1844 / 120 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

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wie sie denn auch nur um vier Tage älter sind, als die melche uns die Post vom 6. April gebracht hat. Alle melden das Wohlsein des Kontgs! und der Königin, welche wahrscheinlich seitdem einen kurzen Erholungs⸗ Ausflug nach einigen Juseln gemacht haben, so wie die fortdauernde Ruhe sowohl in der Hauptstadt wie in allen Provinzen,

von woher man nur Nachrichten hatte. Einige durch Fustanellen

leichte Truppen in- der Nationaltracht) verübte Exzesse können wohl

als Ausnahme von der Regel gelten. Am 10ten scheinen noch sehr viele Deputirte in Athen anwesend gewesen zu sein, zum Theil wohl nicht absichtslos. Indessen war auch ein große Anzahl nicht nur be⸗ reits abgereist, sondern man kannte selbst die Festlichkeiten, mit denen sie in den Provinzen empfangen worden waren. Alle Zeitungen be—⸗ schäftigen sich mit den Wahlen, zu denen man freilich schon in weni⸗ gen Wochen wird schreiten müssen, da bis zur Einberufung beider Rammern bekanntlich nur der für die obwaltenden Verhältnisse sehr kurze Zeitraum von zwei Monaten gestattet ist. Keinem Theil schei nen die in Umlauf gekommenen Kandidatenlisten für die Senatoren⸗ Kammer ganz zu entsprechen, und man wird es daher wahrscheinlich erleben, daß Viele, auf welche die Königliche Wahl fallen wird, da durch den allseitigsten Angriffen und Schmähungen preisgegeben werden.

Eine bestimmte Entschließung in Betreff der Bildung des neuen Minister-Raths scheint von Sr. Majestät dem Könige noch nicht ge

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burg, so wie im technischen Büreau der Gesellschaft, ent gegen genommen werden.

Berlin, den 19. April 1844. Direktor der Berlin Hamburger Eisen

Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 19. April 184.

Das in der neuen Königsstraße Nr. 65 belegene Ludwigsche Grundstück, gerichtlich abgeschätzt zu 28003 Thlr. 25 Sgr. 3 Pf., soll am 26. November 1844, Vormittags 11uUhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Tare und Hy pothekenschein sind in der Registratur einzusehen. Zu gleich werden: . .

1) die verehelichte Ludwig, Wilhelmine geborene Sei⸗

. dentopf oder deren Erben zur Wahrnehmung ihrer

Gerechtsame,

2) die unbekannten Realprätendenten bei Vermeidung der Präklusion,

öffentlich vorgeladen.

* 1 14119 Der technische

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8 235 * ** Nieder

44161

2291 Oeffentliche Vorladung. Ueber den Nachlaß des am 24. K hierselbst verstorbenen Kaufmanns Otto Ephraim Lan beck ist den 20. Novem ber v. J. der erbschaftliche Liquidations-Prozeß eröffnet und ein Termin zur An meldung und Rachweisung der A nsprüsche aller unbekannten Gläubiger auf den 3. Juni d. J., Vormittags 40 Uhr, vor dem Herrn Sb er-Landesgerichts-As⸗ sessor Kotschote in unserem Parteienzimmer 3 anberaumt worden. 8 Wer sich in diesem Termine nicht meldet, wird aller seiner Vorrechte verlustig erklärt und mit seinen For derungen nur an dasjenige, was nach Befriedigung der sich meldenden Gläubiger von der Masse noch übrig bleiben sollte, verwiesen werden. Breslau, den 13. Februar 1844. Königliches Stadtgericht. 1. Abiheilung.

gesetzt:

men. .

, , , , . em oer.

Berlin⸗ Frankfurter Eisenbahn.

Tägliche Dampfwagenzüge vom 1. Mai 1844 ab.

A. Personenzüge. Abfahrt von Berlin Mrg. ] Uhr M., Ab. 6 Uhr M. . ien fr , 867 30 Ankunft in Frankfurt Mrg. O Uhr 40 M, Ab. 9 Uhr 10 M. Berlin w Mit den Personen⸗Zügen werden Personen in der Isten, Zten und Zten Wagenklasse, Equipagen und Eil⸗ sracht befördert.

B. Extrazüge, jeden Sonntag und Mittwoch von Berlin nach Rummelsburg, Köpenick, Friedrichshagen und Enkner. Abfahrt von Berlin: Nachmittags ? Uhr 30 Mi⸗ nuten, von Erkner: Abends 8 Uhr 39 Minuten. Be diesen Extrazügen, mit welchen kein Passagierge⸗ päck befördert wird, so wie an den Tagen, an wel III. chen diese stattfinden, auch mit den Personenzügen und außerdem alle Tage mit den Abendzügen, neten in Berlin nach Köpenick und Erkner hin und zurück ermä⸗ ßigte Fahrpreise für die 1I. und 111, Klasse nach 8. 3. des Betriebs⸗-Reglemenis ein. In Friedrichshagen und Erkner sind Kähne und Gondeln zum Besuch der Müg⸗

439561

J. Klasse 1

.

habn bahn

Schlesisch⸗ Eisenbahn.

