1844 / 111 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

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.

.

Vermeidung der am 14. Juni er. zu erkennenden Pra ssusion, hiermit aufgefordert. )! Datum . 9 13. 2 * nan. önigl. preuß. Hofgericht von Ppaememim ügen. 8 m ö ö e. (gez.) v. Möller, Praeses.

2234 Nothwendiger Verkauf. les , g u. abe 2 30. November 1813. Das in der Georgenstraße Nr. 17 belegene Schu— barssche Grundstück, gerichtlich abgeschätzt zu Lo, 183 Thlr. 11 Sgr. 9 Pf, sell Schulden halber am 16. Juli 1844, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastitt werden. Taxe und Hypothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

Berlin ⸗Stettiner Eisi Eisenbahn.

Fahrplan vom 1. April 18414 ab täglich.

J. Personenzüge.

9 n f 9 51

d. Fahrt.

M i i M Min. Nin. 6 . 11 2 ö

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von Berlin Bernau Biesenthal Neustadt .

IS * FERG Passow s5 7 s 5 Tantow ̃— s o sis TT Ankunft in Stettin Vormittags 19 Uh

Angermünde

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von Berlin Bernau Biesenthal

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Nenstadi 3 7 Angermünde 1 160 2 20 * ?

5 Tantow 1 7 * 15 Ankunft in Stettin Abends 8 Uhr:

Abfahrt

von Sienmn Mr T i5r - NV. Min. NTantow 1 6 . B . pPpassow 7 5 . Fs Angermünde 18 6 37 Neustadt 8 si6 I 13

bbb

sür jede Actie zu entrichten ist, auf den ** 1. Mai d. J.

festgesetzt worden.

Wir machen hierauf mit dem Bemerken aufmertsam, daß die Einzahlungen vom 15. April c. an,

in Berlin bei unserer Hauptkasse, Oranienburger=

Straße Nr. 17, in den Stunden von 9 Uhr Mor— gens bis 2 Uhr Nachmittags, und

in Hamburg im Büreau unserer dortigen Direc⸗

tions-Deputation, Neustädter Fuhlentwiete Nr. 76, in den Stunden von 9 Uhr Morgens bis 2Nach— mittags angenommen weiden. Wer in Hamburg die Einzahlung per Banco leisten will, hat für jede Actie Bco. Mf. 39 6 Sch. an die Banco-Conto der Berlin⸗Hamburger Ei— senbahn - Gesellschaft daselbst abzuschreiben.

Jeder Einzahler hat mit dem Gelde die betreffenden Quittungsbögen und außerdem eine Designation einzu— reichen, auf welcher die Nummern der Letzteren, ihrer Neihefolge nach, verzeichnet sein müssen.

Formulare zu diesen Designationen sind in unseren Büreaus in Berlin und Hamburg unentgeltlich zu er— halten. Einzahlungen, bei welchen die Quittungsbögen nicht von dieser ordnungsmäßig ausgefertigten Designa— tion begleitet sind, werden zurückgewiesen.

Ueber die eingezahlten Geldbeträge wird sosort eine Interims-Quittung ertheilt, gegen deren Rückgabe acht Tage später die Quittungsbögen abgefordert werden können.

Die Quittungen aus den Quittungsbögen werden un— ter Beidrückung eines Stempels

in Hamburg durch ein Mitglied der Direction und

in Berlin durch den Nendanten Henn Schubart vollzogen werden.

Wer den Termin der Einzahlung versäumt, hat die in den auf der Rückseite der Quittungsbögen abgedruck— ten s§s. unseres Statutes näher bezeichneien Nachtheile zu gewärtigen.

Berlin und Hamburg, den 26. März 18141.

Die Direction der Berlin-Hamburger Eisenbahn.

von Lelisten. Aslier, Dr. Conrad. VWolsf. Borger. Neuliaus.

Costenohble.

350 6

Niederschlesisch⸗Märkische Eisenbahn.

Nachdem der im §. 2. der Statuten unserer Gesell⸗— schaft vorgesehene Fall eingetreten ist, und demnach un— ser Unternehmen auf die Herstellung einer Anschlußbahn nach der sächsischen Gränze zur Verbindung der Stadt Breslau mit Dresden sich ausdehnt, so eröffnen wir hier⸗ durch den Actionairen unserer Gesellschaft in der Zeit vom 5. bis 20. Mai c. inéel. die Zeichnung des zu dem gedachten Zweck auszubringenden Actien-Kapitals,

jedoch nur bis zum Betragevon 1,712,500 Thlr., da die

zur Erfüllung des im §. 8. der Statuten für den ge- dachten Fall festgesetzten Kapitals von 2,000,009 Thlr. außerdem noch erforderlichen 287,500 Thlr. gemäß S. 6. der Statuten vom Staat übernommen werden. Diejenigen Actionaire, welche von dem Necht zur vorzugsweisen Zeich⸗ nung der in Rede stehenden Actien Gebrauch machen wollen,

Biesenthal 18 * 8334141 Bernau 19 * 55 *

Ankunft in Berlin Vormittags 10 Uhr 30 Min.

.

von Stettin

Nam. Ti5r - MN] Min. Min.

Tantow

r, 4 1 50 1 Passow 5 1 33

l Angermünde 16 * 20 l

Neustadt 77 116 Biesenthal c 7 » 33 Bernau 1 7 65 * Ankunft in Berlin Abends 8 Uhr 30 Min.

