1844 / 127 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

einem Jahre ganz vernachlässigten Lumpen (zur Papier- , , ,, 1 Rolle, und es sind in diesen Tagen in Palermo sowohl als in Messina und Catanien bei 5000 Canĩar usammengekauft worden, welches den Preis von 1 Ducate 12 Grani . Cantar auf 4 Duc. 24 Grani und auch bis 1 Duc. 26 Grani getrie- ben hat, mit der Aussicht, noch höher gehen zu wollen. Wenn übrigens für diese und noch andere unserer bedeutenderen Erzeugnisse im gegenwär= üigen Augenblicke auf einmal und man möchte sagen unerwartete Frage ent⸗ standen it, so muß es auch den Umständen zugeschrieben werden, Taß die frischen Früchte (Apfelsinen und Limonen) im Februar durch heftige Stürme und vielen Schnee vernichtet und zur Verschiffung untauglich geworden; da indessen aber die amerilanischen Schiffe, welche nach unseren Häfen kommen, denn doch beladen werden müssen, so legt man sich, in Erman elung des gewöhnlichen am geringen Preis ersättlichen Auskunftmittels, auf andere. Schwefel, wegen der Menge Arme, welche dieses Mineral zu Lande wie zur See besthäftigt, immer für Sseilien ein höchst wichtiger Artikel, giebt zwar zu rn g nn Anlaß, ohne daß darum viel . in diesem Handelszweige im jetzigen Augenblicke herrsche. Die letztjährige Pro⸗ duction bestand aus 750,006 Cantar, gegenwärtig sind noch 500, 000 Cantar vorräthig in den Minen wird mit größter . gearbeitet, und man schätzt das dies ãhrige Ergebniß (die Schmelzung beginnt 15 36

sei

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se unter einer der früheren Verwaltungen dieses Departements. Von be— sonderem Interesse und von nicht geringer Wichtigkeit für die Handels- und Schifffahrts-⸗Interessen des Landes sind die zahlreichen Dokumente mit be⸗ lehrenden, auf die unumstößliche Autorität von Ziffern gegründeten Aus⸗ schlüssen, welche dieses Ministerium von Zeit zu Zeit zur Oeffentlichkeit bringt. In den Anuales maritimes werden die administrativen Ent= scheidungen und die wichtigsten Berichte veröffentlicht, welche dem Mi⸗ nister über Marine-⸗Verhältnisse und Hydrographie zukommen, und außer diesen Jahrbüchern läßt derselbe seit einiger Zeit auch eine Colonial- Revue (nach dem Muster der englischen Colonial- Gazette, welcher auch viele Artikel entnommen werden) erscheinen, die sich ausschließlich mit den moralischen und materiellen Fragen beschäftigt, bei denen die französi—⸗ schen Kolonieen mehr oder weniger betheiligt sind.

In dem Februarhefte dieser Co lonigl-Revue sindet sich unter Ande⸗ rem eine Statistik der Handels- und Schifffahrts Bewegung der französischen Antillen, Martinique und Guadeloupe in den Jahren 1831 und 1842, die in mannigfacher Beziehung auch ein allgemeines Interesse darbietet. Die darin gegebenen Uebersichten sind vorzüglich bemerlenswerth durch die Ver— gleichung, welche sie anzustellen gestatten zwischen den von der Douanen— Verwaltung in Frankreich konstatirlen Resultaten und denen, welche auf der anderen Seite sür dasselbe Jahr die Verwaltung in den Kolonieen nach— weist. Aus einer Gegenüberstellung beider lassen sich allerdings feine unbe—

andere beiderseitig nahebei das gleiche ist, woraus folgt, daß die Verschie= denheit der Sunimen der Verschiedenheil der Abschätzungsweise beigemessen werden muß.

Die Ausfuhren von Martinique, welche die Einfuhren in Frankreich sind, oder die Kolonigl-Erzeugnisse, bieten in umgelehrten Sinne ein glei⸗ ches Resultat dar. Im Jahre 1842 hatten sie 3 Millionen, im Jahre 1841 aber 15 Millionen betragen. . ö

In Frankreich sind die Ziffern für das erstere Jahr 19 Millionen, für das zweite 17 Millionen: der Verlust stellt sich also bei beiden Angaben gleichmãßig auf 2 Millionen heraus.

Die Schifffahrts Bewegung derselben Kolonie war folgende:

Im Jahre 1842 waren im Ganzen 254 Schiffe ein⸗ und ausgelaufen, im Jahre 1841 hatte deren vereinigte Anzahl 269 betragen; aber aus der Vergleichung der Tonnenzahl schein' sich zu ergeben, daß zwar die Zahl der Schiffe abgenommen, ihre Fassungs - Fähigkest dagegen unverhältnißmäßig zunimmt.

Für Martinique ist noch eine besondere Uebersicht beigegeben, welche einen genauen Aufschluß über die Frage der doppelten Fahrten giebt, deren man sich als Argument bedient hat (namentlich im vorigen Jahre bei der Dislussion der Juckerfrage), um die Bedeutung der Kolonial Schifffahrt herabzusetzen. Es geht daraus hervor, daß von den 251 Schiffen, die im Laufe des Jahres 1542 zu Martinique angekommen oder von dieser Kolonie

Juli) auf 8o0, 090 Cantar. Die Preise siellen sich wie folgt:

1ste Qualität: 14 Tari 15 Grana p. Cantaro am 17 Sh. 10 Pee. p, engl. Tonne 1 JI. 46 Kr. p. bayr. Etr. 1 Rihlr. 10 Sgr. E. deutschen Zoll⸗Ctr. 9 Fr. 10 E. p. 100 Kilogr.

11 Sh. p. engl. Tonne 181. 36 Kr. p. bayr. Etr.

p. deutschen Zoll⸗Ctr. 9 Fr. 4 C. p. 00 Kilogr.

