1844 / 100 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

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gekanntmachungen.

. 6 . le , nalisirte, beim Königl. Land und Stadt getkcht zu Stent zulehst angessellt gene ene Iustif Rom. isarins Earl Stto Béöuneß, rechtskräftig wegen ünterschlagung öffentlicher Urkunden und damit verübter Betrügerelen, Unlerschlagung anvertrauter Gelder und Aftendiebstahls mit Amtsentsetzung, Verlust der Natio⸗ nal - Kofaide und 10jähriger Zuchthausstrafe, so wie einer Geldstrafe, welcher 5 jährige Zuchthausstrafe lub⸗= ünirt it, verurtheilt, ist zur Verbüßung dieser Frei= keitestrafe am Iten d. M. von hier nach Sonnenburg abgeführt. Er hat Gelegenheit gefunden, mit Zurück jassung von Mantel und Hut, in Küstrin gestein nach Uhr Nachmittags zu entweichen. Da an der Wieder= erlangung dieses gefährlichen Verbrechers viel gelegen is, so ergeht an sämmtliche Justiz- und Polizei⸗Behör— den des In- und Auslandes das Ersuchen, den 2c. Bo u- neß, wo er sich betreten läßt, zu verhaften und ge- schlosen und unter sicherer Bedeckung in die Straf- Anstalt zu Sonnenburg einzuliefern.

Für die prompte Erstattung der desfallsigen Kosten werden wir Sorge tragen.

Berlin, den 6. April 1844.

Königl. Kammergerichts-Inquisitoriat. Sigunglement.

1) Familien Name: Bouneß, 2) Vorname: Carl Otto, 3) Geburtsort: Berlin, 4) Aufenthaltsort: Stettin, 5) Religion: evangelisch, 6) Geburtstag: 15. September 1810, 7) Größe: 5 Fuß 4 Zoll 2 Strich, s) Haare: blond, 9) Stirn: bedeckt, 10) Augenbrau⸗ nen: blond, 11) Augen: blau, 12) Nase und 13) Mund: proportionirt, 14) Bart: blond, schwach, 15) Zähne: unvollständig, zeigt sie beim Sprechen, 16) Kinn: spitz, 17) Gesichtsbildung: länglich, sehr mager, 18) Gesichtsfarbe: bleich, 19) Gestalt: schwächlich und hager, 20) Sprache: deutsch und wenig französisch, 21) Besondere Kennzeichen: gewandt, sehr gesprächig, von einschmeichelndem Wesen, sehr kurzsichtig, seine Haltung ist nach vorn gebeugt.

75 Bekanntmachung.

Das in Vorpommern im Demminschen Kreise bele— gene, dem minorennen Heinrich Schroeder zugehörige und Vol. 4. fol. 70. des Hypothekenbuchs des Königl. Ober-Landesgerichts zu Stettin verzeichnete Vorwerk Pensin, nebst den damit verbundenen, unter unserer Jurisdiction stehenden Realitäten zu Pensin, nämlich dem vollständigen erblichen Nutzungsrechte von dem Hospitalackeihefe Nr. 14, einer Parzelle des Kaschscheu Bauerhofes Nr. 3, nebst Gärten und Wiese, so wie dem Doifstraßenplatze Nr. 9, gerichtlich abgeschätzt auf 77.004 Thtr. 26 Sgr. 8 Pf. Courant, soll im Wege freiwilliger Subhastation verkauft werden, und haben wir im Auftrage des gedachten Königl. Ober -Landes— gerichts den Licitations-Termin auf

den 25. April er., Vormittags 11 Uhr, vor dem Herrn Ober Landesgerichts⸗-Assessor Teßmar in unserem hiesigen Geschäfts⸗Lokale angesetzt.

Die Verkaufs⸗Bedingungen nebst der Taxatious-Ver—= handlung konnen in der Registratur des Königl. Ober⸗ Landesgerichts und des unterzeichneten Gerichts, so wie auf dem Hofe zu Pensin, eingesehen werden.

Demmin, den 12. Januar 1844.

Königl. Land- und Stadtgericht.

21051 Subhastations - Patent.

Der in der Dammvorstadt am Roßmarkte gelegene, Vol. IV. Nr. 13. und 14. des Höpothekenbuchs ver—= zeichnete, zum Nachlaß des Eigenlhümer Schwarz ge— hörige Gasthof zu den sieben Schwaben, welcher zu Folge der nebst dem Hopothekenscheine in der Registra— tur einzusehenden Tare auf 9195 Thlr. 3 Sgr. 11 Pf. abgeschätzt worden, soll

am 22. Juni 1844, Vorm. 10 Uhr, subhastirt werden.

Frankfurt a. d. O., den 30. Novbr. 1843.

(L. S.) Königl. preuß. Land- und Stadtgtricht.

1412 Ediktal⸗ Citation. Land- und Stadtgericht zu Brandenburg, den 19. März 1844.

Der Schaifrichter Ferdinand Hamberger, wird zur Beantwortung der von seiner Ehefrau, Friederike ge— borenen Jacob, wegen böslicher Verlassung wider ihn angestellten Ehescheidungsflage zu dem auf

den 17. Juli e., Vorm. 11 Uhr,

vor dem Deputirten Herrn Land- und Stadtgerichts— Rath Seckt an hiesiger Gerichtsstelle anstehenden Termine unter der Warnung hierdurch vorgeladen, daß er bei seinem Ausbleiben der in der Klage angeführten Thatsachen in (ontumaciam für geständig erachtet und demnach die Ehe getrennt und er für den allein schul— digen Theil erklärt werden würde.

