1844 / 123 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

der auf sonstige Weise in die Rechte der ur⸗ ere ua , 2 sind, hierdurch aufgefor⸗ dem - ; 2 Au gu st d. J. Vormittags 111 Uhr vor dem Depmirten Neserendarius Gubitz auf dem Königl. Ober Landesgericht hierselbst anstehenden Ter⸗ mine ihre Ansprüche anzumelden, unter der Warnung, daß die Außenbleibenden mit ihren etwanigen Neagl= Ansprüchen auf das Grundstück werden ausgeschlossen und ibnen deshalb ein ewiges Stillschweigen wird auf⸗ t werden. * n. a. b. O., den 12. April 1844. Königl. Preuß. Ober - Landesgericht.

5581 Bekanntmachung.

Dem aus Crossen gebürtigen Fleischergesellen Carl August Moll, cinem bereits mehrfach bestraften Diebe, sind bei seiner am 24sten d. M. zu Bobersberg statt⸗ gefundenen Verhaftung folgende Gelder als muihmaß- sich gestohlen, und zwar:

5 111 Thlr. in 1 Stücken,

b) 8 Thlr. in 6 Spẽcies,

) 6 Thlr. in Stücken,

4) 79 Thlr. 10 Sgr. in 14 einfachen preuß. Frd'ors, 5 1 Thlr. 2 Pf. in diversen Münzsorten, abgenommen worden. .

Illle diejenigen, welche an diese Gelder gegründete Ansprüche haben, werden aufgefordert, sich behufs ihrer Vernehmung an jedem beliebigen Tage, Vormittags von 9 bis 12 Uhr, spätestens aber in dem

am 31. Mai er. im hiesigen Gerichts -Lokale, 2 Treppen hoch, anstehen⸗ den Termine zu melden. : I

Kosten werden dadurch nicht veranlaßt, vielmehr die baaren Auslagen erstattet.

Crossen, den 29. April 1814. U

Königl. preuß. Land- und Stadtgericht.

2051 Noth wendiger Verkauf.

Folgende, dem Apotheker Anwandter gehörige Grund⸗ ücke:

4 die hier in der Plönestraße Nr. 58 am Plönekanal belegene Untermühle, Redtelsmühle genannt, nebst dazu gehörigem Dampswerke, auf 20,624 Thlr. 29 Sgr.,

2) das iuselsst Nr. 59 belegene Wohnhaus, auf N34 Thlr. 5 Sgr. ) die auf hiesiger Yeidman belegenen sechs Land⸗ stücke Nr. 24, namentlich: ) ein Kamp nebst Wiese im kleinen Felde, p) der Rathkamp daselbst, c) eine Wiese bei Plönort, d) die Pallisadenwiese, e) die Keilwiese,

[) eine Scheunenstelle vor dem Mühlenthor, auf 1404 Thlr. 3 Sgr. 3 ) die drei auf hiesiger Feldmark am Dammschen See belegenen, zu einer Holzablage eingerichteten Wiesen Nr. MN, auf 1768 Thlr. abgeschätzt, zufolge der nebst Hopothelenscheinen und Bedingungen in unserer Registratur einzusehenden Taxe, sollen am 1. Juni 1844, Vormittags 11 Uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle subhastirt werden. Alle unbekannten Real-Prätendenten werden aufgeboten, sich bei Vermeidung der Ausschließung, spätestens in diesem Termine zu melden. Damm, den 15. November 1843. Königl. Land- und Stadtgericht. Krätschell.

4141

Ueber den Nachlaß des zu Kobylin verstorbenen Apothekers George, Heinrich Theodor Conrad, ist heute der erh n ficht Liquidations - Prozeß eröffnet worden. Der Termin zur Anmeldung aller An— sprüche steht am 8. Ju li er, Vormittags um 8 Uhr, vor bem Herrn Ober-Landesgerichts⸗Assessor Brehmer , des hiesigen Gerichts an.

er sich in diesem Termin nicht meldet, wird aller

seiner eiwanigen Vorrechte verlustig erklärt, und mit seinen Forderüngen nur an dasjenige, was nach Be—= friedigung der sich meldenden Gläubiger von der Masse noch übrig bleiben sollte, verwiesen werden.

Krotoschin, am 28. Februar 1844.

Königl. Preuß. Land- und Stadtgericht.

115 PT O O Ia ma.

Auf den dem Kämmerer Lehmann hierselbst gehöri— gen, in der Oleraue an der Mordgrube belegenen 61 Acker Wechselwiese, sind auf Grund der . vom 25. April 18235 und Hypothekenschein vom 27. De⸗ zember 1810, 719 Thlr. 13 Sgr. 2 Pf. rückständige Kaufgelder für die Vorbesitzer des Grundstücks, den Dr. Larl Friedrich Renner, den Chirurgus Rothe und die unverehelichte Adelheid Nothe, hypoihekarisch einge⸗ tragen und behauptet der Schuldner, daß die Post durch ihn selbst getilgt, er aber nicht im Stande sei, löschungs⸗ fähige Quittung darüber zu beschaffen. Es werden da⸗ her die genannten Gläubiger, dessen Erben, Cessiona⸗ rien, oder die sonst in ihre Rechte getreten sind, hier⸗ mit aufgesordert, im Termine

den 25. Juli c., Vormittags 10 Uhr, ihre eiwanigen Real-⸗Ansprüche geltend zu machen, wi⸗ drigenfalls die Ausbleibenden mit ihren etwanigen Real⸗ Anfprüchen auf das verpfändete Grundstück werden prä- kludirt werden und ihnen deshalb ein ewiges Still- schweigen auferlegt werden wird.

Eilenburg, den 15. Mäiz 1844. Königl. Land- und Stadigericht.

1556] Obrigkeitliche Bekanntmachung.

