1844 / 68 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

escben mochte noch Minister sein oder nicht, atg raren, en 2 3 95 .

en cor moch ĩ a, em en, . er mußte die

ra Recht, auch nur auß . arlaments een sich nicht rächen,

,,, ren, Als Miner des Königs respeltiren. fe, , gegen gas Verfahren, welches die Krone ihm gegenüber e

üßen der im

ein Ereigniß, welches in der parlamentarischen

egen 1 2 Koͤnigthu

. hatte er überschreiten, welche

icht, die Gränze nicht zu

Fas Königthum von sei gen Freunden trennte.

füt des Herrn Thiers entgegenzustellen.

einsimalẽ, als

3

ewissen des Herrn Thiers, diese Fragen zu entscheiden. Tür kei.

Adrianopel, 8. Febr. ; Unglück hat die Bewohner von Adrianopel betroffen.

schwollen in Folge eines heftigen Platzregens und starken Südwin des, der plötzlich allen Schnee, von dem die Gebirge bedeckt waren, schmolz, die drei Flüsse bei dieser Stadt, die Marizza, die Arda und der Tunga, zu gleicher Zeit an, traten aus ihrem Bett und setzten Die Ueberschwemmung war

alle niederen Stadtviertel unter Wasser.

hatte er ein Mittel,

3 di stes bestand darin, die Negierungs Gewalt co dacht / n,, Masjorität niederzu⸗ Regierung für das genug ist. War en dann wieder bloßes Parlaments Mit- das Recht, eine Motion gegen Diejenigen zu unterstützen, Hie sich im Oberhanse De n, n 2 = . ; ĩ ini 3 h egen seine Minister berufen hatten; a dn, nen niedrigen Augendienein oder von seinen unklu— Wir tragen kein Bedenken, 16 . ien. ü ines ĩ ĩ inder gewichtigen Aulo⸗ kem berühmten Andenken eines For, wie , . 3 2 en * ährend der Krise, welche das Forsche Kabinet stürzte, verletzt wur— a , dies weit mehr durch Herrn For, der den König mit in die —— J K Eacht zog, als durch den König, der gegen sein Ministerium unredlich ver= fuhr. Die Unredlichkeit des Königs gefährdete nur das Ministerium; das unge⸗ messene Verfahren des Herrn For gefährdete das Königthum. For brachte auch er sich in der Opposition befand, öffentlich einen Toast auf Se. Maj. das souveraine Volk aus, weshalb er von der Liste der Königl. Geh. Räthe estrichen wurde. Aber For mochte dies immerhin thun, das Ceonstitutionelle önigthum Englands bestand zu der Zeit, wo er als Minister im Unter— hause und als Oppositions Mitglied in der Taberne der Whig-Partei es angtiff, schon beinahe ein Jahrhundert, und Fox wußte sehr wohl, daß Se. Majestät das Volk die Monarchie von 16885 nicht umstürzen würde. Ist aber Herr Thiers überzeugt, daß das Königthum von 1830 in seinem Be— ginn schon solche Proben auszuhalten vermöge, wie das englische Königthum sie in der Kraft seiner Reife bestand? Glaubt er, daß es weise sei, die Unverletzlichkeit eines ersten Königs im dreizehnten Jahre einer ersten Re— n so ernstlich anzugreifen, wie er es gethan? Wir überlassen es dem

(J. de Const.) Ein sehr großes

und die der

weggeschwemmten oder

machen können.

gerichtet worden sind.

Breslau, 1. März.

zu notiren.

und erhielten sich die Preise auf 29 a 375 Sgr. pr. Schfl. . . Hafer unverändert 15 a 19 Sgr. pr. Schfl. K Am Ften d. M. Erbsen ohne Umgang. ö

nichts getragen.

Nthlr. darunter ankommen.

ot, vielfach Geld, ohne Abgabe. Nüböl sindet bei der vorgerückten nur einzelne Käufer.

Bekanntmachungen.

118 Edittal-Eitation.

Nachdem über den Nachlaß des am 10. Juni 1813 in Bromberg verstorhenen Negierungs⸗Chef-Präsidenten a. D. Theodor Gottlieb von Hippel auf Antrag des Erben desselben der erbschaftliche Liquidations- Prozeß per decretum vom 18. November 18613 eröffnet wor— den ist, so werden alle diejenigen, welche an dem Nach— lasse des 2c. Hippel aus irgend einem Grunde Forde— rungen zu haben vermeinen, hierdurch aufgefordert, solche in dem auf den 29. Mai 1844, Vormit⸗ 461 10 Uhr, im Königlichen Ober-Landesgerichts Gebäude hierselbst vor dem Deputirten, Herrn Ober⸗ Landesgerichts⸗Assessor Haack, anberaumten Liquidations- Termine persönlich oder durch zulässige Bevollmächtigte, zu welchen bei etwaniger Unbekannsschaft die hiesigen Justiz⸗-Kommissarien, Justizräthe Rafalskfi, Schöpke und Eckert vorgeschlagen werden, auzumelden und deren Nichtigkeit nachzuweisen, widrigenfalls die ausbleibenden Gläubiger aller ihrer etwanigen Vorrechte verlustig er= klärt und mit ihren Forderungen nur an dasjenige, was nach Befriedi un der sich meldenden Gläubiger von der Masse noch übrig bleiben möchte, werden ver⸗ wiesen werden.

Bꝛomberg, den 28. Dezember 1843.

Königl. Ober- Landesgericht. Erste Abtheilung.

