoheiten der Kronprinz und die Kronprinzessin der vormit⸗ tägigen Theater-Vorstellung bei; Abends war zum Beschlusse des Faschings kleiner Ball mit Souper bei Hofe, wozu einige 60 Per⸗ sonen Einladung erhalten hatten. Eine Deputation der Stadt Hof bestehend aus dem Bürgermeister von Oerthel, den Magistrãts . Räthen Laubmann und Petermann und dem Vorstande der Gemeinde-Bevoll—

Februar

1844.

mächtigten Advokaten Lunkenbein, welche zur ehrfurchtvollsten Begrü⸗ ßung Ihrer Königl. Hoheiten hierher gekommen, wurde von Höchst⸗ denselben huldvollst empfangen.

Grh. Hessen. Darmstadt, 22. Jebr. Das heute erschienene Regierungs⸗-Blatt Nr. 9 enthält: J. Großherzogliche Verord⸗ nung vom 2. Februar, das Aufsuchen von Waaren-Bestellungen durch Handels⸗Neisende betreffend. Um den Beschwerden abzuhelfen, welche über die Art und Weise des Aufsuchens von Waaren⸗—Bestellungen durch Handels Reisende auf Proben und Muster erhoben worden sind, wird verfügt: 1) Den Handels-Reisenden ist forthin nur gestattet, auf Proben und Muster, welche sie bei sich führen, Bestellungen zu suchen und Geschäfte zu machen: a) bei Kauf⸗ und Handelsleuten in Ansehung derjenigen Waaren, womit dieselben einen offenkundigen und erlaubten, Handel treiben; b) bei Fabrikanten und Gewerbtrei⸗ benden in Beziehung auf diejenigen Gegenstände, deren diese zu ihrem Geschäftsbetriebe bedürfen. 2) Dagegen ist den Handelsreisenden das Aufsuchen von Waarenbestellungen bei anderen Personen als den unter 1 genannten, gänzlich verboten. Diese Bestimmung gilt auch von denjenigen Reisenden, welche mittelst Herumgehens von Haus zu Daus Suhscriptionen oder Pränumerationen auf Bücher und sonstige Druckschriften einsammeln. 3) Eine Ausnahme hiervon sindet nur in Ansehung der Bestellungen auf Wein statt, welche auch fernerbin ohne Beschränkung auf gewisse Personen gesucht werden können. Wer den vorstehenden Bestimmungen zuwiderhandelt, ist mit einer Polizei- strafe von 10 bis 50 Fl. zu belegen.

Gießen, 15. Febr. (Allgem. Ztg.) Vorgestern starb Hr. L. Schleiermacher, Direktor des Ober⸗Bau⸗Kollegiums und des Großherzoglichen Museums in Darmstadt, an einer Lungen-Entzün⸗ dung. In diesem Manne verliert das Land eine seiner edelsten Zier⸗ den. Mit der größten Anspruchslosigkeit und Einfachheit vereinigte Schleiermacher die tiefsten und umfassendsten Kenntnisse seines Faches; seine 1822 erschienene „analgtische Optik“ stellt ihn in die Reihe der größten Mathematiker und Physiker Deutschlands; das durch ihn in , n, n ,. ist durch seinen Reichthum an den schönsten von ihm erfundenen Apparaten enner i hohen Grade lehrreich. 4. .

Sach sen-Koburg-Gotha. Gotha, 24. Febr. ;

Ein öffentlicher Rechenschafts-Bericht der ß an, über die Verwaltung der unter ihrer Leitung stehenden Wohlthätig⸗ keits-Anstalten hebt mit folgender, wohl auch für andere Städte be— herzigungswerthen Bemerkung an: „Für den, der arbeiten kann und will und ordentlich arbeitet, ist hier ausreichender Verdienst und jede desfallsige Klage auf Täuschung und Unwahrheit begründet. Keine Gemeinde ist aber wohl reich genug, um auch diejenigen zu unter⸗ stützen, die arbeiten können, aber nicht wollen. Eine Unterstützun dieser Klasse ist eine Versündigung gegen die wirklich Bedůrfti 3) und erzeugt Unordnungen aller Art.“ Aus dem Berschte i geht erfreulich hervor, daß die Aussagen der eigentlichen 16 men-Kasse, bei Festhaltung vorstehenden Grundsatzes, nicht im Stei⸗ gen begriffen sind. Sie betrugen sogar im Jahre 184 über 1200 FRithlr. weniger, als zehn Jahre früher, wie eine Vergleichung mit

dem Armen- Bericht vom Jahre 1831 erkennen läßt. Es wurden im

Stand der Auetions-Saison in Paris.