Der am 31. Juli 1843 hierselbst verstorbene Han mn. Hirsch Levin, auch Herz Lions genannt, aus * im Königreich Polen gebürtig, und früher w ann,, England ansässig, hat in seinem am 7. == errichleten Testamente seine Kinder zu Erben . und unter denselben seinem Sohne Salomon

ur den, Plflichtiheil beschleden. Dies wird dem

Salomo durch Kier, e. Aufenthalt unbekannt ist, hier⸗

Berlin, den 26. April 1844. Königliches Siadigericht hiesiger Residenz.

736

Des zu Dahlwitz verstorbenen Martin Schulze Sohn,

172 E ditt al- Citati o n.

welcher ein Maler gewesen sein soll, und dessen etwa zurückgelassene unbekannte Erben und Erbnehmer wer⸗ den hiermit auf den

am 2If. Rovember 1844, Vormitt. um 10 Uhr,

zu Dahlwitz an gewöhnlicher Gerichtsstelle angesetzten Präjudizial⸗Termin mit der Aufforderung vorgeladen, sich vor oder in demselben bei dem Gericht oder in dessen Registratur schriftlich oder persönlich zu melden und deshalb weitere Anweisung zu erwarten, widrigenfalls derselbe für todt erklärt, die unbekannten Erben und Erbnehmer mit allen Ansprüchen an die Vermögensmasse ausgeschlossen und solche den sich le⸗ gitimirken Erben und eventualiter dem Königlichen Fis⸗ fus zugesprochen und ausgeantwortet werden wird. Alt⸗Landsberg, am 23. Januar 1844. Die Gräflich von Hackeschen Patrimonial-Gerichte über

Dahlwitz. Adolphi.

1401 b] 2 N61 8 Stettiner Eisenbahn. 1 Die ordentliche Gene⸗ ral⸗Versammlung der Berlin-Stettiner Eisen⸗ bahn ⸗Gesellschaft, die statutarisch auf den letz⸗ ten Donnerstag des Mo—⸗ nats Mai bestimmt ist, findet in diesem Jahre Donnerstag den = T 30. Mai er., Vor⸗ mittags um 9 Uhr, und eventuell die folgenden Tage, hier im Börsenhause statt. Wir laden zu derselben ergebenst, unter Bezugnahme auf die betreffenden Paragraphen des Statuts, nament= lich die S5. 53., 51. und 58. mit dem Bemerken ein, daß insbesondere diejenigen Abänderungen unserez Siatuts resp. die Ertheilung eines neuen Statuts berathen und beschlossen werden sollen, welche vom Verwaltungs-Nathe und uns werden vorgeschlagen werden; auch soll darüber berathen und Beschluß gefaßt werden, ob die nach dem Beschlusse der Ge⸗ neral-Versammlung vom 26. Mai 1512 negoziirte Anleihe von 500,600 Thlr. in Actien Litt. A. umgeschrieben werden soll. .

Die Präsentation der sofort zurück erfolgenden Actien Behufs Legitimation der zur Versammlung Erscheinen⸗ den und Feststellung ihres Stimmüechts, so wie zur Entgegennahme der Eintritts- und Stimmkarten, erfolgt an den beiden, dem Versammlungs-Termine vorgufge⸗ henden Tagen in unserem Büreau; ausnahmsweise für spät Zurcisende noch an dem Versammlungstage selbst in der Zeit von 7 bis 9 Uhr Morgens. Spä— ler und am Versammlungsorte ist die Prüsung der Le⸗= gilimation und Ausfertigung der Stimmkarten durch- aus unthunlich.

Uebersicht der zu verhandelnden Gegenstände und Ab— druck des Verwaltungs⸗-Berichts können in den letzten 83 Tagen vor der General-Versammlung von uns ent— gegen genommen werden.

Stenlin, den 12. April 1844.

Das Direktorium der Berlin? Stettiner Eisenbahn-Gesellschaft. Witte. Kutscher. Ebeling. Wiesenthal. Schluto w.

ai7 b] Ober

* ——

am 20. Mai C., Nachmit⸗ tags 3. Uhr,

in dem hiesigen Börsenlokale stattfin denden dies⸗

jährigen ordentlichen General-Versamm⸗—

lung ergebenst ein.

Außer den im §. 24. des Gesellschafts- Statuts be—⸗ zeichneten Gegenständen werden zur besonderen Bera⸗ thung und Beschlußnahme gebracht werden:

1) die Ausdehnung des Üinternehmens auf eine von der festgesetzten Bahnlinie nach der Gränze des Freistaales Krakau zu führende Zweigbahn, welche zur Herstellung der Verbindung mit der Krakau— Ober-Schlesischen Eisenbahn bestimmt ist;

2) die vorläufige Aussetzung des Baues der Ober= Schlesischen Eisenbahn von dem Punfte ab, wo die Zweigbahn (ad 1.) nach der Gränze des Frei⸗ staats Krakau geführt wird, bis zur österreichischen Landesgränze;

3) die Errichtung eines Doppelgeleises zwischen den Städten Oppeln und Kosel;

4) die Eninehmung der zu der Zweigbahn (ad 14.) und zur Legung des Doppelgeleises Cad 3.) er= forderlichen Koslen aus dem Anlage- Kapital zur Ausführung der Bahn von Oppeln bis zur öster= reichischen Gränze.

Zugleich soll der diese Beschlüsse betreffende Nachtrag zum GeselischaftsStatute beraihen und vollzogen werden.

In Gemäßheit des s. 29. des Statuts hat jeder der Herren Actiongire, welcher der General-Versammlung beiwohnen will, spätestens bis zum 18. Mai c. incl. seine Actien in dem Büreau der Gesellschaft zu produ⸗ ziren, oder sonst auf genügende Weise die am dritten Drte erfolgte Niederlegung nachzuweisen, und gleichzei⸗ tig ein von ihm unterschriebenes Verzeichniß der Num- mern seiner Actien in einem doppelten Exemplare zu übergeben, indem der Einlaß nur gegen Vorzeigung des einen, dem Präsentanten zurückzustellenden Exemplars dieses Verzeichnisses stattfindet.

