1844 / 105 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

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Herrn Mantius. Hierauf: Zum Wiederauftreten der Dlle. Polin nach ihrer Urlaubsreise: Zwischen dem 2ten und Zten Alte der Oper: Pas de deus, ausgeführt von Dlle. Polin und Herrn Gas⸗ perini. Nach dem Schlusse der Oper: La Lituana, ausgeführt von Dlle. Polin.

Im Konzertsaale: 1) Lambassadeur, vaudeville en 1 acte.

Pr. Cour. Thlr. zu 30 Sgr.

rief. Geld.

PM., I0. April. b 96 Mer 1135 6. Bank- Aeti en 2010. * —— 702 G. isope 90. saesI. 90. It. 593.

' 32 6. A460. S800 FI. 996. do. 200 H. 6 . 1I. April. Hank - Acuen 1680. Kugl. Russ. II33.

April. Cons. 396 9g9r. Relg. Neue Anl. 263. Pas- Amsterdam 2 1 261. jz. 21336 Holl. 61. 596 do. 100. Neue ort. 46. do. Rug. Russ. —. kBras. 80. Chili . Columb. Mex. 367. Peru 303 IIamburs Kurz k . ea nen , , m, 39 ; enn, r ö Ferie. 8. Tri. Sa Rent an Sour 123. 15. Z5 Rente an or. S3. 25. * 2 M. . 119 2) Les betite; misckres de la vie humaine, zaudevillf cgmique 3, Yer. e oeup. 101. 70. 536 Span. Reute 3. Pass. 6. r. s. 3 Mt. ; 26 215 en 1 acte. 3) Iudiana et Charlemagne, solie-vaudeville en Petersburg, 5. April. Lond. 3 Met. 37 **. lamb. 34 5. Paris 406. * Mt. 3 79 1acte. rain. 300 FI. g. 0. soo EI. 93. do. 200 HI. 31. n. Mt. Eingetretener Hindernisse wegen kann das Trauerspiel: Emilia Berliner Börse. 50 11. Mt. Galotti, nicht gegeben werden.

. ]. . Preußische Zeitung.

Fr. Gon- 109 rum. . . . e. . Sonntag, 14. April. Der Verschwender, Original- Zauber= 105. . Montag den 15ten A pri l 1844.

Mi. Brief. Gela. Gem. 100 FI. 2 Mt. . 100 sKkbI. 3 Woch. , . in 3 Abth. , 9 5 Raimund. . von 9 n,. . , . ö Mad. Hellwig, Königlich sächsische Hof-Schauspielerin: Nosa, Herr ö 6. 3 mer ar, , m, a , 6 Meteorologische Beobachtungen. Grimm, vom Hof⸗Theater i Flottwill, Herr Diegelmann, Abends vom Theater zu Prag: Valentin, als Gastrollen.) 10 Uhr. Montag, 15. April. (Italienische Opern⸗Vorstellung) II Mar trimonio segreto. Dazu: Gast-Vorstellung des Kinder? Ballets des

Herrn Price, in 3 Abth. .

Der Anfang dieser Vorstellung ist um 6 Uhr. Die Kasse wird um 5. Uhr geöffnet.

Da Herr Price mit seinem Kinder Ballet nur noch bis zum 1sten k. M. hier bleiben kann, so werden dessen Gast -Vorstellungen auch bei den Opern-Vorstellungen stattsinden.

Das Abonnement beträgt: 2 Rthlr. sür 4 Jahr. 4 Rthlr. . Jahr. 8 Rthlr. - 1 Jahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preiserhöhung. 2Ansertions-Gebühr sür den Raum einer Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr.

Allgemeine

ech sel- Cours. Alle Post-Anstalten des In und

Auslandes nehmen Sestellung

auf dieses glatt an, für Gerlin

die Expedition der Aug. Preuss. Zeitung:

Friedrich sstrasse Ur. 72.

Kurz 2 Mt. 150

Leipzig in Courant im 141 TI. Fuss..

Fraulksurt a. M. WE. . ...... ...... Petersburg

Er. Cour. kBriet. geld.

Fonds. 8 MMetien.

Uichtamtlicher Theil.

Inland.

Berlin, 14. April. Se. Majestät der König haben Allergnä⸗ digst geruht: dem Schauspieler Friedrich Wilhelm Datan aus Grunow bei Wrietzen 4. S., jetzt in Berlin, die Erlaubniß zur An⸗ legung der Königl. griechischen Denkmünze zu ertheilen.

Koblenz, 9. April. (E. 3.) Heute Nachmittag um 23 Uhr kam der Prinz Albrecht, Gemahl Ihrer Majestät der Königin Victoria, mit dem besonderen Dampfboot der kölnischen Gesellschast, „Kron⸗ prinz von Preußen“, auf der, Rückreise nach London hier an. Das Boot legte hier nur einige Minuten an, während welcher Zeit der Prinz einen Stabs- Offizier, der früher in koburgschen Diensten ge⸗ standen hatte, an Bord empfing, und setzte alsbald seine Fahrt weiter fort. Die hier anwesenden Engländer hatten sich sehr zahlreich am Rheine eingefunden und schickten dem scheidenden Prinzen ein Lebe⸗ wohl nach.

101 lan. rote. Hint. do. do. Prior. Obl. Md. Lp. Bisenb. do. do. Prior. Obl. Bel. Anh. Eisenb. do. do. Prior. Obl. Düss. Elb. Biseub. do. do. Prior. Obl. Rhein. Eisenb. do. do. Prior. Obl. do. v. Staat a. Erl. Fraukf. Bisb. do. do. Prior. Obl. Ob. Schles. Bisb. do. Lt. B. v. eingeæ. B.- St. R. Lt. Au. B 2 Magd. Halbst. E. Bresl- Schweidn.- Freihig. RBisenb. 4

St. Schuld- Sch. Pr. Bug. Obl. 30. Präm Sch. d. Se eh. Kur- u. Neumärk. Schuldvers chr. Berl. Stadt- Obl. Danz. do. in Th. Westpr. Pfandbe. Grossb. Pos. do. do. do. Ostpr. Pfaudbr. Pomm. do. Kur- u. Neum. do. Schlesische do.

