1844 / 84 p. 4 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

i den Be⸗

je Truppen marschirten am Sten unter ö * . len des Hens aus Barcelong eingegaugsnen Nachrichten zufolg Den bern Königin Christine sich am Aten von dort nach Tar⸗ beabsihtigt ben. Sb sie von da die Reise nach Valencia zu Lande 33 einschiffen werde, war noch nicht entschieden. Jeden⸗ ser in! Madrid um wenigstens acht Tage später ein⸗

n erwartete.

12. März. Die bevorstehende Ankunft der Kö⸗ *. 1 . dem Hir ich Veranlassung gegeben, als ob in 6 Ereignisses eine Veränderung des Ministeriums stattsinden e, Nur die Personen, welche nicht begreifen, daß die Revolu⸗ um so thäͤtiger und erbitterter sind, je näher sie ihren Unter⸗ ang vor sich erblicken, können den Wunsch hegen, daß das bestehende i steriunn und mit ihm sein zum Heil des Landes eingeschlagenes vlitisches System geändert und auf ein parlamentarisches Gaukelspiel ʒurügeführt werde. Schwerlich dürfte die Königin Christine ihrer erlauchten Tochter anrathen, zu einem so gewagten Schritt ihre Ein⸗ willigung zu ertheilen. Die vielgeprüfte Fürstin hat dem ihr bis Mataro enigegengeeilten Justiz⸗Minister ausdrücklich erklärt, sich nicht in Regierungs⸗ Angelegenheiten mischen, sondern auf Vollendung der Erziehung ihrer Töchter und auf die Beförderung des häuslichen Glückes derselben beschränken zu wollen. Nun müßte aber die Ein⸗ setzung eines neuen Kabinets entweder in der Absicht geschehen, das bisher befolgte System zu ändern, oder es beibehalten, und nur durch andere Hände als die bisherigen vollziehen zu lassen. Eine Veränderung des Systems könnte entweder die Herstellung der unumschränkten Monarchie, oder die sofortige Wiederaufnahme der constitutionellen Verwaltung bezwecken. Ersteres zu bewirken liegt be⸗ reits außer dem Bereiche der Möglichkeit. Die völlig legale Bahn aber schon jetzt wieder einzuschlagen, ohne eine Uebergangs Epoche verstreichen zu lassen, dürfte mit großen Gefahren verknüpft sein. Die gegenwärtigen Minister sind noch nicht an das Ziel gelangt. Es liegt ihnen ob, auch die Zukunft sicher zu stellen, und vor der Nation we⸗ gen der außerordentlichen Mittel, die sie mit Abweichung von den tonstitutionellen Formen ergriffen, sich zu rechtfertigen. Durch die Maß— regeln der Minister wurde der Weiterverbreitung des Aufstandes vor⸗ gebeugt, und der nach Ruhe und Sicherheit sich sehnende Theil der lation mit Muth und Vertrauen zu der Regierung erfüllt.

Zwei neue Ministerien sollen, wie verlautet, errichtet werden: ein Rinisterium des öffentlichen Unterrichts und ein Handels⸗-Ministe⸗ rium. An die Spitze des ersteren wird Herr Olivan, ein sehr unter⸗ richteter Geschäftsmann, der unter dem Ministerium Isturiz Unter⸗ Staats-Secretair des Innern war, treten, und letzteres wird der jetzige Marine⸗Minister, Herr Portillo, übernehmen, der seinerseits für das Departement der Marine und der Kolonieen durch den Ad⸗ miral Primo de Rivera ersetzt werden soll. ti.

Die Königin Christine wird, den uns zugekommenen Ankündigun⸗ gen zufolge, gestern in Valencia angelangt sein. In Barcelona nahm sie fünf der vornehmsten Fabriken in Augenschein, untersuchte mit Auf⸗ merksamkeit die ihr vorgelegten Erzeugnisse der dortigen Industrie, und gestattete, auf Ansuchen der Fabritherren, den Arbeitern, ihre Hand zu küssen. Der die Königin Christine begleitende Justiz⸗-Mini⸗ ster bemerkt in der Depesche, in welcher er diesen Umstand zur all⸗

emeinen Kenntniß bringt, die Fabrikherren wären bei dieser Gele⸗ genheit von einer volitischen, lobenswerthen und die Anerkennung der Regierung verdienenden Absicht geleitet worden. Zu gleicher Zeit wurde für die Fabrik- Arbeiter eine Sparkasse eröffnet, durch welche die Zwecke der früheren Association dieser Leute auf gesetzmäßige Weise erreicht werden sollen. Am 7ten wohnte die Königin einer in der Longa veranstalteten Ausstellung ein- heimischer Industrie⸗Erzeugnisse bei und vertheilte mehrere Preise unter die Zöglinge dieser Anstalt. ;

Der bereits erschossene Rebellen⸗Chef Boné wurde auf seiner Flucht durch einen im Felde arbeitenden Bauer angehalten, der ihm auf seine Weigerung, sich zu ergeben, einen solchen Schlag mit seinem Spaten verseßzte, daß er vom Pferde stürzte. In demselben Augen⸗ Pick langte die nachsetzende Kavallerie an und bemächtigte sich Bon 's. Dieser führte 850 Piaster in Gold bei sich, die der General Ron⸗ rali! dem Landmanne zustellte, der ihn gefangen genommen hatte. Boné machte vor seinem Tode äußerst wichtige Aussagen, durch welche mehrere hiesige Personen, die sich bisher für wackere „Patrioten“ ausgaben, sehr kompromittirt sein sollen.

Der französtsche und englische Konsul verließen Cartagena, so⸗

bald sle erfuhren, daß Alicante sich ergeben hatte.

Griechenland.

