1844 / 94 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

nach der Versicherung des genannten Blattes, sehr ge⸗ neigt, den vorgeschlagenen Versuch zu machen. k A Paris, 26. März. Das Anerbieten der Herren Laffitte und Compagnie, der Regierung zum Bau der französischen Eisenbahnen auf Staats Rechnung 500 Millionen zur Verfügung zu stellen, ist im Allgemeinen sehr günstig im Publikum aufgenommen. Ein neuer Schritt, welchen jene Kapitalisten⸗ Gesellschaft im Interesse ihres Planes gethan hat, wird mächtig dazu beitragen, die Popularität des fraglichen Entwurfs zu vergrößern. Die Herren Laffitte und Comp. kündigen nämlich in den heutigen Blättern an, daß sie zur Auf⸗ bringung der Hälfte des der Regierung angebotenen Kapitals eine Unter- zeichnung eröffnet haben, bei welcher sich Jedermann gegen vorläufige Ein ahlung von 5pCt. der unterzeichneten Summen betheiligen kann. Es ver⸗ steht sich von selbst, daß es sich für die Gesellschaft bei diesem Schritte welt weniger darum handelt, die Hülfsquellen zur Bestreitung ihres Anerbietens zu vermehren, als darum, eine möglichst große Anzahl von wohlhabenden und daher einflußreichen Leuten in ihr Interesse zu ziehen. Daß diese Rechnung eine richtige sei, wird ohne Zweifel der Erfolg beweisen. Der Plan der Herren Laffitte und Comp. wird jedenfalls nachdrückliche Unterstützung finden, und es ist nicht unwahr⸗ scheinlich, daß er vollständig gelingt, zumal die gestellten Bedingungen elastisch genug sind, um sich im Laufe der zu eröffnenden Unterhand— lungen mit der Regierung allen Rücksichten und Forderungen der Billigkeit anschmiegen zu können.

Regierung ist,

Bekanntmachungen.

197 Avertissement.

Das Hopotheken Dokument über das im Hypotheken buch von den jetzt dem Eduard von Waldow und 414 Reitzenstein gehörigen Gütern Königswalde und Oster— walde sub Rubr. 1II. No. 14. für den Major Carl Ernst von Waldow auf Sadelberg zu vier Prozent Zinsen, zufolge Verfügung vom 15. Mai 1602, als eine Schuld des damaligen Besitzers dieser Güter, Adolph Friedrich von Waldow, eingetragene Geldlehn— Stamm-Kapital von 8009 Thir. (Achttausend Thaler) in Friedrichsd'or, nämlich:

1) das zu Dannenwalde am 2. April 1799 errich— tete und am 9. Dezember 1801 eröffnete Testa⸗— ment des Kommendators Adolph Friedrich von Waldow,

2) das Kavelungs-Protokoll d. d. Dannenwalde den 12. Dezember 1501 über die Theilung seiner Vier nachgelassenen Söhne und Lehns- und Allodial— Erben:

des Nittmeisters Adolph Friedrich von Waldow,

des Hauptmanns Ferdinand Heinrich Thomas von Waldow,

des Hauptmanns Carl Einst

Apothekers

worden.

Christian von

566 HFandels- und Börsen - Nachrichten.

Hamburg, 29. März. (B. H.) Getraidemarkt. Hier am Platze. Wir hatten hier seit letzten Freitag wenig Geschäfte in Getraide. Von Weizen sind in dieser Zeit zwar ein paar hundert Lasten, größteutheils zur Versendung, zu einigen Thalern niedrigeren Preisen e tu worden; doch war die Meinung dafür, wegen der slaueren Berichte aus England, natür= lich auch hier flauer. Noggen fand einige Abnahme zu unveränderten Prei- sen. Für Gerste war sehr wenig Kauflust, obschon Verkäufer sich mehrere Thaler billiger finden ließen. Hafer hat bei kleinen Partieen so ziemlich die vorigen Preise geholt. Erbsen mußten einige Thaler billiger verkauft werden. Bohnen wenig beachtet. Preise unverändert. Mit Wicken ist es aber so flau geworden, daß solche nur zu bedeutend niedrigeren Preisen einige Abnahme finden konnten. Nappsaamen wurde Ende voriger und anfangs dieser Woche zwar etwas besser bezahlt, zuletzt aber wurde es damit flauer. Für Leinsaamen hat man die Nolirungen wie letzten Freitag gefordert. Schiffsbrod war, etwas billiger, verkäuflich. In Weizenmehl ging fast nichts um. Preise etwas niedriger. Nappkuchen mußten einige Mark niedriger abgegeben werden. Auch Leinkuchen konnten die vorigen Preise nicht erreichen.

Das Getraide-Geschäft ab auswärts war hier, seit vorigen Freitag, sehr unbedeutend. Mit Weizen blieb es flau und nur ein paar Particen, beste Waare, konnten 22 3 Nihlr. unter denen vor 8 Tagen bezahlten Preisen verkauft werden. Für Noggen waren ebenfalls nur einzelne Käufer zu etwas billigeren Preisen. Auch Gerste konnte die Notirungen voriger Woche nicht holen und muß wieder 12 2 Rthlr. niedriger notirt werden.

ist einiges zu eiwas niedrigeren Preisen genommen worden. Bohnen ohne Veränderung. Wicken flau und Preise weichend. In Buchweizen kein Han- del. Von = wurden anfangs dieser Woche zwar noch die vori- gen Preise bezahlt, seitdem ist es aber damit stiller geworden. Leinsaamen fonnte auch die Forderungen dafür nicht holen. Leinkuchen wurden wenig angestellt, waren jedoch zu vorigen Preisen zu haben. Rappfkuchen flau und selbst ein paar Mark niedriger, schwer zu lassen.

