1844 / 101 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

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Rothwendiger Verkauf. lig. s, ericht ge 964 30. Dezember 1843.

Bas Neu- Koln am Wasser Nr. 19 und Wallstraße

ene Reuschersche Grundstück erichtlich ab- 2 een. 1 19 Sgr., soll Ice halber 37 Au gust 1844, Vormittags 41 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hy⸗ pothefenschein sind in der Registratur einzusehen.

20 Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 27. Dezember 1845. Fas in der neuen Roß-Straße Nr. 7 belegene Irundstück der Kaufmann Gleichschen Erben, gericht- lich abgeschätzt zu 21,353 Thlr. 15 Sgr., soll Thei= lungs halber am 29. August 1844, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Tare und Hy⸗ pothekenschein sind in der Registratur einzusehen. Die unbekannten Realprätendenten werden unter der Verwarnung der Präflusion vorgeladen.

2251 Bekanntmachung.

Die dem hiesigen Hospital ad St. Trinitatem gehö- rige, am Oderstrome gelegene Mühle mit 4 Mahlgän— gen, die Leichnams⸗-Mühle genannt, ist am 9. Februar dieses Jahres abgebrannt und soll das Areal derselben mit der Wasserkraft, so wie mit dem vom Feuer ver— schont gebliebenen Werk-⸗Schuppen, und mit Ueberlas⸗ sung des Anspruchs auf die Brand -⸗Bonification von 16,772 Thlre, im Wege der Licitation verkauft werden. Wir haben hierzu auf

den 23. April d. J., Vormitt. um 11 Uhr, auf dem rathhäuslichen Fürsten⸗ Saale einen Termin anberaumt, und werden die Verkauss⸗Bedingungen 14 Tage vor dem Termine in unserer Rathsdienerstube zur Einsicht vorliegen. Breslau, den 7. März 1844.

Der Magistrat hiesiger Haupt- und Residenzstadt.

310 b] Bekanntmachung. Berlin⸗-Hamburger Eisenbahn. 2 28 Zufolge des §. 10. un⸗

; seres Gesellschasts⸗Sta⸗

; tuts haben die Zahlungs⸗

. . Termine für die, auf die

2 i r ih Gesell⸗ , , ast zu leistenden ver⸗

6 err nn. schiedenen Theilzahlun⸗

37 * 6 r* gen gleich ze .. . e, en,, rung der ersten Rate fest= gesetzt und auf den (hier⸗

über) ausgegebenen Quittungsbögen, unter Angabe der Geldbeträge, welche nach Abzug der aufgelaufenen Zin⸗= sen jedesmal einzuzahlen sind, verzeichnet werden müssen.

Hiernach ist der Schluß⸗Termin für die

zweite Einzahlung, welche, nach Abrechnung der Zinsen, mit 19 Thlr. 20 Sgr. für jede Actie zu entrichten ist, auf den ] z * nr I* . Mai d. J.

Wir machen hierauf mit dem Bemerlen aufmerksam, daß die Einzahlungen vom 15. April e. an,

in Berlin bei unserer Hauptkasse, Oranienburger⸗

Straße Nr. 17, in den Stunden von 9 Uhr Mor⸗— gens bis 2 Uhr Nachmittags, und

in Hamburg im Büreau unserer dortigen Direc-

tions⸗Deputaätion, Neustädter Fuhlentwiete Nr. 76, in den Stunden von 9 Uhr Morgens bis 2Nach— mittags angenommen werden. Wer in Hamburg die Einzahlung per Banco leisten will, hat für jede Actie Beo. Rif. 39 6 Sch. an die Banco-Confo der Berlin⸗Hamburger Ei⸗= senbahn · Gesellschaft daselbst abzuschreiben.

Jeder Einzahler hat mit dem Gelde die betreffenden Quittungsbögen und außerdem eine Designation einzu— reichen, auf welcher die Nummern der Letzteren, ihrer Reihefolge nach, verzeichnet sein müssen.

Formulare zu diesen Designationen sind in unseren Büreaus in Berlin und Hamburg unentgeltlich zu er⸗ halten. Einzahlungen, bei welchen die Quittungsbögen nicht von dieser ordnungsmäßig ausgefertigten Designa⸗ tion begleitet sind, werden zurückgewiesen.

Ueber die eingezahlten Geldbefräge wird sofort eine

nterims⸗Quittung ertheilt, gegen deren Rückgabe acht a später die Quittungsbögen abgefordert werden

nnen.

Die Quittungen auf den Quittungsbögen werden un⸗ ter Beidrückung eines Stempels

in Hamburg durch ein Mitglied der Direction und

in Berlin durch den Rendanten Herrn Schubart vollzogen werden.

er den Termin der Einzahlung versäumt, hat die in den auf der Nückseite der Quittungsbögen abgedruck⸗ ten 5§. unseres Statutes näher bezeichneien Nachtheile zu gewärtigen. erlin und en n, den 26. März 1844. Die Direction der Berlin ⸗Hamburger Eisenbahn.

Costenoble. von Lehsten. Asher, Dr. Conrad. Wolff. Borger. Neuhaus.

325 v]

Bekanntmachung.