Breslau, den 12. April 1844.

Der Verwaltungs ⸗Rath der Ober- Schlesischen Eisen⸗

bahn Gesellschaft.

Neisse⸗Brieger Eisenbahn. 1451 b] Bekanntmachung.

Um den mancherlei Gerüchten, welche theils aus Un- kenntniß, theils aus unlauterer Quelle über die Lage

der Neisse⸗Brieger Eisenbahn Angelegenheit in Umlauf gesetzi worden sind, zu begegnen, ihrer wir uns zu

nachstehender Mittheilung an die Herren Theilnehmer

unserer Gesellschast veranlaßt.

Als in der General-Versammlung vom S5. Februar erwählter Vorstand der Gesellschast haben wir das in derselben beschlossene und notariell vollzogene Gesell— schafts Statut an das Königliche Ministerium der Fi= nanzen überreicht, nachdem ein Gleiches in Betreff der von dem Ober-Ingenieur Herrn Rosenbaum angefertig⸗ ten Situations- und Nivellements-Pläne und Kosten— Anschläge über vier projektirte Bahn -Linien in einer Vorstellung vom 20. Januar c. geschehen war. Es ist hierauf die Gesellschaft durch einen Erlaß des Heirn Finanz⸗Ministers Ercellenz vom 31. März e. in Kennt niß gesetzt worden, daß des Wirklichen Geheimen Rathes und Ober-Präsidenten und Dr. von Merckel Excellenz ersucht worden sei, unter Zuziehung der Vertreter der Gesellschast, eine Prüfung der Fragen einzuleiten, ob der Anschlußpunkt der beabsichtigten Neisser Zweigbahn an die Oberschlesische Eisenbahn bei der Stadt Brieg oder bei der Stadt Löwen zu gestatten, und welche Bahn -Linie bei der einen oder der anderen Richtung zu wählen sei? Erst dann könne, wenn die Sache auf diese Weise zur Beschlußnahme vorbereitet sei, zur Al— lerhöchsten Entschließung wegen Konzessionirung des Un—= ternehmens berichtet und eventuell die Allerhöchste Be— stätigung der Gesellschaft nachgesucht werden. Diese Prüfung wird gegenwärtig erfolgen.

Wir können, der Natur der Sache nach, über die allein von dem Staate abhängende definitive Bestim— mung des Anschlußpunktes und der Wahl der Bahn⸗ linie keine gewisse Zusage ertheilen, wohl aber die Hoff⸗ nung aussprechen, daß beide Punkte sich im Sinne der von der Gesellschaft gestellten Anträge erledigen werden, weil die hierfür sprechenden Gründe dem Zwecke, der Zweigbahn, den gewerbreichen und begüterten westlichen Disteitt von Ober-Schlesien mit der Hauptbahn in Ver— bindung zu bringen, vorzugsweise entsprechend erscheinen. Welches aber das Resultat der angeordneten Prü⸗ fung sei, so kann dasselbe doch nicht das Geringste in der angegebenen Tendenz des Unternehmens ändein, vielmehr würde eine Abänderung des der Staats⸗ Regierung vorgelegten Projektes nur auf der gewonne— nen Ueberzeugung beruhen können, daß der Zweck und die Bestimmung des Unternehmens durch dieselbe noch in vollständiger'm Maße zu erreichen sei.

Breslau, den 27. April 1844.

Direktorium der Neisse Brieger Eisenbahn-⸗Gesellschaft. v. Löbbecke, Königl. Geheinier Kommerzien⸗-Nath. v. Maubeu ge, K. Landrath des Neisser Kreises. Reimann, Kaufmann.

Friedenthal, Rittergutsbesitzer auf Giesmannsdorf.

Graf von Reichenbach auf Walddorf.

Schiller, Königl. Kommerzien-Rath.

397 b]

Die Herren Actionairs der neuen Berkiner Hag el - Asse kuranz- Gesellschaft werden in Folge des in der General Versammlung vom 13. Dezember v. J. gesalsten Beschlusses 2m einer aut Ereirag den 3. Mai d. J., um 103 Uhr Vor- miltats, in dem Lokal der Anstalt, Behrenstralse No. 38, anberaumten extraordinairen General- Ver- Sammlung nit dem Bemerken ergebenst eingeladen, dals die Verhandlungen zu oben festgesetzter Zeit beginnen werden

Berlin, den 17. April 1844.

Direction der neuen Berliner Hagel - Assekuranz Gesellschast.

508 Hubertusbad im Bodethal unterm Roßtrapp bei Thale unweit Quedlinburg,.

Das Hubertus-Soolbad wird in diesem Jahre nach erhaltener bedeutender Erweiterung und wesentlicher Ver⸗ besserung mit dem ersten Juni eröffnet. Außer den ge— wöhnlichen Soolbädern werden Douche- und sonstige lünstliche Bäder auf Verlangen stets verabreicht.

Die Lage und Umgebung des Hubertusbades gehört zu den schönsten und besuchtesten des Harzes,

Dem Besuchenden des Roßtrapp wird die Gastwirth— schaft im Hubertusbade bestens empfohlen.

Wegen der Logis-Bestellungen beliebe man sich in frankirten Briefen an den Unterzeichneten zu verwenden.

Hubertusbad bei Thale, den 16. April 1844.

Der Förster Daude.

5501 Der mecklenburgische Wollmarkt zu Güstrow wird zu— folge Großherzoglicher Bestimmung in diesem Jahre am 26., 27. und 28. Juni gehalten. Die Wolle wird schon vor Anfang des Marktes gelagert sein, so daß die Käufer sogleich den Vorrath ä a fehen können. Güstrow, den 19. April 1844. Bürgermeister und Nath.