Versteigerungen von modernen Bildern und Zeichnungen aus Kunsthändler-Maggzinen und dem Schicklerschen Nachlaß.

2. Paris, im Febr. In der pariser Vergantungs-Offizin herrscht jetzt keine so sieberhafte Rührigkeit, als vergangenen Winter, wo man sich um die Versteigerungs⸗Lokale und Auctionstage riß, weil man den Augen⸗ blick wahrnehmen wollte, wo Ler öffentliche Verkauf der Gallerie Aguado einen großen Zusammensluß von Kunsthändlern und Kunstliebhabern her— beigezogen hatte. Aus einem nach unseler Sammlung von Versteigerungs— Katalogen gemachten Ueberschlage ergiebt sich, daß die letzte pariser Auctions—⸗ Saison 18.009 Gemälde und Handzeichnungen alter Meister zu Verkauf gebracht, worunter Dutzende von Raphaels, Michel Angelos und Correg— gios und Hunderte von Rubens, van Docks und Rembrandts. Nach einer solchen Ueberschwemmung des Kunstmarktes ist es kein Wunder, wenn dies Jahr die Wasser anfangen, sich wieder zu verlaufen und nach und nach das nackte, kahle Erdreich zum Vorschein kommt. Zwar vergeht kein Tag ohne eine Veisteigerung von Kunstgegenständen; die grelle Stimme des Auctions-Kömmissarius, schreit in das murmelnde Gesumme der Käufer ihre ewigen Wiederholungen: On n'en veut plus Ferne no 1 vais adjuger; und der weiße Elfenbeinhammer entscheidet, in athemloser Stille niederfallend, die Zuschläge.

Für die Gallerie des Marquis de las Marismas, die Sammlungen des Prinzen von Canino, des Baron Noger und des Baron Denon, die Ka— binetie der Herren P. Perier, Mainmare, Farbin-Janson, Didier-Petit Brown, Robert Dümesnil, Tardieu, welche voriges Jahr zu öffentliche Versteigerung kamen, haben wir diesmal gehabt die „berühmte“ Gemãlde⸗ Gallerle des Hauses Beltraim zu Cremona, die Sammlung Braschi von Nom und eine Auswahl von „Bildern ersten Ranges“ aus den Kabinetten der Herren . J. Z. von Brügge, Gent und Amsterdam. Aber Jedermann weiß, daß diese angeblichen Hinterlassenschaften berühmter Männer und Fa⸗— millen des Auslandes aus der Luft gegriffen und von hier ansässigen Händlern und Brocanteurs zusammengestoßen sind, die auf der Lauer stehen und im Anschlage liegen, sich um die wenigen guten Bilder, die sie zu Verkauf gegeben, mit den Liebhabern hitzig zu streiten, daher es diesen nicht zu verargen, wenn sie die Knoten ihrer Bötse so fest als möglich an—⸗ ziehen. Soll eine Versteigerung Glück machen, so ist die erste unerläßliche Bedingung, daß der enischieden ausgesprochene Wille des Besitzers der feil= gebotenen Kunstsachen, Alles, gleichviel zu welchem Preise, loszuschlagen, eine bestimmt ausgemachte Thatfache für den Käufer ist. Darum fallen die durch schnellen Glückswechsel, Tod oder Erbschaft herbeigeführten Versteige= rungen immer am besten aus. In den vorjährigen Auctionen gingen die aus berühmten Kabinetten herrührenden Bilder wirllich zu höheren Preisen weg, als wofür sie ursprünglich angekauft worden, wogegen in den jetzigen Versteigerungen die früheren Ankaufspreise nicht erreicht, geschweige denn überstiegen werden; und wenn die Gemälde einigermaßen hoch hinaufgehen, merkt man gleich, daß die Steigerung forcirt ist, weil, die in einen schlim⸗ men Handel verwickelten Verkäuser gezwungen sind, mitzubieten, damit ihre Waare einen gewissen Marktwerth behält. Der Käufer, der mit Konkur=