Bei der am heutigen Tage statigefun⸗ denen planmäßigen Ausloosung von 103 Stück Prioritäts - Actien sind folgende Nummern gezogen worden:; Nr. 311. 389. 400. 464. 495. 626. 853. 944. 1099. 1148. 1155. 1235. 1570. 1911. 2047. 2160. 2185. 2445. 2634. 2738. 2788. 3059. 3252. 3302. 3314. 3634. 3618. 3660. 3944. 4027. 4048. 4065. 468. 1310. 4619. 4633. 4716. 4919. 4999. 5049. 5047. 5241. 5310. 5552. 6130. 6209. 6466. 7083. 7136. 219. Joi. 8708. 8714. 8871. 9158. g2ꝛ09. 9273. doo0ꝛ; 9733. 9852. 10, 065. 10, i95. 10, s73. 10, 246. 190. 625. 11.207. 11,2609. 41,277. 1,773. 11,923. 12,01. 42, 168. 12, 486. 12,548. 12, 642. 13, 050. 9 13,184. 13,380. 13,733. 13,744. 14, 129. 14,335. 44, 56. 14, 524. 15006. 15, 435. 15, 457. , ie. 16 3. 16 gar. 16,15. it, sa. 8. 10069. 16791. 16, 923. 7.191. 17, 597.

7750. 17775. 7. 836. wir solches hiermi h öffentlichen Kenniniß daß die Auszahlung

ad en, bemerkten wir zuglei

ä Ves Kapitals gegen Rüqggabe der Actien, mit welchen

auch die zr zien Emisston (Nr. 001 hörenden Zins Coupons * V. bis vm 1. J 2

fern sind, am 1. Juli d. J. bei unserer Hauptkasse 1 erfolgt und von diesem Tage ab die Verzin= ung aufhört. Für fehlende Zins Coupons wird der . derselben von dem Kapitale in Abzug gebracht werden.

Von den im vorigen Jahre ausgeloosten 98 Stück Prioritäts-Actien sind 88 Stück von uns eingelöst, und werden mit den betreffenden Coupons, der Bestimmung des §. 12. des zweiten Nachtrages zu unserem Gesell⸗= schafts ·Statute gemäß, in Gegenwart zweier gerichtli⸗ cher Notare verbrannt werden, wogegen der Nominal⸗ werth für die noch nicht eingelösten 10 Stück und zwar Nr. 3369. 3809. 6538. 6960. 9806. 12,194. 12,969. 13,204. 13, 350 und 14,890 mit überhaupt 1000 Thlr. bei dem Königl. Land⸗ und Stadtgericht hierselbst de⸗ ponirt worden ist.

Zugleich machen wir in Gemäßheit des §. 13. des zweiten Nachtrages zum Gesellschafts-Statute hiermit bekannt, daß von den im Jahre 1841 ausgeloosten 105 Stück Prioritäts-Actien die 2 Stück Nr. 3595 und 3597 auch bis jetzt nicht zur Einlösung präsentirt wor—= den sind.

Magdeburg, den 26. März 1844.

Direktorium der Magdeburg— Cöthen⸗-Halle⸗Leipziger Eisen⸗ bahn⸗Gesellschaft.

D

e f oy.

Bekanntmachung.

12 —— 42

Nieder⸗-Schlesisch⸗Märkische las vj Eisenbahn.

8* . Die Inhaber der Zu—

sicherungs- Scheine No.

1579 3 1000 Thlr. und

No. 6490 3 100 Thlr.,

welche die zweite Ein⸗

zahlung bis jetzt noch nicht

g geleistet haben, werden

hiermit aufgefordert, die

. Rate nebst einer

K Conventionalstrafe von

zwei Prozent des vollen Nominal Betrags der Ae—

tien, für welche der Zusicherungsschein ausgefertigt ist,

unter Einreichung des letzteren bei unserer Haupt-Kasse

Leipziger-Straße Nr. 61 hierselbst baldigst ein= zuzahlen.

Erfolgt innerhalb vier Wochen nach gegenwärtiger Bekanntmachung die Zahlung der rückständigen Quote und Strafe nicht, so treffen die Inhaber jener Zusiche⸗ rungsscheine die im §. 26 unseres Gesellschasts-Statuts angedeuteten Folgen.

Berlin, den 28. März 1844.

Die Direction der Nieder-Schlesisch⸗Märkischen Eisen⸗ bahn-⸗Gesellschast.

lavo⸗

Breslau⸗ . Schwrionitz⸗ 9j

22

J Freiburger De Eisenbahn.

Die Herren Actionaire der Breslau⸗Schweid⸗ nitz- Freiburger Eisenbahn⸗Gesellschaft werden in Ge— maͤßheit des §. 24. des Gesellschafts-Statutes zu der auf den 29. April, Nachmittags 23 Uhr, im hie sigen Börsen⸗Lokale anberaumten diesjährigen ordentlichen General- Versammlung ergebenst eingeladen.

Diejenigen Herren Actiongire, welche der Versamm— lung beiwohnen wollen, haben nach §. 29. des Sta⸗ tuts ihre Actien spätestens am 28. April, bis 6 Uhr Nachmittags, im Büreau der Gesellschaft vorzuzeigen, oder deren am dritten Orte erfolgte Niederlegung nach- zuweisen, zugleich aber ein mit der Namens⸗Unterschrift versehenes Verzeichniß dieser Actien in einem dop⸗ pelten Exemplar zu übergeben, von denen das eine, mit dem Siegel der Gesellschaft und dem Ver— merle der Stimmenzahl versehen, als Einlaßkarte zu der Versammlung dient.

Breslau, den 19. März 1844.

Der Verwaltungs⸗Rath der Breslau⸗Schweidnitz-Frei⸗ burger Eisenbahn-⸗Gesellschaft.