Kopenhagen, 26. März. Unterm 13ten ist ein Plakat für das Kö- nigreich Dänemark, mehrere Veränderungen in der Verordnung vom 1. Mai 1830 betreffend, mit Hinzufügung neuer Tarife für die Zoll- und Schiffs— Abgaben, erschienen. Die neuen Bestimmungen sollen am 4. Mai d. J. in Kraft treten und von diesem Tage an, alle älteren damit im Widerspruch stehenden Tarif⸗Bestimmungen, welche Zoll- und Schiffs-Abgaben betreffen, aufgehoben sein. Es heißt nämlich in der neuen Verordnung: Die Zoll— Passirzettel für die Versendung landwärts von fremden und freigemachten Waaren zwischen Stadt und Stadt im Königreich fallen weg, und alle freigemachten Waaren werden, ohne Rücksicht auf den Abgaben-Belauf, in Zufunst landwärts im Königreiche mit den in der Verordnung vom 1. Fe= dbruar 1797, §§. 291 297 angegebenen Begleitscheinen versandt werden. Auch fällt die Erwähnung der Verzellungsnummer und der Datum in den Zollzeiteln für die Beförderung seewärts weg, so wie auch in den Zoll- Passirzetteln für die Versendung landwärts von freigemachten Waaren aus den Herzogihümern nach dem Königreiche. Zu den Artikeln, die in Zukunft vom Ausfuhr-Zoll befreit sind, gehören unter Anderen Schreibfedern.

*

Ueber den Nachlaß des zu Kobylin George Heinrich . heute der erbschaftliche Liquidations - Prozeß eröffnet Der Termin zur sprüche steht am S8. vor dem Henn Ober-Landesgerichts-Assxessor Brehmer im Parteien-Zimmer des hiesigen Gerichts an.

Wer sich in diesem Termin nicht meldet, wird aller seiner eiwanigen Vorrechte verlustig erklärt, und mit seinen Forderüngen nur an dasjenige, was nach Be friedigung der sich meldenden Gläubiger von der Masse noch übrig bleiben sollte, verwiesen werden.

Krotoschin, am 28. Februar 1844.

Königl. Preuß. Land- und Stadtgericht.

Hafer ohne Begehr und würde eiwas billiger zu kaufen sein.

Von Erbsen

verstorbenen

Theodor Conrad, ist

Anmeldung aller An— Juni er., Vormittags um 8 Uhr,

Be⸗

13431 gönigl. Landooigteigericht zu Heils berz.

Das im ostpreußischen landräthlichen Kreise Rössel belegene adelige Gut Katmedien soll vom 1. Juni 18346 ab auf anderweite sechs Jahre in dem im Gute Kaimedien am 3. Mai 1844, Vormittags um

Waldow, 11ũUhr, anstehenden Termine meistbietend verpachtet und werden, wozu wir Pachtlustige einladen. Die Bedin—

9 9 4 8 Allgemeiner Anzeiger. kludirt werden und ihnen deshalb ein ewiges Still— schweigen auferlegt werden wird. Eilenburg, den 15. März 1841. ; Königl. Land- und Stadtgericht.

w

bis zum 30. April e. incl. sestgesetzt, und fordern wir

Einzahlung auf die gezeichneten Actien mit Zehn Prozent

des ganzen Actien-Betrages in den Tagen vom 15ten

die Herren Actionaire unserer Gesellschaft unter Bezug— nahme auf die §§. 9. und 11. des Statuts wegen Verhaftung der ursprünglichen Zeichner und wegen der Folgen der Nichteinzahlung hiermit auf diese Einzah⸗ lung unter Einreichung der betreffenden Quittungsbogen, welchen ein nach der Nummerfolge derselben geordnetes und unterschriebenes Verzeichniß in duplo benufügen ist, in den gedachten Tagen an unsere Hauptkasse, Pau⸗ liner-Gasse Nr. 544 hierselbst, gegen Quittung des Haupt-Rendanten Herin Meyer, zu leisten.

Dem Einzahlenden wird ein Exemplar des Verzeich— nisses unterschrieben und untersiegelt sofort wieder ein= gehändigt, und gegen Rückgabe desselben werden am folgenden Tage die Quittungsbogen ausgereicht.

Die von der ersten Einzahlung von 5 pCt. bis jetzt aufgelaufenen Zinsen können ihrer Geringfügigkeit we— gen erst bei der dritten Einzahlung mit in Abzug ge— bracht werden.

Glogau, den 27. März 1844.

Die Direction der Nieder-Schlesischen Zweigbahn.

. v. Reder. Metzke. Graf von Log au. Lehfeldt.

32

wäre, zurückgewiesen worden. Da indessen kein offiziel⸗ ler Grund zu einer solchen Zurückweisung vorliegt, so haben anderweitige Betheiligungen an dem gedachten Unternehmen dieselbe Berückichtigung von Seiten des Staats zu erwarten, wie diejenigen, welche durch die oben gedachten Zeichnungen versuͤcht worden sind. Dem— zufolge werden alle diejenigen, welche sich bei dem Un ternehmen einer Eisenbahn von Berlin nach Stralsund noch mitbetheiligen wollen, hiermit eingeladen, sich die⸗ serhalb

an die Herren Banquiers J. Gebert C Co.

hierselbst, Unter den Linden Nr. 15. zu wenden, übrigens aber im allgemeinen Inteiresse keine allzugroße Summen aufzugeben.

Berlin, den 31. März 1844.

Der Justizrath Dr. Kahle.

330 b] Passagier-Dampfschifffahrt e nel , ,. .

zwischen Potsdam u. Hamburg.

Abfahrtstage von Potsdam: Freitags, Dampfb. „Falle“ Horm. Gy ußr. Montags, . „Prinz Carl“ ) Vorm. Y Uh

Fahrbillette sind bei dem Unterzeichneten zu haben. Anker, Taubenstraße Nr. 10.

des Lieutenants Achatz Wilhelm August von Waldow,

nebst

3) der annektirten landschaftlichen Necognition d. d. Küstrin den 15. Mai 1802, ist verloren gegangen. Es werden daher auf den An—= trag der bisherigen Inhaber des vorgedachten Lehn stamm- Kapitals, der beiden Gebrüder des Landraths Carl von Waldow auf Steinhöfel und des Guts— besitzers Eduard von Waldow und Neitzenstein, alle dicjenigen, welche als Eigenthümer, Cessionarien oder sonstige Briefs Inhaber auf das vorgedachte verloren gegangene Höpotheken- Dokument Anspruch zu haben vermeinen, hiermit öffentlich vorgeladen, sich in dem auf den g. (neunten) Mai d. J., Vormittags 111Uhr,

vor dem Referendarius Allerdt anberaumten Termine auf dem hiesigen Ober-Landesgericht zu melden, ihre

gungen, zu denen unter anderen die Bestellung einer Caution von 1500 Thlr. in öffentlichen Papieren oder sicheren Hopotheken⸗Dokumenten gehört, lönnen sowohl bei dem bisherigen Pächter, als auch bei dem hiesigen Justiz- Kommissarius Zaabel und in unserer Negistra⸗ tur eingesehen werden.

