1844 / 134 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

rsprach, sich freute, von unseren und seinen Freunden, Linant und

. 4 erhalten, und sich sehr an unseren Bilderbüchern er⸗ ötzte, in welchen er Verwandte und Vorfahren von ihm abgebildet fand. * waren wir angelangt, so erhielten wir auch die Nachricht, daß zu⸗ gleich mit uns Hassan Pascha von einer anderen Seite her in Mech ref einzog. Dieser war von Korusko nach seiner Provinz Dongola abgereist und kam jetzt von Edabe durch die Wüste am linken Nil User herüber geschritten. Das Zusammentreffen verursachte uns wieder einige Unbequem ; sichleiten in unseren Reise⸗ Anordnungen; indessen kamen wir doch so weit, daß wir den anderen Morgen, am 22. Januar, bald nach Hassan Pascha auch abziehen konnten, nachdem wir zwei Kameele, die wir nicht mehr zum Wassertragen brauchten, zurückgelassen und drei andere aus⸗ etauscht hatten. Wir ritten gegen Mitfag ab und hielten Abends im letzten Dorfe vor dem Flusse Mogran, dem alten Asta bohas, den wir vor Damer zu überschreiten hatten; er heißt auf den Karten Atbara, doch scheint dieser Name hier von den Eingebornen nicht vom Flusse, sondern nur von einem Orte, etwas den Fluß hinauf gelegen, gebraucht zu werden. Diesen überschritten wir am anderen Morgen und betraten die große und frächtbare Insel Meroe. Der Fluß war jetzt sehr schmal in seinem großen Bette, das er zur Negenzeit ganz ausfüllt und in zwei Monaten nur mit stagnirendem, gar nicht mehr find Wasser vor der Austrocknung bewahrt. Noch zwei Stunden und wir waren in Damer.

Die Häuser waren zu ärmlich, um uns aufzunehmen; ich schickte Jussuf zu Emir Pascha, dem jetzigen Gouverneur der Provinz, der sich mit Hassan Pascha und dem Mudir von Berber am Ufer des Ilůsses in Zelten gelagert hatte. Emir Pascha schickte uns einen Kavaß entgegen und ließ uns so— gleich einladen, zum Mittagessen bei ihnen abzusteigen. Ich zog aber vor, unser Zelt erst in einiger Entfernung aufschlagen zu lassen und unser Reise⸗ Kostüm zu wechseln. Ber Mudir kam sogleich, uns seinen Besuch zu machen und nach unseren Bedürfnissen zu fragen, und bald darauf schickte uns Emir Pascha (früher Emir Bey, unter dem verstorbenen Ahmed Pascha in Kartum), in dessen Provinz wir hier sind, ein reichliches Mittagsmahl in unser Zelt, vier gut zubereitete Schüsseln und außerdem ein ganzes am Spieße gebra— tenes, mit Reis gefülltes Schaf und einen flachen mit Fleisch gefüllten Blätterkuchen. Am Asser (Nachmittagszeit gegen 3 Uhr) ließen wir unseren Besuch anmelden, als wir uns aber dazu anschicken wollten, hörten wir Matrosengesang, zwei Barlen mit rothen Flaggen und Halbmonden kamen den Fluß herunter, Ahmed Pascha Menelle kam an. Die Paschas und der Mudir verfügten sich sogleich auf seine Barke, sie gingen erst spät aus einm ander; unser Freund, Dr. Koch, wurde leider erst in zwei Tagen von Kar— tum nach erwartet. Von Erbkam hatte ich sogleich früh bei unserer An kunst ein Billet eihalten, worin er mir durch einen vorbeieilenden Kavaß meldete, daß er mit Ibrahim Aga am 15. Jannar von Korusko aufge— brochen sei; er schrieb aus ihrem ersten Nachtlager. Der Kavaß war in 14 Tagen mit unglaublicher Schnelligkeit von Kahira nach Berber geritten und brachte Ahmed Pascha die erbetene Erlaubniß, den Regierungspreis für die Kamele von Korusko nach Berber von 60 Piastern wieder auf den früheren von 90 Piastern zu erhöhen.