Rheinische Eisenbahn-Gesell— schaft. * Unter Bezugnahme auf

die §§. 33 und 34 des Statuts berufen wir hier⸗ mit die diesjährige or- dentliche General⸗Ver⸗ sammlung auf

. 7 2 . , J Montag, den e e. 13. Mai,

Vormittags 10 Uhr,

in dem großen Saale des Nathhauses hierselbst, Außer den in dem §. 26 des Statuts vorgesehenen Gegenständen werden die von der außerordentlichen Ge- neral⸗Versammlung am 20. November v. J. genehmig⸗ ten Abänderungen der §§. 19, 20, 46, 56, 75, 76 des Statuts, in Folge eines Reftripts des Herrn Finanz Ministers Excellenz vom 13. Januar c. wegen angeb⸗ sich formeller Mängel zur nochmaligen Beschlußnahme vorgelegt und außerdem u Abänderungen der nach- , w Paragraphen des Statuts zur Berathung ge—

racht werden, nämlich: .

§§. 21 u. 22, den Verfall nicht erhobener Dividenden und die Mortification verlorener oder vernichteter Actien oder Dividendenscheine betreffend;

§. 23. wegen Bildung des Reserve⸗Fonds;

5§. 27. Bezeichnung der öffentlichen Blätter, in denen die Bekanntmachungen und öffentlichen Ausforde⸗ rungen behufs ihrer Gültigkeit erscheinen müssen;

§. 31. die Legitimation über den Actienbesiß betr.;

S5. 39. u. 69. wegen Unterzeichnung der Protololle der General- Versammlungen und der Direction;

§. 73. wegen Delegation einzelner Directions⸗Mitglie⸗ der zu besonderen Geschästs⸗Verrichtungen;

§. 78. Bezeichnung derjenigen Beamten der Gesell⸗ schasft, welche die e , schriftliche Ver⸗ pflichtungs- Urkunde auszustellen haben.

Nach Inhalt der §8§. 36. u. 31. des Statuts sind

nur diejenigen Actionaire zur Ausübung des Stimm-

rechts in der bevorstehenden General-Versammlung be— fugt, welche ihren Actienbesitz wenigstens vierzehn Tage vor dem Datum gegenwärtiger Belanntmachung in die

Register der Gesellschaft einschreiben lassen und

welche sich wenigstens einen Tag vor der General-Ver—

sammlung bei der Direction legitimiren, daß der Actien⸗ besitz noch immer so besteht, wie er in den Büchern der

Gesellschaft eingeschrieben ist.

Köln, den 4. April. 1844. .

Die Direction der Rheinischen Eisenbahn«-Gesellschaft.

Hirte, Spez. Dir. Subst.

359 b ö

Passagiersahrten zwischen Potsdam u. Hamburg.

Negelmäßige Abfahrten von Potsdam: Montags und Freitags, Vormittags 9 Uhr. Passagieren, welche sich der Dampfboote bedienen, werde ich möglichst mit Abonnements-Billetten zu der betreffenden Eisenbahn behülflich sein. Anker, Taubenstraße Nr. 10.

4471

Bekanntmachung der Bank von Polen.

In Folge des den Umtausch der fünfprozentigen Schatz -Dbligationen aller drei Serien gegen vierpro= zentige Schaß-Obligationen betreffenden Allerhöchsten

29 Oukazes vom ö l. J. wird hiermit von der Bank von Polen in Geinäßsheit des 8. 1. u. 3. besag— ten Oufazes die nachstehende von dem Administrations= raths des Königreichs Polen bestätigte Bekanntmachung zur öffentlichen Kenntniß gebracht. ö . .

Der Umtausch der fünsprozentigen Schatz⸗Obligatio⸗ nen aller drei Serien gegen die auf den Grund des vorstehenden Oukazes auszustellende vierprozentige Schatz⸗ Obligationen wird in Warschau bei der Bank von Po⸗ len oder bei dem Handlungshause Sam. Ant. Fraen⸗= kel und in Berlin bei dem Handlungshause F. M. Magnus (Behrenstraße Nr. A6 in den Vormittags⸗ stunden von 9 bis 12 Uhr) bewirkt werden.

.

S. 2.

Die zum Umtausch einzureichenden fünsprozentigen Schatz-Obligationen müssen mit allen noch nicht fälli⸗ gen Zins-Coupons incl. des laufenden versehen sein, widrigenfalls der Betrag eines jeden fehlenden Cou⸗ pons von dem Nominalwerth der Obligation in Ab⸗ zug gebracht wird. ö

S8. 3.

Die zum Umtausch einzureichenden 5 Y Schatz⸗Obli⸗ gationen sind mit einem nach Serien und Nummern geordneten Verzeichnisse zu ö !

Set ge. eO = 0 G 4. G Olkel3i9 e οννλάCßᷣ uner- halb d ; ö. ; i bis zum w halb des Zeitraums vom . Ma zum Z. Junĩ d. J. eingereicht werden, erhält der Inhaber Zug um Zug vierprozentige Schatz-Obligationen nebst den dazu

ehbrenden Coupons zum Course von 90 pCt. derge— . daß

für jede 3 St. Obligationen, welche Fl. 3000 fünf⸗ prozentige Schatz -Obligationen oder SRo. 450 betragen, der Inhaber SRo. 500 in vierprozenti= gen Schatz⸗Obligationen,

und für jede einzelne 5proc. Schatz Obligation von 1000 Fl., 150 SR. in Aproc. Schatz Obligationen mit einem baaren Zuschuß von 15 SR. in War- schau oder 165 Rthlr. preuß. Courant in Berlin empfangen wird. .

§. 5. Für fünßsprocentige Schatz-Obligationen, welche inner⸗ 32

! 19. Juni, 18. 38 halb des Zeitraums vom Jin bis zum 35. Sept. d. J.

eingereicht werden, erhalten die Inhaber vierprocentige Schatz⸗-Obligationen nebst den dazu gehörigen Coupons zum Course von 92 pCt. Demnach wird der Inhaber für jede fünfprocentige Schatz-Obligation über 106031. eine vierprocentige über 150 SR. mit einem baaren Zuschuß von 12 SR. in Warschau, oder 125 Thlr. in preußisch Courant in Berlin empfangen.

