1844 / 68 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

; ; ird sicher eine fündigte Reaction wird ten wird. . z ssegreich ere nf. Gesandte, Herr Bulwer, die

li unterzessn we n de, fue hafen Alberbeeiß wären aus tem ʒufriedenstellenden Erflarungen e hi hrehebr, per erden ngen die r ! P. Regierung dem er⸗ . ; ingen Dank schuldig.

wahnten d Herr Salamanca, dessen An- n so zerrüttet waren, 2 er allgemein für zahlungsunfähig ĩ Aufstande von gehalten . J —— Gläubigern abzufinden. Die zefrnden he lcllen überfielen nämlich eines der ihm angehbrigen Salz⸗ y führten die Vorräthe und Gelder mit sich fort und ver⸗ bie Kassenbücher und Register. Nun giebt Herr Salamanca 2 erlittenen Verlust auf viele Millionen an und weigert sich, fontraktsmäßig Zahlen tn leisten, bis er sich mit der Regierung dar⸗

j esetzt habe. er. k. e in Folge der angekündigten Versteigerung des Tabacks Monopols die Zproc. Staats- Papiere steigen würden. In⸗ dessen sind sie gestern an der hiesigen Börse um etwa 2 pCt. ge⸗ wichen. Viele Personen sind nämlich derAnsicht, daß der Regierung bas Recht nicht zustände, ohne Einwilligung der Cortes einen solchen

1 ; an g Her Ne

itrakt auf zehn Jahre abzuschließen. Der jährliche Be⸗ . ber für die dreiprozentige Schuld zu bezahlenden Zin⸗ sen beläuft sich auf etwa achtundzwanzig Millionen Realen,

so daß, da der geringste Ertrag des Tabacks Monopols auf 75 Mil⸗ lionen steigt, ein bedeutender Ueberschuß sich ergiebt, in dessen Betracht bie Regierung beabsichtigen soll, entweder neue dreiprocentige Papiere zu emittiren, oder ein Anleihen von Bedeutung zu unterhandeln. Da nämlich der bezeichnete in der Staatsschulden⸗Tilgungskasse zu hinter⸗ legende Ueberschuß sich auf 40 Millionen beläuft, so glaubt der Finanz— Minister ein Anleihen von 10600 Millionen Realen zum Preise von 5 oder 50 pCt. abschließen zu können, dessen Zinsenzahlung durch obige Summe gedeckt sein würde. Den übrigen Theil der Staats- schuld hofft die Regierung mittelst des Verkaufes der Nationalgüter tilgen zu können, und es ist Befehl gegeben, alle Ankäufer, welche ihre Rückstände nicht binnen zwei Monaten entrichten werden, außer Besitz zu setzen.

Ein ministerielles Blatt versicherte gestern Abend, die spanischen Unterthanen in den marokkanischen Staaten wären den grausamsten Verfolgungen ausgesetzt, und ein diesseitiger Konsular-Agent wäre so⸗ gar enthauptet worden. „Dergleichen Verletzungen des Völkerrechtes“, fügt das Blatt hinzu, „erheischen die schleunigste und ernsthafteste Abstellung, und wir haben Grund, zu glauben, daß die Regierung sich anschickt, sie mit dem größten Nachdruck zu verlangen.“ In der That schließe ich aus einigen Aeußerungen des Generals Prim, daß dieser rastlose Mann den Plan gefaßt hat, aus den vielen außer Aktivität stehenden spanischen Militairs ein Corps zu bilden, um die Staaten des Kaisers von Marokko mit Krieg zu überziehen und Nie⸗ derlassungen an der afrikanischen Küste zu gründen.

Der Ausstand in Portugal nimmt einen bedenklichen Charakter an. Der Gouverneur von Almeida flüchtete nach Ciudad Rodrigo, weil er es nicht wagte, mit einer Besatzung von 28 Mann der Ueber⸗ macht des Barons Bomfim, der mit einer Armee von 70 Mann heranrückte, Widerstand zu leisten. (Vergl. unten Portugal.)

Seit gestern Abend liegt der englische Gesandte, Herr Bulwer, bedenklich krank danieder. Graf Bresson befindet sich etwas besser.

Einem englischen mit Lebensmitteln beladenen Schiff ist es ge— lungen, trotz der blokirenden Flottille in den Hafen von Alicante ein⸗ zulaufen.

In Valencia wurden am 21sten mehrere Belagerungs-Geschütze auf 12 Banken eingeschifft, die der Dampfer „Isabella II.“ am Schlepptau nach Santa Pola führt, von wo das Geschütz in das Lager Roncali's abgehen sollte.

Es heißt, Boné hätte keine der in seinen Händen befindlichen Personen erschießen lassen, weil er befürchtet, daß die Regierung an seiner Familie und an denen der übrigen Rebellen das Wiedervergel— tungs⸗Recht ausüben werde. In Alicante sowohl wie in Cartagena soll die größte Uneinigkeit herrschen.