3zte Qualität: 12 Tari p. Cantaro am Vord

Pee. p. engl. Tonne 1 Fl. 27 Kr. p. bayr. Ctr. p. dentschen Zoll Ctr. 8 Fr. 31 C. p. 100 Ktilogr.

Seide. Dieses edle Prodult hat im beendigten Jahre seit der letzten Aerndte eine sehr bedeutende Nolle gespielt, und die Spekulanten, welche gleich anfangs starke Partieen an sich brachten, so wie diejenigen Spinner, welche die Waare zu behalten vermochten, haben schönes Geld bedeutende Aufträge aus England sowohl als Frankreich wegen zu niedrig limitirter Preise un⸗ aussührbar die neue Aerndte abwarten, um den vielleicht billigeren Preis des neuen Produkts zu benutzen, es dürste sich aber ereignen, daß auch diese sich hoch halten würden. Die jetzigen Preise in Messina sind nominal, da nur wenige Waare mehr existirt und in Händen derjenigen Leute sich

dabei gewonnen. Wir glauben, zu wissen, daß noch

Rthlr. 7 Sgr.

3 Pfd. 5 Sh. 4 1 Nthlr. 3 Sgr.

befindet, welche bei erster Nachfrage um 20 Ih höher gehen. Von der werden dies noch genauer zeigen.

neuen Aerndte läßt sich noch nichts sagen. Man fürchtese für die Bäume noch die Februar⸗Stürme, und vorzüglich für die jungen Pflanzlinge, nun aber sproßte das neue Blatt mit aller Pracht hervor, ünd wenn nichts Widriges zustößt, so dürfte die Aerndte eine reichliche werden.

In Calabrien sind bedeutende Steinkohlenlager entdeckt worden, und Bei einer damit

angestellten Probe ergiebt sich freilich ein Unterschled von 10 212 IV gegen

das Pioduft ist bereits in Messina zu Markt gebracht.

die besten englischen Kohlen, wogegen die Direction derselben zu 5. Tari Werths der Waaren ursache.

den sicilianischen Cantar zu liefern sich anheischig macht, und die englischen auf 6a 6 Tari zu stehen kommen. Diese Entdeckung kann für das Reich beider Sicilien, wo die Dampfschifffahrt und in einigen Plätzen auch die Industrie sich immer mehr entwickelt, daher auch der Verbrauch englischer Steinkohlen sehr bedeutend ist, von der größten Wichtigkeit ein.

Die Handels- und Schifffahrts⸗Bewegung von Martinigue und Guadeloupe.

Paris, 25. April. Seit dem Eintritte des Vice Admirals für 1841 auf 18 Millionen an.

Mackau ins Marine-Ministerium herrscht in diesem eine Thätigkeit, wie kaum

rd 3 Pst. dingten Schlußesolgerüingen für oder gegen die Nichtigkeit dieser beiden Do— fumente ziehen, die in ihren Elementen, in Zeit⸗ und Orts-Verhältnissen zu sehr verschieden sind, als daß sich daraus in dieser Beziehung etwas Genaues te Qualität: 13 Tari 5 Grana p. Eanlaro am Boid 3 osd. ermitteln ließe. Beide Dokumente haben ihr besonderes, eigenthümliches Verdienst; die von der Douanen-Verwaltung in Frankreich gelieferte Ueber⸗ sicht giebt ein genaueres Mittel an die Hand, der Bewegung des Kolonial handels an sich zu folgen, während die in den Kolonieen gefertigte, welche nicht für die Ziffern denselben relativen Werth beizubehalten brauchte, sich mehr der Wahrheit, dem wirklichen Thatbestande nähert.

Betrachtet man die , Angaben für das Jahr 1842, so drängt sich zuerst eine Bemerkung auf. der ( re Bewegung us Handels und der Schifffahrt mit den Kolonieen so ziemlich dieselben bleiben, zeigen die in den Kolonieen sfonsta⸗ lirten Nesultate bei beiden eine ziemlich starke Abnahme. Die Ursache die⸗ ser Verschiedenheit liegt darin, daß die französische Douane für die Kolo- nial-Erzeugnisse einen offiziellen, conventionellen Werth beibehalt, während in der Wirklichkeit diese Erzeugnisse, mit jedem Jahre an ihrem Preise ver⸗ lierend, für eine größere Quantität einen geringeren Werth repräsentiren, nach der Abschätzung in den Kolonieen, welche die richtige ist. Die Ziffern

Im Jahre 1842 betrug auf Martinique der vereinigte Werth der Einfuhren und Ausfuhren 31 Millionen Fr.; 1841 hatte derselbe 36 Mil⸗ lionen betragen; das Jahr 1842 zeigt also eine Abnahme von 5 Millionen nach den dortigen Erhebungen. In Frankreich wird derselbe Werth für 1812 auf 34 Millionen, . a [6 n, 6 ire f. so daß sich hier nur eine Million Abnahme ergäbe. Hier ist an der Verschie— ran mt ) a f gh den beiden Defizits allein . offizielle Veranschlagung des für 134t wiederholt sich derselbe Unterschied.

Ein Blick auf die Unterabtheilungen dieser Werthe zeigt einen anderen Nichteinklang, an welchem diesmal die Verschiedenheit der wirklichen Werthe der Waaren an den Abschätzungsorten in Folge der Kommissions- und Transportfosten Ursache ist, die sie weniger oder mehr zu tragen haben.

So beliefen sich auf Martinique die Einfuhren, welche die Aus fuhren von Frankreich dahin sind, im Jahre 1842 auf 18 Millionen; im Jahre 1841 hatten sie 21 Millionen betragen. Die französische Douanen⸗ Verwaltung aber giebt dieselben Werthe fuͤr 1842 auf 15 Millionen und

Man ersieht hieraus, daß das Defizit von einem Jahre gegen das

Während nämlich in Frankreich

zu konstatiren.

stere Bestimmung

ausgelaufen sind, 205 ganz verschiedene Schiffe waren, während nur 49 die doppelte Fahrt machten, alfo kaum ein Drittheil der Gesammtzahl.