122 Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht u Berlin, den 25. Januar 1844. Das in der Bergstraße Nr. 3 belegene Altermann—

sche Grundstück, gerichtlich abgeschäßt zu Sil Thlr

7 Sgr. 6 Pf, soll

am 10. September 1844, Vormitt. 11 Uhr,

an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hy⸗

pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

an Nothwendiger Verkauf. tadtgericht zu Berlin, den 25. Januar 181. ü Das vor dem neuen Königsthor an der Chaussee uns belegene Fiiedrichsche Grundstück, gerichtlich abge⸗ schäßt zu i4n3 Thir. 7 Sgr. 6 Pf, sol am 3. September 1844, Vormitt. 11 Uhr, ander Kerichtstelle subhastirt werden. Taxe und Hh— polhetenschein sind in der JRegistratur ein zuschen.

ö. 3 233 D.

1 M .

.

r m hn ahrt

Ie ergebene Anzeige, daß , mies den hien z B. dire , vdr m gf a fortan zwei am Son n tag and Vorn hin,. von Hambun nn r stag, am Sonntag und Nit noc, exvedlten

von hier und von Hamburg, und zwar am Dienstag den pon hier Nachmittags 0 IM * 3 Uhr, 12. März, (* uh 92 . M 5 ( d 1 Freitag den gon Hamhurg J 5 Mär; Nachmittags 6 Uhr, . * /

mit Passagieren und Gütern abgehen; vom s7ten und bis zum Schluß dieses Monats werden dann je— doch wöchentlich vier Fahrten ausgeführt, und sind für diese Zeit die Abgangstage:

von hier von Hamburg

Sonntag Sonntag

Dienstag Nachmitt. Dienstag Nachmitt. Donnerstag 3 Uhr. Mittwoch 6 Uhr. Freitag Freitag

Güter zum Versand p. Dampf- u. Schlepp— schiff können bereits jetzt bei uns eingelie⸗ fert werden. Magdeburg, den 5. März 1814. Die Direction der vereinigten Hamburg-Magdeburger Dampfschifffahrts⸗Compagnie.

(gez) Holtzapfel.

In Bezug auf vorstehende Bekanntma— chung übernehmen wir von heut ab den prompten Versand der Güter nach Hamburg p. Dampfwagen und Dampfschiff.

Berlin, den 6. März 1814.

Herrmann C Meyer, Hausvoigtei-Platz Nr. 12.

is?7 v] Konzeß. Berlin -Königsberger Eil- und ordinaire Frachtfuhre.

Der außergewöhnliche bedeutende Schneefall auf der Straße nach Ost⸗ und Westpreußen, der, wie die ʒei⸗ tungs Berichte in Uebereinstimmung mit denen unferer Conducteure sagen, mit Recht als ein außerordentliches Natur- Ereigniß dieses Jahrhunderts anzusehen ist, ver⸗ setzt uns in die Nothwendigkeit, zur theilweisen Deckung der uns dadurch verursachten unerhörten Mehrbosten, von heute an eine Lohn- Erhöhung von 10 Sgr. per tr, sowohl für die Eil⸗ als oidingiren Güter einkrcten 1 )

emohnerachtet können wir wegen dieser unab s baren Dindernisse und bei der Card eln J, jetzigen Witterung ein eben so schwieri ger Eisgang über die Nogalh und Weichsel folgen müsse, für eine be⸗ 1 n, , n nn, werden indeß ei nstrengungen scheuen, die Äbli it . en, h j Ablieferungszeit mög⸗

Berlin, den 1. März 1844.

Lion. M. Colin. J. A. Fischer. J. G. H. zn, nn, ö Dampfschifffahri 1731 sür Passagiere, Güter etc.

zwischen

BRRMEN u. AMSTERDAM

durch das

neue, chnne 165 L̃ast grosse eiserne Dampf hiff Konins Willen II., Capt. G. arne.

408

Schrecnisse dieser Katastrophe nur noch vermehrte, umgekommen sein. Erst seit wenigen Stunden hat das Wasser langsam zu fallen ange⸗ fangen; wir werden demnach erst später den vollen Umfang unseres Unglücks erfahren; dann erst wird man die Zahl der Umgekommenen, eingestürzten Häuser kennen lernen, den zu Grunde und andere Effekten beiläusig schätzen und sich einen richtigen Begriff von dem durch diese schreckliche Katastrophe angerichteten Unglück j Sämmtliche am Ufer der Marizza gelegene Maga⸗ zine, größtentheils voll von Waaren, sind überschwemmt worden. Man erinnert sich nicht, eine ähnliche Ueberschwemmung in Adrianopel erlebt zu haben; alle umliegenden Ebenen sind mit Wasser bedeckt, und bieten den Anblick von ungeheuren Seen dar. Marizza gelegenen Dörfer müssen beträchtlich gelitten haben; es steht zu befürchten, daß manche derselben völlig zerstört oder zu Grunde

Werth

gerichteten Waaren

Auch die an der

gJandels- und Börsen - Machrichten.

Schl. 3.) Die in der vorigen Woche ein— getretene Eihöhung der Weizen Preise im Allgemeinen ist jeider nicht an— haltend gewesen, und sind wir in dieser Woche, veranlaßt durch die matter lautenden neuesten englischen Berichte, wieder auf den früheren Standpunkt zurückgegangen. Die Zufuhr war im Ganzeu ziemlich bedeutend, doch blie ben die schwereren Sorten selten, und gerade die waren es, sür weiche sich etwa noch einige Kauflust zeigte, und die in den angetragenen Pöstchen in gelber Waare 6 a IJ8 Sgr. vr. Schfl. bedangen; für die geringeren Sorten ermäßigte sich der Preis auf 50 a 54 Sgr. pr. Schsl. nach Qialität. weißen Weizen ist der Preis von 55 a6 Sgr. pr. Schfl. nach Qualität

Roggen wurde in dieser Woche nur mäßig 6. und fand zu * 2 38 Sgr. pr. Schfl. nach Qualität willige Ne Von Gerste blieben die Zuführen gegen vorige Woche ziemlich gleich, 19. *

Das Geschäst in Gelsaaten bot keine Veränderung dar, und haben wir die Notirungen unseres letzten Berichts zu bestätigen. .