II. Güterzüge.

Abfahrt

von Bersin Mrg. 9 uhr M. Bernau 9 , s50 * Biesenthai isö . E Neustadt 10 52 * Angermünde J . B66 56 1 Passow 12 * i610 Tantow 1 530 * 116 Ankunft in Stertin

1

von Sienm̃ MtrJ. Jũhr - V. Min. Tantow 18 * 55 * Passow sid 55 Angermünde iI . 560 0 45 Nenstadt 7 38 *

6 Bie senthal 1 Bernau 1 12

Ankunft in Berlin Nachmittags 2 Uhr 45 Min.

Nm dai Duncan Verden d Fa soncsñ 7 Wade Il. und 1II. Klasse befördert.

Eisenbahn.

Zusolge des §. 10. un⸗

seres Gesellschasts⸗Sta⸗

tuts haben die Zahlungs⸗

4 Termine für dle, auf die

26 Er Actien unserer Gesell—

. ff, schast zu leistenden ver⸗ lng, schiedenen Theilzahlun⸗

fügen gleich bei Einsorde⸗

, der 37 Rate 63

ö gesetzt und auf den (hier⸗ e l erb hen Sinn nngekc et unter ehh der n , verzeichnen we üissen.

diernach isi der renn, 3. die n nr

weite Einzahlun welche, na Mn ah 23 .

fordern wir auf, innerhalb der gedachten Fxist

1) ihre Quittungsbogen im Büreau der Gesellschaft 9 Berlin (Leipziger Str. Nr. 61, zwei Treppen hoch) zu präsentiren,

2) ein Verzeichniß derselben nebst Duplikat einzurei⸗ chen und unter dem Haupt⸗Exemplar Folgendes zu vermerken:

„für das Nieder-Schlesisch⸗Märkische Eisenbahn⸗ „Unternehmen zeichne ich Thaler „Actien unter den Bedingungen der Statuten „vom 26. August 1843“, auch diesen Vermerk eigenhändig zu unterschreiben, bei etwanigen Zeichnungen im fremden Namen aber die Vollmacht des Kommittenten im Original beizufügen, und endlich

3) gleichzeitig mit Abgabe der Zeichnung zwanzig Pro⸗ zent des gezeichneten Actien⸗Betrages zur Gesell— schaftskasse einzuzahlen.

Die produzirten Quittungsbogen werden mit den

Worten:

„produzirt bei der Actienzeichnung im Mai 1844“ roth abgestempelt und nebst dem zweiten Exemplar der sub 2. gedachten Spezification, auf welcher über die Zahlung der zwanzig Prozent sub 3. quittirt wird, so⸗— fort zurückgegeben.

Sollte mehr als die aufzubringende Actiensumme ge— zeichnet werden, so erfolgt die Reduction pro rata der⸗ senigen Actien⸗Beträge, als deren Inhaber sich die Zeich—⸗ ner auf die suß 1 angegebene Art ausgewiesen haben. Es werden daher, insofern alle Actionaire von dem Recht der vorzugsweisen Zeichnung Gebrauch machen, auf je 400 Thlr. der bereits vorhandenen 100 Thlr. neue Actien fallen. Wegen Ausgabe der Quittungs⸗— bogen für die neuen Actien, die gegen Rückgabe der Interins-Quittungen über die geschehene Einzahlung der sub 3. eingeforderten 20 Prozent ersolgt, wird nach geschlossener Actienzeichnung weitere Bekanntmachung ergehen.

Actienzeichnungen, die den vorstehend aufgestellten Bedingungen nicht entsprechen oder nicht innerhalb der fest= gesetzten Frist bei uns eingehen, werden nicht berüchsichtigt.

Schließlich bemerken wir zur Erledigung mehrerer an uns ergangener Anfragen, daß nur diejenigen Anzahlun⸗ gen statutenmäßig vom 20. Mai ( ab mit 4 Prozent verzinset werden, welche auf den bei der Repartition der zu zeichnenden Actien für den betreffenden Zeichner sich ergebenden Actien-Betrag fallen. Eitwanige Mehrzah— lungen werden nach geschehener Repartition in einer von uns durch die öffentlichen Blätter zu bestimmenden Frist ohne Zinsen zurückgezahlt. Berlin, den 20. April 1844.

Die Direction der Nieder-Schlesisch⸗Märkischen Eisenbahn⸗Gesellschaft.

Vereinigte Hamburg-Magde— burger Dampsschifffahrts—⸗ Compagnie.

[N Dienst für den Monat April c., mit Passagieren und Gütern.

von Magdeburg Passagierdienst von Hamburg Sonntag Sonntag

Dien sta Dienstag Rin h ö . in,

Don nerstag Freitag ʒFreitag Sonnabend

Sonntag Mergens Sonntag ] Morgens Do nnerstag . früh. Mittwoch 5 früh. Billets zur direkten Einschreibung von hier nach Hamburg ertheilt zu ermäßigten Preisen die Passagier— Erpedition der Berlin- Anhaltischen Eisenbahn-Gesell= schaft. Nähere Auskunft ertheilen Berlin, im März 1844.

Herrmann C Meyer, Hausvoigteiplatz Nr. 12. 107 b 4 .

Passagier-Dampsschifffahrten zwischen Potsdam u. Hamburg.

Regelmäßige Abfahrten von Potsdam: Montags und Freitags, Vormitt. 9 Uhr.

Nähere Auskunst ertheilt Anker,

Taubenstraße Nr. 10.

508 n im Bodethal unterm Roßtrapp bei Thale unweit Quedlinburg.

Das Hubertus-Soolbad wird in diesem Jahre nach erhaltener bedeutender Erweiterung und wesentlicher Ver⸗ besserung mit dem ersten Juni eröffnet. Außer den ge— wöhnlichen Soolbädern werden Douche und sonstige lünstliche Bäder auf Verlangen stets verabreicht. .

Die Lage und Umgebung des Hubertusbades gehört zu den schönsten und besuchtesten des Harzes, .