Unabhängig von ihrem Maritim -Verlehr mit dem Mutterlande haben die Kolonigen eine eigene Schifffahrt, theils nach den Nachbarinseln, theils nach dem Auslande. Auf Martinique wurden im Jahre 1842 für die er⸗ 334 Schiffe, mit einem Gesammtgehalte von 18,090 Tonnen und einer Bemannung von 2000 Matrosen, verwendet. Der Verkehr mit dem Auslande beschäftigte 103 Schiffe, die zusammen 11,909 Tonnen luden und von 996 Mann besetzt waren. An ausländischen Schiffen wa— ren im Ganzen 905 ein- und ausgelaufen.

Die Uebersichten des allgemeinen Handels von Guadeloupe bieten nahebei die nämlichen Resultate dar, und geben zu denselben Bemerkungen Veranlassung. Der Gesammtwerth desselben hatte sich im Jahre 1842 auf 33, im Jahre 1841 aber auf 34 Millionen belaufen. Die im Mutterlande gefertigten Uebersichten aber geben diese Werthe sür 1842 auf 36 Millio- nen, für 1838 auf 38 Millionen an. Man sieht da wie dort, daß diese setzteren Ucbersichten die Lage des Kolonialhandels günstiger darzustellen suchen, als sie wirklich ist. Die Einfuhren in Guadeloupe werden 'in die—⸗ sem Gesammtbetrage auf die Summe von 16,600 000 Fr. im Jahre 1842 angegeben, während sie für 1811 mit 17,400, 600 Fr. darin figuriren.

Die Ausfuhren an Kolonial-Erzeugnissen beliefen sich im Jahre 1842 auf den Werth von 17 Millionen. .

Nach den Angaben des Mutterlandes ist der erstere dieser Werthe, der die Waaren aus dem Mutterlande darstellt, beiläufig derselbe, wie er in der Kolonie angegeben wird; aber nicht so ist es mit dem zweiten, der in Frankreich für 1842 auf 213 Millionen statt auf 17 angegeben wird, und

Die Schifffahrt Guadeloupe's mit Frankreich hat im Jahre 1842 im Ganzen (Einläufe und Ausläufe zusammengenommen) 335 Schiffe verwen- det. Im Jahre 1841 waren 241 gekommen. Die Zerstõrung des Douanen⸗ Büreau's zu Pointe a Pitre hat es unmöglich gemacht, die Doppelfahrten

Dies sind die Hauptresultate, welche die durch das Marine-Ministerium herausgegebene Colonial-Revue liefert.

Bekanntmachungen.

4890 6 e gr gi

Mit Hinweisung auf die den Stralsundischen Zei— tungen in extenso inserirten Proflamen vom unten be— merkten Tage, werden Alle und Jede, welche an das von dem Gutsbesitzer Gustav Heinrich von Schiterlöw an den Gutsbesitzer Gottfried Christian Hoppe unlängst verkaufte, auf der Insel Rügen im Bergenschen Kirch— spiel belegene Allodial-Rittergut Stedar mit allen Zu— behörungen rechtsbegründete Forderungen und Ansprüche haben und machen zu können vermeinsen, zu deren An— meldung und Beglaubigung in einem der folgenden Termine,

am 17. Mai, am 7. oder am 28. Juni dieses Jahres,

Morgens 10 Uhr, vor dem Königlichen Hofgericht, bei Vermeidung der am 19. Juli d. J. zu erkennenden Präklusion, hiermit aufgefordert.

Datum Greifswald, den 13. April 1844. Königl. preuß. Hofgericht von Pommern und Nügen.

(L. S.) gez. von Möller, Praeses.

5861 Ediktal⸗Citation.

Der am 1. Dezember 1828 verstorbene Schiffer Jo⸗ hann Friedrich Erfurth hat in seinem Testament zwei Töchter, Vornamens Dorothee Sophie und Eleonore, zu seinen Erben ernannt. Alle bisherigen Nachforschun⸗ gen über den Aufenthalt dieser Kinder sind indessen fruchtlos gewesen, und nur mit Wahrscheinlichkeit ist danach anzunehmen, daß sie von dem Erfurth außer der Ehe mit einer unverehelichten Saffronska erzeugt worden und sich in Ploezk aufgehalten haben sollen.

Auf den Antrag eines Schwesterkindes des gedachten Schiffers Erfurth, des Schiffersohnes August Müller, welcher nächst den Verschollenen zur Erbschaft des Er— furth, welche ungefähr 400 Thlr. beträgt, berufen sein würde, werden daher die oben genannten Töchter Do— rothee, Sophie und Eleonore des Schiffers Johann Friedrich Erfurth, oder deren nächste Erben, hiermit aufgefordert, sich bei uns spätestens in dem auf den 28. Februar 1845, Vormittags 10 uhr, anberaumten Termine persönlich oder schristlich zu legi⸗ kimiren, widrigenfalls beide Kinder für todt erklärt und der August Müller als alleiniger nächster Erbe des ge— dachten Nachlasses erachtet werden wird.

Fürstenwalde, den 30. März 1844.

Königl. preuß. Land- und Stadtgericht.

115 Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 24. Januar 1844. Das in der Waßmannsstraße Nr. 37 belegene Grund⸗ stück des Particuliers Johann Ear Friedrich Neu⸗ meer, gerichtlich zbgeschäßt zu 6138 Thlr. 17 Sgr., soll am 30. August i844, Vormittags i Uhr, aun der Girichtsstelle subhastint werden. Xn und Hy⸗

pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

116 Noth Stadtgericht . Das in der Augustsir oi belegene Hilde⸗

brandtsche Grundstüc, Thlr. 25 Sgr. 9 Pf, son abgeschätzn zu Sasz

am 6. September 1844, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hy— pothefenschein sind in der Registratur einzusehen.