In rothem Klee ist einiges zu ermäßigten Preisen von 14a 147 Nihlr. für seine Saat umgegangen, ordinaire und mittel Sorten blieben noch im— mer unbeachtet. Die von Gallizien erwarteten Zuführen sind des vielen Schnees wegen hier noch immer nicht eingetroffen. Von weißer Saat wurde

Spiritus fand am Schluß der vorigen und Anfang dieser Woche zu erhöhten Preisen einige Beachtung, denn man bewilligte für Locowaagre 65 7 Nthlr. pr. 60 Quart a S0 6; durch inzwischen eingetroffene Zuführen hat sich der Preis indeß wieder etwas ermäßigt, und kann man schon 54

einer Anzeiger.

Der Passagier-Verkehr beginnt ebenfalls! mit nächster Woche, in welcher zwei Dampfschiffe

je erinnert.

Für

hmer.

ö,

. Abgangs - Tage:

Von Bremen, den 3.5, 13.5, 23. cines jeden Mis. » Amsierdam, » S., 18., 28. Y y Passage - Preise:

1. Kajüte 30 FI., 2. Kajüte 20 FI. lioll. Cour.

Aun Spedition der Transit-Güter empsichlt sich Unterzeichneter und ertheilt aul portofreie Anfra- gen über die Eracht für Güter etc. eteè. Auskunst. Anfragen beantworten ebenfalls die IIerren Blikmann & Co. in Amsterdam. Wꝙeähirend der Bade- Saison wird das HDampfschiss eine regel- mälsige Communication mit

Helgoland

unterhalten, worüber s. Z. nähere Anzeige ersol- gen soll.

BREMEN, im Jinuar 1844.

nähere

Eq. IcChon.

Literarische Anzeigen.

Bei C. F. Amelang in Berlin (Brüderstr. 11) erschien so eben und ist durch alle Buchhandlungen des In- und Auslandes zu haben:

12791 8 e m n r

Pädagogik der Schule. Historisch und kritisch aufgefaßt für das gesammte Schul- Publikum von Theodor Heinsius. 18 Bogen in Oltav. Maschinen-Velinpapier. Elegant geheftet 1 Thlr.

Mit der hier angezeigten Pßmdagogik der Schule, in Verbindung mit der bereits früher erschienenen und so günstig aufgenommenen Pädagogik des Hau— ses, tritt nun ein Werk ans Licht, in welchem der ge— lehrte Herr Verfasser, gestützt auf eine beinahe funßfzig— jährige Erfahrung, selne der Gegenwart angemessenen Ansichten, Bemerkungen und Vorschläge über die so hochwichtige Jngend-Erziehung mit gewohnter kräftiger Feder freimüthig und offen darlegt, und so dem Schul⸗ mann und Erzieher nicht allein, sondern auch allen Ael= tern, denen die körperliche und geistige Ausbildung ihrer Kinder am Herzen liegt, ein Buch in die Hand giebt, dem wenig andere in der pädagogischen Literatur Deutschlands an die Seite zu setzen sein dürften.

So eben ist in unserem Verlage erschienen und in allen Buchhandlungen zu haben: -

Ueber die Besserungs-Gefängnisse in [i195] Nord-Amerika und England.

Nach eigenen Beobachtungen in den Jahren 1838 bis 1813 von J. Louis Tellkampf,

Dr. d. Rechte, Prof. am CGolumbia- College in New Nork. Nebst Bemerk. üb. d. Gesundheits⸗Zustand d. Sträflinge in den obigen Anstalten, von Dr. Theod. Tellkampf, pralt. Arzt in Cincinnati. gr. 8. Mit 4 Plänen. geh. 2 Thlr.

Für den Werth und die Wichtigkeit dieses Werkes spricht gewiß, daß Se. Majestät der König geruht ha= ben, die Dedication desselben Allergnädigst anzunehmen.

Berlin, Neu Kölma. W. 49. Rücker C chler.

1284 . Bei dem allgemeinen Interesse, welches die Auffüh—

rung des plautinischen Lustspiels „die Kriegsgefangenen, Capteivei-, erweckt hat, macht die unterzeichnete Buchhandlung auf

die in ihrem Verlage erschienenen sehr gelungenen me trischen Uebersetzungen des weiland . 2 berli⸗

London, 26. Febr.

des schwierigen Absatzes von Mehl ßer Theil zu dem fruheren P hinreichend versorgt hat, Geschäfte und eine n während der vorigen

Endigend am 12. Jan 3

Gesammt⸗Durchschn.⸗ Pr. 5 Zoll auf fremdes Getraide . ,, Auf Getraide aus den Kolonieen. .... K Auf fremd. Mehl 6 Sh. 27 Pee.

85 Pee. pro Ct.

Londoner Durchschnitts-Preise vom 20. Februar.

Weizen. Gerste. Haser. Roggen. Bohnen. Erbsen.

Sh. Pee. Sh. Pee. Sh. Pee. Sh. Pee. Sh. Pce. Sh. Pee.

Ce. J 50 8 33 16 9 533 5 25 8 i

. 33 1 6 65 3539 5 6 3 33 8 19 539 1 9 6 30 19

. 57 5 533 8 1 il B in do 8 do 38

1 ? ; 1 . 29 15 30 9

16 6 7 19 6 11 6 109 35 5 6 2 2 —— 1 6

2 Mehl aus den Kolonieen 1 Sh.

Weizen. A314 Qr. 55 Sh. 7 Pee. Noggen .. 25 Or. 36 . Pee. ; . s ö. . ; * 7 9 5 Für Lieferung in den späteren Monaten i Gerste. . E183 34 » 10 » Bohnen 1711 28 2 . s . st Hafer .. 22883 26 CGrihsen 13g . 81 6 * Jahreszeit zu unveränderten Preisen 1

nischen Gomnasium zum grauen Kloster Professor Dr. Samuel Köpke ausmerksam.