443

Der in der Stadt Tilsit verstorbene Tischlermeister Johann Michael Hasebalg hat in seinem unterm 17. März 1802 errichteten Testamente die Kinder seines in Naugardt in P-oAaedm mem verstorbenen Halbbruders, Jo— hann Heinrich Hasebalg, als:

a) dessen Sohn Friedrich Samuel Hasebalg,

b) dessen Tochter Elisabeth Hasebalg, verehelicht an

den Kontrolleur Kempff in Peisern bei Posen

k Erben seines Nachlasses eingesetzt, und zugleich darin estimmt, daß wenn diese vor ihm mit Tode abgegan⸗ * sein sollten, deren Erben an ihre Stelle treten sollen.

a nun vorgedachte Personen bis jetzt nicht haben er mittelt werden können? so werden sie resp. ihre Eiben

slermit öffentlich von der ihnen zugefallenen Erbschaft

enachrichtigt, und zugleich e, . diese im Be⸗ . . von uns in Empfang zu nehmen,

en derselben je i⸗ k jedoch nur erst nach erfolgter Legi Tilse, den 42. Mätz 1844. Königl. preuß. Land- und Stadtgericht.

amm,

o rn Vaierländische Feuer-Versiche⸗ rungs . Gesellschast in Elberfeld.

Gegründet im Jahre 1823.

Das Protokoll der . Genera. P den Jahres Bericht und ke ir n n betrifft

nuar 1841 folgender:

Allgemeiner

Der Geschäftsstand der Gesellschaft war am 1. Ja⸗ hlr. Sgr. 1, 000, 9000

Kapital der Gewährleistung S0 064 127

Gewinn⸗Reserve

Reserve an bereits eingezahlten Prä- mien, einschließlich Thlr. 32, 600 gegen Brandschaden

Die Brandschaden des Jahres 1843

betrugen

Laufendes Versicherungs-Kapital

(ult. 1842: Thlr. 113,752, 928) 129, 328, 67

Die Gesellschaft gewährt nach 8. 11. ihrer Bedingun gen den Hypothekar⸗Forderungen Schutz. Das Statut der Gesellschaft, deren Bedingungen, die Jahres- Ab- schlüsse, überhaupt Alles, was Verfassung und Ge— schäftsführung betrifft und Interesse für ein verehrliches publikum haben könnte, liegt bei dem unterzeichneten Heneral-Agenten, Krausen- Straße Nr. 37, zur Einsicht offen, auch wird derselbe, so wie die Agenten seiner General- Agentur:

Herr Louis Wolff, Spandauer⸗Straße Nr. 13,

F. W. Uhlmann, Mühlendamm Nr. 21,

J. L. Blanebois, Neue Grün⸗Straße Nr. 13,

George Louis, Neu⸗-Kölln a. W. Nr. 14,

W. Weber, Krausen⸗Straße Nr. 47,

J. Liebmann, Königs Straße Nr. 6,

W. Keferstein, alte Schönhauser⸗Str. Nr. 20.

„» Kämmerer Lutze in Charlottenburg,

bereitwillig jede zulässige Erleichterung bei Versicherungs⸗ Einleitungen gewähren.

Die auswärtigen Haupt- und Hülfs-Agenten meines Geschäfts-Ressorts werden den obigen Jahres -Abschluß in den dazu geeigneten Blättern ebenfalls zur öffentli⸗ chen Kenntniß bringen.

Berlin, den 6. April 1844. Der General Agent für die G. A. Berlin Ziegler.

238, 283 132940 15

349 We Schiff- zampf H l .

Dam fahrt wischen

BREMEN u. AMS I ERDAM

. Gülle t o. Ahbgangs- Tage:

Von Bremen, den 3., 13., 23. eines jeden Mis. 2 mier dam n S8 18, 28. * ö . Nähere Nachricht ertheilen

in Bremen Herr Ed. Ichon. in Amsterdam Herr Blikmann C Co.

357 p]

* . Berlin⸗Stralsunder Eisenbahn.

Beim Erlaß meiner Anzeige vom 31. März é. fehlte es zu einer besonderen Entwickelung der Gründe an Zeit, daher sei es erlaubt, dieselben jetzt näher dahin auseinander zu setzen. Der von sieben Herren in Stral— sund ohne offiziellen Charakter gestiftete Verein zur Er⸗ langung einer Eisenbahn von Berlin nach ihrer Vater=

stadt hat die Zeichnung zu diesem Unternehmen zweien Handlungshänsern kommittirt, welche nur ihre Geschäfts⸗= freunde zut Betheiligung aufgefordert, beziehungsweise zugelassen, hierdurch aber die Frage angeregt haben, mit welchem Rechte denn überhaupt einige Privatper⸗ sonen die ganze übrige Welt von der Theilnahme an einem solchen Unternehmen auszuschließen befugt sind? Die Kunst, Eisenbahnen zu bauen, ist nicht von dem so genannten Stralsunder Verein erfunden, daher ge⸗ bührt ihm auch von der Idee, sich mit der Residenz

durch eine Eisenbahn zu verbinden, nicht, wie dem

Schriftsteller von seinem Werke, eine ausschließende Dis- position oder Benutzung, sondern diese gebührt allein Demjenigen, ohne dessen Mitwirkung das Unternehmen unmöglich ist, das heißt dem Staate, welcher wieder aus der Allheit seiner Mitglieder besteht; weswegen denn auch alle, welche sich für die Sache interessiren wollten, zu rufen waren; dieses aber ist versäumt, so aber das Interesse der Gesammtheit zum Vortheile einiger We— nigen benutzt. Damit nun diese sich selbst privilegiren wollenden Personen nicht um deswillen, weil ihnen Nie⸗ mand die Konzession streitig macht, dieselbe wirklich al= lein ausbeuten, so ist eine thätige Opposition, das heißt: eine anderweitige Gesellschaft nöthig, welche sich, zu— nächst um Mitbetheiligung an dem Unternehmen be— wirbt, je nach den Umständen indessen auch sich dem— selben allein zu unterziehen bereit erklärt. Zu dieser Gesellschafst ist bei den Herren J. Gebert C Co. hierselbst eine Actienzeichnung veranlaßt worden, deren Ansprüche auf Konzession oder auf Berücksichtigung von Seiten des Staats genau dieselben sind, wie die bei den Herren Anhalt C Wagner und Conrad Klemme versuchte. Die zuletzt gedachte ist bekannt— lich geschlossen, die zuerst erwähnte dagegen wird es werden, sobald ein solcher Zeitraum verflossen sein wird, daß ein Jeder von derselben Kenntniß hat nehmen können.