Literarische Anzeigen. 5541

Bei Unterzeichnetem ist so eben erschienen:

Die Eisenbahnen Deutschlands. Statistisch-geschichtliche Darstellung ihrer Entstehung, ihres Verhältnisses zu der Staatsgewalt, so wie ihrer

Verwaltungs- und Betriebs-Einrichtungen

von Freiherrn Friedr. Wilh., von Reden. Erste Abtheilung. Zweiter Abschnitt. Erste Lieferung. (Die österreichischen Eisenbahnen.) brosch. 1 Thlr. 15 Sgr.

Bei dem reichhaltigen Material, welches dem Herrn Verf. zugekommen, hat derselbe es für zweckmäßig er⸗ achtet, diesen zweiten Abschnitt in drei auf einander fol⸗ genden Lieferungen herauszugeben und werden dieser ersten Lieferung baldigst folgen:

2te Lieferung: die preußischen Bahnen,

ze : die Bahnen des übrigen Deutschlands, welcher letzteren auch eine Karte der Eisenbahn und Dampsschifffahrts ⸗Verbindungen von Mittel Europa beigegeben wird. E. S. Mittler,

Stechbahn Nr. 3.

5551 ö. In der Expedition der Zeitschrift „Handelsschule“ in Lespzig ist erschienen und durch alle Buchhandlungen

zu erhalten: Prospektus zum deutschen

Volksfreund und Plan enn!

auch dem Aermsten zugänglichen Versiche⸗ cherungs-Anstalt eines sor— genfreien Alters, oder unwiderlegli—

der Beweis, daß es möglich ist, durch eine Er— sparniß von täglich nur einem Silber⸗ pfennig cine namhafte jährlich steigende Rente zu erlangen, welche für jeden bis zu 150 Thlr. jährlich anwachsen kann, für Einzelne aber diese

25 S

Höhe erreichen muß. Preis 25 Sgr.

RhB. In Berlin vorräthig in der Enslin⸗ schen Buchhandlung, reite Str

Ni. 23, so wie in allen anderen Buchhandlungen.

*,

So eben bei Heinr. Schumacher in Lenneß in Druck erschienen und beim Verf, wohnhast zu Hoꝛch⸗ heim bei Koblenz, zu haben:

Königs-, Vaterlands- und än Kriegslieder von Joh. Christ. March,

Cand. Pil. Elegant brosch. 1 Thlr. preuß. Pracht ⸗Exempl. 11 Thlr.

Zur Befestigung des Throns und Staats dienend, wird dem Publ. hier ein Werk dargeboten, dessen Verf. bereits viele Jahre aufs Heftigste von einer gewissen Partei verfolgt, seines be⸗ deutenden Vermbgens beraubt, von jedem Gerichte und jeder Oeffentlichkeit zurüchge⸗ halten und in seinem Erwerb gestört worden, bis auf die heutige Stunde, trotz seiner Kenntnisse und Arbeitsamkeit, weshalb denn auch sein Name noch nicht in der literarischen Welt in Erwähnung gelommen ist.

Bestellungen erbittet er sich portofrei, Honorar prä- numerando.

5591 . Es sind mir, wahrscheinlich bereits im Novbr. vor. Is., folgende Staats-Papiere: . ein preußischer Staatsschuldschein über 1900 Thlr., Lit. X. Nr. T2945. nebst Coupons vom 1. Juli 1813 an, ö ein an Preußen übergegangener, vormals sächsischer Kammer -Kredit-Kasfenschein über 500 Thlr. List, B. Rr. 6832. nebst Eoupons von Michael 1843 an, und . ein àn Weimar übergegangener desgleichen über 200 Thlr., Litt. C. Nr. 7702 nebst dergleichen Coupons, . entfremdet worden, was ich zur gefälligen Beachtung der Herren Banquiers des In⸗ und Auslandes hier- mit bekannt mache. Dresden, am 28. April 1844. Philippine von Polenz, Neustadt, große Meißner -Gasse Nr. 6.

455 . Besitzer eines bedeutenden Fabrik- Geschästs, welches seit mehreren Jahren sich eines lebhaften Be⸗— gehrs seiner Fabrikate zu ersreuen hat, sucht einen Theilnehmer, welcher sich mit einem Kapital dabei zu interessiren wünscht.

Adressen unter W. 88. werden im Intelligenz⸗Com- toir erbeten.

A453 b] Aufforderung.

Herrn Kaufmann Robert Naumann aus Dres- den, welcher sich zuerst in Berlin, dann in Wriezen a. d. O. aufgehalten hat, fordere ich hiermit auf, unver⸗ züglich seine dermalige Adresse mir anzuzeigen, wenn ich nicht, ohne ferner Rücksichten zu nehmen, andere Maßregeln ergreifen soll, .

G. H. Grieshammer in Leipzig.

14152 h] kKommissions- Geschäfte betreffend. Der unterzeichnete Kaufmann, welcher einige auf hiesigem Platz und auf Reisen vertritt, „wünscht noch mehre Agenturen zu üher= nehmen, besonderssin Sp irirus, HDroszuen, Far- ben, einzelnen te lun. Artikeln eic. etc., und wird jedem soliden Geschäft (mit Ausnahme von Lang waaren) auch Verkäufen von Kommissions- mit grölster Lhätiskeit und Sorgfalt

achthare Häuser

Sendungen

sich unterzichen. —ĩ ) ; . G. II. Grisham mer 1 Leipzig,

No. 8. Hallische Stralse.