J. Theil enthaltend: ; der Goldtopf (Aàulnlaria),

die Kriegsgefangenen (Cap— teivei),

das Kästchen (Cistellaria), das Hausgespenst (Meostellaria).

Preis 1 Thlr. 25 Sgr.

II. Theil enthallend:

der Bramarbas (Miles gloriosus), der Brautschatz (C rinunimus), = die Menächmen oder die Zwillingsbrüder, der Schiffbruch (kudens), der Karthager (Poennulu-s.

Preis 2 Thlr. 223 Sgr.

Naucksche Buchhandlung, Hausvoigteipl. Nr. 3.

Bei F. A. Brockhaus in Leipzig ist nen er— schienen und in allen Buchhandlungen zu haben, in Berlin bei F. Dümmler, L. d. Linden 19: 283 Die )

. ; ; gastrischen Krankheiten ö mondographiseh dargestellt von E. A. L. Hübener. Zwei Theile. Gr. 8. 3 Thlr. 15 Sgr. Von dem Versasser erscsiien im Jahre 1842 eben- daselbst: ;

Die Lehre von der Ansteckung, mit be—

Ssonderer Beziehung auf die Sani tts poliaeiliche Seite derselben. Gr. 8. 3 Ihlr.

[2751 ö ö . ö ; Musi kalien- Leih-lnstitul der Bucli,, Kunst- und Musikalien-Handlung von

KEd. Bote C G. Bock—-

in Berlin Jügerstrasse 42, Ecke der Oherwallstr., und in Breslau, Sch weidnitzerstr. S8. Abonnement für 3 Manat 1 Thlr. 15 Sgr. Mit der Berechtigung, für den gan nen gezahlten Berrag Musikalien als Eigenthum M entnehmen, 3 Thlr. Ausführlicher Prospekt gratis. Für Auswärtige die vortheishaftesten Bedingungen.

2801 Verkauf eines Tenders.

Ein Tender auf vier schmiedeeisernen Lokomotio= Rädern, mit Teleskop-Rohr, soll am 21. März 1844, Vormittags 11 Uhr, auf dem Bahnhose zu Bukau bei Magdeburg, für fremde Rechnung, öffent⸗ sich meistbietend versteigert werden und ist allda bis zu erwähntem Tage zur beliebigen Ansicht ausgestellt.

Magdeburg, den 4. März 1844. Kaesebier, Königl. Auctions-⸗Kommissar.

Im Jagorschen Saale, Unter den Linden 23, werden 191 b] B. Bos co's ; Vorstellungen Donnerstag den Jten, die zweite Sonntag den 10ten, die dritte Mittwoch den 131en, die vierse Dienstag den 19ten, die fünste Sonntag den 24sten, die sechste Mittwoch den 27sten März 1811 stattfinden um 7 Uhr präzise.

Billette sind zu haben bei dem Besitzer des Jagor— schen Saales.

(B. H.). In Folge der eiwas größeren Zu⸗ fuhren von englischem Weizen und seiner schlechten Beschaffenheit, so wie an die Bäcker, von denen sich ein gro reise von 48 Sh. pro Sack sast bis zum Mai wurden hier heute vor acht Tagen Flauheit im 3 Tendenz in den Preisen bemerkbar, welche sich j koche ebenfalls an den meisten Märkten des König reiches herausstellten und eine Erniedrigung von 122 Sh. pro Or. im Werthe von englischem Weizen veranlaßten; der Verkauf von verzolltem, fremden, obwohl durchweg zu den letzten Notirungen gehalten, war höchst unbedeutend. In London wurden zu den früheren Preisen einige Geschäfte von ostseeischem Weizen, mit Einschluß von 2000 Srs. 623 pst., schwedi= schem zu 238 Sh. pro Or. f. a. B., auf Frühlings⸗Lieferung, und Danziger in Bond gemacht; im Innern hat die Frage aber aufgehört. Ueber Som— mergetraide ist nichts Neues mitzutheilen; archangeler Hafer bleibt zu 9 Sh. Pce. pro Or. f. . B. begehrt, zu welchem Preise die Inhaber aber nicht abgeben wollen. Zufolge der letzien Berichte vom Süden Europa's nehmen die Weizen- ankäufe sür engl. Rechnung dort zu. Amerifanische Briefe vom 3ten d. melden, daß die dortigen Vorräthe von Mehl und Getraide größer sind, als man sich Unsere Zufuhr von engl. Weizen aus den benachbarten Di— strilten war diesen Morgen ganz ungewöhnlich klein und wurde zu unge— sähr den Preisen vom vorigen Montag aufgeräumt. In fremder verzollter Waare beschränkte sich das Geschäft auf einen unbedeutenden Detail -Absatz zum unmittelbaren Verbrauch an einige bedürftige Käufer. Es kamen einige Abschlüsse von danziger Weizen in Bond zu Stande, wonach der Werth desselben als unverändert anzugeben ist, und ebenfalls glauben wir, wurden ein paar Partieen auf Frühlings- Lieferung ab der Ostsee zu den gangbaren Preisen begeben. Mit Gerste war es still und kaum so theuer, wie in voriger Woche. Die Preise von Erbsen und Bohnen stellten sich unverändert. Von Hafer war die Zufuhr gut, das Geschäft aber flau und der Werth eher etwas niedriger. In Kleesaamen geht wenig um und die Preise sind nominell, wie vorige Woche.

Durchschnittspreise der letzten 6 Wochen.

Das Abonnement beträgt: 2 Üthlr. sür Jahr.

1 KRthlr. Jahr. 8 Rthlr. 1 Jahr.

in allen Theilen der Monarchie ohne Preiserhöhung.

Insertions-Gebühr für den

Raum einer Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr.

