1844 / 63 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

. .

welchen böse Leidenschaften uud individuelle Interessen als einziger Hebel

6 ĩ ö üickli ise die Gesinnungen nicht, noch können es glücklich erweise die

der r Nation sein, welche wesentlich dem Throne ergeben und

ischlosfen ist, die constitutionelle Chante aufrecht zu halten. Ich vertrgut

n ne nen auf ihre Loyalität, auf ihre Einsicht, auf ihre erworbene Er⸗

fab ung, überzeugt, daß sie den Täuschungen, durch welche man sie zu hin⸗

se derstehen wird. . lach e n . Ich auf die Disziplin und den guten Geist des getreuen Heeres, an das sich tolltühnerweise die Nebellen zu wenden lagen, und dessen Verhalten ihnen die schlagendste Antwort geben wird, jndem es, wie es seine Pflicht ist, den Thron und die vaterländischen In- stitutionen vertheidigt, die es mit se großem Ruhme und um den Preis sof eder Anstrengungen bereits in dem hartnäckigem Kampfe triumphiren machte, ken es unter den Befehlen Meines erhabenen Vaters glücklichen Andenkens

bestanden hat. = : ; 1

Portugiesen! Es schmerzt Mich, daß eine kleine Zahl von Individuen eines so tapferen und lovalen Heeres unbedachtsamerweise sich hat fortreißen lassen, die Ruhe des Landes zu stören; diese Krisis wird indeß kurz und ihr Ausgang glücklich sein, wenn, wie Ich hoffe, die Eigenschaften sich geltend machen, welche die portugiesische Nation auszeichnen, die Ordnung wird triumphiren, die Anstifter gezüchtigt werden, ohne daß jedoch die Königliche Nachsicht dem Getänschten fehlen soll, die, ihre Verbrechen bereuend, schleunig zum Gehorsam gegen die Gesetze zurückkehren. Gegeben im Palast Necessidades, den 7. Februar 1814.

(Gez.) Ich, die Königin. (Gegengez.) Der Herzog von Terceira.“

Hierzu nachträglich noch die Notiz, daß die Rebellen zu Castello Branco sich 8, 00,000 Reis bemächtigt haben, die sich in den öffent⸗ lichen Kassen daselbst befanden, so wie des Couriers, der von dort nach Abrantes geht. Sie schlugen dann die Richtung südlich gegen Montalvan zu ein.

hereinigte Staaten von Uord Amerika.

CO New⸗NMork, 2. Febr. Der Senat fährt fort, von der durch die Constitution ihm verliehenen Gewalt der Bestätigung oder Verwerfung der durch den Präsidenten in der Zwischenzeit zwischen den beiden Sessionen vorgenommenen Ernennungen in einer wahrhaft bedauerlichen Weise Gebrauch zu machen. Das Schicksal des zum Marine⸗Secretair ernannt gewesenen Herrn Henshaw hat nun auch die Herren Porter und Spencer getroffen, von denen der erstere zum Kriegs- Secretair, der letztere zum Richter am obersten Tribunal er— nannt war. Die Hoffnungen des Herrn Spencer, besser wegzukom⸗ men, sind also auch getäuscht worden. Bei dem Skrutin des Sena— tes hatte Herr Porter nur drei Stimmen im Ganzen für sich: für Herrn Spencer erklärten sich 21 weiße, gegen ihn aber 27 schwarze Kugeln. Aber Herr Spencer war so klug, seine Stelle als Schatz⸗ Secretair nicht förmlich niederzulegen, so lange er nicht wußte, ob ihn der Senat in der eines Richters am obersten Tribunal bestätigen werde. Er bleibt also Secretair des Schatzes.

Herr Spencer ist nach dem Eingeständnisse aller Parteien

eine der bedeutendsten Kapazitäten der Vereinigten Staaten; seine Kenntnisse im Finanzwesen, in der Jurisprudenz und

in der eigentlichen Verwaltung werden für außergewöhnlich umfassend angesehen; allein beide Parteien beschuldigen ihn der Immoralität, da er die Hoffnungen beider getäuscht hat, und ein Blatt berichtet, der Richter Thompson habe, als man vor seinem Tode ihm noch Herrn Spencer, als ausersehen, sein Nachfolger zu werden, genannt habe, ausgerufen: „Dafür behüte euch Gott! Der ist ein schlimmer Mann!“

Der Senat soll entschlossen sein, eben so unerbittlich zu verfahren gegen Herin Wise, der zum Gesandten in Brasilien, und gegen Herrn Caleb Cushing, der zum Gesandten in China ernannt wurde. Dem Letzteren kann man nicht verzeihen, daß er erklärt hatte, die Verwaltung werde in dem Kampfe um die Präsidentschaft die Wage halten, und er werde diejenige der beiden Parteien unterstützen, die seine Gunst zu verdienen wisse. Die Whigs haben erklärt, das heiße die Regierung gewissermaßen zur Versteigerung ausbieten, und waren sehr erfreut, diesen Vorwand zu finden, hinker welchem sie ihren Groll über den Abfall des Herrn Cushing verbergen vermögen. Herr Cushing ist ein Mann von umfassendem Wissen und von einem Pri⸗ vat⸗Charakter, der von jedem Flecken rein ist. Niemand ist mehr ge— eignet dazu als er, die amerikanischen Interessen im himmlischen Reiche wahrzunehmen. Seine Zurückrufung wäre diesen Interessen verderb— lich, die auf solche Weise neuen und unerfahrenen Händen anvertraut würden; allein was kümmern sich die hochweisen Politiker hier um dergleichen Erwägungen? Die Politik, wie sie die Herren Gesetzge⸗ ber von Washingion verstehen, besteht in einem Geiste der Kokterie und der Kamaraderie, ünd was nicht zu diesen gehört, dafür kennt man kein Erbarmen. Allerdings eine fatale Auslegung des Wortes Politik! Was Herrn Wise betrifft, auch einer von der Whigpartei Erkommunizirten, weil er einer der wenigen Freunde des Herrn Tyler geworden ist, so war es fast ausgemacht, daß man gegen ihn Gnade üben würde, weil er sich mit dem Ministerposten in Brasilien statt jenes in Frankreich begnügen wollte, für welchen letzteren er lange sich alle Mühe gegeben hatte; allein die Nachsicht des Senats wurde ihm, wie es scheint, ebenfalls entzogen, weil er sich in einen Streit zwischen den Repräsentanten und den Journalisten gemischt, und mit Verachtung von dem Whig⸗Journalisten Herrn Sargent ge— sprochen hatte. Es ist daher wahrscheinlich, daß man ihm nichk einmal den Ministerposten in Brasilien lassen wird. Das Resultat dieses Nonfliktes zwischen den Prärogativen des Senats und senen des Prä⸗ sidenten wird sein, daß am obersten Tribunal eine Nichterstelle, und im Kabinet zwei Secretairstellen unbesetzt und also Privat- und öffentliche Interessen benachtheiligt werden.