Dem Vesuchenden des Roßtrapp wird die Gastwirth— schast im Hubertusbade bestens empfohlen. .

Wegen der Logis -Bestellungen beliebe man sich in frankirien Briefen an den Unterzeichneten zu verwenden.

Hubertusbad bei Thale, den 16. April 1814.

. Der Förster Daude.

222

—— *

Am 23. Mai vorigen Jahres ist während eines zu— fälligen und vorübergehenden Aufenthalts in Berlin die als Erzieherin in dem Gräflichen Schlosse Forder— Glauchau wesentlich wohnhaft gewesene Miß Rebecka Collver gestorben. Ihr Geburtsort ist eben so wenig wie ihr früherer Wohnort zu ermitteln gewesen. Ob sie irgendwo ein Testament errichtet hat, weiß man nicht, und ihre gesetzlichen Erben sind gänzlich unbe— kannt.

Es werden daher Alle, welche als Erben, Gläubiger oder sonst aus irgend einem Grunde Ansprüche an den Nachlaß der genannten Verstorbenen zu haben glauben, hierdurch geladen, bei Sirafe des Ausschlus= ses und bei Verlust ihrer Ansprüche, so wie der Rechts— wohlthat der Wiedereinsetzung in den vorigen Stand,

den 22. Juli 1844, . zu rechter früher Gerichtszeit im Justizamte allhier ge⸗ hörig zu erscheinen, sich rücksichtlich als Erben anzu⸗— melden und gebührend zu legitimiren und ihre Forde⸗ rungen und AÄnsprüche zu liquidiren und zu bescheini⸗ gen, darüber mit dem verpflichteten Kontradittor recht— lich zu verfahren, binnen vier Wochen zu beschließen und

den 20. August 1844 der Inrotulation der Alten,

den 28. September 18414

aber der Publication des gesprochenen Erkenninisses, welches rücksichtlich der in diesem Termine Ausbleiben⸗ den für publizirt erachtet werden wird, sich zu gewär— tigen.

gehn gwärtige Betheiligte haben zur Annahme künfti⸗ ger Verfügungen eine in Glauchau wohnhafte geeignete Person mit Vollmacht zu versehen.

Gräflich Schönburgsches Justiz⸗Amt Forder⸗-Glau— chau im Königreiche Sachsen, den , 1814.

Vollert.

Literarische Anzeigen.

In der Arnoldischen Buchhandlung in Dresden und Leipzig ist so eben eischienen und in allen Buch- handlungen zu erhalten, in Berlin (Stechbahn 3), Po—

sen und Bromberg bei E. S. Mittler: Entgegnung

5001 auf des 8e Angriff auf Oeffentlichkeit der Gerichte und Geschworene.

Von . 8. r auß e.

gr. 8. brosch. 3 Thlr.

Bei Wilhelm Besser (Behrenstr. Nr. 44) ist er⸗ schienen:

507 X 5 *

1 Bemerkungen

auf Veranlassung der Königl. hannov. Staatsschrift: „der große Zollverein der deutschen Staaten 26.“

(Amtlich. ) Preis geh. 10 Sgr. Der Zollverein

und dessen Verhandlungen mit Hannover. (Abdruck 4. d. Allg. Preuß. Zeitung.) Preis geh. 27 Sgr.

So eben erschien in unserem Verlatz 6091 V. Gährieli. Die Insel der iche, der das un- ausführbare Geseiz. Neuestes Ballet, Klav. Ausz. Preis 1 Lhilr. Ilieraus einzeln: Polonaise Galopp s. Pste. à 7 Sgr. Walzer Tarantelle à 10 Sgr. Polka 5 Sgr. Ed. Bote C G. Bock, Jügerstralse No. 42.

So eben ist in e T. Trautweinschen Buch⸗ und Musifalienhdlg. (J. Guttentag), Breitestr.

Nr. 8, erschienen und zu haben:

amn. Precis de Géographie I 6= mentalre

à lI'usage du College royal frangais 8 ö. Par s C. S. Schweitzer, Docteur en Philosophie. 06 9 11 . . Preis 5 Sgr.

Vorstehendes Buch ist seiner großen Brauchbarkeit wegen bei einigen der bedeutendsten hiesigen Schul— anstalten eingeführt, die in französischer Sprache un— terrichten, und kann daher allen Privatlehrern und Lehrerinnen zu gleicher Benutzung aufs angelegentlichste empfohlen werden. ö

Auch Freunden der sranzösischen Sprache überhaupt wird das Wertchen eine willkommene Gabe sein, da es die sämmtlichen in der Geographie vorkommenden Lermes 1echmiques giebt, die seibst in den besten Diꝑe⸗ tionngiren nur unvollständig enthalten sind.

In der Verlagohandlung von C. W. Leske in Darmstadt ist erschienen und in allen Buchhandlungen zu haben, in Berlin (Stechbahn 3), Posen und Brom—

berg bei E. S. Mititler: 199 Die

* * 95

3d (4968 *.

Gegen Binn Di. Von Karl Grün. 13. geh. Preis 15 Sgr.

Die Judenfrage wird immer mehr begriffen als eine der allgemeinsten in der gegenwärtigen Politit. Das deutsche Volk ist zu dem Bewußtsein gekommen, daß der wahre Rechtsstaat nur gedacht werden kann, als insofern er die vollkommene Emancipation der Israeli⸗ ten gewährt. Indem der scharfsinnige und freimüthige Verfasser dies in schlagender Weise darthut, weist er zu⸗ gleich eine Ansicht mit Glück zurück, welche die Frage auf ihre blos religiöse Seite reduzirte und das Prinzip wahrhaft historischer Entwickelung geringschätzend bei Seite setzte.