Berlin, den 6. April 1844. Dr. Kahle.

11411 Editktal-⸗Citation.

Von dem unterzeichneten Fürstenthumsgericht wird der Franz Kolodziey, welcher im Jahre 1776 den 29. Januar zu Nicolai in Ober- Schlesien geboren, im Jahre 1794 als preußischer Soldat bei dem Regiment von Ploetz in Warschau gestanden und seit jener Zeit keine Nachricht von sich gegeben hat, hierdurch vorge⸗ laden, sich persönlich, oder schriftlich spätestens in dem auf den 8. Februar 1845, Vormittags 11 Uhr, vor dem Königlichen Ober-Landesgerichts-Assessor Herrn Gaertner e er anberaumten Termine zu melden, die Identität seiner Person nachzuweisen, widrigenfalls er für todt erklärt und sein zurückgelassenes, in unserem Depositorio befindliches Vermögen dessen sich legitimi= renden Erben ausgeantwortet werden wird.

Gleichzeitig werden die unbekannten Erben und Erb- nehmer des Franz Kolodziey zu diesem Termine mit der Aufforderung vorgeladen, in demselben ihr Erbrecht nachzuweisen, widrigenfalls der Nachlaß denjenigen Erben, die sich bisher gemeldet, nach vorgängiger Legi—= timation verabfolgt werden wird.

Pleß, den 42. März 1844.

Herzoglich Anhalt - Cöthen⸗Plesser Fürstenthumsgericht.

Anzeiger. Literarische Anzeigen. 438

Bei F. Dümmler, Linden 19, ist eben erschienen:

Bemerkungen über das offene Schreiben eines sächsischen Anwaltes an den Königl. preuß. Justiz- Minister Mühler, in Bezug auf dessen Ministerial⸗ Reskript vom 6. Februar 1844, den ausgeschrie⸗ benen Mainzer Advokaten-Verein betreffend. geh. 75 Sgr.

Kamptz, v., Zusammenstellung der drei Entwürfe des preuß. Strafgesetzbuches. gr. 4. 1 Thlr. 20 Sgr.

Vortheilhaftes Anerbieten 3931 für die Besitzer früherer Auflagen des ö

Conversations Lexikons.

In allen Buchlianũsungen, in Berlin in der 1 2 19 Gropiusschen Buch- u. J Kunsthandlung. Kani. Hasta,

Laden No. 12, ist eine aus fũᷣlirliche Ankündigung Verlagshandlung des

zu sinden, in welcher die A. BTO klaus

2 . ö . Conversations-Lexikons,

F. 2 21 ö . . 8 in Leipzig, sich erbietet, frii El Au f

lagen däarses VWerks gegen die erat nen er-

scheinende neunte verbesserte und selir vermehrte Auflage umzutauschen. Es werden dahlier die Be— sitzer früherer Auflagen des Conversa-— tions-Lexik ons auf dieses Anerbieten, welchies nur für eine kurze Zeit in Kraft bleibt, aufmerk- San gemachit.

14301 N 894 ö .

In der Voßschen Buchhandlung (Char—⸗ lottenstr. 25, Ecke der Dorotheenstt.) ist erschie nen und in allen Buchhandlungen zu haben:

Theophil König, Schul—

Atlas über alle Theile der Erde. 21 Karten broschirt. Preis 20 Sgr.

Wir brauchen zur Empfehlung dieses Atlasses nichts hinzuzufügen. Seit lurzem erst erschienen, ist derselbe bereits in vielen Schulen und Gymnasien eingeführt und empfohlen.

426 ; ö =

Jin Berlage ven Duncker u. Humblot, Franz. Str. Nr. 20 aM, erschien so eben und ist daselbst, so wie in allen Buchhandlungen, zu haben:

Der Rhein und Ferusalem. Eine Phantasie für die Char— woche.

Von Franz Theremin. Mit Holzschnitten nach Zeichnungen von E. Holbein.

4. geh. Preis 1 Thlr.

J ö . Anzeige für Architekten und Alterthumsfreunde.

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ständig erschienen und durch alle Buch- und Kunst- handlungen zu beziehen:

Denkmale der Baukunst des Mittel- alters in Sachsen.

bearb. und herausgeg. von L. Pulritrich, Dr. der

Rechte, unter Mitwirkung v. G. Wi. Geyser d. J.,

Maler, m. Einleit. v. Dr. C. I. Stieglitz. Leipzig,

1836—43. Folio, in II Abitheilungen.

J. Abth. Das Königreich, d. Grolsh. u. d. HHerzog- thümer S. Ernest. Linie, d. Herzotzth. n. RFürstenth. Anlialt, Schwarzhurg u. RKeuls; 1. Band (9 Liesergn.) mit Titel-Vignttte.

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Lief. 1. 2, Die Schlosskirelie zu VWoechselbus g, elie- mals Kijoster Zschillen, 13 Abbild. u. 10 B. Text, à Lief. 3 I hlr., chin. Pap. 45 Thlr.

Lief. 3. Die goldene Pforte d. Domkirelie z. Frei- berg. 10 Abb. u. 5 B. ext; 25 Thlr., chines. 35 Thlr.

Lief. 4-7. Denkm. d. Bauk. d. M. Alt. i. d. Her- z081. Anhaltschen Landen (Bernburg, Erose, Heck- lingen, Kosswick, Nienburg, Pötnitz, Wörlitz. Zerbst), 38 Abbild. und 175 B. Text; à Lieser. 3 Thlr., chines. 4 Lhlr.

Lief. 8. 9. Die Kirchen und sonstigen Alterth. d. Fürstl. Schawarzburgschen Lande (Arnstadt, Pau- linzelle, Stadt-Ilm, hl. Göllingen.), 23 Abbild. u. 10 B. Text; à Lief. 3 Thlr. chines. 4 Thlr.

II. Abili. Die Königl. preuss. Provinz Saclisen enth.

J. Bd. (14 Licserungen) m. Titel vigneile.

Subs eript. Preis m. Abbild. auf Velinp. 21 Thlr.

