1844 / 95 p. 2 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

die Kommission. Die lsie darin ein Mittel Die Nothwendigkeit, der übernommenen Ga⸗ uch von der Regierung anerkannt. sion bei nochmaliger Prüfung tel auffinde, so müsse man schon aus Behandlung wünschen. 2

265 den Antrag: „Das Schrei⸗ rweisen“, an.

sonen⸗Fahrpreise und Fracht Tarife ährleistung für Verlust und Beschä⸗ ahnen beförderten Reisegepäcks und Frachtguts ie Eisenbahn⸗Kommission verwiesen.

g eines Unterstützungs-Fonds für die An— Angehörige betreffend,

war für die Verweisung an den Vorschlag gema chuld gesehen. des- Kasse von

Ein Eisenbahn - Kommi 4 baldigen

ld befreit werde, sei auch daß die Kommis

Wenn es nun m in anderes vpassend m Grunde eine ei der Abstimmung nah Eisenbahn. Kommission zu ve 6, die Feststellung der ich die Gew

es Tilgungs mit sommissansche nahmen 22 gegen

der Landes · Eisen

end, ward einstimmig an d oststripst 7, die Bewilligun estelllen des Eisenbahn-Unteinehmens oder deren

8, den am 9. März 1842 mit der Herzoglich braunschweigi— geschlossenen Vertrag über die Anlegung von Eisenbah— bindung der Städte Hannover, Braunschweig, Celle und Hildes⸗ Ein Mitglied beantragte, das Schreiben ad Aeta zu nehmen, was ge⸗

Anlegung eines zweiten Schienengleises auf der over und Braunschweig. Das Schreiben an die Eisenbahn-Kommission zu ver—

Poststript 9 betraf die Bahn zwischen Ham Der Antrag: „„ ward angenommen. dach fernerer Anleitung der Tages-Ordnung gelangte das Königliche Restript vom 21sten d. M. zur Verlesung, welches die Bewilligung einer rinzessin Steuer von 20, 90900 Rthlr. in Golde bei Gelegenheit der stattge— bten Vermählung Ihrer Königl. Hoheit der Prinzessin Auguste von Han— nover und Großbritannien in Antrag brachte.

Ein Mitglied wies darauf hin, daß die Königliche Proposition so mo— tivirt sei, so in die Gefühle der Unterthanen eingreife, daß man sich einer weiteren Verhandlung und Prüfung überheben könne.

Die Kammer splach die beantragte Bewilligung einstimmig aus.

Nach der Tages-Ordnung lag das Kabinets-Schreiben vom 26 sten d. M., den Militair⸗Etat betreffend, vor.

Wenn man sich, so nahm ein Mitglied das Wort, atten innere, welche in voriger Diät über diesen Gegenstand stattgehabt, so man wünschen, daß die Angelegenheit als Schreiben zu den Alten genommen würde. ben jedoch ergäben sich mehrere Punkte, Er rechne hierher: erstens den Pun

der Debatten er⸗

erledigt angesehen, und das Bei genauerer Durchsicht dessel⸗ gfältigen Prüfung bedürsf⸗ ff, daß die Regierung das welches doch vom Könige und Sländen ver—⸗ eitig verlasse, und den citens den Punkt, daß drittens, daß

tig erschienen. ulativ vom Jahre 1834, ngsmäßig festgestellt und garantirt worden, eins tat nur zur Nachricht mittheile; zw der Mehrbetrag der General-⸗Steuer-Kasse zu Last fallen solle; dieser Mehrbetrag einstweilen von der Königlichen General-Kasse über⸗ nommen werde. Er wisse nicht, ob es bei der Ausgaben-Vertheilung in der Absicht der Stände gelegen habe, daß jene Ausgabe auf die Königliche Kasse genommen werden solle, und ob es überall im Sinne der Stände liege, kaß abgelehnte Bewilligungs- Positionen auf die Königliche Kasse über⸗ nommen würden. Diese Punke wünsche er einer sorgfältigen Prüfung unterworfen zu sehen. Wenn übrigens in dem Schreiben darauf hingedeutet werde, daß Stände bei der Einrichtung der Armee eine größere Mitwirkung in Anspruch genommen hätten, als ihnen nach §. 8 des Landes Versassungs⸗ Gesetzes zuksmme, so könne er nicht umhin, darguf zu bemerken, daß es nie ewesen sei, in das unbestrüttene Recht der Regie⸗— hätigkeit der Stände habe sich auf eine sorgfältige ung der ihr gemachten, Vorlagen beschränkt. das Schreiben an die schon beschlossene

gegenwärtigen E

die Absicht der Stände rung einzugreifen. Di Berathung und Prüf Redner siellte hiernach den Antrag, Militair⸗Kommission zu verweisen.“

Ein zweites Mitglied äußerte sich in ähnlicher Weise. ren Verhandlungen gekannt habe und die unangenehme Lage, Stände der Regierung gegenüber befunden, werden durch die Wirkung, lichen Schreibens er in einen Schleier ge

Wer die srühe⸗

könne nur freudig welche die Angelegenheit in Folge des König⸗ Während früher alles darauf Bezügliche üllt gewesen, liege es jetzt klar und offen vor. Die sei Venkrauen erweckend, die einzelnen Gründe trügen das Ge— Wahrheit in sich selbst, und man dürse sich der angenehmen Hoffnung hingeben, daß eine neue Aera in dem gegenseitigen Verhalten der Regierung und Stände anbreche, daß ein Zustand sich bilde, w eint das Wohl des Landes sich zum gemeinschaftlichen Ziele setzten. sci dleser Zustand nicht volltommen da; man dürfe aber hoffen, daß eine ündung desselben möglich sei.

Noch ein drittes Milglied trat dem Antrage auf Verweisung an die Kommission bei. Wenn auch die Sache vorerst erledigt, so bedürsten doch manche Punkte um so mehr einer Aufllärung und Verständigung, weil die⸗ selben mit der umfassenden ständischen Erwiederung in Verbindung ständen. Von der erfreulichen Stimmung im Hause ließen sich für die immer größere Königlicher Regierung, welche von jeher das ahn des Nechts gleichmäßig im Auge gehabt Anlangend das Negulativ von 1834, so stütze sich dieses freilich auf Vereinbarung zwischen Regierung und Stän— ben; man dürfe aber dabei die später im Staatsrechte eingetretene Verän— derung, namentlich den Einfluß der 856. 8 und 159 des Landesverfassungs= Gesetzes nicht außer Acht lassen. Mit Beziehung hierauf habe sich die Re— erung durchaus innerhalb der zwischen ihr und Ständen vereinbarten ränzen gehalten, und sei es Sache der Ersten, die Organisation der Armee festzustellen, wovon Ständen nur Anzeige zu machen sei.