3 Athen, 6. März. Am 2. März beschloß die National- Versammlung ihre Verhandlungen über den Verfassungs⸗ Entwurf unter verschledenen Vivats und dem Schalle der Militair⸗Musik, welche vor dem Sitzungs⸗Saale aufgestellt war. Den 4ten wurde der Entwurf in seiner neuen Gestalt noch einmal in der Versammlung verlesen und daun durch eine Kommission dem Könige feierlich über= reicht. Die National⸗Versammlung verfuhr bekanntlich als Konsti⸗ tuante; eine von ihr gewählte Kommission, bei welcher die Krone in keiner Art vertreten war, verfaßte den Entwurf und dieser ward, ohne vorher der Krone offiziell mitgetheilt worden zu sein, von der Versammlung debattirt und angenommen. Nach den Prinzipien der modernen Schule charakterisirt sich demnach der Entwurf in seinem jetzigen Stadium als der Vorschlag zu einem Verfassungs⸗Vertrage, ben? die Vertreter des Volkes der Krone machen. Dieser wird nun das Recht eingeräumt, ihre Gegenbemerkungen zu. diesem Vorschlage zu machen, und nach erfolgtem gegenseitigen Uebereinkommen erhält der Vertrag Gesetzeskraft. Mit Ausnahme der Bestimmungen über den Sengt, hat der Entwurf der Kommission durch die Versammlung keine wesentliche Veränderung erlitten. Er läßt sich kurz als eine treue Kopie der belgischen in nn mit einer französischen Pairs⸗ Kammer bezeichnen, denn die Verfammlung verwandelte die, von dem Entwurfe festgesetzte 19 sährige Dauer der von dem Könige zu er⸗ theilenden Senatorenwürde in lebenslängliche, strich den Artikel des ntwurfs, welcher nach Ablauf von 10 Jahren eine Revision dieses Instituts vorschreibt, und verwilligte den Senatoren, statt der pro⸗ 86 jährlichen Besoldung von 6000 Drachmen, nur eine monat⸗ iche Entschädigung für die Dauer des Landtages. Letztere Bestim⸗ müng möchte Gedoöch ohne daß dies die Absicht war) dem Einfluß der Mrone auf die erste Kammer fehr günstig sein, da fast kein Senator nareichendes Vermögen haben wird, um ohne anderweitige Anstellung

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Die Haltung der National⸗Versamml d des Volkes über-

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dem einen oder anderen widerfahrenen Unbilden, statt zu reizen und zu verwirren, versöhnend und ausgleichend wirkten und in den ver schiedenen Phasen der Diskussion stets eine feste Stütze des König⸗ thumes waren, eine Rolle, welche in Wahrheit nur denjenigen wohl anstand, die dem 3. September fremd geblieben waren. Eine eigent⸗ liche Opposition gegen König und Thron hat sich während der gan⸗ zen Verhandlung nie gezeigt. Was von einigen Seiten als solche bezeichnet wurde, war nichts anderes, als sehr erklärlicher Widerstand eines Theiles, oft des größeren Theiles, der Versammlung gegen die Einwirkung fremder Politik und der mit dieser in Verbindung stehen⸗ den Personen. Es ist hierbei mehr als einmal vorgekommen, daß diese sogenannte Opposition die wahren Interessen des Thrones auf ihrer Seite hatte. .

O München, 17. März. Die gestrige Post aus Athen hat dem hiesigen griechischen Konsulate auch die offizielle Mittheilung ge⸗ bracht, daß es Sr. Majestät dem Könige Otto gefallen habe, an die Stelle des abgetretenen Ministers der auswärtigen Angelegenheiten, Andreas Metaxas, den Staatsrath Drozzo Manzolas zu ernennen. Ich vermag nicht zu entscheiden, ob derselbe eine und dieselbe Person mit dem im September zum Finanz⸗-Minister ernannten Staatsrath Manzolas sei. Durch seine Verbindung mit Metaxas, wohl auch durch irgend eine Ueberwerfung mit Kalergis, welchen man sich jetzt als innigst mit Maurokordatos verbunden zu denken hat, wird die plötzliche Entsetzung des Gendarmerie⸗-Chess Spiro Milios erklärbar, eines Mannes, der in der Septemberzeit sich überaus thätig im Sinne der Bewegung gezeigt hat, und dessen Entfernung von seinem nicht unwichtigen Posten unter anderen als den gegenwärtigen Umständen höchlichst befremden müßte. .

Rach einigen Andeutungen scheint es Absicht der Regierung zu sein, nicht blos solche Truppen⸗-Abtheilungen aus Athen zu entfernen, deren Gesinnungen nicht die lautersten sind, sondern überhaupt die Garnison der Hauptstabt zu vermindern, um verwendbare Mannschaft an anderen Orten zu haben, wo man deren brauchen dürfte. Man würde bei der Ausführung dieses in allen Beziehungen zweckmäßigen Planes ohne Kalergis' Energie leicht auf sehr bedeutende Schwierig⸗ leiten gestoßen sein, was nunmehr nicht der Fall ist.

Die Ankunft unseres Ober-Studienrathes, Freiherrn von Schrenk galt den Griechen ziemlich allgemein, auch einem Theil der Tages⸗ presse, als ein erfreuliches Ereigniß, da sich die Meinung verbreitet hatte, derselbe überbringe zuverlässige Aussichten auf den nahen Ab⸗ schluß eines Anlehns für Griechenland. Der zweiten Mission des Fürsten von Wallerstein findet man nirgends gedacht. Die Nach⸗ richten aus dem Innern des Landes lauteten unausgesetzt wenigstens insofern gut, als keine Gewaltthätigkeiten vorgekommen waren.

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X Paris, 18. März. Nach den letzten Nachrichten aus Texas war dort allgemein die Angabe verbreitet, daß man im Senate der Vereinigten Staaten in einer geheimen Sitzung mit Majorität zu Gun⸗ sten des Anschlusses von Texas an dieselben sich ausgesprochen habe. Inwiefern diese Angabe wahr ist, wird die Folge lehren, in Texas selbst glaubte man daran und freute sich darüber, und sind Lort Kongreß, Volk und Presse fast einmüthig für den Anschluß. Auch will ein Gerücht von dem Abschlusse eines zehnjährigen Waffen⸗

stillstandes zwischen Mexiko und Texas wissen. Die Ausgleichung der Streithändel zwischen Mexiko und Großbritanien bestätigt sich.

gandels- und Börsen nachrichten.

Berlin, 23. März. Die Verkäufe in allen Eisenbahn- Effekten daunen= ten heute noch fort, in Folge dessen bei bedeutenden Umsätzen pr. Cassa die Course einen weiteren Rückgang erfuhren und sich auch nur für einzelne Actien am Schlusse der Börse erholen konnten.

Königsberg, 20. März. Marktbericht. Weizen 42 bis 68 Sgr. p. Schfl., Roggen 32 bis 35 Sg, große Gerste 32 bis 35 Sgr., lleine Gerste 23 bis 33 Sgr, Hafer 19 bis 22 Sgr., graue Erbsen 36 bis 50 Sgr, weiße Erbsen 32 bis 40 Sgr., das Schock Stroh 170 bis 1580 Sgr. Die Zufuhr war mittelmäßig.