K* Paris, 2. März. Die tiefe Ruhc, deren die baskischen Provinzen feit längerer Zeit genossen, ist plötzlich durch ein ganz unerwartetes Ereigniß unterbrochen. Am 25sten v. M. wurde näm— lich Bilbao durch eine Anzahl von Verhaftungen in Aufregung ver⸗ setzt. Ein Geistlicher, Don Martin Bilbao, ein ehemaliger Mönch, Don Pedro Zaloaga de Deusfo, ein Buchdrucker, Namens Larumbe, und dreiundzwanzig Chaussee⸗ Arbeiter, wurden als Theilnehmer an einer karlistischen Verschwörung, die ihrem Ausbrüche nahe gewesen zu fein scheink, ins Gefängnißs geworfen. Auch in anderen Theilen von Bis caya sollen mehrere Personen zur Haft gebracht worden sein. Die Einzelnheiten dieser Sache sind bis jetzt noch unbekannt. Auch in Galicien machen sich allerlei bedenkliche Jeichen bemerkbar. In der Gegend von Lugo hat sich eine Guerilla gebildet, die freilich zu schwach ist, um für sich allein ernstliche Unruhe einzuflößen, deren Vorhandensein aber doch der unzu— friedenen Stimmung, welche in verschiedenen Städten des Königreichs Galicien herrscht, eine Art Haltpunkt giebt. Besonders in la Eorusia und in Vigo hat man fortwährend einen gewaltsamen Ausbruch der feindseligen Gesinnungen gegen die Regierung zu fürchten. Die Nach— barschaft Portugals und die in diesem Lande ausgebrochenen Unruhen haben die Gefahr auf den höchsten Grad gesteigert. Die Angabe, daß der General Bomsim auf das spanische Gebiet übergetreten sei hat sich, den letzten Nachrichten von der portugiesischen Gränze zu— folge, nur in so weit bestätigt, als der Chef des Aufstandes auf einem seiner Märsche das spanische Gebiet verletzt hat. Aus Ciudad Rodrigo wird geschrieben, daß der Gouverneur von Almeida auf der Flucht vor Bomsim daselbst angekommen sei. Der General Bomfim hatte sich nämlich mit 70 Mann vor Almeida gezeigt, das nur 30 Mann Besatzung hatte, deren Befehlshaber sich nicht vertheidigen zu können glaubte, und dieser Platz, zu dessen Belagerung ehemals, und noch in den napoleonischen Kriegen, ganze Armee Corps verwen? det wurden, öffnete diesmal einer halben Compagnie seine Thore. Obgleich die Festungswerke von Almeida während der Belagerung durch den Marschall Masseng durch das Auffliegen eines Pulver= Magazins stark gelitten haben und obgleich ein großer Theil derselben später bei dem Abzuge der Franzosen durch den General Bernier in die Luft gesprengt sst, so gilt Almeida doch noch immer für einen der festesten Plätze, nicht blos Portugals, sondern der ganzen pyrenäischen Halbinsel, und die Insurgenten können darin einen eben so sicheren Zufluchtsort sinden, als er en ihn im Schlosse San Fernando bei Figueras gefunden hatte. (Vergl. unten Portugal.)

Paris, 2. März. Die Königin Christine von Spanien ist am 24sten Abends zu Narbonne eingetroffen, wo sie den 2östen über, als einem Sonntage, blieb. Am 2Asten Abends schon war auch der französische General- Lieutenant Graf de Castellane dahin gekonimen, um ihre Befehle 9 vernehmen. Am 2Zbsten Nachmittags traf die Königin dann zu Perpignan ein. Sie hat sich, wie man vernimmt, vorzüglich auf die Bitten des General⸗Capitains von Catalonien ent⸗

andere folgen, aus der der gesunde

schlossen, die Weiterreise bis Barcelona auf dem Wege zu Lande zu machen. Am 27sten Morgens sollte sie daher von Perpignan weiter⸗

412 reisen, am 23sten Abends zu Gerona und am 29sten Abends zu Bar—⸗ celona eintreffen, wo Alles zu ihrem Empfange vorbereitet ist.

Portugal.

A Lissabon, 20. Febr. Alle in meinem letzten Schreiben Ihnen mitgetheilten Nachrichten bestätigen sich, und man darf nun den Aufstands⸗Versuch einer Anzahl von Soldaten als de⸗ sinitiv mißlungen betrachten. Eine Depesche des Gouverneurs von Abrantes giebt die Gewißheit, daß der größte Theil der Soldaten des 12ten Linien⸗-Infanterie⸗-Regiments wieder zu seinen Fahnen zu— rückgekehrt ist, und wenn auch Graf Bomfim sich Almeida's bemei⸗ stert hat, so wird er mit den geringen Streitkräften, die er zu sei⸗ ner Verfügung hat, gegen die weit überlegene Truppenzahl, die ge— gen ihn anrückt, nicht lange sich halten können. Alle Berichte stim⸗ men darin überein, daß die Rebellen, die nie über 600 Mann stark geworden waren, kaum noch die Hälfte zählen, und daß diese aufs tiefste entmuthigt, in dem Augenblicke, wo ich dieses schreibe, wahr⸗

scheinlich schon größtentheils ihr Heil in der Flucht auf das spanische Gebiet gesucht haben, wo sie nach der zwischen beiden Regierungen getroffenen Uebereinkunft sogleich entwaff⸗ net und ins Innere abgeschickt werden. Nach dem verun—

glückten Aufstands⸗Versuche von Valenza do Minho sind von dort bereits der Deputirte der Stadt Aveiro, Dom Jose Manuel Mendez Leite, und einige Offiziere des JTten Jäger-Regiments nach Galicien geflüchtet. Unbegreiflich bleibt Jedermann, wie ein Mann, wie der Graf Bomfim, sich bei einem solchen Unternehmen kompromittiren konnte. Die Erfahrung hat gezeigt, daß sein Name, wie sehr er auch in militairischer Beziehung geachtet ist, doch nicht Einfluß genug hatte, um die Masse des Heeres zum Abfalle zu verleiten, und noch

weniger war dies unter der Bevölkerung der Fall, die selbst in den

einen Augenblick in die Gewalt der Aufrührer gefallenen Orten gänz⸗ lich theilnahmlos blieb. Die energischen Maßregeln der Regierung, sogleich im ersten Augenblicke der Gefahr mit Entschlossenheit getroffen und kräftig durchgeführt, sind sonach vom vollständigen Erfolge gekrönt worden, und gerade das Gegentheil von dem, was der Aufstand bezweckte,

wird dessen Folge sein: man wollte das Ministerium stürzen, und die⸗

ses wird nun durch den Sieg über seine Gegner, durch die entschieden ruhige Haltung des Volks überall, namentlich in den beiden Haupt⸗ städten des Landes, zu Lissabon und Porto, nur ueue Stärke und moralische Kraft erlangen, so daß man dem Ministerium Costa Cabral eine wieder auf lange Zeit hinaus gesicherte Dauer versprechen kann. Das Ministerium und die Kammern haben treulich zusammen⸗— gewirkt, und diesem Umstande darf man großentheils es zuschreiben, daß die Dinge eine so glückliche Wendung genommen haben. Heute läuft die Frist für die der Regierung bewilligten außerordentlichen Maßregeln, so wie für die Prorogation der Kammern, ab, und diese werden daher morgen zusammentreten und, wie ich vernehme, dem Ministerium noch bis Ende März die Ausnahms⸗Gewalten verlängern, die sich so heilsam erwie— sen haben. Bis dahin, hofft man, werden auch die letzten Spuren der letzten Zuckungen des Aufstandes völlig verwischt sein, und Alles dann wieder seinen gewohnten verfassungsmäßigen Gang annehmen können. Dieser Ausgang des Aufstandes in Portugal wird ohne Zweifel auch auf die Beruhigung Spaniens eine günstige Rückwirkung äußern. Die Regierung hier wird aber gut thun, auch in der Folge stets auf ihrer Hut zu sein: denn die Uebelgesinnten würden sicherlich den Mangel an Wachsamkeit auf Seiten der Regierung zu neuen Ver— suchen zu benutzen nicht unterlassen, und so lange das verderbliche Klubwesen in der Armee fortdauert, sind jedenfalls nicht volle Bürg⸗ schaften für die Treue derselben gegeben.