Allgemeine

Preußische Zeitung.

M 68.

.

Amtlicher Theil.

Inland. Koblenz. Die jüngste Ueberschwemmung. eutsche Bundesstaaten. Bavern. München. Hof⸗-Nachrichten. Englische Fräulein. Württemberg. Stuttgart. Unpäßlichkeit des Königs. Baden. Karlsruhe. Verhandlungen der zweiten Kammer. Nassau. Wiesbaden. Vorbereitungen zum Empfange des Herzogs. Sachsen⸗Weimar-⸗Eisenach. Weimar. Adresse und Denlschrift des Landtages. Sachsen-Koburg⸗Gotha. Koburg. Einberufung des Landtages. Freie Städte. Ham bung. Durchbrechung der Eis= decke auf der Elbe durch Dampsschiffe.

Oesterreichische Monarchie. Mailand. Beisetzung des Herzens der verstorbenen Erzherzogin Marie Karoline Auguste.

Frankreich. Deputirten⸗Kammer. Schluß der Debatte und Ab stimmung über die otaheitische Frage. Paris. Abfertigung von Be— richten über den Sieg des Ministeriums. Kommission über den Bricque— villeschen Vorschlag. Brief aus Paris. (Kammer-Sitzung vom 2. März: Befestigung von Paris. Haltung der Opposition in der ota— heitischen Angelegenheit. Die Nede des Herrn Gasparin bei den Verhandlungen darüber.)

Großbritanien und Irland. Oberhaus. Interpellation über die otaheitischen Angelegenheiten. Unterhaus. Angriffe gegen die Regierung wegen Anstellung ihrer Berichterstatter im O'Connellschen Prozeß. London. Neues Dokument über das Verfahren der Fran⸗ zosen in Otaheiti.

Italien. Rom. Besuch des Großherzogs von Mecklenburg-Schwerin ö . Papste. Abreise des Kronprinzen von Württemberg nach Neapel.

Spanien. Briefe aus Madrid (Lord Clarendon über die Lage Spa— niens; der Banquier Salamanca; das Tabacks-Monopoßl; Blicke nach Marokko und Portugal; Vermischtes.) und Paris (Angebliche Karlisten— Verschwörung in Bilbao; die portugiesischen Insurgenten. Reise der Kö— nigin Mutter.)

Portugal. Brꝛiefe aus Lissabon. (Weiterer Verlauf und Ausgang des Septembristen-Aufstandes.) und Paris. (Almeida, ein Rückblick wauf seine frühere Geschichte.)

Handels⸗ und Börsen⸗Nachrichten. Berlin. Börse. Königs—⸗ berg, Stettin, Breslau, Magdeburg, Köln und St. Peters⸗ burg. Marktbericht. Paris. Börse.

Königl. Schauspielhaus. (Gastspiel des Herrn Döring; Konzert der Herren Moralt.) Berliner Quartett-Soiree. Berlin. Sitzung des deut⸗ schen Vereins für Heilwissenschaft. Bewillkommnnng F. Lißt's.

Beilage.

Amtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

Dem in Ulm kommaͤndirten Major von Prittwitz vom In— genieur-Corps den Rothen Adler⸗-Orden dritter Klasse mit der Schleife; so wie dem Kürassier Fast vom 5ten Kürassier-Regiment die Ret⸗ tungs⸗Medaille mit dem Bande zu verleihen.

Königliche Bibliothek.

In der nächsten Woche, vom 11ten bis 16zten d. M,, sindet, dem F. XIV. des gedruckten Auszugs aus dem Reglement gemäß, die allgemeine Zurücklieferung aller entliehenen Bücher in die König⸗ liche Bibliothek statt. Es werden daher alle diejenigen, welche Bücher der Königlichen Bibliothek in Händen haben, hierdurch aufgefordert, solche an einem der genannten Tage, Vormittags von) bis 12 uhr, und zwar diejenigen Entleiher, deren Namen mit einem der ersten Buchstaben des Alphabets, von A bis F, anfangen, am Montag oder Dienstag, die Entleiher von G bis, Mam Mittwoch, oder Donnerstag und die übrigen am Freitag oder Sonnabend, gegen Zurücknahme der darüber ausgestellten Empfang-⸗— sche ine zurückzuliefern. .

Berlin, den 4. März 1841. . .

Der Königl. Geheime Regierungs-Rath und Ober-Bibliothekar Dr. Pertz.

Angekommen: Der General-Major à la Suite Sr. Majestät des Kaisers von Rußland, von Krusenstern, von Kopenhagen.

Abgereist:

Se. Durchlaucht der Landgraf Wilhelm zu Hessen, nach Deßau.

Alle Post⸗Anstallen des An- und Auslandes nehmen Gestellung auf dieses glatt an, für GSerlin die Expedition der Alig. Preuss. Zeitung: Triedrichsstrasse Ur. 72.

2 en 8e Mine

—— ** 22 J

Uichtamtlicher Theil.

FJuland.