ö chin. k. ier 314

Lief. 1. 2. Merseburg, stin Dom u. and. alierth, Bau- werke, 9 Abbild. u. 9 B. Text; a Lief. 14 Thlr.; chin. 28 Thlr.

Lief. 3. 4. Die Kirchen zu Kl. Memleben, ScrWƷuua

lau u. Treben, 10 Abbild. u. 6 B. Text; à Lief 15 Thlr., chines. 2. Thlr.

Lief. 5. 6. Schul-Psorte, scine Kirche u. sonst. Al- terthümer, 10 Abbild. n. 45 B. Text; à Lief. 1 Thlr., chin. 2 Thlr.

Lüef. 7. S8. Die Stadtkirche u. d. Schlolskapelle zu Freiburg a. d. Unstrut, 10 Abbild. u. 63 B. Text v. C. P. Lepsius; Lief. 13 Thlr., chin. 23 Thlr.

Lies. 9— 14. Naumburg a. d. Saale, sein Dom und and. alterth. Bau werke. 31 Abbild. u. 7 B. Text v. C. P. Lepsius; à Lief. 1 Thlr., chin. 25 Thlr. Der 2te (u. letzte) Baud jeder Abtheilung folgt naeh.

Jede Abtheilung, so wie die einzelnen Serien je- der Abtheilung können auch allein bezogen werden; ein Probehest kann auf Verlangen durch jede Buch— und Kunsthandlung bezogen werden. -

ßeurtheilungen Gbigen Werkes sinden sich in der

Preuls. Staatszeitung, dem Kunstblatt, der Jenaer

Lit. Zeit, der Wiener Bauzeitung eite.

4391 . . . Bei F. Düm mler, Linden 19, hat eben die Presse verlassen: ö

Zumpt, Dr., lateinische Gram— matik, 9te Ausgabe, 1 Thlr.

Nachruf.

Das Ober-Landesgericht zu Magdeburg seinem verewigten Chef-Präsidenten dem Wirklichen Geheimen Rathe, Ritter des Rothen Adler-Ordens 2ter Klasse mit Stern und Eichenlaub und des St. Johanniter-Ordens, Freiherrn von Manteuffel am 3. April 1844.

So haben wir Dich denn zur kühlen Fried ensgruft bestattet, theurer, geliebter Chef, ehe noch die Kunde von Deiner Ermattung au das Ohr aller fernen Freunde und Verehrer gedrungen ist! Kaum hatte der Gedanke an die Möglichkeit eines schlimmen Ausgangs die be— glückenden Hoffnungen auf eine noch längere Fortdauer üunseres schönen Verhältnisses zu trüben begonnen da waren sie auch schon gänzlich vernichtet. Du gingst zum ewigen Frieden ein und ließest uns die Trauer! Unsere Trauer um Dich, theurer Verllärter, ist eine auf⸗ richtige, tiefe und gerechte. Denn Du warst hienieden ein Mann von tief empfänglichem, edlem Herzen und liebevollem Gemüthe, ein Beamter, treu hingegeben Dei, nem Könige und Deiner Dienstpflicht und wie Du überall still und geräuschlos, ohne allen Prunk Gutes wirktest und halfest, wo Du slonntest, und durch Deinen mild⸗ thätigen Einfluß begütigtest und versohntest: so warst Tu fusbefondere uns ün Amte der treueste, gütigste und fürsorglichste Vorgesetzte, in allen außeramtlichen Beziehungen der wohlwollendste Rather und Freund, bérall eine edle, erquickende und höchst liebenswerthe Eischeinung. Darum mag zwar unsere jetzige tiefe Trauer nach göttlichem Gesetze allmälig sanfteren Em⸗— pfindungen weichen, die süße Wehmuth aber und die treue Erinnerung an Das, was Du Jedem von uns, und 22 Jahre hindurch Deinem Kollegium, gewesen bist, werden niemals aus unseren liebenden und dank— baren Herzen entschwinden.

358 h

Fnl bebe polnischen Partial Obligationen Serie

923 Nr. 46108 und Serie 1769. Nr. 88412 jede à

300 Fl., sind mir abhänden gekommen. Ich warne

vor deren Ankauf, da bereits bei der Königl. Bank in

Warschau die nöthigen Maßregeln getroffen worden sind. Louis Levin aus Frankfurt a. d. Oder.

413 Guts ⸗Vertkauf.

Ein Rittergut von eirea 3000 Morgen Größe, in einer der schönsten und fruchtbarsten Gegenden der Pro vinz Litthauen belegen, soll aus freier Hand verkaust werden und kann die Uebergabe auf Verlangen sofort erfolgen. Mit dem Verkaufe dieses Gutes beauftragt, führe ich zur näheren Beschreibung desselben an:

Das Gut liegt von den Städten Insterburg, Gum binnen, Ragnit und Pillkallen zienrlich gleich weit ent fernt Ez bis 4 Meilen) und wird binnen lurzem mit einigen dieser Städte durch Chausseen verbunden wer= ben? Das Gul hat 456 Morgen zum größten Theil zweischnittiger Flußwiesen, 200 Morgen sehr gut bestan⸗ denen? Wald und ein für den Bedarf an Brennmate= rial hinreichendes Torsbruch. Außer çirea 300 Mor— gen Dröschweide besteht, das ganze übrige Areal aus Ricken, meist Boden zweiter Klasse. Die Gebäude be— sinden sich durchweg im besten Zustande, auf den Vor werken zum Theil ganz neu; das Wohnhaus ist sehr bequem und geräumig und stößt ein schöner Garten daran. Zum Gute gehört ferner eine gut eingerichtete Dampfbrennerei, eine sehr feine Schäferei Lon 1000 Häuptern, 30 junge Pferde und 19 Stück Milchkühe; außerdem erfolgt die Uebergabe mit ganz komplettem Inventarium. .

Das Gut ist endlich gänzlich abgabenfrei; weder an den Staat noch an die Kirche wird irgend eine Ab— gabe geleistet. Der Kaufpleis ist auf 2/000 Thur. be immk, mit einer baaren Anzahlung von 30 bis 5,9090 Thlr. .