Nachdem der Regierungs- Rath von Ma assen an Stelle des nunmehrigen Bürgermeisters hiesiger Haupt und Nesidenzstadt, Geheimen Negierungs Raths Nau non, zum Königlichen Kommisaarius bei der Nieder Schlesisch⸗Märlischen Eisenbahn Gesellschaft, so wie zum Maitgliede und Vorsitzenden der beiden Vorstands⸗Kolle . geien derselben höheren Orts nachdem sich die unterzeichnete Direction zufolge §. 57 des Gesellschafts⸗Statuts nunmehr in der vollen Zahl I. von sieben Mitgliedern konstituint hat, ist letztere aus

von Maassen, Regierungs-Rath (Vorsitzender), Mannkopff, Kammergenichts Rath (Stellvertre— ter des Vorsitzenden in Behinderungs-Fällen), B. Rubens, Banquier, chimmelfennig, Rechnungs- Rath, Fournier, Kammergerichts-AUssessor und Stadt verordneter, Dr. Riedel, Geheimer Archivrath und Professor, Furbach, Justiz-Kommissarius. 4 Stellvertreter: Gelpcke, Banquier, Odebrecht, Landgerichts-Direltor, W. Beer, Geheimer Kommerzien-Rath. Das wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht. Berlin, den 24. April 1844. Die Direction der Nieder ⸗Schlesisch⸗Märktischen Eisenbahn

Preußische rungs⸗Ansta Bekhban nt m a ch ung. ö

Mehrseitige Anfragen veranlassen die unterzeichnete Direction Folgendes vorläufig mitzutheilen. Die Jahres-Gesellschaft 1643 ist in nachstehen⸗ daß er im Fall J der Art zusammengetreten: hier zu verwaltendes Vermögen für vererbt erklärt wer 2, 20 Einlagen mit 178,213 Thlr. den soll.

F, 131 Einlagen mit 368,254 Thlr.

IIl. An Nachtragszahlungen auf unvollstän dige Einlagen sind ini vorigen Jahre bei allen be stehenden Gesellschaften eingegangen 175,242 Thlr.

Der Rechenschafts-Bericht für das Jahr 1843 wird in einigen Wochen erscheinen. Zur Jahres-Gesellschaft März 1,B583 Einlagen in den Büchern der Anstalt ein 9 . getragen, und beträgt der Vermögens -Zuwachs seit dem JJ J J. Januar bis dahin 52,093 Thlr.

Berlin, den 22. April 1844. Direction der Preußischen Renten -Versicherungs-Anstalt.

718

faßt gewesen zu sein, wohl aber drehen sich die desfalls herrschenden Vermuthungen noch immer um die Präsidentschaften der Herren Ko lettis, Maurokordatos und Metaxas, aus deren jeder sich allerdings die Kandidaturen für die einzelnen Porteseuilles von selbst ergeben würden. Wie gern man sich übrigens das Gegentheil überreden möchte, gleichwohl ist kaum mehr in Abrede zu stellen, daß ein Fehl schlagen der bis jetzt verfolgten Versuche, ein Coalitions Ministerium zu bilden, wahrscheinlich zu einer Art ministerieller Diktatur führen würde und folgerecht auch zum offenen Bruche zwischen Kolettis und Maurofordatos, welcher von Beiden immer anfänglich der Glücklichere sein, d. h. für kurz oder lang mit der Präsidentschaft auch das Porte— feuille des Innern erhalten wird.

Handels- und BGörsen - Nachrichten.

Leipzig, 25. April. (D. A. 3.) Die Tuchmesse ist gegen Erwarten sehr stark ausgefallen, und es sind über drei Viertel aller sächsischen und preußischen Tuche verkauft worden. Mehrere Fabrikanten haben Alles ver— fauft und dazu noch Aufträge erhalten, zwei Fabrikorte allein cirea 16,009 Stück Tuche abgesetzt. Die Preise blieben allerdings eben so niedrig, als in den letzten zwei Messen, doch erlangten einige vorzügliche Fabrikanten auch eiwas döhere Preise, wie es der Aufschlag der Wolle eigentlich erfor dert. Im Ganzen ist diefe Messe als sehr bedeutend zu betrachten, da wohl

—ᷣᷣ—ä—Kpůůͥii—— s:).

9

lgemeiner Anzeige

e h ni der abwesenden Militairpflichtigen aus dem Geburtsjahr 1822.

us Chemnitz

Anton Gustav Dorniß a August Friedrich Findeisen aus . Heldenmuth Hieronimus aus

(Ye ellschaft. * ö ( *, . Baurath Neuhaus Franz

Carl Friedrich Helbig aus

Carl Heinrich Robert Neser aus Carl Linus Nietzel aus Chemnitz, Carl August Reichel aus Jägerhof, Carl August Rau aus Chemnitz, Johann Carl Gottlob Ahle aus

Carl Heinrich Herrmann Bley aus ernannt worden ist, und

Johann Gottfried Stengel aus Ernst Ludwig Wagner aus

Wilhelm Schönstein aus Schönlind, Friedrich Ferdinand Diöse aus Oberlungwitz.

141091 K

folgtem Ableben ihrer Mutter, der

mung des bestellten Kurators,

längst verstorbenen Miterben getragen.

Aufenthaltsorte gegeben hat, Gesellschaf ohr nig . 1779 §. 21. zu willfahren. ——, Es ist daher auch vom Heizogl. 2 Ve fordellichen Verhandlung auf stalt Vormittags 9 Uhr, angesetzt.

Der Füselier Karl Valentin Rolle

ten

durch vorgeladen, binnen date und

3,758 Bernburg, den 25. März 1314.

5

Für Feuerschäden

jahr vom 1. Oktober 1843 bis 31.

aufzubringen, mithin

1844 sind bis ult

r 8

Leipzig, den 20. April 1844. irection den

Mobilia

Nent-Amtimann Brunner.

gelberge, Kranichberge und Rüdersdorfer Kalkberge zu mäßigen Fahrpreisen anzutreffen.

* ( —— ——

C. Güterzüge.

Abfahrt von Berlin Morgens 11 Uhr Min. Frankfurt Mittags 11 30 = Ankunft in Frankfurt Nachmitt. 2 Uhr 47 Min.

= Berlin = k ĩ

Mit den Güterzügen werden Personen in der 2ten und 3ten Wagenklasse, Frachtgüter, Equipagen und Vieh besßrdert. Bie näheren Bestinimungen ergiebt das Betriebs⸗Reglement Nr. 3. vom 4. März e., welches auf allen Stationen für 1 Sgr. zu haben ist.

