1844 / 69 p. 2 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

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iner einzien Ausnahme, vollkommene Frei a nut mit gut nerg'l segeplaß von folcher idichtig= 9 . 6 habe. . i e ge n. großer Mit⸗

. ö de ; icht bestrei⸗ t, wie Paris, wer von Provisionen nicht e ö. : 3 e, . Frags übergehend, berief sich

e gerne uf? nteh' Heri Urago felbst, der bekannt= der Redner , . Fortificationen , sowie auf zahl ih lich jeßt . r, Gelehrten angeführte Beispiele, um 3 an, 2 a 2 von den Forts aus, keinesweges der Sta

ga en amen können, als man behaupte; das Kreuz-

i ufügen so viel . I wenn nicht zugleich Truppen das Feid er lh li bie Communicationen nicht bis zu dem Punkte unter⸗ ese )

ö ĩ rung ber Stadt möglich wäre, eine been fernen, . . habe, wofür der Redner Ansicht⸗ .. n dieses Blattes aus der Zeit der Dis fussion des . 16 citirte. Herr Chabaud⸗-Latour schloß damit, 464 fe für die einfache Tages Ordnung erklärte. Herr von 77 3. der diese Rede beantwortete, behauptete dagegen, daß 9. rößerung des Forts von Vincennes und die zu St. Maur . a Arbeiten, welche über das Gesetz von 1811 hinausgin⸗ ne e gertheibigung von Paris durchaus unwirlsam seien, und nur den, Ctuße einer Militair⸗Herrschaft dienen würden. . * s Gesetz von 1811, sagte der Redner, ist ein Staatsgesetz und als I * ich es. Aber ich habe das Recht, lathegorische Erklärungen 2 Arbeiten von Vincennes zu fordern, wo man 30 Millienen zu ver been vorhat, nämlich 6 Millionen für Besestigungen, 1 n für ein Artillerie Arsenal, 1 Million für eine Stückgießerei, l , für eine Waffen Fabrik, 500,000 Fr. für ein Ingenieur Arseng), 3 Millionen für Kasernen, 12 Millionen für Hospitäler, welche auf 12,9090 Kranke behch net sind 4 Millionen für ein auf 199,000 Mann berechnetes Proviant. Maga⸗ in und 13 Millionen für verschiedene andere Magazine. Ich will nicht untersuchen, ob der durch das Gesetz von 1841 bewilligte Kredit zu anderen Arbeiten verwendet werden durfte, als zu denen in dem Gesetze bestimmten; aber das darf ich wohl fragen, ob man das Recht, hatte, ihn zu Arbeiten zu verwenden, die eigentlich mit der Vertheidigung. von Paris gar nichts zu thun haben. Was hat man zu Vincennes gethan?

ñ ö fast 22,009 O —Metres mit Mauern inen Naum von fast 22,009 Quadrat etre i ue . Ich habe mit ausgezeichneten Militairs 969 diesen Punft gesprochen, und Alle sagten mir, daß diese Aibeiten die Vertheidi⸗

gung von Paris nicht verstärken könnten. Man macht aus Vincennes nichis mehr und nichts weniger, als ein verschanztes Lager, in welchem man schon je 5000 Soldaten und 1009 Pferde unterbringen kann, und wo nach Beendigung der begonnenen Arbeiten 7— 8000 Mi-nn Platz haben werden. Ein Gleiches thut man mit St. Maur, welches vor den Thoren von Vincennes liegt. Gegen einen Feind aber würden diese hefestigten Räume sich nur schwach vertheidigen können. Um sich eine Vorstellung von dem zu machen, was zu St. Maur vorgeht, mõchte ich jeden meiner Kolle⸗ en auffordern, sich einmal dorthin zu begeben, wie ich es gethan. ( Gelächter.) In hat dort einen Verhau von 166 Hektaren Flächen-Inhalt gemacht, ein Raum, der ungefähr dem einer Stadt dritten Nanges gleicht und den fünften Theil von dem der gesammten pariser Besestigungen einnimmt. Was will man in diesem Naum einschließen, das frage ich den Kriegs Minister. Ich halte für den Zweck all dieser Arbeiten, die Absicht, eine bedeutende bewaffnete Macht, eine Garnison von 10 50,0909 Mann zu Paris zu versammeln, und die⸗ selbe von der Bevölkerung zu isoliren, eine noch viel ernstere Thatsache, eine viel wesentlichere Gefahr, als Alles, was man von den Forts gesagt,

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mer sagen, was zu St. Maur und zu Vincennes vorgeht. Was sind denn 22,009 Quadrat-⸗Metres? Ein Raum von 2 Heltgren. Nun frage ich, ob ein solcher, mit zahlreichen Gebäuden bedeckter Naum wirllich etwas so FTurchtbares, so Erschreckliches an Bajonetten in sich schließen kann! Was St. Maur anbetrifft, so handelt es sich hier hauptsächlich um die Versor— gung dieses Forts mit Provisionen. Was aber könnten Festungswerke ohne Verproviantirung nützen? Das wäre eine Abgeschmacktheit. Deshalb hat man nicht blos zu St. Maur, sondern auch an mehreren anderen, außerhalb der Ringmauer liegenden Plätzen für die Verproviantirung Eser Man sagt, es sei dies ein verschanztes Lager für 30 000 Mann. Aber mein Gott, es befindet sich ja bei Paris ein ganz anderes verschanztes Lager zwischen den Forts und der Ningmauer. Da ist ein eigentlich verschanztes Lager für 300-900 Mann, in welchem sich nöthigenfalls Alles, was die Hauptstadt an Muth und Händen besitzt, in Linie wird aufstellen können. liebrigens kann Herr von Tocqueville sich beruhigen. Die Arbeiten zu St. Maur werden nicht eher ausgeführt werden, ehe die Kammern sie bewilligt haben. In England ist kürzlich eine Broschüre von einem sehr kompetenten Manne erschienen, in welcher behauptet wird, 1) daß diese Befestigungen sehr günstig für die Tyrannei seien, und 2) daß sie für die Vertheidigung von Paris gar nichts nützten. Dies beweist von zwei Dingen Eins, entweder daß den Englän⸗ dern unsere Freiheiten sehr am Herzen liegen, oder daß sie die Besestigungen von Paris sehr fürchten. (Gelächter) Oesterreich hat nichts gesagt, aber es hat sehr geschickte Offiziere nach Paris gesandt, um die Dinge zu prüfen. Auch Preußen hat, um sich über die Sache in seinem Interesse aufzuklären, sehr talentvolle Offiziere hierher geschickt. Der eine von ihnen, der in sei⸗ nem Vaterlande sehr angesehen ist, sagte zu mir, es errege seine Bewunde— rung, daß Frankreich im Frieden so große Werke unternchmen könne. Ich antwortete ihm, er würde sich wohl erinnern, was wir im Kriege vollbrach⸗ ten. Er fügte hinzu: „Was wir in Deutschland thun, indem wir hier und dort einen Platz einrichten, das wird dem Kriege keine andere Gestalt geben; Ihr Befestigungsplan aber ändert den Krieg ganz und gar.“ Und in einer in Deutschland erschienenen Schrift über unsere Befestigungen heißt es: Die Gefahr der befestigten Hauptstadt wird die Soldaten zu den äußersten Anstrengungen antreiben. Nach einer Niederlage der Armee ist die Rettung der Haupt- stadt noch möglich. Endlich will ich auch die Ansicht eines holländischen Ingenieur-Offiziers anführen, welcher sagt: Paris, zum befestigten Cen⸗ trum Frankreichs geworden, wird der Haupt- Sammelplatz für die Armeen werden, der Platz, an welchem die Vertheidigungsmittel des Landes sich konzentriren und wo die militairischen Streitkräfte sich rekrutiren werden. Das befestigte Paris wird alle Hülfsquellen des Krieges in sich vereinigen und das Kriegs- Sostem gegen Frankreich wird sich gänzlich verändern müs⸗— sen.“ So, meine Herren, urtheilen die einsichts vollsten Männer des Aus⸗ landes über unsere Fortisiegtionen; erwägen Sie nun, wie hiernach Ihr Urtheil ausfallen muß. (Lebhafter Beifall. Mehrere Mitglieder: Zur Abstimmung.)