134961

d * . 2 1 ** Bergisch⸗Märkische Eisenbahn. 6 36 . Nachdem der Verwal⸗ . ne tungs-Rath unterm 8. Dezember v. J. vorläufig Ein Prozent zahlbar g am 16. Januar d. J. tl. eingefordert hat, und die Ul e lb, Allerhöchste Konzession en n, 9 z . 1. . en,, spruchten Begünstigun⸗ . en mit einigen durch besondere Beitritts-Erklärung der Acetionaire genehmig⸗ ten Modificationen zugesichert, und hierdurch zugleich die Anerkennung der gesellschaftlichen Vereinigung aus⸗ gesprochen ist, so werden sämmtliche Actionaire in Ge— mäßheit der in der General-Versammlung vom 18. u. 19. Oktober v. J. beschlossenen transitorischen Bestim⸗ mungen, so wie eines Beschlusses des Verwaltungs— Raths vom 22sten d. M. hiermit aufgefordert, fernere

neun Prozent ihres Actienbetrags nach ihrer Wahl

i. n Elberfeld bei Herren von der Heydt

Kersten F Söhne, ö oder bei Herrn Joh. Wichelhaus Pet. Sohn,

in Barmen bei Herren Gebr. Fischer, in Berlin bei Herren Gebr. Schickler

spätestens bis zum I5. Juni d. . einzuzah⸗ len, und gleichzeitig die Quittung über die frühere Ein= zahlung von ein Prozent einzuliefern, um dagegen über die erste Einzahlungs-Rate zu zehn Prozent eine neue Interims⸗Quittung zu erheben, welche die bezeichneten Banquierhäuser Namens des Verwaltungs -Raths zu vollziehen ermächtigt sind. Gegen Einlieferung dieser Interinis-Quittungen sind sodann die nach §. 13. des Statuts auszustellenden ö. direkt bei der Direction oder durch Vermittelung der bezeichneten Banquierhäuser zu erheben. .

Elberfeld, den 28. März 1844.

Der engere Ausschuß des Verwaltungs-Raths. von der Heydt. Engels. Egen. Servaes.

*sm n General⸗Versammlung de Berlin⸗Anhaltischen Eisenbabn—

Gesellschaft.

Zur diesjährigen ordentlichen General-Versammlung der Actionairs der Berlin⸗Anhaltischen Eisenbahn⸗Ge? sellschaft, welche wegen der noch zu erwartenden Be= scheidung der hohen Staats-Behörde auf die laut Be—= schluß der letzten General -Versammlung Namens der Gesellschaft gemachten Anträge hinausgerückt ist und

Allgemeiner Anzeiger.

Gyn: 90 . Mittwoch den 22. Mai cs Nachmittags 4 Uhr, in un serem Empfangs— hause am Askanischen Platze, stattfinden wird, laden wir die geehrten Ackionairs unQ serer Gesellschaft mit dem ergebensten Ersuchen ein, der Bestimmung des §. 28. des Gesellschafts-Statuts ge⸗ mäß, in den Tagen vom 10. bis 18. Mai e. (einschließ⸗ lich) ihre Actien, nebst einem nach der Nummernfolge geordneten, von ihnen unterschriebenen Verzeichnisse der= selben, in unserer Haupt⸗-Kasse im Empfangshause vor- zulegen. Das Verzeichniß wird daselbst zurückbehalten und dagegen eine Bescheinigung über die Stimmenzahl des Inhabers ausgehändigt werden, welche als Einlaß⸗ karte in die Versammlung dient. Zugleich mil dieser Bescheinigung erhält jeder Actionair ein Exemplar des Berichts der Direction über den Geschäftsbetrieb des

vergangenen Jahres.

Die Vertreter stimmberechtigter Actionairs, welche sta— tutenmäßig Mitglieder der Gesellschaft sein müssen, ha⸗ ben ihre beglaubigten Vollmachten ebenfalls in der Haupt-Kasse niederzulegen. Nichterscheinende Actionairs sind den Beschlüssen der Anwesenden unterworfen.

Gleichzeitig machen wir auf die Vorschrift des §. 32. des Statuts aufmerksam, nach welcher besondere An—= träge einzelner Actionairs spätestens 14 Tage vor der General-Versammlung dem Porsitzenden des Verwal— tungs-Raths schrifllich mitgelheilt werden müssen, wi— drigenfalls die Beschlußnahme darüber bis zur nächsten General-Versammlung ausgesetzt werden kann.

Berlin, den 3. April 1844.

Der Verwaltungs-Nath der Berlin-Anhaltischen Eisen—⸗

bahn⸗Gesellschaft.

1479 b 83 Das elegant und bequem einge— richtete Dampfschiff „Gazelle“ 8 h == beginnt mit dem 24. April e. . F diessährigen regelmäßigen Fahrten zwischen Königsberg und Danzig. Basselbe sährt jeden Montag, Mittwoch und Freitag von Kö— nigsberg nach Neufahrwasser, dem Hafen von Danzig, und jeden Dienstag, Donnerstag und Sonnabend von da nach Königsberg. Die Ab— fahrt erfolgt in Königsberg vom Dampsschifffahrts— platze, Lizentstraße Nr. 14, in Neufahrwasser von dem Platze vor dem Hause des Herrn Broschki; an beiden Orten 8 Uhr Morgens.

Die Direction der Königsberger Dampsschifffahrts= Gesellschaft.

Citerarische Anzeigen. , Plahnschen Buchhandlg. (E. Nitze), Jägerstr. 37, erschien so eben:

Neue Berliner Scherze.

Humoristische Original - Vorträge von

Dr. Weyl⸗Liew.