Breslau, 20. März. Getraide-Preise. Höchster: Mittler: Niedrigster: Weizen 2Rihl. Sgr. Pf. 1Rthl. 20 Sgr. 2 Pf. 1 Rthl. 1 1 Sgr. 6 Pf. Roggen . ö 6 * 1 * 6 9 3 3 15 5 9 Gerste 1 wd h Hafer 20 * 3 19 * 7 19 3

Magdeburg, 21. März. Höchster und niedrigster Getraide-Marktpreis pro Wisxel:

Weizen: 148 12 Rthlr. Gerste: 287 28 Rihlr. en —— Hafer: 207 195

Köln, 18. März. Rüböl. Geld und Oel.

Paris, 18. Mätz. Die französische Zproc. Rente war heute während der ganzen Dauer der Börse sehr begehrt. Die proc. Rente war anfangs zu Lat. 70 ausgeboten, hoh sich aber zuletzt wieder eiwas. In spanischen Effelten war es durchaus still.

London, 15. März. (B. H.) Getraidemarkt. Die Ankünfte von Getraide und Mehl sind während der Woche unbedeutend gewesen, theilweise in Folge des stürmischen Wetters. Diesen Morgen war der Marft sehr schwaͤch besucht; der Umsatz in allen Geiraidearten war daher höchst unbedeutend, und wir bemerkten keine Werth-Veränderung, die Ten— denz der Preise, mit Ausnahme von englischem Weizen, ist aber eine nei=

ende. Einige Verkäufe von danziger Weizen sind zu 38 bis 41 Sh. 6 Pee. .a4. B. gemacht, auch ist eine Ladung äghptischen zu 29 Sh. f. a. B., in⸗ klusilve Fracht und Versicherung, umgegangen, von Abschlüssen in rothen Sorten verlautete dahingegen nichts. Die heute von Marseille eingegange. nen Berichte sind sehr animirend, und poln. Odessa⸗Weizen ist dort bis auf 39 Sh. f. a. B. gestiegen, hauptsächlich in Folge von Ankäufen für Languedoc und das Innere. Durchschnittspreise der letzten 6 Wochen.

Weizen. Gerste. Haser. Noggen. Bohnen. Erbsen.

Endigend am Sh. ce. Sh. Pce. Sh. Pce. Sh. Pce. Sh. Pee. Sh. Pee.

2. Febr. . ...... ...... 52 33 2 18 11 s38 10 29 8 30 8 J . 1 9 29 10 30 6 19 6 33 5 30 6 31 19 7 32 10 30 31 20 35 3 30 5 31 1911 31 31

Pro Mai 277, pro Ott. 29 Nthlr.

; 9 19 6 33 7 30 31 Zoll auf fremdes Getraide bis 20. März 6 g Getraide aus den olonieen 5 6 Auf fremd. Mehl 6 Sh. 25 Pee. 83 Pee. pro Ct.

Londoner Durchschnitis-Preise vom 27. Februar.

Weizen. 4548 Or. 57 Sh. 5 Pee. Roggen .. Gerste.. 7616 34 5 Bohnen.. 1264 * Hafer . 24250 . 20 2 Erbsen ... S600

7— W 9 10 10

2 1— 26

29 * 2 * 31 *

2 Mehl aus den Kolonieen 1 Sh.

133 Qr. 33 Sh. J Pee.

Berliner KEörss e. Den 23. März 1844.

Pr. Cour. Briet. geld.

Pr. Cour. nriet. Geld. Gem.

Actien. 8

Fonds. ö

Brl. Pots. Risenb. 5 1673 do. do. Prior. Obl, 4 Md. Lpæ. kisenb. - 1933 do. d0. Prior. Obl. Brl. Anb. Fisenb. 153 do. do. Prior. Obl. 4 Huss. Elb. Risenb. 5 95 do. do. Prior. Obl. 4 997 Rhein. Eisenb. 5 88 do. do. Prior. Obl. 4 do. v. Staat garant. 3 98 Brl. Frankf. Eisb. 5 151 do. do. Prior. Obl. 4 Ob. Schles. Eisb. d 122 do. Lt. B. v. einge. 1153 k. Si. E. Lt. A u. B 130 1 Mlasd. Ilalbst. BE 4 118 Bresl- Schw eĩdn.· DPDisconto. 1 . Freihæ. Risonb-. 4 124 Pr. Cour. H echsel- Cours. Tr. zu 30 Sgr. hrief. Geld.

Kurz J 142

do. 2 Ylt. 141 Hamburg...... ...... .... 300 M. HK uræ 1507 150

do. 300 Me. 14973 1493 1 5 89 7945) 79h 2 16015 102 102 995 999 922 993 999 26 56 22 jior̃

St. Schuld- Seh. 33 41003 Pr. Engl. Obl. 30. Präm Sch. d. Seeh. Kur- u. Neumärk. Sckhuldverschr.: kerl. Stadt- Obl. Danz. do. ihn Th. Westpr. Pfandbr. Grossh. Pos. do. do. do. Osipr. Pfandbr. Pom. do. Kur- u. Neum. do. Schlesische do.

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Frankfurt a. M. WE. .. ...... 100 FI. 2 Mt. 56 Petersburg.... ...... 1090 skbl. 3 Woch. 107

Aus bur Breslau

Leipzis in Courant im 14 ThI. Fuss. .

Auswärtige Börsen.

Amsterdam, 19. März. RPiederl. wirkl. Sch. 573. 595 do. 100. 5976 Span. 2125. 395 do. 3535. Pass. 657. Ausg. —. TZinsl. 75. Preuss. Pr. Sch. —. Pol. . Oesterr. 1094. 495 Russ. Ilope 915.

Antwerpen, 18. März. Ziusl. S. Neue Anl, 213.

Erank furt a. M., 26. März. 50 Met. 11475 6. Bank- Actien 2024. ohne Div. p. ult. 2025. Bayr. Bank- Acetien 692 6. Hope 91 6. Stiegl. 9075 6. nt. 57. Foln. 300 FI. 953 6. do. Soo EI. 9093. do. 200 FI. 323 6.

1HIamhburg, 21. März. Bauk-Actien 1680 Br. Kugl. Russ. 11326.

Londo n, 16. März. Cous. 39h 983. Belg. —. Neue Aul. 24. Pas- sive 6. Aust. Sch. 1414. 2E 9 Iloll. 575. 57h do. Neue Port. 463. EnkzIl. Russ. . Bras. S2. chili . Columb. —. Mex. 35. Peru 30.

Paris, 18. Mär. 59h Reute fin cour. 121. 90. 395 Reute sin eour. 83. 15. 57h Neapl. au compt. 102. 80. 59 Span. Rente 34. Pass. 6.