Berlin, den 27. April 1844.

Die Direction der Berlin-Frankfurter Eisenbahn—

Gesellschaft.

412

565 ; sinden können,

. ö 6 Eisenbahn. Die Lieferung von so, 909 Stück eichener Querschwel- ö. r, soll im Wege der Submission ausgege⸗ en. Anerbieten, versiegelt mit der Aufschrift:

im technischen Büreaun der Gesellschast hierselbst, X Loui-

senplaßz ?, erbeten. Die Bedingungen i k Lieferung

können im Büreau der Direction zu Berlin und Ham=

V o Nachgenannte im Jahre 1522 im Königreiche Sach sen geborene und hierländisch militairpflichtige Indivi duen haben sich weder bei der im Monat Dezember 1842 stattgefundenen Rekrutirung, noch auch später ge stellt und werden, da ihr Aufenthalt nicht zu ermitteln gewesen ist, in Gemäßheit. S. 66. des Gesetzes vom 36. Oktober 1834, die Erfüllung der Militairpflicht be treffend, hiermit vorgeladen, binnen einer doppelten säch⸗ die bis heute staltgefundenen Actien⸗ sischen Sint n,, 66 allein vollständig Jedeckt ist, sondern en 20. Juli dieses Jahres; sich bei der Obrigkeit des bei eines Jeden Namen an gegebenen Geburtsortes persönlich zu stellen und Behufs der Erfüllung ihrer Militairpflicht anzumelden, unter der Veiwarnüng, daß im Fall des Außenbleibens die durch freiwillige Nachgestellung ihnen eiwa zu statten⸗ kommenden Milderungsgründe keine fernere Beachtung sie vielmehr als Ausgetretene werden angesehen, auch nach §. 74. des gedachten Gesetzes hin⸗ sichtlich ihres Vermögens, nach Verfluß eines Jahres, von dem Tage an . wo sie sich ö , j persönlich hätten gestellen sollen, den Deserteurs leich „Holzlieferung“, werden bis spätestens den 20. Mai er. geachtet werden. ] Zwickau, den 28. März 1814. ch Sächsische Kreis-Direction.

Königli C. C. Freiherr von Künßberg.

Dr. Schultze.

ö g.

5191

Auszug aus Ludwigshafen

*

Da das 8 000,000 erhöhte Da das auf 8, ,

schloß der Verwaltungsrath hiermit

Der Vorstand.

Mittweida, . Carl Friedrich Köhler aus Nielasgaße, Johann Friedrich Krämer aus Reiche Earl Friedrich Markert aus Chemnitz, Chemnitz,

nhain,

Pleißa, det worden und es

Farl Friedrich Wolke aus Mittweida, 5

Gustav Adolph Köhler aus Bernsbach,

Earl August Schubert aus Lengenfeld,

57 Gottlob Paulus Lüdtke aus Kemnitz,

Christian Heinrich Schott aus Netzschkau, Rüderitz, 1

Reichenbach.

. Die Erben des hier längst verstorbenen sters Valentin Ludwig Rolle haben nach Wittwe Rolle, Frie gr. berike geborenen Friedrich, als Nutznießerin des väterli chen Rachlasses, auf Erbregulirung u Zimmermeisters Karl Brote, auf öffentliche Vorladung des in unbekannten Abwesenheit lebenden und aller Wahrscheinlichkeit nach Karl Valentin Rolle an

Da Letzterer bereits im Jahre 1812 als Füselier mit dem hiesigen Füselier⸗Bataillon nach? ist und seitdem keine Nachricht von seinem Leben und unn so ist dem Antrage nach

tußland marschirt

Inhalt des landesherrlichen Edikts vom 2. Dezember

Justizamte ein Ter 351 min zur Anmeldung der Erbansprüche

Sonnabend, den 6. Juli d. 283

wind demnach hier drei Monaten, spä testens aber in dem oben angesetzten ei zu erscheinen und seine Erbrechte anzumelden und gel In : i tend zu machen, unter der ausdrücklichen Ver

seines Ausbleibens für todt und sein

(1. 8.) Derzogl. Anhalt. Justizamt daselbst.

5471 J und Verwaltungskosten sind von den Mitgliedern der unterzeichnelen Bank auf das Halb⸗

des hundert Thaler Beitragsquote Zehn

für 100 Thaler Versicherungssumme . in Klasse J. 1 Ngr. 63 Pf. in Klasse ö. Ngr. 6 Pf. Einem hochgeehrten Publikum beehre ich mich ganz 1 1 8 5 35 9 . 2

ö U VI. 10 Y ö.

Brandversiclerungs-Bank sür Deutschland. Prosessor Pohl.

Ednard Poll, Haupt Rendant.

dem Protokoll des Verwaltung sraths der Verbacher Eisenbahn-Gesellschaft, de dato Darkheim, den 24. April 1841. Schluß der Ackien? Zeichnungen betreffend. Bau-Kapital durch Zeichnungen nicht

keit einer Reduction der Actien bereits vorliegt, so be—⸗ (1 Uhr des Nach— mittags) den Schluß der Einzeichnungen.

Für den Auszug. Der Secretair.

mehr als 2 Mill. Rihlt. binnen acht Tagen in Tuch angelegt wurden und

noch immer gekaust wird.