Ungeachtet der Ungeduld der Versammlung, gelang es doch noch Herrn von Lamartine, sich aufmerksames Gehör zu verschaffen, indem er seine glänzende Beredsamkeit gegen die Besestigungs⸗ Politik der Regierung richtete und in der Ausführung derselben die Zerstörung des Gleichgewichts zwischen der Königl. Prärogative und der Präro⸗ gative der Nation erblicken wollte. Schon, meinte er, seien von un⸗ vorsichtigen Majoritäten den angeblichen nothwendigen Erfordernissen des herrschenden Systems so viele Freiheits Opfer gebracht worden, unter denen er den Belagerungs⸗Zustand, die Septembergesetze, das Regentschaftsgesetz und endlich das Befestigungsgesetz aufzählte. Er forderte die Kammer auf, endlich einmal Halt zu machen und dem Ministerium keine Uleberschreitung des letzteren Gesetzes zu noch stärkerer Einbasti llirung der Hauptstadt zu gestatten. Sie solle bedenken, welch ein

denn für die Freiheit fürchte ich die Bomben weniger als die Bajonette. CZustimmung zur Linken.) Woher kömmt es, daß wir in Frankreich, ohne Gefahr für unsere Freiheit, große stehende Heere unterhalten konnen Weil unsere Soldaten zugleich Bürger sind. (Heir Ligdires: Seldaten sind nicht solche Bürger, wie die Anderen. Der Präsident: Sie dürsen nicht unterbrechen Aus den Bürgern hervorgegangen, bleiben sie in beständiger Berührung mit ihnen. Nun aber will man diese Berührung hindern, man will die Soldaten absondern, und das eben ist die ernste und eigentliche Gefahr. Ich will nicht die militairische Frage untersuchen, ob es weise ist, alle Vertheidigungs-Anstalten um Paris zu konzentriren, so daß, wenn Pa⸗ ris unglücklicherweise einmal in die Gewalt eines Feindes käme, gewisser⸗ maßen auch Frankreich erobert wäre; ich beschränke mich darauf, Erllärun⸗ gen über die von mir bezeichneten Thatsachen zu verlangen. Alle Mitglie- der der Kommission von 1841, Herr Thiers selbst mit eingeschlossen, wer= den Ihnen sagen müssen, daß dergleichen nicht vorhergesehen wurde. Man wird mir vielleicht entgegnen, es sei noch nichts unternommen, es sei Alles erst Plan; ich nenne es aber ein sehr ernstliches Unternehmen, wenn man bereits 166 Heftaren Gehölz niedergehauen hat. Schon seit längerer Zeit macht man es so, wenn es sich darum handelt, den Kammern eine peinliche Frage vorzulegen. Man beginnt damit, die Sache auszuführen und dann sagt man: die Verantwortlichkeit der Minister ist einmal gebunden, und sie ihres Wortes zu entbinden, ist eine Kabinets - Frage. An dieses Verfahren gewöhnt man sich, wenn es ein paarmal gelungen ist, und so fragt es sich auch, um bei unserem Gegenstande zu bieiben, ob das Gesetz von 1841 die Majorität erhalten haben würde, wenn die Ausübung desselben nicht vorher schon be⸗ gönnen hätte. (Eine Stimme: Nämlich unter dem Thiersschen Mi— nisterium. Zahlreiche Stimmen: Sehr wahr.)

General Pairxhans: Meine Herren, die Phantasmagorie der Bom— ben ist, denle ich, durch den Bericht des Herrn Allard und durch den Vor— trag des Herrn Chabaud-Latour vollkommen beseitigt. Ich für mein Theil will auch die Phantasmagorie der Basonette beseitigen. Ich will der Kam—

Gewicht jene drittehalb tausend Kanonen, jene drohenden Festungen, jene stets im Angesicht von Paris versammelte, und von der Bevölkerung abgesonderte Armee in die Waagschale werfen müßten, wenn sich der⸗ einst ein Kampf wie der von 1839 zwischen der Volksgewalt und der vollziehenden Gewalt erhöbe. „Was mich betrifft“, rief der Redner, Fso, habe ich dieser Regierung von dem Tage an, wo ich sie eine solche Maßregel annehmen und ausführen sah, Widerstand geschworen.“ Schließlich beantragte Herr von Lamartine, daß alle Petitionen dem Ministerrath und der Budgets-Kommission überwiesen werden sollten, um zu untersuchen, nicht ob es angemessen sei, die Befesti⸗ gungen zu demoliren, sondern ob der Finanzzustand des Landes ihre Beendigung und Bewaffnung erlaube. Demnach sind diejenigen Pe— titionen, welche die theilweise oder gänzliche Deniolirung der bereits aufgeführten Festungswerke verlangen, von keinem einzigen Mitgliede der Kammer unterstützt worden. . Nachdem zuletzt noch der Marschall Sou lt, als Kriegs-Minister und Conseils-Präsident, verschiedene Aufschlüsse über die im Gange befindlichen Arbeiten gegeben, das ganze Befestigungs⸗System gerecht⸗ fertigt und zu beweisen gesucht hatte, daß nicht eine einzige Ausgabe geschehen sei, die nicht, von der Kammer bewilligt gewesen wäre, wurde von vielen Mitgliedern verlangt, daß zur Abstimmung geschrit⸗ ten werde, da aber Herr Arago noch das Wort nehmen wollte, und der Präsident erklärte, es sei stets von der Kammer der Gebrauch befolgt worden, daß sie nach einem Minister noch einen anderen Red⸗ ner angehört habe, so wurde am Ende, nachdem man lange über den Tag für die Fortsetzung der Debatte hin und hergestritten hatte, durch Abstimmung entschieden, daß die Diekussion über die Befestigungs=

Frage erst nächsten Sonnabend, als dem für die Bittschriften bestimm⸗ ten Tage, wieder aufgenommen werden solle.