Petersburg, 15. März. Lond. 3 Met. 383 Illamb. 34. pFoln. 300 FI. 88. do. Soo El., 93. do. 200 FEI. 31.

Wen, 19. Rär. sf Mer. Jil. 4 lhoz. 376 JS, 2746 Anl. de 18341507. de 18390 1335. Bank- Aetien 1637. Nordb. 147. Gloggn. 1III. Mail. 10935. Livorn. 10153. Pesth. 1053.

Paris 407.

Meteorologische Beobachtungen. Nach einmaliger Beobachtung.

Abends 10 Uhr.

Nachmittags

2 Uhr.

1844. 22. März.

Morgens 6 Uhr.

Luftdruck . . .. 335,7 * par. 334, 63“ par. 334, 92 Par. Quellwä6rme 5,8) R.

I.uft wärme... 2, a9 R. . R. 2,29 R. Fluss wärme 0, o R.

Thaupunkt ... 5,9? R. 5,7? n. 1,99 R. Bodenwärnrme 1,07 R.

Dunstsũttigung 73 pCt. 51 pet. ͤ 79 pet. Aus dünstung 0, olli, Rh.

Wetter trüly. trüb, Schnec. heiter. Niederschlaz O, o20 Rh.

Wind 0s0. O80. 0. Wärme wechsel * 1,5 4,19 R.

Wolkenzuß. .. . Os. Tagesmittel: 335,117 Fear... 125 R... 5, s' R... 68 pCt. Os0o.

Räönigliche Schauspiele. Sonntag, 24. März. Die Familien Capuletti und Montecchi, Oper in 4 Akten, von Bellini. (Mad. Schröder-Devrient: Romeo, als Gastrolle Hierauf: Das Schweizer⸗Milchmädchen, pantomimi⸗ sches Ballet, von Ph. Taglioni. (ter Akt.)

Preise der Plätze: Ein Billet zum Balkon und zu einer Loge des ersten Ranges 1 Rthlr; 10 Sgr. ꝛc.

Im Konzertsaale: Der Ehestifter, Lustspiel in 1 Akt. Das Liebes-Protokoll, Lustspiel in 3 Abth., von Bauernfeld. Döring: Banquier Müller, als Gastrolle.)

Montag, 25. März. Mutter und Sohn.

KRönigsstädtisches Theater.

Sonntag, 24. März. Elfte Vorstellung von Professor Döbler's optischen Nebelbildern, wie sie in neuester Zeit in der. Königlichen Politechnik zu London unter dem Namen: Dissolving Viens gezeigt worden, und zwar: 1) Mehadia in Ungarn. 2) Arguri Abania in der europäischen Türkei. 3) Das Forum in Rom. I) Die in r g liche Brücke in Virginien. 5) Das Innere der Hauptkirche in Mainz. 6) Das Innere der Hof-Kirche in, München., 3 Tsegon han in China. 8) Ein Landhaus in der Nähe von Adrianopel. . neck am Rhein. 10) Das Innere eines Klosterhofes. 1 Das Innere eines türkischen Kaffeehauses zu Konstantinopel. 45 Ita⸗ sienische Landschaft mit einer offenen Kapelle, Vorher: Der Wirrwar. Lustsplel in 5 Akten, von Kotzebue. (Nen einstudirt.)

Montag, 25. März. Italienische Dpern· Vorstellung / Zum erstenmale wiederholt in dieser Saison: L'Rlisir d'amore. Ohera kẽéäffsa in 2 Alti. Musica del astro Honizelti. Hierauf: Zwölfte Vorstellung von Professor Döbler s optischen reit e .

Dienstag, 26. März. BVreizehnte Vorstellung 3 31 o Döbler's optischen Nebelbildern. Vorher: Der Lügner un sein Sohn.

Und: Eine Reise nach Spanien.

Soiré es Lilttéraires en,, . . Mr. Le Comte de Suzor aura hgnnenr de 8 ,. . a Salle des Concerts du Scñhaushb ö 3 iitẽ⸗ raire, historique, critique et ane e rigen In: . e i 2 siderzra la listérature comme moyen de eivilisation, de progress seu Lundi, 25. Mars, à 6 heures

et union. La séance aura ; ö 2 preises du soir. Elle sera publique et gratuite, mais

hn ny sera admis due par lettres d'invita lion. Les personnes, qui mauraient bas encore regu de bareillez lettres, et * r Soirée pourrait in tẽres eh Sont brites de Sadresser au en f. e de Mr., de Suzo*, Neustadier Kirchstrasse Nr; 8, ö tilleuls, tous, jes matins depuis 19 heures jusqu 2 on 8e sera un plaisir de leur remettre des lettres d'invitation.

Verantwortlicher Nedactenr Dr. J. W. Zinkeisen. Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober⸗ Hofbuchdruckerei.

Hierauf: Herr

Beilage

509 Beilage zur Allgemeinen Preußischen

Sonntag den 245srn März.

Zeitung.

Deutsche Bundesstgaten. Bapenn. München. Soolen-⸗Dampf⸗ bad zu Kissingen. Vorsichtsmaßregeln gegen ansteckende Krankheiten. Nürnbeng. Verein zur Präbendirung adlicher Fräulein. In gol stadt. Festungsbau. Hannover. Emden. Dampsschifffahrt nach Delszol. Sach sen-Weimar-Eisenach. Schreiben aus Wei— mar. (Landständisches; Ministerial-Erlaß und Geschästs⸗Oidnung.) Sachsen,Koburg- Gotha,. Koburg. Gewerbe-Ausstellung.

,,, Monarchie. Schreiben aus Laibach. (Gewerbe⸗ Ausstellung;.

Spanien. Schreiben aus Paris. (Die Zulassung der 3proc. spanischen Nente an der pariser Börse.)

Portugal. Schreiben aus Lissabon.,. (Verhältnisse zu Spanien bei Gelegenheit des jüngsten Septembristen-Aufstandes; Auflauf in der Haupt⸗ stadt; Finanzielles.)

La Plata⸗Staagten. Schreiben aus Paris. (Vergeblicher Sturm auf Montevideo; Differenzen zwischen dem Kriegs⸗Minister und dem franzö⸗ sischen Admiral; Nachrichten aus Rio Janeiro und Buenos Ayres.)

Handels- und Börsen⸗Nachrichten. St. Petersburg. Marttbericht.

Ausland.

Deutsche Bundesstaaten.

Ba vern. München, 15. März. (W. 3.) Auf Allerhöch⸗ sten Befehl wird in der Saline Kissingen ein Soolen⸗Dampfbad nach dem Muster der besten derartigen Bäder errichtet werden, wodurch unser berühmtes Kissingen abermals einen Zuwachs seiner sanitäti— schen Anstalten erhält.