Sonnabend, den 4. Mai, Mittags 12 Uhr. Musikalisch⸗humoristische

ä! Frühlings-Matinése im Englischen Hause,

veranstaltet von r. L. Weyl,

unter gefälliger Mitwirkung der vorzüglich sten Talente der Königl. Oper, des Schauspiels und der Kapelle, und hier gastirender Künstler: der Damen Burch arndt und Marx, der Herren Döring und Stiegelli (vom Hoftheater zu Hannover), Bötticher, Fischer, Gern, Heinrich, Pfister, Rüthling und der Königl. Kammermusiker Herren Zimmermann, Ronneburg er, Richter und Loe. Nen sind: das Männer- Quartett von Hern Gährich, die Lie- ver des Herrn Stiegelli und die humoristischen Vorträge des Konzertgebers; der Morgen eines berli= ner Bonvivants (Herr Döring) Lobrede auf Berlin und die Berliner (Herr Gern), die Sommer ⸗Belusti⸗ gungen der Berliner (Herr Rüthlin g), ueberall Kunst und nirgends 4 humoristische Vorlesung von

1 e y * . ö Mit dem Programm wird sich den Damen der Frühling präsentiren.

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S Üithlr. = i Jahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preiserhöhung. Ausertions-Gebühr für den R um ei ner Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr.

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Alle Post-Anstalten des In- und Auslandes nehmen Sestellung au dieses Slatt an, sür Gerlin dir Expedition der Allg. Preuss. ; Seitung: TFriedrichsstrasse Ur. 72.

123.

. nhalt. Amtlicher Theil. Quland. Lönig s berg. Dampfschifffahrt. Lyck. Festungsbau— Seutsche Bundesstaaten. Bavern. München. Erzherzog Ka l. Sach Len. Leipzig. Censurwesen. Schreiben aus Dres den. Die Sächsischen Vaterlandsblätter.) Baden. Karls⸗ ruhe. Verhandlungen der zweiten Kammer. Grh. Hessen. Darm— st adt. Vorlesung über den Gustav-Adolph-Verein. Hohenzollern Hechingen. Erweiterung des Haus-Ordens. Oesterreichische Monarchie. Schreiben aus Prag. Ausstellung.) ö Rußland ünd Polen. St. Petersburg. Ordens-Verleihung. Rückkehr des Herzogs von Leuchtenberg. . ö Frankreich;. Pairs⸗Kam mer. Beugnot für Unterrichtsfreiheit; Guizot über das Verhalten der Negierung in der Untenrichtsfrage. Depu⸗— irt n 89 ammer. Dis kussion der Artikel des Gefängniß⸗ Gesetzes. 1 . für den Contre⸗-Admiral Hamelin. Vermischtes Briefe aus Paris. (Kammer-Arbeiten: Sekundär— richt; Petiti n,, där⸗Unterricht; Petitio⸗ Großbritanien ünd Irland. Oberhaus. Unterhaus ministeriellen Erllärungen über die Abberufung Lord Ellenborough's Die Streitsache des Herrn Ferrand erledigt. Fabrit⸗-Bill. Berichti— gung der Angaben des Dr. Bowring über einen Vertrag zwischen dem oll. Verein und Nord-Amerika. London. Dr. Wolf auf seiner 30 nach Bochara. . Niederlande. Schreiben aus dem H Belgi ie Diff e 18de. S Haag. (Belgie Diffe⸗ ,, r; a ag. (Belgien und die Diffe— 2 . ö J für das Militair. Kardinal aceg . Florenz. Abreise des Prinzer . pPrinzessin Lui ö . . 3 reise des Prinzen und der Prinzessin Luitpold Spanien. Briefe aus Madrid. (Die Reise der Königin; el Repa— rador, ein karlistisches Blatt, hört zu erscheinen auf; Vermischtes; Al⸗ meida.) und Paris. (Kritische Lage des Ministeriums; angeblich karlistische Bewegungen in Navarra.) Vereinigte Staaten von Nord-Amerika. Schreiben aus New— . Mork. (Texas und das Oregongebiet.) Sgndaels⸗ und Börsen⸗Nachrichten. Berlin und Paris. Börse. Amsterd am. Börsen- und Markibericht.

Industrie⸗

Königl. Schauspielhaus. („Der zerbrochene Krug“; Gastspiel des Hrn. Döring.) Beilage.

Amtlicher Thei mtlicher Theil. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

Die Wahl des bisherigen Landesältesten, Landraths von Ohne⸗ sorge auf Bremenhain, zum Direktor der görlitzer Fürstenthums-Land— schaft, für den Zeitraum von Weihnachten 1843 bis kahin 1846 zu bestätigen;

Den bisherigen Oberlehrer Deinhardt am Gymnasium zu Wit— tenberg zum Direktor des Gymnasiums zu Bromberg zu ernennen.

Dem Oberlehrer Schönborn an dem Königl. Friedrich⸗Wil⸗ helms-Gymnaslum in Posen ist das Prädikat „Professor“ verliehen worden.

Abgereist: Se. Excellenz der Geheime Staats-Minister, Graf zu Stolberg⸗Wernigerode, nach Danzig.

Se. Excellenz der Wirkliche Geheime Rath und Ober-Präsident der Provinz Pommern, von Bonin, nach Leipzig. .

Uichtamtlicher Theil.

Inland.

Königsberg, 28. April. (K. 3.) Das einer hiesigen Actien—⸗ Gesellschaft gehörige Dampfschiff „Gazelle“ begann seine diesjährigen Fahrten zwischen hier und Danzig am 2ästen d. M. Es verließ ge⸗ gen Mittag Pillau und wurde nach 3 Uhr Nachmittags von einem heftigen Weststurme überfallen, der sich, mit Hagel und Regen ab⸗ wechselnd, bis zum Orkan steigerte, so daß es dem Schiffe erst um

Freitag den

d ö ,

P

. gelang, den Hafen zu erreichen. Der Sturm wüthete die Nacht um den solgenden Tag anhaltend fort und richtete auf dem . e , . an, verschonte aber die auf der danziger . . Schiffe. Erst Sonnabend gelang es der „Gazelle“, n , , . anzutreten und wohlbehalten erschien sie nach »stündiger Reise an ihrer Landungsstelle. Das elbinger Dampf boot „Falke ging um 10 Uhr Vormittags von hier nach Pillau ab , aber durch Strom und Wind . Meile von der Stadt auf die Wiesen geworfen, wo es Abends ', tre Anstr