Koblenz, 2. März. (E. 3.) Von der Wassernoth, die uns heimgesucht hatte, sind wir hoffentlich wieder befreit, indem das Wasser, welches seit dem 29sten v. M. begonnen hatte, rasch zu fallen, heute ganz aus den Straßen unserer Stadt zurückgewichen ist und außerhalb der Kehl⸗Mauer steht. Die Verlängerungen der Rhein⸗ brücke sind soweit hergestellt, daß man nicht mehr mit Nachen an die Brücke heranzufahren braucht, wogegen die Passage für Fuhren noch nicht wieder hergerichtet ist. Ob wir schon eigentliche UÜinglücksfälle hier nicht zu beklagen haben, so ist doch der Schaden, welchen na— mentlich die Mosel in den Feldern angerichtet hat, sehr bedeutend. Ganze Strecken der fruchtbaren Ebene, welche dieser Strom überschwemmt hatte, sind durchwühlt, die Damm Erde ist fortgeschwemmt, die Bäume sind entwurzelt und davonge⸗ trieben, die Felder hoch mit dürrem Kies und Steinen bedeckt. Man fängt hier bereits an, milde Beiträge für die ärmeren Einwoh— ner unserer Stadt, welche vom Wasser bedrängt waren, zu sammeln, und gerade war es der Stadttheil, in welchem großentheils die Dürf⸗ tigeren wohnen, die Kastorstraße, der am meisten durch Wasser ge⸗ litten hat. Die Chaussee zwischen hier und Köln ist an mehreren Stellen hoch überschwemmt und die ganze Passage dadurch gehemmt, die Post läßt deshalb gegenwärtig noch ihre Güterstücke und Kor— kJ n, u. zwischen Nen genannten . fördern. us Neuwied lauten die Nachrichten sehr Geich, Tie Fluth hat dort außerordentlichen Schaden verursacht; ein Rüößer Theil der Stadt steht noch im“ Waffer und die fliegende Brücke ist zerstört und weggetrieben. ;

Ausland. Deutsche Bundesstaaten.

Bayern. München, 29. Febr. (N. K.) Dem großen Kon— zerte unserer Hof- Kapelle wohnten gestern inmitten eines zahlreichen Publikums auch Se. Majestät der König, Prinz Luitpold und Prinz Adalbert bei. ;

Se. Hoheit Herzog Max wird hier nicht vor Ende Mai's er— wartet. Möglich wäre, daß derselbe, jedoch erst später, von Paris aus einen Ausflug uach Südfrankreich beabsichtigte.

(L. 3.) Aus öffentlichen Bekanntmachungen ersieht man, daß das IJnstitut der englischen Fräulein im Königreiche Bayern bereits 44

Mitglieder und 31 Kandidatinnen zählt, wobei zu bemerken, daß diese Zahl im steten Zunehmen ist. Der Orden der barmherzigen Schwestern zählte am Schluß des Verwaltungs- Jahres 170 Individuen, nämlich 111 Profeßschwestern, 37 Novizinnen und 22 Kandidatinnen.

Württemberg. Stuttgart, 2. März. (S. M.) Se. Majestät der König wurde nach vorausgegangenem mehrwöchentlichen Schnupfen vor einigen Tagen von einem Katarrhfieber befallen, wel— ches Se. Majestät nöthigt, das Bett zu hüten.

Baden. Karlsruhe, 2. März. (M. J.) In der gestrigen Sitzung der Abgeordneten Kammer gab eine 6krtlichs Angelegenheit: der Bau des mühlburger Thores zu Karlsruhe zu lebhasten Erörte— rungen Veranlassung. Die Regierung hielt sich in Folge früherer Verhältnisse und Verpflichtungen für gebunden, den Neubau des nöthig gewordenen Thores auf Staatskosten zu übernehmen, wie das früher auch der Fall gewesen und von keiner Kammer beanstandet worden war. Bei der vorzeitigen Auflösung der Kammer von 1812 konnten die Gelder damals nicht verwilligt werden, ehe der bereits angeordnete Bau begonnen hatte, und die nach der Auflösung zusammengetretene Kammer verwilligte wider alles Erwarten die geringe Summe für den beinahe vollendeten Bau nicht, zu dem nachträglich auch die Stadt Karlsruhe nicht mehr zur Mitleidenschaft oder alleinigen Kostentragung gezogen werden konnte. Deshalb erschien der damals nicht bewilligte Posten gleichwohl im Budget, was jetzt mit einer Heftigkeit gerügt

1844.

wurde, welche den Finanz⸗Minister bestimmte, den Saal zu verlassen und dadurch jeder Theilnahme an den Debatten auszuweichen.

Nassau. Wiesbaden, 25. Febr. (A. 3.) Se. Durchl. den Herzog Adolph glaubt man vor der Mitte des künftigen Mo⸗ nats erwarten zu können und ist lebhaft auf die Empfangs-Feierlich- keiten bedacht. Unter Anderem wird aus jedem unserer 28 Aemter ein Bursch und ein Mädchen in der Landestracht beim Empfang der hohen Neuvermählten gegenwärtig sein, wozu überall das schönste Paar ausgesucht werden soll. Diese Auswahl möchte ihre Schwie⸗ rigkeiten haben, und es kann kaum fehlen, daß Reclamationen einge⸗ hen werden.

Sach sen⸗Weimar⸗Eisenach. Weimar, 1. Mätz. Nach den gedruckten Landtags-Verhandlungen haben unsere Stände unter dem 28sten v. M. folgende ehrerbietigste Dank⸗Adresse erlassen:

„Durchlauchtigster Großherzog 2c.“ Nachdem jetzt durch die mehrjäh⸗ rigen Bemühungen Ew. Königl. Hoheit und Höchstders Staats-Ministeriums der Bau der thüringischen Eisenbahn gesichert erscheint, fühlen die versam= melten getreuen Stände des Landes sich gedrungen, Ew. Königl. Hoheit sich ehrfurchtsvollst zu nahen, um Höchstdenenselben und Höchstdero erhabenem Hause im Namen des ganzen Landes aus vollem Herzen den tiefgefühltesten Dank auszusprechen für die unermüdete landesväterliche Fürsorge, durch

welche Höchstdieselben die Verhandlungen mit. der Krone Preußen und den anliegenden Staaten zu einem glücklichen Resultate ge— führt haben. Wenn jetzt und dereinst nach Jahrzehnten und