1656 Bekanntmachung.

Die der hiesigen Stadt-Kommune gehörige Werder Muhle wird Ende Juni dieses Jahres pachtlos und soll von da ab verkauft oder, wenn kein angemessenes Ge⸗ bot abgegeben wewen sollte, auf anderweitige sechs Jahre verpachtet weiden, wozu wir auf.

den 23. April dieses Jahres, Vormittags um 11 Uhr, auf dem rathhäuslichen Fürsten-Saale einen Licitations⸗ Termin anberaumt haben. Die Mühle besteht aus zwei an einander stoßenden

2

Bekanntmachung.

*, Bei der am heutigen Tage stattgefun⸗

denen planmäßigen Ausloosung von 103

Stück Prioritäts - Actien sind folgende

Nummern gezogen worden:

Nr. 311. 389. 400. 464. 495. 626. S353. 944. 1099. 1148. 1155. 1235. 1570. 1911. 2047. 2160. 2185. 2445. 2634. 2738. 2788. 3050. 3252. 3302. 3314. ata] 3634. 3618. 3669. 3944. 4027. 4048. 40655. 4168. 4310. 4619. 4633. 4716. 4919. 4999. 5040. 50]7. 5241. 53 10. 5552. 6130. 6209. 6d66. 7083. 7136. 7219. 7611. 8708. 8714. 8871. 9158. 9209. 9273. 9602. 9733. 9852. 10, 9065. 10, 105. 10. 673. 10,216.

322 2 2 . ; saar Handels-Lehranstalt.

Zu der am Mittwoch den 3. April, Morgens von 9 bis 1 uhr, im unteren großen Saale der Börse stattfindenden öffentlichen Prüfung der Zöglinge der hie sigen H andels Lehranstalt ladet ehrerbietigst ein der Direktor

Berlin, 30. März i814 Carl Noback.

Guts ⸗⸗Verkauf.

Ein Rittergut von circa 3000 Morgen Größe, in einer der schönsten und fruchtbarsten Gegenden der Pro— vinz Litthauen belegen, soll aus freier Hand verkauft werden und kann die Uebergabe auf Verlangen sofort erfolgen. Mit dem Verkaufe dieses Gutes beauftragt,

Ansprüche zu bescheinigen oder im Unterlassungsfall zu gewärtigen, daß sie mit ihren Ansprüchen auf das vor— gedachte Hopotheken-Instrument werden präkludirt, das Instrument selbst aber als amortisirt wird erklärt werden. Frankfurt a. d. O., den 23. Januar 1844.

Königlich preußisches Ober-Landesgericht. werden.

161 Cdiktal⸗ECitation.

Ueber den Nachlaß des am 26. Oktober v. J, hier verstorbenen Kaufmanns Friedrich Gustav Wen- zel, Eigenthümer der unter der Firma G. B.

sicht vorliegen.

massiven Gebäuden, in welchen 6 Panzer- und 3 Sta— ber⸗Rad-Gänge befindlich sind. auch die am westlichen Giebel bis zur Werder- Straße hin gelegenen Gebäude nebst dem im Situgtions-Plane bezeichneten Theile des Platzes vor der Mühle veräußert

Mit der Mühle sollen

Die Verkaufs- und resp. Verpachtungs Bedingungen, so wie der Situations-Plan, werden 4 Wochen vor dem Licitations-Termin in ünserer Rathsdienerstube zur Ein

Breslau, den 13. Februar 1844. ö Der Magistrat hiesiger Haupt- und Residenzstadt.

Titze ei Comp. hier bestehenden Handlung, ist auf den Antrag der Gläubiger von uns am 16 ten d. Mis. der Konkurs eröffnet worden.

Den Termin zur Anmeldung und Nachweisung der Ansprüche sämmtlicher Gläubiger an die Konkursmasse haben wir

auf den 6. Mai er., Vormittags 9 uhr, vor dem Herrn Land- und Stadtgerichtsrath Grasnik an unserer Gerichtsstelle anberaumt, und ergeht demge⸗ mäß an die Gläubiger des Gemeinschuldners resp. der oben bezeichneten Handlung hierdurch die Aufforderung, in diesem Termine entweder persönlich oder durch Be— vollmächtigle, wozu denselben die hiesigen Justiz-Kom- missarien Keck von Schwatrtzbach und Krüger vorge— schlagen werden, zu erscheinen.

Diejenigen, welche in diesem Termine nicht erschei= nen, werden mit allen ihren Forderungen an die Masse prälludirt, und wird ihnen deshalb gegen die übrigen Gläubiger ein ewiges Stillschweigen auferlegt werden.

Jauer, den 31. Januar 1844.

Königl. Land- und Stadtgericht.

328 b]

n

einzuzahlen.

lalßl PT O Ia ma.