1033 1982 103 156 6 Luftdruck. ... 335,023 Par. 334, 19 par. 35, 2c par. Quellw ä‚rme 6, 20 m. 2 Luft wärme... 4 . n. 4 10,2? n. 4 6, 0? R. Flusswärme 4,0 R. 89 LThaupunkt ö * 6, 1 R. * 1,57 R. 4 3,19 R Eodenwärme 3, 19 NR. Dunstsũttiguusg 90 pet. 49 pet. 79 pet. Aus diůnstung 0, o 12, Rh. Wetter regnig. heiter. balbbeiter. Niederschlag 0,079 Rh. W Sw. VW Sw. WsSw. Würme werhsel II, 1 Wolkenzusg. .. SW. 4 3,0“ R. Tagesmittel; 334,1 Par.. 4 T h. 4 3,6? n.. 73 pc. MSM.

Königliche Schauspiele. Sonntag, 14. April, Der Wildschütz, oder; Die Stimme der Natur. Komische Oper in 3 Akten, frei nach Kotzebue. Musik von Lortzing. (Letzte Vorstellung dieser Oper vor der Urlaubsreise des

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nur lumum ex fulgore und nicht lucem ex fumg 1 Wir leben noch Alle in einer gewissen Oscillation. Nichtsdestoweniger sind wir über unsere Existenzfragen wenigstens soweit einverstanden, daß uns nicht die äußere Kette heben soll, welche uns an das Slawen⸗ thum anschließe, sondern daß wir uns selbstständig aus uns heraus zu der Höhe entwickeln müssen, welche dem ideellen Verbande der sawischen Stämme Intensität und Weihe verleihen kann.

5 Düsseld orf, 8. April. Die Gustav⸗Adolph⸗Stiftung ge⸗ deiht auch in den Rheinlanden und in Westphalen; Elberfeld, Bonn, Langenberg, Münster, Bielefeld, Minden und Lübbecke haben schon Vereine gestiftet. Daran, daß auch ein Gegen- Verein gebildet wer⸗ den solle, ist vielfach gedacht worden; in Bonn hat eine Berathschla⸗ gung darüber stattgefunden, doch verlautet desfälls noch nichts Be⸗ stimmtes. Der Artikel „Aus Bayern“ in der Augsb. Allg. 3tg. hat der ganzen Unternehmung, wie jetzt deutlich zu bemerken ist, sehr genützt; er hat dargethan, jener Stiftung sei nichts als eine soge⸗ nannte historisch-⸗politische Verdächtigung entgegenzusetzen. ; Nun aber hat sich wohl zu keiner Zeit so sehr als jetzt das Bedürfniß nach Frieden, nach deutscher Einigkeit rege gezeigt; die Tendenzen, welche linfrieden erzeugen wollen, stößt man zurück, und je mehr sich die⸗ selben entschleiern, desto besser. Der erwähnte Artikel (der in die Augsb. Allg. 3. blos deshalb hineingerathen ist, weil diese überall coursirt und überall benutzt werden darf, indeß die münchener Blät⸗ ter in dem größeren Theile Deutschlands nicht zugelassen werden) hat allerdings anfangs große Sensation erregt, aber indem die Partei über das Ziel wegschoß, hat sie verloren und die angegriffene Sache gewonnen. Wir wollen dies dankbar anerkennen, obschon solche För⸗ derung niemals erfreulich ist. Rheinland und Westphalen wird übri⸗ gens mit einigen Haupt- Vereinen ausreichen, an welche sich die an⸗ deren Städte'so anschließen, daß in den erheblicheren einzelne Män⸗ ner sich der Mitwirküng unterziehen. Mehrere Flugschriften hier und anderswo sind zum gie der Stiftung erschienen.

* 193 8 5 181. Inhalt. 12. April.

Nach einmaliger Beobachtung.

Nachmittags 2 Ubr.

Morgens

6 Uhr. Amtlicher Theil.

Inland. Koblenz und Aachen. Durchreise des Prinzen Albrecht. Briefe aus dem Großherzogthum Posen. (Der Panslawismus in Posen.) und Düsseldo rf. (Gustav-Adolph-Stistung.)

Deutsche Bundesstaaten. Württemberg. Stuttgart. Freude über die Genesung des Königs. Hannover. Hanno ven. Ver⸗ handlungen der ersten Kammer. Holstein. Altona. Grundsätze des Wechselrechts.

Frankreich. Pairs - Kammer. Eisenbahn-Polizei Deputirten⸗ Kammer. Zulassung des Vorschlages hinsichtlich Anstellung und Beför⸗ derung von Beamten. Paris, Legitimistische Cemite's. Arbeiter= Unruhen bei St. Etienne. Vermischtes. Briefe aus Paris. (Kammer⸗-Arbeiten: Eisenbahnen. Die Motion über die Anstellung der Beamten.)

Großbritanien und Irland. London. Lerd Abinger 4. Schreiben aus London. (Die presbyterianische Heirathsfrage und die Repeal⸗Agitation in Irland.)

Belgien. Brüssel. Durchreise des Prinzen Albrecht.

Schweden und Norwegen. Stockholm. Ankunft des Herzogs von Leuchtenberg. Der Maler Nilson wegen Uebertritts zum Katho— lizismus des Landes verwiesen. Veimischtes.

Spanien. Brief aus Madrid. (Die Gerüchte über Ministerwechsel; Hof ⸗Nachrichten.) ; Portugal. Schreiben aus Lissabon.