26. Januar. Wir machten vorgestern früh Ahmed Pascha unseren Besuch, den en uns gestern erwiederte. Er wird Alles thun, um unsere Weiterreise zu be— schleunigen. Eine wichtige Nachricht theilte er uns mit, daß er, wie früher versprochen, von Abu Haras einen Offizier nach Mandera s Tage in die Wüste geschickt und durch ihn versichert worden sei, daß daselbst noch große Ruinen vorhanden seien. Dasselbe meldete uns gestern ein Brief von Koch aus Kartum und wurde uns heute früh von ihm selbst mündlich bestätigt. Er wid uns nach Tische den Musa Bey, der dort gewesen, zuführen. Zu— gleich theilte er uns mit, daß einige Briefe für uns bei ihm eingegangen und in Kartum bei Neubauer deponirt seien; endlich auch, daß der ver— schriebene Zeichner in Kahira aus Italien angekommen ist; dort wird er freilich wehl einige Monate nun warten müssen. Ich habe für die Erpe— dition in Mechêref eine Barke bereits in Beschlag genommen; wir Beide werden morgen auf einer anderen Barke vorher hinauf gehen, unterweges die Ruinen flüchtig übersehen und dann von Karium nach Abu Haras und

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Mandera aufbrechen, eine friedllchere, wenn auch nicht weniger anstrengende Erpedition, als gerade Ahmed Pascha vor hat. Ahmed Pascha hat mir sagen lassen, daß in einer Stunde ein Courier nach Kahira abgeht, der diese Briefe mitnehmen soll. . ö.

Nachschrift. Die glänzenden Nachrichten über Mandera werden bei

näherer Ausfrage wieder sehr kühl. Wir werden wohl nicht hingehen. Wir gehen heute den Asten nach Mittag zu Wasser nach Assur und Schendi ab.

Die französischen Snpplementar⸗Kredite für 1843. O Paris, 6. Mai. Der Bericht des Herrn Felir Réal über die Supplementar⸗-Kredite von 1843 ist endlich heute an die Depu— tirten vertheilt worden. Ungeachtet der Bexichterstatter nach dem Wunsche des Herrn Guizot die Ausdrücke des Berichts der Kom⸗ mission so viel als möglich zu mildern sich bemüht hat, so kommen doch darin mehrere Stellen vor, welche die beiden Minister der auswärti⸗ gen Angelegenheiten und der Marine, persönlich sehr unangenehm berühren. Nachdem Herr Felix Réal in der Einleitung bemerkt hat, daß unter dem gegenwärtigen Ministerium der Gebrauch obwalte, in Abwesenheit der Kammern mehrere Ausgaben zu verordnen, welche von den Kammern erst nachträglich, wenn die Ausgaben bereits stattgefunden, sanctionirt werden sollen, erklärt er: „C'est une irrgularis- dont il importe de prévenir le retour; la commission avait le de voir de la signaler und trägt darauf an, daß von nun an die Kammer dem Ministerium zur Pflicht mache, nur dann einen Supplementar⸗Kredit zu verordnen, wenn die dringende Nothwendigkeit desselben erwiesen sei, was immer in Form einer Königlichen Ordonnanz zu geschehen hat. Die während des Jahres 1843 verwendeten Supplementar⸗-Kre⸗ dite im Budget der auswärtigen Angelegenheiten betragen, nach der Berechnung des Herrn Felix Réal, im Ganzen die Summe von 1,350,000 Fr. Davon kommen 236,000 Fr. auf Geld-Unterstützun⸗ gen, welche der französische General-Konsul in Montevideo seinen Jandsleuten verabreichen ließ, um sie abzuhalten, an dem Streite zwischen Oribe und Rivera Theil zu nehmen. Ich hebe nicht ohne Absicht diesen Punkt hervor, weil ich weiß, daß die Minorität der Kommission der Supplementar-Kredite, so wie die Opposition überhaupt, auf diesem Terrain einen starken Angriff gegen die auswärtige Poli⸗- tik des Ministeriums vorbereitet. Die Angelegenheiten von Monte⸗ video sollen bei dieser Gelegenheit gründlich in der Kammer besprochen werden. So ist es bekannt, daß es vorzüglich Herr Pichon, franzö—⸗ sischer General-Konsul in Montevideo, war, welcher beim Aushruche des Kampfes zwischen Oribe und Rivera dem dortigen französ—ischen Residenten die Idee gab, eine sogenannte freie Legion zu bilden, um gegen den Frevel der argentinischen Soldaten, woraus die Armee des Generals Oribe besteht, sich und ihr Eigenthum zu beschützen. Herr Pichon begünstigte anfangs aus allen Kräften die Bildung der freien Legion, als er plötzlich anderer Ansicht wurde und der Le gion befahl, auseinanderzugehen. Diese weigerte sich, dem Befehle zu folgen, und um seine Landsleute zu bewegen, deren Reihen zu verlassen, erklärte er, daß jeder Franzose, welcher nachweisen werde, er gehöre nicht mehr zur freien Legion, täglich eine Geld-Unterstützung von 71 Centimen erhalten werde. Die Minorität der erwähnten Kommission soll Beweise in Händen haben, daß Herr Pichon, um sich nicht selbst mit der Vertheilung der versprochenen Geld-Unter⸗ stützung zu befassen, dieses Geschäft einem ganz untergeordneten Beamten seines Konsulats anvertraute, welcher am Eingange des Konsulatsgebäudes saß und Jedem, der ihn französisch ansprach, ohne Uniform zu tragen, die fragliche Geld-Unterstützung gewährte.