Auf den dem Kämmerer Lehmann hierselbst gehöri= . in der Oleraue an der Mordgrube belegenen 6 cker Wechselwiese, sind auf Grund der Verhandlung vom 25. April 1835 und Hypothelenschein vom 27. De= r. 1840, 749 Thlr. 13 Sgr. 2 Pf. rückständige 91 Elder sür die Vorbesitzer des Grundstücks, den 6 arl Friedrich Renner, den Chirurgus Rothe und . m er elichte Adelheid Nothe, hoponhekarisch einge⸗ od ö 3 behauptet der Schulbner, daß die Post duich

n erilgt, er aber nicht im Stande sei, soschungs⸗ ö

. 4 üttang darüber zu beschaffen. Es werden da—=

a., n , m en n, dessen Erben, Cessiona⸗ h zi. 3 . rf, Lene getreten sind, hier⸗

en z5. Juli C. Vormittags 10 uh

ihre eiwanigen Real-⸗Ansprüche gelt z . drigenfalls die deli d m 31 2

Ansprüchen auf das verpfändeie Grundstüch werden prä⸗

324 v]

e ,.

strafe von zwei Prozent des vollen Nominal - Betrags ber Actien, für welche der Zusicherungsschein ausgefer=

tigt ist, unter Einreichung des letzteren bei unserer Haupt- Kaͤsse Leipziger-Str. Nr. 61 hierselbst baldigst

8

Rn

Bekann 1m a ch u n . Nieder-Schlesisch-Märkische Eisenbahn.

2 *

Die Inhaber der Zu— sicherungs- Scheine Na. 1579, 4137 3 1000 Thlr. und No. 6120, o0d490 100 Thlr., welche die zweite Einzahlung ãbis jetzt noch nicht geleistet haben, werden hiermit aufgefor⸗ dert, die schuldige Rate nebst einer Conventional-

. 2 .

ii

ö

Erfolgt innerhalb vier Wochen nach gegenwärtiger Befanntmachung die Zahlung der rückständigen Quote und Strafe nicht, so treffen die Inhaber jener Zusiche⸗ rungsscheine die im §. 20 unseres Gesellschasts Statuts angedeuteten Folgen.

Berlin, den 28. März 1844. . Die Direction der Nieder-Schlesisch⸗Märlischen Eisen—⸗

bahn. Gescllschaft.

In Verfolg unserer vorläufigen Bekanntma⸗ chung vom 3. Februar e. und in Gemäßheit des §. 8. unseres in der am . Aten d. M. abgehaltenen

S General -Versammlung festgestellten Statuts ha⸗

ben wir die zweite

Nieder⸗Schlesische Zweigbahn.

6

17,756. 17,775. 17, 846. . ö

Indem wir solches hiermit zur öffentlichen Kenntniß bringen, bemerken wir zugleich, daß, die Auszahlung des Mapitals gegen Rückgabe der Actien, mit welchen auch die zur 2ten Emission (Nr. 700. u. f. w.) ge. hörenden Zins- Coupons Nr. V. bis VIII. zurückzulie- fern sind, am J. Juli d. J. bei unserer Haupttasse hierselbst erfolgt und von diesem Tage ab die Verzin⸗ sung aufhört. Für fehlende Zins -Coußpons wird der Betrag derselben von dem Kapitale in Abzug gebracht werden. ö. ö

Von den im vorigen Jahre ausgeloosten 98 Stück Prioritäts - Actien sind S6 Stück von uus eingelöst, und werden mit den betreffenden Coupons, der Bestimmung des §. 12. des zweiten Nachlrages zu unserem Gesell⸗ schafts-Statute gemäß, in Gegenwart zweier gerichtli⸗ cher Notare verbrannt werden, wogegen der Nominal⸗ werth für die noch nicht eingelösten 19 Stück und zwar Nr. 3369. 3809. 6538. 6960. 9506. 12,194. 12,969. 13, 201. 13,350 und 14, 899 mit überhaupt 1090 Thlr. bei dem Königl. Land- und Stadtgericht hierselbst de⸗ ponirt worden ist. JJ

Zugleich machen wir in Gemäßheit des §. 13. des zweiten Nachtrages zum Gesellschafis-Statute hiermit bekannt, daß von den im Jahre 1841 ausgeloosten 105 Stück Prioritäts-Actien die 2 Stück Nr. 3595 und 3597 auch bis jetzt nicht zur Einlösung präsentirt wor—= den sind. ö

Magdeburg, den 26. März 1844.

Direktorium der Magdeburg— Cöthen-Halle⸗-Leipziger Eisen— bahn⸗Gesellschaft.

De fo y.

326 b

Berlin⸗Stralsunder Eisenbahn. Die in diesen Tagen eröffnete Zeichnung auf eine von Berlin nach Stralsund projektirte Ei⸗ i 5 . 1 6 . mne ie R ielbar nach ihrer Eröff-

. . g nung geschlossen und jede f spätere Meldung aus dem

K

3 lf , m 1697 ; 3 M BHrunde, weil das Actien=

Kapital bereits erreicht

10 25. 11,207. 11,269. 11,277. 16,773. 141,933. ühreè ich zur näheren Beschreibung desselben an:

12904. 12.163. 13.1. 12, 543. 12,64. h t Das Gut liegt von den Städten Insterburg, Gum— oh. 13, 15. ., 13,533. 5 9 binnen, Nagnit und Pillkallen ziemlich gleich weit ent⸗ 11, 35. 11,516. . 15,006. 15. . , fernt (z bis 4 Meilen) und wird binnen lurzem mit 15,477. 15,728. 15, 36. 1694. . 2399. einigen dieser Städte durch Chausseen verbunden wer⸗ 16,638. 16,660. 16,791. 16, 723. 17,94. 17,5697. den. Das Gut hat, 456 Morgen zum größten Theil

zweischnittiger Flußwiesen, 200 Mergen sehr gut bestan— denen Wald und ein für den Bedarf an Brennmate— rial hinreichendes Torfbruch. Außer cirea 300 Mor— gen Dröschweide besteht das ganze übrige Areal aus Äcker, meist Boden zweiter Klaͤsse. Die Gebäude be⸗ sinden sich durchweg im besten Zustande, auf den Vor— werken zum Theil ganz neu; das Wohnhaus ist sehr bequem und geräumig und stößt ein schöner Garlen daran. Zum Gute gehört ferner eine gut eingerichtete Dampfbrennerei, eine sehr feine Schäfcrei von 1000 Häuptern, 30 junge Pferde und 10 Stück Milchkühe; außerdem erfolgt die Uebergabe mit ganz komplettem Inventarium.