Das hiesige Amtsblatt enthält folgende Allerhöchste Verfü— gung: Ministerium des Innern. Es ist zur Anzeige gekommen, daß ein Vater seinen an einem Scharlachfieber krank danieder gele⸗ inen und, noch in dem Stadium der Rekonvalescenz befindlichen Sohn dahier in die Schule geschickt und dadurch die Veranlassung gegeken hat, daß ein anderer Knabe in der Schule angesteckt und das Opfer der Krankheit geworden ist. Es ist von der höchsten Wich— tigkeit, daß der Wiederkehr solcher bedauerlicher Vorfälle für die Zu= kunst für immer vorgebeugt werde, und es haben daher Se. Najestãt der König Allergnädigst zu befehlen geruht, daß künftig lein Kind, welches eine ansteckende Krankheit gehabt, früher in der Schule wie⸗ der zugelassen werde, bis nicht der betreffende Arzt in einem bei Eidespflicht auszustellenden und dem Lehrer vorher vorzuzeigenden Zeug—⸗ nisse erklärt, daß des Kindes Aufnahme in die Schule ohne Gefahr der Ansteckung geschehen könne. Das vorgelegte Zeugniß ist in sol— chen Fällen, sammt der demselben aufzuschreibenden Aufnahms⸗Be⸗ willigung, bei den Schul-Akten aufzubewahren.“

ö. Nürnberg, 18. März. (N. K.) Im Laufe dieses Monats findet die erste Präbenden-Vertheilung des vor beiläufig 5 Jahren aus dem Stande der Adeligen gebildeten Vereins statt, der damals durch Actien- Beiträge einen Kapitalstock anlegte, um aus den Zinsen die Töchter der Vereins-Mitglieder auf ihre im ledigen Stande zubrin⸗ gende Lebensdauer zu präbendiren. Statutarisch wurden die Zinsen, so wie die noch jährlich außerordentlich von den Mitgliedern der Stif⸗ tung eingehenden Beiträge zum Kapital geschlagen. Das Ergebniß der völlig uneigennützigen Verwaltung des in 95,000 Fl. bestehenden Vereins-Vermögens ist so glücklich ausgefallen, daß schon jetzt bei der ersten Präbenden-⸗Vertheilung 31 adelige Fräulein mit jährlich 150 Fl. präbendirt werden konnten, und wird nun alljährlich nach Maß⸗ gabe des wachsenden Kapitalstocks damit fortgefahren, so daß in künf⸗ liger Zeit für die Betheiligten angemessene Resultate zu erwarten

stehen.

In golstadt, 14. März. (F. M.) Die K. Festungsbau⸗Direc⸗ tion macht bekannt, daß bei dem Festungsbau bis zum 15. des näch— sten Monats April gegen 500 Maurer-Gesellen und 3500 Handlan⸗ ger aufgenommen werden, welche in diesem Baujahre bis zum Ein⸗ fritt der schlechten Witterung Beschäftigung finden. Arbeiten, deren Maße genau zu ermitteln sind, werden in Akkord gegeben.

Hannover. Emden, 17. März. (H. 3.) Die Dampf⸗ schifffahrts-Gesellschaft Concordia wird mit dem 20sten d. M. eine Dampfschiff-Verbindung zwischen Emden und Delßzyl und zwischen Emden unb Leer eröffnen. Das neue Dampfschiff „Kronprinzessin Marie“, Capitain G. Dirks, wird nämlich täglich von Emden (über ben Dollart) nach Delfzyl (in der niederländischen Provinz Gronin⸗ gen) und zurück; und von Emden (die Ems hinauf) nach Leer und zurück fahren. Die Reisen zwischen Emden und Delfzyl, werden in [bis 15 Stunden, die zwischen Emden und, Leer in 23 bis 3 Stun⸗ den zurückgelegt werden, Dieser Dienst steht in unmittelbarer Ver⸗ bindung mit einer neu eingerichteten fliegenden Schuite zwischen Delfzyl und Groningen, an deren Stelle, sobald als möglich, eine sogenannte Barge tritt, mit zwei Pferden, welche unterweges gewechselt werden, und welche die Reise in höchstens 35 Stunden zurücklegen wird. Von Emven und Leer ab bestehen Chausseen und Schnellposten über Oldenburg nach Bremen, Hannover ze., so daß mit diesen beiden Diensten eine bequeme Verbindung zwischen Deutschland und Holland eröffnet ist, welche über die Haupt⸗Handels⸗ und Schifffahrts⸗Plätze an der Nordsee, Hamburg, Bremen, Emden, Groningen, Harlingen, Zwolle und Amsterdam führt.

Sach sen⸗Weimar-Eisenach. “* Weimar, 20. März. Die Protokolle unseres gegenwärtigen Landtages sind bis jetzt noch nicht gedruckt worden, wohl aber der Schriftenwechsel zwischen der höchsten Behörde und dem Landtage. Unsere Hoffnung, auch die Landtags- Protokolle durch den Druck veröffentlicht zu sehen, beruht auf dem eben erschienenen, hier folgenden Ministerial⸗Dekret:

„Die unterthänigste Erklärungs-Schrist vom 2ten d. M. hat Sr. Kö⸗ nigl. Hoheit dem Groößherzoge einen neuen erfreulichen Beweis der patrio⸗ tischen Bestrebungen des getreuen Landtages geliefert. Auch Se. Königl. Hoheit hegen die Hoffnung, daß die Theilnahme landesherrlicher Kommissare an den Landtags-Verhandlungen, während sie den ferneren Abdruck der Protololle möglich macht, zugleich dazu dienen werde, das Vertrauen in die landes väterlichen, auf das Wohl der Unterthanen gerichteten Absichten Sr. Königl. Hoheit zu befestigen und ein freundliches und offenes Einverständ⸗ niß zwischen den Stagtsbehörden und den Ständen noch mehr zu sichern. Dabei erforderte jedoch die folgerechte Durchführung des im §. S5 des Grundgesetzes der landständischen Verfassung schon enthaltenen Grund⸗ satzes die Zulassung der Kommissare bei allen Sitzungen des Land⸗ ages, mit, wenigen, dem Gegenstande nach genau, zu, bezeichnen den Ausnahmen, und es erschien allerdings räthlich, ja nothwen⸗ dig, für die bei dieser Einrichtung zu beobachtende Geschästs⸗Ordnung ge— wiffe Regeln aufzustellen. Haben in dieser Hinsicht die Vorschläge jener Erflärungsschrist auch nicht durchgängig die höchste Genehmigung Sr. Kö⸗ niglichen Hoheit des Großherzogs erhalten können, so wird sich doch der getreue Landtag überzeugen, daß die in der Anlage bezeichneten Bestim—⸗ mungen, unter welchen Se. König! Hoheit den ständischen Wünschen ent= sprechen wollen und allein entsprechen lönnen, unbedenklich sind und zur sicheren Erreichung des Zweckes dienen werden. Die Verabschiedung hier—