Lobrede auf Berlin und die Berliner, vorgetragen von dem Königl. Hof⸗ Schauspiee Herrn Gern. Die Sommer -⸗Belustigungen der Berliner, vorgetragen von dem Königl. Hof- Schauspiele Herrn Rüthling. Der Morgen eines berliner Bonvi— vant, vorgetragen von dem Königl. Hanno— verschen Hof⸗Schauspieler Herrn Dö⸗ ring. Polichinell's Aben— teuer in Berlin. An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen.

Botanische Exkursionen. Eleg. geh. Preis 5 Sgr.

582

Im Verlage von E. H. Mangels dorf in Kö— nigsberg erschien so eben und ist auch durch alle Buchhandlungen zu beziehen:

Charakter und Zukunft des Protest antis⸗ mus. Ein Beitrag zur Geschichte des Gustav⸗Adolph-Vereins in Königsberg von G. W. A. Wechsler. geh. 6 Sgr.

Vorräthig bei E. H. Sch roeder, Linden 23, Jagorsches Haus.

478 h im Vormittag 1143 Uhr verschied hierselbst im 57sten Jahre, nach kurzem Krankenlager an einer Un- n ,, Herr Felir Bernhard von Buggenhagen, Majoratsherr auf

Theilnehmenden Verwandten und Freunden diese Mit— theilung. Berlin, den 3. Mai 1844.

Die tiefbetrübten Hinterbliebenen.

lier Ein Landgut

mit vorzüglich guten Feldern, in einer warmen frucht⸗ baren Gegend, nahe bei einer Stadt mit höheren Schul -Anstalten und einer Eisenbahn⸗Station, im Werthe von etwa 20, 0900 Thlr. wird zu kaufen gesucht. Anträge mit Beschreibung des Gutes und mit Angabe der Haupt-Kaufbedingungen bittet man an Herrn H. Mette in Quedlinburg franco einzusenden.

Das Abonnement beträgt:

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8 Rthlr. 1 Jahr.

in allen Theilen der Monarchie ohne Preiserhöhung.

Ansertions -GSebühr für den

aum einer Zeile des Allg.

Anzeigers 2 8gr.

M 127.

Ynh alt.

Inland. Königsberg. Dampfschifffahrt. Breslau. landwirthschastlicher Bestrebungen. Koblenz. von Vigny. Schreiben aus Köln.

Deutsche Bundesstaaten. Bavern Erzherzogs Albrecht mit der Prinzessin Hildegard. ür die Sber- Pfalz. Schreiben aus M ünchen. Holstein. Altona. Gustav⸗Adolph⸗ Verein.

Amtlicher Theil.

hoer Unordnungen.

Nußland und Polen. St. Petersburg. Audienz des neuen fran—

zösischen Geschäftsträgers. Frankreich. Pairs Kammer.

Unterrichisfrage.) Großbritanien und Irland.

gegen die Lotterieen. Italien.

Amtlicher Theil.

Se,. Majestät der König haben Allerguädigst geruht: Dem praktischen Arzt Dr. Langenickel in Glatz den Charakter eines Sanitäts-Raths beizulegen. Bekanntmachung Die in diesem Jahre stattfindenden direkten Dampf zwischen Swinemünde und St. Petersburg werden auch derung der Korrespondenz nach und über St.

versa benutzt werden.

Der Abgang der Dampfschiffe aus Swinemünde nach St. 5 nh n

tersburg wird erfolgen: Sonnabend, den 2

8

2

60 20.

3 . 31. 9 14

) ) 28

Durch den an diesen Tagen aus Berlin nach ersten Eisenbahnzug und durch das an denselben T Stettin abfahrende Dampfschiff nach Swinemünde an die gedachten Dampfschifffahrten nach St. Petersburg

Hiernach ist die Auflieferung der Korrespondenz nach St. 2c, welche mittelst der Dampfschiffe Beförderung erh

Berlin, den 4. Mai 1844.

General- Post⸗ Amt.

. ri nr

P

Alle Jost-Austalten des An und Auslandes nehmen Gestellung

Berlin, Dienstag den 7 Mai

llichtamtlicher Theil.

Inland.

GK. 3.) Die regelmäßige Damp Königsberg, mit dem, Friedrich W das laufende Jahr mit dem Für die sichere und

Unterstützung Jubelfeier des Generals (Haltung der Presse.)

München. Vermählung des Landraths-Abschied Volks⸗Auflauf.) Untersuchung der Itze

Königsberg, 3. Mai. fahrt zwischen Memel und über das kurische Haff, 25. April wiede prompte Beförderung der Pass. berg nach Schaaken und

ilhelm IV.“

haben auch für rum ihren Anfang genommen. agiere und Transportgüter von

zurück ist durch bequeme Fuhrwerke

Passp über das Verhältniß des Staats zum Unterrichtswesen in Belgien und den Vereinigten Staaten. put irten-Kammer. Diskussion des Ge Hof-Nachrichten. Briefe aus Paris. Namenetag; die Reise des Königs nach En de l'instruction publique; die Interessen der Mönchs-Orden bei der

Breslau, 3 Schlesischen Provinzial⸗Bl „Der König hat, um den l ame Unterstützung zu gewähren Jahren steigenden E 26,000 Rthlr.

eben erschienene Aprilheft der alt folgende Mittheilung: n Bestrebungen der Zeit mit der Aussicht eines in rtrages, auf das Jahr 1845 die n, welche in den verschiedenen erfolgung rein wissenschaftlicher ingen, zu Preisaufgaben, für Besoldung der General⸗Secre⸗ n und zur Besor⸗ zur Beförderung ge— „Zuschüssen zu Thier⸗ Maschinen, aues, der Flachs⸗ Vorzüglich wer⸗ n, deren Nutzen Immer wird das der kleine Landwirth aber, ausreichend berücksichtigt werden. Summe ein Theil zu Gute kommen die Aufgabe gestellt t, weil eine Vermehrung die Begründung richtung und Unterstützung gewünscht wird, auch in chsten Jahre eine, das theo⸗ g festhaltende, höhere land⸗ zu deren Erhaltung aus Staats- Fonds st, einige Musterwirthschaften auschulen, durch die auf die und die bessere Gestaltung des Acker= rden soll, errichtet werden bürften.“