Das Gut ist endlich gänzlich abgabenfrei; weder an den Staat noch an die Kirche wird irgend eine Ab— gabe geleistet. Der Kaufpreis ist auf 92,000 Thlr. be⸗ siimmt, mit einer baaren Anzahlung von 20 bis 36, 000 Thlr.

Ich ersuche die Kauflustigen, sich geneigtest in porto— frelen Briefen oder persönlich an mich zu wenden und werde alle zu wünschende Auskunst ertheilen.

Insterburg, den 25. März 1844.

Cruse, Justiz⸗-Kommissarius.

32961

Zur wirksameren Betreibung eines außerordentlich sollden, der Mode nicht unterworfenen, kurrenten und lukrativen Fabrif-⸗Geschäfts wird ein Theilnehmer mit einem Kapital von ciren 50,000 Thalern gesucht, der auch, wenn er es verlangt, dem Geschaͤft mit vorstehen kann; auch wird noch erwähnt, daß in diesem Fabrik⸗Geschäft bereits mehr als das Dop- pelte der obigen Summe angelegt ist.

Offerten werden versiegelt im Königl. Intelligenz Comtoir unter dem Buchstaben H. 30 entgegen⸗ genommen.

3 7 6 hae n Kunst-Anzeige. Kunsifreunde erlaube ich mir zur Ansicht ei- ner Sammlung von Original- CQelgemälden der düsseldorfer Schule ergebenst einzuladen. Unter den Linden No. 13, zwei Treppen hoch, täglich von Vormittags 10 bis Nachmittags 3 Uhr. Carl Saehaeffer aus Dässeldors.

.

Das Abonnement beträgt: 2 Rthlr. für 4 Jahr. 4 Rthlr. . Jahr. 8 Rthlr. 1 Jahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preiserhöhung. Ansertions-Gebühr für den Raum einer Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr.

Allgemeine

Preußische Zeitu

Alle Post - Anstalten des Ju nnd

Auslandes nehmen Hestellung

auf dieses glatt an, für Gerlin

die Expedition der Aug. Preuss. Zeitung:

r edrichsstrasse Nr. 72.

ng.

M 94.

Berlin, Mittwoch den 31 April

1844.

.

Amtlicher Theil.

Inland. Berlin. Die westphälischen Klöster. Wesel. Feier der Verleihung des Freihafen-Rechts. Trier. Herstellung zweier Kirchen für die evangelische Gemeinde. Paderborn. Trauriges Ende eines aus Griechenland vertriebenen richterlichen Beamten. Dirschau. Weichsel⸗ Uebergang auf dem Eise.

Dentsche Bundesstaaten. Bavern. Aus Oberfranken. Schrei⸗ ben des Grafen von Giech über das Verbot der Gustav Adolph⸗Stiftung.

Sach sen. Schreiben aus Dresden. (Brand-Unglück; Blumen-Aus⸗ stellung) Württemberg. Stuttgart. Feier der Genesung des Königs. Hannover. Hannover. Verhandlungen der beiden Kammern. Baden. Karlsruhe. Verhandlungen der zweiten

Kammer über die Verhältnisse der Schullehrer.

Frankreich. Paris. Bankett zu Ehren der Handels Kammer von Marseille. Nenten⸗Konvertirungs⸗Vorschlag. Brief aus Paris. (Reclamation des Bischofs von Marseille gegen das Unterrichisgesetz; Kammer- Arbeiten.) ; ;

Sr eg ee ttamten und Irland. London. Die Fabrikbill eine Ka— inetsfrage. Belgien. Repräsentanten-Kammer. Fontgesetzte Debatten über

die Prüfungs- Juries.

Spanien. Paris. Telegraphische Nachricht aus Spanien; Don Augustin Arguelles 4. Brief aus Madrid. (Marie Christine in Aranjuez.) Eisenbahnen. Schreiben aus Leipzig. (General-Versammlung der

Actionaire der Leipzig-Driesdener Bahn.) Handels- und Börsen⸗Nachrichten. Berlin. Börsen⸗ und Maikt— bericht. Paris. Börse. .

Die beabsichtigte Ausbesserung und Ausschmückung der, Kathedrale von Paris. (Schluß.) Deutscher Verein für Heilwissenschaft. .

Beilage.

Amtlicher Theil.

Dem Oberlehrer Th. Dielitz an der Königl. Realschule hier⸗ selbst ist das Präbikat „Professor“ beigelegt worden.

Bekanntmachung.

1) Die Gemälde⸗ und die Skulpturen-Gallerie im Königlichen Museum sind an jedem Montag und Sonnabend; die Sammlung der antiken Vasen, gebrannten Thon⸗ werke und Bronzen im Antiguarium desselben an jedem Mitt⸗ woch; die Königlichen Museen ägyptischer und vater ,, Alterthümer aber an sedem Donnerstag, mit Ausschluß der Feiertage, dem Besuche des Publikums geöffnet, und zwar

in den 6 Sommer Monaten von 10 bis 4 Uhr, in den 6 Winter-Monaten von 19 bis 3 Uhr.

Jedem anständig Gekleideten ist an diesen Tagen der Eintritt in die genannten Abtheilungen der Museen ohne Weiteres gestattet. Kinder unter 12 Jahren können gar nicht, Unerwachsene aber nur in Begleitung älterer Personen zugelassen werden.

2) Die Königliche Kunst Kammer und die ethnographische Sammlung sind an jedem Dienstag, Mittwoch, Donnerstag und Freitag

in den 6 Sommer Monaten von 10 bis 4 Uhr, in den 6 Winter-Monaten von 10 bis 3 Uhr geöffnet; jedoch ist der Besuch nur gegen Einlaß-Karten,

welche, auf vorhergegangene Anmeldung im Lokale selbst, verabfolgt werden, gestattet.

Wegen Besichtigung der Sammlung geschnittener Steine, der antiken Münzen und der Münzen und Medaillen des Mittelalters und neuerer Zeit werden die Galleriediener des Antiquariums auf Befragen die gewünschte Auskunft geben.