Dieses Resultat ist thatsächlich und grundsätzlich zu bekla— gen. Sicherlich hat die amerikanische Constitution, indem sie drei verschiedene Gewalten schuf, gewollt, daß jede von der anderen in gewissem Grade unabhängig sei. Sie hat dem Präsidenten die Wahl seiner Räthe gelassen, und das ist logisch, denn da der Präsi⸗ dent für seine Akte verantwortlich ist, so wäre es unbillig, ihm den . zu wollen, daß er sich mit Männern umgebe, die fn ĩ . genießen. Die Constitution giebt allerdings dem

2 warf Recht der Bestätigung der von dem Präsldenten getroffe⸗ hne 1 aber offenbar ist dieses Recht nur accessorisch im Ver⸗ a 2 . anderen, es soll den Präsidenten kontrolliren, aber ij . Der Senat darf der Natur der Sache nach nur nercf in tin n nur im Falle notorischer Unfähigkeit oder Im—= e ,,. ĩ i en Lavon Gebrauch machen; eine Anwendung des⸗ em we. un Politischer Meinungsverschiedenheit oder Antipathie de 'äbrauch desselben, dadurch wird die Regierung in die Händ

* Senans gelegt, die esezgeb gierung in die Hände

öichende, unde s amel Jeseßgebende Gewalt greift über in die voll eht Zwietracht und Verwirrung. Was würde

XB. daraus wer ) Weffe bela mpfn tus wenn der Präsldent nun den Senat mit gleicher

; d ihm ; 1 Männer vorschla . steis nur gerade diefelben gehässigen Constitution die u e ler könnte noch nach der

bis 2 is zum Ende refer gerie ger Sesston beizubehalten, und nach der⸗ kommenden Sesslon int Am ren ir, so daß sie bis zu der 6 endlos werden und unfehlbar zur de gr n se den eg gänd⸗

unfähig, je zu dicsem Crnem zn schiesent fahren der üer

381 nicht zu thun. Seine Mäßigung ist die beredteste Antwort auf die Leidenschaftlichkeit der Senatoren.

Sisenbahnen.

Ratibor, 26. Febr. Heute erhielt ein für unsere Provinz und für ganz Deutschland hochwichtiges Unternehmen seine feste Be—⸗ gründung. Die erste General⸗Versammlung der Gesellschaft der Wil⸗ helms-Bahn (Kosel⸗Oderberger) fand unter dem Vorsitz des bisheri⸗ gen Präses des Comité“s, Fürsten Lichnowsky, statt.

Zunächst hatten sich diejenigen Zeichner, welche nur unter der

Bedingung einer 31 procentigen Jinsen-Garantie gezeichnet hatten, zu erklären, ob sie, da der Staat diese nicht bewilligt, dennoch, und zwar unbedingt, Zeichner, resp. Mitglieder, der Gesellschaft zu bleiben entschlossen wären. Einstimmige Bejahung folgte dieser Frage. Die nach Lösung dieser Prinzipal-Frage constituirte Gesellschaft faßte nunmehr folgende Beschlüsse: Die unter erschwerenden Bedingungen zugesicherte Garantie des Staates für 3 pCt. Zinsen wurde einstimmig abgelehnt, und, da fernere Konzessionen nicht zu gewärtigen, der Bau ohne staatliche Garantie vorgezogen.

Zwei Bahnlinien waren im Vorschlage. Die eine geht von dem Bahnhofe der oberschlesischen Bahn zu Kandrzin bei Koͤsel, auf der rechten Seite der Oder, zur österreichischen Gränze an dem Olsaflusse unweit Oderberg, Ratibor in einer Entfernung von ungefähr 800 Ruthen lassend. Die andere Bahnlinie überschreitet die Oder bei Ratibor, geht dicht an der Stadt vorbei und am linken Oder- Ufer . bis nach Oderberg. Einstimmig wurde die letztere Richtung heliebt.

Die an der Versammlung theilnehmenden Ratiborer konnten sich nicht erwehren, der Abstimmung lauten Beifall folgen zu lassen.

Die Ablehnung der Staats-Garantie und in Folge deren der Theilnahme des Staates zu „, des Anlage⸗Kapitals, so wie die durch Annahme der Bahnlinie am linken Oder-Ufer vermehrten Baukosten, machten die Erhöhung des ursprünglich für die Linie am rechten Ufer veranschlagten Anlage ⸗-Kapitals von 900,000 Rthlrn. nöthig. Nach Mittheilung der von dem Spezial-Ingenieur der Ober⸗Schlesischen Bahn, Lieutenant Hoffmann, entworfenen generellen Anschläge fiel der einstimmige Beschluß dahin aus, das Anlage⸗Kapital auf 1,200,000

/ Rthlr. festzusetzen.

Ueber die nach dem vorstehenden Beschlusse noch erforderlichen 00,000 Rthlr. wurde einstimmig in der Art verfügt, daß sie durch Ausgabe neuer Actien gedeckt werden sollen, bei welcher aber nur die schon angenommenen Gesellschafts-Mitglieder nach einem von dem Herrn Bürgermeister Schwarz entworfenen Plane zugelassen werden, so daß alle Actionaire, nach Verhältniß ihrer bisherigen Zeichnung, jedoch mit vorzugsweiser Begünstigung der kleinen Zeichner, bethei⸗ ligt werden.

Der von dem Comité vorgelegte Statuten-Entwurf wurde mit sehr wenigen unerheblichen Abänderungen einstimmig angenommen.

gandels- und Börsen Nachrichten.

Berlin, 2. März. In allen Eisenbahn-Actien war das Geschäft auch heute wieder sehr beträchtlich; ganz besonders blieben Hamburger und Niederschlesische Interimsscheine bis zum Schluß der Börse begehrt. Ober⸗ schlesische irt. X. und B. erfuhren ebenfalls einen weiteren Aufschwung. In Oesterreichischen Actien ging zu gewichenen Coursen Mehreres um.

Stettin, 1. März. (B. N. d. O.) Gestern früh war die Kälte hier bis 11a 12 Grad gestiegen, um 2 Uhr bis auf 0 gesunken und am Abend wieder auf 3 a 4 Grad gestiegen. Heute haben wir, bei klarem, hübschem Wetter, nur eine Kälte von wenigen Graden.

Unser Handel ist wieder von großer Bewegungslosigkeit heimgesucht und es regt sich in keiner Branche etwas irgend Erhebliches. .