Paris, 3. März. An einem der nächsten Tage soll der De— putirten⸗ Kammer der Gesetz- Entwurf über die geheimen Fonds vor⸗ gelegt werden. Es wird, wie es heißt, die Bewilligung von 1,50 0,000 Fr. verlangt werden.

Die Liste der Deputirten, stimmt haben, werden.

die für den Ducosschen Antrag ge⸗ soll in allen „unabhängigen Journalen“ veröffentlicht

A Paris, 3. März. Die Opposition ist untröstlich über die Niederlage, welche sie vorgestern erlitten hat. Wäre die Abstimmung über die otaheitische Sache am ersten Tage der Verhandlungen vorge⸗ nommen worden, klagt sie, so würde sich unfehlbar eine starke Majori— tät gegen das Ministerium ausgesprochen haben. Aber es gelang der unredlichen Taktik des Herrn Guizot, die Vertagung der Beschluß— nahme durchzusetzen, und nun wurden alle Mittel der Corruption, Versprechungen und Drohungen, und namentlich die Drohung eines unausbleiblichen Krieges mit England angewendet, um eine Anzahl schwacher Geister zu verführen, fortzureißen, ein Manöver, das dem Ministerium nur zu gut gelungen ist. Glaubt man nur die Hälfte des Inhaltes der Tiraden, denen das vorgestrige Votum der Kammer zum Stoff und zum Vorwande dienen muß, so ist es um Frankreich geschehen, wenn die in den Tuilerieen und in dem Palast Bourbon vorwaltende Politik noch eine Zeit lang die herrschende bleibt. Die moralische Kraft der Nation wird dadurch gebrochen, das Ansehen Frankreichs im Auslande wird zu Grunde gerichtet, das Interesse der materiellen Macht wird aufgeopfert, das Heer und die Marine wer den entmuthigt, entnervt, demoralisirt. In der Absicht, allen diesen verzweifelten Resultaten, so weit dies überhaupt möglich ist, entgegen⸗ zuarbeiten, hat man nun beschlossen, eine große Subscription zu er⸗ öffnen, mit deren Ertrage ein Ehrensäbel für den Admiral Dupetit— Thouars, als Zeichen der Anerkennung, der Bewunderung und der Dank⸗ barkeit der Nation, gekauft werden soll. Um die Theilnahme an dieser Protestation gegen den Beschluß der Regierung und gegen das Votum der Kammer möglichst allgemein zu machen, ist das Maximum der Unter— zeichnungen auf 50 Centimen festgesetzt. Man will sogar behaupten, daß sich der Prinz von Joinville dieser Manifestation wenigstens durch seine Beifalls Aeußerung angeschlossen habe (25. Ob das beabsichtigte Nationalgeschenk wirklich eine angemessene Belohnung für die spielend vollzogene Entthronung der wehrlosen kleinen Königin eines Südsee⸗ völlchens sei, das zu entscheiden, wollen wir dem Geschmacke unserer Leser überlassen. Genug die Subscription ist eröffnet, und die frag— liche Demonstration wird, gleichviel mit Hülfe welcher Mittel und in welcher Weise, zu Stande kommen, und wenn der Admiral Dupetit⸗ Thouars früher oder später nach Frankreich zurückkehrt, so kann er auf jeden Beweis der Gunst und der Verehrung einer zahlreichen und mächtigen Partei rechnen. Man mag von einer solchen Popularität halten was man will, man muß gestehen, daß sie nicht theuer erkauft ist, und daß das Beispiel des Admirals Dupetit⸗-Thouars auch an⸗ deren Kriegsleuten Lust geben kann, um so wohlfeilen Preis große Männer zu werden.

Paris, 3. März. Die neueste Revue des deux Mon⸗— des . ihrer Chronik eine Darstellung der politischen Lage des Augenblicks, worin dem Fortbestehen des Ministeriums Guizot eben kein günstiges Horoskop gestellt wird. Man ersteht deutlich daraus, wie man an dem Sturze desselben systematisch arbeitet, um vorerst ein Ministerium Molé an dessen Stelle zu setzen, das dann später

entweder Herrn Thiers sich beigesellen oder diesem ganz Platz machen dürfte. Bekanntlich hat das Journal des Débats im Einklange mit den übrigen ministeriellen Organen dieser Tage den Herrn Thiers wegen einer Aeußerung, die er in der Diskussion des Antrags des Herrn von Rémusat über. die parlamentarischen Inkompatibilitäten in der Kammer machte, beschuldigt, einen direkten Angriff auf. die Krone gemacht, deren Unverantwortlichkeit mißachtet zu haben. Die Re vue dses deur Mondes gesteht zwar die Thatsache zu, sucht sie aber in einem weit weniger schwarzen Lichte darzustellen, ja zu entschuldigen. Wenn derselbe die Debatte wieder auf den brennenden Boden von 1839 zurückversetzt habe, so habe er dabei mehr als jeder Andere durch den Glanz seines Namens und die Erinnerung an seine gelei⸗ steten Dienste die besorgten Diener des Königthums beruhigt. „Wenn Herr Thiers sich in der peinlichen Nothwendigkeit befindet, bis zur Krone hinaufzugehen, so ist man meint die Revu e des deu Mondes im voraus gewiß, daß er so handelt nur in der Hoff⸗ nung und mit dem Willen, ihr zu dienen.“ Nach, der Ansicht des früheren Präsidenten vom 1. März habe jedes politische Regime sei⸗ nen Grundsatz, der seine Stärke ausmache, und dem er nicht ungetreu werden dürfe, ohne seine Zukunft zu begründen: die Aufrichtigkeit in

verdammen, da die Möglichkeit gar nicht vorhanden wäre, daß es ein Laster von der Natur und dem Wesen desjenigen, welches man mit dem Worte HDererei bezeichnen wolle, jemals auf Erden gegeben habe, noch geben werde. Eine Anllage auf Hexerei sei daher unsinnig, bekunde nichts als Thorheit und Aberglauben, und geistliche sowohl als weltliche Richter, welche der Dererei wegen gegen Jenianden, wer es auch immer sein möchte, nur eine Untersuchung verhängle, handelten der Lehre Christi und der Apostel zuwi⸗ der und versündigten sich gegen Gott, gegen die Menschen und gegen sich selbst; sie seien des Amtes eines Richters unwürdig, weil sie offen an den Tag legten, daß es ihnen an der dazu nöthigen Menschenkenntniß und Klughenn gebreche. Es sei deshalb an der Zeit, dem Unwesen Einhalt zu thun und den verjährten Aberglauben, der so namenloses Elend über die Weli gebracht, unter dem Beistand Gottes auszurotten u. s. w. Obwohl