3) Den Gallerie-Dienern, Portiers u. s. w. ist es durchaus untersagt, bei der Ausübung ihrer Dienstpflicht irgend ein Geschenk anzunehmen, weshalb ersucht wird, alle Anerbietungen solcher Art unterlassen zu wollen. ö.

Berlin, den 1. April 1844.

General-⸗Direction der Königlichen Museen.

Die von dem unterzeichneten Rektor und Richter hiesiger Frie⸗ drich Wilhelms Universitt vorschriftsmäßig zu prüfenden Gesuche der Studirenden

um Stundung und resp. Erlaß der Honorare für die

I. Vorlesungen müssen nicht nur durch genügende Maturitäts - Zeugnisse und resp. durch günstige Abgangs-Zeugnisse von den früher besuchten Univer—⸗ sitäten, sondern insbesondere auch durch Zeugnisse der Bedürftigkeit gehörig begründet werden.

. In Ansehung dieser Bedürftigkeits-Atteste ist festgesetzt, daß sie bei Waisen nur von der betreffenden Vormundschafts⸗ Behörde und für Studirende, deren Aeltern noch am Le—

ben sind, von dem Magistrate des Wohnortes oder von

den Amts ⸗Vo rgesetzten des Vaters ausgestellt werden kön— nen, und daß in diesen Zeugnissen folgende Punkte ausdrücklich enthalten sein müssen:

1) Angabe des Vor- und Zunamen und des Alters der Studi⸗ renden;

2) Amt, Stand und Wohnort der Aeltern, und bei Waisen der

Vormünder;

3) Zahl der etwanigen übrigen versorgten oder unversorgten Kin— der, oder Bemerkung, 96 keine vorhanden seien;

4) Angabe der Lehr-Anstalt, auf welcher der Bittsteller seine Vor—

kiltung erhalten hat;

5) Die vön den Aeltern oder Vormündern zu machende bestimmte Angabe der Unterstützung, welche dem Studirenden jährlich zugesichert worden, aus welcher Quelle sie auch komme und von welcher Art ste auch sein möge;

6) Die bestimmte Versicherung, daß die Aeltern oder Vormün— der nach ihren, der attestirenden resp. Behörde genau bekann— ten, Vermögens- Verhöältnissen dem studitenden Sohne oder Mündel nicht mehr, als die unter Nr. 5 anzugebende Unterstützung, gewähren können.

Indem wir diese hohen Anordnungen hierdurch zur öffentlichen Kenntniß bringen, damit dieselben bei Ausstellung der bezeichneten Dürftigkeits Zeugnisse von den resp. Behörden in der vorgeschriebe—⸗ nen Art berücksichtigt werden, sind wir zu der Bemerkung verpflich⸗ tet, daß bei mangelhaften Attesten die von uns vorschriftsmäßig zu prüfenden Gesucht um Stundung der Honorare für die Vorlefungen nicht bewilligt werden können. .

Berlin, den 1. April 1841. .

Der Rektor und der Richter hiesiger Friedrich⸗Wilhelms-Universität. Lachmann. Lehnert.

Abgereist: Se. Excellenz der General der Infanterie und General? Adjutant Sr. Majestät des Königs, von Natzmer, nach Schlesien.

Uichtamtlicher Theil.

Inland.

Berlin, 2. April. Eine aus der Aachner Zeitung in ber⸗ liner Blätter übergegangene Nachricht über die in Westphalen beste⸗ henden Klöster bedarf der Berichtigung. Schon vor mehr als zwan⸗ zig Jahren ist mit landesherrlicher Genehmigung bestimmt worden, daß in Rücksicht auf anderweit nicht zu befriedigende Bedürfnisse der Seelsorger und zur Unterbringung demeritirter Geistlicher fünf Fran⸗ ziskaner-Klöster in Westphalen, welche nach den während der Fremd⸗ herrschaft ergangenen Anordnungen aussterben sollten, versuchsweise fortbestehen bleiben. Es war neuerlich in Frage gekommen, ob das Fortbestehen dieser Klöster noch jetzt für erforderlich zu halten sei. Angestellte Untersuchungen haben zu der Ueberzeugung ge⸗ führt, daß die Gründe, welche damals für die Beibehaltung jener Älöster sprachen, in ganz gleicher Art noch gegenwärtig fortdauern. Daher sollen vier jener Klöster für die erwähnten Zwecke noch fer⸗ ner erhalten werden. Daß die betheiligten Behörden hierbei die ge⸗ eigneten Vorkehrungen zu treffen haben, damit weder Novizen zu jugendlichen Alters noch in zu großer Anzahl aufgenommen werden, folgt von selbst aus den Verhältnissen, in welchen nach der Landes⸗ Gesetzgebung klösterliche Anstalten zu der Staats-Regierung stehen. Daß aber diesen Anstalten zugleich der Elementar- Unterricht anver⸗— traut werden solle, ist eine völlig grundlose Behauptung des Zeitungs⸗ Korrespondenten, welche für Niemand einer Widerlegung bedarf, der von der Einrichtung des Volksschulenwesens in enen auch nur obenhin Kenntniß genommen hat.

Wesel, 25. März. (Köln. 3.) Der gestrige Tag bezeichnete den Anfang einer neuen Epoche für die Handels⸗Geschichte Wesels. Die Ankunft des ersten Schiffes, das, ohne der Revision in Emmerich unterworfen worden zu sein, an der hier neuerbauten Krahnen-Anstalt von dem Freihafenrecht Gebrauch machte, welches die huldvolle Gnade Sr. Majestät des Königs der Stadt Wesel bewilligt hat, war die BVeranlassung einer durch die Handels- Kammer veranstalteten Festlich⸗ keit, Als das Schiff bei dem Krahnen angelegt hatte, redete der Präsident der Handels Kammer, Herr B. Müller, die hohen Militair⸗ und Civil-Behörden und sämmtliche Anwesende an, dankte den Ersteren für die wohlwollende Beförderung des nun vollendeten Unternehmens, und schloß etwa mit folgenden Worten: „Ein werthvolles Zeichen der Gegenwart zeigt sich darin, daß die weise Fürsorge des Staats, bei dem sich überall kundgebenden Streben nach politischer und ma⸗ terieller Verbesserung der Zustände, das im Zeitfortschritt begründete und anerkannt Gute da liebevoll pflegt und fördert, wo es wahrhaft zum Volkswohl, insbesondere aber zum Emporblühen sowohl der Kunst und Wissenschaft, als des Handels und der Gewerbe wirksam bei trägt. Dies Staats Prinzip gab uns auch unser Freihafenrecht. Wohl uns Preußen, daß wir unter einem so väterlichen Scepter leben welchen die Hand eines hochherzigen, ritterlichen Königs führt, der alle seine Unterthanen mit gleicher Liebe und Sorge umfaßt und sein Glück nur in dem Glücke fee Volkes sucht. Heil Ihm und dem ganzen Königlichen Hause! Unter einer solchen Aegide möge denn unser Freihafen immer mehr und mehr emporblühen.“