37161 Ver k â u f. einer Thibet-Fabrik nebst Maschinen.

Das mir zugehörige, in Zwickau an der Mulde he— legene Fabrik-Geschäft in wollenen Wagren habe ich aufzugeben und die Gebäude, nebst Maschinen und Utensilien, öffentlich zu versteigern beschlossen, dazu aber den 20. Mai a. é. bestimmt.

Die Fabrik selbst, in welcher auf Schoenheirschen Maschinen gearbeitet wurde, besteht aus drei abgeschlos—⸗ sen liegenden Gebäuden. Zwel davon sind mit Was⸗ serkraft versehen und dienten früher zu einer Oel und Graupen, bezüglich zu einer Walk- und Schneidemühle, welche letztere noch im Gange sind. In dem dritten, einem vierstöckigen mit 14 Fenstern in der Fronte ver⸗ sehenen Wohn- und Fabril⸗Gebäude, was die Lokale für Com oir, Niederlage, Appretur u. s. w., dann zwei große Arbeits⸗Säle und ein großes aus 12 Piscen be— stehendes Logis, so wie zwei große Böden, in sich faßt, waren und sind die verschiedenen Maschinen aufgestellt, welche durch die in das Gebäude, mittelst eisernen Trieb weils, übergeleitete Wasserkraft der vormaligen Oel— und Graupenmühle in Bewegung gesetzt werden.

Diese drei Gebäude sollen erst einzeln, damit sie ent⸗ weder ihr em früheren , , wiedergegeben und als Mühlen benutzt, so wie zu Miethwohnungen verwen— det werden können und dann zusammen ausgeboten werden, damit, wenn ein Fabrik- oder Spinnerei, Unter⸗ nehmer von dem Ganzen Gebrauch machen wollte, die bereits bestehende Einrichtung nicht gestört werde.

Der Verlauf der vorhandenen Maschinen und Uten⸗ silien hingegen, über welche das gedruckte Verzeichniß näheren Nachweis giebt, erfolgt der Reihe nach, so wie sie das Letztere , Dabei ist insbesondere zu bemerken, daß sich 24 Maschinen⸗-Webestühle, die nöthigen Spuhl⸗, Schlicht⸗ und Scheer-Maschinen, 2 Pressen (eine eiserne von Freytag), ein Dampftessel, eine Wasch⸗Maschine u. s. w., ferner eine Partie eiser⸗ ner Preßplatten, ein eiserner Preßosen, mehrere 1000 Preßpappen, eine Anzahl Blätter und Geschirre, welche sctztere auch für Handwebestühle gebraucht werden lön⸗ nen u. s. w., unter den Auctions - Gegenständen befinden.

Kauflustige, welche die Gebäude, Maschinen ua Kem᷑ in Augenschein nehmen und die Versteigerungs Bedin⸗ gungen einsehen wollen, haben sich deshalb auf meinem Tomtoir hier gefaͤlligst zu melden, wo auch Auctions— Verzeichnisse zu haben sind. .

Zwickau, den 20. März 1814. . ö Carl Semmel.

1406 b

Se. Königliche Hoheit der Prinz Albrecht von Preu— ßen haben den Kausmann und Tabacks- Fabrikanten August Wilhelm Bierfreund hierselbst zu Ihrem Hof- Liefer anten zu einennen geruht.

10161 P IL n= und LTuchsachen werden zur sorgfältigen Verwalirruns gen Motten angenommen von lICéTnmann Müller,

Stechbalin No. 4. w

Bõöchst interessant für Herren liosr! und Damen!

Durch eine neue Sendung aus Paris von Hern J. Austrich in den ausgezeichnetsten, und geschmackvolssten bBierres de strasse et du

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Br sil bestehend in: Ohrgehängen, Broches, Colliers, Finger= ringen, Busennadesn, Hemden nöpfen, Colliers. Schlössern, Bracelets 36, in feinstem Silber oder 16naräthigem Golde gefaßt, bin ich in Stand gesetzt, besagte Ge⸗ enstände zu den billigsten Preisen abzulassen, und können J die verehrten Käufer der volllommenen Wahrheit über-

zeugen. J. P. Gold schmidt, Alexanderstr. (Platz) 47. Fabrikant der chemischen Streichrlemen.

Das Abonnement beträgt: 2 Uthlr. für Jahr. 4 KRthlr. Jahr. 8 Rihlr. 1 Jahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preiserhöhung. Ansertions - Gebühr für den Raum einer Zeile des Allg. Anzeigers 3 Sgr.

1 rin

Preußische Zeitung.

Alle post-Anstalten des In- und Auslandes nehmen Sestellung auf dieses glatt an, sür Berlin die Expedition der Aug. Preuss. Zeitung Friedrichsstrasse Ur. 72.

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Amtlicher Theil.

Inland. Berlin. Personal⸗Veränderungen in der Armee. Halle. Die Gustas⸗Adolph⸗Stiftung und die Centralisation. Köln. Exequatur des nordamerikanischen Konsuls.

Deutsche Bundesstaaten. Bavenn. München. Hofnachrichten. Württemberg. Stuttgart. Rückkehr des Königs. Baden. Karls— ruhe. Verhandlungen der 2ꝛten Kammer. Braunschweig. Braun— schweig. Handels-Verbindung mit dem Harz und Weser-Kreise. Hohenzollern-Hechingen. Hechingen. Hofnachricht.

Oesterreichische Monarchie. Triest. Befinden des Herzogs von dn, . Truppen⸗Zusammenziehungen. Verhaftungen.

Nußland und Polen. St. Petersburg. Ergänzungen zu den be— stehenden Paßvorschriften.