Von Getrgide wurde Weizen am Landmarkt gegen die Mitte der Woche um 243 Nthlr. billiger, als am Montag angegeben, gekauft. Seit dem ist, in Folge knapper Zuführen, wieder ein wenig mehr, und zwar bis 52 a 53 Rthli., jedoch fast nur von Konsumenten, dafür bezahlt. Wahr— scheinlich wird für unsere Landmarft-Weizen-Gattungen an heutiger Pro— dulten-Börse in Prenzlau der Preis sich wieder näher feststellen. Ander— weitig haben hier in Weizen seit Montag nur einzelne Umfätze unter der Hand stattgefunden und ist auf diesem Wege eine Partie 125/126 pfd. (S7pfd.) gelber schles. auf Lieferung zu ungefähr 52 Rthlr. begeben worden, zu welchem Preise und noch billiger dergleichen Waare ferner zu kaufen sein würde, während schwerere und bessere noch auf letzte Notirungen gehalten bleibt, wozu aber keine Käufer. Roggen ist fortwaͤhrend sehr stille, in loco zu 34 a 35 Rthlr. für 117 bis 6 M121pfd. (82 bis 84 /85pfd.) zu haben, auf gewöhnliche Lieferung im Frühjahr 333 Rthlr., pr. Juli 35 Rthlr. be— zahlt, dazu wohl noch zu kaufen, aber schwer zu lassen. Für Gerste würden Käufer nur zu neuerdings erniedrigten Preisen sein, wozu man sich noch

nicht verstehen wollte. Aus Lieferung ist 105 10698. schles. zu 28 Rthlr., 191. 102pfd. Oderbruch zu 257 Rthlr. zu kaufen, über 25 Rthlr. für letztere nicht zu machen. Nur für schwerste große pommersche dürfte noch 28 = Rthlr. zu machen sein. Hafer, ponimerscher von 50 ss52pfd. pr. Schfl. 18 2 187 Nthlr, zuletzt bezahlt, auf 185 Rthlr. gehalten, dazu aber keine Kauflust. Oderbruch von 48 /49pfd. 177 a Rihlr. Eibsen bleiben rar, . welche zu 34 a 35 Rthlr. Käufer haben, kleine 31 a 32 Rthlr.

Samen. Von Napps und Rübsen bleibt der Marlt entblößt und ist nichts angetragen. Schlag-Leinsamen ist in ziemlich guter Qualität zu 52 Rthlr. zu haben. Von weißem Kleesamen kommt zwar nur selten etwas vor, indeß fehlt es andererseits auch an Kauflust, so daß ein Pöstchen fein mittel Waare zu 23 Rthlr. weggegeben werden mußte. Ganz ord. würde nicht über 15 a 17 Rthli., gut ord. bis mittel nach Qualität 18 a 22 Rthlr. bedingen. Feiner schles. wother wird auf 16 a 16 Rthlr. gehalten, ein Posten gut mittel ist zu 155 Rthlr. gekauft worden. Mittel pomm. wird bei kleinen Posten mit 115 2 12 Rthlr. angetragen, ord. 9 4 11 Rthlr. Thymothee in mittel Waare und kleinen Partieen 11 2 112 Rthlr., feinere bei größeren Posten auf 13 a 135 Rthlr. gehalten. Steinklee ist auf bal= dige Lieferung merklich billiger, zu 8 = 72 Rthlr. pr. Ctr., erlassen. Für neäen franz. Luzern fordert man 235 Rthlr., für Sporgelsamen 2. Rthir. Von Säe⸗-Leinsamen ist etwas rigaer zu 73 Rthlr. verkauft und zu 74 Rthlr. nichts mehr zu finden. Pernguer 8ęy a9 Rthlr., windauer 9a * Rthlr.

Spiritus aus erster Hand zur Stelle 25 25 95. Die Jufuht davon war in dieser Woche sehr schwach, was eine Preisbesserung zuwege gebracht

i kee, in 9 . Tagen 251, heute selbst 25 , bedungen wurden.

erung ist der Preis nomi 219 blieb oz fis er

he oe ale; ö. , nominell 2136 geblieben, wozu theils Abgeber, Fetiwagren. Rüböl in loco hat zuletzt den etwas besseren Preis vo

1 . h tzt vas on

k 84 sich derselbe bei zetwanigen . zum k p ö. ärz verschlossener Partieen behaupten wird, läßt

Moch nicht sagen, Auf Lieferung pro April ist 10 Rthlr efordert

dro September h ) inöl J. z . ß nm nn, 11 Rthlr. Geld. Leinöl 1 und' , cr. und (. an lil or ee ot dere . ht n, 1 n

utter. Die Preise von Bu , w z Zufuhr ist . ven rr En en r n nn Breslau, 28. Febr.

Die de d. M. wohl etwas anziehen. Getraide Preise.

Höchster: ! Weizen 1 Rthl. 27 Sgr. Mittler: Niedrigster: Regen 1 th 8 t 3 , . . . Rthl. 20 Sgr. 6 Pf. . 22224 dafer ö 32 28 20 * 9 '

Magdeburg, 29. Febt.

pro Wisp l. Höchster und niedrigster Getraide Marktpreis

n, und er hat Recht, es

Weizen: 48 383 Rihlr Gerste: ; . : 30 Roggen: 36 33 n 2 185 .

70. 88 Rthlr. Paris,

der Börse noch

Hamburg, 29. Febr.

112. 136 Rthlr.,

dän. 53. 74 Rthlr.

lanten gemacht hatte. Haltung in den französischen Renten ein, und die 3proe. Anstrengungen, den Cours zu halten, wieder auf 82. 15. Effekten fand kaum ein Geschäft statt. gut; das Dekret wegen Umwandelung derselben in proc. Fonds war an

Rappsaamen 110 26. Febr.

nicht bekannt.

Malz 58. 62 Rthlr.

(B. H.) Getraide⸗Preise. poln. 112. 110 Nihlr., anhalt. u. magd. rother 106. 132 Rthlr., weißer märk. u. braunschw. 106. 132 Rthlr., 116. 132 Rthlr.,, weißer 116. 135 Rthlr., mecklenb. u. pomm. 98. 140 holstein. 95. 130 Rthlr., eyder u. büsum. w. 108. 122 Rthlr., niederelb. r. u. b. 100. 125 Rthlr. Roggen, danz., elb. u. kön. 75. 82 Nihlr., märk, meckl,, pomm. 71. 82 Rihlr., holst. u. niederelb. 71. 76 Rthlr., dänisch. 71. 75 Rthlr. Gerste, m. u. oderbr. 64. 68 Rthlr., anh. u. magd. 73. 74 Rthlr., niederelb. Winter⸗ 52. 56 Nihlr., holst. u. mecklenb. 63. 74 Rthlr., Hafer, oberländ. 42. 48 Rthlr., mecklenb. u. holst. 43. 54 Rthlr., niederelb. w. 37. 45 Rthlr., evder u. hu⸗ sumer 34. 44 Rthlr., dän. 38. 46 Rthlr. 146 Rthlr.