renten zu thun hat, die ihm nur zu theuren Preisen das Feld räumen und entgegengesetztenfalls nichts weiter riskiren, als die Auctions-Gebühren, ist zu sehr im Nachtheil und besucht entweder die Versteigerung lieber gar nicht oder geht bloß der Neugierde halber hin, wenn er eine solche Schule der Künste durchmachen muß. Er will wohl bisweilen einen tollen Liebhaber⸗ streich begehen und ein mächtiges Geld an ein Bild verschwenden, aber er will nicht dazu genöthigt sein. An italienische Gallerieen glaubt hier schon seit geraumer Zeit Niemand mehr, und gegen Sammlungen, welche französische oder belgische Schildereihändler aus Holland einführen, ist man sehr auf der Hut, da allgemein bekannt, daß seit der ersten französischen Revolution, bei der zunehmenden Kunstliebhaberei in England und bei dem abnehmenden Wohlstande in den Niederlanden, Holland, Flandern und Brabant längst von guten Gemälden ausgeleert sind.

Dazu kommt noch, daß die hiesigen Kunstliebhaber, aus leicht begreiflichen und recht löblichen Gründen, nicht viel halten von Bildern, die in Paris von neuem ausgebolen werden, nachdem sie durch ganz Europa von Kunstmarkt zu Kunstmarkt geschleppt worden; man hat es nicht gern, daß mit geliebten Dingen zu viel Schacher und Hausirhandel getrieben wird, und schöne Bilder verlieren, wie schöne Frauen, ihren Reiz und Werth, wenn sie durch zu viele Hände gehen. So viel ist gewiß, daß ein Bild aus einem Kabinet, worin es dreißig Jahre geblieben, einen sehr hohen Preis erreichen kann; fährt es dann aber in den Kisten eines Händlers auf allen europäischen Kunstmärkten herum, so ver⸗ liert es an seinem Werth und fällt im Preise. Nicht Alles bei dieser Erscheinung ist Gefühlssache. Ungeachtet aller angewandten Künste und Feinheiten sind darum die setzigen Versteigerungen doch durchweg schlecht eingeschlagen und die sie veranstaltenden Händler genöthigt, gewesen, ihre Bilder größtentheils wieder anzukaufen. Nur eine letzthin abgehaltene Ver— seigerung von Oel- und Aquarellbildern lebender oder wenigstens erst kürz= lich verstorbener Meister macht davon eine Ausnahme und sst den Brocan— keurs überaus wohlgelungen. In Eimangelung der zukünftigen Jahrhun— derte, die sie mit den alten Kunstsachen in einen Rang stellen werden, können die neueren Bilder immer zufrieden sein mit den Bewei⸗— sen von Anerkennung und Hochschätzung, die sie schon von der Gegenwart erhalten. Die eben erwähnte Auction vom 58ten und gien d. und die Versteigernng der Gemälde und Zeichnungen aus dem Nachlasse des reichen Herrn Schickler, die am 19ten und 12ten stattfand, bestätigten durch den Wetteifer der Liebhaber, sich diese Kunst-Erzeugnisse um erlleck= liche Preise zu verschaffen, die Gunst und das Ansehen, worin die Werke der neueren Schule bei dem kunstliebenden Publikum stehen. Die Kataloge von modernen Bilder⸗Sammlungen sind im Ganzen abscheulich abgefaßt; oft ist weder der Name des Malers, noch der Gegenstand des Bildes ver= zeichnet; die Angabe der Maße fehlt ganz, was, meines Bedünkens, doch viel interessanter zu wissen und zu lesen wäre, als die schwülstig lächerlichen Beschreibungen von den unerhörten Vorzügen jämmerlicher Bilder. Leute don Geist, Geschmack und Kenntnissen befassen sich hier nicht mit Eren, d. von Gemälde Verzeichnissen, und das ist sehr zu be⸗ an, j ö. den Bilder Liebhabern geschähe damit ein außerordentlicher ö. 4 en, hee, man ihnen den geschworenen Sachverständigen, und nament- lich seine unbringende Prosa, ersparen wollte. Wahrhast gute und gediegene 3 lönnen das Katalog-Rothwälsch und das i gf n fh! mit em sie in der Regel nichts gemein haben, füglich entbehren, und werden