J

S§. 6. Für fünfprozentige Schatz⸗Obligationen, welche inner⸗ 19. September

halb des Zeitraums vom dieses Jahres

bis 19/31. März 1845 eingereicht werden, erhält der Inha⸗ ber vierprozentige Schatz-Obligationen nebst den dazu gehörigen Coupons zum Course von 93 pCt. derge= stalt, daß für jede fünfprozentige Obligation von Fl. 1006 der Inhaber eine vierprozentige Obligation über SRo. 150 mit einem baaren Juschüß von SRo. 19. 50 in Warschau oder Thlr. 11 6 preuß. Cour. in Berlin empfangen wird. §. 7

Alle bis zum e, , . 1815 nicht eingetauschten sünfprozentigen Schatz⸗Obligationen werden nach ihrem Nominalwerth baar bezahlt, und zwar auf die Weise und zu den Terminen, welche später werden bekannt ge— macht werden. 5

6 m Warschau, am . pm 1844. Preses, Geheimrath. (unterz.) J. Tymowski. Für die Richtigkeit: der Chef der Kanzlei der Bank von Polen. (gez. Lubtowski.

Die Herren uhskrihenten zur 1360 61 Ungarischen Handels- Gesellschaft

können von heute an ihre Anmeldungs- Sc Empfang nehmen hei Leipzig, den 5. April 1844. Friedrich Orto Hübner.

heine in

——

Literarische Anzeigen.

Bei Unterzeichnetem erschien so eben: 448 Beiträge zu einer künftigen Biographie Friedrich Wilhelm's 111. Aus eigener Erfahrung und mündlich verbürgten Mit= theilungen zusammengetragen vom General- Lieutenant von Minutoli.

* 8 Nachtrag, brosch. ? Sgr.

Dieser Nachtrag ergänzt die vor kurzem unter obigem Titel erschienene interessante Schrift und wird den 8m ehrern des Hochseligen unvergeßlichen Monarchen eine werthe Zugabe zu der bekannten Eylertschen Schrift sein.

E. S. Mittler (Stechbahn 3).

446 Neu erschien so eben und ist in allen Buch— handlungen zu erhalten (Berlin, Ii r Sehwald- sche Buchhandlg., Burgstrasse No. 25): 4 2 3 .

Wicke (E. Kr.). nographie des grofsen Veitstanzes und der un- willkürlichen Muskelbeweguntz nebst Bemer- kungen über den Taranteltanz und die Beri- beri. Gr. 8. Geh. 2 Thlr. M Sgr.

Leipzig, in Märæ 1844. F. A. Br Oc khaus.

Bei Hermann Schultze (Mohrenstraße Ni. 16) ist erschienen:

käärrnl Das Turnen

eine nothwendige Pflicht auch der

Waisenhäuser und Erziehungs—⸗

Anstalten.

Von R. F. Badewitz, *.

Erzieher und Turnlehrer der bisherigen sole de charitè.

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Versuch einer MaÜ—

In der Arnoldisch en Buchhandlung in Dresden und Leipzig ist so eben erschienen und in allen Buch⸗ handlungen zu erhalten, in Berlin (Stechbahn 3), Po-

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361 b 6 Schlesier, der Schauspieler Herr B eckmann, der Literat E. O. Hoffmann und der Besitzer der T. Trautweinschen Herr J. Gu ö en ihre Landsleute zu einem gemeinsamen la zm b half hc Mahl im Mlrokj n Etablissement aufgefordert. Es soll am 12ten d. M. stattfinden. Hoffentlich wird sich keiner der hier lebenden Schlesier von der Theilnahme an diesem Feste ausschließen, zu= mal da durch dasselbe eine Gelegenheit gegeben werden soll, den armen leidenden Landsleuten im Gebirge ein

Schärflein zuzuwenden.

Freitag; Len 12. April 1844. Abend 70 hr, Twölftes und Abschieds- Konzert

im Saale der Sing- AFRadem ie, 362 b] veranstaltet von den

Schwestern Therese und Marie Milanollo

unter gefälliger Leitung des Königl. Konzertmeisters Herrn Iub ert Ries und Mitwirkung der Könizgl. Kapelle. Er Ster LTheil. 1) Ouvertüre zun Oper Eun Yan the v. Weh e r, 2) Maestoso des 4ten Konzerts von Vieux-

temps, ausges. v. Fräul. Therese Mi- lanollo,

Gesang. z Adagio und Rondo des 4ten Konzerts von Vie uxtem ps, ausgeführt von Fräulein

Marie Milanollo.

Duos Concertant von Danela, ausgeführt

von Fräuleins Therese und Ma⸗ rie Milanollo.

zZ weiter Theil. Ouverture zur Oper Jessonda v. Spohr.

Fantasie capri ce von Vieux temps aus-

geführt von Fräulein Therese Mi⸗ lanollo.

6te Polonaise von Maysedęr, ausgeführt don Fräulein Marie Milanollo.

Gesang. ; Fantasie brillante ü. d. Romanze „Ma Celine“

von Haumann (mit Schilummerlied aus der

Stummen), ausgeführt von Lräulein The- rese Milanollo.

Der Karneval von Venedig von Ernst für

2 Violinen, ausgefülirt von Erl. Therese und Marie Milanollo.

Billeis zu numerirten Plätzen à 2 Thlr. sind in der Musikhandlung der Herren Bote C Bock, Jügerstrasse No. 42, so wie nicht numerirte Sitz- plätzen à 1 Thlr., ebendaselbst und beim auswart der Sing-Akademie, Herrn Rietz, und Abends an

der Kasse zu haben.