Frankreich. Paris. Hosnachrichten. Schluß des Kommissionsberichts über den Sekundär-Unterricht. Bericht des Admirals Dupetit⸗Thouars. Vermischtes. Briefe aus Pßa ris. (Kammer-Arbeiten: Die geheimen Fonds in der Pairs-Kammer. Haltung der Opposition in der otahei—

tischen Angelegenheit.) ;

Großbritanien und Irland. London. Hosnachricht. Besetzung der oberen Justiz-Aemter. Die Times über die Handels Politik des . Beginn der Unterhaus Verhandlungen. O'Connell's

rozeß.

Niederlande. Amsterd am. Ankunft der Königlichen Familie. Er— öffnung einer Anleihe.

Italien. Rom. Abreise des Großherzogs von Mecklenburg-Schwerin und des Erbprinzen von Lippe. Ankunft des Erbprinzen von Schwarz burg Rudolstadt.

Spanien. Schreiben aus Paris. (Der Ordenswechsel mit Frankreich.)

Tunis. Schreiben aus Paris. (Händel des Bey mit Tripolis,.

Chili. Schreiben aus Paris. (Modificationen des Zoll⸗-Tarifs vorzüglich zu Gunsten ausländischer Seidenwaaren.) .

Handels- und Börsen⸗Nachrichten. Berlin und Leipzig. Börse.

Das Denkmal des Königs Johann des Blinden zu Luxemburg. Die Berbersprache.

Beilage.

Amtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: Dem Oberst-Lieutenant a. D. von Bosse zu Münster den

Rothen Adler-Orden dritter Klasse; dem Großherzogl. mecklenburg⸗

schwerinschen Elb⸗Zoll-Kommissarius und zweiten Elb⸗Zoll⸗-Beamten Stypmann zu Wittenberge, jetzt in Dömitz, den Rothen Adler⸗ Orden vierter Klasse; dem Major a. D. Freiherrn von Stein zum Altenstein den St. Johanniter Orden; so wie dem Rathsdiener und Stadtwäger Jentzen zu Barth in Neu⸗Vorpommern das All— gemeine Ehrenzeichen zu verleihen;

Dem Hofrath Felgentreff, Direktor der Geheimen Kanzlei des Ministeriums der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal-Ange⸗ legenheiten, den Charakter eines Geheimen Kanzlei-Raths beizu⸗ legen; . Die Wahl des bisherigen Landschafts-Raths von Zitzewitz auf Kosemühl zum Direktor des stolpschen Landschafts-Departements zu bestätigen; und

Den bisherigen Advokat⸗Anwalt bei dem rheinischen Appellations⸗ Gerichtshof in Köln, Justizrath Bauerband, zum ordentlichen Professor in der juristischen Fakultät der Universität in Bonn zu ernennen.

Dem Chemiker Karl Wunibald Otto zu Köln ist unter dem

14. April 1844 ein Patent auf einen durch Zeichnung und Beschreibung nachgewiesenen, für neu und eigenthümlich erachteten Bewegungs-Apparat

für Dampfschiffe auf acht Jahre, von jenem Tage an gerechnet, und für den Umfang der Monarchie ertheilt worden. ;

Berlin, Sonntag den 2lstn April 9.

Uichtamtlicher Theil.

Inland.

Berlin, 20. April. Das Militair-Wochenblatt meldet folgende Personal-Veränderungen in der Armee: von Thümen, Oberst und Commandeur des 12ten Infanterie⸗Regiments, soll sein Ver⸗ hältniß als Flügel-Adjutant beibehalten. von Salpius, Oberst und Kommandant von Danzig, gestattet, die Uniform des Generalstabes bei⸗ zubehalten und soll er bei demselben als aggregirt geführt werden. von Wnuck, Oberst und Kommandant von Weichselmünde, gestattet, die Uniform des Kaiser Franz Grenadier-Regiments beizubehalten und soll er bei dem Regiment als aggregirt geführt werden. Schmidt, Major vom großen Generalstabe, zum Chef eines Kriegs-Theaters ernannt. Freiherr von Reiswitz, Major vom Generalstabe 2ten Armee- Corps, rückt in den Etat. Kirch feld, Hauptmann von der Garde-Artillerie⸗- Brigade, von Selasinski, Hauptmann vom Ge— neralstabe 2ten Armee⸗Corps, zu Majors ernannt, Letzterer als über zählig, und Beide zum großen Generalstabe versetzt. von Borcke, Major, vom großen Generalstabe zum Generalstabe des 6ten Armee— Corps versetzt. Graf Hoym, aggregirter Major vom 2ten Dra— goner⸗Regiment, von seinem Kommando zum 3ten Bataillon Sten Land— wehr-Regiments entbunden und als aggregirt zum 3ten Dragoner— Regiment versetzt, von Kessel, Major und Chef der 15ten In— daliden⸗Compagnie, mit der Armee⸗Uniform mit den vorschriftsmäßigen Abzeichen für Verabschiedete und seinem Gehalt und Servis als Pen— sion der Abschied bewilligt.