Almeida.)

Türkei. Paris. Note des Reis-Efendi in Betreff der Renegaten Frage.

Vereinigte Staaten von Nord-Amerika. Schreiben aus New⸗— Jork. (Der Tarif-Entwurf und Stimmung des Senats in Betreff desselben.)

Ende 9 Uhr.

SS, , , . .

Gold al marco. Friedriehsd' or. And. Gldm. à 5 Th. Nisconto.

Gedruckt in der D

Q 8 9 *

I i 1 ĩ Allgemeiner n zeiger. Stedefeld, in dem hiesigen Gerichts-Lokale anberqgumten * . 3

Termine persönlich, oder durch einen mit Vollmacht Literarische Anzeigen. versehenen, beim hiesigen Gericht angestellten Justiz 14711 . Kommissarlus, wozu in Ermangelung von Bekanntschaft In allen Buchhandlungen, in Ber lin die Herren Justiz-Kommissarien Hassert, Helling und : 2 ; .

Lorenz vorgeschlagen werden, zu erscheinen und ihre et⸗ 1n der G ro piu Ss schen (C. Reima⸗ rus), ist zu haben:

wanigen Ansprüche nachzuweisen, widrigenfalls ihnen damit ein ewiges Stillschweigen auferlegt ünd mit Amor e. Wolfart (Königl. Wirkl. Geh. Ober-Finanz⸗ rath), Art und Ziel der öffentlichen Stimme in

tisation der gedachten Urkunden verfahren werden wird. der preußischen Judenfrage. gr. 8. geh. 77 Sgr.

Delitzsch, den 20. Februar 1814. Königliches Land- und Stadtgericht.

k , über die Emaäncipation der' Juden in Preußen.

5 Sgr.

—, Preußen in seinen religiösen Verhältnissen. 20 Sgr.

——— Wülffing Gheg. Assesom), Beiträge zur Kr—

tik des preußischen Steuer-Sostems. 20 Sgr.

Aachen, 10. April. (A. Z.) Heute Morgen ist Prinz Al⸗ brecht, Gemahl der Königin Victorig, auf seiner Rückkehr von Deutsch⸗ land, hier durch nach Belgien gereist.

Aus dem Großherzogthum Posen, 8. April. In den Jahrbüchern für slawische Literatur sindet sich Jahrg. II. Nr. I) die Ansicht ausgesprochen, daß es in g enn . , fauber Halbfranz, für 18 Thlr. Schiller's Haiti. Schreib . Se Mari im Posenschen, viele Paꝗ nslawisten gebe. Diese Ansicht wird von We 5 und 55 Thir. Körner! s ,. r n n, ,, n,, , Börse. hieraus entschieden bestritten, und au genommen, die Jahrbücher hätten Werke in [ Bande, Halbfranz, für 2 Thlr. 10 Sgt. . ö —— nur ihren Privatbegriff des Panslawismus im Sinne gehabt, der Dieselben, 4 Bände in Prachtband, 3 Thlr. Kosch⸗ Königsstädtisches Theater. (Cimarosa's „Heimliche Ehe“) Vermischtes. weiter nichts bedeute, als eine allgemeine gegenseitige Verständigung. garten's Dicht ungey, . . her Ohne Zweifel n bei . se,, ,. an . Zei⸗ 2, bn, de nn,, . ö k . tungen gebornen Ausdrucks jene Bedeutung die zunächstliegende, wie⸗ Prächtzand für ß Thi; z. Sg. a' nnn ö. nüht ursprüngliche, . würde wenigstens dem Hohne jener eine Nacht, übers. von Weil, m. 2090 Holzschnitten. ö z dall hh rn Brechen welche . statt Ladenpreis 20 hlr. für s. bl, . Amtlicher Theil. Sila wenstdmme träumte. Ter Panslawis mus dieser letzteren Ark ist sowohl Werle in 1 . fleg. a en t 3 853. 2 von den Jahrbüchern, als don den namhaftesten slawischen Publizisten, . . . , . ,. r Bande Ii Se. Majestät der Vönig haben Aller gu digst , gerichte für ein Gespenst erklärt worden, welches eben so wenig Inhalt habe, Prachtband für 13 Thlr. Boron's Dichtungen übers. Dem Deposital⸗Rendanten Bu hl beim Land⸗ und Stadtgerichte als der Gedanke des europäischen Gleichgewichts, des ewigen Friedens t zu Glatz das Allgemeine Ehrenzeichen, und und der Pentarchie. Dieser Art des Panslawismus beschuldigen uns

Dem bei Allerhöchstihrer Gesandtschaft in Neapel angestellten

Legations-⸗ Secretair, Gu st av v on der Schule nburg-⸗Priemern,

die Kammerherrn⸗Würde zu verleihen; so wie

6 4 8. 6 8 Gertraudten-Straße Nr. 25, sind folgende Werle zu den beibemerkten billigen Prei⸗ sen vorräthig:

Conversfations-Lexikon, Brüggemannsches, in Pappband mit Titel, Ladenpreis 97 Thlr. für 5 Thlr., dito Brockhaussches, Tte Auflage, in Halbfranz, für 8 Thlr. Pierer's Universal-Lexiton, 26

Bekanntmachungen.

20151 . . a

Der aus dem Dorse Kokocko gebürtige George Ja= cob Balzer, welcher zuletzt als Apothekergehülse in Ulm conditionirte, hat die letzte Nachricht von sich in einem Brief de dato Ulm, den 30. März 1817, gegeben.