Hamburg, 25. April. (B. H.) Getraide⸗— Preise. Weizen, poln. 107. 138 Rihlr., anhalt. u. magd. rother 109. 130 Nthlr., weißer 66 132 Rthlr., märk. u. braunschw. 98 128 Rtublr., schles. gelber 1007 127 Rihlr, mecklenb. u. vomm. 65. 131 Nihlr., holstein. 65. 124 Nthlr., oder d. büsum. w. 106. 115 Rthlr., niederelb. r. u. b. 92. 116 Rthlr. Roggen, danz., elb. u. kön. 70. 80 Rihlr., märk., meckl., vomm. 70. 80 Rihlr., holst. u. niederelb. 69. 74 Rihlr., dänisch. 64. 72 Rthlr. Gerste, ant. u. magd. 60. 65 Rihlr., holst. u. mecklenb. 54 61 Rthlr,, dän. 48. „I stihlr. Hafer, mecklenb. n. holst. 414. 50 Rthlr., niederelb, w. 36. 45 Rthlr., oder u. husumer 24. 43 Rthlr., dän. 37. 46 Rthlr. Erbsen 66. 76 Rthlr. Wicken 50. 65 Rthlr. Nappsaamen 146. 150 Rthlr. ö

Die Geldeinnahme für die am Palm -Sonntage den 31sten v. M. Abends in der Garnisonlirche unter Lestung des Königl. General Musik⸗Di⸗ refkiors Herrn Dr. Mendelssohn-Bartholdv stattgefundene Aufführung des Haendelschen Oratoriums: Israel in Aegvpten, hat einen reinen Ertrag von rea 5is Rihlr. abgeworfen, wovon den Eiwerbschulen die Hälfte mit 259 Rihlr. zu Theil geworden ist. Mit dem innigsten, dem Herrn Diri⸗ genten und allen gütigen Unterstützern und Beförderern des schönen Unter nehmens gewidmeten Dank, bringen wir diese erfreuliche Zuwendung zur öffentlichen ⸗Kenntniß.

Berlin, den 17. April 1844.

Direction der Erwerbschulen.

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2x. 3371 6 4 M 6 n ö ö vom . 1 * * * gestiefelten Kate ö in den Bearbeitungen von

ola, Basile, Perrault und Ludwig

Franlenberg, IOtra a ö

Mit zwölf Radirungen

8 .

Kartonnirt. 3 dirungen Speckter's erhält rischen und poeti=

Kl. 8.

Durch die geistreichen Ra 9

diese Schrist außer ihrem literarhisto md Poeti.

schen zugleich ein artistilches Interesse. Auß eine schöne opographische Ausstattung ist große Sorgfalt verwen

dürfte dieselbe hiernach vorzugs— weise zu Geschenken sich eignen,

Leipzig, im September 1843.

. F. A.

w von Friedr. Vieweg und Sohn ist erschienen und in Berlin bei

y z 1IIlel sdb

Brockhaus.

Im Verlage Braunschweig Alexander Duncker, König!. Sofbuch. 66. tr. Nr. 21, zu haben:

händler, Französische S

. 5 9 . Theetisch. , * * y Mriofe 3 ö Verfasserin des „Falkenberg, der Briefe aus dem Süden“, „eines Tagebuches“ ꝛ. 5. Velinp. geh. Preis: 2 Thlr.

516

Maurermei kürzlich er

ind mit Zustim W 1155 . P 2 . Musikalien-Leih-Institut

der Buchs Kunst- und Musikalien- Handlung von

ö. ö Ed. Bote C G. Bock, in Berlin Jägerstralse 42, Ecke der Ober wallstr., Breslau, Sch weidnitzerstr. 8. Abonnement für 3 Monat 11hIr. 15 Sgr. Mit der Berechtigung, Für den ganzen g ezallten Mäsikalien als Eigenthum zu entnehmen, Ausführlicher Prospekt gratis. und weiteren er— kEür Auswärtige und auf dem Lande wohnende vortheilhaftesten Bedingungen

Berra 8

(ie

35 v . . Verkauf eines Hötels. *

einer Provinzial-Haupt und Seestadt, welche

inzigen Termine durch Eisenbahn auf nur einige Stunden Entfernung mit Berlin verbunden und durch mehrseitige Dampf⸗ schifffahrt belebt wird, so wie auch durch Chausseen nit! ber Provinz in mehrseitiger Verbindung steht, soll eines der ersten und frequentirtesten Hatels dort unter annchmlichen Bedingungen verkauft werden. 3

Die Gebäude sind vor wenigen Jahren neu massis erbaut, das Mobiliar im besten Zustande und. kann die Uebergabe zu jeder Zeit erfolgen. Hierauf Reflek⸗ tirende eihalten auf ihre im Intelligenz Comtoir zu Berlin unter S. 806. gefälligst abzugebenden Adressen,

wolin zugleich die Angabe, des zahlen könnenden An

warnung,

März 163 14 fürgje sämhit ist, ditest nähere Auskunft.

geldes möglichst bes

Neugroschen . derbete ö Unterhändler werden verbeten.

eigebenst anzuzeigen, daß ich das neben der Königl. Poöst und am Schloßplatz gelegene

6s Hotel de Prusse

von heute ab übernommen habe. ; Die Räume desselben sind zweckmäßig und so einge⸗ richlet, daß sie nicht nur allen Ansprüchen der mich bethrenden reifenden Herrschaften, sondern auch der 6 anderweitig mit ihrer Gegenwart beehrenden resp. Gä⸗

sten Genüge leisten werden. 6 Indem gach bieses von mir überm nn e bl ment der gütigen Beachtung Einem, he hee bin f. blikum ganz ergebenst empfehle, siige [. . J rung hinzu, daß ich Alles gufbieten wer de, . hör che. Bedienung und die möglichst billigsten , für . in bester Qualität zu verabreichenden 36 mir das Vertrauen der mich bechrenden resp. Gäste zu er=

verben. . 3. ; . ; Warmbrunn in Schlesien, den 3. April 1844. Heinrich Bruchmann.

die Nothwendig⸗

1126 Brennerei.

Bei mir ist erschie zu erhalten, vorräthig in der

Bauschule Laden Nr. 12:

Literarische Anzeigen.

nen und in allen Buchhandlungen Gropiusschen Buch⸗ u. Kunsthandlung, dbuiglhe

Da ich während eines mehrmongtlichen Aufenthalts in Lichtenberg bei Berlin eine vielseitige Ausbildung, und namentlich in der Brennerei ganz genügende theo⸗ retisch⸗praktische Kenntnisse erlangte, so sage ich Herrn Dr Keller für seine mit mir ,,,, hesondere ank öffentlich. Schulz, besonderen Dank öffentlich,. ash giuffsch Pale.