X Paris, 2. März. Man hat seit einigen Tagen bie Nach⸗ richt von der Wegnahme des festen Platzes Almeida durch die portu⸗ giesischen Insurgenten erhalten. Almeida ist eine Festung gegenüber der spanischen Festung Ciudad Rodrigo, 12 Kilometer von der spani⸗ schen Gränze. Ehemals war Almeida eines der Bollwerke der Halb⸗ insel, aber seine Befestigungen haben in den Napoleonischen Kriegen sehr gelitten. Nach der Einnahme von Ciudad Rodrigo war die erste Operation des Marschalls Massena in Portugal die Belagerung von Almeida; ein Theil des 6ten Corps blokirte den Platz am 190. Juli 1810. Die Belagerungs-Arbeiten begannen aber erst in der Nacht vom 15ten auf den 16ten, da das Artillerie- Material erst bis dahin vollständig herbeigeschafft werden konnte. Am 26sten um 6 Uhr Mor⸗ gens eröffneten 52 Geschütze das Feuer gegen den Platz. Um 7 Uhr Abends vernahmen die Belagerer von ihren Linien aus einen furchtba— ren Knall: eine französische Bombe war in das große Pulver⸗-Magazin der Citadelle gefallen und hatte dieses in die Luft gesprengt. Es hatte 150,000 Pfd. Pulver enthalten! Das durch die Explosion angerichtete Unheil war furchtbar; die öffentlichen Gebäude litten eben so sehr als die Befestigungen. Ungeheure Steinblöcke und Geschütze wurden über die Wälle bis auf das umliegende Land geschleudert, und ein unter den portugiesischen Truppen ausgebrochener Aufruhr, an dessen Spitze der Platz⸗Major Bernardo da Costa stand, nöthigte den englischen

Obersten William Cox, die Capitulation anzunehmen, welche ihm der Marschall Massena antrug; in Folge derselben streckte die 5000 Mann starke Garnison die Waffen und über⸗

gab den Platz an die Franzosen. Lord Wellington, der sich auf Celorico zurückgezogen hatte, machte keine Bewegung, um die Gar⸗ nisonen von Ciudad Rodrigo und Almeida zu schützen, und diese blieben also sich selbst überlassen. Als nun gegen Mitte September der Marschall Masseng in Portugal eindrang, ließ er zu Almeida eine Garnison von etwa 1200 Mann unter den Befehlen des Gene— rals Brenier. Bekanntlich wurde aber nach einem verunglückten Feldzuge Massena gezwungen, wieder über die portugiesische Gränze zurückzugehen, doch wollte er noch Almeida sich erhalten, das aber dringend der Verproviantirung bedurfte. Um einen Convoi mit Lebens— mitteln dahin zu bringen, lieferte der Marschall die Schlacht von Fuen— tes des Osioro. Da das Resultat dieses Kampfes aber seinen Erwartungen nicht entsprach, so beschloß er die Räumung von Almeida, das bereits von den Engländern enge blokirt war. Die erste Schwierigkeit war, dem General Brenier den Befehl dazu zukommen zu lassen; vier Soidaten boten sich dazu an,, Jedem von ihnen wurden 6069 Fr. versprochen, wenn es ihnen gelänge, nach Almeida hineinzukommen; ein einziger von ihnen war so glücklich, feinen Auftrag auszurichten? es war ein Volti eur vom ten leichten Regiment, Namens Andre Tillier. Einem spanischen Geschichtsschreiber verdankt man die Aufbewahrung seines Namens: dem verstorbenen Grafen von Toreno, dem geistreichen Ver— fasser der Geschichte des spanischen Unabhängigkeits- Krieges. Dieser wackere Soldat, dessen Wagniß der Geschichtsschreiber als Üeberspannt⸗ heit bezeichnet, kam, ohne seine Uniform abzulegen, durch die englischen Linien hindurch und endlich, nach Ueberwindung unglaublicher Schwie⸗ rigkeiten, in den Platz. Die drei anderen sielen den Engländern in die Hände. ;

Sobald General Brenier diesen Befehl erhielt, ließ er 140 Minen anlegen, um die Befestigungen in die Luft zu sprengen. Am 10. Mai 1811 räumte er den Platz. Die Garnison, aus 100 Mann beste— hend, setzte sich in zwei Kolonnen in Marsch. Eine Stunde nachher vernahm man den durch das Auffliegen der Minen verursachten Knall; die Engländer eilten unter die Weft und inmitten der Verwirrung gelang es dem General Brenier, durch ihre Linien hindurch zu kom⸗= men. Die Garnison von Almeida stieß wieder zur französischen Ar⸗

mee mit einem Verluste von 350 Mann, den sie in verschiedenen Gefechten erlitt, welche der General Brenier auf seinem Marsche zu bestehen hatte. Dieser Rückzug ist unstreitig eine der ruhmvollsten . der französischen lrmee im spanischen Unabhängigkeits⸗

riege.

Königsberg, 2. März. Marktbericht. Weizen 50 bis 67 Sgr. p. Schfl,, Roggen 32 bis 35 Sgr., große Gerste 33 bis 35 Sgr., kleine Gerste 28 bis 32 Sgr., Hafer 18 bis 21 Sgr., graue Erbsen 36 bis 45 Sgr., weiße Erbsen 32 bis 38 Sgr., das Schock Stroh 135 bis 150 Sgr. Die Zufuhr war mittelmäßig. Stettin, 6. März.

(B. N. d. O.) In unserem Handel bleibt es

sehr stille. Roggen in loco ohne Frage und 34 3 35 Rthlr. nominell, pro Früh— jahr zu 33 Rthlr., pro Juni / Juli zu 341 * Rihlr. gekauft und dazu

wieder im Stillstande. Heutiger Landmarkt:

. Weizen. Roggen. Gerste. Hafer. Erbsen. Zufuhren. . ... 2 16 8 1 6 Wsol. 6, 50 3 53 33 3 36 25 2 27 16 3 19 32 3 36 Nthlr.