Das Abonnement beträgt: 2 Kthlr. für Jahr. 1 Rthlr. * Jahr. 8 lithlr. - 1 Jahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preiserhöhung. Ansertions-Gebühr sür den Naum einer Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr.

Allgemeine

Preußische Zeitung.

Alle Post · Anstalten des In- und Auslandes nehmen Sestellung auf dieses glatt an, sür gerlin die Expedition der Aug. Preuss. Zeitung: Triedrichsstrasse Ur. 72.

B

Ynhalt.

Amtlicher Theil. j

Uänland. Berlin. Der westphälische Steinkohlen⸗ Bergbau. Köln. Jahresfeier des geselligen Dombau Vereins. Kreuznach. Herstellung der Anlagen des Bades. Schreiben aus Posen. (Zur Charafleristit der dortigen Zustände; Vereinswesen; Ackerbau.) Landeshut. Wirk— samkeit des Vereins zur Unterstützung nothleidender Weber. Danzig. Eisgang. ;

Deutsche Bundesstaaten. Bavern. München. Hofnachrichten. Württemberg. Tübingen. Anwendung des neuen öffentlichen Schlußverfahrens im Kriminal-Prozeß.

Desterreichische Monarchie. Mailand. Die Versammlung des Gelehrten Kongresses findet früher statt.

Frankreich. Deputirten-Kammer. Diskussion und Zulassung der Erwägung des Vorschlags gegen den Zeitungsstempel. Parts. Büregus⸗= Verhandlungen über den Zöll-Gesetz-Entwurf. Verweis an den Bischof von Amas. Vermischtes. Briefe aus Paris. (Angeblich ver— suchter Angriff auf die Herzogin von Orleans. Die Konversion der Renten mit Hinblick auf dieselbe Finanz-Maßregel in Neapel und Eng- land; Longchamps.)

Großbritanien und Irland. London. Lord Stuart de Rothesay. Vierteljährlicher Einnahme-Status. Lord Abinger. Brief aus London. (Die Fabrikbill der Regierung und ihre Wirlungen.)

Niederlande. Roermond. Protestation der Verwaltung der Stadt gegen die Besteuerung des Eigenthums. Schreiben aus dem Haag. (Bie Deckung der Anleihe.)

Belgien. Brüssel. Gesetz Entwurf über ein neues Entrepot-System. Errichtung eines Wappen-Kollegiums. Das Ministerium und die Parteien.

Spanien. Schreiben aus Paris. (Die jüngsten Unruhen auf Cuba.)

Portugal. Schreiben aus Lissabon. (Stand der Blokade von Al— meida; die Septembristen-Adresse an die Königin; Costa Cabral und der Kardinal⸗Patriarch.)

Mexiko. Schreiben aus Paris. (Ausgleichung der Differenzen mit England; Nukatan.) ;

La Plata⸗Staaten. Schreiben aus Paris. (Neueste Berichte über Montevideo und Buenos - Avres.)

Ostindien. Bombay. Nachrichten aus Gwalior, Sind und Lahore. Verstärkung des ostindischen Heeres.

Eisenbahnen. Emmerich. Die Nichtung der Bahn nach Holland.

Handels- und Börsen⸗Nachrichten. Magdeburg. Markibericht. Am sterdam. Borse.

Königsstädtisches Theater. (Gastspiel der Mad. Hellwig.) Elftes Konzert der Geschwister Milanollo.

Beilage.

Amtlicher Theil. .

Angekommen: Ihre Durchlauchten der Fürst und die Fürstin von Schaumburg-Lippe, so wie Hochderen Kinder, der Erb— prinz und die Prinzessin Ida, von Bückeburg.

Abgereist: Der General-Major und Commandeur der 7ten Kavallerie-Brigade, von Katte, nach Magdeburg.

nichtamtlicher Theil. Inland.

Berlin, 10. April. In dem letzten Landtags- Abschied für die Provinz Westphalen wird der Steinkohlen⸗-Bergbau des westphälischen Dber-Berg⸗-Amts-Bezirks ein „blühender“ genannt. Hiergegen hat sich in einem Lokalblatt der. westlichen Provinzen eine Stimme er⸗ hoben, welche aus dem Beispiel einzelner Reviere jenes Bezirks das Gegentheil darzuthun sich bemüht. n

Ohne in dieser Beziehung ins Einzelne eingehen und ohne be— streiten zu wollen, daß der Gewinn aus den westphälischen Stein= kohlenwerken häusig durch steigende Konkurrenz und durch die Noth— wendigkeit kostbarer Anlagen geschmälert, oder die Ausbeute in Zu⸗ buße verwandelt wird und manchem Grubenbesitzer eine Ermäßigung der auf dem Bergbau lastenden Abgaben sehr erwünscht sein mochte, glauben wir, durch die nachstehende, aus amtlichen Quellen geschöpfte Uebersicht das seit 21 Jahren ununterbrochen steigende Gedeihen des westphälischen Steinkohlen⸗Bergbaues , darthun zu können:

; Geschlossene Gezahlte

lnzahl Steinkohlen⸗ . zah te geht. ar ihn gbr ehh se nr

Gruben. Tonnen. 3. * 3

1820 157 1,815,932 1825 163 1,860,960 1836 168 2,178, 849 1835 195 3, 105, 106 1840 269 1239, 778 1813 201 5261, 529