Hülse ö. G dine, . e. ,

7 2 9 5 R R . —‚ 42 2 2. siund . April. (L. U. Bl.) Beim Festungs⸗Bau zu Lötzen s H Tie Stellen der abgegangenen Arbeiter durch andere Leute ersetzt, . . . 6 . Ganzen gegen 50 Mann beschäftigt werben. Doch

en sich ei leider bereits 3 Unglücksfälle erg; 2 ,, , leider bereits 3 Unglücksfälle ereignet. Dem einen Arbeiter zerbrach eine gefrorne, herabstürzende Erdscholle den Arm

8 är, 16 ; * r 7 7 , , die Brust, so daß er an den Folgen der Verletzung gel zen ist, zwei andere verwundete Männer liegen noch krank da⸗ er.

Ausland. Deutsche Bundesstaaten.

Bayern. München, 27. April. (A. Z.) Diesen Nach⸗ mittag wurde das hiesige n , rs r ,. Erzherzoge Karl und dessen Durchlauchtigsten Söhnen vorgestellt. Eine vorzugsweise interessante Erscheinung ist unserem Publikum auch der Eizheꝛzog Friedrich, dessen Waffenthaten in Syrien, namentlich bei St. Jean dere, ihm den Ruf eines eben so einsichtsvollen als tapferen Offiziers erwarben. Er ist bekanntlich das jüngste Mitglied . n Theresien-Ordens, wie sein durchlauchtigster Vater das alteste.

Sach sen. Leipzig, 1. Mai. (D. A. 3.) Durch das mit heutigem Tage in Kraft tretende Gesetz, einige provisorische Bestim⸗ mungen über die Angelegenheiten der Presse betreffend, vom 3. Fe⸗ bruar 1844, welches unter Anderem die Schriften über 20 Bogen von der Censur entbindet, wurde es möglich, die Zahl der hiesigen Central-Censoren wesentlich zu vermindern, und es sind dabei die sämmtlichen Censurfächer in folgender Weise vertheilt worden: I) Central-Censor Professor Bülau: Rechtswissenschaften, Geschichte Staats- und Kameralwissenschaften, Länder- und Völkerkunde, histo⸗ rische Hülfswissenschaften. (Stellvertreter: Professor Dr. Neubert.) 2) Central⸗Censor Professor M. Hartenstein: Theologie, Bibliographie und Litergtur-Geschichte mit Einschluß aller Bücher Kataloge, Philo⸗ logie mit Ausschluß der morgenländischen und slawischen Sprachen, ench⸗ klo padischẽ und vermischte Schriften; philosophische Wissenschaften mit Pädagogik und sämmtliche Erziehungs- und Schulschriften. (Stell— vertreter: Dr. Gretschel. 3) Central-Censor Professor Dr. Neubert: Medizin und Naturgeschichte, reine und angewandte Mathematik Physik, Chemie und Technologie; Politik; politische Flugschriften alle Zeitschriften (Tages- und Wochenblätter, Zeit- und Monatsschriften). Stellvertreter: Professor Bülau) 4) Central-Censor Dr. Gret⸗ schel: Belletristit (Gedichte, Romane, Schauspiele 2. . (Stellver⸗ treter: Professor IMI. Hartenstein 5) Central-Censor Professor 5. Fleischer: morgenländische und slawische Sprachen. 6) Central-Censor IM., Schmidt: polnische und russische Schriften. 7) Central-Censor Privatgelehrter Neumann: ungarische Schriften.

**. Dresden, im April. Die Sächsischen Vaterlands⸗ blätter scheinen sich unter Anderem die Emancipation des weiblichen Geschlechts zur Aufgabe gestellt zu haben, indem sie bemüht sind, die Frauen und Jungfrauen immer mehr von der Wichtigkeit und Heilig⸗ keit ihres Berufs und ihrer Würde als Staatsbürgerinne n zu überzeugen, und solche zu begeistern für das Erringen einer würdigen Stellung und für Geltendmachen ihres ewigen (staatsbürgerlichen) Rechts und ihres segensreichen Einflusses im bürgerlichen Leben. Richt , baß den auf solche Weise begeisterten Frauen die Spalten jenes Blattes geöffnet sind, die Redaction spricht auch wiederholt die Ueber⸗

1844.

zeugung aus, „daß unter der deutschen Frauenwelt die Theilnahme an den Regungen der Zeit immer mehr erwache, daß die Weiber stets die glühendsten, ausdauerndsten, zähesten Verbreiterinnen der Ideen gewesen, welche die Zeiten umgestaltet haben, daß ohne ihre Hülfe und Mitwirkung die von Männerhand gepflanzten Saaten auf einem dürren und unaufgeschlossenen Boden stünden und nicht zur Frucht, oft nicht einmal zur Blüthe gedeihen könnten“ c. Bei solcher Uieber⸗ zeugung wolle sie, die Redaction, ferner nicht untheilnehmend bleiben für die Bestrebungen, jene Theilnahme an den höheren Interessen der Menschheit in der Brust der Frauen lebendig zu machen.

Die Vaterlandsblätter sind hier im Allgemeinen keines—⸗

weges beliebt, haben aber dennoch ein bedeutendes Publikum. Der

größte Theil desselben liest sie, um mit dem, was die darin sich aus—⸗ sprechende ultra- liberale Partei bewegt und treibt, bekannt zu bleiben, ohne, deren Ansicht und Tendenz zu theilen, noch weniger die Bit⸗ terkeit und wir wollen sagen Rücksichtslosigkeit zu billigen, mit welcher das vermeintliche Bessere zu erkämpfen und zu verthei—⸗ digen gesucht wird.