M. 33). Gestern ward unserem Königlichen Gener guy, ein feierlicher Fackelzug Jahren erfolgten Eintrittes Die seinen Befehlen unter arnison hatten die Feier ver⸗ ammelten, Bürgern bewiesen dem ft sie die dargebrachten Wünsche

fängniß⸗Gesetzes. Paris. (Berichtigung; des Königs gland. Das Conseil royal

ätter enth andwirthschaftliche

Summe von Provinzen des Staates Zwecke (zu An abzusendende R taire bei den l gung der Geschäfte dieser meinnütziger Zwecke schauen und Ausstel Ackerwerkzeugen

t ni Oberhaus. lington über die Abberüfung Lord Ellenborou London. Hof-Nachricht. Verfassung der ostin Veimischtes. Schreiben aus London. Ursachen der Zurückberufung Lord Ellenboro

Belgien. Brüssel. Rückkehr Ihrer Majestäten. Gesetz - Entwurf

Der Herzog von Wel— gh's. Unterh aus. ostindischen Compagnie. (Finanzplan der Re

theils zur V stellung von Untersucht eisende ꝛc., theils zur andwirthschaftlichen Central-Vereine ser Vereine, theils endlich insbesondere zu Prämien Vertheilung von S Aufhilfe des Wiesenb verwendet werden soll.

e Zwecke befördert werde n Kreis erstreckt. st bedacht,

on Tunis beigelegt.

Zuchtthieren, zur des Futterbaues ꝛc. ser Summe solch nen möglichst weite Bedürfniß zunäch er bäuerliche Wirth, wird von obiger dwirthschaftlichen ägen und festzustellen, ob nich 1dwirthschaftlichen Lehr⸗Anst rt, so wie die Er n vom Monarchen hlesien schon im Interesse gleichmäßi

Das neue Ministeriun den von die

sich auf ei

Unserer Provinz und ist dem land worden, zu erw der höheren lar niederer Institi von Musterwirthschafte dieser Beziehung in S retische wie praktische wirthschaftliche Lehr⸗A ein namhafter Zuschuß o rliche Wirthe und m 9g der kleineren Wirthe baues überhaupt eingewirkt we

Koblenz, 1. Mai. allgemein verehrten Mitbürger, dem Ingenieur-Inspecteur Herrn von gebracht, zum Gedächtniß seines vor 5 in die verdienstvollste Militair⸗-Laufbahn. gebenen Truppentheile der hiesigen G und Tausende von vers edlen und humanen Manne, wie lebh für sein dauerndes Wohl aufrichtig th

Köln, 3. Mai. aufhält, muß sehr oft über die T anerkennen, wohl aber nur zu o Gouvernement ausgeht, wird k rühmt, oder vielseitig getadelt die Gemüther der Leser eine sie immer nur T Lobpreisen stattfinden, was schon b aber mit der besonnenen Kritik sollt erkennung des wahrhaft Guten, d ausbleiben. Nachdem man so lange

Central ⸗Verein

rt worden i

schifffahrten ehrere Ackerb

Petersburg und vice

al⸗Major und 25. Mai,

13 August,

hier am Rhein eine Zeit lang agespresse erstaunen, welche selten Was irgend vom aum erwähnt, oder vorübergehend ge⸗ und es läßt sich nicht verkennen, falsche Richtung erhalte Keinesweges soll ein beständiges ald alle Wirkung verlieren würde, e die offene, freüdige, warme An— so mannigfach geschieht, nicht eine detaillirte Veröffentlichung

4. Septe

/ . t kritteln mag. Stettin gehenden d agen Mittags aus n müssen, wenn adel vorfinden. Petersburg zu bewirken.

—— 6p auf dieses glatt an, für Gerlin die Erpedition der Alig. Preuss. Zeitung: R Friedrichsstrasse Nr. 72.

1844.