Jahrhunderten der weimarische Staat, durch die europäische Straße der thüringischen Eisenbahn mitten im Welt -Verkehre stehend, sich durch grö= ßere Belebung des Handels und der Gewerbe eines gesicherteren Wohlstan- des erfreuen und auch in geistiger Beziehung der Vortheile der regen und schnellen Communication der Völker unter einander theilhaftig wird, so werden unsere Nachkommen, im Andenken an diese denkwürdige Epoche der weimarischen Geschichte, den Fürsten und das fürstliche Haus dankbar seg⸗ nen, unter deren treuliebenden Auspizien die thüringische Eisenbahn beschlos⸗= sen und ausgeführt worden ist 20.“

Folgendes ist die am heutigen Tage ausgefertigte Erklärungs⸗ schrift des Landtags, eine öffentliche Bekanntmachung hinsichtlich der Eisenbahn betreffend:

„Es sind Erscheinungen vorgekommen, welche darauf deuten, daß hin- sichtlich der provisorischen Actien-Unterzeichnungen für die thüringische Eisen⸗ bahn eine gefährliche Agiotage im Werke f welche für das unkundige Publikum die nachtheiligsten Folgen haben könnte, wenn es sich im blinden Eifer zu derselben fortreißen ließe, während doch die Verhandlungen mit den verschiedenen sich darbietenden Actien-Compagnieen noch nicht beendigt und noch leiner Compagnie eine Konzession ertheilt worden ist. Ihre Königl. Hoheit bittet daher der getreue Landtag hiermit ehrerbietigst, Höchstdiesel⸗= ben wollen huldreich geruhen, anzuordnen, daß eine offizielle Bekanntmachung oder doch eine Privat-Belehrung über den gegenwärtigen Stand dieser A= gelegenheit in der nächsten Weimarischen Zeitung erscheine, durch welche das Publikum von dem Stande der Sache in Kenntniß gesetzt und vor Verführung zu gefährlichen Speculgtionen durch Scheinkäufe, vorge= spiegelte Zeitkäufe, falsche Angaben bes Actien-Courses und der Cours zettel und andere Mittel zur Erlangung einer Agiotage gewarnt und in geeig⸗ neter Weise hierüber belehrt werde.

Bei dieser Gelegenheit erlaubt sich der getreue Landtag noch den Wunsch auszusprechen: daß bei, dem Vernehmen nach nahe , ferneren Actienzeichnungen für die thüringische Eisenbahn, Maßregeln getroffen wer= den möchten, durch welche eine geregelte Theilnahme aller Landestheile mög ⸗· lich gemacht werde.“

Sach sen-Koburg-Gotha. Koburg, 28. Febr. (Fr. M.) Von Seiten des Magistrats der Herzoglichen Residenzstadt ist die nachfolgende Bekanntmachung in Betreff der bevorsteh enden Einberufung der Stände⸗Versammlung und der anzuordnenden Wahlen ꝛc. erschie⸗ nen. Man hofft allgemein, daß unter den jetzigen veränderten Ver⸗ hältnissen diese Angelegenheit zur allgemeinen Zufriedenheit ausge⸗ glichen werden wird. . .

„Se. Herzogliche Durchlaucht unser gnädigst regierender Herzog und Herr haben in einem durch Herzogliche Landes Regierung uns in Abschrift zugefertigten höchsten Reskript vom Sten d. M. Höchstsich bereit erklärt,

der grundgesetzlichen Bestimmung des §. 120 der Verfassungs Urkunde Ge⸗ nüge zu leisten, wonach der Landesregent bei dem Antritt der Negierung die Aufrechthaltung der Verfassung durch eine schriftliche Urkunde bel fürst= lichen Worten und Ehren versichern wird, und diese schriftliche Versicherung noch vor der Huldigung in Empfang zu nehmen ein außerordentlicher

Landtag zusammen zu berufen ist. In Erwägung nun, daß die im vorigen

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Königliches Schauspielhaus.

Gastspiel des Hrn. Döring. Konzert der Herren Moralt. Sollte, was behauptet wird, wahr, und mit Seydelmann der letzte deutsche Schauspieler gestorben sein? Wir bezweifeln es, da sich noch immer in Deutschland einzelne Schauspieler und Schauspielerinnen an dem versandeten Meere des Theagiterlebens als Leuchtthürme emporheben. Ein folcher Pharus ist auch das ehrenwerthe, Mitglied des hannoverschen Hof-Theaters, Herr Döring, der gegenwärtig hier einen größeren Cyklus von Gastrollen giebt, da sein desinitsoes Engagement sich zur Zeit nicht be⸗ werlstelligen ließ. Er gehört nicht jener Klasse von Schauspielern an, die ein bi dlofsckis Rollenfach spielen; seine Leistungen umfassen das weite Gebiet der tragischen und heiteren Poesie, er weiß seine Personlichkeit in jeden dichterischen Charakter aufgehen zu lassen, er kann wie jener Jean mit einem Auge lachen und mit dem anderen weinen, und, den würdigsten Vorbildern nachstrebend, sucht er Angeeignetes mit Eigenthümlichem zu ver⸗ schmelzen. Der Vorwurf, den man Iffland gemacht hat, daß er sich zu isoliren und auf Kosten der Uebrigen bemerkbar zu machen liebte, trifft ihn nicht, denn sichtlich hält er auf gutes Ensemble. Vor Seydelmann hat er dasjenige voraus, was natürlich die Hauptgrundlage jeder schauspielerischen Wiürksamkeit sein muß: glückliche Mittel. Ueber dem rastlosen Streben, sich diese Mittel künstlich anzueignen, war Seydelmann ganz auf den Weg der brütenden Speculgtion gelangt, und seine Leistungen waren nach Außen und Innen das Produkt einer klugen Berechnung geworden, doch, zum Glück für ihn, immer angefrischt von jenem Hauche, den Apollo auch unge— beien feinen Lieblingen in den Stunden der Weihe sendet. Döring hat, das merkt man im ersten Augenblick, mehr natürliches Zutreffen; ihm gelingt das Rechte unter der Hand und wie von selbst, auch wenn er darüber nicht lange nachgegrübelt hätte; womit wir jedoch leinesweges gesagt aben wollen, als sei nicht jede seiner Leistungen im Ganzen und im Be= ö das Prodult reiflichster Erwägung. Er ist ein Bühnen-Genic, und einem Genie, in allen, Richtungen der Kunst, fehlt es ja nie an Lichtblitzen,

die das noch so weislich Ersonnene plotzlich über den Haufen werfen.

tener Genuß. Daß uns ein solcher mit und durch Henn Döring wird, gewährt um so größere Freude, als die Kritik sich am liebsten mit solchen Leistungen befaßt, worin ein Charakterbild auf dem Postament gründlicher Menschenkenntniß und tieser Lebens Erfahrung aufgeführt wird.