Das Abonnemen! beträgt: 2 Uthlr. für 4 Jahr. 1 Kthlr. Jahr. S Rihir. = I Jahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preiserhöhung. Ansertions-Gebühr sür den Naum einer Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr.

ö

ßische Zeitung

Alle post-Anstalten des In- und Auslandes nehmen Hestellung auf dieses glatt an, sür Serlin die Expedition der Ailg. Preuss. Zeitung: Criedrichsstrasse Ur. 72.

M 120.

Jnhalt.

Amtlicher Theil.

Inland. Königsberg. Sparkassen in Preußen. Gumbinnen. Sieuerfreie Bierbereitung zum eigenen Bedarf. Briefe aus Ober Sch lesien. (Mäßigkeits-Vereine, und aus dem Grh. Posen. (Graf Gurowski und Graf Grabowski.)

Deutsche Bundesstaaten. Bapern. München. Hof-⸗Nachrichten. Mectenburg-Schwerin. Schwerin. Neise des Großherzogs.“ Freie Städte. Bremen,. Evangelischer Verein. ;

Oesterreichische Monarchie. Wien. Geburtsfeier des Kaisers. Befinden des Erzherzogs Franz Joseph. Abreise der Erzherzoge Albrecht und Karl nach München.

Rußland und Polen. Warsch au. Ankunst Sr. Kaiserl. Hoheit des Großfürsten Thronfolgers und dessen Gemahlin.

Frankreich. Pgirs-Kammer. Cousin über die Jesuiten und die Universität. Deputirten- Kammer. Fortsetzung der Diskussion über Gefängniß-Neform. Paris. Hofnachrichten.— Angebliche Note Guizobh's an die italienischen Regierungen. Briefe aus Paris. (Kammer- Arbeiten: Der Sekundär-Unterricht; Gefängnißwesen. Der König; Otaheiti; die Herzogin von Kent.) ü

Großbritanien und Irland. Unterhaus. Sir R. Peel über ei⸗ nen Vertrag zwischen Amerika und dem Zoll-Verein. Slandal⸗ Scene. London. Neue Parlamentswahlen.

Niederlande. Schreiben aus dem Haag. (Die angeblichen Zoll-Er— höhungen von Seiten Belgiens,) ö

vr . Brüssel. Ministerielle Mittheilungen über die Handels⸗-Ver⸗ älinisse.

Schweden und Norwegen. Stockholm. der Civilliste. Vermischtes.

Italien. Turin. Ausgleichung der Streitigkeiten mit Tunis. panien. Brief aus Madrid. (Stand der Vermählungs-Frage; die Königin soll sich in die Bäder von Caldas begeben; Mardfko)

Portugal. Schreiben aus Lissabon. (Almeida; vereitelter Aufstands= Versuch in der Nähe der Hauptstadt.)

Griechenland. Schreiben aus München. (Fürst von Oettingen Waller— stein; die jüngsten Nachrichten aus Griechenland.)

Handels- und Börsen-⸗Nachrichten. Berlin und Paris. Börse. Danzig. Mamrkhbericht.

Wissenschaftliche Expedition des Prof. Lepsius in Aegypten.

Bestimmungen in Betreff

Beilage.

Amtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

Dem General⸗Major von Vigny, Insperteur der Zten Ingenieur⸗ Inspection, den Stern zum Rothen Adler⸗Orden zweiter Klasse mit Eichenlaub; so wie dem Geheimen Regierungs⸗Rath Kulau in Posen den Rothen Adler⸗-Orden zweiter Klasse mit Eichenlaub zu verleihen;

Den Vice-Präsidenten des Ober-Landesgerichts zu Frankfurt, Geheimen Ober⸗Justiz⸗Rath von Gerlach zum Chef-Präsidenten des Ober-Landesgerichts zu Magdeburg zu ernennen;

Dem Ober-Landesgerichts⸗Rath U rbani zu Insterburg den Ti⸗ tel als Geheimer Justizrath zu verleihen;

Den Kreis-Deputirten und Rittergutsbesitzer von Gottberg auf Groß⸗Klitten zum Landrath des Kreises Friedland, im Regie⸗ rungs⸗Bezirk Königsberg;

Den Land- und Stadtgerichts-Direktor Hertzb erg zu Löwen⸗ berg zugleich zum Kreis-Justizrath des löwenberger Kreises; und

Den Land- und Stadtgericht Direltor Graffunder zu Rawicz zum Direktor des Land und Stadtgerichts zu Posen zu ernennen;

Dem Justiz⸗Kommissarius Behr zu Tilsit den Titel als Justizrath;

Dem Dber⸗Landesgerichts-Kanzlei⸗Direktor Moser zu Inster⸗ burg den Titel als Kanzleirath zu verleihen; und

Den Kaufmann und Seiden-Fabrikanten Kaibel zu Krefeld, und den Kaufmann Johann Traugott Knopff zu Bronberg zu Kommerzien-Räthen zu ernennen.

Berlin, Dienstag den 30 April

Der bisherige Ober⸗ Landesgerichts ⸗Referendarius Au gust Schneider ist zum Justiz⸗Kommissarius für die Untergerichte des glatzer Kreises, mit Anweisung seines Wohnsitzes in Neurode, bestellt worden.

Bekanntmachung.