Derselbe wird demnach auf den Antrag seines Bru⸗ ders, des Tischlers Friedrich Balzer, nebst seinen etwa zurückgelassenen unbekannten Erben, hierdurch vorgela⸗ den, sich innerhalb neun Monaten, spätestens aber in dem vor dem Deputirten, Herrn Land- und Stadtge— richts⸗Rath Schülke, auf

den 21. September fur. angeseßten Termine in dem hiesigen Gerichtsgebäude persönlich oder schriftlich zu melden und weitere Anwei— sung zu erwarten, unter der Warnung, daß er, der George Jacob Balzer, sonst für todt erkläri und sein Vermögen seinen sich legitimirenden Erben überwiesen werden soll. Culm, den 11. November 1843. (L. S.) Königl. preuß. Land⸗ und Stadkgericht.

1311

Folgende verloren gegangene Urkunden sollen öffent—

lich aufgeboten und amortisirt werden:

1) die Schuld und Pfandverschreibung vom 1. Mai 1829 über 500 Thlr., welche der Gutsbesitzer Rö⸗ mer zu Beiersdorf dem Kossäten Karl Lebe in Ischerndorf dargeliehen hat,

2) der Necognitionsschein vom 22. April 1833 über ein dem Seilermeister Gottfried Friedrich Birkhold zu Zörbig vom Dr. Heller daselbst gegebenes Dar⸗ lehn von 559 Thlr, welches auf ein Viertellandes Feld mit halben Höfgen hypothekarisch versichert ist,

3) der Recognitionsschein vom 6. März 1824 über 12000 Thlr. Gold, welche die verwittwete Frau

(Anfang der Beschießung von

169 a 4.

Nachdem über den Nachlaß des am 17. September v. J. verstorbenen Kaufmanns C. L. Biernbrodt, wozu die Grundstücke Schirwindt Nr. J6 und 92 gehören, der erbschaftliche Liquidationsprozeß eröffnet ist, werden alle diejenigen, welche Ansprüche an die Masse zu ha⸗ ben vermeinen, aufgefordert, selbige in dem auf den 4. Juni, Vormittags H5 Uhr, vor dem Deputir— ten, Herrn Land- und Stadtgerichts-Assessor Wach, an hiesiger Gerichtsstelle anstehenden Termin persönlich oder durch einen gehörig legitimirten Bevollmächtigten, wozu der Justiz⸗-Kommissarius v. d. Osten in Stallupoenen vorge—⸗ schlagen wird, gebührend anzumelden und deren Richtig leit nachzuweisen. Diejenigen, welche in diesem Ter— mine nicht erscheinen, werden aller ihrer etwanigen Vorrechte verlustig erklärt und mit ihren Forderungen nur an dasjenige, was nach Befriedigung der sich mel⸗ denden Gläubiger etwa von der Masse noch übrig bleibt, verwiesen werden.

Schirwindt, den 31. Januar 1841.

Königl. Land- und Stadtgericht.

Deutsche Bundesstaaten.

Ausland.

Württemberg. Stuttgart, 9. April, (S. M.) Gestern erschien Se. Majestät der König zum erstenmale nach der Krankheit wieder im Theater. Die Kunde davon hatte eine so große Men⸗ schenzahl von hier und auswärts versammelt, als das Haus nur im⸗ mer fassen konnte. Dasselbe war festlich mit Tausenden von Blumen⸗ töpfen und Kränzen von oben bis unten verziert, so daß man in einen schönen Garten versetzt zu sein glaubte, und glänzend beleuch= tet. Beim Eintritt wurde Se. Majestät mit den lautesten, herzlich⸗ sten Glückwünschen empfangen, die sich öfters wiederholten. Vor der Aufführung sang der Liederkranz eine für diese Festlichkeit gedichtete Strophe, welche gedruckt von oben herab in das Parterre verbreitet wurde. Die ganze Versammlung stimmte mit dem Orchester ein. Das gesunde, kräftige Aussehen des Könige erfreute allgemein.

179 Neu erschien und in allen Buchhandlnngen zu ha— 8 2 23 rd . ben, Berlin bei E. S. Mittler (Stech—⸗ bahn 3):

Ainsworth, 5. B, Die Geheimnisse

*. von London Bildern. J = totes Bändchen. 16, Leipzig, Berger. brosch. 604 Sgr. Vollständig in 16—20 wöchentlichen Bändchen, da erste erschien bereits in zweiter Auflage!!)

on Pfi Bände in Prachtband mit Stahlstichen, : ; von Pfizer, 4 Bände in Pracht aber die Jahrbücher geradehin und nennen uns Panslawisten jener

Von der unterzeichneten Verlagshandlung ist so eben an alle gute Buchhandlungen versendet:

Die Lehre vom jüngsten Tage—

389 h] Dogma und Kritik

für Thlr. 20 Sgr. Becker's Welt eschichte, Tte hiuflegt .. . er erh 3 E, R ot lächerlichen Kategorie, die nur aus übelangewandtem Witz den Sla⸗ feck's Weltgeschichte, 19ie Auflage, eleg. Halbfranz, ; ö wismus für etwas Anderes ansehen wollte, als für etwas Ideelles. für 4 Thlr. 6 gr, rg ändungen de, mn. Den bisherigen Regierungs-Assessosr Kar! Heinrich Julius Solche Vermuthung lehnen wir ab. Unser Slawismus will die Frei⸗ Rech ts b i cher von ö 3c. 1 , Gerhardt zu Kegnitz zum Regierungs-Rath bei dem Regierungs- heit des Individuums, die Erhaltung der besonderen Sprach⸗Dialelte ,, 3 6. 9 n , Kollegium zu Merseburg zu befördern. und der besonderen Institutionen; er will den i nen, Geist 6, oOrpus , . 9 . . 3 ö. t Spangen- . —— ö ‚— a . tj s⸗ nmen ñ e eines mate⸗ e d e, s, . ,,,, e , , wl, . bun gn n . Rhein ist von Darmstadt hier eingetroffen. Politik noch immer im ünklaten zue sein, wirwohl wir in der Politit 2 ane ö 1842 . 0 2 . 4 X ö. ö h ö. * P ' h Passöw griechisches Wötterbuch, äte Auflage, gut Abgereist: Se. Excellenz der Wirkliche Geheime Rath und leben, und weben, wiewohl selbst die Schuljugend sich mit Eifer in n . . 55 h, 6 Wörter⸗ Ober Präͤstdent der Provinz Pommern, von Bonin, nach Stettin. . ne g i fn . ö ier ne, . troß ihrer n, i ,, ö. . , Der Kammerherr, außerordentliche Gesandte und bevollmächtigte n ee fern ee he 9 e, . ,, Schulbücher in bedeutender Auswahl, zu b il= Minister bei der schweizerischen Eidgenossenschaft, Freiherr von ef! . 9. , 6, k. , on. hie Hannover. Hannover, 11. April, (6. 3) In der Sitzung der F 26 64. 5 . . /