wird, mit Benutzung reiflicher Eifahrungen guf vie weitere Ausbildung der neuen Einrichtung im verfassungsmäßigen Wege auch künstig zu nehmen. Der gewünschte Wegfall einer absonderlichen Prüfung der Landtags-Proto⸗ solle dor dem Abdrücke ist mit bestehenden Bundesbeschlüssen nicht verein- bar, allein die regelmäßige Theilnghme landeshenllicher Kommissare an den Versammlungen des Landtages verstärkt die Bürgschaft, daß sich höchst selten Veranlassung finden wird, den Druck zu versagen oder zu beschränlen. Se. Königl. Hoheit lassen dem Landtags ⸗Vorstande und sämmtlichen Abgeord⸗ neten die Versicherung landes fürstlicher Huld und Gnade erneuern. Weimar, den 5. März 1814. Großherzogl. sächsisches Staats ⸗Ministerium. Freih. von Gersdorff. Schweitzer. von Watzdorf. C. Thon. von Wegner.

Geschäfts-⸗- Ordnung.

8. 1. Der Landesfürst hat das Necht, zu den Sitzungen des Land⸗ tages landesherrliche Kommissare abzuordnen, welche der landständischen Berathung bis zur Feststellung der Frage, über welche abgestimmt und Beschluß Jefaßt werden soll, nicht aber der Abstimmung und Beschlußfassung selbst beiwohnen können. Es darf deshalb über die zur Beschlußfassung ausgestellten Fragen, sobald die Kommissare abgetreten sind, nicht weiter verhandelt, sondern es darf nur mit Ja oder Nein abgestimmt werden. Von dem Eigebnisse der Abstimmung ist den Kommissaren bei ihrem Wieder⸗ eintritt in die Landtags⸗Versammlung Kenntniß zu geben.

S. 2. Nur an solgenden landständischen Berathungen nehmen die lan⸗ desherrlichen Kommissare nicht Theil: 1) Ueber Wahlen des Landtags⸗ Vorstandes, der landständischen Ausschüsse, des Landtags-Syndikus und des Landtags Secrctairs, der Landräthe und der vom Landtage zu beseßenden Stellen im Großherzogl. Landschafts-Kollegium (8. 88 des Grundgesetzes); ) über Gegenstände, welche blos und allein die Aufrechthaltung der Ord⸗ nung in der Geschäftsführung des Landtages, die Aufsicht über die Landtags- Kanzlei und die Verwilligung von Besoldüngen für dieselbe in den Gränzen des Etats und von Verehrungen oder Honoraren für Dienstleistungen dritter Personen in Angelegenheiten des Landtages betreffen. Die Protofolle über Verhandlungen dieser Art werden nicht gedruckt.

S. 3. Die landesherrlichen Konmissare haben sich über ihren Auftrag durch ein Schreiben des Großherzogl. Staats⸗Ministeriums an den Land⸗ tags - Vorstand auszuweisen. Die Großherzogl. Staats⸗-Minister bedürfen als stommissare zum Eintritt in die Landtags⸗-Versammlung einer besonde— ren Beglaubigung nicht.

S. 4. An den Verhandlungen in der Versammlung des Landtages nehmen die Kommissare Theil, so weit es ihnen nothwendig oder angemes⸗ sen erscheint, um über Gegenstände der Verhandlungen Auskunft zu geben, Thatsachen zu berichtigen, Mißverständnisse zu beseitigen und überhaupt den Zwech der landständischen Verhandlungen zu fördern. Zu solchem Behufe önnen dieselben jederzeit das Wort verlangen, so weit es geschehen mag, ohne einen Nedner zu unterbrechen.

S. 5. Wird einem landesherrlichen Kommissar ein besonderer Austrag zu einem Vortrage an den Landtag und im Landtage zu Theil, so hat er denselben bei dem Landmarschall oder dessen Stellvertreter anzumelden. Der Kommissar kann dann verlangen, daß er mit seinem Vortrage sogleich nach

Lesung des Protololls der zuletzt vorhergegangenen Sitzung gehört werde.

8. 6. Die landesherrlichen Kommissare dürfen der , n der Sitzungs⸗Protololle des Landtages beiwohnen und haben hierbei das Recht, nicht blos darauf zu achten, daß das von ihnen Gesprochene, die darauf ersolgten Erwiederungen und die an sie gerichteten Fragen richtig niederge⸗ schrieben, bezüglich der Wahrheit gemäß berichtigt werden, sondern überhaupt auch auf die Treue des Protokolls zu sehen. Ergeben sich, gegen die Fasfung des Protokolls von der einen oder, anderen Seite Einreden und lassen sich dieselben nicht beseitigen, so daß die Signatur von der einen oder der anderen Seite verweigert wird, dann darf das Protokoll nicht zum Drucke kommen.

§. 7. Auch der Vorlesung der unterthänigsten Erklärungsschristen des Landtages über die in Gegenwart der Kommissare verhandelten Gegenstände können dieselben beiwohnen, jedoch ohne in die Berathung über Fassung und Ausdrucksweise solcher Schriften, deren Inhalt bereits beschlossen ist, sich zu mischen. Wohl aber haben sie das Recht, darauf zu sehen, daß der Inhalt der entworfenen Schrift dem Inhalte des gefaßten Beschlusses genau entspreche, und wenn ihnen in dieser Beziehung ein Bedenlen bei⸗ geht, auf nochmalige Berathung und Abstimmung anzulragen.

5. 8. Die Tagesordnung jeder Landtags⸗-Sißtzung sst dem Großher⸗= zoglichen Staats -Ministerium an dem Tage vor der Sitzung von dem Landtags-Vorstande mitzuiheilen, wo möglich durch die Kommissare am Schlusse der vorhergehenden Sitzung oder doch spätestens bis fünf Uhr Nachmittags. Erscheinen die Kommissare, der rechtzeitigen Benachrichtigung ungeachtet, in der Sitzung nicht, so kann dies eben so wenig, als ein Ab⸗ treten derselben vor dem Schlusse der Verhandlungen, den Beginn und regelmäßigen Fortgang der Sitzung hemmen.