87, 813 311, 127 321,029 299, 328

er lin, n en Rn nit

Köln, 7. April. (Dombl.) Am 3Z1sten v. M. beging der hiesige „gesellige Dom-Verein“ die Feier seiner Stiftung im Lokale des Bier⸗ brauers Lauten auf dem Eigelstein. Die höchsten Civil⸗ und Militair⸗ Behörden der hiesigen Stadt, der stellvertretende Präsident des Cen⸗ tralDombau-Vereins, die Geistlichkeit der Parochie und Andere waren freundlich der Einladung gefolgt und beehrten die Gesellschaft mit ihrer Gegenwart. Nach stattgehabter Begrüßung dieser Gäste sang man aus dem Liederbuche des Vereins mit Begleitung des freiwillig hinzugekommenen Musik-Corps des 25sten Insanterie-⸗Regiments das Festlied: „Salve Protector“, dem sich ein herzlicher und mit Wärme dargebrachter Toast auf den hohen Königlichen Beschützer anreihte. Dann wechselten Vorträge, worunter die Geschichte der Ent⸗ stehung des Vereins, eine Skizze der Geschichte des Domes, Meister Gerhard, und Declamatjonen mit ferneren Gesängen ab. Ueberall hin sprach sich hohe Liebe, festes Vertrauen zum Regenten als Protektor, so wie wahre Begeisterung für den Dom— bau aus. Die hohen Gäste erkannten diese ehrenhaften Gesinnungen auch in den von ihnen ausgebrachten Toasten an, und namentlich er⸗ klärten die geistliche und die städtische Behörde, auf solche Vereine stolz sein zu dürfen. Die Gesellschaft, die gerade vor einem Jahre zuerst zusammengetreten war, besteht beinahe ausschließlich aus der arbeitenden Klasse, die, nach schwerer Wochenarbeit, sich jeden Sonn⸗ tag Abend heiter und friedlich, zusammenfindet, um von 7 bis 9 Uhr faßliche Vorträge einzelner Mitglieder über den Dom, das Gemüth belebende und hebende Declamationen anzuhören und durch zweckmäßige, meistens aus ihrer Mitte hervorgegangene Lieder sich im Vorsatze zur thatkrästigen Unterstützung des Dombaues stärkt, ohne öffentliche Dis⸗ kussionen zu gestatten. Dieser Verein zählt schon über 40) Mit⸗ glieder. Ein jedes derselben ist statutenmäßig zur Abgabe von nur 6 Pfennigen an jedem Sonntage verbunden, und dennoch wurden in dem einen Jahr seines Bestehens 234 Rthlr. aufgebracht und an die Kasse des Central⸗Vereins abgeliefert.

Kreuznach, 3. April. (Rh. u. M. 3.) Unsere öffentlichen Anlagen gewinnen' bereits durch eine reichliche Zahl Arbeiter wieder ein erfreuliches Ansehen, und von den Verwüstungen der Ueberschwem⸗ mung wird in Bezug auf Bad und Brunnen bald keine Spur mehr zurückgeblieben sein.

* Posen, 5. April. Unsere Stadt steht noch immer in einem geistigen Verbande mit den alten Hauptstädten Polens, War⸗ schau, Krakau, Wilna und Lemberg. Diese Stammsitze der polnischen Geschichte nennen sich noch gegenseitig Schwestern und nähren ein⸗ ander in der Gemeinsamkeit ihres Schicksals mit gemeinschaftlicher Hoffnung. Das Großherzogthum Posen, welches sich in seiner Haupt⸗ stadt repräsentirt findet, ist seit wenigen Jahren an die Spitze jenes Verbandes getreten, in welchem es noch vor der Revolution den Bei⸗ namen des polnischen Böotiens führte. Deshalb hat unsere Provinz polnischerseits hohe Aufmerksamkeit erlangt, und man trägt kein Be⸗ denken, die Interessen der Intelligenz des Polenthums in ihre Hand zu legen. Suchen wir nach den Ursachen der glücklichen Wendung der moralischen Verhältnisse des Großherzogthums, so finden sie sich in der freieren Bewegung der Literatur, welche ihm das Vertrauen der übrigen Provinzen gewonnen hat. Die meisten Geistesprodukte galizischer und krakauischer Schrift⸗ steller gelangen hier ans Tageslicht, und so große Verschiedenheiten zeigen unsere und die fremde Presse, daß die Schriftsteller aus jenen Provinzen in den wenigsten Fällen die bei uns gedruckten Artikel mit ihrem Namen zu versehen wagen. Mehrere gediegene Zeitschriften geben davon Zeugniß, namentlich der „ro. Dieser Uebelstand führt zu einer verdächtigen Anonymik und diese wiederum zu Zer— würfnissen und persönlichen Anfeindungen, wovon auch in unserer Pro⸗ vinz traurige Beispiele nicht fehlen. Nichtsdestoweniger erblicken wir aber auch andere Erscheinungen, welche auf freundliche Ausgleichung und eine Gemeinsamkeit der Bestrebungen hindeuten. Ich meine das Vereinswesen. Dasselbe erhielt seine erste ernste Bedeutung durch die Errichtung der Gesellschaft „der wissenschaftlichen Hülfe“, welche sich vor zwei Jahren nach dem Muster einer in Paris bestehenden gleichnamigen, neben vielen kleineren wissenschaftlichen und geselligen

Vereinen erhob, und gleich bei ihrem Entstehen das Wohlwollen der

Regierung erlangte. Die Gesellschaft gehört nicht der Stadt allein,

sondern der ganzen Provinz an, ihre wohlthätige Wirksamkeit erstreckt

sich jedoch nur auf deren polnische Bevölkerung. Für diese entstand

unlängst eine Stiftung zur Unterbringung älternloser Kinder, wobei

die Geistlichkeit sich durch Hingabe eines Hospitals eben so freundlich

betheiligt hat, als bei dem vorerwähnten Institut. Die bisherigen

Gefellschaften, wie sie zu Gostyn, Samter, Posen u. s. w. bestehen,

richten jedoch ihre Thätigkeit vorzüglich auf Bildungs-Interessen.