am würdigsten gepriesen, wenn man einfach ihren Meister, ihr Süjet, ihr Größe ö. Herkunft namhaft macht. Wir nennen , . interessanteren Bilder aus jenen beiden Versteigerungen, mit Beifügung der Verkaufspreise, die auswärtigen Liebhabern neuer französischer Bilder beim Ankauf als Leitfaden dienen können. Aus der Versteigerung der Rue des Jeuneurs sind zu erwähnen: Bonington. Küstengegend am Meer; im Vordergrund ein Fischerboot mit vieler Mannschaft. Ein sehr anziehendes Seebild .... 2300 Fr.

Dieser englische Künstler ist im Jahre 1828 im 25sten Jahre seines Alters, leider zu früh für die völlige Ausbildung seines vielseiligen, bedeu⸗ tenden Talents, gestorben. Er bildete sich hauptsachlich in Paris und war bei seinen Lebzeiten bei der dortigen Kunstwelt in seiner Person eben so allgemein an—⸗ gesehen und beliebt, als in seinen Bildern. Die Franzosen rechnen ihn daher auch gern zu ihrer Schule und bedauern den frühzeitigen Verlust eines so hoffnungsvollen jungen Künstlers, der schon in seinen Jünglings— jahren Werke geliesert, die durch ihre Annehmlichkeit für den Kunstfreund immer Werth behalten werden. Als Landschafts-Maler behauptet Boöning⸗ ton einen ehrenvollen Platz unter den Künstlern seines Vaterlandes, und einige seiner Bilder können sich mit dem Gelungensten messen, was die neueste englische Schule hervorgebracht. Seine Werke sind nicht zahlreich und vielleicht darum mit so sehr geschätzt und theuer. Carpenter hat eine Reihe von 24 Stichen nach Boningtonschen Bildern erscheinen lassen die zum Theil Eigenthum des Herausgebers sind; einige andere befinden sich in den Kabinetten des Marquis von Lansdowne, des Herzogs von Bedford und bei verschiedenen Liebhabern zerstreut. Seine besten Bilder sind Land- schaften, worunter diejenigen, in welchen sich See und Land in die Lein⸗ wand theilen, durch den malerischen Reiz und die Anmuth der Behandlung am meisten anziehen. Seine Zeichnung ist zart und wahr, seine Farbe klar und harmonisch; doch kann man nicht wohl in Abꝛede stellen, daß es ihm an Kraft, Nachdruck und Umfang gebricht, daß seine poetischsten Motive nicht entschieden und energisch genug hervorgehoben sind, und daß seine Naturscenen ein zu stark naturalistisches Gepräge an sich tragen, welches indeß durch ein brillantes Kolorit einigermaßen gehoben und zu einem poetischen Anflug gesteigert wird. Dafür besitzt, Bonington im höchsten Grade das Geschick, seine Landschaften mit glücklichen und charakteristischen Staffagen zu beleben. Seine Aquarell-Bilder sind zwar häufiger, als seine Oelbilder, stehen aber nichtsdestoweniger in hohem Preise, besonders seine Ansichten aus Venedig, wo er sich längere Zeit aufhielt und viel nach der Natur skizzirte und zeichnete.

Géricgult. Studie eines Schimmels, der dem Kaiser Napoleon zugehörte. Ein kleines Bild von feiner Ausführung. 605 Fr.

Greuze. Portrait der Sophie Arnould, von schönem Gesü Verständniß in der Farbe, in einigen Theilen nicht ö beendigt ö * nesweges ein ausgemachtes Bildniß jener Tänzerin. 7906 Fr. Das Portrait der Madame Dübarri, angeblich von demselben Maler, ein tüchtig gemaltes Bild, aber gewiß nicht von Greuze, sondern eher von Nattier oder irgend einem anderen Maler jener Zeit. 1500 Fr.

Ingres. Heinrich IV. mit seinen Kindern und der spanische Ge⸗ sandte. Von Prud'homme gestochen. 355690 Fr. P. Delaroche. Die Söhne Eduard's, eine verkleinerte Wiederholung des großen Bildes im

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