§. 9. Die landesherrlichen Kommissare haben in der Versammlung ; des Landtages ihren Sitz gegenüber dem Landtags-Vorstande.

§. 10. Bei Ausübung derjenigen Rechte und Pflichten, welche das Grundgesetz dem Landtags-Vorstande zugewiesen hat, namentlich hinsichtlich der Leitung der Landtags-Geschäfte, haben die landesherrlichen Kommissare eine Theilnahme und Mitwirkung nicht zu verlangen, allein sie dürfen in vorkommenden Fällen auf die Ausübung jener Rechte und Pflichten auf— merlsam machen und in diesem Sinne Anträge an den Vorstand richten.

Sachsen⸗Koburg⸗Gotha. Koburg, 16. März. In dem heute erschienenen Regierungs- und Intellig enzblatt erläßt der Vorstand des hiesigen Kunst-, Industrie⸗ und Gewerb-⸗Vereins eine Aufforderung an alle Künstler und Gewerbtreibende des hiesigen Landes, um die für dieses Jahr beschlossene Kunst= und Gewerbe— Ausstellung durch Mittheilung ihrer Kunst-Produkte und Fabrikate wieder eben so interessant als die früheren zu machen. Ein ausführ⸗ liches Programm enthält die näheren Bestimmungen.

Oesterreichische Monarchie.

* Laibach, 10. März. Der Verein zur Beförderung und Unterstützung der Industrie, welcher in Grätz seine Central-Direction hat, in seiner Wirksamkeit aber die inner-oͤsterreichischen Provinzen: Steyermark, Kärnthen, Krain, dann das Land ob der Enns und Salzburg umfaßt, hat für das Jahr 1844 eine dritte Ausstellung der Industrie⸗Produkte der erwähnten Provinzen beschlossen. Die in jeder Beziehung sehr praktische Wirksamkeit dieses Vereins beobachtet auch in Beziehung auf Gewerbe⸗Ausstellungen die zweckmäßige Ein⸗ richtung, mit den Städten, in welchen die Ausstellungen stattsinden, zu wechseln, und wie die beiden früheren in Grätz und Klagenfurt statthaiten, so soll die bevorstehende dritte in unserer Stadt abgehal⸗ ten werden. Die Nähe von Triest, diesem wichtigsten Handelshafen unserer Monarchie, gewährt die Aussicht, daß viele dortige Kaufleute und Commissionaire, bei der nur wenige Stunden betragenden Ent⸗ fernung zwischen dort und hier, die Gelegenheit benutzen werden, um durch diese öffentliche Gewerbe⸗Ausstellung den Umfang und die Lei— stungen der inner-österreichischen Industrie kennen zu lernen; es ist daher alle Wahrscheinlichkeit vorhanden, daß durch diese triester Be⸗ sucher viele Geschästs- Verbindungen mit den die Ausstellung beschik⸗ kenden Fabrikanten angeknüpft werden dürften. Der Zeitpunkt der Eröffnung der Ausstellung ist noch nicht genau bestimmt; wahrschein⸗ 6 . wird selbe Ende Juni beginnen und durch vier Wochen rn.

Spanien.

** Paris, 12. März. Ein Schreiben des Redacteurs eines der eingegangenen madrider Oppositions-Blätter, des 61 ** . mereio, spricht sich über gewisse Finanz-Interessen aus, die wir

über als eine proviserische zu bezeichnen, halten Se. Königl. 6 heit nicht für angemessen, obgleich es hierdurch nicht i n

„Der Finanz - Minister, Herr Carzasco“, heißt es in jenem Schreiben, „prahlt öffentlich damit, daß er es durchsetzen werde, daß die franzõsische Hiegierung die amtliche Zulassung der 3procentigen spanischen Nente an der parifer Börse bewillige. Ich bezweifle nicht, daß ihm Herr Guizot diesen Beweis seines Wohlwollens geben werde, da Herr Bresson von der franzö⸗ sischen Regierung im Allgemeinen den Auftrag erhalten hat, die Allgewalt des Generals Narvarz beri jeder Gelegenheit und mit allen ihm zu Gebote stehenden Mitteln zu unterstützen. Das Kabinet der Tuilerieen geht von der falschen Ansicht aus, daß es in Spanien eine far fi, eh giebt, welche doppelt nachdrücliche Unterstützung verdient, weil sie sich in eine Bahn geworfen hat, auf der ihr keine andere Hoffnung mehr bleibt, als der Beistand Frankteichs. Dies ist ein materseller und moralischer Irrthum. Mit Ausnahme einiger alten Ausgewanderten, die von einem dlinden Groll gegen Frankreich besessen sind, sst Niemand in Spanien für England. Die Männer und die Parteien, welche Frankreich zurückstößetz, stellen sich zuweilen mit Selbstüberwindung unter den englischen Einfluß aber nur für einen Augenblick. Sobald sie können, kehren sie zu Frankrei zurück. Ich kann Ihnen versichern, daß die Lopez, die Madoz, die Cabal⸗ lero, ja, daß sogat der General Serrano Freunde Frankreichs sind. Auch Herr Cortina, obgleich er ein gewisses Mißtrauen gegen den französischen Einfluß hegt, zieht denselben im Gründe jedem anderen vor. Das Kabinet der Tuilericcn begeht daher einen unverzeihlichen Fehler, wenn es sich an diese oder jene Partei anschließt, während alle Parteien bereit sind, auf den Rath Frankreichs zu hören, so weit die National Ehre es erlaubt. Wäre aber auch die Ansicht der französischen Regierung eben so richtig als sie falsch ist, so glaube ich doch nicht. daß sie das Recht haben würde, von den kleinen französischen Kapitalisten die Subsidien zahlen zu lassen, die sie der eid- brüchigen madrider Regierung zuwenden will. Die Zahlung der Zinsen der altiven Schuld ist feit acht Jahren eingestellt, und es ist wa rhaftig nicht der Augenblick, wo man diet pariser Börse neuen spanischen Staats⸗ papieren zu öffnen, und zwar auf das bloße Versprechen des Herrn Car- raéco, daß er die Nückstände eines Fonds bezahlen werde, welcher nur die Zinsen der ursprünglichen Schuld repräsentirt. Die öffentliche Moral ver- dammt die finanziellen Intriguen des Herrn Carrasco um so strenger, als Spanien ohne Zweifel im Stande ist, seine Verpflichtungen zu erfüllen, wenn es nur will. Spanien hat 14 Millionen Einwohner, und mit einem gemäßigten Steuer⸗Sosteme kann man es dahin bringen, daß jeder Einwoh⸗ ner im Durchschnitte 8 Realen (etwa 53 Rthlr.) Steuern bezahlt. In Frank⸗ reich zahlt man das Doppelte dieser Summe. Mit S00 Mill. Realen kann nun aber Spanien alle seine laufenden Bedürfnisse bestreiten, und es würden ihm also 320 Millionen sür den Dienst der öffentlichen Schuld übrig blei- ben. In der jetzigen Lage der Dinge, ich kann dies nur wiederholen, ist es eine Selbstbetrügerei, wenn man Spanien Geld auf Papiere leiht, welche der Finanz⸗Minister nach Gutdünken fabrizirt. Wenn der Kongreß erst ein⸗ mal die Gefammtfumme der öffentlichen Schuld festgestellt hat, wenn durch die Einführung numerirter Papicre der Unterschleif unmöglich gemacht ist, und wenn Spanien endlich cine Verwaltung hat, die es gegenwärtig nicht besitzt, dann mag ihm Frankreich Geld . damit es seine Sermacht wiederherstelle, fend Häfen verbessere und neue Verbindungswege eröffne. Bis dahin ist es eine Narrheit, Spanien Vorschüsse zu machen. Wer Geld leiht, muß wenigstens im Stande fein, die Zinsen der Anleihe zu bezahlen, und das kann Spanien in diesem Augenblicke keinesweges.“