Nachdem der Kammergerichts-Assessor, Graf von Flemming, aus seinem Amte als Censor für Berlin und den Bezirk der König⸗ lichen Regierung in Potsdam ausgeschieden ist, sind die demselben mittelst Verfügung vom 25. Juni v. J. überwiesenen Censur⸗Geschäfte nunmehr dem Regierungs⸗Assessor von Mörner (wohnhaft verlän— gerte Charlotten-Straße Nr. 3) übertragen worden.

Potsdam, den 28. April 1814. ö

Der Ober-Präsident der Provinz Brandenburg.

Bekanntmachung. Das zur Beförderung von Reisenden, Wagen, Pferden und Gütern eingerichtete Post⸗Dampfschiff zwischen Stettin und Kopen— hagen wird vom 1. Mai d. J. ab ; aus Stettin: jeden Freitag 1 Uhr Nachmittags, und

aus Kopenhagen; jeden Dienstag 11 Uhr Vormittags abgefertigt werden. Die Reisenden, welche Freitag früh mit dem ersten Eisenbahnzuge von Berlin nach Stettin sich begeben, erreichen bequem den Anschluß an das nach Kopenhagen gehende Schiff. Die Nevision der Reisepässe wird am Bord des Schiffes stattfinden, Die mit dem Post-Dampfschiffe aus Kopenhagen in Stettin ankom⸗ menden Reisenden treffen am Mittwoch in letzterem Orte dergestalt ein, daß sie den Nachmittags⸗Dampfwagenzug nach Berlin zur Wei⸗ terreise benutzen können. Auch für diese Reisende wird die Paß⸗

Revision am Bord des Schiffes statthaben.

Berlin, den 27. April 1844. General⸗Post⸗Amt.

Angekommen: Se. Excellenz der General- Lieutenant und Kommandant von Stralsund, von Borstell, von Stralsund. Se. Excellenz der Wirkliche Geheime Rath und Ober-Präsident der Provinz Pommern, von Bonin, von Stettin. Staats⸗Minister

Abgereist: Se. Excellenz der Geheime Rother, nach Halle.

Se. Excellenz der Wirkliche Geheime Rath und Ober-Präsident der Provinz Sachsen, Flottwell, nach Magdeburg.

Se. Excellenz der Kaiserl. russische General-Lieutenant und Chef der Garde⸗Artillerie Sumaracow, nach St. Petersburg.

Der Königl. dänische Kammerherr, außerordentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister am Kaiserl. russischen Hofe, Graf von Rantzau, nach Ratzeburg.

Der Kaiserl. russische General⸗Major, Freiherr von Lieven, nach Frankfurt a. M.

1 * 9 Uichtamtlicher Theil. . Inland.

Königsberg, 23. April. In einer von der hiesigen allge⸗ meinen Zeitung mitgetheilten Üiebersicht der Sparkassen in der Provinz Preußen war das Vorhandensein einer solchen Anstalt in Danzig unerwähnt geblieben. Jetzt meldet dieselbe Zeitung aus amt⸗ licher Quelle, daß in Danzig scit mehreren Jahren eine Sparkasse unter der Kuratel des dortigen Magistrats besteht. Sie hat am 31. Dezember 18142 mit einem Guthaben der Deponenten von 128,279 Rthlr. 22 Sgr. 11 Pf., am 36. Dezember 1813 aber mit einem Bestande von 187,116 Rthlr. 11 Sgr. abgeschlossen. Vermehrt waren die Kapitalien resp. durch neue Einlagen und die Zuschüsse von früheren Deponenten, imgleichen durch stehen gebliebene Zinsen, um 83, 14 Rthlr. 24 Sgr. 11 Pf. Dagegen waren an theilweisen oder ganzen Einlagen zurlickgezogen 42, 671 Rthlr. 13 Sgr. Mithin hat die Provinz Preußen gegenwärtig 9 Sparkassen, und der Ge⸗ sammtbestand ihrer gesammelten Kapitalien betrug am 31. Dezember 1843 536, 214 Rthlr. 9 Sgr. 9 Pf.

1844.

Gumbinnen, 26. April. (Amtsbl Von des Herrn Finanzministers Excellenz ist nach eingeholter Allerhöchster Genehmi⸗ gung mittelst Restripts vom 16. März d. J. festgesetzt worden, daß die nach 8. 21 des Gesetzes vom 8. Februar 1819 steuerfreie Bier- bereitung zum eigenen Bedarf in Familien von nicht mehr als zehn Personen über vierzehn Jahren nicht bloß dann von der Steuer⸗ Entrichtung frei bleiben soll, wenn dieser Haustrunk, wie dies bisher bestimmt war, in beweglichen, sondern auch wenn derselbe in einge⸗ mauerten gewöhnlichen Kochkesseln bereitet wird. Wo dagegen hierzu nicht gewöhnliche Kochkessel, sondern eigens zum Brauen eingerichtete Brau⸗Anlagen benutzt werden, verbleibt es nach §. 20. J. C. auch bei der Bierbereitung zum bloßen Bedarf des Hausstandes bei der Ver⸗ pflichtung zur Versteuerung des Braumalzes, jedoch wird darauf auf⸗ merksam gemacht, daß die Erlaubniß dazu gegen Vorausbezahlung einer mäßigen Abfindungs-Summe für einen bestimmten Zeitraum ertheilt werden kann.

* Aus Oberschlesien, 22. April. Es ist erfreulich, über die Erfolge des hier begonnenen Kampfes gegen den Branntwein be—⸗ richten zu können. Selbst in den Gegenden, deren Bewohner wegen vorherrschender Neigung zu diesem Gifte etwas verrufen sind, legen Tausende das Mäßigkeits⸗-Gelübde ab, und was mehr bedeutet, sie halten dasselbe auch, so daß z. B. ein Branntweinschenker in Tarno⸗ witz, der sonst monatlich 200 Rthlr. einnahm, während des letzten Monates nur 12 Rthlr. gelöst hat. Bis zu Anfang der vorigen Woche nahm allein der Pfarrer in Beuthen 2020 Weibern und 1400 Männern das Gelübde ab. Es werden mehrere Bierbrauereien aus Kartoffeln angelegt.