Die 3proc. Rente, welche vorgestern auf 82. 50 stehen geblieben war, ging gestern auf dem Café de Paris in Folge der Verwerfung der Motion Lord John Russell's auf 82. 10 herab. vor der Börse stieg die Notirung wieder auf 82. 30, da der Artikel des Moniteur in Betreff Otaheiti's einen günstigen Eindruck auf die Spelu— An der Börse trat jedoch wieder eine gedrückter wich trotz aller In spanischen Die neapolitanische Rente hielt sih

Erbsen 66. 78 Rthlr.

m a m. Den 2. März 1844. . . 1. Hr. Cour. Fonds. 8 Er. Cour. Actien. * . ; . P Brie. Geld. Brief. eld. Gem. , 3 . . 24 . Ekel. Pots. Eisenb,. 5 16 * St. Schuldt, s; 1017 1013 46. a0. For, ob. 4 —* 1059 Pr. Rus. Obl. 39. 4 1013 3 ig Präm Sch. d. Seeh. 90 em, a. e, . ö 935 i . do. do. Prior. Obl. 4 103 ß , . Brl. Anh. Eisenb. 156 155 Sehuldverschr. 3 1007 . . 23. ö *. ö do. do. Prior. Obl. 4 103) Berl. Stadt-Obl. 37 101 . . [ , a ,,, . VW. . R 1 . 3 s 100 do. do. Prior. Obl. 4 99 ö 99 ͤ 6 ö. 9 ö 9 . ö 9 165 Rhein. Eisenb. 5 84 3 k . 1 . 9 . do. do. Prior. Obl. 4 993 86 do. do. 35 100 ! 21 91 . . 66 ö o. v. Staat garant. 3 9 984 Ostpr. Pfandhr. 35 103 z 2 8 . a. 15 3 101 * . Brl. Frankf. Eisb. 5 K 153 ö 5 . ö * do. do. Prior. Obl. 4 104 1037 Kur- u. Neum. do. 3* 101 ! * 1 120! meal nn, , , is . Ob. - Schles. Bisb.“ KJ 20 z K 2 do. Lt. B. v. eingez. 116 ͤ m 121 Gold al marco. RK. St. E. Lt. A u. B 1297 128 Friedrichs de'or. 1375 1312 Magd. Ilalbst. E. 4 118 And. Gldim. à 5 Th. 11 ö 1 14 Bresl- Schweidn.-

NPisconto.

3 1

HFreihn. Risenl-.

e e ns e R G dn 8.

Pr. Cour. Thlr. zu 30 Sgr.

Amster 595 Span. 21 3. Pr. Sch. . P Ant wer

Franlèe furt a. M., 28. Febr. ohne Div. p. ult. 2014.

Int. 54 83. Paln. II am bur

London, 24. Fehr.

Brief. Geld. ö 250 FI. Kurz 141 e 250 FI. 2 Mt. 1403 Hamburg...... ...... . 300 Mr. Kurz 150 KJ 300 Me. 2 Mt. 149 m 1ñ41ct. 3 Mt. 6 247 JJ 300 Fr. 2 Mt. SGng) d 150 *I. 2 Mt. 1043 e,, 150 I. 2 Mt. 1023 102 meh , . 100 ThIr. 2 Mt. 9935 995 ( Leipziß in Courant im 11 TDI. Fuss.. 100 Thlr. ö . 6 35. Jꝛ . - 100 11. 2 Mt. 56 28 ,, 100 . 3 Woch. 107*

Auswärtige Börsen.

Sch. . Zinsl. —.

576 do. 100.

55. Preuss.

dam, 27. Febr. Niederl. wirkl. 395 do. 353. Pass. —. Ausg. ol. . Oesterr. 110. 195 Russ. IHIope 915.

pen, 26. Febr.

Bayr. 300 FI. 965 G. C 29. Febr.

Zinsl. .

KanleActien 690. do. 500 FI. 993 6.

Bauk Actien 1670 Br.

Cons. 395 9735. Bel. —.

Neue Anl. 214. Hh Met. 1133 6. Hope 903 6.

Bank- Actien 2012. Stiel. 90 6. do. 200 FI. 323 6. Engl. Russ. 113 6. Neue Anl. 23. Pas-

sive 53. Ausg. Sch. 1335. 2396 Iloll. 545. 595 do. 10135. Neue Port. 11.

Engl. Russ. —.

Bras. 79.

Chili . Columb. . Mex. 34. Peru 30.

Paris, 26. Febr. 57h Rente in our. 125. 50. 396 Rente fn our. 82. 15.

h 9h Neapl. au eo

mpt. 104.

595 Span. Rente 32.

Pass. 53.

Wie n, 28. Febr. Nordb. 1383. Mail. 108. GIonxgn. 1113. Livorn. 98.

Pesth. 10353.

MMeteorologische Beobachtungen.

1844. Morgens Nachmittags Abends Nach einmaliger

J. Mär. 6 Uhr. 2 Uhr. P 10 Uhr. Beobachtung. Luftdruck . ... 331, 6 Par. 333, 80 Par. 333, 26 Par. Quellwärme 5,90 R. Luftwürime ... 7,90 n. 4 2,19 R. 4 1,2 R. Flusswärme 0, 2? HR. Thaupunkt .. . 4,5) n. 100 . 0, 8 R. Rodenwärme è, KR. Duuststiigung 80 pCt. 5 pCt. 84 pCt. Ausdünstung 0,011 Nh. Wetter ...... halbheiter. halbbeiter. trüb. Niederschlag 0. Wind .. ..... SVW. 8 W. SW. Wüärmeweehsel 1 5 Wolkenzug. . . VW. * 0, 5 R.

Tagesmittel:; 334, o!“ par. . 4 O, a5 R... 2, 85 R... S0 pCt. Ws w.

Sonntag, in 1 Akt. holt:

Königliche Schauspiele.

3. März.

Musik von C. Blum.

tastisches Ballet in 2 Abth., von P. Taglioni. Decorationen vom Königl. Decorations- Maler Gropius. Im Konzertsaale: Der Jude, Schauspiel in 4 Abth., nach dem

Englischen des

Cumberland.

Hierauf:

Mary, Max und Michel, komische Oper Hierauf, zum erstenmale wieder Die Insel der Liebe, oder: Das unausführbare Gesetz, phan—

Musik von Gährich.

Der Verschwiegene wider

Willen, oder: Die Fahrt von Berlin nach Potsdam, Lustspiel in

1 Aufzug, von

Kotzebue.

(Herr Döring im ersten Stück: Schewa,

im zweiten Stück: Kommissions-Rath Frosch, als Gastrollen.)

Montag, Protokoll.

. März.

Der arme Poet. (Herr Döring im ersten Stück: Lorenz Kindlein, in zwei—

ten Stück: Banquier Müller, als Gastrollen.) ö Dienstag, 5. März. Konzert, in welchem auf Allerhöchsten Be—

fehl die Herren Moralt aus München mitwirken werden.

Hierauf:

Das Liebes⸗

Hierauf:

Fidelio. (Mad. Schröder-Devrient: Fidelio, als Gastrolle.) Nönigsstädtisches Theater

Sonntag,

des Herrn Price in 3 Abtheilungen.

letzte Rolle. Montag, erstenmale: Il

3. März.

4. März.

Giuramento.

Opera in

Gast⸗Vorstellung des Kinder⸗-Ballets Dazu: Des Schauspielers Lustspiel mit Gesang in 3 Akten, von Friedrich Kaiser. Italienische ö 3 Atti.

Zum Musica del

Maestro Mercadante. (Die Kostüme und Decorationen sind sämmt⸗ lich neu; letztere vom Decorations-Maler Martinelli.)