des Haupt- Finanz⸗Etats gewünscht, erscheint, in eben so löblicher als besonnener Berücksichtigung der Verhästnisse, ein Etat, wie ihn Preußen noch nicht gehabt hat, und kaum wird ein Wort der An— erkennung dafür gefunden, manche unrichtige Folge daraus ge⸗ zogen, gi sisté schon vergessen, weil nun schon deshalb, weil die Beleuchtung solcher Gegenstände, so interessant eine solche auch wäre, Kenntnisse erfordert, die auf ein Studium des preußischen Staats basirt sind, und meist scheint man mehr an Irland zu denken, als an das Vermeiden von FIrrthümern in Bezug auf das eigene Vaterland. Als solches können wir nur unser Preußen betrachten, und doch wie selten liest man in rheinischen Bläftern von den man⸗ nigfachen Beförderungen geistiger wie inaterieller Interessen in den anderen Provinzen, als ob Bildung und Wohlstand in der einen nicht auf jede andere, Provinz dessesben Reichs zurückwirkte! Wann sindet man Notizen über das Landes Defonomie ? Kollegium, über die verschiedenen Gesammt?“ und Kreis Vereine in? den einzesnen Provinzen, und doch ist diese ganze Organisation für die Landwirthschaft von höchster Bedeutung und muß vollends jetzt, beidem vielen Geschreibe über Proletariat, auch in ber Tagespresse berücksichtigt werden. Dieser Gegenstand ist kein wissenschaftlicher, und mag die Masse der Nation welt mehr belehren, als die Debatten über Organisation der Universitäten oder Prozeß ⸗Ordnungen. Das neuliche Neskript wegen Veröffentlichungen in Bezug auf die Wirksam⸗ keit der städtischen Behörden, ein wesentlicher Fortschritt, wird kaum berücksichtigt, und doch ist es auch für die Rheinprovinz höchst wichtig, da, die periodische Veröffentlichung auch bei uns hier schon geneh⸗= migt ist, obschon wir keine der beiden Städte? Srbnungen besitzen; bei der großen Vorliebe für Oeffentlichkeit, die hier herrscht, werden wir also bald in den bedeutenderen Städten der Nhein⸗Provinz pe⸗ riodische Uebersichten über Kommunal- Angelegenheiten erwarten dur⸗ fen. Damit ist, wie mit der neulichen Bildung einer Professur des rheinischen Rechts an der Universität Bonn, wiederum ein Wunsch der Landstände erfüllt, weshalb wir auch die neulich aufgestellte Berech⸗ nung, wie viele Petitionen der Stände von 1813 berücksichtigt, wie viele abgewiesen seien, für wesentlich falsch halten, denn jedenfalls ist nicht die Zahl der Petitionen, sondern die der gewünschten Ge⸗ genstände zu nehmen, und so kann es immer nur heißen, wie diele Punkte bewilligt, welche abgewiesen seien. Unklarheit der Begriffe und Unkenntniß der Thatsachen treten leider nur allzu oft hervor. Nicht minder zeigt sich die Vorliebe für Persön⸗ lichkeiten und Verdächtigungen, so wie ein seltsamer, wenn auch leicht erklärlicher Widerwille gegen jegliche aufrichtige, nicht geheuchelt religiöse Thätigkeit, namentlich der evangelischen Kirche. Es steht zu wünschen, daß die unverkennbar eingetretene größere Freiheit der Bewegung in der Tagespresse gute Früchte trage, namentlich aber können wir den Wunsch nicht verheimlichen, man möge überall bas Gute, anerkennen und ehren, und dabei nicht beachten, in welcher Provinz es geschieht, sondern wohl erkennen, daß alle Provinzen ge⸗ meinsames Interesse haben, alle Glieder eines großen Staats⸗ körpers sind. Die Annäherung durch Eisenbahnen mag recht heilsam wirken, die Annäherung, die Verschmelzung durch die Tagespresse wirkt nachhaltiger, und es dürfte deshalb gerade der rheinischen Presse eine besonders schöne Aufgabe gestellt sein!

Ausland.

Deutsche Bundesstaaten.

Bayern. München, 1. Mai. (A. 3) Der feierliche Akt der Vermählung Sr. Kaiserl. Hoheit des Erzherzogs Albrecht von Oesterreich mit Ihrer Königl. Hoheit der Prinzessin Hildegarde von Bayern wurde diesen Nachmittag um 4 Uhr in der Allerheiligen⸗Hof⸗ kirche vollzogen.

Das Königl. Re gierungs⸗Blatt Nr. 22 enthält den Ab⸗ schied für den Landrath der Oberpfalz und von Regensburg über dessen

Das Antiquitäten⸗Museum des

in Paris.

2 Paris, im April. Seit kurzem ist das bekanntlich aus dem des Herrn Dusommerard angelauste Antiqua Hotel Cluny zum erstenmale dem ganzen Publikum zugän auch in buntem Gewühl davon Gebrauch macht. antiquarischen Seltenheiten ist Sonntags Jedermann, Dienst Freitags aber gegen besondere Erlaubniß den Künstlern, die beiten, wie den Liebhabern, die schauen und ungestört genießen wo stattet. Wer also bisweilen der heutigen (leinen Dinge, Möbeln und Einrichtungen müde ist, hat von nun an jede Woch wohlfeile Gelegenheit, seine Augen und Gedanken an größeren Bi gangener Jahrhunderte zu ergötzen und sich in srühere Haus haltu täuschend zurückzuträumen; er braucht nur aus irgend einem ne der Chaussee d'Antin sich ins alte Hotel Cluny bei der

fahren zu lassen, was gerade

Mitte der modernen Welt eine Retourkutsche alte Hotel steht auf einem Theile des zulignischen Thermen-Palastes welchem nur noch ein etliche vierzig Fuß hohes Gewölbe übrig ist, da dem eisenfesten Mörtel seines opus inçertum der Zeit getrotzt. Gothisches über Römischem, Mittelalter über Alterthum, Gegenwart über Vergangenheit und Zukunst nächstens drüber! . Wie es aber auch kommen mag, sehen wir uns den ehemaligen geistlichen Herrensitz in seiner jetzigen Gestalt und Bestimmung au, Seine Bauart weist auf die interessante Uebergangs- Epoche, wo die erste Einführung des italienischen Geschmacks in Frankreich einen Hader zwischen der einheimischen und aus— ländischen Bauweise erzeugte, aus welchem entspann, der von manchen Liebhabern dem ausgebildeten reinen Rengissance / Styl in wird. Dieser gemischte Renagissance Sihl hat in der That nationals französisch Zierliches, ich möch des und Tändelndes; in seinem ellektis nerischen Schmuck und in seiner rüchsichts losen möglicherweise die Eleganz, die Heiterkeit, kurz die maleri Gebäudes hebt, zeigl er eine sehr nahe Verwandtschaft m französischen Bauart, die ebenfalls durch willlürli mischungen verschiedenartiger Bauformen vorzügl hervorzubringen fucht. JIsner Vor-Renaisfance⸗

aubwerk mit Distelblät⸗ gothischen Kleezügen, groteske fen, griechische Säulen mit Bündel⸗ itzbogigen Gewölbrippen, und scheut sich nicht, en Akantusblättern romantische Ungeheuer und Man sieht, daß die Künstler für die Behandlung des 8 neuen Stols noch nicht ganz llar gemacht hat— vankend in der auswärtigen Bau— u höherer Ausbildung gelangt ombinationen suchten. „Steinmetzen und Maurermeister“ ohne nn auf klippenvollem Meere ein, um das ols zu erobern, und wenn sie vielfach Schiffbru ich einige glückliche Züge und brachten

as Gebiet der einheimischen Baukunst ver

gewundene Säulen mit Kanelirungen, arabisches L tern und Weinranken, dorische Dreischlitze mit Hohlkehlen mit lorinthischen Sparrenlöp pfeilern zum Tragen von sp an Kapitälern unter llassisch Fratzen anzubringen.