X Halle, 15. April. In dem hier bei R. Mühlmann seit An⸗

fang des laufenden Jahres erscheinenden, von Pastor von Tippelskirch

in Giebichenstein redigirten„Volksblatte für Stadt und Land“, welches

außer humoristischen Aufsätzen und geistvollen Erzählungen manche

interessante Bemerkungen und Erörterungen über Zeitfragen des po⸗

litischen und kirchlichen Lebens enthält, sindet sich in Rr. 21— 23 ein

Aufsatz über die Gustav-Adolph⸗Stiftung, der theils die falschen Sei⸗ ten des abstrakten Centralisations⸗-Systems, welches so manche schöne Blüthe der Zeit zu beeinträchtigen droht, unbefangen beleuchtet und in seiner Verkehrtheit nachweiset; andererseits aber vom praktischen Gesichtspunkte aus die Unausführbarkeit der frankfurter Statuten in ihrer Anwendung für ganz Deutschland aus mehreren bisher ganz übersehenen Gründen überzeugend darthut, und es nur als ein Glück erscheinen läßt, daß der Anschluß der preußischen Vereine an den leipziger Verein nicht unbedingt genehmigt ist. Es scheinen uns diese Bemerkungen um so mehr der Mittheilung werth, als noch immer Viele auf den Anschluß der in Preußen entstehenden Vereine als auf ein wünschenswerthes Ziel hinweisen. Wir theilen sie hier im Aus⸗ zuge mit:

„Aller Orten“ beginnt der Aufsatz, „hört man von Versammlungen zur. Bildung von Vereinen zum Zwecke der Gustav⸗Adolphs-Stiftung, alle Blätter sind voll von der Theilnahme, welche dieselbe in unserem lieben Vaterlande sindet, und seit langer Zeit zum erstenmale sieht man die Evan TRelischen aller Konfessiönen und Richtungen wieder in reger Bewegung! Ob das eine durchaus lautere Begeisterüng sei? hat Mancher schon ge— fragt, der unter, den Sprechern, Schreibern und Unterschreibern Leute fand, die ihm in der Kirche und beim heiligen Mahle bisher noch nicht vorgekommen waren; ob man einem Vereine beitreten solle, von dessen Stiftungstagen man verschiedenen Orts, z. B. von Königsberg, eben nicht einig und friedlich llingenden Bericht vernimmt? darüber mag Mancher bei sich zu Rathe gehen; wohin die Aufregung führen werde? wird auch wohl schon in Erwägung gezogen. Wir wollen auf diese Fragen in Nachstehendem eine Antwort vorzuberesten versuchen, indem wir die Bil⸗ dung der Stiftung selbst und deren jetzigen Stand betrachten.“

Hierauf giebt der Verfasser eine kurze geschichtliche Uebersicht der Entstehung und bisherigen Entwickelung der Gustav-Adolph-Vereine bis zu der Allerhöchsten Kabinets-Ordre vom 14. Februar é, welche dem Werke eine so hohe, allgemeine Bedeutung gegeben hat.

. Wir zweifeln nicht“, sagt der Verfasser in Bezug darauf, „daß dieses schöne Dokument den Eifer der preußisch-evangelischen Unterthanen für bie Sache ihres Glaubens noch mehr beleben und die bisher Schwankenden zur Entscheidung bringen wird, so wie man andererscits sich der Hoffnung hingeben darf, daß unter der hohen Leitung dieses Protektors viele der augenfälligen Mängel in dem bisher Angestrebten beseitigt werden dürften. Denn blicken wir nur zurück auf die Enistehung und den Grund des Ver—

1844.

eins, so ist derselbe aus einer heiligen Verpflichtung der Mitglieder unserer Kirche, wie jeder religiösen hen ln a ft hervorgegangen und auf ein Ziel gerichtet, welchem sich kein evangelischer Christ entziehen sollte. hreilich ist in den mehisten Tagesblättern dieses Ziel, „die Unter⸗ stützung der Glaubensgenossen“, noch sehr eng aufgefaßt, wenn man blos von armen Gemeinden in katholischen Ländern gesprochen hat. Aber leben nicht in den nord amerikanischen Freistaaten allein über drei Millionen Deutsche, denen sich das Mutterland auf keine Weise entziehen sollte, und bei denen es großentheils an deutsch-evangelischen Predigern fehlt, durch deren Sen⸗ dung das Mutterland und die evangelische Kirche am besten und sichersten den Untergang deutscher Sitte und deutscher Sprache, mit dem diese Aus- wanderer bedroht sind, entgegenwirken könnte, abgesehen von dem süßen Trioste der Religion, der uns freilich die Hauptsache bleiben muß? Hierhin und überall hin, wo es gilt, das Evangelium zu unterstützen, werden die Kräfte des Vereins sich richten müssen, wenn er erstarkt, wie wir es zu Gottes Gnade hoffen.

„Es läßt sich nicht leugnen, daß vielfache Zeitrichtungen für die schnelle und allgemeine Ausbreitung des Vereins mitgewirkt haben, da nicht nur der Gedanke einer „Einheit des protestantischen Deutschlands“, sondern überhaupt das Associations-Wesen dem Geiste der Zeit und den politischen Träumern schmeichelt. Dies wird uns aber nicht irren, wenn wir uns erinnern, daß bei Allem, was das allgemeine Bewußtsein ergreifen und in Bewegung setzen soll, das weltliche Element sich in die lirchlichen Erscheinungen eingeschlichen, ja oft auf Zeiten wenigstens diese zu überfluthen geschienen hat. Das Echte und Wahre an der Sache wird bestehen und sich mit der Zeit von den Schlacken sondern.

„Daher scheint es uns ein weil unausführbarer auch unhaltba⸗ rer Einwand, daß man erst auf inneres Verständniß und auf Lehr-Einigung dringen müsse, ehe man eine äußerliche Vereinigung schließen könne, da die Vereinigung ja vorläufig nur zu einer Wirksamkeit nach außen gesucht wird. Auch hat schon oft eine solche Thätigkeit eine Erwärmung für die innerlichen . der Kirche angeregt, so daß hierin selbst ein Grund liegt, den Verein zu fördern.