Ich ersuche die Kauflustigen, sich geneigtest in porto⸗ frelen Briefen oder persönlich An mich zu wenden und werde alle zu wünschende Aus unst ertheilen.

Insterburg, den 25. März 1814. .

h. Cruse, Justiz-Kommissarius.

ann Kunst-Anzeige. Kunstfreunde erlaube ich mir zur Ansicht ei- ner Sammlung von Orisginal - Oelgemälden der düsseldorler Schule ergebenst einzuladen. Unter den Linden No. 13, zwei Treppen hoch, täglich von Vormittags 10 bis Nachmittags 3 Uhr. Carl Schaeffer aus Dässeldorf.

Das Abonnement beträgt: 2 RKthlr. für Jahr. 4 Rthlr. Jahr. 8 Rthlr. 1 Jahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Nreiserhöhung. Ansertions - Gebühr für den Raum einer Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr.

Allgemeine

Preußische Zeitung.

.

nhalt.

Antlicher Theil.

Inland, Stettin. Thätigkeit der Schiedsmänner. Wiedereröffnung der Schifffahrt Magdeburg. Ober⸗Landesgerichts⸗Chef⸗Präsident Freiherr von Manteuffel J. Swinemünde. Herstellung der Wasser— Verbindung mit Stettin. Dirschau und Elbing. Eisgang.

Deutsche Bundesstaaten. Bayern. München. Hof-⸗Nächrichten. Hannover. Hannover. Verhandlungen der ersten Kammer über Volks— schulwesen, der zweiten über Kriegerfuhren, Eisenbahn-Anleihe. Würt⸗ temb egg. Ulm. Eingehen der Zeit Interessen. Kurhessen. Kas⸗ sel. Schluß des Landtages.

Frankreich. Deputirten-Kammer. Debatte und Entscheidung über den Konvertirungs-Vorschlag. Paris. Heizog von Montpensser in Algier. Beschluß hinsichtlich des Zeitungsstempels. Vermischtes.« Briefe aus Paris. (Kammer Arbeiten: Der Zeitungsstempel. Herr von Lesseps; der Herzog von Montpensier; Todienfeier zu Ehren des Kö—= nigs von Schweden auf der Rhede von Toulon.)

Großbritanien und Irland. Unterhaus. Das neue Negistri⸗ rungs- Gesetz für Irland. Oberhaus. London. Hof⸗Nachricht.

Niederlande. Schreiben aus dem Haag. (Die Separatisten lund der Gouverneur von Limburg.)

Belgien. Senat. Gutachten der Kommission über die Ernennung der Prüfungs-Juries. Handelsfragen. Diskussion des Entwurfs über die Prüfungs-Juries. Annahme des Entwurfs der Central-Section.

Griechenland. Schreiben aus München. (Die Verfassung und die Opposition der Partei Metaxas.)

Moldau und Wallachei. Von der türkischen Gränze. Auf— lösung der Geageral-Versammlung.

Vereinigte Staaten von Nord-Amerika. Schreiben aus New— Nork. (Herr Calhoun, Staats-Secretair des Auswärtigen; van Buren

33, Kandidat zur Präsidentschaft.)

Haiti. Schreiben aus Paris. (g3wiespalt zwische Präside und der ze e, essen ) zwiesp zwischen dem Präsidenten

Ostindien und China. Telegraphische Depesche über den Inhalt der neuesten Post. ö

Handels- und Börsen⸗Nachrichten. Berlin. Börsen- und Markt— bericht. Paris. Börse.

Königsstädtisches Theater. (Rossini's Stabat mater.) Vermischtes.

Beilage. 2

* 1 Amtlicher Theil. Berlin, den 9. April.

Se. Majestät der König haben heute im hiesigen Schlosse dem Königlich schwedisch norwegischen General-Lieutenant von Mans⸗ bach eine Privat-Audienz zu ertheilen und aus den Händen dessel⸗ ben das auf das Ableben Sr. Majestät des Königs Karl XIV. Johann von Schweden und Norwegen und die Thronbesteigung des jetzt regierenden Königs von Schweden und Norwegen Majestät sich beziehende Schreiben entgegen zu nehmen geruht.

Hiernächst haben Se. Majestät dem Königlich schwedischen außer ordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister, Freiherrn d'Ohßon, eine Privat⸗Audienz ertheilt und das für ihn ausgefertigte Beglaubigungs⸗Schreiben seines Souverains entgegengenommen.

Se. Masjestät der König haben Allergnädigst geruht:

An die Stelle des bei dem Ober-Censurgericht ausgeschiedenen zu anderen Functionen berufenen Geheimen Ober-Regierungs-Raths Mathis den vormaligen Kreis⸗Justiz⸗Rath und Direktor des Land— gerichts zu Halle, nunmehrigen Geheimen Regierungs⸗-Rath Schröner, zum Mitgliede des Ober-Censurgerichts, so wie den Kammergerichts⸗ Rath von Bülow, den vormaligen Obergerichts - Assessor, jetzigen Justitiarius der Regierung zu Oppeln, Regierungs⸗Rath von Kunow, und den Kreis- Justiz-Rath und Direktor des Land- und Stadtge⸗ richts zu Ohlau, Luther, zu Hülfsarbeitern bei dem Ober-Censur⸗ gericht; so wie .

Den Stadtrichter Porsch zu Krappitz, und den Justitiarius, Stadtgerichts⸗Assessor Dziuba zu Nosenberg, zu Justiz⸗-Räthen, und den Ober⸗Landesgerichts-Ober-Registrator Koehler zu Ratibor zum Kanzlei-Rath zu ernennen.

Abgereist: Se. Durchlaucht der Fürst Adolph zu Hohen⸗— lohe⸗Ingelfingen, nach Schlesien.

Berlin, Mittwoch den 10 April

Der General-Major und Kommandant von Schweidnitz, Graf Henckel von Donnersmarck, nach Schweidnitz.

Der Kaiserl. russische Geheime Rath und Kammerherr, außer— ordentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister am Königl. bayeri— schen Hofe, von Severin, nach Schwerin in Mecklenburg.