Bei der Abstimmung ward der Antrag auf Verweisung an die Kom— mnission angenommen.

Auch in der Sitzung der zweiten Kammer kamen der Tags-Ordnung gemäß die gestrigen Beschlüsse auf die drei ersten die Eisenbahn⸗-Angelegen heit betreffenden Schreiben zum zweiten Male zur Berathung und wurden sämmtlich einstimmig wiederholt.

Der ferneren Tages-Ordnung Poststripten 3 bis 11, das Eisenba

Der Herr General⸗Syndikus stellte den Antrag auf „Verwrisung derselben an die beschlossene Eisenbahn⸗Kommission.“ Kommission die nochmalige sorgfältige Erwägung des im Postskripte 5 ab— gelehnten Planes der Emittirung von 2 Millionen Antheilscheine, da ihm die dawider angeführten Gründe aus der Theorie u und der Erfahrung entnommen zu sein schlenen.

liche Schreiben vom 2tsten d. M., mit dem g er stattgehabten Vermählung Ihrer Königl. Doheil der Prin essin Auguste von Hannover und Großbrilanien, Tochter Sr. Königl. Hohelt des Herzogs von Cambridge, mit des Herrn Erbgroß= ogs von Mecklenburg⸗Sirelitz Hoheit eine Prinzessin⸗Steuer von 20,0090 In berathender Sitzung hielt ein daß sich in diefer Versammlung auch nicht Einer nicht die großen Verdienste des Herzogs von Cam- erwaltung des Landes in

o beide ver⸗

g des Vertrauens J Wohl des Landes und die habe, die besten Früchte erwarten.

emäß, wandte man sich zu den übrigen nwesen betreffend.

Ein Mitglied empfahl der

nd nicht aus dem Leben Der Antrag wurde ein—

olgte dann das Köni Antrage: „Daß Stände bei

lr. in Golde bewill Mitglied sich überzeugt,

nden werde, der si gl. Hohest um die Verfassung und zurückrufe, und der sich namentlich nicht mit den Gefühlen an die menschenfreundliche Munificenz er= ahre ein Helfer der Armen und ch daher auch ie gewünschte

gen mögen.“

der Dankbarkeit und Verehrun innere, womit derselbe währen Alle ohne Ausnahme würden ter eines solchen Fürsten rechen. Allein die Sache sei in anderer Be- iche Erwägung. Es handle sich die Verbindlichkeit obliege, werde es auf frühere Fälle Was aber die ichtlich der Anwendbarkeit der esetzes auf den vorliegenden Fall mmungen vom 19. November 1836 e übrigens einen wesentlichen Unter- und nach der Trennun ei nun zwar im Landesver⸗ deß scheine

len, für die To

ordere eine re ling e,

ersönlichkeit. en, wenn der Betrag in

age komme. lan e, so werde

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574 der Gegenstand in eine Geldfrage auslöse, so beantrage er: „Selbigen an die . niederzusetzende Finanz⸗Kommission zur Begutachtung zu ver— weisen.“

Ein zweites Mitglied bezeugte seine Freude über die Gesinnungen der Liebe und Dankbarkeit gegen den Vater der erlauchten Prinzessin, welche so eben ausgesprochen seien, und welche gewiß Jeder in dieser Versammlung, wie nicht minder im ganzen Lande thesle. Wolle man blos persönliche Rück= sichten nehmen, so halte er sich überzeugt, daß die Bewilligung sofort aus= gesprochen werde. So sehr er aber auch das gewünscht hätte, so verkenne er gleichwohl die Angemessenheit einer vorgängigen kommissarischen Prüfung nicht. Seines Erachtens sei es indeß nicht zweifelhaft, daß der §. 152 des Landesverfassungs-Gesetzes auf den vorliegenden Fall zutreffe, und wenn das Landesverfassungs-Gesetz das Hausgestetz auch nicht speziell erwähnt habe, so sei doch im §. 145 desselben auf das letztere Bezug genommen.

Einem dritten Mitgliede schien es angemessen, „zur Prüfung und Be— gutachtung des Gegenstandes eine besondere Kommission beider Kammern von drei Mitgliedern niederzusetzen“, weil diese die Sache rascher erledigen könne, weil der Geldpunlt nicht die Hauptsache sei, weil es vielmehr haupt⸗ sächlich auf Rechtsfragen ankomme, und weil es ihm nicht räthlich scheine, alle Sachen an die Finanz-Kommission zu verweisen. In diesem Sinne wurde dann ein Verbesserungs-Antrag von dem Votanten gestellt. Dagegen wandte das zweite Mitglied ein, daß gerade die Finanz-Kommission diejenige sei, welche der Regel nach alle Anforderungen an die Landes⸗Kasse zu prü⸗ fen habe; daß diese die Untersuchung der vorliegenden Frage gleich vorab⸗ nehmen könne; und daß die Niedersetzung einer besonderen Kommission größeres Aufsehen errege.

Ein viertes Mitglied war gleichfalls für die Verweisung an die Fi⸗ nanz-⸗Kommission, drückte dabei jedoch sein Bedauern aus, daß die Sache nicht so liege, daß man gleich aus voller Seele einstimmig bewilligen könne. Mehrere Mitglieder sprachen sich dagegen aus den bercits hervorgehobenen Gründen für die Niebersetzung einer besonderen Kommission aus, und wurde diese bei der Abstimmung mit Stimmenmehrheit beschlossen, mithin der ge⸗ stelite Verbesserungs- Antrag angenommen.

Baden. Karlsruhe, 25sten März. Die hiesige Zeitung enthält eine von der Redaktion ausgehende „Bitte an alle Freunde der deutschen Industrie und des Wohlstandes aller Deutschen“, welche diese auffordert, zur Milderung, des unter den Armen Webern im schlesiscen Gebirge, so wie in einigen sächsischen Distrikten beizutra gen, indem sie Bestellungen bedeutender Quantitäten der von den Nothleidenden verfertigten) guten und dauerhaften Stoffe machen. Daß das schlesische Gebirge, welches bekanntlich in verschiedenen Ge⸗ genden verschiedene Namen hat, in diesem Aufrufe mit dem Namen. eines schlesischen Erzgebirges bezeichnet wird, beruht wohl nur auf einem unfreiwilligen Irrthume. Die nothleidenden Weber leben größ⸗ tentheils in den Thälern des Riesengebirges, an den Abhängen der Eule und im Glazer Gebirge.