„Von , Seiten hat man dem Vereine vorgeworfen: „daß derselbe eine feindliche Stellung gegen die katholische Kirche einnehme.“ Es wird indessen billig erscheinen, den Verein nach seinem eigenen Bekenntnisse zu beurtheilen, und in den frankfurter in diesem Punkte gewiß von allen übrigen Vereinen gebilligten Statuten hat er als Zweck und Tendenz sei— ner selbst im §. 1 ausgesprochen:

Der evangelische Verein der Gustav⸗Adolphs-Stistung ist eine Ver einigung aller derjenigen Glieder der evangelisch-protestantischen Kirche, welchen die Noth ihrer Brüder, die der Mittel des kirchlichen Lebens ent behren und deshalb in Gefahr sind, der Kirche verloren zu gehen, zu Her⸗ zen geht, und hat also, eingedenk des apostolischen Wortes Gal. 6, 10. „Lasset uns Gutes thun an Jedermann, allermeist aber an des Glaubens Genossen“ zum Zwecke, die Noth dieser Glaubensgenossen in und außer Deutschland, sofern sie im eigenen Vaterlande ausreichende Hülfe nicht er⸗= langen können, nach allen Kräften zu heben. ö

„Schutz und Erhaltung und Bewahrung dessen, was bereits evangelisch ist, das ist der alleinige Zweck des Vereins, keines weges soll ein Kampf ge⸗ gen die katholische Kirche organisirt werden. Es erscheint nichts billiger und gerechter, als daß die protestantische Kirche in diesem Sinne zusammentrit und durch pekuniäre Unterstützung also gewiß ein eben so einfaches als recht- und gesetzmäßiges Mittel ihren Glaubensbrüdern beispringt. ;

„Daß einige Zeitungen und Tagesschriften den Zweck anders zu fassen und ihre verkehrten Tendenzen dem Vereine unterzüschieben suchten, kann dem Verein, so lange seine Statuten nichts von diesen Verkehrtheiten ent⸗ halten, unmöglich zur Last gelegt werden.

Man hat endlich auch wohl die Behauptung gehört, „die Erhaltung kleiner protestantischer Gemeinden in katholischen Landern sei gar kein Glücks? stand, den man zu befördern habe.“ Mag indessen von politischer Seite dieser Satz Einiges für sich haben, so ist er vom religiösen Standpunkte durchaus verwerflich, denn dem höchsten Gute, der Religion gegenüber, kann nie eine politische Rücsicht entscheiden. Auch selbst das kann kein Grund sein, jene Gemeinden ihrem traurigen Schicksale zu überlassen, daß das Glaubensleben vieler unter ihnen ein sehr verkümmertes und dürftiges ist. Vielmehr hat man auch bei ihnen auf eine geistige Wiederbelebung zu hoffen, um so mehr, wenn sie sehen, daß die große protestantische Kirche sich ihrer annimmt, und daß in ihr ein neuer Frühling anbricht. Haben wir den Winterschlaf des Unglaubens kaum ausgeträumt, warum jenen iso—= lirt stehenden kleinen Gemeinden ihren Zustand vorwersen und an dessen Heilung verzweifeln?

„Haben wir uns in Vorstehendem unbedingt zu Gunsten der Sache des Vereins dem Wesen und Grunde nach erklären können, so dürfen wir dagegen doch nicht die großen Mängel verschweigen, welche bei der bishe— rigen Organisation desselben und bei der Ausführung des ihm zum Grunde liegenden großen Gedankens sich eingeschlichen haben.

Bis jetzt bilden die in Frankfurt berathenen Statuten des s. g. leip⸗ ziger Central-Vereins die einzige Grundlage der bestehenden Vereine, denn

Das Denkmal des Königs Johann des Blinden zu Luxemburg.

4 Luxemburg, im April. Dieselben Männer, welche den Dombau— Verein hier ins Leben riefen, haben auch früher schon die Idee zur Exrich— tung eines Monumentes für den um die Luxemburger hochverdienten König Johann den Blinden angeregt. Wie dort, so ward auch hier der Gedanke der Wiedergeburt eines christlich deutschen Sinnes zum Grunde gelegt, um so den Luxemburger nach und nach mit Geist und Herz seinem wahren Vaterlande wiederzugeben, dem er einst mit so viel Liebe zugethan war. Die weitere Ausbildung dieses letzten Projektes ward aber hinausgeschoben, weil man sich auf Seiten derer nicht in jenem Sinne betheiligen wollte, ohne deren Mitwirken man auf keinen sicheren Erfolg glaubte rechnen zu dürfen. Es mußte daher auffallen, daß gerade die Männer jetzt die Errichtung eines solchen Denkmals wieder zur Sprache brachten, welche die erste Anregung gehemmt hatten. Da es zugleich dieselben sind, von denen man gewöhnt ist, nur Handlungen ausgehen zu sehen, bei denen das eigene Intexresse stets die Hauptrolle spielt, so konnte man über deren wahre Absicht, eine Opposition gegen den Dombau⸗ Verein zu bilden, nicht lange in Zweifel sein. Diesem Umstande mag es zugeschrieben werden, daß die fünf Unterschriften der Subscriptions-Liste, welche schon der erste Artikel der Aufforderung im Luxemburger Jour⸗ nal (Anfang Februar) ankündigte, noch keinen Zuwachs erhalten haben. Es sind die des abgetretenen und neu gewählten Bürgermeisters, zweier Schöffen und eines in Namur wohnenden Advokaten, der damit seine be⸗ sondere Anhänglichkeit an das Land unter dem Schutze der oranischen Familie zu erkennen geben will. Jene haben ihr Gehalt, dem sie bisher freiwillig ent= sagten, zu Gunsten des Unternehmens angewiesen. Wenn nun auch zu die⸗ sem bis dahi mangelhasten Erfolge, die verschieden von einander abwei— chenden Ansichten über die Art und Weise der Aufführung des Denkmals beitragen mogen, so ist die Hauptursache doch darin zu suchen, daß man eben den Haus aus die Aufforderung mit Mißtrauen aufnehmen und arg— wöhnen mußte, das Andenken jenes unvergeßlichen Fürsten solle in einem