ligen Preisen ꝛc. 2c. Werther, nach Bern. „Wie sein“ erwogen werden müsse? und ihr Journalismus begnügt

ersten Kammer vom 2ten d, war der Beschluß zweiter Kammer, das Erwie⸗ derungsschreiben des Königlichen Kabineis vom 11. Juli 1842 wegen der

21361 C dittal⸗- Citation. Der Handlungsdiener Jacob Goerzen, welcher am

Wilhelmine Louise Leopoldine, Majorin von Kne— bel, geb. Schönberg von Brenkenhof, zu Deßau aus der Konsens- Urkunde vom 21. Juni 1790 von der Magister Sophie Dorothee Karoline Flo⸗ rentine Haase, geb. Plotho, zu Schrenz zu fordern hat, und wofür unter anderem auch 3 Acker Wiese auf Braunsdorf Marke und in der Zahwitz mit verpfändet sind,

) der Recognitionsschein vom 29. Juli 1828 über 500 Thlr. Gold Darlehn, welches der . speltor Karl Friedrich Robert Heller in Halle gegen Verpfändung dreier Acker Wiese auf Babendorf und Lehna⸗Mark von dem Anspänner Johann August Kopf in Bieda zu fordern hatte,

5) der Recognitionsschein vom 14. Mun, 1828 über 500 Thlr. Kaufgelder, welche die Auszüglerin Jo- hanne Rosine Thäter, 3 Große, zu Stumsdors von Johann Gottlieb Strauß und seiner Ehefrau Marie Karoline, geb. Thäter, . Verpfändung Hufen Feld nebst Folgen in Baben- und Ocken⸗ dorf⸗Mark zu fordern hat,

6) der Recognitionsschein vom 26. November 1833 über 606 Thlr. Darlehn aus der Schuld- und Pfandverschreibung vom 16. November 1833, welche der Kaufmann Friedrich Efraim Albinus Gödel! zu Halle von dem Kupferschmied Franz Moritz Kotzsch in Zörbig zu fordern hatte und wofür Hufe Feld in Städter⸗ und Mittelmark ver⸗ pfändet war,

7) der Recognüionsschein vom 15. August 1827 über 1506 Thlr. Darlehn, welchen der Subreftor Johann Daniel Deßmann zu Bolkenhain von den Jacharias⸗Schmidtschen Eheleuten in Kappellenende aus der Schuld- und Pfandverschreibung vom 10. April 1827 zu fordern hatte und wofür unter anderem auch eine walzende halbe Hufe Feld in Gruptitz⸗Mark mitverpfändet war,

s) der Recognitionsschein vom 15. April 1825 über 309 Thlr. Eour., welche die verwittwete Notar Bühne in Halle von deni Finanz ⸗Kommissar Mahlo in Zörbig zu fordern hatte und auf einer walzen—

ö. den halben Hufe Feld hypothekarisch versichert stehen,

N die Schuld. und Pfandverschreibung vom 3. Ja-

* a , und Hypothekenschein vom 15. April

** über 53 Thlr. 12 Sgr. 6 Pf., welche die j * zu Kreuma von dem Gutsbesitzer Robitzsch . e,. hatte und auf dessen Gut ein⸗

ge ee Ter ace die verloren gegangenen

Cessionarien, Pfand.

machen haben mochten

enigen, welche an diesen Dokumenten als Eigenthümer, oder Briessinhaber Ansprüche zu den au aufgesordert, sich spale stens ö

den 22. Juni d. J., V vor dem Depntirten, Herrn k

12. Januar 1826 hier von Rehhoff bei Stuhm nach Hamburg oder Amsterdam gegangen, um von dort nach Ostindien zu segeln, seitdem aber keine Nachricht von seinem Leben gegeben, so wie dessen etwa zurückgelas⸗ sene unbekannte Erben und Erbnehmer werden hier— durch auf Antrag der Kaufleute Jacob und Abraham Thiessen zu Königsberg in Preußen, als die durch das Testament seiner Mutter ihm substituirten Erben, öffent⸗ lich vorgeladen und angewiesen, sich in dem auf den 23. Ot tober 1844, 10 Uhr Vormittags, vor dem Herrn Land- und Stadt- gerichtsrath Hartwich anberaumten Termine schriftlich oder persönlich zu melden, widrigenfalls sie für todt erklärt und das zurückgebliebene Vermögen den bekann— ten Erben ausgeantwortet werden wird. Marienwerder, den 28. November 1843. Königl. Land⸗ und Stadtgericht.

1399p! Be kann tm a chu ms.