3 Heu pro Ctr. 125 2 20 Sgr. nach Qual. Stroh pro Schock in Nationsbunden 6 a 63 Rthlr. Kartoffeln 11 2 12 Sgr. Rüböl in loco 107 Rihlr. bezahlt und Brief, pro September / Oktober Rthlr. Geld. Tabacksmarkt. Seit Kurzem ist Taback in den Productions-Gegenden mehr aufgeräumt worden, als man glaubte. Alles, was von ordin. Waare unter 4 Nthlr. zu haben war, ist gänzlich fortgekauft, und die wenigen In⸗ haber, die noch nicht geräumt haben, halten jetzt auf 4 Rthlr. Von mittel Qualität kömmt hier wenig zu Markt, wie überhaupt die Zuführen zu dem— selben sehr klein geworden sind. Eine Partie ordin. Waare ist auf Lie⸗ serung zum Frühjahr bei offenem Wasser zu 4 Rthlr. gekauft worden. Breslau, 2. März. Getraide⸗Preise.

Höchster: Mittler: Niedrigster:

Weizen 2Rthl. Sgr. Pf. 1Rthl. 23 Sgr. 6Pf. 1 Rihl. 17Sgr. 6Pf.

11

Ro ggen 1 109 6 * ) . 6 * * k 6 1 Gerste 1 * . 6 * 1 w v 29 6 * H afer 19 6 *

Magdeburg, 5. März. Höchster und niedrigster Getraide⸗Marktpreis pro Wispel:

Weizen: 48 38 Rthlr. Roggen: 36 34 * Hafer: 185 175 *

Köln, 1. März. (S. O.) Rüböl unverändert.

Paris, 2. März. Die Rente wurde heute in Folge des gestrigen Kammer-Votums merklich besser notirt. er .

Den 7. März 1844.

Gerste: 299 29 Rthlr.

S8 E.

. a. ; Er. Cour. ll, . Aclien. 8 . ; Brĩiesl. Geld. Brief. Geld. Gem. j J 2: krl. Pots. Risenb. 5 J 21 . . ; i b m. 34 . / 101 jo. 40. Prior. Oo. 4 103 n,, Ob! 390. ö Mg. Lp. Risenb. 194 Erim Sch. d. Seeh. 3 90 ö do. do. Prior. Obl. 4 103 Kn u · Neumũrk. 3 100 EKkrl. Anh. Risenb.— . 155 ö 37 101 z 6 do. do. Prior. Obl. 1 J 1033 kerl. . ö. 261 2 üss. Elb. Eisenb. 5 95 944 Hanz. do. iu Tkh. . J o. do. Prior. Ob. 1 997 ih e,, ,, 5 . Rhein. Eisenb. 5 91 90 ö . Ido. do. Prior. Obl. d gg 99 do. d. 3 1005 w . Ostpr. Psandl 35 103 , . stpr. audbbr. 33 . ö ö * an . 63 3 161 . Erl. Frankf. Bis. 5 153 . J 35 10 35 do. do. Prior. Obl,. 4 101 1033 ur- u. Neum. do. 3 . , zs 1 127 4 35 16, Ob. - Schles. Bis. 127 . . ö. ö. do. Lt. B. v. eingez.— 119 Gold al marco. J 6 B. -St. EB. Lt. Au. B K 1303 Friedrichsd'or. 13 13162 Masd. Ilalbst. . 1 121 K And. G din. à5 Ib. 11 11 Bresl- Sehweidn. Hiscouto. 3 . HFreihæ. Risen. 4 1227

Pr. Cour.

ech Se l- Cours. Thlr. zu 30 Sgr.

Brief. ßGeld.

DJ 250 FI. Kurz 141 5 k 250 FI. 2 Mt. 1403 HamhuJiĩ . 300 M. Kuræ 150 * kJ 300 me. 2 Mm. 149

ahl . 118 3 Mt. 6 247 6 245 ö 300 Fr 2 Mt. S0 nn w ,, 150 FI. 2 Mt 1043 Augsburg.. 150 FI. 2 Mt. 102 . 100 ThbIr. 2 Mt. 995 99 n

Leipzig in Courant im 14 ThI. Fuss.. 100 'I. ö , 19 . Frankhnt a. M. Wrz. . 100 FI. 2 Mt. 56 28 een. Petervsburß....-.. ..... 100 skRbl. 3 Woch. 107* *

Auswärtige Börsen. Amsterdam, 3. März. Niederl. wirkl: Sch. 5535. Antwerpen, 2. März. Einsl. JH. Neue Aul. 213. FErankfurt a. M. 5 1. Mur. 5975 Met. 1133 G. Bank- Actien 2009. ohne Div. p. ult. 2611. Rayr. Rank Actien 690. Ilope 902 G. Stiegl. 90 G. Int. 55. Poln. 300 EI. 963 G. do. 500 EI. 938 (z. do. 200 RFI. 324 G. ILambu r 8, 5. Mürz. Bank-Actien 1665 Br. Engl. Russ. 1123. Londo n, 1. Mär. Cons. 395 97. Bel. 104. Neue Aul. 25. Has- sive 5. Aus. Sch. 14. 2395 IIoll. 545. 595 do. 1012. Neue Port. 46. Engl. Russ. 1153. Bras. 797. Chili 104. Columb. —. Mex. 345. Peru 30. Haris, 2. März. 55h Reute fin our. 126. 25. 396 Reute fin our. S2. 75. 59h Neapl. au eompt. 102. 15. 9h Span. Rente 333. Pass. 53. Petersburg, 27. Febr. Lond. 3 Met. 383. lamp. 345. poln. 300 FI. 922. do. 500 FI. g33. do. 200 FI. 303.

59h Span. 22.

Paris 406.

Räönigliche Schauspiele.

Freitag, 8. März. Die Lotto-Nummern, Singspiel in 1 Akt. Musik von R. Isouard. Hierauf: Die Insel der Liebe, phantasti⸗ sches Ballet in 2 Akten, von P. Taglioni. Musik von Gährich. Decorationen von Gropius. J

Im Konzertsaale: 1) La seconde représentation de: L'ex— lase, drame-vaudeville nouveau en 3 acies, par Mr. 3 2) La seconde . de: Les petiles miseres de la vie humaine, vauderille nouveau en 1 4cie, par Mr. Clairville.