Sach sen-Koburg-Gotha. Gotha, J. April. (D. A. D.) Prinz Albrecht ist, von London kommend, gestern Nachmittag 3 Uhr hier eingetroffen, um einige Tage im Kreise der Herzoglichen Familie zuzubringen. Der Aufenthalt des Prinzen in Deutschland wird nur von kurzer Dauer sein, und schon übermorgen soll in Begleitung des Herzogs die Rückreise über Koburg angetreten werden.

Oesterreichische Monarchie.

Wien, 25. März. (A. 3.) Se. Majestät der Kaiser hat das durch den kürzlich berichteten Tod des Feldzeugmeisters Freiherrn S. Wacquant⸗Geoszelles erledigte Infanterie⸗Regiment Nr. 62. dem Feldmarschall Lieutenant und kommandirenden General in Dalmatien, v. Turski zu verleihen, und au die Stelle des verstorbenen Feld— zeugmeisters v. Faber den Feldmarschall- Lieutenant v. Schick zu er⸗ nennen geruht.

Berichte aus Görz melden eine abermalige Verschlinmerung in dem Zustande des Herzogs von Angouléme.

g Prag, 30. März. Eine heute mit Zuziehung aller, auf. ungefähr 10, 16600 Mann sich belaufenden Truppen unserer Garnison stattfindende große Wachtparade, bildet den Schluß der zu Ehren der Anwesenheit Sr. Kaiserl. Hoheit des Erzherzogs Karl veranstalteten Feierlichkeiten. Morgen verläßt uns der hohe Gast, um über Pilsen nach München zu reisen. Unter mancherlei Veranstaltungen, die dem allverehrten Helden bewiesen, daß die Anhänglichkeit des Landes an seine Person, wie dem Ruhme des Kriegers, so auch nicht minder den Tugenden des Menschenfreundes gelten, welche er während der Seg⸗ nungen des Friedens so oft und in so seltenem Umfange bei jeder Veranlassung bewährte, zeichnete sich das durch den hiesigen Adel veranstaltete und durch Mitglieder desselben ausgeführte Karoussel reiten be⸗ sonders aus durch die entfaltete Pracht, sowie durch die geschmackvollen charakteristischen Kostüms, zu welchen Akademie⸗ Direktor Ruben die Zeichnungen geliefert hatte. Durch die Fürsorge unseres Landes- Chefs, Sr. Kaiserl. Hoheit des Erzherzogs Stephan, hatten neben den von Anfang als Zuschauern bestimmten Gliedern des Adels, auch eine Anzahl Mitglieder des Magistrats der Gemeinde ⸗Nepräsentanten und der Kaufmannschaft Einladungskarten zu diesem interessanten Schauspiele erhalten, welches übrigens vorgestern, gegen ein ziemlich hohes Eintrittsgeld, für das gesammte Publikum wiederholt wurde. Ven dadurch eizielten namhaften Geldbetrag bestimmten die Unter— nehmer zur Unterstützung der Stadtarmen. .

Angeregt durch die an anderen Orten bereits erprobte Nützlich⸗ keit der allgemeinen Stadt-Bibliotheken, sind. auch bei unt mehrere Stäbte mit der Begründung derselben beschästigt. Die Kreisstatt Pisek ist darin zuerst mit gutem Veispiele vorangegangen; die dorti⸗ gen meist durch' freiwillige Beiträge der Bürgerschaft erzielte beträcht⸗ liche Büchersammlung ist bereits unter sehr liberalen, einfachen Be⸗ dingungen dem allgemeinen Gebrauche eröffnet, und wird auch in sehr erfreulichem Umfange benutzt.

Frankreich.

Paris, 29. März. Der Moniteur. meldet die gestern, am 28sten, um 5 Uhr Morgens erfolgte glückliche Entbindung der Prin⸗ zessin von Sachsen-Koburg-Gotha von einem Prinzen welcher auf Befehl des Königs die Vornamen Philipp Ferdinand Maria August Raphael erhielt. Um 5 Ühr Abends wurde der neugeborne Prinz in der Kapelle der Tuilerieen von dem Erzbischofe von Paris getauft. Der König und die Königin hielten ihren Enkel über die Taufe.

Die Regierung soll heute die Nachricht von einer Aenderung des spanischen Käbinets erhalten haben. Herr Carasco soll durch einen ber Königin Mutter ganz ergebenen Mann erseßzt sein und diese ver⸗ sprochen haben, dem spanischen Schätze ein ausehnliches Darlehen zu machen, um seinen wankenden Kredit aufrecht zu erhalten.

Der negpolitanische Botschafter hat durch eine offizielle Note bei der französischen Regierung nachgesucht, sie möge die auf Korsila weilenden stalienischen Flüchtlinge von der Insel wegweisen und sie anhalten, ihren Aufenthalt im Innern von Frankreich zu nehmen.

H Paris, 29. März. Bei der heute vorgenommenen Neor⸗ ganisation der Vüreaus der Kammer wurden in 8 Büreaus unter neun die konservativen Kandidaten ernannt zu Präsidenten und Ses cretairen; dann wurden in den Büreaus verschiedene Anträge von Deputirten besprochen, zuerst der des Herrn Garnier Pages, die Renten-Umwanblung betreffend. In 7 Büregus von neun wurde die Verlesung dieses Antrags in der Rammer selbst notirt, und sie wird

also stattfinden. Die Minister bekämpften die Renten- Umwandlung dem Grundsatze nach nicht, aber die Zeitgemäßheit derselben in dem Augenblicke, wo die Regierung ein schon früher votirtes Anlehen zu fonkrahiren zu haben scheint. Die Erklärungen der Minister des In nern, der Finanzen, des Handels und der öffentlichen Arbeiten in ihren verschiedenen Büreaus waren in dieser Beziehung gleichlautend. Die Herren Vivien und Gouin bekämpften die Verlesung des Antrags aus dem Grunde, weil die Initiative dazu von der Budget⸗-Kommission oder von der Regierung selbst ausgehen müsse. Dann kam der An⸗ trag des Herrn St. Marc Girardin und sechs anderer konservativer Deputirten, betreffend die Feststellung der Bedingungen zum Eintritte und dem Vorrücken in die Skaatsdienst-Laufbahn, zur Sprache, deren Verlesung, obgleich von mehreren Deputirten bekämpft, von allen Büreaus gestattet wurde. ;

In der öffentlichen Sitzung der Deputirten-Kammer, die um 15 Uhr begann, wurde die Diskussion des Antrags der Herren Mauguin, Lasalle und Tesnisres, die Weinfälschungen betreffend, fort gesetzt. Herr de Latournelle erstattete Bericht über die Wahl des Herrn von Larcy zu Montpellier, gegen welche drei Einwände erho ben waren. Die Kommission beantragte Gültig-Erklärung der Wahl. Herr Lherbette brachte dabei die Absetzung des Generals Piré zur Sprache und verlangte die Gründe derselben zu wissen. Der Mi nister des Innern erklärte, die Regierung habe Niemanden dar— über Rechenschaft zu geben. Der König allein habe über alle Er nennungen oder Absetzungen zu entscheiden. (Beifall) Herr Lher⸗ bette: Er bestreite das Recht, den General abzusetzen, nicht, son⸗ dern nur die Angemessenheit der Maßregel. (Nuf: zur Abstimmung!) Herr de Larey wird zugelassen und leistet den Eid, worauf die Dis kussion nach der Tagesordnung fortgesetzt wurde.