Die neue Berliner Hagel-Assekuranz- Gesellschaft beehrt siZieh beim Beginn der Ver- Sicherungs-Periode das landwiritlischafiliche Publi- kum darauf aufinerksam zu machen, dass sie gegen feste Prämie, wobei durchaus keine Nachzahlung stattfinden kann, die Versicherung der Feldfrüchte gegen Hagelschaden übernimmt und den Verlust dure Hlagelsehlaz, der den bei ihr Versicherten triffi, gleich nach erfolgter Feststellung haar vergütet. Den Si- cherungssonds, mit welchem die Gesellschaft in die- sem Jahre für ihre Verbindlichkeiten hastet; be- Steht aus dem vollständigen Stamm Kapital von 500,000 Thlr., wozu noch die einzuneimenden Prä- mien kommen. Die erforderlichen Antrags-ormiu- lare, so wie Verfassungs-Urkunden, sind in dem aupt-Büreau, Behirenstr. 38, so wie bei den be- treffenden Agenten, welche in den Provinzialblättern bekannt gemacht worden sind, zu haben.

Berlin, den 15. April 1844.

Direction der neuen Berliner Hagel - Assckuranz- Gesellschast.

Il383 bl

In Rüclscht auf die hohe Verfügung des Hermn Fi⸗ nanz⸗Ministers Excellenz vom 11. April er., ersuchen wir alle diejenigen, welche sich in Folge der Aufforde⸗ rung des Herrn Justizraths Dr. Kahle vom 31. März er. zur Mitbetheiligung bei einer Eisenbahn von Ber lin nach Stralfund an uns gewendet haben, das von ihnen im Ganzen mit 4 pCt. Angezahlte gegen Rück= abe der erhaltenen Bescheinigungen Vormittags zwi- chen 9 und 19 Uhr bei uns in Empfang zu nehmen.

Berlin, 12. April 1844.

J. Gebert C Co., Linden Nr. 15.

von Dr. Friedrich Richter von Magdeburg. 175 Bog. gr. 8. broschirt. J Thlr. 10 Sgr. Diese Sr. Excellenz dem Herrn Minister Eichhorn gewidmete Schrift bildet den zweiten Theil der „Lehre von den letzten Dingen“. Wie der erste, die Lehre von der persönlichen Fortdauer, in der theo- logischen und philosophischen Literatur von entschiede— nein Einfluß geworden ist, so dürste dies die Lehre vom jüngsten Tage noch in erhöhtem Maße werden. Richtersche Buchhandlung in Berlin, neue Schönhauserstr. Nr. 16.

4731 g

Im Verlage von F. A. Brockhaus in Leipzig ist neu erschienen und in allen Buchhandlungen, in Ber— lin bei C. H. Jonas, Werderstr. 11, der Bauschule gegenüber, zu erhalten:

Torgusts Tasso's Auserlesene ly⸗ rische Gedichte. Aus dem Italienischen

übersetzt von Karl Förster. Mit einer Einlei⸗ tung: „Ueber Torquato Tasso als lorischer Dichter.“ Zweite vermehrte und verbesserte Auflage. Zwei Theile. Gr. 13. Geh. 1 Thlr. 15 Sgr.

475 , . Im Verlage der unterzeichneten erscheint:

Vidocq. Les vrais myslè⸗ res de Paris.

Vidocq, die wahren pariser Geheimnisse. Deutsch heraus— gegeben vom Verfasser.

Paris, den 5. April.

Cadot.

Berlin, den 11. April.

Voßsche Buchhandlung.

388 b] In der

von

Antiquar⸗Buchhandlung

Theodor Kampffmeyer,

4701

Am Montage, dem 15. April, von 1 bis 2 Uhr, beginne ich mit Genehmigung der Behörden im kleinen Saale der Sing-Akademie eine Reihe von etwa acht bis zehn Vorlesungen über Phrenologie die Kunde des menschlichen Geistes, welche, in Folge der Ent— deckungen Gall's auf Beobachtung der Natur gestützt, uns zu einer, den Anforderungen des wirklichen Lebens entsprechenden Philosophie emporleitet.

Zunächst am Mittwoch, Freitag und Sonnabend werden dieselben um die gleiche Mittagsstunde fortgesetzt werden.

Karten für die sämmtlichen Vorträge sind von Sonnabend, den 13. April, an in der Buchhandlung des Herrn Besser, Behrenstraße Nr. 44, und in' der Kastellan⸗Wohnung in der Sing-Akademie gegen Erle— gung von 3 Thalern zu erhalten; für einzelne Vor— fesungen werden dergleichen am Eingange des Saales zu 15 Silbergroschen verabfolgt. Den Rein=-Ertrag der Einnahme habe ich für die hiesigen Kinderbewahr« Anstalten bestimmt.

Berlin, den 11. April 1844.

Dr. Ed. Hirschfeld aus Bremen.

38791 Anerkennung.

Herrn Zebger danke ich hierdurch für das in der Haude⸗ und Spenerschen Zeitung Nr. 84. mir beiläufig ausgestellte Attest; besonders aber danke ich ihm für die Gefälligkeit, daß er sich in der Glasmalerei von mir hat unterrichten lassen.

Berlin, den 10. April 18144. Dr. Luedersdorff. 3851

Zur Verwahrung gegen Motten werden alle Arten Pelzwaaren, Tuchsachen und Fußdecken in meiner Pelz- waaren- Handlung, Stechbahn Nr. 4, angenommen, und kann ich, da ich diesem Geschäftszweige besondere Aufmerksamkeit widme, und vermöge der fühlen, trocke⸗ nen Lage und großen Räumlichkeit meines Lokals, eine sehr sorgfältige Behandlung der mir gütigst anzuver— trauenden Sachen versichern, wie ich denn überhaupt für jeden durch Motten oder fehlerhafte Behandlung entstandenen Schaden bürge.

Hermann Müller, Kürschner, Stechbahn Nr. 4.