Dbgleich sich in diese Darstellung ohne Zweifel einige Partei⸗ Leidenschaft gemischt hat, die unter Anderem den Versuch nicht ver⸗ schmäht, Frankreich durch allerlei handgreisliche Schmeicheleien zu ihren Gunsten zu gewinnen, so enthält sie doch zu gleicher Zeit sehr beachtenswerthe Winke für die europäischen Geldmärkte. Was Paris betrifft, so ist die Voraussagung des Schreibers des vorstehenden Briefes bereits in Erfüllung gegangen; die Zproc. spanische Rente wird an der hiesigen Börse seit einigen Tagen als ein autorisirter Fonds behandelt.

Portugal.

A Lissabon, 5. März. Von unbestreitbarem Werthe für die portugiesische Regierung in dem gegenwärtigen für sie unverkennbar kritischen Augenblicke ist das Zusammenwirken, das zwischen ihr und der spanischen Regierung stattfindet. Manche wollen darin nur einen neuen Beweis des von Spanien allerdings oft an den Tag gelegten Strebens sehen, einen gewissen Einfluß auf die Verhältnisse dieses Landes zu üben und sich zu bewahren. Indeß liegt ein anderes Motiv noch viel näher und ist wohl auch die eigentliche Triebfeder des Verfahrens des Ministeriums Gonzalez Bravo: es ist dies der natürliche Trieb der Selbsterhaltung; denn Niemand, der mit den Verhältnissen der iberischen Halbinsel auch nur oberflächlich bekannt ist, wird in Abrede stellen wollen, daß das Gelingen einer Umwäl⸗ zung hierseits im Septembristensinne auch eine Reaction im progres⸗ sistischen Sinne in Spanien zur Folge haben würde. Die spanische Regierung erkennt die sie selbst in dem diesseitigen Aufstande bedro⸗ hende Gefahr, und darum hat sie so bereitwillig die hülfreiche Hand zur Erdrückung desselben geboten; deshalb stehen Truppenmassen an der Gränze in der Nähe von Almeida bereit, die Operationen der Truppen der Königin Dofia Maria zu unterstützen; deshalb ziehen unablässig spanische Kolonnen längs der ganzen an Portugal stoßen⸗ den Linie von Galicien auf und ab, um jeden Einfall von dieser Seite, der eine Vereinigung mit den dortigen Mißvergnügten zur Folge haben könnte, zu verhüten und etwanige Flüchtlinge sogleich zu entwaffnen. Man würde aber sehr irren, wenn man glaubte, die portugiesische Regierung werde anders, als im äußersten Nothfalle die spanischen Truppen auf das diesseitige Gebiet herüberkommen lassen, um einen direkten Antheil an der Bekämpfung der Insurgen⸗ ten zu nehmen; die Negierung so wenig, als das portugiesische Volk würden eine solche Einmischung einer spanischen . Macht in die inneren Landes-Angelegenheiten gern sehen. Beide Nationen sind gleich eifersüchtig auf die Fernhaltung jedes Einflusses der an⸗ deren, und schon die Klugheit, wegen der möglichen Folgen, räth daher jeder Partei in dem einen Lande, die Hülfe der gleichen Par⸗ tei in dem anderen nur mit gewissen Vorbehalten und Beschränkun⸗ gen anzurufen und anzunehmen.

Wie die Dinge jetzt stehen, genügt offenbar die spanische De⸗ monstration an der Gränze schon, den beabsichtigten Zweck zu erreichen, denn jedenfalls ist so viel gewiß, daß die Blokade um den Platz sich immer enger schließt, und daß, wenn Graf Bomfim wirklich abwartet, bis das Belagerungs⸗Geschütz für den Visconde Fonte Nova heran⸗ gekommen ist, er sich unfehlbar gefangen geben muß. Mit dem an⸗ geblichen Anschlusse eines Theils der Offiziere und Mannschaft der aufgelösten National-Garde des Platzes hat es kaum viel zu bedeu- ten, da es noch sehr zweifelhaft ist, ob nicht die Meisten, nur dem Gebote der Nothwendigkeit des Augenblicks gehorchend, sich ange⸗ ieh haben, 4 sehr a ,. n

Im ganzen Lande anderwärts herrscht, wie die neuesten telegra= phischen Meldungen beweisen, fortwährend Ruhe, so auch t den 2 städten, namentlich hier. In der Nacht vom 27sten siel hier indeß ein in seinem ganzen Ursprunge, Verlaufe und Ausgange ganz unbe- deutender Lärm vor auf dem Platze, der im Jahre n der Haupt⸗ Schauplaßz der aufrührerischen Bewegung gewesen war. Ein * junger Leute, die, wie es scheint, aus einem d, nn, . Hause in eben nicht nüchternem Zustande heraugkamen, fingen im und Geschrei auf der Straße an, worauf die Munizipal⸗-Garde herbeikam, aber von ihnen unter allerlei verletzendem, zum Theil w aufrüh⸗ rerischem Rufen angefallen wurde. Der Tumult wurde i .

schon bei früheren Gelegenheiten zu erwähnen veranlaßt worden sind.

der lärmende Haufe zog sich nach dem bezeichneten Plage