Fast alle berühmten deutschen Schauspieler legten ein großes Gewicht auf eine gelungene Darstellung des Lorenz Kindlein in dem Kotzebue'schen Schauspiel: „Der arme Poet“; selbst der Komiker Wurm exeellirte in dieser Rolle: was Wunder, daß auch Herr Döring sie sich nicht nehmen ließ. Die äußere Geschichte der deutschen Dichter beginnt glänzend, um als eine Geschichte des menschlichen Elends zu schließen. Im Mittelalter waren es die Ritter und edlen Herren, welche sangen, und selbst Könige und Kaiser mischten sich in den Chor der Dichter. Als ein großer Theil des ritterlichen Adels, durch immerwährende Raufereien verwildert, kein Glück mehr darin fand, dem Schwert die Harfe zuzugesellen, zog sich die poetische Kunst in die ruhigeren Städte zurück, und die freien Minnesänger gingen auf in zünftige Meistersänger. Ihr Obmann, Heinrich von Meißen, mag wohl noch den höheren Ständen angehört haben und starb als Frauen⸗

lob den Tod der Poesie: die späteren Meistersänger aber waren ehrbare, zum Theil dürftige Handwerker: Schuster, Rasirer u. s. w. In der späteren, Schwulst Periode sehen wir die deütsche Poesie

wieder in den Händen vornehmerer und schulgebildeter Männer, wie Lohenstein und Hoffmanns waldau. Mit Opitz, und durch sein Losreißen von allem Sprach- und Gedanken-Pedantismus, wurde unsere Dichtkunst von dem letzten Zunftzwange befreit, und Jeder, dem Gesang gegeben war, mochte ihn frei austönen lassen. Die besseren deutschen Dich- ler waren seitdem geachtet, aber nicht unterstützt. In welchem Elende hat Bürger geschmachtet; selbst Schisller, der Andere reich gemacht hat, kämpfte sich nur zur Noth durch. Hätten er und seine Zeitgenossen in Weimar kein Aspl gefunden, wer wüßte, welche Wendung die deutsche Li= teratur genemmen hätte: denn noch damals dachten sich sehr viele Menschen einen deutschen Dichter nur unter dem Bilde eines armen Schluckers, der

Klassische Werke klassisch ausgesührt zu sehen, ist ein hoher, weil sel=

Hochzeits- und Leichen carmina für ein paar Groschen anfertige u. s. w. Einen

solchen Poeten stellte damals Kotzebue, der wenigstens in die weimarische Periode hineinwirkte, wenn er geistig und nach seinen besonderen Richtungen auch außer ihr stand, in seinem Lorenz Kindlein hin einem verkommenen, eben so gutherzigen als dürftigen Menschen, der uns jedoch kein geistiges In= teresse abgewinnen kann, so daß man nur froh ist, wenn der alte hungrige Mann ein Hühnchen (beinebst dem „Bruststückchen?) zu essen, eine Flasche Rheinwein àü 3 Rthlr. zu trinken, und in dem kleinen Dusel des Wein- enizückens und Thränensammers auch noch eine aus den Wolken gefallene Tochter zu umarmen bekommt. Wir können nicht sagen, daß uns Herr Döring bei der Vorstellung am 4. März in der Auffassung dieser Rolle ganz befriedigt hätte; er nahm sie, wenn wir uns des Ausdrucks bedienen dürfen, im Tempo zu rasch, und die kleinen Drücker, die man hier fast bei jeder Phrase anlegen darf, gingen dadurch um so mehr verloren, als er durch die übrigen Mitwirkenden nicht gut unterstützt wurde. .

Hierauf: „Das Liebe s-Protokoll“, Lustspiel in drei Alten von Bauernfeld. Eine eben so geistlose als mitunter langweilende Arbeit, worin das Thema, daß alte Liebe nicht roste, in Variationen abgehandelt wird, die nichts weniger als neu und originell sind. Die Aufführung erhält jedoch einen besonderen Reiz dadurch, daß Herr Döring in dem Banguier Müller eines der allerpikantesten Genrebilder hinzaubert, das man nur sehen kann. Er zeichnet diesen Banquier als einen reichgewordenen jüdischen Parvenü, der sich, körperlich wie geistig, aufschraubt, um sein Na— surell zu übertünchen, dies aber nur bis auf einen r . Grad vermag, so daß die, um mit Horaz zu reden, mit der Gabel ausgetriebene Natur doch überall wieder durchschlägt; der mittels seiner Tochter seinem Hochmuthsdünkel eine Anfrischung bereiten will, doch aber, als er ihr Herz

alterirt sieht, gutmüthig genug ist, alle jene hätschelnde Zärtlichkeit irn sie bus ae womit bei. den Israeliten fast alle Stände shren Kindern gegenüber so freigebig sind; und der alle mög-

liche Mühe giebi, um die feineren Teurnüren jener Welt anzu= nehmen, in die zu gelangen sein Streben ist, und dennoch überall die innere Hohlheit durchblicken läßt. Das Bild ist von unserem Gast bis in das feinste Geäder ausgemeißelt und eine wahrhaft geniale Conception.