üer Gehrüder Vuille, Uhren-Fabrikanten

aus Chaurdefonds, werden die Leipziger Ostermesse zum erstenmal beziehen. Ihr Logis ist Reichsstraße Nr. 496 1404

im 2ten Stock.

sich mit allgemeinen Phrasen: „Alle durch Alle“ oder „Alle durch die Dynastie“ u. s. w. Außerdem vermengt sie die Politik mit der Religion und hat weder durch ihre Manifeste sichtbar gewirkt, noch durch ihre Abhandlungen einen festen Standpunkt erreicht. Sie hat

Dienstanweisung des Schaß-Kollegiums betreffend, an der Tages ⸗Ordnung. Dem diesseitigen Beschlusse vom 12. Juni 1842 Verwessung an eine Kommission, war zweite Kammer beigetreten, mit dem Zusatze: „daß diese

Kommission zugleich auch den aus dem Schatz⸗Kollegium zur Anzeige ge⸗

Königsstädtisches Theater. Cimarosa's „Heimliche Ehe.“

Die italienischen Textdichter des vorigen Jahrhunderts machten's, nach⸗ dem man der myhologischen Spiele und versifiirten. Allegorieen auf der Bühne müde geworden, nicht schlimmer und nicht besser als die heutigen: wenn ein ausländisches Drama oder ein Roman gefallen hatte, so fielen sie wie Bienenschwärme darüber her und sogen den Honig der pilantesten Situationen heraus. Das Original wurde dabei, um musikalischen Zwecken dienen zu können, oft so zerzaust, daß es schier unkenntlich ward. So. ist auch das Libretto „Il Matrimonio segreto“ nur ein Extralt eines gleich⸗ betitelten Garrick'schen Lustspiels ic clan destiue marriage), welches 1766 auf dem Drurt,. Lane Theater erschien und so großen Beifall fand, daß es alsbald in Frankreich, Deutschland und Italien nachgebildet ward. So⸗ wohl von der Charakteristik der Hauptpersonen als von dem Faden der Intrigue ist in unserem Tertbuch nur das Wesent lichste geblieben, Anderes hinzugefügt. Herklots übersetzte es ins Deutsche; beim Brande des Königl. Schauspiel⸗ hauses ging sein Text inzwischen verloren, und Karl Lebrün bearbeitete ihn aufs neue. Seine lebersetzung eischien 1838 bei Kupferberg in Mainz im Druck; in der aus Hamburg im Januar 1837 datirten Vorrede erklärt er, daß die Rückerinnerung an die vollendete Darstellung auf dem Königl. Theater zu Berlin ihm manchen damals, vielleicht von den Darstellern im= provisirten Scherz ins Gedächtniß zurückgerufen habe; unbeschadet aller barin beschäftigt gewesenen Künstler, würden ihm Hr. Mebus, Beschort und Gern unvergeßlich bleiben. Lebrün hat die Necitative in Prosa wie⸗ dergegeben; seine Bearbeitung der Arien und Ensemblestücke steht im Text⸗ buch des Königsstädtischen Thegters, worin die Oper am Oster-Montage und am 10ten d. zur Freude aller Musilkenner aufgeführt wurde, dem ita- sienischen Original gegenüber. Die Töne, worin Cimarosa hier Lebenslust und lustiges Leben, verstohlene Zärtlichkeit und blasit e Koketterie, die speku⸗ ative Raffinerie eines tauben Krämers und die Lüsternheit einer alten Wittwe malt, haben ihre unmittelbaren Anlnüpfungszunkte an unsere Sinne und nehmen dieselben auf die angenehmste Weise gefangen. So singt, so fändelt bie musitalische Grazie! Alles gestaltet sich so ebenmäßig, so leicht, so gefügig und ist doch mit so viel Klugheit und umsicht angelegt und ausgeführt. Hier haben wir, gleichwie in Mozark's Figaro, eine Komödie in Tönen, deren Bedeutung man errathen müßte, auch wenn keine Worte ihnen untergelegt wä⸗ ren. Ton und Wort sind hier eins geworden; daher die Oper auch nur dann ihre volle Wirkung macht, wenn die in ihr wirkenden Sänger zugleich durchgebildete Schauspieler sind. Die ersten Künstler Europa's haben es immer für eine Ehre gehalten, in dieser Oper mitzuwirken; belannt ist, daß die Malibran zu Paris, als sie auf dem höchsten Punkte ihres Ruhmes stand, die alte Fidalma spielte. Bei unserer italienischen Gesellschaft ist diese Partie in den Händen der Sgra. Bendini, und, dort im Ganzen recht, wohl aufge= hoben; besonders rühmlich war ihre Mitwirkung in dem köstlichen Sextett, welches das Finale des ersten Altes bildet. Sgra. Malvani, welche die lebhafte und empfindliche Carolina repräsentirte, fand allgemeine Anerken⸗

nung, ebenso Sgra. Perc corinij als Elisetts. Wir müssen es Letzterer dankbar anrechnen, daß sie die Arie nach der zehnten Scene des zweiten Alts, welche wegen ihrer großen Schwierigkeiten fast immer ausgelassen wird, mit einer hinperlenden Volubilität sang, die auf das angenehmste überraschte und leb= haften Applaus erregte. Den Geronimo (eine Bravourrolle von Lablache) gab Sgr. Grandi mit großer Mäßigung und erhöhte dadurch, da es ihm, kem biesmal bis in die Fußspitzen hinein tauben, an komischen Mitteln nichts weniger als fehlt, die Wirkung; das berühmte Duett „Se siato in von ihm und dem dürch Herrn Panzini bras vertretenen Grafen gesungen, wurde ein erquickliches Genrebildchen, und hielt sich selbst bei dem Tanz nach dem „Siam siamo aecomiodali' in der Region der seineren Komik, während die Darsteller hier gewöhnlich massis aufzutragen pflegen. Sgr. Donati sang den Paolino gefühlvoll und innig; mit der Rolle eines solchen baster fis läßt sich kein erkleckli= cher Eindruck hervorbringen. Wir sprechen schließlich unsere Genugthuung aus, daß diese gemüthlich- liebe Oper (der Chor fehlt ganz), an der der größte Komponist aller Zeiten und Völler sich ein Muster genommen und welche die Aganippe gewesen, woraus die Komponisten komischer Opern, von Rossini bis auf Lortzing, schöpften, wiederum auf dem Nepertoir des Königsstädtischen Theaters steht, und wünschen ihr nur eine größere als die bisherige Zuhörerschaft. u.

a 7* corpo avete“,

Im Königl. Museum werden am 16., 23. und 30. April, Dienstags um Uhr, Vorlesungen stattfinden, in denen der Archäolog des Museums, Professor r. Gerhard, die daselbst aufgestellten Gyps-⸗Abgüsse berühmter Statuenreihen des ÄAlterthums erläutern wird.