In der Pairs-Kammer erstattete Herr von Bussieres den Be richt der Konimission über den Kredit für die Zinsen des griechischen Anlehens, der einfach zustimmend lautet. Die Debatte über das Jagd-Polizei-Gesetz wurde dann fortgesetzt.

A Paris, 28. März. Das gestern von der Deputirten⸗Kammer angenommene Armee⸗Gesetz weicht nur in zwei nennenswerthen Punkten von dem bisher bestehenden Armee-Gesetze von 1832 ab. Es erschwert die Bedingungen der Stellvertretung, indem es den über dieselbe ab⸗ geschlossenen Vertrag vom Notar aufgenommen und den Preis der selben in einer öffentlichen Kasse niedergelegt wissen will, und es ver⸗ längert die wirkliche Dienstzeit, ungeachtet der Verwerfung des An trages, dieselbe auf 8 Jahre festzustellen, doch um etwa ein halbes Jahr, indem es vorschreibt, daß dieselbe vom Juni an gerechnet werde, während sie bis jetzt vom Anfang des Jahres an gerechnet wurde, obgleich der Soldat erst im Sommer unter die Fahne trat. Die erste diefer beiden Abänderungen der gegenwärtigen Heer⸗Gesetzgebung steht nicht im Einklange mit dem Systeme, welchem die Regierung während der ganzen Verhandlung der Rekrutirungs- Frage gehuldigt hat, und wenn die Erschwerung der Stellvertretung gleichwohl nicht blos mit Einstimmng, sondern selbst auf den Antrag des Ministeriums auge⸗ nommen wurde, so beweist dieser Umstand, daß es eine, aus den Ver⸗ hältnissen hervorgehende Nothwendigkeit ist, welche die Anwendung jenes Systemes der Regierung verhindert. Die Politik des Kabinets der Tuilerseen, das hat die gestern geschlossene Verhandlung der Deputir ten. Kammer deutlich gezeigt, geht dahin, eine Scheidewand zwischen Volk und Heer zu ziehen, das letztere den Gewohnheiten, der Denkweise und den Interessen des ersteren so viel als möglich zu entfremden, eine bewaffnete Macht zu bilden, bei welcher der militairische Geist dem Bürgersinne die Waage halte. Es ist einleuchtend, wie sehr die von der Regierung gewollte Verlängerung der Dienstzeit dem angedeuteten Zwecke entspricht, und es bedarf eben so wenig der Nachweisung, daß eine gesetzliche Vorschrift, welche die Lust zur Stellvertretung noth— wendigerweise vermindern muß, dem Heere eine mehr oder weniger große Anzahl von Kriegsleuten nach dem, Sinne der Regierung zu entziehen droht. Aus diesem inneren Widerspruche kann man mit gutem Grunde auf die Unhaltbarkeit des neuen Gesetzes schließen, selbst wenn dasselbe in seiner gegenwärtigen Gestalt ohne, Anstoß durch die Pairs Kammer gehen sollte. Um Konsequenz und Einheit in sein Heerwesen zu bringen, muß Frankreich früher oder später zwischen zwei entgegengesetzten Systemen wählen; es muß entweder ein reines Werbe⸗ system oder aber die Idee der allgemeinen Dienstpflicht für Jedermann verwirklichen. Das System der geworbenen Truppen hat in Frank reich in der Stille viele Anhänger, welche nur deshalb schweigen, weil sie wohl fühlen, daß der Augenblick ihren Wünschen nicht gün⸗ stig ist. Anders war es in den ersten Jahren der Restauration, wo die noch frische Erinnerung an die blutigen militairischen Frohnden, welche das Land dem Soldaten-Kaiserthum hatte leisten müssen, den Widerwillen gegen den gezwungenen Soldatendienst zu einem in der ganzen Nation verbreiteten Gefühle machte. Das Armee-Gesetz von 1318, welches unter dem Einflusse dieser Stimmung erlassen wurde, stellte den Grundsatz auf, daß das französische Heer sich zunächst durch Freiwillige, und nur im Falle eines unzulänglichen Ergebnisses der Werbungen, durch die Conscription ergänzen solle. Da nun aber die Zahl, ber Freiwilligen nach wie vor diesem Gesetze eine sehr unbedeutende blieb, so blieb auch die Conscrip⸗ tion ihrem Wesen und ihren Wirkungen nach die alte. Das GHesetz von 1832, welches die Conseription als das haupt⸗ sächliche Rekrutirungsmittel voranstellte, und die Anwerbung von Freiwilligen nur nebenbei erwähnte, brachte dadurch nur die Theorie mit den Thatsachen in Einklang. Es fragt sich nun, ob Frankreich in seiner heutigen Verfassung überhaupt Mittel besitzt, den freiwilli⸗ gen Eintritt in den Soldatendienst mit hinreichenden Vortheilen zu verknüpfen, um die Conscription überhaupt möglicherweise entbehren zu können. Wir bezweifeln das Vorhandensein solcher Mittel, und wir bezweifeln noch mehr, daß die Landes⸗Vertretung, obgleich sie im Allgemeinen den AÄnsichten der Regierung vom Heerwesen nicht un— günstig ist, in die Einführung des Werbe⸗Systems einwilligen würde, auch wenn die materiellen Schwierigkeiten seiner Verwirklichung sich beseitigen ließen. Demnach halten wir es für sehr wahrscheinlich, daß Frankreich nicht lange mehr umhin können wird, die allgemeine Verpflichtung zum Soldatendienste für alle waffenfähige junge Leute anzuerkennen, um auf diese Weise den Folgewidrigkeiten und Selbst⸗ widersprüchen ein Ende zu machen, in die es sich bei der gegenwär⸗ tigen Einrichtung seines Heerwesens bei jedem Schritte und Tritte verwickelt sieht.