Sper an den Kurfürsten! Johann Philipp von Mainz einen mächtigen Be— chütze hatte, siel er dennoch, auf einer Reise nach Trier, durch die Hände von Neuchelmordemn. er berühmte Professor Thomasius zu Halle war unter dem Schutze r edaich's k Nönigs von Preußen (dessen Andenlen hierfür ge⸗ lers hir e . auf der von Spee eingeschlagenen Bahn, und lichte gingen langsam ein, um jetzt nur noch in der Geschicht und Poesle on nb sf , 2 . 8. 1 sagen: in der Peesie, denn Laube hat nichts Neues unternom— r hei 9 * einen Heren— „ozeß dramatisirte. Die berühmteste und schönste e eser Art sst Schiller's romantische Verherrlichung jener heiligen r Heroine, die von den Engländern als Here auf dem Markte zu ie 6 rannt wurde. Auch der früh versterbene Wetz el behandelte r n Ersolg. Möchten wir doch auch von Laube sagen können, aer dar m Heng reiche Material voetisch zu verarbeiten verstanden n enz r sind wir dies nicht im Stande, müssen im Gegen— * dal ui Drama noch tief unter den ähnlichen Arbeiten der be, die wenigstens ein unversennbanes. Geschidk hat, inanderzufügen! Sie hätte sich z. B. gewiß das hier fast

ede irh. Pfriffer one e Uuftritie ane Nig Gebor

Ir ein undramatischer Charafter ist. ce e. die n,

3 D dir enen n vor den Fenstern

lung sind ganz verwischt m . Kern 3 (5.

blieben. Man begreist gar nicht, warum Marie so rasch gesteht, daß sie eine Hexe sei. Wir verlangen nicht, daß ihr im Schauspiel das Blut aus den Nägeln gedrückt, die Haare verbrannt werden, wie in der No— velle; aber die geistige Marter, die ihr dort angethan wird, durch Scheinbeweise, die selbst ihren Vater stutzen machen, und denen sie am Ende, nur noch ein „Eli, Eli, lama sabachthani“ entgegensetzen kann, hätte doch geschildert werden müssen, wir haben sonst ja nur eine gewöhnliche zimperliche Romanheldin vor uns, die sogleich in Ohnmacht fällt, wenn sie auf den Schmerz ihres Vaters blickt, nicht aber die Heilige, als welche sie bei Meinhold dasteht. Dieser Mißgriff des Verfassers wurde bei der Darstellung noch dadurch vergrößert, daß Dlle. Neumann, wie lobengwerthen Eifer dieselbe sonst auch in der Darstellung der Marig an Tag legte, in den letzten Alten immer ihren prächtigen Flitterstaat anbehielt, statt, wie es bei Hexen grozessen üblich, im Armsündergewand zu erscheinen, wobei wir ihr nur das „barfuß“ hätten erlassen müssen. Die Kunst des Dichters mußte darin bestehen, so viele Indizien aufzuhäufen, daß die Un— schuld Maria's in ein zweifelhaftes Licht irat und man an ihr irre wer- den konnte, wie es selbst ihr Vater wurde, als er (in der Noelle) erfährt, daß sie sich heimlich in der See gebadet habe. Im Drama selbst ist dies nirgend geschehen, und das hochnothpeinliche Verhör hat gar fein Interesse, weil keine unerwarteten Zwischenfälle, wie sie bei den gewöhnlichsten Kri⸗ minal- Prozeduren vorzukommen pflegen, die Untersuchung über das unter= brechen, dessen Maria angeklagt ist. Die üblichen Hexenfragen lonnten ihr nicht einmal des Anstandes halber auf dem Theafer gestellt wirden, da einige, darunter sind, die den Menschen im Menschen l'evoltiren (S. 208 bei Meinhold, der hier auch nur lateinisch citirt). Auch bei dem Behexen des Viehes kommen charalteristische Fakta vor, die von der Bühne herab im Munde einer Dame nicht erwähnt werden dursten, wodurch jedoch der ganze Prozeß seine Bedeutung verliert. Von den vielen schönen Gebeten ünd Gesängen, die Meinhold der Marie in den Mund gelegt, u. A. das Kirchenlied (von Nikolaus Decius) O Lamm Gottes, unschuldig“, hat Laube nur eine Strophe aus dem pbfes ira“ beibehalten, welche in dem Munde der Dlle. Neumann, die sich auch durch ihr Aeußeres, blaues Augs und blondes Haar, als Osfsee-⸗Jüngfrau wohl schikle, von ergreisen' der Wirkung war. Der Pfarrer Abraham Schweidler, der in der Joveile das nämliche Intercsse, wie feine Tochter, in Anspruch nimmt, ist im Dramg ein alter, einfalliger, gar nicht in die Handlung eingreifender Mann. Dei Meinhold wird Ehle Abraham über Jzacht gran Hon wegen des Elends, so Gott über ihn verhängt; hier trat er schon sogleich mib weißen Haaren auf. Der Amts, Hauptmann ist bei Laube ein halber Geßler und ein halber Caspar, der sich, wie dieser im „Freischütz, mit Teufelskünsten

abgiebt und in Marien nur einen weiblichen Associs zur Vergrößerung sei⸗

nes magischen Geschäfts sucht und sie deshalb verfolgt. Er wird durch einen krassen Theater-Coup am Schluß vom Blitz erschlagen. Seine bäu— rische Philosophie ist eben so ungelenk, als die ganze Eischeinung widermir⸗ tig. Er ist ein Tyrann für Puppen⸗-Theater. Die Beschichte mit den Aa len, womit er einen Richter bestochen, wird ins Breite erzählt, während die Andeutungen von nur ein paar Worten, wie in der Novelle, genügt hätten; ein Dramatiker soll nicht Alles ausschwätzen, sondern den Zuschauern über— lassen, manches Geheimnißvolle selbst Wu enträthseln. Liese Kolken, die eigentliche Here, und Repräsentantin des Dämonologismus, der während des dreißigjährigen Krieges Geltung hatte, ist durch Laube etwas modischer zurechtge⸗ macht worden, immer aber eine Gestalt geblieben, welche für das Schauspiye zu viel und für das Märchen zu wenig ist. Der Junker Rüdiger ven Nien—= lerke ist als Adoptivsohn in ein von schreienden Unglaublichkeiten wimmelndes Verhältniß zu dem Amts- Hauptmann gebracht, sonst aber noch die einzige Figur des Stücks, welche eine rein menschliche Gestaltung verkündet. Den Konsul Pieper, „so ein klein, kurz Männeken war mit einem feisten Bäuch= lein und einem Bart, grau mengeliret und ihm bis auf den Gürtel herab⸗ hängend“ (S. 133) kennt in der Laubeschen Zwittergestalt Niemand wieder; imgleichen ist aus dem Büttel, dessen Bild uns Meinhold S. 185 mit so gräßlichen Farben malt, ein gutmüthiger Bursche .. den, der sogar „hinterpommersche“ Späße macht. Wollen wir gem Dramatiker auch nicht zumuthen, daß er alle Gestalten m mans so wiedergebe, wie sie in diesem aufgefaßt sind, ö. n. wir doch verlangen, daß er die Grundzüge der Handlung 6 ö bei Erschaffung neuer Charaktere solche aufstelle, die 6 . 4. und nicht beim ersten Anfühlen in Trümmer er fallen g er. ; e, =. nicht gethan; dazu ist sein Stück in einer Prosa ges hen ei lle, wieder in die eherne Periode von Abällino und Konfrater in. ' 23 . s⸗ Unsere wackeren Mitglieder des Hoftheaters, so 9is . än e,. *

bietend, wo es gilt, ein neues Werk eines vaterländischen Dichters zu heben,

. Mühe, das Stück zu halten und wurden in An⸗ gaben sich die erdenklichste Mühe, Din.) e Tah hn, erkennung dieses Strebens gerufen. Außer e. Nzumann müssen daher h die Herren Rott, von Lavallade, Franz, Weiß, Grua, Waner und Mad. Werner in Ehren genannt werden. u.