Wie anerkennenswerth auch solche Bestrebungen sind, so dürfen wir doch bei den heut so oft wiederholten Klagen über den Pauperismus

der Provinz nicht vergessen, daß die Rücksicht auf ben mate⸗

riellen Wohlstand derselben mit der Sorge, für die Aufklärung

gleichen Schritt halten müsse. Diese Nothwendigkeit ist Einigen nicht

entgangen und hin und wieder der Gedanke angeregt worden, zur

Beförderung des Ackerbaues, der einzigen Quelle 22. provinziel⸗

len Reichthums, eine agronomische Schule zu errichten. Vor wenigen

Jahren dachte unser Adel daran, den Handel der Provinz in seine

Hände zu bringen, das Projekt gelang nicht. Vielleicht, daß ihm aus

dem Ackerbau bessere Früchte erwachsen. Indeß fehlen ihm zur An⸗

lage von agronomischen Schulen und Muster⸗Wirthschaften, die für

ein unabweisliches Bedürfniß gehalten werden, die nöthigen äußeeren

Mittel, und man fürchtet überhaupt schon, daß der Eifer für Kontribuirung

zu gemeinsamen Zwecken bald ermüden wird, da Einzelne in der Provinz

denselben schon einen jährlichen Tribut von 6000 Fl. darbringen.

Merkwürdig ist, daß bei den vorgenannten Vereinen, abgesehen von

den Geistlichen, sich fast kein deutscher Einwohner betheiligte, und

man kann nicht leugnen, daß der Corporationesinn polnischer und der

Indifferentismus deutscherseits die Kluft zwischen den verschiedenen

Nationalitäten eher erweitert als ausgefüllt hat. In verändertem

Maßstabe zeigt uns auch Berlin das Bild von dem geselligen Leben

unserer Stadt: das abgeschlossene, fast klubartige Leben der Polen

auf einer, die Gleichgültigkeit der deutschen auf der anderen Seite.

Es giebt ein Mittel, welches mitwirken könnte, die vorhandene Kluft

zu beseitigen oder sie doch wenigstens unsichtbar zu machen: die

Vereinigung der antinationellen Tendenzen in einem materiellen

Centrum. Die äußere Thätigkeit muß ein gemeinsames In⸗

teresse, einen gemeinsamen Punkt finden, und dieser liegt, in

der Production. Das Materielle knüpft uns mehr an den Vrt,

als die Bildung, es läßt uns unseren Wohnort lieb gewinnen und

von den Reizen des Auslandes abstrahiren, welches bis hierher die

Früchte unserer Thätigkeit empfangen hat. Der Pole muß durch

etwas Aeußeres an die Heimat gebunden werden, welche er unendlich

liebt, nur in ihr wird er ihren Wohlstand fördern helfen. Wäh⸗ rend er dort im Genusse schwelgt, wo sich die Arbeit emanzipirt hat, sollte er sein Haus in der Heimat bestellen. Der Ackerbau wird ihm das nächste Feld ersprießlicher Thätigkeit sein, wird mehr Ruhe in den wirren Familignzustand bringen und bei Vielen den Weltschmerz verscheuchen, der sie jetzt weder zum Denken, noch zum Handeln ge⸗ langen läßt. Zur Anregung für den zeitgemäßen Ackerbau ist die Gründung . Schulen in unserer Provinz ein unabweis⸗ bares Bedürfniß, doch müssen die deutschen Bewohner dabei die Ini⸗ tigtive ergreifen und sich sodann im Verfolgen des Zweckes mit der polnischen Bevölkerung vereinigen. Die ganze Provinz muß sich als eine einzige Corporation gestalten, damit die Besorgniß nicht begrün⸗ det werde, das Ganze hinter seinen Corporationen verschwinden zu sehen. In solchem Zustande werden einzelne Theile des Großher⸗ zogthums nicht sehnsüchtige Blicke mit den dunkelen Hauptstädten des Mutterlandes wechseln, sondern sie werden sich, unbeschadet ihrer historischen Erinnerungen und nationalen, Gefühle, dorthin richten

. ihr Wohlstand gekommen, und die Synipathieen werden sich ändern.

Lan deshut, 2. April. (Schl. 3.) Die Wirksamkeit des landeshuter⸗ bolkenhainer Vereines zur Unterstützung nothleidender Weber, hat bereits die günstigsten Resultate erzielt. In wenigen Wochen hat derselbe für mehrere tausend Thaler gutes Handge⸗ spinnst zu erhöhten Preisen aufgekauft und dadurch vielen Noth⸗ leidenden nützliche Beschäftigung und Brod gegeben. Viele der Armen, welche für den Strähn einen höheren Preis empfingen, als sie bisher gewöhnt gewesen waren, verließen mit Thränen der Freude unb des Dankes das Vereins⸗-Lokal. Die Thätigkeit unserer Vereins⸗ Mitglieder ist um so höher zu schätzen, weil sie außer den vielfachen Berathungen, noch die mit bedeutendem Zeitaufwande verknüpfte Mühe des Auffaufs übernehmen mußten.