Dienstag,

5. März.

Gast⸗Vorstellung des Kinder-Ballets des

Herrn Price in 2 Abtheilungen. Dazu: Eine Reise nach Spanien.

Vorher: Vetter

Benedikt.

Verantwortlicher Redactenr p. J. W. Zinkeisen. Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober- Hofbuchdruckerei.

Beilage

Weizen,

nn. hir,

Wilen

Heute

385

Beilage zur Allgemeinen Preußischen Zeitung. Sonntag den 3 März.

Inhalt.

Fraukreich. Schreiben aus Paris. (Das Budget von Algäien; die Colonisation daselbst.) Dänemark. Kopenhagen. Austausch literarischer Produkfte zwischen

den standinavischen Völkern. Bedeutende Kälte.

Schutz zölle.

Klimatische Verhältnisse der belgischen Kolonie in Guatemala.

Handels- und Börsen-⸗Nachrichten. Alexandrien. Tie nächste Aerndte. Anbau des Zuckerrohrs. Ankunst eines bremischen Schoo ners in Suez. Verkehr mit Sudan. Epedition nach Fazoglu und dem Gebel Tull.

Au slaud. Frankreich.

Paris, 22. Febr. Gestern prüfte man in den Büreaus der Deputirten Kammer die Forderung eines außerordentlichen Kredits für die Vermehrung der algierischen Armee um 15,00) Mann. Diese Forderung erregte ziemlich ernstliche Widersprüche; um diese zu be— greifen, müssen wir etwas zurückgehen. Lange Zeit hindurch wurde der Effektiv-Bestand der afrikanischen Armee im Budget zu 38,009 Mann angegeben, eine illusorische Zahl, deren gänzliche Unrichtigkeit allgemein bekannt war. Auch mußte man jährlich Supplementar— und außerordentliche Kredite bis zum Belauf von 30 Millionen Frauken von den Kammern verlangen oder mittelst Ordonnanz bewilligen. Man schlug diesen Weg ein, sagte das Ministerium, weil es absolut unmöglich, sei, zu bestimmen, welche Stärke die Bedürfnisse der Armee für das Finanz-Jahr, dessen Budget von der Kammer berathen werde, erfordern könnten. Die gesetzgebende Gewalt sprach sich mehrmals so entschieden gegen dies System aus, daß das Mini— sterium sich endlich entschloß, es aufzugeben. In dem Budget von 1311 suchte daher der Marschall Soült die Ausgaben für Algier vollständig in Rechnung zu stellen und verlangte statt der 38,600 nunmehr ((Mi) Mann und 10,0099 Mann Eingeborner. Dieser Ef— fektiv⸗Bestand sollte die Basis eines Occupations-Systemnis bilden, wodurch der Krieg mittelst einer militairischen Linie von Tlemcen über Maslarg, das Schelifthal, Miliana, Medeah, Setif und Koustantine auf bestimmte Gränzen beschränkt werden sollte. Indem der Mar— schall Soult den Effektiv-Bestand auf diese Weise feststellte, behielt er sich allerdings das Recht vor, die Zahl der Truppen zu vermehren, wenn gebieterische oder nicht vorherzusehende Umstände es verlangen sollten; es ist ebenfalls wahr, daß er damals eher zu einer Vermin⸗ derung, als Vermehrung der afrikanischen Armee geneigt war, da, wie er sagte, die französische Herrschaft sich täglich mehr befestige und man hoffen könne, im Jahre 1844 den gegenwärtigen Zustand der Dinge von Grund aus umzugestalten. Diese Worte wurden vor einem Jahre gesprochen. Die Budget-Kommission nahm jene Argu— mente an und bewilligte ohne Widerspruch die für den Dienst von Algier verlangten 70 Millionen Fr. Die Kommission fügte sogar noch hinzu, daß der Kriegs-Minister durch den im Budget angegebenen Effek⸗ tivbestand nicht gebunden werden könne, daß sie jedoch hoffe, derselbe werde hinreichend sein. Hiernach konnte man allerdings auf die Forderung eines außerordentlichen Kredits gefaßt sein; dennoch ist derselbe der Gegen— stand heftiger Kritiken in den Büreaus gewesen. So sagte z. B. der General Sebastiani, daß ihm die Vermehrung des Effektiv-Bestandes der Armee unzeitig und unnütz scheine; auch mißbilligte er im All⸗ gemeinen das ganze in Algier befolgte System. Man bemerkte so⸗ dann auch, daß die Artillerie der afrikanischen Armee zu zahlreich sei; daß dieser Umstand bedeutende Ausgaben veranlasse und kein an— deres Resultat habe, als den Offizieren dieser Waffe Beförderung zu

verschaffen. Auf diesen Punkt drang namentlich der General Ber— thols. Die Kommission, die mit der Berichterstattung über den

Gesetz-Entwurf beauftragt worden, ist günstig für die Forderung des Marschalls Soult gestimmt. ö

Bei der durch diese Forderung hervorgerufenen Diskussion ist auch die Kolonisirung zur Sprache gekommen. Die in dieser Beziehung erlangten Resulkate sind keinesweges sehr bedeutend; man ist sogar ge⸗ nöthigt gewesen, die Einwanderung der Deutschen und Schweizer vor⸗ läufig einzustellen. Die, welche sich auf dem Gebiet von Algier an⸗ gesiebelt haben, besinden sich im Allgemeinen in einer ziemlich trauri⸗ gen Lage. Die Regierung hat eigentlich noch gar, kein wirkliches Colonisations-System; sie hat geglaubt, es sei hinreichend, Land an die Kolonisten zu vertheilen und ihnen einige Unterstützung zu gewäh⸗ ren; allein sie hat sich getäuscht. In Algier, wie in allen Ländein der Welt, sind zur Benutzung des Bodens Kapitalien erforderlich; aber dieser Grundbedingung des Problems hat man nicht die min— deste Aufmerksamkeit geschenkt. Man hat bisher Kolonisten angenommen, die von allen Hülfsmitteln entblößt waren, und man glaubte, es sei für die Gründung einer Kolonie hinreichend, sie auf afrikanischen Bo⸗ den abzusetzen. Das ist ein gewaltiger Jirthum! Die meisten die— ser Auswanderer sind bald in das tiefste Elend versunken und drohen vielmehr eine Last, als ein Vortheil für Algier zu werden. Es fehlt in Frankreich für Dinge dieser Art wesentlich der Geist der Ordnung und Ausdauer; man möchte sogleich das Ende sehen, noch ehe man angefangen hat, und während man große Opfer bringt, wird das Geld ohne festen Plan verschwendet. In diesem Augenblick hat man bem Kriegs-Minister einen Plan zu einer Kolonie von Verurtheilten vorgelegt. Ein General-Inspektor der Gefängnisse, welcher mit dem Pönitentiar-System sehr vertraut ist, glaubt, man könne mit weni⸗ gen Kosten eine ähnliche Anstalt in Algier gründen und werde da— durch wesentlich zur Verbesserung der Gefangenen beitragen. Eine ahnliche Anstalt hat bereits der Oberst Marengo für Militair-Sträf⸗ linge gegründet, und diese ist bisher von Allem in Algier am besten gediehen.