Die bereits in öffentlichen Blättern besprochene zweite musikalisch-dekla= matorssche Aufführung der „Frösche des Aristophanes“ wird Montags, den 11. März, Abends um 7 Uhr, im Konzertsaale des Königl. Schauspiel⸗ hauses stattsinden.

der Ausübung des Repräsentatis⸗Systems sei das einzige Element für die Regierung von 1839, um ihre Grundlage zu befestigen und ihre Frankreich ge⸗ Täuschungen und Gefahren hindurch gesucht habe, die Monarchie und die Freiheit, die Unverletzlichkeit der Krone gewährleistet durch eine ernstliche Ver— Diese Mission habe die Monarchie von 1830 von der Vorsehung empfangen, und diese müsse man ihr zu⸗ Solche Worte seien aller⸗ dings dreist, gesteht die Revue des deur Mondes zu, und man könne bedauern, daß Herr Thiers durch die Haltung des Kabinets Welcher Mei⸗ ung man aber auch darüber sein möge, sie modifiziren die Lage nichts⸗ destoweniger wieder aufs bedeutendste. Shne auf seinen Platz im Schoße der gouvernementalen Meinung zu verzichten, habe sich Herr Thiers mehr als je die warme Zustimmung der constitutionellen Linken ge⸗ politi⸗ Diese Haltung werde ihm im Lande eine Stärke geben, die kostbar werden könne in einem schwierigen Augenblicke; aber mit seinem Scharfblicke habe er begriffen, daß er um diese äußere Stärke zu erringen, im Schoße des Parlaments sich für die Aussicht auf einen unmittelbaren Erfolg entschädigen, „in der Gegenwart säen müsse, um in der Zukunft zu ärndten.“ Das heißt klar, Herr Thiers soll dem Grafen Mols den Vortritt ins Ministerium lassen, was denn auch mit wahrhaft diplo⸗ Wenn das dann würde zweifelsohne Herr Thiers der direkte Nachfolger desselben in Folge des Wahl-Resultates werden; da aber das jetzige Kabinet die

Diese Regierung könne durch so viele

Zukunft zu sichern. ben, was es funfzig Jahre

antwortlichkeit der Minister.

rückrufen, so oft sie davon sich entferne.

sich für verpflichtet angesehen habe, sie auszusprechen.

wonnen und zwischen dieser Partei und seinem

und. eigenen schen Schicksale eine Art Solidarität begründet.

matischer Feinheit noch klarer auseinandergesetzt wird. jetzige Kabinet sich erhielte bis zu den allgemeinen Wahlen,

Session nicht überleben wird, raisonnirt die Re vued es deux Mondes so ist der Augenblick noch nicht für ihn gekommen, und ein anderer Mam müßte die Bildung eines Kabinets der Versöhnung übernehmen, Gra Molé, der alle billigen Hoffnungen und Erwartungen befriedigen würde

Es wird dann auch auf den Umstand als bezeichnend hingewiesen, daß

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gerade Herr de Carné, einer der Freunde des Grafen Mol, es war, der die Interpellationen in Betreff der Angelegenheit wegen Otaheiti

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an das Ministerium richtete, Mondes gleichfalls gegen das Ministerium Partei nimmt.

Grossbritanien und Irland.

London, 2. März. Die Eigenthümer des londoner Univer— sitäts Kollegiums hielten gestern ihre Jahres-Versammlung. Aus dem Bericht erhellt, daß von den Studenten am Kollegium 7221 und don den Zöglingen der jüngeren Schule 4445 Pfd. St. eingingen. Die Hospital-⸗Praris warf 2169) Pfd. St. ab und Lord Brougham machte der Anstalt 500 Pfd. St. zum Geschenk. Die Gesammt— Einnahme des Jahres betrug 22,351 Pfd. St. Unter den Ausga— ben sind die Gehalte der Professoren mit 5029 Pfd. St. angeführt; die Zahl derselben kann also nicht sonderlich groß sein. Lord Brougham wurde für das nächste Jahr zum Präsidenten und Lord Auckland zum Vice⸗Präsidenten gewählt.

Aus amtlichen Berichten erhellt, daß die Truppenzahl in Irland seit einem Jahre von 11,176 auf 21,251 gestiegen ist. Die Whigs hatten indessen in den Jahren 1833 und 34 eine Macht von 23, 060 Mann in Irland konzentrirt. Man glaubt, daß die Regierung nach Beendigung des Staats⸗-Prozesses sich veranlaßt finden wird,‘ einen Theil der Truppen wieder zurückzuziehen.

Dem Sir Walter Scott soll, wie früher erwähnt, in Edinburgh ein gothisches Denkmal von 182 Fuß Höhe errichtet werden. Da Lie bisher eingegangenen Summen unzureichend waren, so fand dieser Tage in der schottischen Hauptstadt unter dem Vorsitz des Lord Pro⸗ vost (Bürgermeisters) eine Versammlung behufs weiterer Subscriptio nen statt. Alsbald wurden mehr als 500 Pf. St. unterzeichnet, worun⸗ ter 50 Pf. vom Herzog von Buccleuch. „Würden“, sagt die Chro⸗ niche, „von den Millionen Lesern, welche Scott's Genius erfreut hat, unter je zehn Einer nur einen Penny beisteuern, so wären die noch fehlenden Kosten des Denkmals augenblicklich gedeckt.“

X London, 1. März. (Verspätet.! Sie werden auf direk⸗ terem Wege als durch mich die Berichte über die gestrige Debatte der französischen Deputirten⸗Kammer aus Paris empfangen. Hier, glauben wir, daß Herr Guizot eine sehr bestimmte und entscheidende Antwort geben wird. Er hat indeß einen Fehler begangen, daß er einige Zeit erst hingehen ließ, bis er das Verfahren des Admirals

desavouirte. Der König war durchaus der Ansicht, als die Depe che 9 h pesch

einging, daß die Besitznahme Otaheiti's sogleich am nächsten Morgen im Moniteur für ungültig erklärt würde. Das Kabine zögerte; Herr Guizot hoffte noch einige Zugeständnisse von England zu n langen und hat in der That etwas erlangt das Versprechen, daß Herr Pritchard zurückgerufen werden sollz aber er verlor, was von

weit größerer Wichtigkeit war, den Schein einer freiwilligen und selbst⸗ Ich zweifle keinen Augenblick, daß die fran zösischen und englischen Konsuln in Otaheiti sich beiderseitiger Intri⸗· guen schuldig gemacht haben, die ihre Regierungen nur tadesn können.