Details sich den Geist ten und ihre Gedanken, weise, die unter dem Einsluß der ? war, einen fremden Stützpunkt für neue C schifften sich die gothischen ind Steuerma Vließ des neuen St machten sie doch ar heim, womit sie d

Hotel Cluny

ten- Museun glich, welche

unsicher und schi

ute Spolien chönernd be⸗—

ses Uebergangstyls, das eine emier⸗Minister Ludwig's XII., Gaillon, die von der Schule der schöne Anordnung, glückliche Verhält⸗ bildnerischen Schmuck Zackenzierrathe und florentinischen Ara⸗= Verbindung gebracht welches Jacques d'Mmboise, Ministers, beinahe 90 - 1510).

aris besitzt zwei hübsche Proben die *) des von dem Kardinal-Pr Amboise, erbauten Schlosses gestellt und durch nnigfaltigen, reichen und in welchem gothische Spitzthürm

ins Mittelalter.

nisse und ma geschmackvollen ausgezeichnet Disharmonie ' andere Beispiel ist das Hotel Cluny, luny und Bruder des eben mit dem Schloß G ch dasselbe Stylgemi

.

c meldeten die Blätter, rankreich und namentli S Antiquitäten⸗-Mi stück des Archivs von welchem diese

hieß Pierre Fain, ür 650 Livres Tournois ü ohn, die Jean Goujon

R siouen n ch! r ng der Prachtthüren der Kirche Saint Macloud

genannten Premier⸗ aillon aufführen sieß (14

ein gemischter Styl sch; die zierlichen Arbeiten der K

unter Franz J.

vielem Betracht . daß der um die Altertümer der bilden

ch in der Normandie so vielfach ver⸗ iseums von Nouen, Herr Deville, seines Departements den Namen des zierliche Façade hemührt. ein geborner Rouener, der bernahm: ein Seitenstück verakkordirt hatte für die

den Kunst in ; diente Vorstehr in einem alten Baumeisters Dieser „Maur den Bau laut Afkor zu den 144 Sols Ta

te sagen, etwas anmuthig Spielen⸗ treben nach überreichem bild— von Allem, was

it der neuesten che und mannigfache Ver⸗ ich Reichthum und Effekt Styl verbindet unbedenklich

selbst die Verzierungen an einem Theil der Dachfenster⸗Giebel und des Dachgeländers gehören durchaus dem feinsten und reichsten gothischen Style des funszehnten Jahrhunderts an, während in anderen nicht viel später ge⸗ baueten Theilen bereits die neuitalienische Geschmacksweise hervortriit, welche in den von Herrn Dusommerard wieder aufgedeckten, unmittelbar auf den harten Stein ausgeführten Malereien der Kapelle völlig ausgebildet erscheint. Die jetzigen Ueberbleibsel des architeftonischen Bildwerks sind ohne Zweifel nur ein kleiner Theil der ursprünglich vorhandenen; denn vielfaches Unge⸗ mach kam im Laufe der Zeiten über den geistlichen Herrensitz, der nach dem Tode seines Erbauers durch Kauf oder Schenkung an die Krone von Frankreich übergegangen zu sein ss eint, da er abwechselnd flüchtigen Prinzen, , Komödianten, päpst- lichen Nuncien und verfolgten Nonnen als ufenthalt diente. Im ahre 16090 als National- Eigenthum veräußert, ward er theils der Wissenschaft, theils der Industrie eingeräumt, welche letztere bald ausschließlich davon Besitz nahm und so länge darin hausete, bis im Jahre 18532 Herr Dusommerard, den größten Theil davon fäuflich an sich brachte und zu einem Antiquitäten⸗Museum einrichtete, welches als nunmehriges Staats- Eigenthum vor dem Schicksale der Zerstrenung und Zersplitterung gesichert und neuerdings übersichtlicher und eisprießlicher für den Kenner und For- scher der Alterthümer geordnet ist. Durch die große Auffahrt gegen die Rue des Mathurins⸗Saint⸗Jat⸗ Aues in den Hof getreten, bemerkt man zuerst mit Wohlgefallen die zierliche Thurmstiege, ein wenig rechts, so schlank und graziös, wie die Knappen und Fräulein, die seit langer Zeit nicht mehr hinaufsteigen. Eine S ißbogen-⸗ thür daneben führt ins Museum, welches nach der neuen dne ez in neun Sälen zu ebener Erde und im ersten Stock vertheil ist (die Kapelle abgerechnet). Was sich zunächst beim Anblick dieses Schatzes von Raritä⸗ ten aufdrängt, ist das Gefühl des lebhaftesten Dankes für einen Mann, der in unseren Tagen, wo viel an heute, wenig an g und gar nichi an morgen gedacht wird, Geduld, Einsicht und Selk erleugnung genu besessen, die auscinander gerissenen Ringe der alsen Sitte e, n, äleln und ihre irn. und eiserne Kente wieder zusammem gen; denn ere und Eisenfestigkeit ist der Charaiter des Mittelalters, be owohl in seinen Baudenkmalen, als in seinem Hausrath und Trachtenwesen, wie auf feder Seite seiner Geschichts Ainalen ausgeprägt ist. Die mebernen Mn lichkeit Prediger (und ihre Zahl ist keinesweger gering) halten freiisch all. Antiquitäten Sammlungen für unnütze * Rumpel Kan ufgeräumt und bis auf das letzt- Stück gugverne verdienen, und alle anhin, Hen ,