In diefen Tagen meldeten die Zeitungen eine Veränderung in den

Schicksalen des russisch-polnischen Publicisten, Grafen Adam Guroweki.

Man befand sich früher allgemein in dem zum Theil noch vorhandenen

Glauben, daß der Graf die besonderen freundlichen Rücksichten des

russischen Gouvernements erlangt habe, es wird sich daher an seiner

äußeren Stellung in Rußland die Irrthümlichkeit jenes Glaubens am besten nachweisen lassen und einen Beweis mehr dafür liefern, daß

Niemand, der seine Nation verleugnet, in einer anderen das Feld der Ehren mit Erfolg betreten könne. Gurowski, der ehemals die Schick= sale seiner Landsleute bis zur Emigration getheilt hatte, wandte sich plötzlich an die russische Regierung und wurde Adjunkt des Gouver⸗ neurs zu Beskow. Aus dieser seinem Ehrgeize nicht schmeichelnden Stellung trat er später wieder heraus und verweilte drei Jahre auf seinem Gute Russoczyn bei Kalisch; hier schrieb er, ein Werk in polnischer Sprache über „Aristokratie und Demokratie“, welches unter dem falschen Namen Pantaleon Wolowski zu Posen erschien, ohne daß selbst der Verleger den eigentlichen Namen des Verfassers erfuhr. Mittlerweile fragte der Civil⸗ Gouverneur von Kalisch in Warschau an, ob er Gurowski für einen wirklichen Einwohner des Distriktes, oder für einen solchen ansehen solle, der blos als Inhaber eines Passes dort seinen temporären Aufenthalt genommen, worauf die Antwort erfolgte, daß Gurowski für besondere Aufträge zur Disposition des Generals der Gensdarmerie, Herrn von Ben⸗

kendorff, stehe. Der Graf trug den Titel eines Hofraths,

in Rußland bekanntlich von geringem Gewichte, der ruhm⸗

süchtige Publizist bewarb sich daher um eine höhere Stellung, die

ihm jedoch verweigert wurde. Nachdem der mißvergnügte Graf auch

noch Miene gemacht hatte, gegen einen hochgestellten Beamten unserer

Provinz einen Exzeß zu begehen, hat er sich von hier aus nach

Breslau gewendet, wo er sich als Deserteur betrachten läßt. Man

vermuthet, daß er sich nach Amerika einschiffen werde.

In Polen wandern gegenwärtig Abschriften eines wichtigen Do⸗ kuments von Hand zu Hand. Der als Kritiker zu Ruf gekommene Michael Graf Grabowski zu Wilna trat in Polen bekanntlich zuer als Panslawist auf und schrieb, begeistert von seinen Ideen, . einen confidentiellen Brief an den gr ner Strutynski, Adjutanten des Civil⸗Gouverneurs Bibikow in Kisow. In diesem Briefe, dessen voll⸗

Wissenschaftliche Expedition des Prof. Lepsins in Aegypten. J. Auszug aus einem Briefe des Prof. Lepsius, von E Dahmer, 26. Januar 1844.

Die nubischen Denlmäler haben in der That einen eigenthümlichen Charafter, obgleich sie fast ausschließlich von ägyptischen Königen gebaut sind. Sehr wenig, und nur in Verbindung mit ägoptischen Bauten, eristirt von' älhiopischen Königen; wir haben nur Tahraka, Ergamenes und Atechramen gefunden, zum Theil aber an Orten, die Champollion entgangen waren. Das ganze Thal ist übrigens so schmal und das Land so ärmlich, daß hier nie eine große Bevölkerung leben konnte, und vor der ägyptischen Eroberung gewiß nie Monumente gehabt hat, weil es nicht der Sitz mäch= tiger und reicher Fürsten sein konnie. Aber die Verehrung der ägoptischen Götter und Könige selbst hat manches Eigenthümliche, namentlich die auf⸗ fallende Vergötterung des großen Ramses, der sich hier sehr häusig mit Ammon, Phte und Phtha identifizirt und ihre höchsten Göttertitel anninimt. Er trennt übrigens seine irdische Person ven seiner göttlichen, da er sich gewöhnlich selbst anbetet; dies hat Champollion zu der wunderlichen Mei⸗ nung geführt, daß der göttliche Ramses gar nichts mit dem Könige zu thun habe, sondern Ramses nur einer von den vielen Beinamen des Ra selber sei. In EsSebua betet der König vier Götter an: 1) den „Phtha des Ramses im Ammonshause“, 2) den „Phtha mit dem Zeichen des Salri, Socharis“, 3) den „Namses im Phihahause“, 4) die „Hathor“; ebendaselbst betet er die heilige Barke des „Ammon des Ramses im Am— monshause“ an. Auch mehrere ganz neue, in Aegypten unbekannte Götter sinden sich in Nubien, zum Theil als Hauptgötter von Tempeln, wie der Merul in Talmis u. A. Eine andere Eigenthümlichkeit ist die oft wieder⸗ fehrende Verehrung des dritten Scsurtesen in Nubien; er wird auch geradezu Herr von Nubien genannt, und die Könige heißen wie von anderen Göttern, so „von Sesurtesen geliebt.“ Am längsten hielten wir uns in Abu Simbel auf, wo sowohl die äghptischen Skulpturen die zahlreichsten und interessan⸗ testen, als auch die griechischen und phönizischen Inschriften an den Knieen der äußeren Kolosse fehr bemerkenswerth waren; unter den griechischen, die sich freilich meist auf Namen beschränken, habe ich sogar eine Bustrophedon-= Inschrift von mehreren Zeilen entdeckt, die wir noch nicht ganz haben ent—

ziffen können „), doch habe ich von allen Inschriften Papier. Abdrücke neh⸗ h

men lassen und von diesen nöch einen zweiten Abdruck möglichst sorgfältig selbst genommen, so daß der Text mit einigem Studium wohl noch voll- ständig herauskommen wird. Auch unter den anderen griechischen Inschrif-⸗ len sind mehrere von sehr alterthümlichen Zügen, einige auch aus der Ptole⸗ mäerzeit mit späterer Paläographie. Ich habe eine chronologische Liste von äthiopischen Prinzen gemacht, die seit Tutmes 1II. bis Ramses Miamun das Land unter äaͤgoptischer Oberherrschaft regierten; sie waren keine Prinzen von pharaonischem Blute, sondern „Königlicher Sohn“ war für sie nur ein Titel, wie Veiter (o1u)yεris) unter den Ptolemäern. Für Chronologie war in Nubien wenig zu gewinnen.