Die Angelegenheiten Kanada's sind gegenwärtig keinesweges für die parlamentarische Erörterung ein günstiger Gegenstand, jedoch er⸗ wartet die Regierung ohne Furcht die Resultake der Politik Sir Die letzte kanadische Verwaltung, welche unter

ständigen Entschließung.

Charles Metealfe's. Sir Charles Bagot aus den radikalen Häuptern der oberen Provinz gebildet wurde, und die eine große Majorität in dem Versammlungs⸗ hause für sich hatte, hat der Sache, welche sie schützen wollte, bedeutend geschadet, und die Herren Baldwin und Lafontaine haben ihren politischen Charakter verwirkt. Wenn sie nach⸗ gegeben hätten, so wären sie im Ministerium geblieben, und würden in Sir Charles Metcalfe einen eifrigen und liberalen Beistand für alle ihre Verbesserungs⸗-Pläne und in der vollständigen Ausübung ihrer Rechte gefunden haben. Die patriotischen Pflichten indeß verleugne⸗ ten sie; der Besitz der Gewalt war ihnen unzulänglich ohne die Macht zum Mißbrauch derselben. Sie verlangten deshalb ein absolutes Veto in allen Fällen, wo die Krone ihr Patronats-Recht, das Recht, ihre Beamten zu ernennen, auszuüben hatte, und tasteten somit die rechtmäßigste Prärogative derselben an. Unter diesen Umständen mußten natürlich ihre Bestrebungen ohne Erfolg bleiben. Ihre eng⸗ lischen Freunde, selbst die Herren Hume und Roebuck, versagten ihnen ihren Beistand; die kanadischen Provinzen verurtheilten ihren Miß⸗ griff und die Wahrscheinlichkeit ist darum vorhanden, daß Sir C. Metcalfe, ohne zu einer Auflösung des Parlaments seine Zuflucht zu nehmen, die Regierung fortführen wird. Er hat dem Volke bereits Vertrauen eingeflößt. Es weiß, daß Niemand aufrichtiger seinen Interessen ergeben ist, als der General- Gouverneur. Die französische Bevölkerung der unteren Provinz ist ruhig und keinesweges mißver= gnügt, und die Haupt⸗Schwierigkeiten der Regierung liegen nur in dem stürmischen Radikalismus der britischen Bevölkerung Ober-Ka—= nada's. Der kanadische Landmann indeß ist nach Allem doch ein loyaler Unterthan der britischen Krone. Der Sitz der Regierung

in welcher die Revue des deux

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daß auch die Haut auf der äußeren Seite des Beines dunkel geworden.“

Kronprinzen, ist von einem rheumatisch⸗katarrhalischen Fieber befallen,

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der Niederlassung in höchst unbefriedigendem Zustande.

sunder Geldzustand haben Folgen herbeigeführt, heilvoll erweisen, wie in den Vereinigten Staaten.

Durst umkommen läßt.

eigene Existenz abhängt.

mag, ist eine der schwierigsten Aufgaben des Menschengeschlechts.

nieder lande. Aus dem Haag, 1. März.

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gulirung der Schuldforderungen und das Anerbieten des verstorbe⸗ nen Königs mit 39 gegen 17 Stimmen angenommen.

Das Amst erdamer Handelsblad sagt in Bezug auf die Annahme des Gesetz Entwurfs über die Bestenerung des Vermögens: Mit tiefem Leidweisen sehen wir uns heute in der unangenehmen Verpflichtung, zu melden, daß die zweite Kammer nach langwierigen Berathungen dazu hat kommen können, den Entwurf anzunehmen. Wir sagen: hat beschließen können, denn wahrlich es gehört Muth dazu, einen solchen Entwurf zum Gesetz zu erklären; aber wir nen? nen es einen blinden Muth, denn wahrlich, die Gefahren, die in Folge der Annahme des Entwurfs drohen, sind groß.“

F Aus dem Haag, 1. März. Die großen Debatten über das Steuer-Gesetz sind geschlossen, und trotz der Beredsamkeit mehrerer Mitglieder, die sich gegen den Entwurf aussprachen, haben diejenigen, welche für denselben waren, den Sieg davon getragen. Am Schlusse der Sitzung hielt der Finanz-Minister noch ein Rede, die mindestens zwei und eine halbe Stunde währte; einige Mitglie= der antworteten noch und man schritt zur Abstimmung. Es ist nun— mehr Sache der ersten Kammer, das Gesetz zu sanctioniren, und man glaubt allgemein, daß auch sie es annehmen werde.

Man ist erstaunt darüber, daß der GesetzEntwurf mit so großer Majorität angenommen worden ist; dies erklärt sich jedoch, wenn man bedenkt; 1) daß die meisten der Abstimmenden bei der öffentlichen Rente interessirt sind, die weniger wird zu leiden haben, als die lie genden Gründe; und 2) daß den unteren Klassen einige Lasten wer— den abgenommen werden, die täglich größer wurden, um die Bedürf— nisse des Staats bestreiten zu können.

Die Anleihe wird daher das Rettungsbrett für diejenigen, welche die Nachforschungen und die Folgen der außerordentlichen Steuer fürchten. Nach der sich kundgebenden Stimmung kann man schließen, daß die Anleihe wird gedeckt werden. In dem Augenblicke der Krisis und der wahrscheinlichen Krisis kommen die Anleihen ohne Schwierig⸗ keit zu Stande; warum sollten sich die Kapitalisten und der Handels— stand in diesem Augenblicke weigern? Der Kredit Hollands hat nicht gelitten; seine Fonds stehen eher hoch, als niedrig; für Fonds⸗Inha— ber zeigt sich allerdings wenig Aussicht auf großen Gewinn, aber sie sind nicht so interessirt, daß sie nicht einen Theil ihres eventuellen Gewinns auf den Altar des Vaterlandes niederlegen sollten. Sie mögen sich an die Zeit erinnern, als die Fremdherrschaft das Land drückte; damals wur⸗ den große Opfer verlangt und die Bedürfnisse des Staats wurden dennoch gedeckt! Heutzutage, im tiefen Frieden und bei einem hin— reichend befriedigenden Zustand: des Handels, darf Holland sich nicht durch Lasten niederdrücken iassen, deren Gewicht es allerdings schmerz⸗ lich fühlt, die es aber mit Muth und Ergebung tragen wird. Die Hülfsquellen Hollands sind unermeßlich; die gebieterischen Umstände nehmen sie leider in Anspruch; aber die Nation wird der ganzen Welt beweisen, daß die Nachkommen der alten Bataver noch immer sind, was sie waren, die Retter und Beschützer des Vaterlandes!