Geiste verewigt werden, in welchem es für den Luxemburger allen Werth verlieren würde. Dazu kommt, daß es unseren antideutsch gesinnten Herren, wie es wenigstens das Zustandebringen des Dombau-Vereins klar genug herausgestellt hat, immer schwerer wird, Sympathicen in früherer Ausdehnung zu erwecken, indem die unvolksthümlichen Gesinnungen dieser Wortführer mehr und mehr erkannt werden. Jener Argwohn hat sich auch sehr bald gerechtfertigt gezeigt; denn vermöchten jene eine Entscheidung her= beizuführen, so würde der gute König Johann, was er bei Lebzeiten gewiß am wenigsten von den Nachkommen seiner treuen Luxemburger besürchtet hat, zu einem Franzosen gemacht, sein erhabenes Andenken erhielte, gegen seinen letzten Willen, einen ganz fremdartigen Anstrich, und sein Denkmal würde nicht das, was es werden muß, nämlich ein Denkmal der Treue und Dankbarkeit der Luxemburger für ihre deutschen Fürsten, unter denen Jo⸗ hann einer der tapfersten Kämpfer seines Jahrhunderts war. Alle hierauf bezüglichen unpassenden Vorschläge sind jedoch von einigen der ge— sinnungsvollen Männer mit Entschiedenheit zurückgewiesen worden, welche schon im Jahre 1837 mit dem Gedanken umgingen, die Gebeine des verehrten Königs von deren damaligen Besitzer, Herrn Boch-Buschmann in Mettlach, zurückzufordern und sie, würdig des großen Mannes, so aufzubewahren, wie es sein Testament zu wünschen scheint. In diesem Sinne spricht sich auch das huldvolle Schreiben St. Majestät des Königs, damaligen Kronprinzen von Preußen, an den Bürgermeister und die Schöffen der Stadt Luxemburg, vom 27. Dezember 1837 aus, in= dem es ausdrücklich auf die ursprüngliche Bestimmung der Gebeine als Bedingung der Rückerstattung hinweist. In der hierauf bezüglichen Stelle jenes Schreibens heißt es nämlich: „Je suis disposé à vous re- mettre les ossemens d'un Prince, dont les bienfaits ont laissé un sou— venin si durable parmi vous, lorsque vous aurez fait restaurer le mo— nument sous lequel il reposait tel qu'il etait avant la revolution.“ Die ursprüngliche Bestimmung dieser theueren Ueberreste war aber, in der Kirche aufbewahrt zu werden. Sie lagen nämlich in der Kirche des Münsterklosters, das auf der Stelle stand, wo sich jetzt as holzmagazin vor dem Schloßthore befindet. Um das Monument des Königs reihten sich

hier auch die Büsten jener fünfzig Ritter, die ihm, in geschlossener Schaar,

treu bis in den Tod solgten und mit ihm in der Schlacht bei Erecy fi seit welchem denkwürdigen Tage die Könige gn 9 3 „Ich dien'“, annahmen. Nach einem zur Zeit Karl's V. dieses Kloster zerstörenden Brande, der selbst das Behältniß angriff, in welchem Johann's Gebeine ruhten, kam dasselbe in die neue Münster- Kirche im Grunde, in der es bis zur Zeit der französischen Revolution, ewa bis zum Jahre 15795 aufbewahrt blieb. Zu dieser Zeit aber mußte der Pfarrer dieser Kirche, der, gleich vielen anderen luremburger Geistlichen, der französischen Republik den Eid der Treue zu schwören sich geweigert hatte, flüchtig werden. Vor seiner Entfernung weihte derselbe einen Kellner und den Klosterbäcker in sein Vertrauen ein, und es ward beschlossen, daß Letzterer die Kiste auf dem Boden seines Hauses verstecken solle, wo sie denn auch bis zu Anfang dieses Jahrhunderts, verborgen hinter Holz, unangerührt stand. Die Fran‘ zosen bemühten sich später vergebens, sie aufzufinden. Da man jedoch zu jener Zeit auch hier die Reliquie nicht mehr sicher hielt, so ward sie dem damaligen Besitzer, der sich zur Herausgabe nicht entschließen wollte durch List abgenommen und zu Herrn Boch ins Fayencerie-Thal gebracht, von wo sie mit dessen Sohn nach Mettlach kam. Dieser hielt den Sarg lange Jahre geheim, so daß die Spur davon verloren ging. Erst später, in den Jahren 1836 und 1837, zeigte er ihn Besuchenden mit anderen An⸗ tiquitäten. So kam die Reliquie Luremburgern zu Gesicht und im Jahre 1837 auch Sr. Majestät dem Könige von Preußen, der dem Genannten gegen Ueberweisung der Gebeine unter drei Königlichen Geschenken eines auswählen ließ. Den 26. August 1833 wurde der Sarg mit seinem unschäßbaren Inhalt in dem Dörschen Castel, 175 Sun den von der Kreisstadt Saarburg, feierlich beigesetzüt. Auf sinnsge Weise hatte man dazu den Jahrestag der Schlacht bei Crech gewählt. Hier ruhen nun noch jetzt die Gebeine in einer im gothischen Styl aufgeführten Kapelle, die, auf den Nesten des vormaligen römischen Standlagers auf— geführt, durch farbige Fenster erhellt ist, welche ein mattes Licht in die ernste Stätte werfen. Die großen Verdienste dieses Königs um das luremburger Land sind