Vermischtes.

Am vergangenen Donnerstag, den 11. April, setzte Graf Suzor seine bereits am 25. März eröffneten Vorlesungen über französische Literatur im Saale des Hotel de Russie vor einem zahlreichen und gewählten Pu⸗ blitum fort. Er ging diesnial schon näher auf seinen Gegenstand ein, in dem er in großen Umrissen die ältesten Zeiten der französischen Literatur von den frühesten Dichtern und Chronisten bis herab zu Malherbe, Rabe⸗ sais und Montaigne. Diese interessante Periode gab ihm zu vielen pikanten anekdotischen Bemerkungen über bei uns wenigstens minder bekannte Dichter Gelegenheit, wie z. B. Alain Chartier, Rath Karls VII. Wilton, unter Ludwig XI., Marot, Günstling Franz J. u. s. w. Mit Geist charakterisirte Herr von Suzor namentlich auch die Schule NRonsard's, welche zu jener Zeit etwa dieselbe Rolle spielte, wie jetzt die romantische Schule. Die Werle Malherbe's, Nabelais' und Montaigne's, dessen „Essais“ als die Basis aller philosophischen Werke betrachtet wurden, welche Frankreich seitdem hervorgebracht hat, erhielten eine gelungene Würdigung. Mit vielem Lobe wurde bei Gelegenheit der Charakteristit der Troubadours des vor

kurzem erschienenen, Werkes des Barons Ernst von Brunnow über die „Geschichle' und Literatur der Troubadourg“ gedacht. Das neffende und

gesunde Urtheil, so wie die feine und elegante Sprache des Redners, fesselten auch diesesmal die Aufmeiksamkeit des Auditgriums, welches, zum guten Theil aus Damen bestehend, dem Vortrag mit steigendem Interesse folgte. Wir können nicht umhin, allen Freunden einer angenehmen und lehrreichen siterarischen Unterhaltung die ferneren Vorträge des Herrn von Suzor an gelegentlich zu empfehlen. ;

Von Herrn B. Dam cke, der sich in mehreren Konzerten der ver⸗ flossenen Winter-Saison als geschickter und geschmackvoller Pianist zu be⸗ währen Gelegenheit hatte, erschien bei C. Paez dahier, unter dem Titel: „LI Demander“, ein Allegro charactèristique für das Pianoforte, welches, abgesehen von der angeführten Bezeichnung, die mit dem Inhalte selbst nicht recht in Einklang zu bringen sst, einen kundigen, gebildeten Musiker (Herr Damcke ist ein Schüler von Ferdingnd Ries) und Composi= fions-Talent verräth. Besonders ist in diesem Allegro, das seiner formellen Behandlung wegen für den ersten Satz einer Sonate gelten könnte, ein lo⸗

benswerthes Sireben nach Einheit nicht zu verkennen; die Wirkung des Ganzen würde aber jedenfalls eine noch glücklichere sein, wenn der Kompo- nist bei Erfindung der Hauptgedanken von Anfang an mehr auf Gegensätze hingearbeitet hätte cine Regel, die bei Durchführung größerer Musikstücke nie aus den Augen gelassen werden darf, wenn nicht die Folge von der Nichtbeachtung dieses Gesetzes, das die Kunst der Natur abgelauscht hat, eine unausbleibliche Monoionie sein soll. 3

Am 1iten gab Bosco seine erste Vorstellung auf der Bühne des Königsstädtischen Theaters. Ein sehr zahlreiches Publikum hatte sich ein- gefunden, um sich an den Leistungen des Magiers 6 ergöͤßen, und Hun- deste mußten das Theater wieder verlassen, weil schon 65 vorher die Billets zu fast allen Plätzen vergriffen waren. Das bis auf den lleinsten Raum gefüllte Haus bot einen Anblick dar, wie zur Zeit, als Rubini dort

sang. Außer den Wiederholungen einiger Productionen, die wir bereits früher von ihm gesehen, gab er diesmal cine neue dadurch zum Besten, daß er bem Frühling ins Handwerl griff und Blumen wachsen ließ. Blühende Hyöacinthen, Roͤsen und Nelken entstanden im Nu auf seinen Zauberwink känd wänden sodann unter die anwesenden Damen verschenkt. Die Blumen vermehrten sich unter seinen Händen zu einer unglaublichen Menge, und „Mir ein Sträußchen!“ und wieder „Ein Sträußchen!“ scholl es aus dem Hunde der Schönen rundum im Saale. . ̃

Die „Antigone“ des Sophokles soll, demnächst auch in Paris zur Aufführung lömmen, und zwar in der nämlichen Art und Weise, wie dies in Berlin der Fall gewesen ist. Man hat sich deshalb an die Königliche General- Intendantur der Schguspiele gewendet, um durch . gefaͤllige Vermittelung die Details der Arrangements u. s. w. zu erhalten. Paris war so lange der Stapelplatz für den Bezug den geistigen Bedüñrfnisse Deutschlande, daß wir uns freuen müssen, wenn Momente eintreten, die den Beweis siesern, daß ein enigegengeseßtes Verhälmmiß möglich sei.

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