Sonnabend, 9. März. Emilia Galotti. (Herr Döring: Mari⸗ nelli, als Gastrolle. Mad. Crelinger: Gräfin Orsina.)

Rönigsstädtisches Theater Freitag, 8 März., Gast-Vorstellung des Kinder -Ballets des Herrn Prick in 3 Abtheilungen. Dazu: Des Schauspielers letzte Rolle. Lustspiel mit Gesang in 3 Akten, von Friedrich Kaiser.

Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen. Gedruckt in der Decke rschen Geheimen Ober Hofbuchdruckerei.

Beilage

M 6s.

3nhalt. Inland. Berlin. Inhalt der Gesetz-Sammlung. Breslau. Vrrein zur Unterstitzung der armen Weber. Mäßigkeits-Vereine. Merseburg. Verbot des Einsangens von Nachtigallen. Du i s⸗—

burg. Wasserstand.

Deuntsche Bundesstaaten. Bavern. München. Die Reinersche Heil⸗Anstalt.

Schweiz. Genf. Milde Witterung.

La Plata⸗Staaten. Schreiben aus Paris. Stand der Dinge in Montevideo.)

Großraths-Verhandlungen. (Das Neueste über den

Die neu angeregte Untemichts-Frage in Belgien.

Eisenbahnen. Breslau. Unfall auf der Freiburger Bahn.

Stellung der Israeliten in Italien.

Inland.

Berlin, 7. März. Die heute ausgegebene Nummer der Gesetzsammlung enthält zuvörderst eine Allerhöchste Kabinets-Ordre (vom 17. Jan. d. J.), welche bestimmt, daß die Diäten und Reise— losten der Mitglieder der Kreisvermittelungs Kommission, der Regie⸗ rungs- Kommissarien und Sachverständigen bei dem, in den §5§. 30 bis 47 des Gesetzes über die Benutzung der Privatflüsse vom 78. Fe⸗ bruar v. J. angeordneten Verfahren, nach den Vorschristen der §8. 2 und 3 des Regulativs vom 25. April 1836, betreffend die Kosten der gutsherrlich⸗bäuerlichen Auseinandersetzu—ngen zc, von den Regie— rungen festgesetzt werden sollen. ;

Ferner die Bestätigungs-Urkunde (l. d. 16. Febr.), durch welche der von der breslau-schweidnitz-freiburger Eisenbahn-Gesellschaft in der außerordentlichen General-Versammlung vom 11. Dezember v. J. beschlossenen Vermehrung des auf 1,5900, 00 Rthlr. sestgesetzten Grund Napitals um 106,00) Rthlr., welche durch Ausgabe sogenannter Prioritäts-Actien beschafft werden sollen, die Allerhöchste Genehmi— gung ertheilt und der in der Verhandlung vom 11. Dezember v. J. vereinbarte Nachtrag zu dem unterm 10. Februar v. J. konsirmirten Statute mit Vorbehalt der Rechte Dritter bestätigt wid.

Endlich eine Allerhöchste Kabinets-Ordre (vom 28. Februar d. J.), welche auf einen Bericht des Finanz-Ministers von Bodelschwingh vom 12. Januar bestimmt, daß, staͤtt der im Abschnitt III. der dritten Ab— theilung des Zoll-Tarifs vom 18. Oktober 1842 enthaltenen Bestini— mungen wegen Erhebung des Durchgangs-Zolles beim Transit auf gewissen Straßenzügen, vom 1. Mai d. J. ab diejenigen anderweiten Bestimmungen zur Anwendung kommen sollen, welche die hier folgende Allerhöchst vollzogene Anlage (gleichfalls vom 28. Februar) enthält:

Bei der Durchfuhr blos durch nachgenannte Landestheile, oder

auf nachgengnnten Straßen wird die Durchgangs Abgabe dahin er⸗ mäßigt, daß von den beim Ein- und Ausgange höher belegten Ge— genständen nur erhoben wird: . ̃

1) von Waaren, welche a) über die westliche Gränzlinie von Wit⸗ tenberge an der Elbe bis zur Donau (heide eingeschlossen) ein⸗ und wieder ausgehen; b) über die südliche Gränzlinie von Saarbrücken (diesen Ort eingeschlossen) bis zur Ober⸗Clbe (ein⸗ schließlich Neustadt bei Stolpen) ein- und wieder ausgehen, vom Eentner 10 Sgr. oder 35 Kr.; . 3

2) von Waaren, welche ) über die südliche Gränzlinie von Saar⸗ brücken bis zur Donau (beide eingeschlossen) ein- und wieder ausgehen; ingleichen, welche h) rheinwärts eingeführt, aus den Häfen zu Mainz und Bieberich, aus oberhalb gelegenen Rhein⸗ häfen, aus Mainhäfen oder aus Neckarhäfen über die Gränz⸗ linie von Mittenwald bis zur Donau (diese eingeschlossen) wie—⸗ der ausgehen, und umgekehrt; ferner, welche e) rheiuwärts ein= geführt, aus den Häfen zu Mainz und zu Bieberich oder aus oberhalb gelegenen Rheinhäfen über die Gränzlinie von Saar⸗ brücken bis Reuburg 4. R. (beide Orte eingeschlossen) wieder ausgehen oder umgekehrt; endlich, welche d) über die Gränz⸗ linie von Schusterinsel in Baden bis Weidhaus in Bayern (beide Orte eingeschlossen) ein- und wieder ausgehen, vom Centner 144 Sgr. oder 16 Kr. .

3) vom Vieh, und zwar von Pferden, Maulthieren, Eseln, Ochsen und Stieren, Kühen und Rindern vom Stück 3 Sgr. od; 3 Rr. von Säugefüllen, Schweinen und Schaafvieh vom Stück Sgr. oder 1 Kr.

Breslau, 3. März. (Schl. u. Br. Z.) Nachdem eine Ver⸗ sammlung im weißen Adler hier am 2bsten v. M. zusammengetreten war, um vorläufig über die Unterstützung der armen Weber zu be⸗ rathen und die vier Deputirte ernannt hatte, welche der zu gleichem Zwecke in Schweidnitz stattfindenden Versammlung am folgenden Tage beiwohnen sollten, war von diesen ein Aufruf in den beiden Bres⸗ lauer Zeitungen an alle Menschenfreunde ergangen, zum Veitritt zu dem Verein ünd zu einer Konferenz, welche am 29sten v. M. in dem genannten Lokale stattfand.