Uichtamtlicher Theil. Inland. Stettin, J. April. Nach dem heutigen Amtsblatte sind

im verflossenen Jahre, so weit die Nachweisungen eingegangen, von den Schiedsmännern des hiesigen Departements, und zwar von 233 Schieds⸗ männern, von 2093 bei denselben anhängig gemachten Streitfällen 1713 durch Vergleich beseitigt, 165 von den Extrahenten zurückge— . 211 an den Richter verwiesen und 4 noch anhängig ver—⸗ lieben.

Stettin, 8. April. (B. N.) Gestern sind die ersten Schiffe aus See in diesem Jahre hier an die Stadt gekommen, und ist sonach unsere Verbindung seewärts, wie überhaupt unsere Schifffahrt, von heute an völlig wieder hergestellt.

) Magdeburg, 4. April. (8. Z.) Gestern wurde die irdische Hülle des in der Nacht vom 31. März zum 1. April verstorbenen Wirklichen Geheimen Raths und Ober-Landesgerichts-Chef-Präsi⸗ denten, Freiherrn von Manteuffel, in der Johannis-Kirche beigesetzt. Sämmtliche Militair- und Civil-Behörden, nebst einer großen Anzahl Freunde und Verehrer des allgemein geachteten und geliebten Mannes, hatten sich dem Zuge angeschlossen und manche Thräne der Wehmuth folgte dem theuren Hingeschiedenen, der durch echt christlichen Sinn und eine ganz besondere Milde und Liebenswürdigkeit des Eharakters ausgezeichnet, in dem Andenken Aller, die ihn kannten, unvergeßlich fortleben wird.

Swinemünde, 6. April. (B. N. d. O.) Seit dem Aten haben wir ziemlich starken Eisgang gehabt, und da heute der Wind sich nordöstlich wandte, gingen drei bisher hier zurückgehaltene Schiffe nach Stettin ab. Das Dampfschiff „die Oder“ hat die Schiffe bis zum lebbiner Berge bugsirt und bringt die Nachricht zurück, daß das Eis gänzlich vom Lande abgesetzt hat, das Haff völlig offen ist, die Schiffe ungehindert weiter gesegelt sind und eine neue Hemmung der Fahrt durch Treibeis nicht zu befürchten steht. Die freie Wasser⸗ Communication zwischen hier und Stettin wäre also nun ganz wieder⸗ hergestellt.

Dirschau, J. April, Abends 6 Uhr. (Elb. 3.) Der Strom ist bis zur See vom Eise frei, und in der elbinger Weichsel ist das Eis bis hin⸗ ter Kuckuckskrug ebenfalls gebrochen und in Gang gekommen. Die Stopfung bei Marienburg hat sich, gestern Mittag gelöst und die Nogagt sich auch in den unteren Revieren in Bewegung gesetzt. Hier und bei Marienburg wird mit Prahmen alles Fuhrwerk übergesetzt, doch ist die Passage wegen des hohen Wassers zur Nacht gehemmt. Die Eiswachen an der Weichsel sind bereits aufgehoben, da der Eis— gang für dieselbe als beendigt anzusehen ist, weshalb von jetzt ab nur bei außerordentlichen Ereignissen Bericht erfolgen soll. ;

Elbing, 4. April. (E. 3.) Gemäß Nachrichten von Grau— denz war am 1. April dort das Eis der Weichsel in vollem Gange, eben so bei Neuenburg, bei nicht sehr hohem Wasserstande, da die Weichsel bei und hinter Thorn bis zur Gränze vom Eise frei sein soll.

Au slan d.

Deutsche Bundesstaaten.

Bayern., München, 1. April. (M. p. 3.) Ihre Königl. Hoheit die Prinzessin Alexandra traf gestern Mittags aus Modena in der Königl. Residenz ein. Gestern Vormittags 10 Uhr wurde

Alle Post⸗Anslalten des In und Auslandes nehmen Sestellung auf dieses Glatt an, für Ggerlin die Expedition der Allg. Preuss. Zeitung: Friedrichsstrasse Ur. 72.

1844.

in der St. Peters⸗-Pfarrkirche das 40stündige Gebet mit einer heili⸗ gen Messe und Prozession beschlossen, welcher Se. Majestät der König mit dem großen Cortäge und Ihre Königliche Hoheiten Prinz Karl und Prinz Luitpold beiwohnten. Auf Allerhöchsten Befehl wird wegen des Ablebens Sr. Majestät des Königs von Schweden, Karl Johann XIV., eine dreiwöchentliche Hoftrauer (vom 3ten bis 23sten d. M. incl.) angelegt.

Hannover. Hannover, 6. April. (H. 3.) In ihrer Sitzun vom 1sten d. M. nahm die erste Kammer die erste Berathung des . Kabinets-Schreibens vom 21. März d. J. vorgelegten Gesetz⸗Entwurfs, die Verbesserung des christlichen Volksschulwesens betreffend, vor.