A Paris, 29. März. Der gute Gedanke, welcher dem An⸗ trage der Herren Mauguin, Lasalle und Tesniéres unterliegt, läuft große Gefahr, in der Ausführung verdorben zu werden. Die an und für sich sehr beifallswürdige Schonung der Kammer für die Freiheit bes bürgerlichen Verkehrs droht, das von jenen Männern beantragte Gesetz zur Verhinderung der Weinverfälschung von vorn herein zu entwaffnen. Aber auch ohne daß das neue 6 der Fälschung einige Hinterthüren offen ließe, würde es immer sehr schwer sein, den Be⸗ trügereien der Weinhändler oder vielmehr der Weinfabrikanten durch blos polizeiliche Mittel wirksam entgegen zu arbeiten. Die Wurzel des Uebels ist das k welches den Werth des Weins, zumal in den roßen Städten, so hoch hinaufschraubt, daß die Verfälschung ein ug einträgliches Gewerbe ist. So lange mit dieser Industrie viel zu verdienen n, so lange wird sich das Gesetz,

aller Wahrscheinlichkeit nach, vergebens bemühen, ihr ein Ende zu machen. Die übertriebenen städtischen Zölle sind ohne Zweifel die wirksamste Ursache der Vertheuerung des Weines, denn sie betragen in manchen Fällen nicht viel weniger als 160 pCt. des Werthes. Außerdem frägt aber auch die zu schwere Grundsteuer zu jenem Ergebnisse bei. Die Weinberge sind in Frankreich durchweg in die erste Klasse des Tarifs der Grundsteuer von urbarem Boden geworfen, eine Maßregel, über welche die südlichen Departements sest langer Zeit und mit großem Rechte die bitterste Beschwerde führen. Eine weitere Wir= kung jener hohen und gleichmäßigen Besteuerung alles Weinlandes ist gewesen, daß der Weinbau auf vielen Grundstücken aufgegeben ist, welche keine reiche, sondern nur eine Aerndte von guter Beschaffenheit gaben, denn die Qualität wird in vielen Fällen nicht theuer genug bezahlt, um dem Weinbauer, welcher eine schwere Grundsteuer entrichten muß, die Quantität zu erfetzen. Der Nachtheil, der hieraus für die allgemeine Bodenkultur entsteht, ergiebt sich von selbst, denn es ist eine bekannte Sache, daß gewisse Arten des sandigen oder steinigen Bodens noth— wendigerweise ganz unbebaut bleiben müssen, wenn sie nicht zum Weinbau benutzt werden. So kommt es denn, daß heutiges Tages in dem Süden und in dem Westen Frankreichs große Strecken guten Weinlandes brach liegen, während der Weinstock sich auf der anderen Seite in fette Niedrungen eingedrängt hat, die früher den Feldfrüch— ten angehörten, und in denen die Reben ein weniger als mittelmäßi⸗ ges Erzeugniß liefern. Alle diese Uebelstände sind landkundig, und gleichwohl hat noch Niemand ernstlich daran gedacht, die in dem Steuerwesen liegende Quelle derselben abzugraben, denn das Ein— nahme⸗Budget ist die Bundeslade, an die kein Mensch zu rühren wagt, und an deren Unantastbarkeit schon oft die wichtigsten In teressen des Staats und des Volkes gescheitert sind. .

Die Verwerfung des Antrags des Herrn Monnier de la Sizé⸗ ranne auf Herabsetzung der Zahl von Mitgliedern, welche zur Bil⸗ dung einer berathungs⸗ und beschlußfähigen Kammer- Versammlung erforderlich ist, steht im Interesse des raschen Geschäftsganges und der positiven Leistungen der Kammer zu bedauern. Man weiß, wie oft die Jammer ihre kostbarsten Stunden verliert, weil keine voll⸗ zählige Versammlung zu Stande kommen will. Indem Herr Monnier de la Sizéranne beantragte, die zur gültigen Berathung und Be⸗ schlußnahme nothwendige Zahl von 230 auf 100 Kammer-Mitglieder herabzusetzen, drückte er nur eine von aller Welt gefühlte und in der Natur der Verhältnisse liegende Nothwendigkeit aus. Sein Vorschlag konnte sich überdies auf das Beispiel des britischen Parlamentes stützen, in welchem eine noch weit geringere Anzahl von Mitgliedern einvollzähli⸗ ges Haus bildet, ohne daß, wie uns dünkt, die britische Gesetzgebung deshalb in weniger guten Händen wäre, als, die französische— Diese verschiedenen Gründe würden auch gewiß hingereicht ha⸗ ben, die Kammer zur Annahme der ihr vorgeschlagenen Ver— änderung ihres Reglements zu bestimmen, wenn sich dieselbe nicht an einem Verfassungsbedenken gestoßen hätte. Der Art. 16 der Charte von 1830 sagt nämlich: „Loute loi doit Etre discutée et votée lihrement par la majoritè de chacune des deus chambres“, Worte, die man von der absoluten Majorität verstehen zu müssen glaubt, wonach denn die Annahme des Antrags des Herrn Monnier de a Sizéranne eine Verletzung der Verfassung gewesen sein würde. Nun sindet es sich aber, daß die Pairs-Kammer von Anfang an nicht die Mehrzahl, sondern ein Drittheil ihrer Mitglieder als hinreichend zu einer vollzähligen Versammlung anerkennt, und daß sie die meisten ihrer Beschlußnahmen in Anwesenheit von weniger als der Hälfte ihrer Mitglieder gefaßt hat. Sind demnach nun alle diese Beschluß⸗ nahmen der edlen Kammer verfassungswidrig, und also die seit 1830 angenommenen Gesetze ohne Ausnahme ungültig? Niemand in der Deputirten⸗ Kammer wird dies behaupten wollen. Um aber, die Gültigkeit aller jener Gesetze zu retten, muß man nothwendigerweise annehmen, daß Art. 16 der Charte nur von der relativen Mehrheit, d. h. von der Mehrheit der jeweils anwesenden Mitglieder spricht, wonach er denn kein Hinderniß der Annahme des Antrags war, um welchen es sich hier handelt.

Grossbritanien und Irland.

unterhaus. Sitzung vom 27. März. Das Haus ver— sammelte sich heute auf kurze Zeit, und Lord Sandon stellte bald nach Eröffnung der Sitzung an Lord Ashley die Frage, was er am nächsten Freitage im Bezug auf die Fabrilbill der Regierung zu thun gedenke. Der Minister des Innern hat bekanntlich bis dahin die wei sere Diskussion darüber vertagt. Lord A shley— erklärte, dem An⸗ trage der Regierung am Freitage sich nicht widersetzen zu wollen; er glaube, daß dieselbe alsdann eine neue Bill einbringen, und die weitere Debatte darüber nach Ostern so bald wie möglich veran lassen werde. . . .