Die Verhandlungen wurden durch einen kurzen Bericht der De— putirten über die schweidnitzer Versammlung eingeleitet, demnächst aber Herr Ober-Bürgermeister Pinder zum Präsidenten für die Leitung der vorliegenden Debatten, so wie des vorläusigen Comité's, durch Accla— mation gewählt.

Herr Landrath Graf von Zieten gab hierauf eine kurze Ueber⸗ sicht über die Lage der Weber im Gebirge, wie die Noth besonders in den Gemeinden längs der Eule, in den Kreisen Schweidnitz, Wal⸗ denburg, Reichenbach, im breslauer Regierungs-Bezirk und in den Kreisen Bolkenhayn und Landeshut im liegnitzer Departement vor— walte. Es liege das Bedürfniß vor, zum Theil augenblicklich zu hel⸗ fen, dann aber auch für eine dauernde Abhülfe der Noth zu sorgen, und, der Sprecher schlug deshalb vor, weil Arbeits Bestellungen den Nothleidenden einen möralischen Impuls geben würten, dergleichen, wenn auch im Anfange im kleinen Maßstabe, zu machen. Einer der Anwesenden, Herr Lüschwitz, erklärte sich bereit, im Interesse der Nothleidenden eine Bestellung von hundert Schock Leinwand außzu— geben, und wir dürfen diesen Att, welcher recht viel Nachfolge finden möge, hier nicht unerwähnt lassen. .

Die angeführten beiden Gesich tõpunkte der . und der dauernden Hülfe wurden als wesentliche Zwecke festgestellt, zu deren Erreichung sich die Anwesenden (unter, denen sich auch hochgestellte Damen befanden) als Verein zu koustituiren beschlossen, und ihre Na—⸗ men als Mitglieder des neuen Vereins unterzeichneten. .

Um tine Wirksamkeit erlangen zu können, kam es zunächst dar⸗ auf an, sich zu organisiren. Es wurde beschlossen, ein Comité zu er⸗ wählen, dem sowöhl die Aufsammlung von Beiträgen als auch die Eniwerfung der Statuten des Vereins und die Aus arbeitung von Vorschlägen, welche zur Enreichung der Vereinszwecke führen sollten,

413

aufzutragen. Dieses Comité soll es versuchen, sich mit anderen be

reits bestehenden derartigen Vereinen in Verbindung zu setzen und auf

die Bildung neuer Filial-Vereine hinwirken, welche diesem Vereine als Organe dienen möchten. K .

Es wurde zu der Wahl der Comité -Mitglieder geschritten und erwählt: Se. Excellenz der kommandirende General Graf von Brandenburg. Se. Excellenz der Ober⸗Präsident der Proxinz, von Merckel.“ Dr. Freitag, Privat- Docent an der Universität. Dr. Geiger, Rabbiner. Kraker, Kommerzienrath. Latussek, Weih- Bischof. Milde, Kaufmann. Molinary, Kaufmanns-Ael⸗ tester. Pin der, Ober -Bürgermeister. Schn Assessor. r. Suckow, Prof. an der Universität und Hosprediger. Tschocke, Maurermeister und Stadtverordneter. von Willisen, General-Major und Commandeur. Graf Nork von Wartenberg auf Klein-Oels. Graf von Zieten, Landrath.

Se. Excellenz der Herr Ober-Präsident von Merckel und die

Herr ꝛc. Suckow hatte sich vor geschehener Wahl entfernt, dieselben konnten sich daher über die Annahme der Wahl nicht erklären, und dieselbe ist noch zu gewärtigen. Die übrigen zu Mitgliedern des Co⸗ mité's Ernannten haben sofort sich bereit erklärt, die diesfälligen Functionen zu übernehmen.

Das Comité hat bereits gestern seine erste Konferenz gehalten, und sich mit der Berathung und Abfassung der Statuten beschäftigt, worin es in heutiger Sitzung fortzufahren beschlossen hat, indem es sich nur bis zur Annahme derselben von Seiten der General -Ver⸗

sammlung sür bevollmächtigt erklärte. Binnen kurzem steht die öffent⸗ liche Bekanntmachung und Aufforderung zur Theilnahme an der General-Versammlung zu erwarten.

Breslau, 4. März. (Schl. 3.) Der Kampf gegen den Branntwein wird seit der Mitte des vorigen Jahres in unserer Pro⸗ vinz theils mit neu erwachtem Eifer fortgeführt, theils muthig begon⸗ nen. Gegenwärtig zählt man in Schlesien mit Einschluß der Ober⸗ Lausitz 35 Vereine, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, jenes ge fährliche, Verderben verbreitende und doch so ganz entbehrliche Getränk

zu verbannen. keitssache während des verflossenen Jahres in der Ober —Lausitz ge⸗ macht. Schon am 13. Oktober 1837 hatte Pastor Hirche in Kun⸗ nersdorf bei Görlitz einen Schul-Verein, den ersten in Deutschland, gestiftet, welchem über 50 Schulkinder beitraten. 1838 wurde ein Enthaltsamleits-Verein zu Jänkendorf errichtet, und Se. Durchlaucht Heinrich LXXIV. Fürst Reuß auf Jänkendorf brachte der guten Sache das erste Opfer, indem er die Dominial-Brennerei sogleich auf

hob. Ein dritter Verein trat 1812 zu Königshain ins Leben. Die— sem folgten seit 30. Juli 1843 rasch hinter einander die Vereine zu Kunnersdorf (für Erwächsene), Ruhland, Horka, See, Ebersbach, Gör— litz und der oberlausitzische Central-Verein (gestiftet von 6 evangel. Geistlichen) unter dem Vorsitz Sr. Durchlaucht des Herrn Fürsten Heinrich LXXIV. Reuß. Neue Vereine stehen in nächster Aussicht.

Mꝛerseburg, 2. März. Auf die betreffenden weiteren An- träge ist mittelst Refkripts des Herrn Ministers des Jnnern Excellenz voni 28. Dezember v. J., die Anwendung der unterm 14. Juni und 26. August v. J. für die Stadt Merseburg, den Saal Kreis, den bitterfelder, naumburger, zeitzer, wittenberger, torgauer, sangershäuser und delitzscher Kreis erlassenen, ursprünglich für die Rheinprovinz er gangenen, Verordnung vom 21. Dezember 1811 wegen des Einfan⸗ gens und Haltens der Nachtigallen auch für die Kreise Merseburg und Querfurt, so wie für die Stadt Halle, deren Weichbild und Flur genehmigt worden, was die hiesige Königl. Regierung in dem heute ausgegebenen Amts-⸗-Blatte bekannt macht.