Baden. Karlsruhe, 26. April. (B. Bl.) In der heuti—⸗ gen (öbsten) Sitzung der Abgeordneten⸗Kammer wurde die Berathung über den Entwurf der Strafprozeß-QOrdnung fortgesetzt. Bei s. 107 wird beschränkend festgesetzt, daß eine Durchsuchung von Papieren nicht statthaben soll, wenn die Strafe auf das dem Angeschuldigten zur Last gelegte Vergehen nicht in mehr als Kreisgefängniß (für drei Monate bis 1 Jahr zulässig) besteht. Bei §. 128 wird eine Abän⸗ derung des Nachsatzes beschlossen, in deren Folge die Häupter der standesherrlichen Familien von dem persönlichen Erscheinen als Zeugen in Untersuchungssachen nicht dispensirt werden sollen. Die in den letzten Sitzungen behandelten Titel sind: Von den Behörden, welche mit Erforschung und Verfolgung der Verbrechen und Vergehen beauf⸗ tragt sind. Vom Staats⸗-Anwalte und seinen Amts Verrichtungen. Von den Polizei⸗-Behörden in Bezug auf die Verfolgung der Ver— brechen. Von dem Untersuchungs-Richter. Von den Amtsrichtern. Von der Führung der Untersuchung im Allgemeinen. Von dem Au— if n, den . Von der Haussuchung und der

chlagnahme von Briefen. Von V Fris ne, Vorladungen und Fristen. Von

Grh. Hessen. Darmstadt, 27. April. (Grh. H. Der Großherzogl. Hofprediger Dr. K. Dann,, , ö. kannt, wie, er von verschiedenen Seiten dazu aufgefordert, beabsich= tige, am 2. Mai einen öffentlichen Vortrag über die Geschichte, die enbens und den Stand des evangelischen Vereins der Gustavs— Adolph- Stiftung zu halten. Die Vorlesung wird sich, wie der Ver⸗ ein selbst, aller Polemik enthalten, und es wäre deshalb erfreulich wenn auch gebildete Katholiken derselben anwohnen wollten, um sich von der Reinheit der Tendenz des Vereins zu überzeugen. Der Er⸗ trag dieser Vorlesung soll in die Kasse der zur Linderung der Noth der armen Spinner und Weber zu Schlitz und in Schlesien sich zu Darmstadt bildenden Gesellschaft fließen.

Hohenzollern. Hechingen, im April. Die Verord- nungsblätter für beide Fürstenthümer . ein ,, Statut in Beziehung auf die Statuten des im Dezember 1841 gegrün⸗ deten Hausordens, wonach diese Ehrenstiftung durch Gründung einer fer⸗ neren Klasse, welche zwischen das Ehrenkreuz 2ter Klasse und die gol⸗ dene Ehrenmedaille eingeschoben werden soll, auf eine angemessene dem fühlbarsten Bedürfniß entsprechende Weise erweitert, und Lurch Anordnung eines silbernen Ehrenkreuzes Zter Klasse bezeichnet wird. Die Ordensstiftung besteht sonach aus fünf Klassen: dem Ehrenkreuz äster Klasse mit der Krone, 2ter Klasse ohne Krone, dem silbernen Ehrenkreuz Zter Klasse, der goldenen Ehrenmedaille und der silbernen Verdienstmedaille ꝛc.

Oesterreichische Monarchie. „Prag, 23. April. Eine an das hiesige Gubernium gelangte

Kaiserliche Entschließung enthält die Anordnung, daß die nächste a vlich tschließun halt g/ ; all gemeine Industrie⸗Ausstellung sür den ganzen Umfang der ,,

Königliches Schauspielhaus. Der zerbrochene Krug. Gastspiel des Herrn Döring.

Der unglückliche, so lange, auch moralisch, verkannte Heinrich von Klei st schrieb sein Lustspiel „Der zerbrochene Krug“ im Jahre 1806; fünf Jahre später erschien es im Druck. Obwohl ein Meisterstick, wurde es von der deutschen Bühne doch nicht beachtet. Es gelangte in Weimar zur Auffüh— rung, siel aber durch; L. Tieck, der Ehrenretter Köeist's, giebt als Grund an, man habe, weil die Zuschauer es einmal so gewohnt seien, den Schwank in zwei oder drei Akte getheilt, und da nun, nach dem wieder aufgezogenen Vorhang, die Sache nöch ganz auf demselben Puntte gestanden habe, wie vorher, so hätten die Zuschauer sich unangenehm überrascht fühlen müssen. In Hamburg dagegen machte dieses Lustspiel bedeutendes Glück, und der Dorfrichter Adam galt für eine der besten Rollen Lebrun's. Man gab es dort nach der für die Darstellung zweck- und sachgemäß eingerichteten, vor Jahren auch im Druck erschienenen Bearbeitung und Abkürzung durch den vormaligen Mitdirektor des hamburger Stadt-Theaters F. L. Schmidt. Diese war auch der hiesigen, durch Herin Dörings Anwesenheit herbei⸗ geführten und dreimal von dem hesten Erfolge gekröTnOren Aufführung zu Grunde fle Wo gute Schauspieler mitwirken, müssen gute und mit Bühnen -Verständniß in Seene gesetzte Stücke reussiren. .