Dänemark. Kopenhagen, 21. Febr. (Alt. M.)

Die Direction der

standinavischen Gesellschaft in Upsala, welche es zur Förderung der

näheren Bekanntschaft der skandinavischen Völker namentlich für noth— wendig hält, daß ein gegenseitiger Austausch der literarischen Pro⸗ dukte stattsinde, hat sich deshalb an das Konsistorium in Upsala mit der Bitte gewandt, daß ihr 3 Exemplare der von der Univerität jährlich zum Druck besorgten Bücher zugestellt werden möchten, welchen Wunsch zu erfüllen dieses sich bereit erklärt; dasselbe haben mehrere der Verleger in Stockholm und den Provinzstädten ihr zugesagt; wo— von die Direction die Gesellschaft in einer am 12ten d. M. gehalte⸗ nen General-Versammlung unterrichtete, wie auch, daß sie sich mit demselben Anliegen an die skandinavische Gesellschaft in Kopenhagen und den Studenten-Verein in Christiania gewandt. Von der ersteren sah sie noch einer bestimmten Antwort entgegen, wogegen die letztere ihren Zweck zu unterstützen sich bereit erklärt. Uebrigens hat die Ge⸗

sellschast einen sehr guten Fortgang, sie zählt bereits 210 Mitglieder und die ersten Notabilitäten, wie Professor Geijer, Atterbom, der Erzbischof von Wingaard und mehrere Andere sind ihr beigetreten. Seit Dienstag haben wir hier eine bedeutende Kälte; einige trösten sich mit der Hoffnung, daß streuge Herren nicht lange regieren, wogegen andere bedenklich den Kopf schütteln, weil der Frost sich mit dem zunehmenden Mond eingestellt; er ist übrigens so scharf und eindringlich, wie wir ihn seit Jahren nicht gehabt haben. Gestern hatten wir bei dem schönsten Sonnenschein 11 Grad und heute, wo es trübe und stürmisch ist, haben wir 15 Grad; die Kälte ist um so empfindlicher, als sie sich so plötzlich eingestellt hat, und die zahlreichen Armen leiden sehr.

Schutzzölle. Ein Nachtrag zu Nr. 40 der Elberfelder Zeitung vom 18. Februar d. J.

Der Verfasser des vorstehend bezeichneten Aufsatzes kann nicht

Worte genug sinden, um sein Erstaunen darüber auszudrücken, daß seine lieben dentschen Landsleute gar nicht begreifen, wie thöricht es sei, der Erhöhung von Schutzzöllen zu widerstreben, die nicht als bleibende Belastung des Volks, sondern nur als Uebergangs⸗ Maß regeln gefordert werden. Um eindringlicher zu wirken, spricht er in Gleichnissen. Schutzzölle sind ihm Pelzröcke, welche treffliche Dienste

während des Winters leisten, aber im Sommer willig abgelegt wer⸗ den. Wir wollen dies Gleichniß nicht weiter ausbeuten und der Thiere gedenken, welchen der Mensch das Fell über die Ohren zieht, um Pelze daraus für sich zu machen. Treffender scheint aber die Vergleichung der Schutzzölle mit Schnürbrüsten, welche die Mah⸗ nungen der Aerzte noch immer nicht verdrängen konnten, weil Viele, die sich bereits schief geschnürt haben, ihrer nicht mehr entbehren lön⸗ nen. Kein Staat, worin Schutzzölle sich einmal eingenistelt hatten, vermochte sich derselben ganz wieder zu entledigen, und nur mühsam erringt der edlere Sinn Erleichterungen dieses Joches. Welche Kämpfe darüber in Großbritanien und Frankreich, und mit wie geringem Er—⸗ / folge! Nur unter den Nachwehen tiefer Erschütterungen vermochte der Preußische Staat sein strenges Prohibitiv System zu mäßigen Schutzzöllen herabzustimmen. Noch ist dem Andenken vieler achtbarer Bürger Berlins nicht entschwunden, welcher Entmuthigung sich die Fabrikunternehmer hingaben, als an die Stelle der Einfuhrverbote, Schutzzölle von hundert und von funfzig Thalern auf den Centner seidener und baumwollener Gewebe traten, welche doch damals noch durchschnittlich Einzwölftheil des Werthes dieser Waaren betrugen. Die Zeit hat seitdem gerichtet. Die Fabriken haben sich nicht blos erhal— ten, sondern noch beträchtlich vervollkommnet. Der Fabrikunternehmer benutzt nur sein gutes Recht, wenn er / möglichst hohe Zinsen aus dem angelegten Kapitale zu ziehen sucht: aber die Mittel dazu dürfen der Regierung und ihm selbst nicht gleich⸗ gültig sein. Mit Lob und Dank begrüßen wir die Bemühungen, die Kräfte der Mechanik und der Scheidekunst, die Fortschritte der Völ— ker⸗ und Länderkunde, das Auffassen des Bedürfnisses der Zeit zur Erhöhung der Gewinne zu benutzen. Wir trauern, wenn der breite Weg der möglichsten Verkümmerung des Arbeitslohnes, der Entsitt— lichung durch erzeugte Dürftigkeit und der Mißbrauch der Fabrikkinder betreten wird. Mit welchen Empfindungen aber sollen wir Aufregun— gen betrachten, welche den unbefangenen Sinn der pflicht- und recht⸗ liebenden Menge verleiten, Opfer auf eigene Kosten in Schutzöllen für den Dienst dieses Mammons zu fordern? H.

Klimatische Verhältnisse der belgischen Kolonie in Guatemala.

Brüssel, 20. Febr. Die Frage über den Gesundheitszustand der in St. Thomas de Guatemala gegründeten Kolonie, und über die Mög⸗ lichleit, von Europäern Ackerbau und andere Arbeiten daselbst betrieben zu sehen, ist nicht nur für die belgische Colonisations-Compagnie, sondern auch für Deutschland und Europa überhaupt von unmittelbareni Interesse. Die folgenden Mittheilungen über diesen hochwichtigen Punlt werden daher, wie wir glauben, dem Leser um so willkommener fein, je sicherer wir sür ihre Zuverlässigkeit, so wie für unsere eigene Unparteilichkeit einstehen kön— nen. Wir entnehmen zuvörderst dem Moniteur Belge vom 12. Fe— bruar d. J. aus dem amtlichen Bericht des Herrn Cloquet, Konsuls der belgischen Regierung zu Guatemala, und Königlichen Commissairs bei der Communguté de l'union, an das Ministerium der auswärtigen An— gelegenheiten zu Brüssel, datirt St. Thomas de Guatemala, den 12. No- vember v. J. folgende Stellen über diesen Gegenstand:

„Der ununterbrochene erfreuliche Gesundheitszustand sämmtlicher Kolo— nisten ist wohl der beste Beweis, wie wenig begründet alle die Anklagen waren, die man gegen das Klima der Küste von St. Thomas erhoben hat. Ich für meine Person wünsche stets in einem ähnlichen Klima, als das hicsige ist, zu leben, da es in keiner Art dem italienischen nachsteht. lleber⸗ haupt giebt es wohl wenig Orte in der Welt, die sich einer so gleichmäßi=— gen, nur so geringen Veränderungen unterworfenen Temperatur erfreuen, als St. Thomas, das in Bezug auf diesen Punkt mit Konstantinopel auf gleichen Fuß gestellt werden kann.“ . ; ;

Als einen weiteren schlagenden Beweis für die Wahrheit, besonders dieser letzen Behauptung, wollen wir eine Stelle aus einem amtlichen Be richt des Baron Alex. von Bülow an den Präsidenten der Compagnie, Herin Grasen von Hompesch, mittheilen, der besonders durch die beigefügten Thermomeler- und Wetter-Beobachtungen von bedeutendem, auch wissen— schaftlichem Werthe ist. Baron Bülow äußert sich untern 12. August v. J. folgendermaßen: ö ö

„Da das Klima von St. Thomas ein so streitiger Punkt in Europa war, so habe ich dasselbe vom Tage unserer Ausschiffung, am 20. Mai, an, sorgsällig beobachtet; das Resultat meiner Beobachtungen ist, daß die Hitze nur um ein sehr Unbedeutendes größer ist, als die des gewöhnlichen deut⸗ schen Sommers, daß aber die Gleichmäßigkeit der Temperatur ein tressliches Präservativ gegen alle jene Krantheiten ist, die in Deutschland unn zu häusig sind, und, in dem oft, so plötzlichen Wechsel, und den unmittelbaren Uebergängen der Witterung von. Wärme zur Kälte ihren Ursprung haben. Die Atmosphäre enthält zwar, sowohl in St. Thomas, als an der Küste, viel Feuchtigkeit, besonders während der Nächte, aber die sortwährend gleichmäßig warme Temperatur bewirlt, das selbst die zu Rheumatisnien und ähnlichen Folgen der Feuchtigkeit am mei sten prädisponirten Personen ganz unangefochten bleiben. Ich spreche hierin nicht blos die Erfahrungen, die ich persönlich gemacht, sondern auch die aller Kolonisten aus. Biese befinden sich denn auch sämmtlich in höchst erfteulichem Gesundheitszustande, trotz dem, daß sie Arbeiten verrichtet haben, welche unter gleichen Verhältnissen und Entbehrungen, wie sie unsere Lage als frisch Gelandese unabweislich mit sich führte, in Deutschland und Europa überhaupt gewiß nicht vollführt worden wären, ohne auf 60 Personen eine ziemliche Anzahl Kranke zu erzeugen. Die beisolgenden Thermometer und Wetter-Beobachtungen sind ein, wie ich glaube, unwiderleglicher Beweis für die Gesundheit und Witterungs-Gleichmäßigkeit unseres hiesigen Klima's.“

Monat Mai: Aufenthalt in St. Thomas. Klima. Vom 20sten zum 30sten fortwährend schön; heißer Monat ohne Regen; Nächte warm; während dieser 10 Tage ein einzig Mal Regen; wenig Wind; Morgens zwischen 9 und 11 eine leichte Meer⸗-Brise.

Thermometerstand nach Réaumur während dieser 10 Tage. Morgens 6 Uhr: 1mal 225, 2mal 219, 3mal 200, 3mal 192, 1mal 189; 9 Uhr: 1mal 255, mal 21495, 5mal 235, 2mal 2275, imal 212;

Mittags 12 Uhr: 1mal 277, 3mal 267, 3mal 257, 2mal 242, imal 222; Nachmittags 3 Uhr: 1mal 26“, 1mal 257, 2mal 217, 4mal 237, 2mal 219; 6 Uhr: 1mal 237, 2mal 22“, Amal 212, 3mal 207; Abends 9 Uhr: 1mal 217, 3Zmal 202, 6mal 192.

Während der Nächte war die Wärme fast immer zwischen 18 u. 199 R.

Monat Juni: vom tsten bis ten in Omoa, vom 7ten bis 1ten in St. Thomas und vom 18ten bis 30 sten in Santa Maria.

Klima.

Vom (sten bis 30sten fortwährend schön; 3mal Regen von 1 bis 3 Uhr Nachmittags; vom 14ten ab alle Nächte Negen mit Gewitter; starker Wind in N. u. NW., des Morgens schwach, Nachmittags und Nachts stark.

Thermometerstand nach NRéaumur. Morgens 6 Uhr: 1mal 219, 1 mal 205, 1 1imal 197, 6mal 187, 1mal 177; 9 Uhr: 2mal 2417, 3mal 237, mal 227, 15mal 215, 4mal 207; Mittags 12 Uhr: 2mal 27*, 3mal 25, smal 249, 15mal 235, smal 222, mal 2175; Nachmittags 3 Uhr: 1mal 255, 7mal 245, 19mal 237, 3mal 229; 6 Uhr: mal 2350, 7mal 2205, dal 219, 3mal 202, 2mal 1925; Abends 9 Uhr: Amal 219, 14mal 202, tamal 199. Die heißesten Tage waren in Omog; die Nächte waren frisch; 16, 17 und 187 R.

Monat Juli: in Santa Maria. .

22 Tage durchaus schön; 9 Tage veränderlich. Es hat 17mal wäh- rend 1 und 2 Uhr Nachmittags und in den Nächten geregnet. Starker Nord⸗ wind. Die Nächte angenchm; bei 167 kann man eine leichte Decke ver⸗— tragen.

Thermometerstand nach Réaumur.

Morgens 6 Uhr: 1mal 205, 15m al 197, 7mal 187, 4mal 16 u. 17, 1mal 265; 9 Uhr: 2mal 217, 6mal 22 u. 237, iomal 217, 9gmal 20“, zmal 18 u. 195, mal 265; Mittags 12 Uhr: 2mal 26, 3mal 257, 2mal 210, 7mal 237, 15mal 22 u. 217, 2mal 2007; Nachmittags 3 Uhr: 1mal 272, mal 255, 12mal 237, 13mal 21 u. 220, 4mal 205; 6 Uhr: 2mal 959, gmal 23 u. 2275, gmal 210, 7mal 200, 5mal 18 u. 199; Abends 2 Uhr: 7mal 21 u. 22, 11mal 207, Smal 195, 5mal 17 u. 189.

Monat August: in St. Maria. Klima.

Vom (lsten bis 12ten schön; ein Tag Regen Nachmittags; etwas frisch

Morgens und Abends. Im Ganzen angenehme Temperatur. Thermometerstand nach Reaumur während der 12 Tage.