Duisburg, 29. Febr. (K. 3.) Von unseren Deichen herab sehen wir die vereinigten hohen Fluthen des Rheins und der Ruhr bei einem Wasserstande am hiesigen Rheinpegel von 25 Fuß 8 Zoll auf unabsehbaren Flächen verbreitet, während unsere Stadt, die sonst schon bei einem Wasserstande von 20 Fuß zu einem großen Theile vön den verderblichen Ueberschwemmungen heimgesucht wurde, sich des volllommensten Schutzes erfreut. Wir verdanken diesen Schutz dem hiesigen neuen Ruhrkanale mit seinen Deichen, einer großartigen An⸗ lage, die sich nun bei ihrer ersten Probe trefflich bewährt. Aber nicht blos für das häusliche Wohl der hiesigen Ein— wohner ist dieser Schutz von unberechenbarem Vortheile; er verbürgt auch die Sicherheit des Hafens unseres, für das fernere Aufblühen des hiesigen Verkehrs so wichtigen Ruhr-Kanals und der an demselben eröffneten Kohlen-Niederlage - Plätze; denn das durch herrliche Schleusen abgeschlossene Becken dieses Kanals hat bei, der vorgedachten Wasserhöhe von 25 Juß 8 Zoll nur eine Wasserhöhe von 141 Fuß 4 Zoll, so daß jene Niederlageplätze, welche zusammen

seite 16 Fuß, an der Hinterseite aber 2 Fuß Pegelhöhe haben, voll- kommen wafferfrei liegen, während bie Magazinplätze zu Ruhiort schon

8z Juß hoch überschwemmt sind.

Ausland.

Deutsche Bundesstaaten.

Bayern. München, 28. Febr. (M. P. 3.5 Nach dem so eben erschienenen fünsundzwanzigsten Jahres Bericht . hHr. Rei⸗ nerschen Privat- Heil- Anstalt für unbemittelte Kinder, Augen . und Gehörkrauke, unter dem Allerhöchsten Patronate Ihrer Masestät der Gönigin Therese von Bayern, betrug die Gesammtzahl der vom J. Januar bis 31. Dezember 1812 in derselben behandelten Kranlen z7, wovon 683 neu aufgenommen wurden und 51 vom Jahre 1811

; ; Von diesen waren: Kinder bis zu

in Behandlung verblieben sind. Vol Kin 14 Jahren incl. 593 erwachsene Augen- und Gehörkranke 144;

june? Krankheiten der Kinder 313; äußere Krankheiten derselben 97; 1 ö an Erwachsenen und Kindern 327. Der vorherr— schende Krankheits- Charakter war der gastrische. Unter den Augen⸗ leiden waren die skrophulösen vorherrschend., Als genesen sind im Tagebuche abgeschrieben 601. Als ausgeblieben. ohne durch das Jurückbringen der Aufnahmskarte den Erfolg der ärztlichen Behand— fung angezeigt zu haben, 66. Gestorben sind 34. In Behandlung ver⸗ blieben mit dem J. Januar 1812: 36. Den unentgeldlichen Empfang der Arzneien haben als Bedürftige angesprochen und auf Kosten der An⸗ stalt erhalten 248. Viele erhielten sie um minderen Preis aus der Königl. Hof-Apotheke, einige bezahlten sie aus eigenen Mitteln. Die Ausgaben für das Jahr 1842 beliefen sich im Summa auf 547 Fl. Die Total⸗Summe der Einnahmen auf 1558 Fl. 59 Kr. Bleibt als Rest 1911 Fl. 59 Kr. Davon verblieben 1000 Fl. als Kapital und 11 Fl. 9 Kr. als disponible Baarschaft. Die Leistungen dieser Heil= anstalt würden noch mehr ausgedehnt werden können, und für viele

aus dem Kreise der Lebensbedürfnisse, in die es sich eingeschlichen hat, Besonders erfreuliche Fortschritte hat die Enthaltsam⸗

. ͤ einen Juhalt von 500 Quadrat-Ruthen umfassen und an der Kanal⸗

Schneer, Regierungs⸗

Freitag den Sten März.

Kranke beglückender sein, wenn ihre Lokalität größer und geeigneter hiezu wäre. München, als Haupt- und Residenzstadt, ist im Besitze vieler und vortrefflicher Anstalten, entbehrt jedoch einer der nöthigsten und wichtigsten, deren Aufgabe es ist, die leidende Menschheit in der heranwächsfenden Generation zu unterstützen, nämlich eines zwed⸗ mäßigen Kinderspitals, während Wien, Prag und andere Städte in diesem Besitze sind, von denen wir die erfreulichsten Resultate ver⸗ nehmen. Schweiz. Genf, 20. Febr. (A. 3.) Während im Osten und Südosten der

Schweiz alle Schrecken der Natur losgelassen sind, furchtbare Lawi⸗ nen gehen und viele Leben begraben, anderwärts locker gewordene

Berge und Felsen ganzen Dörfein mit Verschüttung und Graus dro⸗

Herren ꝛ2c. Geiger, Kraker, Latussek und Milde waren nicht anwesend, . . ; leit einig teressante und für Genf selbst wichtige vorgekommen.

hen, leben wir an unserem See in Frühlings-Anmuth, und keine Klage wird über die Strenge des Himmels vernommen. ;