Die älteren Dramatiker der phrenäischen Halbinsel haben uns einige⸗ ung einen NMagistrat vorgeführt, der in den tragischen Konflikt geräth, Richter in letzter Instanz über seine eigenen Sünden und Verbrechen sein z müssen. Diesen Gedanken finden wir im „Zerbrochenen Krug“ in das Bereich des Komischen gezogen und auf die humoristische Spitze gestellt. Adam, der Ortsrichter in dem niederländischen Dorse Huisum bei ůtrecht ein sauberer Vogel, schleicht sich Abends in die Kammer der hübschen Dirne Eve, wird aber vom Liebhaber derselben ertappt und tüchtig zer— schlagen; ein Krug theilt mit ihm dasselbe Loos. Dieser Krug ist aber ein werthes Familienstück, und Evens Mutter Martha dringt deshalb bei Adam auf gerichtliche Untersuchung, durch wen der Krug zerbrochen worden sei. Diese Inquisition geht vor sich in Beisein des Her chor c h Walter, der eben, auf einer Inspectionsreise begriffen, nach Huisum

Bewußtsein seiner Schuld, machen den Dorfrichter so konfus, daß er sich

von Minute zu Minute immer tiefer in den Beweis hinein examinirt, er selbst, und nicht Evens Liebhaber sei der Thäter gewesen. Wir haben also eine komische Prozedur vor uns, in der sich der mit allen Finten und Raf⸗ sinericen herbeigezogene Indizienbeweis auf eine so geniale Weise gegen den Inquirenten selbst wendet, daß wir dieses Lustspiel unbedenklich zu den Mei— serstüicken unserer komischen Literatur zählen müssen. Eine Bagatelle liefert den Stoff zu einem poetischen Prozeß, der in der höchsten Lebendigkeit, nit immer neuen komischen Ineidenzen, vor unseren Augen hin und her schwankt, in merkwürdiger Lebendigkeit der Rede, so daß die Parteien einander kaum zu Worte lommen lassen. Wenn Tieck bei dieser Gelegenheit rühmt, daß der Jambus in diesem ächt nieder— ländischen Gemälde so gebraucht sei, wie er nach seiner Erfahrung glaube, daß es im Deutschen noch nie geschehen sei, so sind wir der entgegengesetzten Meinung und glauben, Kleist's Angewöhnung, daß sich die Personen ein- zelne Worte vom Munde wegfangen, schnell in Frage und Antwort ein kur⸗ zes Mißverstãndniß wie in Zerstreuung fortsetzen, und doch nur zum Schein einen Dialog führen“, würde eine noch komischere Wirkung gemacht haben wenn derselbe sich, statt des aufstrebenden, fortdrängenden, harmonischen und für das höhere Drama so sehr geeigneten fünffüßigen Jambus, zu Lustspiel— zwecken des Alexandriners bedient hätte, der durch die Gieichheit seiner He⸗ mistiche das Antithesenspiel fördert, und schon durch letzteres das hülfreichste und asomit passendste Maß für eine Dichtgattung ist, welche die Gegensätze im Leben künstlerisch vermitteln soll. agu Nodnagel ( Gymnasial⸗ lehrer, n Darms de sagt in seiner Schrift „Deutsche Dichter der Gegen⸗ . Darmstadt 1842, Heft J, S. 6: „Der Alexandriner hat seine eigene Ges hichte. Angeblich durch einen französischen Mönch Alexandre um das Jahr 1200 erfunden, wurde er von den Franzosen zumeist begünstigt und gewann, im Epos und im dramatischen Dialog bis auf unsere Zeit bei ihnen ausschließliches Vorrecht. Im 16sen und 17ten Jahrhundert war er eine Drangsal bei den gelehrten dentschen Poeten, und so allgemein daß man scherzweise den Zeitraum von 1618 1748 das alerandijnischẽ Zeitalter unserer Literatur nannte. Klopstock machte die Deutschen mit griechischer Verskunst bekannt, und der schleppende Alexandriner wurde auf

ekommen, um sich das dortige Justizwesen und dessen = * persönlich anzusehen. Die Angst vor dem ufer ,

das Lustspiel verwiesen, wo der öfter abbrechende Dialog seine Monotonie zu mildern schien.“ Sogar be. Tadel igen mn,

der das Lustspiel sich in der Prosa bewegen lassen will, enthält ei ö kennung der Brauchbarkeit des l en ffn. für die lion in ö von uns angedeuteten Sinne. Auch für das Lehrgedicht ist er das geeig⸗ netste Maß; und wenn Freiligrath ihn zu allegorischen und malerischen Gedichten gebrauchte, so haben wir Nichts dagegen, müssen auch zugestehen daß sein Versuch, ihn mit kürzeren Versen zu untermischen und dann stro⸗ phisch i , , wohlgelungen ist, z. B. in folgender Strophe aus einer seiner Dichtungen, worin ihm die V ü to 1 . gen, h ser Vers zum Wüstenroß aus

Wie es geschrieben wird, so ist dein Wiehern: Ha!

Ausschlagend, das Gebiß verachtend, stehst du da;

Mit deinem losen Stirnhaar buhlet

Der Wind; dein Auge blitzt, und deine Flanke schäumt:

Das ist der Renner nicht, den Boileau gezäumt, ; Und 1 n, . geschulet. Kommen wir zur Darstellung, die, wie gesagt, mit allgemein ĩ begrüßt ward. Das en nh der 16 ö e , Herrn Döring einen Meister, der seines Gleichen sucht. Wie nuancen⸗ reich war er auch hier wieder, wo er bald die Brutalität eines justitiarischen Bauernschrecks, bald die Angst vor der Entlarvung durch den Gerichtsrath wiederzugeben, wo er hier zuredend, dort drohend, hier trotzend, dort aus weichend, hier verfängliche Fragen stellend, dort sich aus dem iiber ihn ge⸗ worfenen Wortnetze herausarbeitend, hier aufathmend, dort von einem . Zwischenfall überrumpelt erscheinen mußte! Mimik und Gesten waren un⸗ übertrefflich; bei den Worten „Nun, Gerechtigleit, nimm deinen Lauf“ war der Anlauf, den der Klumpfuß nahm, jedesmal von elektrischer Wir= kung. Er fand den ungetheiltesten Beifall und Hervorruf und wurde namentlich von Frau von Lavallade als Eve, der seit einiger Zeit n großer . des Publikums mehr Rollen und bessere als ieh zugetheilt sind, die sie unter allgemeinem Beifall ausführt, dann auch von e fit ; ö ier gi n ais Frau Martha, De ger als Ruprecht und Her üthli U ,, p Herrn Rüthling als e ee e. auf