Trier, 28. März. (Tr. 3.) Dem Königlichen Worte, welche 3.) D Worte, 8 die von der evangelischen Gemeinde bisher benutzte Kirche dem ö rikal⸗Seminar zurückgab, sind lange Verhandlungen über die ander-

weite Befriedigung des Kirchenbedürfnisses jener Gemeinde gefolgt,

welche, dem Vernehmen nach, nunmehr zu der Entscheidung geführt

Die beabsichtigte Ausbesserung und Ausschmückung der Kathedrale von Paris.

(Schluß. Vergl. Allg. Pr. Ztg. Nr. 93.)

Das fünfschiffige Innere macht in der dreifachen Beleuchtung durch die oberen Fenster des Mittelschiffs, und durch die entfernteren der Emporen und Abseiten den Eindruck einer höchst reichen Mannigfaltigkeit, hat jedoch bei dem überreichlich durch die weißen Scheiben einströmenden Tageslicht und dem einförmigen Weißbinder-Anstrich der Gewölbe und Pfeiler ein gegen den altväterlich schlichten, strengen Charalter der auf bunte Bemalung und andächtig stimmende Beleuchtung berechneten Architekturformen allzu abste⸗ chend helles, junges, weltlich heiteres Ansehen. Dicke Säulen in der zu— sammengesetzten Form der Gürtpfeiler und zwei mächtige, starke und hohe Bündelpfeiler, von je 24 einzeln angelegten Säulen umstellt, tragen das Gewölbe der Vorhalle und den Bau der Thürme. Im Hauptschiffe dagegen erscheinen, außer den. beiden vordersten Nundsäulen mit angelehnten Halb— säulen unten am Eingang, und den zwei Bündelpfeilern oben am Kreuz, freistehende Säulen in der einfachen Form des Rundstammes, aus großen Steinen zusammengesetzt, von 4 Fuß im Durchmesser, etwa 19 Diametre hoch, und ruhend auf achteckigem Untersatz, mit flacher runder Basis, auf welcher in der Ecke der Platte das bekannte vorgothische Blatt liegt. Die Kapitäle, etwa von der Höhe des Halbmessers, sind kelchförmig mit zwei unverbundenen Reihen verschiedenartiger Blätter in ihrer ganzen Länge ver— ziert, und über den achteckig markirten Deckgesimsen mit je 3 Sänlen besetzt, welche, an der Wand des Mittelschiffes entlang, als Gurtträger in die Rippen des einfach gemusterten Gewölbes auslaufen. In den Seitenschiffen, welche bei weitem nicht so hoch sind, als das Hauptschiff, der Kreuzarm und der mittlere Theil des Chors und, nach den gewöhnlich bei französisch go⸗ thischen Kirchen vorkommenden rah wil iff⸗n bedeutend breiter als die Hälfte des Langschiffes, wechseln Rundsäulen, dünner und schlanker als die des Mittelschiffes, mii Bündelpfeilern von je 12 ifolirten Säulchen als Gurtträgern umgeben. Die Entfernung der Säulen sst nicht voll halb so groß, als die Breite des Hauptschiffs, welches, außer der Vorhalle unter den Ehillmen, von d Westseite bis zum Kreuz 7 Säulenweiten oder Bogenspannungen h on ger Strebepfeiler sind in das Innere verbaut und bilden Kapellen . 63 7) Breite und 9 Schritt Tiefe. Das Kreuzschiff, mit zwei starken als Sn bündel gegliederten Halbpfeilern, welche in der Durchschneidung des , . Chor- ünd Querschiffes die Gewölbelast anshalten, ist von einerlei Breite mlt dem Hauptschiff. ) Der hierauf folgende Chor, um einige Stufen er=

Y Väim Absch hulich

Beim reiten in gewöhnlichen Schritten fand ich folgend verhälinis des Grundrisses: Breite des Hauptschiffes 4 . Seltenschiffe 19, des Säulen -Abstandes 10, des Kreuzschiffes 24, Alles von