Moigens 6 Uhr: 2mal 209, 6mal 197, 4mal 17 und 189; 9 Uhr: 3mal 21 Und 225, 6mal 207, mal 15 und 19; Mittags 12 Uhr: 3mal 227, 6mal 215, 3mal 205; Nachmittags 3 Uhr: 2mal 225, 7mal 219, zmal 209; 6 Uhr: 2mal 227, zmal 219, 7mal 200; Abends 10 Uhr: 1mal 210, 2mal 209, 3mal 18 und 199.

Diese Zahlen sprechen nun in der That unumstößlich, und wenn man nicht böswillig ihre ursprüngliche Richtigkeit in Zweifel ziehen will, so läßt sich jetzt kaum noch ein gegründetes Bedenlen dagegen haben, daß das Klima von St. Thomas durchaus für Europäer nicht ungünstig ist. Zu— gleich sprechen die bisher gemachten Erfahrungen dafür, daß Europäer ohne Gesahr sür ihre Gesundheit, 6 Stunden Arbeiten aller Art verrichten lön— nen, ohne mehr als die gewöhnlichen, auch in Europa sür Urbarmachungen und Küstenbewohner unerläßlichen Vorsichtsmaßregeln treffen zu müssen. „Die bisher in St. Thomas beschäftigten Kolonisten sind auch“, wie der Pater Walle, der interimistische Kolonial-Direkior, in seinem Berichte vom

12. November v. J. (an den Pater Provinzial der Jesuiten zu Gent) sich ausdrückt, „volllommen zufrieden mit ihrem Zustande.“ Den Beweis davon haben dieselben geliefert, indem sie in hier angekommenen Privatbriesen an Weib und Kind, so wie Verwandte und Freunde die dringendsten Auffor— derungen, ihnen zu solgen, gerichtet haben. So kann denn das zukünftige Gedeihen der Kolonie um so weniger in Zweifel stehen, als auch in Bezug auf alle andere Punkte, die nöthigen Maßregeln zur Förderung und zum Aufblühen derselben getroffen winden. So sind, um zuerst über die

inneren Angelegenheiten der Kolonie dem Leser das Neueste zu be— lichten, die lleinen Unordnungen und Veiwirrungen, welche von jedem Anfange eines so schwierigen Unternehmens unzertrennlich sind,

und welche durch das unglückliche Ereigniß, daß der Kolonial-Dirck⸗ tor Simons auf der Ueberfahrt starb, noch vermehrt worden, nun gänz— lich beseitlist. Der Pater Walle ist interimistisch zum Kolonial-Direk⸗— tor ernannt, und ist von demselben sofort ein aus allen in St. Thomas anwesenden Mitgliedern des Kolonial Raths bestehendes Direltorium gebil- det worden, das in bester Eintracht die Geschäfte der Kolonie kollegialisch cinstweilen verwaltet. Nach festen, von diesem Conseil erlassenen Reglements werden nun mit einsichtsvoller Thätigkeit die Arbeiten betrieben. Das Geld- und Rechnungswesen ist in vollkommener Ordnung, und ein beson⸗ ders cingesetzten Rath von Gewerks⸗Veiständigen (conseil de prud' hommes) hat über die Beobachtungen der Reglements zu wachen und ihre Uebertretung zu bestrafen. „Der belgische Konsul“, heißt es in dem oben erwähnten Bericht des Pater Walle, „leistet der Kolonie durch seine Anwesenheit in St. Thomas und durch eine überaus werlthätige Theilnahme an den In— teressen und dem Gedeihen derselben große Dienste. Seine von dem Di⸗ reftorium erbetene Theilnahme an allen Berathungen desselben ist überdies

eine Garantie mehr für die Gesetzlichleit aller dortigen Vorgänge. So wird

denn“, schlicßt der Pater Walle seinen Bericht, und wir stimmen hierin

völlig mit ihm überein, „bei fortwährend fester Aufrechthaltung der Ordnung

und strenger Disziplin, bei richtiger Leitung der Kolonie, und bei einsichts⸗

voller Währnchmung ihrer wahren Interessen weder Belgien noch Europa

in seinen Erwartungen von diesem Unternehmen sich getäuscht sehen.“

Was nun die äußeren Angelegenheiten der Kolonie und besonders ihr Verhältniß zu dem Staate Gugtemala betrifft, so ist dies ebenfalls sehr günstig, und genießt die Kolonie von Seiten dieses Staates und seiner Behörden des allererfreulichsten Wohlwollens. Eine kurze Analvse eines von der gesetzgebenden Versammlung des Staates Guatemala unterm 14. Oltober v. J. erlassenen Detrcts (publizirt im Moniteur belge vom 17. Februar d. J.), mag der Beweis für unsere Behauptung sein. So sind der Compagnie einige nicht unbeträchtliche Erleichterungen, in Bezug auf die Termine, der von ihr an dem Staate Guatemala zu machenden Zahlungen gewährt, die Zeit von 10 auf 18 Jahre verlängert, und drei Viertel dieser Summe zur Gründung des Hafens von St. Thomas be⸗ willigt worden. Besonders aber sind die beiden folgenden Bestimmungen dieses Delrets von hoher Wichtigkeit, nicht blos für die Compagnie, sön— dern auch für alle diejenigen, welche Ländereien in St. Thomas erworben, oder Handel dahin treiben wollen. Die erste dieser beiden Bestimmungen erklärt nämlich für die Dauer von 20 Jahren den Hasen von St. Thomas zum einzigen Ein- und Ausfuhr -Hafen des Staates Guatemala am atlan- lischen Scan, und wind zu diesem Behuf die Douane von Nsabal, wo sie bisher war, nach St. Thomas verlegt. Das ist eine Konzession, die wie Jedermann leicht einsicht, nicht allein der Kolonie in Amerska von unbe— rechenbarem Nutzen sein, sondern auch auf die Bedeutsamleit der Compag⸗ nie für den europäischen Handel großen Einfluß üben wird. Die zweite dieser Bestimmungen sodann erkennt für den Fall,, daß die Compagnie als solche, durch Nichterfüllung ihrer, Kontralt-Bedingungen, ihrer Rechte verlustig ginge, die Rechte aller Dritten als vollgültig an, und zwar sollen nicht blos die Privat- Personen, welche Ländereien an sich gekauft haben, sondern auch die von der Compagnie begründete und mit ihr im innigsten Zusammenhange stehende Communguis de l'tg nian in ihrem vollen Be—= sitze ungestört erhalten werden. Es haben somit alle diejenigen, welche der Compagnie Land abkaufen, nicht mehr das Risiko der Compagnie - Unter- nehmungen zu fürchten, während ihnen die Statuten im Falle glücklicher Erfolge bedeutende Vortheile zusichern. Einige andere minder bedeutende Konzessionen endlich, welche dasselbe Dekret der Compagnie und Kolonie macht (Verlängerung der d n, nn,. so wie das Privilegium der Dampfschifffahrt auf dem , von 19 auf 20 Jahr; Ueberwei⸗ sung von drei Viertel der für Errichtung der Stadt ursprünglich aus bedungenen 59 Cabalerias an die Compagnie u. s. w.) sind noch eben so viel Beweise für die Sympathieen, welche die Compagnie und ihr Unter=