Schweden und Uormegen. Stockholm, 77. Febr. Die ärztlichen Bülletins über das Befinden des Königs lauten nicht beruhigender, als die früheren: „Den 24. Februar, 1 Uhr Nachmittags. Der Zustand Sr. Majestät während der letzten 21 Stunden ist ohne merkliche

Aenderung geblieben.“

„Den 25. Februar. Die Kräfte Sr. Majestät haben seit gestern Nachmittag mehr abgenommen, ais während der ganzen ver⸗ flossenen Woche. In der Nacht haben Se. Majestät zwar mehrere Stunden Schlafes genossen, sind aber beim Erwachen matt und un⸗— ruhig, obwohl völlig fieberfrei gewesen. Die Eßlust ist gering und der kranke Fuß nicht wesentlich besser, obgleich die Eiterbildung an der Stelle, wo sich der Hautbrand zuerst gezeigt, fortwährt.““

„Den 26. Februar. Der Zustand St. Majestät ist seit Ausgabe des letzten Bülletins nicht besser geworden. Die Nacht ist schlaflos und unruhig gewesen.“

„Den 27. Februar. Se. Masestät haben während der ver— flossenen Nacht zwar einige Ruhe gehabt, jedoch ohne sich dadurch gestärkt zu fühlen. Der Zustand ist im Uebrigen unverändert, nur

Der Erbprinz Karl, Herzog von Schonen, ältester Sohn des

und es werden seit Sonnabend von dem Leibarzte des Kronprinzen, Hr. Thelning, Bülletins ausgegeben. Inzwischen scheint sich in dem Befinden des Prinzen einige Besserung zu zeigen. Er hatte sich beim Schlittschuhlaufen erkältet.

ö Se. Majestät der König hat durch nachstehendes Dekret die Fortdauer der Regentschaft des Kronprinzen verordnet:

Wir Karl Johann u. s. w. thun hiermit kund; Nachdem Wir unterm Isten d. M. in Folge einer Kranlheit, die Uns befallen, in Gnaden ver⸗ ordnet haben, daß Unser vielgeliebter Heir Sohn, Se. Königliche Hoheit der Kron— Rinz, in Unserem Namen die Verwaltung des Königreichs bis zum J. März dieses Jahres führe, Unser Gesundheits-Zustand es aber noch nicht gestat= tet, daß Wir Uns mit den Regierungs Angelegenheiten befassen, so ermäch⸗ tigen Wir in Gnaden Unseren vielgeliebten Heirn Sohn, Se. Königliche Hoheit den Kronprinzen, fortwährend in Unserem Namen mit allem Nechte, welches die in Geltung stehenden Grundsatze der Königlichen Macht bei— legen, die Verwaltung des Königreichs bis zum nächsttommenden 1. Mai sortzuführen, sofern nicht durch Gottes mächtigen Beistand Unsere Gesund= heit vor jener Zeit Uns erlauben würde, die Reichs verwaltung wieder zu übernehmen. Wonach Alle, die es angeht, sich gehorsamst zu richten ha— ben. Zu mehrerer Bekräftigung haben Wir dieses mit Eigener Hand un— terschrieben und mit Unserem Königlichen Siegel versehen lassen.““

wird nunmehr von Kingston nach Montreal zurückverlegt, welches die eigentliche und natürliche Hauptstadt des Landes sst. ,. wird

wiederum das werden, was es ursprünglich war ein unbedeutender Flecken. .

Der König hat, dem Vernehmen nach, gestern nur mit Mühe einzelne Worte sprechen können. . 6 ;

Der verdiente General-Major, Graf C. G. Spens, ist Sonnabend im 52sten Jahre verstorben. Seine letze Arbeit war dle neulich er⸗

Ich wünschte wohl über Australien eben so gute Nachrichten

schienene Redaction des am nächsten Reichstage zur Verhandlung kom- menden Vorschlags zur Aenderung des Grundgesetzes. ; .

wie über unsere nordamerikanischen Kolonieen geben zu können. Aber dort, namentlich in Neu⸗Süd⸗Wales, befindet sich die soziale Lage Land⸗Specu⸗ lationen und ein künstlich von den Kolonial-Banken geschaffener unge⸗ die sich eben so un⸗ . Die entsetzliche periodische Dürre ist ein unüberwindliches Hinderniß für jede Aus— dehnung der Agrikultur und Verbesserung des Weidelandes. Der Reichthum des Landes besteht vorzugsweise in Vieh, aber dies auch nur so lange, bis ein Wassermangel eintritt, und die Heerden vor ; Selbst die Menschen sind gezwungen, Tag und Nacht die spärlichen Wassertropfen zu hüten, von denen ihre

Das Erschaffen und Heranbilden eines Volkes, unter welchem Breitengrade oder unter welchen Institutionen dies immer geschehen

Die zweite Kammer der Ge— neral-Staaten hat den Gesetz⸗ Entwurf zur Herbeischaffung der Mit— tel und Wege für 1844 und 1815 mit 29 gegen 25 Stimmen, den Entwurf zur Abtragung der Schuld an dle Handels⸗Maatschappy mit 31 gegen 23, und den Gesetz⸗Entwurf in Bezug auf die Re—

Spanien.

** Paris, 3. März. Nach den barcelonger Blättern vom 25sten v. M. welche wir heute erhalten, wurde die Königin Christine für den 1. März in der Hauptstadt des Fürstenthums Catalonien er— wartet. Die Vorbereitungen zu ihrem Empfange wurden mit unun— terbrochener Thätigkeit fortgesetzt. Die siudirende Jugend in Barce⸗ long hat in einer aus 5065 Personen bestehenden Versammlung be⸗ schlossen, der Königin in feierlichem Aufzuge bis an die Gränze des Stadtgebiets entgegenzugehen. Die verschiedenen Behörden und Corporationen der Stadt wetteifern mit einander, der Mutter Isa⸗ bella s II. eine festliche und glänzende Aufnahme zu bereiten. Ver öffentliche Geist in Barcelona scheint für den Augenblick in einer ziemlich befriedigenden Verfassung zu sein; es giebt indessen noch im⸗ mer einflußreiche Leute, welche auf neue Störungen der öffentlichen Ruhe hinarbeiten. So wurde in den letzten Tagen in der Hafen⸗ Vorstadt Barceloneta der Agent einer Verschwörung verhaftet, wel⸗ cher einzelne Soldaten der Besatzung durch Geld⸗Versprechungen zu verführen suchte. Eine unmittelbare Wirksamkeit dieser und ähnlicher Versuche ist indessen, dem allgemeinen Zustande der Gemüther und der Dinge zufolge, in Barcelona nichts weniger als wahrscheinlich.

Die Nachricht von der Hinrichtung des spanischen Konsuls in— Tanger ist auch in Barcelona eingelaufen und hat dort nicht geringere Entrüstung erregt, als in Madrid. Die spanischen Zeitungen verlangen einstimmig, daß jene schnöde Verletzung des Völkerrechts, jene unerhoöͤrte Beschimpfung der National-Ehre rasch und nachdrücklich gerächt werde. Der Imparcial von Barcelona will wissen, daß der Graf von Reus, General Prim, bereits zum Befehlshaber des Heeres ernannt sei, welches die Regierung nach Afrika schicken werde, um Genugthuung von den Marokkanern zu verlangen.