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höht, hat in seinem inneren Theile in der Richtung der Säulenreihen des Hauptschiffes 5 jetzt vom Getaͤfel der Chorstühle verdeckte Pfeilerweiten, dann als halbkrels förmigen Schluß 5 auf Rundsäulen gestützte Bogen, um welche die niedrigeren Abseiten von der Breite der Seitenschiffe des Lang⸗ haufes als Umgang fortgesetzt sind, wo, bis auf die vordersten Pfeiler im geradlinigen Anfang des Chors, nut Rundsäulen vorkommen., Die Kapel⸗ sen an den äußeren Seiten dieses Umganges entsprechen in ihrer Grund= form der halbrunden Gestalt des Chorschlusses. Die Wände des, inneren Chor⸗ und Langschiffes sind dreifach unterbrochen: Zuerst in der Höhe der Abseiten durch doppelt gereifte auf die Plinthen der Rundsäulen aussetzende Verbindungsbogen gothischer Art; sodann durch die Oeffnungen der üher den Abseiten befindlichen geräumigen Emporen, bestehend aus einer Reihe größerer im Chor zweifach, im Langhause dreifach eingetheilter Spitzbogen, durchweg verziert mit völlig kreisförmigen oeldeboeuf artigen Fenster⸗Aus⸗ schnitten im Innern des äußersten Spit bogens und gestützt auf Säulchen mit zierlich gearbeiteten Blätter ⸗Kapitälen und schlanken Stämmen, an denen eine neuerdings vorgenommene Reinigung Spuren von gemalten und gold⸗ gehöhten Arabesken aufgedeckt hat; endlich durch große, zweitheilige Fenster, durchweg mit Rosen. In den Kreuzschiffen sind unter den großen Rosen schmale, aus Spitzbogen gebildete, und auf Säulchen ruhende Galerien und an' den unteren Wänden Spitzbogen mit rosenartigen Motiven und Spitz giebeln als Verzierung. Da die Länge des Hauptschiffes die der bei— den übrigen Theile, des Kreuz-Arms und des Chors lange nicht erreicht) und das Getäfel der Chorstühle einen Theil der Ansicht benimmt, so macht der Blick vom Anfange der Kirche zum Chor keinen bedeutenden perspekti⸗ vischen Effekt. Dagegen gewähren die doppelten Säulenreihen, die bei jedem Schritt nach dem Chor zu neue malerische Durchsichten und Augen= punkte hieten, mannigfach wechselnde Bilder, die in der alten bunten Be⸗ malung und Beleuchtung eine merkwürdig reiche und schöne Wirkung ge— macht haben müssen.

Manches Traurige kam im Lauf der Zeiten über den Bau, der jedoch in seinen grandiosen Grundverhältnissen und seiner bedeutsam witkungsvollen Gesammthaltung unverändert blieb, bis klüglich verschönernde Modernisirun— gen ihn im 17ten Jahrhundert theilweise wesentlich verunstalteten und sei⸗

der inneren Seite der Säulen, von Kern zu Kern gerechnet. Die Breite der ganzen Kirche wird in Lokal - Beschreibungen auf 144, die Länge auf 390 Fuß angegeben.

Y „Im Haunptschiffe geben 7 Säulenweiten 70 Schritte, die Breite des Kreuz-LAims 24, fünf Säulenweiten des Chors 50, Tiefe des Schlusses als kleiner Diameter eines Kreises etwa 12 Schritt geben zusammengenommen

schon mehr, also mit dem Umgange des C ö . bar ist, eine viel größere aun, se des Chors, ber als Vemlängerung sicht

nes schönsten Schmuckes beraubten. Schon unter Ludwig XIII. war bei

den Künstlern das Gefühl für die fein abgewogene Harmonie des gothischen Baues und bei den Priestern das rr fen en en. ar ü n r i . Bildwerke erloschen; unter Ludwig XIV. nahm man daher keinen Anstand mehr, in offenbarem Widerspruch mit dem Styl des übrigen Gebäudes, dem , . einen Marmor- Ueberzug zu geben, seine Spitzbogen in Rund- . und seine Pfeiler in Pilaster zu verwandeln, die wie unharmonische I. 6. einem schönen Ganzen hervorstechen und den Eindtuck der Ar= 8 tur stören. Zugleich erhielt der Chor eine Reihe brillanter Gemälde, ,, und Marmorgruppen von namhaften damaligen Künstlern und hölzerne Choꝛstühle mit fein geschnitzten, auf Vorgänge aus dem Leben der heiligen Jungfrau und andere biblische Historien bezügliche Reliefs, nebst zwei nzelfotmigen Erzbischofssitzen unter Baldachinen mit Bildwerk nait⸗ lich Alles nicht gerade in einem reinen Geschmack. Und damit die glaubi e Menge diese schönen Dinge besser sehe und sich daran ergötze, schlug üer im Chor vierzehn große Fenster voll der herrlichsten Glasmalerelen entzwei um weiße Scheiben einzusetzen, und da die alte bunte Bemalung der . in dieser ordinairen Fensterglas-Beleuchtung sehr grell und roh sch inn ließ man das Innere ganz einföͤrmig weiß anstreichen, welches nachher wan, m. mal geschah, so daß alle seinen Detailbildungen an den Säulen-Kapitälen der Emporen und der reiche Schmuck der blauen Gewölbe des Chor- Umganges und der, Abseiten mit goldenen Sternen und der vielfarbigen Säulenstämme, Pfeiler, Deckgesimse u. s. w. unter einer dicken gelben Kruste verschwanden. 4 Aber das furchtbarste Schicksal brach für Notre-Dame mit dem unglücklichen Jahre 1793 herein, wo frevelnde Barbarenhände gottloser Pöbelhorden das heilige Antlitz derselben schändeten und ihren ganzen Bau bis in die innersten Gänge und Tiefen mit der republifanischen Art zu ver= wüsten unternahmen. Am Aeußeren des Gebäudes wurden viele Skulptu⸗ ren mit Wuth theils gänzlich zerstört, theils bedeutend verstümmelt, im In- nern die Altäre umgeworfen, die Grab-Denkmäler zertrümmert und die noch . Glasmalereien entzweigeschlagen. Nur die Chorstühle und den mit chwarzem und weißem Marmor ausgetäfelten Fußboden ließ man ganz, „aus Achtung vor den bildenden Künsten“, wie eine dabei eingehauene In schrift besagte. In den nachfolgenden Zeiten des Kaiserreichs und ber Restauration wurde die Kathedrale wieder mit einem Theil der vor dem revolutionairen Bildersturm herausgenommenen Gemälde und Denkmäler geschmückt und, soweit damals materielle und intelleltuelle Mittel es gestat= feten, wiederhergestellt; auch 1 seit 18390 Manches dafür gethan worden, im Ganzen jedoch eigentlich nicht viel mehr geschehen als nöthwendig war,

um das stark angegriffene Gebäude aus Verfall und Schutt zu heben zum kirchlichen Gebrauch tauglich zu erhalten. Die Glei bull t . *.

gegen diesen altehrwürdigen mittelalterlichen Bau tritt einem nur zu wid enigegen; so ist es unbegreiflich, daß die Polizei keine Abhülfe trifft 6.