Sir James Graham zeigte hierauf in der That an, daß er am Freitage die Wiederaufnahme der Comité⸗ Verhandlungen über die Fabrikbill guf 6 Monate auszusetzen beantragen werde, was so viel heißt, daß die Regierung die Fabrikbill in ihrer jetzigen Gestalt gänzlich zu Boden fallen lasse. Wenn das Haus diesem Antrage beipflichte, so werde er sofort eine neue, Bill einbringen, deren erste Lesung er sofort beantragen, die zweite Lesung oder die Haupt⸗ Debatte darüber aber bis nach Ostern aufschieben wolle.

Sir Robert Peel verbesserte noch einen Ausdruck, dessen er sich in seiner letzten Rede über die Fabrik-Bill bedient hatte. Nach den Zeitungsberichten soll er gesagt haben, er betrachte die Bill „nicht als eine Partei⸗Maßregel“ (barty mensure), nunmehr erklärt der Premier⸗-Minister, daß er keinesweges diese Worte gesprochen, son⸗ dern gesagt habe, „die Bill sei keine Departements -Maßregel“ (de- arlnental measure). (Gelächter. Sir R. Peel sprach damit aus, was Alle schon wissen, daß nämlich die schwebende Frage nicht mehr eine sogenannte offene Frage ist, welche die Anhänger des Ministe⸗ riums öpponiren können, ohne ihre Partei zu verlassen.

Nach Erledigung einiger anderen Geschäfte vertagte sich das Haus.

London, 28. März. Das Schauspiel, welches in diesen Tagen die Verhandlungen des Parlaments über die Fabrik-Bill darboten, ist für die Kenntniß des eigenthümlichen Charakters der Parteien in England von Wichtigkeit. Lord Ashley's Motion hat unter ihnen eine „unauflögslsche Verwirrung“ angerichtet, der eine allgemeine Auf⸗ regung gefolgt ist, wie man sie in England selten so plötzlich ein⸗ treten sieht. Man hat die Ursache derselben aber gerade in dem un⸗ verhofften plötzlichen Hervortreten des Ashleyschen Vorschlages zu suchen. Im Allgemeinen werden alle Aenderungen in den sozialen und politischen Verhältnissen Englands auf dem Wege der Agi⸗ tation durchgesetzt, aber die RNesultate dieser Agitation koin⸗ men nicht plötzlich, nicht unverhofft zum Vorschein; man sieht den Funken von seinem ersten Entstehen an allmälig zur Flamme werden, welche ruhig und sicher sich ausdehnt, vor Aller Augen über das ganze Land verbreitet und die Männer, welche die Geschicke des Lan⸗ des leiten, von ihrem Herannahen gleichsam unterrichtet. Diesesmal hat kein Zeichen den kommenden Sturm angekündigt; Lord Ashley's Antrag kam unverhofft, der Geist, des Volks bemächtigte sich der Frage ohne weitere Vorbereitung, und diese plötzliche Bewegung verwirrte alle Klassen der Nation, störte für den Augenblick alle Disziplin in den Reihen der Parteien. Die stärksten Geister des Unterhauses haben Mühe, sich von der Ueber

umeln und ihre Unruhe über das gestellte Problem „Dies Ereigniß“, sagt die Times über das erste lages Lord Ashley's, hat sich mitten unter uns daß es unmöglich ist, mit einemmale die ganze merfassen. Wir fürchten uns, zu sagen, ja wir hin es uns noch am Ende führen wird. Andere rvorstechender sein; Schlachten, Revolten, Dynastieen neue Budgets und andere große Begebenheiten Geistes für den Augenblick mit einer Art tyran⸗ er Theilnahme, welche den Philosophen mit dem leiche Reihe stellt, aber die Niederlage der Mi⸗ ist nicht eine Sache,

raschung zu sar zu verbergen.

Votum des Vorsch so plötzlich zugetragen, Wichtigkeit desselben zi fürchten, zu denken, Ereignisse können he und Ministerwechsel,

bemächtigen sich des

nischer Erzwingung d skrämer in g as Amendement Lord Ashley's henden Meinungsstreit herbeiführt. Humanität.

nister über d welche blos einen vorüberge ein moralischer Sieg, ein Sieg der sammeln, um ihn wohl zu verstehen. das innere Ohr zu hören anfängt und das ten, dann überrascht uns das Licht, und wir gewa kaum daran noch wenige Stunden vorher glauben konnten, dieser engherzigen Kammer die Legislatur des größ Welt die größte Maßregel zu Gunsten der Armuth, der Schwachheit und der Arbeit votirt hat.“ So drückte sich das klassen und der industriellen Industrie in England aus, das sich in dieser Frage entschieden auf die Seite der Opposition gestellt hat. Times hat anfangs geschwankt, welcher Seite sie sich zuwenden soll; beschlossen, anzuschließen. scharfe Kritiken mit bitteren Anspielungen auf Lord Brougham, den Unterstützer der „Sir James hatte seine vierte Rede“, heißt es, „über die streitige Klausel der Faktorei-Bill zu halten; kein Wun⸗ der, daß er nach einer neuen Ausstafsirung suchte; so kam er auf Das Haus gerieth in Aufregung; Mitglied nach Mit⸗ glied sprang auf; natürlich! keiner will die Wahl-Verwandtschaft wohlbekannten erinnert an bewaffnete Volkshaufen, geplünderte Schlösser, abgeschlagene

Man muß sich Wenn Alles ruhig ist, wenn as innere Auge zu betrach⸗ hren, obschon wir

ten Reiches dieser

Organ der Handels⸗

Volksstimme

ministeriellen Ansichten.

Jack Cade.

Jack Cade-System von Gesetzgebung?““ Etwa die Einfüh— rung willkürlicher Vorschriften in Verhältnissen, die man besser ihrem natürlichen Gang überließe, wie „daß künftig Sieben Sechserbrodte in England für einen Groschen verkauft werden sollen und die drei⸗ reisige Kanne zehn Reife halten muß?“ rich VI., zweiter Theil, Akt 4, Scene 2.) dieser Sorte so etwas Seltenes in unseren Tagen? Vorschriften seine Autoritäten ein guter Theil Jack Cade'scher Legislation heute für Weisheit .— Wenn Alles recht schlimm geworden ist, darf man hoffen, Man lese nur Brougham's Rede Der Sturm hat sich etwas gelegt; Sir James Graham gewinnt einige Aussicht, seine Stelle mit Würde behaupten zu können, das Kabinet mag sich halten, Frauen und Kinder in den Fabrikwerkstätten werden für immer zwölf Stunden im Tage arbei⸗ ten müssen und das Alles verdankt England seinem Henry, Lord Brougham.“

(Shakespeare, König Hein⸗ Ist denn Gesetzgebung Giebt es nicht

nachschlägt,

es besser wird. So auch jetzt.

den Lords.