II. Auszüge aus Briefen des Dr. Abeken. 1. Von dem Hathor-Tempel von Abu⸗Simbel,

J

den 17. Dezember v. J.

Wir sind hier schon zum zweitenmal, und haben das eigenthümliche Gefühl einer Art von Rückreise; denn da in Korosko die ersehnien Kameele immer und immer nicht ankommen wollten, um uns durch die Wüste zu tragen, entschlossen wir uns, inzwischen einen Ausflug nach der zweiten Kakarakte dem gewöhnlichen Ziele aller nubischen Neisenden zu ma— chen, und zugleich unseren Kawaß nach Kameelen auszuschicken. Am 5ten d. M. verließen wir Korosko auf einer kleinen Barke, und besahen uns auf dem Wege stromaufwärts alle Tempel gründlich; nur hier begnügten wir uns, am 11ten mit einem ganz flüchtigen Ueberblick. Am 13ten Abends erreichten wir Wadi Halfa und sahen am folgenden die zweite Kataralte, oberhalb, dieses Dorfes eines der großartigsten und merlwürdigsten Schauspiele, die ich je erblickt; am 15ten wandten wir uns wieder nach Norden, von wo uns ein heftiger und bitter kalter Wind entgegenwehte, als wollte er uns die Rückkehr verwehren. Selbst der gewaltige Strom hatte kaum die Macht, uns Rudernde diesem Sturm entgegenzutragen; doch gelangten wir heut kurz vor Mittag hierher, und halten uns in diesem Felsentempel auf, den die Königin „Nofre-Ari von Neith geliebt“, die Ge— mahlin des großen Ramses, der Hathor (Venus) erbaute und mit den

) Der Dr. Abeken sagt an einer Stelle seines Briefes Folgendes gelesen worden sei: „Der König ih e Tr, daß mn

reichsten Skulpturen verzierte, die zugleich das Schönste sind, das wir aus

der Zeit des Ramses besitzen. Hier, in der vorderen Halle dieses kolossalen Tempels, der nur im Vergleich mit dem gleich daneben liegenden Riesen⸗ werke aber da auch mit Recht der „kleine“ Tempel von Abu Simbel heißt, sitze ich denn auch jetzt, und schaue durch die enge Thür hinaus auf die Dornsträucher am Fels unter uns, auf den blauen breiten, sonnebe— glänzten Nil, die schlanken, aus schmalen Durra-Aeckern des jenseitigen Ufers emporsteigenden Palmen, und die röthlich braunen, abendlich erwärm⸗ ten Berge der Wüste umgeben von den mächtigen Pfeilein, an denen vorn riesenhafte Hathor-Köpfe mit großartig ernstem und nicht unschönem Ausdrucke in Basrelief stehen, während an ihren anderen Seiten die schlan— len Gestalten des Könige und der Königin und mancher Götter in halbver⸗ tiefter Arbeit ausgeprägt sind. An den Wänden ist ebenfalls König und Königin immer wiederholt, den Göttern opfernd; nur an einer Wand steht der König, gefangene Feinde den Göttern darbringend, sonst sind keine Schlachtscenen da. Ueber den Pfeilern, auf den Architraven, steht, in schönen Hieroglyphen, daß die Königin Nofre - Ari diesen Tempel im hei- sigen Berge habe aushauen lassen. Aus der Pfeilerhalle tritt man in ein zweites und drittes Gemach (außer zwei Seitenkammern); in letzteren, dem eigentlichen Heiligthume, steht in einer von zwei Standarten mit Hathorköpfen gebildeten Nische die Statue des Königs, den von hinten die heilige Kuh der Hathor umarmt, so daß über seinem Haupte das Kuh= haupt mit seinen Hörnern hervorragt! Wäre die ganze Gruppe, nicht 3

sehr zerstört, so würde der Eindruck noch viel seltsamer sein, der einem auch

so ein halb bitteres Lächeln abnöthigt. Sonst macht der ganze Tempel

unter allen Felsentempeln, die wir gesehen, bei weitem den besten Eindruck;

die Verhältnisse des Saals und der Kammern sind gut und angenehm, die

Arbeit ist äußerst zierlich; besonders hübsch ist überall die Gestalt der Kö— nigin, deren Körperformen (freilich übermäßig schlank und lang) durch die weiten flatternden Gewänder auf das anmuthigste durchscheinen, und deren ausdrucksvolles, nicht schönes aber hübsches Gesicht, entschiedenes und sehr lebendiges und sprechendes Portrait ist. Sie erscheint überall würdig, majestälisch, und doch zugleich mit einer gewissen Milde und Anmuth und einem weiblichen Reize, der sonst den ägvptischen Figuren, selbst den Göttinnen nur selten eigen ist. Sie macht diesen Eindruck sogar in ihren kolossalen, 35 Fuß hohen Statuen, die an der Fagade des Tempels aus dem Felsen gehauen sind. Diese finn ist von der würdigsten, . sten AÄrchitekfur: sechs Kolosse fassen die Thür ein, je drei zu jeder .