Nach Verlesung des Schreibens gab zunächst ein Mitglied eine Ueber= sicht über den Stand der Sache. Seit 25 Jahren seien über die Verbesse⸗ rung des Vollsschulwesens Verhandlungen gepflogen, und schon 1818 und 1819 habe die Königliche Regierung Anlaß genommen, über den Gegen- stand Nachrichten einzuziehen, die allerdings kein erfreuliches Resultat gelie⸗ fert. Später sei bei Ständen die Frage in Anregung gebracht und zuerst 1833 eine jährliche Bewilligung von 50090 Rthlr. ins Budget aufgenom- men. Der dann 1836 mitgetheilte Gesetz Entwurf habe in der Kommission, so wie in den Kammern, eine sehr weitläufige Diskussion und ausführliche Behandlung erfahren, sei jedoch nicht zum Schluß gekommen, vielmehr in der we⸗ gen abweichender Ansichten angeordneten Konferenz liegen geblieben; und so ruhe denn der Gegenstand, mit ihm die Wünsche und Hoffnungen so vieler redlicher Männer, bis zum gegenwärtigen Augenblicke. Inzwischen keine Förderung des Schulwesens, überall Mangel, Noth und Druck. Deshalb werde der vor⸗ liegende Entwurf mit den heißesten Wünschen begrüßt. Derselbe knüpfe sich an den Vortrag der Stände vom 2. April 1843. Es könne nun zweifel⸗ haft erscheinen, ob der Gegenstand sich für die allgemeine Stände⸗Ver⸗ sammlung oder besser für provinzielle Behandlung eigne. Königliche Ne— gierung habe Necht, wenn sie sich für das Erste entscheide, denn möge auch in vieler Hinsicht eine Berücksichtigung provinzieller Verhältnisse wünschens⸗ werth, ja nothwendig erscheinen, so bedürfe es doch der Feststellung von allge⸗ meinen Grundsätzen für ein Land wie Hannover; auch werde darin dem Bei⸗ spiel anderer Länder gefolgt. Manches, namentlich rücksichtlich der Ausführung im Einzelnen, müsse provinzieller Behandlung überlassen bleiben, sei es durch Communication mit den Provinzialständen, sei es durch Vermittelung der Be⸗ hörden. Im Uebrigen liege ein so wichtiges, in so manche Verhältnisse tief ein⸗ greisendes Gesetz vor, daß eine kommiffarische Prüfung nothwendig erscheine; . we. deshalb einen Antrag auf Verweisung an eine Kommission an⸗

ündigen.

Diesem Antrage widersetzte sich ein zweites Mitglied au materiellen Gin ez. In ger puh fon? a,,, . beendigter erster Berathung gestellt werden. Dann aber besorge er, daß

das Gesc, wenn es erst in eine Kommission komme, in dieser Diät wieder nicht erledigt werde, was man aus dem Schicksale des vorigen Entwurfs abnehmen lönne. Auch liege der Gegenstand klar genug vor, um einer fern,, zu sein.

Ein drittes Mitglied war für die Verweisung in eine Kommission. Bedenken rücksichtlich der weitlauftigen 6 könne er . 31 len, seit 1836 hätten sich die Zeiten geändert und fejen andere Elemente in die Kammern gekommen. Das Gesetz sei einfach, indem es nur Grundzüge seststelle, welche in der einen oder anderen Rücksicht zu vervollständigen sein könnten, der Eine möge Omissa finden, der Andere etwas lin ehöriges darin sehen. Die Grundzüge aber stützten sich auf Notizen, welche in der Begründung nicht mitzutheilen gewesen. Der Kommission wäre es möglich die Notizen aus den Akten zu ersehen und so am besten eine Verstãndigung herbeizuführen; die seit 1827 geführten Akten seien übrigens so volumsnög daß ein Mann sie nicht mit einem Male fortschaffen könne.

Gegen die Kommission erklärte sich ein viertes Mitglied, da der Gegen⸗ stand hinreichend bekannt sei. Wie nun die Sache überhaupt von 'der größten Wichtigkeit sei, so gelte das namentlich für die Provinz Osnabrück welche von einer großen Schullast gedrückt werde; er müsse in dieser Be⸗ ziehung erhebliche Modificationen wünschen, werde solche auch geeigneten Orts ,, l

Der erste Redner erklärte darauf, wie er auf seinen Antrag auf ei Kommission großen Werth nicht lege. ̃ k

Die Berathung ging dann bis zum §. 26 fort, wo die Sitzung auf⸗ gehoben ward.

In der Sitzung der zweiten Kammer vom (sten stand das Königliche Kabinets-Schreiben vom 21sten d. M., die Erweiterung des Vergütungs⸗ Grundsatzes für die von den Unterthanen behuf der Armee und der Kriegs⸗ verwaltung zu stellenden Kriegerfuhren und Vorspannpferde betreffend zum zweiten Male zur Berathung. ;

Die Königl. Regierung hatte darauf angetragen, sich damit einverstan= den zu erklären:; „Daß künstig für alle Kriegerfuhren und Vorspannpferde welche über drei Stunden, von der bestimmten Zeit ihrer Ankunft am Orte, wohin sie bestellt sind, an gerechnet, bis zur Zeit ihrer Entlassung im Dienstẽ

Königsstädtisches Theater. Rossini's Stabat mater.

Die weltberühmte Lamentation, welche mit den Worten „Stabat mater dolorosa“ anhebt, ist ursprünglich überschrieben „Sequenz von den sieben Schmerzen der Jungfrau Maria“ und von Jacoponus, auch Jacobus de Benedietis genannt, gedichtet, einem Franziskaner⸗-Mönch, der zu Todi im Herzogthum Spoleto in Ober-Italien geboren ward und im Jahre 1306 starb. (vergl. Rambach's „Anthologie christlicher Gesänge“, J. S. 349 und Daniel's Lehrers am Pädagogium zu Halle „Hymnologischer Blüthenstrauß“, Halle 1840, S. 17). Die Angabe von Adolph Ludw. Tollen („Alte christliche Lieder und Kirchengesänge“, Elberfeld 1819, S. 41), das „Stabat mater“ stamme aus dem Jahre 1198, ist daher auf jeden Fall unrichtig. Es war, wie das Dies irae, das gewöhnliche Buß- lied der Geißler (Flagellanten) und kam vorzüglich durch sie in Aufnahme.

Das Stabat maier entstand somit in jener Zeit, von der gesagt wurde, „die liebe Muttergottes habe viel schöneren Gesang, denn ihr Kind Jesus“, und wo die Welt strahlte „von goldenen Bildern, in die unermeßliche Bläue des Himmels gemalt.“ (S. Herder's „Briefe zur Beförderung der Hu— manität“, siebente Sammlung.) Selbst Fortlage, der sich S. VII. der Vorrede zu seiner Uebertragung der „Gesange christlicher Vorzeit“ (Berlin bei Neimer 1844) ungünstig über „die ganze weichliche Gefühlssphäre“ der Mgriengesänge ausspricht, indem er sie „mit der an die energische Poesie der Psalmen und Propheten sich unmittelbar anschließenden und starken Seelenstimmung sowohl des griechischen als römischen Urchristenthunis un- verträglich“ nennt, sagt doch S. 469 seiner Schrist mit Bezug auf das Stabat mater: „Es zeigt eine große Andachtglut und geistige Erregtheit an, welche unter dem Franziskaner-Orden im ersten Jahrhunderte nach feiner Stiftung durch Franz von Assisi (1208) geherrscht haben muß, daß ein geistlicher Gesang von solcher Höhe gerade aus ihm hervorging, wie er sich in Thomas von Celano, Bonaventura und Jacoponus darstellt. Man kann es die glühende Ader des mittelalterlichen Kirchengesanges nennen.