Die Verlegenheiten, welche der Re⸗ glücklichem Antrage für eine Zehn-Stunden⸗ Beide Theile Die Regierung, weil sie glaubt, daß eine Beschränkung der Arbeit selbst auf 11 Stunden nicht in t treten kann, ohne von den übelsten Folgen begleitet zu sein; l er gewissermaßen ein Gelübde gethan hat, nicht eher zu ruhen, bis er seinen Zweck erreicht; es ist ihm unmöglich, einen Vergleich anzunehmen, den er nicht halten kann. demnach der Regierung nichts übrig, als ihre Maßregel gänzlich zu rückzuziehen, wenn das Haus der Gemeinen damit einverstanden ist, ersprechen, fallen zu lassen, sofort eine neue Bill einzubringen, in welchem Falle Lord Ashley allerdings wie— der nicht ermangeln wird, zu versuchen, wie er durch die Einführung einer Klausel, welche seinen Vorschlag enthält, der Regierung eine Niederlage bereiten kann. j

Die Diskussion am letzten Abend war im Unterhause ungewöhnlich stürmisch, da Sir James Graham unvorsichtigerweise in seiner Rede sich des dem Wochenblatte Examiner eutlehnten Ausdrucks bediente, daß ein solcher Vorschlag, wie der Lord Ashley's, „eine Probe von Jack Cade's Gesetzgebung“ wäre. Der Minister zeigte nämlich bei der Bekämpfung des Amendements, daß dasselbe, zum Gesetz erhoben, nothwendig den Arbeitslohn so weit herunterbringen müßte, daß ge⸗ setzllche Bestimmungen am Ende auch noch für den Arbeitslohn nöthig würden. „Das ist aber der Anfang der Jack Cadeschen Gesetzgebung, fügte er hinzu, „und Ihr könnt ja sogleich mittelst eines Gesetzes ein- für allemal das Minimum des Arbeitslo Leser Shakespeare's (Heinrich Vl.) werden die Anspielung verstehen, welche auf jenen revolutionairen Geist sich bezieh durch volksthümliche Mittel zu Inglis indeß nahmen die Aeußerung war in ungewöhnlicher Aufregung.

Um einige Abwechselung in die Unt gen, wie es von den Theatern heißt, Palmerston am Donnerstage seinen schon lange drohend, angekündig⸗ ten Antrag über die Durchsuchungs⸗-R oder richtiger gesagt, gen das französische Bündn

X London, 26. März. gierung aus Lord Ashley's Bill entstehen, werden immer größer, austatt geringer. haben einen Vergleich zurückg

Lord Ashley, wei

oder sie wenigstens mit dem

hns bestimmen

t, der die Volksleiden heilen vorgiebt. Lord Ashley und Sir sehr übel auf, und das Haus erhaltung der Woche zu brin⸗ will ich anführen, daß Lord

echts Verträge einbringen wird, feindliche Operationen ge⸗ mit England, aufzunehmen. licherweise erschöpft die Session in Frankreich die Energie der dor⸗ tigen Opposition fo bald, daß weder das Durchsuchungs Recht noch die Geister vor dem nächsten Dezember wieder Lord Palmerston schreibt Alles, was sich jetzt in Europa den Wünschen Englands zuwider ereignet hat oder ereignen dung mit Frankreich zu und behauptet Lord Aberdeen habe Frankreich die großen Prinzipien, welche England in Verbindung mit seinen anderen Alliirten in Europa aufrecht erhält, zum Opfer gebracht.

Es kann keinen größeren Irrthum geben, als dies; die Bezie⸗ hungen Englands zu allen konservativen Staaten des Kontinents be⸗ ruhen auf denselben Prinzipien und gehen aus denselben Gesinnungen hervor. Am Rhein und in den Fragen um Belgien hat England unab— lässig und streng die Conventionen aufrecht erhalten, durch welche die Angelegenheiten der Niederlande geordnet werden; in Italien will Eng- land eben so gern die Gefahren, welche jetzt jene Halbinsel bedrohen, durch das Uebergewicht der konservativen Prinzipien Oesterreichs beseitigt sehen; in Spanien würde es einem Verg Freundschast zwischen der herrschenden Linie und der Familie des Don Carlos herstellte, seine volle Unterstützung angedeihen lassen. demselben Grunde gewährt nun die britische Regierung möglichen Beistand der konservativen Verwaltun r irgend einer schwachen Vorliebe für ihre Politi (im Gegentheil, es giebt hier manche übermüthige Beleidigung, manche Zweidentigkeit zu tadeln), sondern weil sie der Ueberzeugung ist, daß, wenn dies Kabinet fällt, das folgende wahrscheinlich aus Männern

seinen Antrag,

sonst irgend Etwas beleben wird.

mag, der gegenwärtigen Verbin mit merkwürdiger Kühnheit,

eiche, welcher Frieden und

n Frankreich als französt

zusammengesetzt sein wird, die, unfähig, die Leidenschaften ber fran⸗ zösischen Nation zu lenken, fähig sein dürften, die Ruhe Europas ih⸗ nen zum Opfer zu bringen.

niederlande.

Aus dem Haag, 27. März. Die Blätter unseres Landes sind voll von Handlungen des Patriotismus und des guten Willens der Einwohner, um dem Vaterlande zu Hülfe zu kommen. Die Gesellschasten, die Eorporationen, die Verwaltungen, die Rentiers, die Kapitalisten machen es sich zur Pflicht, ihre Gabe auf den Altar des Vaterlandes niederzulegen. Einen Augenblick glaubte man, die Regierung müsse die Hoffnung auf das Gelingen der Anleihe auf⸗ geben; gegenwärtig ist es wahrscheinlich, daß sie, trotz der aufrühre⸗ rischen Kunstgriffe einiger Organe der Opposition à tout pris, bei⸗ nahe gedeckk werden wird. Wir erfahren sogar, daß die unerhörten Anstrengungen der Separatssten in Limburg den guten Willen der gutgesinnten Einwohner nicht haben unterdrücken können, und daß die Summe, welche das Herzogthum für die An⸗ leihe darbringen wird, alle Erwartungen übersteigt. Nach den hier eingegangenen Nachrichten bemühen sich die Separatisten auf alle nur mögliche Weise die Einwohner von der Theilnahme an der Anleihe abzuhalten. Die ganze von den Separatisten eingenom⸗ mene Line hat sich mehr oder weniger von ihnen dazu verführen lassen, weder zu den freiwilligen Geschenken noch zu der Anleihe bei⸗ zutragen; aber diejenigen, welche sich nicht haben täuschen lassen, sind auf die Absichten der Regierung eingegangen. Man kann sogar be⸗ haupten, daß eine gute Anzahl der Einwohner des Herzogthums aus Irrthum oder aus Furcht und in Folge der Abmahnungen der feindlich Gesinnten nicht für die Anleihe unterzeichnet hat. Dies muß man we⸗ nigstens aus den Berichten schließen, die hier über den Zustand des Herzogthums Limburg eingehen.