In unserem Großrath ist seit einigen Tagen manches nicht unin⸗ Nach der Annahme des Geschwornengerichts durch eine noch jetzt nicht ganz erklärbare Majorität, kam das neue Fremdengesetz zur Diskussion, wobei, nach den Grundsätzen des Radikalismus, der Regierung alle Kraft zum Handeln und zum Schutz vor drohenden oder verdächtigen Fremden genommen werden sollte. Dies Manöver gelang jedoch nicht, denn das vom Staats-Rath eingebrachte Gesetz ging unter geringen Veränderungen mit einer großen Majorität durch. Nun kam das Budget zur Sprache, und bei dieser Gelegenheit die Stem⸗ pel- Gebühren auf die politischen Zeitungen. Der Radikalismus for⸗ derte die Seinigen auf, mit aller Macht auf die Abschaffung des Stempels zu dringen. Sie leisteten auch in ihrer Art Uebermenschliches. Da erhob sich eines ihrer Häupter unstreitig das durch Willenskraft und Talent bedeutendste der Oberst Rilliet- Constant, und sagte sich entschieden von der Partei los. Er warf ihr starke Dinge vor, die ihr früher nie, selbst nicht von ihren Geg— nern, gesagt worden waren. Mit vernichtender Beredsamkeit sprach er von ihrer gänzlichen Nullität und ihrem Despotismus, der auch nicht die geringste Abweichung von ihrem starren System dulden wolle. Viele Worte dieses ehemaligen Partei⸗-Chefs wogen schwer, und aus ihnen ging das Bedauern über das bisher in Genf Vorge⸗ fallene hervor. Unter Anderem sagte er: „Meine Herren, wenn verblendete Völker eine Zeit lang durch den Sturm der Leidenschaften hingerissen werden können, so wird doch früher oder später die Ver⸗ nunft wieder in ihr Recht treten und die lügenhaften Täuschungen zerstreuen.“

Ca Plata -Staaten.

Paris, 29. Febr. Aus Montevideo hat das Schiff „Jules“ Nachrichten bis 51. Dezember überbracht. Der Capitain Gravouille, der dieses Schiff befehligt, sagt unter Anderem in seinem Berichte über die dortigen Zustände: „Die Verhältnisse verwickelten sich auf eine bedauerliche Weise. Am 27. Dezember hatte der französische General-Konsul, Herr Pichen, seine Pässe verlangt, die ihm augen⸗ blicklich zugestellt wurden. Am 31. Dezember schiffte er sich ein, um sich an Bord der „Atalante“ zu begeben. Herr Leyde, der portugie⸗ sische Konsul, zog sich auf eine Kriegsbrigg seiner Nation zurück. Die auf der Rhede vor Anker liegenden französischen Handelsschiffe hatten seit 8 Tagen von dem französischen Admiral den Befehl erhalten, sich zur Abfahrt auf das eiste Signal bereit zu halten; aber am 3060. Dezember ließen die Kommandanten der englischen, amerikanischen und brasilignischen Seemacht die Schiffe ihrer Nationen durch einen öffentlichen Anschlag auf dem Molo in Kenntniß setzen, daß sie ihren Ankerplatz nicht verändern sollten, bis ihnen Befehl dazu von ihrer Seite zukäme. Es fehlte der Stadt fast an Allem, die Blokade wurde aufs strengste durchgeführt. Zu Buenos Ayres war es allen Schiffen, bie zu Montevideo etwa anlegen müßten, verboten worden, Lebensmittel oder andere Vorräthe einzunehmen. Trotz der bei dem General-Konsul dagegen erhobenen Reclamationen hatte man die Zu⸗ rücknahme dieser Maßregel nicht zu erlangen vermocht. Die Schiffe, die nach Europa abfahren wollen, sehen sich so in die größte Ver⸗ legenheit versetzt, da sie natürlich ohne Mundvorräthe nicht abfahren können. Alles deutet darauf hin, daß Montevideo nicht lange mehr sich wird halten können.

Q.

Die nen angeregte Unterrichts-Frage in Belgien.

B Brüssel, 1. März. Der vom Minister Nothomb den Kam= mern vorgelegte Gesetz- Entwurf, wonach die Prüfungs- Kommission

für die 4 Universitäten des Landes fernerhin nicht mehr durch die Intervention der Kammern, sondern allein von der Negierung ernannt werden soll, jedoch so, daß jede Universität in ihren vier Jakultäten in den Kommissionen einen Repräsentanten zählt, scheint bestimmt zu sein, im Ministerium und vielleicht in der ganzen inneren Politik des Landes eine Krise hervorzurufen, die von unberechenbaren Folgen sein kann. Der Parteigeist, die Leidenschaft und die, Verblendung, die sich bei

dieser Gelegenheit kundgeben, müssen bei dem ruhigen Beobachter

ernstliche Besorgnisse über die ruhige Entwickelung der neuen Insti— tutionen hervorrufen. . , Um die gegenwärtig angeregte Unterrichts Frage, die in einer bemerkenswerthen Coincidenz mit den Bewegungen der Geistlichkeit in Frankreich steht, aus dem belgischen Standpunkte zu beurtheilen, ist es nöthig, einige Einzelheiten, die wir schon früher mitgetheilt haben, ins Gedächtniß zurückzurufen. . . . Es bestehen im Lande 4 Universitäten, zwei vom Staate errich= tete und aus der Staatskasse unterhaltene, in Lüttich und Gent, und zwei sogenannte freie, eine katholische in Löwen, welche von den Bischöfen gegründet worden und von den Contributionen der Gläu— bigen unterhalten wird, und eine liberale in Brüssel, welche, in Op⸗ posttion gegen die katholische, von der gemäßigteren liberalen Partei gebildet und besonders von der Stadt und der Provinz Brabant un⸗ lerhalten wird. Diese beiden Universttäten sind 1834, vermöge des in der belgischen Constitution prollamirten Prinzips der Unterrichts⸗ Freiheit, göstiftet worden. Allein, um diesem Prinzipe eine praktische Garantie zu geben, kam es vor Allem darauf an, die Prüfungs⸗ Kommisstonen für die verschiedenen Universitätsgrade so zusammen⸗ zusetzen, daß die freien, wie die Staats - Universitäten darin wo möglich auf gleiche Weise repräsentirt wurden und keine Parteilichkeit zu besorgen hatten. Fast einstimmig war man gewesen, den Univer= sitäten das Recht zu nehmen, Diplome zu ertheilen, insofern diese Diplome die Ausübung der Profession in der Jurisprudenz und in der Me⸗ dizin nach sich zogen. Die großen Mißbräuche, die sich auf den Universi⸗ täten eingeschlichen hatten, nöthigten hier, wie auch in den meisten deutschen Ländern, eine andere Prüfungsweise . Verschie⸗ dene Systeme wurden vorgeschlagen, und das ve , r. ar⸗ teigeiste eingegebene ward angenommen. Um der katholischen Uniwer⸗ sität in Len das Uebergewicht zu verschaffen, wurde nach einer langen

Diskussion in der Kammer das Prinzip festgesetzt, daß die beiden

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