Ein Brief von frü⸗

J Die madrider Post ist heute ausgeblieben. herem Datum drückt sich über die Lage der Personen und der Sachen in dem höchsten politischen Bereiche in solgender Weise aus:

„Die gegenwärtige Regierung ist nichts als das König⸗ thum des Herrn Gonzalez Bravo, welcher den Staat nach dem Willen und für die Rechnung des Generals Narvaez verwal⸗ tet. Wenn das Kabinet das Gegentheil beweisen will, so rufe sie die Cortes zusammen, und gestatte sie den wahren Freunden der Krone, sich Isabella II. zu nähern. Die junge Königin ist so sehr von ihrer Umgebung abhängig, daß vor ein paar Tagen einige Per⸗ sonen des Schlosses, die eine Meinung über die politischen Ereig— nisse zu äußern gewagt hatten, von den ministeriellen Blättern öffent⸗ lich mit der Absetzung bedroht wurden. Diese Drohung war amtiich, sie ist allen besonnenen Köpfen aufgefallen, und sie reicht allein hin, um zu beweisen, daß vor den Ohren der jungen Königin nur Eine Sprache geführt werden soll. Der Eifer, mit welchem ein Theil der gemäßigten Partei auf die schleunige Rückkehr der Königin Christine dringt, zeugt gleichfalls dafür, daß es eine dringende Nothwendigkeit ist, den Einfluß zu bekämpfen, welcher sich der Königlichen Unter⸗ schrift bemächtigt hat. Einige Vertraute der Minister behaupten so⸗ gar, daß die Königin Christine nichts gegen jenen Einfluß ausrichten wird.“

Die baldige Vermählung des Herzogs von Cadix mit der Königin Isabella wird in Madrid für eine ausgemachte Sache an⸗ gesehen, und alle Parteien äußern ihre Zufriedenheit mit dieser Heirath, mit Ausnahme natürlich der Karlisten, welche schon seit Jahren ihre größte Hoffnung nicht mehr auf die Gewalt der Waf⸗ fen, sondern auf einen Vergleich gesetzt haben. Der Infant Don Francisco de Paula wird, wie es heißt, das Kommando emmer Schwa⸗ dron Husaren übernehmen, welche aus der Einwohnerschaft von Ma— drid gebildet wird, und die der Königin Christine entgegen gehen soll, um derselben als Ehrenwache zu dienen.

Sriechenl and.

S Athen, 21. Febr. In der National ⸗Versammlung haben die Autochthonen wieder einen bedeutenden Sieg über ihre Gegner erfochten. Bekanntlich hatten zur Zeit des Befreiungskampfes die in Griechenland befindlichen Bewohner der insurgirten, aber noch nicht organisirten Provinzen das Recht, im Namen“ ihrer übrigen Lands—⸗ leute Deputirte zu den griechischen National⸗Versammlungen zu schikt⸗ ken. Die jetzige National⸗Versammlung wurde nach den Wahlformen vom Jahre 1829 einberufen und war daher auch von den erwähnten Einwanderern nach altem Brauche mit Deputirten beschickt worden, welche aber von der Versammlung nur zum Theil angenommen wurden.

Bei der Verhandlung des Artifel 61 des Verfassungs⸗ Entwurfs welcher allein den in Griechenland wohnenden Ipsarioten dieses alte

Privilegium bestätigt, unter der Bedingung, daß sie sich vor dem Ende

des nächsten Landtages gemeinsam in Griechenland kolonisiren ver⸗= langten auch die Deputirten der aus anderen, ehemals insurgirt ge⸗ wesenen Provinzen in Griechenland Eingewanderten (hier Metanasten oder auch Corporationen genannt, obgleich sie ohne alle Organisation sind) die Bestätigung ihrer alten Wahl- und Vertretungs⸗Rechte. Hierauf erwiederten die Eingeborenen: wir können nicht mehr thun, als euch gleiche Rechte mit uns einräumen und euch das Mitstimien erlauben, wo ihr angesessen seid; ihr verlangt aber ein Privilegium, vermöge dessen eure Wahl- und Vertretungs⸗Rechte wenigstens zehn mal größer wären, als die unsrigen. Denn, während nach den Be— stimmungen des neuen Wahlgesetzes so und fo viel Tausend Eingebo— rene einen Deputirten wählen dürfen, verlangt ihr dasselbe Recht für so und so viel Hundert der Eurigen. In diesem Sinne wurde denn auch, auf Zographos' Antrag, mit 106 Stimmen gegen 79, der Be⸗ schluß gefaßt, daß die Metänasten blos dann das Recht haben soll⸗ ten, die künftigen Landtage mit eigenen Deputirten zu beschicken, wenn sie sich innerhalb des Königreichs an einem Orte kolonisirt und in ihren Niederlassungen eine Bevölkerung aufzuweisen hätten, welche der Hälfte der nach dem neuen Wahlgesetze zur Wahl eines Depu⸗ tirten erforderlichen Seelenzahl gleichkäme. Ein Privilegium, welches voraussichtlich niemals in Ausübung gebracht werden wird, da bis jetzt nur ein paar schlecht bevölkerte Niederlassungen dieser Art im Lande existiren, die keine Aussicht auf Zunahme haben.

Die völkerrechtliche Seite der Frage wurde in den Debatten wenig berücksichtigt. Wie die Zeitungen sagen, hat aber bereits der türkische Gesandte vor der Verhandlung des Artikel 61 gegen dessen Inhalt protestirt, indem er behauptet, die Pforte könne nicht zugeben, daß die aus den unter ihre Herrschaft zurückgekehrten Provinzen nach Griechenland Eingewanderten die auf ihr Geburtsland hindeutenden Namen beibehielten.

Verschiedene Ernennungen, welche Metaxas, als Minister der auswärtigen Angelegenheiten, im Gesandtschafts⸗Personal von Kon stantinopel vornahm, bewogen Maurokordatos, selne Entlassung von diesem Gesandtschafts-Posten zu nehmen. Die Verhandlungen hier⸗ über sollen zu einem offenen Bruche zwischen den beiden Herren ge⸗ führt haben. Eben so behauptet man, daß zwischen Kolettis und Maurokordatos einige Kälte eingetreten sei, weil Ersterer Ursache zu haben glaubte, sich liber Maurokordatos' Haltung bei der Frage über das Vertretungsrecht der aus den früheren insurgirten Provinzen aus Griechenland Eingewanderten, welche fast alle Kolettis anhängen, zu beklagen. Man spricht allgemein von bevorstehendem Ministerwechsel, und es kursiren zwei Minister-Listen, wovon die eine aus Septem- bristen, die andere aus Maurokordatisten besteht. Wohlunterrichtete