Danzig, 4. April. (B. N. d. O.) Heute traf hier die Nach⸗ richt ein, daß das Eis in der Weichsel bei Plendorf und Neufähr in vollem Gange sei. Bei Dirschau fanden schon am 1sten d. mehrere Rückungen statt. Eben so bei Mewe, Schwetz und Grandenz, doch jetzt ist Alles in voller Bewegung. Nur bei Marienburg liegt es noch fest, und gestern sind noch Leute über das gewiß schon mürbe Eis gegangen. Bei Fahrwasser, wo das Eis auch noch fest liegt sind an mehreren Stellen Löcher eingefallen und dasselbe nicht mehi zu passiren. ;

Ausland.

Deutsche Bundesstaaten. Bayern. München, 5. April. (A. 3.) Briefen aus Bam⸗

berg zufolge, werden Ihre Königlichen Hoheiten der Kronprinz und

Königsstädtisches Theater. Gastspiel der Madame Hellwig.

Mad. Hellwig, vom Hof⸗Theater zu Dresden, gastirte am Son

den 6 in , dieser Bühne schnell beliebt gewordenen . Lustspiel? „Des Schauspielers letzte Nolle“, als Nettchen. . Ihr Spiel war lebhaft und zeigte, daß sie eine vortreffliche Soubretite ist. Auch in den paar Arien und Liedern, die sie zu singen hatte, bemerkte man, daß Mad. Hellwig im Besitz einer ganz angenehm klingenden Stimme ist. Sie hatte im Ganzen die Konturen zu dieser Relle feiner angelegt, als ihre Vorgän— gerin, die zwar mehr das kecke, nicht aber, wie Mad. Hellwig es that und wie es auch richtiger zu sein scheint, das graziösk und einen Anstrich von mehr als gewöhnlicher Bildung habende Kammermädchen gab. Nicht nur Spiel und Gesang waren bei dem Gast höchst lobenswerth, sondern auch ihr Tanz erfteute durch seine Zierlichkeit. Im Laufe der Stücke ärndtete sie schon vielen Beifall, und am Schluß wurde sie nebst den anderen Haupdarstellern Beckmann, Grobecker und Hänsel gerufen.

Elftes Konzert der Geschwister Milanollo.

Daß das elfte Konzert der Geschwister Milanollo am Sten in der Sing-Alademie noch nicht das leßte sein würde, war bei der unbeschreib= sichen Theilnahme, den diese ausgezeichneten Violin⸗Virtuosinnen fortwährend

sinden, leicht abzusehen. In dichteren Reihen als je fanden wir die Zu hörer versammelt, und die fast unerträgliche Hitze in dem überfüllten Saale blieb auch keinesweges ohne Einwirkung auf die reine Intonation des Or⸗ chesters, das zwei Meister-Quvertüren zum „Don Juan“ und „Wasser⸗ träger“ übrigens mit der gewohnten Präzision ausführte. Um so mehr war die Reinheit und Sicherheil, mit welcher die Konzertgeberinnen dennoch ihre Piècen vortrugen, zu bewundern, und gaben von ihrer seltenen Virtuositãt den schlagendsten Beweis. Ohne hier von neuem die schon öster gehörten und besprochenen Musikstücke, die Therese und Marie an diesem Abende spielten, einzeln anzuführen, sei es uns nur erlaubt, noch ein⸗ mal des in' solcher Vollendung kaum wieder anzutreffenden Seelen⸗— Spiels der älteren Schwester im Allgemeinen zu gedenken, von welchem wir behaupten möchten, daß es von keinem lebenden Violin⸗ pieler, auch Beriot nicht ausgenommen, übertroffen wer— den dürfte, wenigstens was Zartheit und Innigkeit desselben betrifft, wenn, wir auch zugeben, daß eine größere Entwickelung von Tonfülle, eine intensivere Kraft⸗Behandlung, wie sie sich beim männlichen Individuum . von selbst ergiebt, möglich ist. Im Zusammenspiel erfreuten uns 6 2 die durch Natur- und Kunst-Banden gleich stark aneinander gefessel⸗ e. chwestern durch den Vortrag einer „Etuddz fanfasticue“ von Beriot n , Beschluß durch den „Karneval von Venedig“ obgleich wir ge—= 6 e , daß wir das letztere, etwas geschmacklose Musilstück, bei dem eseh 1 aus eine, die Menge bestechende Darlegung von Kunststückchen ab= gesehen ist, lieber entbehrt hätten.

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Der versprochene „Gesang“ siel aus; eine von Mad. Crelinger ge⸗ sprochene, auf die beiden lieblichen Künstlerinnen Bezug habende „Legende“, in welcher sie als ein paar dem Himmel entsandte müsizirende Engel sigu⸗= riren, fand vielen Anklang.

Die Wiener Zeitung enthält Folgendes: Stickstoff⸗Oxydul im festen n n. dargestellt.

Nachdem mir die Darstellung der Kohlensäure in flüssigem und festem Zustande auf eine ganze gefahrlose Weise gelungen war, wurde ich gleich auf den Gedanlen gebracht, auch andere Gasarten auf dieselbe Weise zu behandeln. Ich wählte zuerst das Stickstoff Orpdulgas, und es gelang mir ohne Schwierigkeit, dasselbe als eine sehr kompalte, weiße Masse darzustellen. Ich konnte indeß wegen nicht hinreichender Menge noch keine näheren Un tersuchungen bezüglich des Temperaturgrades anstellen, jedoch schien mir die Temperatur noch weit unter derjenigen zu stehen, welche die feste Kohlen säure erzeugt, indem das momentane Berühren mit dem Finger schon eine Blase an selbem bewirkte. Zum Flüssigwerden erfordert es einen Druck von 50 Atmosphären. Ich werde nach genauerer Untersuchung alle näheren Angaben sewohl des Temperaturgrades als des spezifischen Gewichts in einem wissenschaftlichen Blatte veröffentlichen.

Johann Natterer.