Franz von Assisi gab hierzu der Tradition nach selbst den Ton an, indem er außer einem sogenannten „„Sonnenlied““ von sonderbar-phantastischem Charakter auch nöch ein die höchste religiöse Erstase athmendes Lied von der Liebe schrieb, welches aber Andere dem Jacoponus beilegen, beides in italienischer Sprache.“ Bekanntlich hat Schlosser die letztgenannten Gesänge, welche unbedingt von Franz von Assisi selber, nicht aber von einem seiner Jünger herrühren, metrisch übersetzt und Joseph Görres dieselben in einem eigenen Schriftchen kommentirt, auf dessen Titel er den Dichter einen „Troubadour“ nennt, mit diesem Einen Worte den Charaktter dieser ganzen Liedergattung genau be— zeichnend: denn gleichwie die weltlichen Minnesänger des dreizehnten Jahrhunderts einem leiblichen Wesen ihre dichterischen Huldigungen mit einer der ritterlichen Mannhaftigkeit oft nicht einmal wohlanstehenden Zärt= lichkeit darbrachten, eben so schwärmten die damaligen geistlichen Liederdich— ter für das höchste Ideal reinster Liebe, und die Verkörperung dieser Idee war ihnen die Mutter Christi. Auf diese Weise begann, wie Fortlage S. 406 mit Recht bemerkt, durch diese Mariengesänge in Beziehung auf das Leiden Christi ein mehr flagender und niedergeschlagener Ton, der in seinen Ausartungen bis zu einem Epitureismus des Schmerzes ging, wo⸗ bei man nur das fremde Leid wie in der Tragödie nachklagend mitempfand mit passiver Hingebung und weichlicher Ruhe, statt daß das Andenken an diesen Tod in der alten Kirche, z. B. bei Aurelius Prudentius Elemens, vielmehr mit einer straffen Selbstanspannung und einem Entschluß zur Nacheiferung vorkommt; in demselben Sinne, worin „ein tapferer Krieger“ (wil sortissimus) immer als Ehrenname für jeden christlichen Märtyrer , ,. galt, haben auch die älteren Kreuzesgesänge harte und muthige Das gefühlvollste dieser marianischen Lieder, worin ein frommer Mön

in weichen, sast aufschluchzenden Worten das Mit efühl erf n en, 1 die Leiden Maria's in Anspruch nimmt, in dem Lomente, wo die Prophe⸗ zeiung Simeon (Luk. 2, 35) „Und es wird ein Schwert durch deine Seele dringen (im Gesange durch die Worte: Cujus animam pertransi vit Gladius angedeutet) an ihr zu einer Wahrheit wird, dieses Lied, unser

Staat mater, hat in der rührenden Weise, worin es kirchlich gesungen wird, nun länger als fünf Jahrhunderte die Herzen bewegt und sowohl eine

literatur - als musil-geschichtliche Bedeutung erlangt. Die verschiedenen deutschen

Uebersetzungen desselben hat Lis co gesammelt, Berlin 1842. Es ließe sich jedoch

an dieser Zusammenstellung noch Manches ergänzen. Schon in dem zu Nürnberg im Jahre 1503 erschienen Gebeibuche „salus animaer* ist das Stabat maten

für die Zeit gut, übertragen; eine weitere Uebersetzung findet sich in ben

altkölnischen Gesangbuche „Serapischer Lustgarten“, 1646. Wieland

übertrug es in seinem „Deutschen Merkur“ und empfahl es der Aufmerk⸗

samkeit seiner Zeitgenossen; es folgten metrische Verdeutschungen von Klop⸗

stock, Lavater und Fouqu «. Die gelungenste ist wohl die der Brüder

Karl und Ad. Ludw. Follenius, welche zuerst in der Dresdener

„Abendzeitung“ erschien und nachher in die oben erwähnte Schrift dersel⸗

ben „Alte christliche Lieder“ überging: in ihr sind die Doppelreime, da

verschiedene Zeilen sowohl in der Mitte als am Schlusse reimen

(„ac me vere tecum flere“ etc,), gewandt wiedergegeben. Die

Uebersetzung von Beurmann (Frankfurter Conversationsblatt

vom 27. Nov. 1833) ist wenhlos; die zu Berlin von M. G. Friedrich

herausgegebene eine allzu freie Umschreibung. Von Guido Görres er=

schien eine Uebertragung im „Fest- Kalender“; eine andere befindet sich im

„Cöthener Gesangbuch“. Von dem dänischen Bundestags-Gesandten, Frie⸗

drich Frhrn. von Pechlin, besitzen wir (S. 16s seiner 1842 bei Cotta

erschienenen „Gedichte“) eine wohlgelungene Uebertragung, nur ist sie nicht singbar, da die Reihenfolge der männlichen und weiblichen Reime in der ersten Strophe unbeachtet ir, ist. Die neueste ist von Fortlage (S. 95 seiner an eführten Schrift). = der Kirche wird das Lied unwan⸗ delbar nach der schlichten und herzlichen Uebersetzung „An dem Kreuz mit 1 e. gesungen.

Von den älteren Compositionen des Stabat mater ist jene von P lese mehr berühmt, als bekannt. Von den neueren —4 1 . J. Th. Held für Sopranstimmen nennen und dann die Rossin i sche Behandlung dieses Liedes in Oratorienform besprechen. Bei Beurtheilung

des letzten Werkes das man von einer Seite her übermäßig gepriesen