Wenn die Anleihe nicht das Minimum (127 Millionen Gulden) erreicht, so wird zu ihrer Vervollständigung die Steuer in Anwendung kommen, und dann werden diejenigen, die weder an der Anleihe, noch an den freiwilligen Geschenken Theil genommen, sich die daraus ent⸗ springenden Unannehmlichkeiten selbst zuzuschreiben haben. Die Phi⸗ lanthropen des Landes gehen so weit, daß sie wünschen, die Steuer möchte auf diejenigen Reichen angewendet werden, die durch ihre schlechten Rathschlage und ihren bösen Willen das Gelingen dieser großen Finanz-Maßregel verhindert haben. Die Organe der Presse aller Farben haben mit sehr wenigen Ausnahmen die Anleihe und die freiwilligen Gaben als das einzige Mittel, der Steuer zu ent⸗ gehen, empfohlen. Die, welche im entgegengesetzten Sinne handel⸗ fen, haben dadurch eine ungeheure Verantwortlichkeit auf sich geladen, wofür die Bevölkerung sie vielleicht später einmal zur Rechenschaft ziehen dürfte.

21 Die holländische Marine zählte am Schlusse des vergangenen Jahres:

2Kriegsschiffe von 81 Kanonen. 2 Kriegsschiffe von 20 Kanonen. 8 1

5 n 74 ö 11 . . J 2 1 ) 60 1 1 * ) 16 9 1 n „54 10 J » 14

11 ö K J n 47 3 6. 32 * 2 3 * 8 1 9 * „28 1 5 2 . 5 1 1 J * 26 ö 1 4 J 2 ) 22 *

Zusammen 72 Kriegsschiffe mit 2087 Kanonen. Außerdem gehörten noch zur Marine: 1 Uebungsschiff, Kriegs ⸗Dampfböte, 1 Transportschiffe, 10 Kanonenböte, 1Bombardier⸗Schaluppe, 35 grand modèle, 30 petit modèle, . . 2 13 Das Marine-Corps besteht aus 1 Admiral, 2 Vice-Admir 3 Contre-Admiralen, 21 Schiffs⸗Capitains, 31 ae fr,, 272 Lieutenants und 66 Fähnrichen. . Um die Verbindungen mit den Kolonien zu erleichtern und zu beschleunigen, beabsichtigt die Regierung, einen Dampfbootdienst ein⸗ zurichten, der mit den englischen Dampfböten, welche gegenwärtig im Mittelmeere die Verbindung mit Indien unterhält, forrespondiren soll. Auf diese Weise würde die Fahrt nach Java nur 40 15 Tage währen.

Cel gien

NRepräsentanten⸗Kammer. Sitzung vom 29. März. Heute wurde endlich die allgemeine Debatte über den Gesetz⸗Entwurf in Betreff der Prüfungs-Juries geschlossen und morgen soll zur Diskus⸗ sion der einzelnen Artikel und der dazu vorgeschlagenen Amendements ge⸗ schritten werden. Die heutige Debatte sollte durch Herrn de Theur eröffnet werden, derselbe hatte sich aber krank melden lassen. Es erhielt daher Herr de la Coste das Wort, der den Bericht der Central-Section verfaßt that, dessen wesentlicher Inhalt bereits mit⸗ getheilt ist, und auf dessen Rechtfertigung die jetzige Rede des Bericht⸗ erstatters natürlich vorzugsweise gerichtet war. Der Redner sucht nachzuweisen, daß der Gesetz- Entwurf des Ministeriums die Prärogativen der Regierung eher vermindere, als vermehre. Die Regierung habe zur Zeit Dreiviertel Einfluß, während sie dem Entwurf zufolge nur ein Fünftel haben würde. Auch würde der Umstand, daß die Mitglieder der Juries nothwendig wechseln müßten, die Königliche Prärogative beschränken. Dieses zugegeben, müsse er jedoch die Einreben, die man gegen den Entwurf der Cen⸗ tral-Sectlon erhebe, für nichtig erklären. Es sei nicht wahr, daß die Kammern nur politische Wahlen treffen könnten; er behaupte vielmehr, daß gerade die Minister vermöge ihrer Stellung in diesen Fehler ver⸗ fallen müßten. Er stimme deshalb für die Intervention der Kam- mern. Herr Delhoungne erklärte, daß er den Ministern mißtraue und trotz Allem, was man zu Gunsten ihres Gesetz⸗ Entwurfs sage, an ihre Aufrichtigkeit nicht glauben könne. Es sei zu bedauern, daß man die Angelegenheit zu einer Parteifrage gestaltet habe, weil die materiellen Interessen bei dieser Sachlage leiden müßten.

Brüssel, 29. März. Man fängt an zu glauben, 6 das Ministerium, da es mit Gewißheit die Verwerfung seines Gesetz⸗ Entwurfs über die Prüfungs-Juries in der . Gestalt desselben vorhersehe, sich bereits entschlossen habe, der ajorität nachzugeben und sich einem Vergleich zu unterwerfen. Herr Cogels, der bekannt⸗ lich den Vorschlag gemacht, daß die Kammer nur provisorisch auf vier Jahre eine neue Anordnung hinsichtlich der Prü r . möge, unter welchem Provisorium stillschweigend der Vorschlag der Central⸗-Section verstanden ist, da vorausgesetzt wird, daß dieser die Majorität erhalten werde, scheint zum Vermittler der, e e. zu sein Die Blätter aller politischen Nüancen lassen eine solche dung der Sache erwarten. So sagt die Independance: „Die große An⸗

gelegenheit wird wahrscheinlich mit einem Amendement . bd'Huart oder irgend eines anderen Mitgliedes der Kammer en.

Das Amendement wird Niemanden zufröedenstellen, aber die 3