Der Bericht des Herrn Felir Röal erwähnt unter Anderem auch einer Geldbewilligung von 1000 Fr. zu Gunsten des Herrn Gosse, des näm—⸗ lichen, welcher die erste Nachricht von der Besitznahme der Insel Ota⸗ heiti durch den Contre-Admiral Dupetit⸗Thouars dem Journal des Deébats meldete. Dieser Punkt, so unbedeutend er an sich zu sein scheint, ist bei weitem der wichtigste des ganzen Berichts des Herrn Felix Réal. Die Opposition wartet nur auf die Diskussion desselben, um ihre Interpellationen wegen Otaheiti wieder aufzunehmen. Vor dem Ende der laufenden Woche erwartet man in Brest eine französische Aviso- Brigg, die vom Gouverneur der südoceani⸗ schen Besitzungen aus Staheiti mit Depeschen für die Regierung abgesendet wurde. Der Wallfischfänger „Jonas“, welcher vor einem Monate in Nantes aus Otaheiti ankam, versicherte, daß die fragliche Aviso⸗-Brigg nicht später als bis zum 10. oder 12. Mai in Frankreich ankommen könne, indem sie wenige Tage nach ihm die Jnsel Otaheiti zu verlassen gedachte. Nach den Nach⸗ richten zu urtheilen, welche schon mit dem Wallsischfänger „Jonas“ hier eintrafen, dürfte es der französischen Regierung sehr schwer wer⸗ den, die vom Contre-Admiral Dupetit⸗-Thouars unternommene Besitz. nahme nicht anzuerkennen. Es ist faktisch, daß Herr Bruat, Gouverneur der Marquesas-Inseln, schon am 10. November die Auf⸗ führung mehrerer wichtigen Festungswerke auf der Insel Otaheiti ver= ordnetè, welche vollendet sein werden, bevor die Nachricht der Des— avonirung des Contre-Admirals dahin kommt.

Der Bericht des Herrn Felix Réal tadelt ferner, die ohne Be willigung der Kammern vom Minister des Seewesens vorgenommene Vermehrung der Kriegs-Seemacht, dadurch, daß die zum transatlan— tischen Transport bestimmten achtzehn Dampfschiffe eigenmächtig der Kriegs-Marine einverleibt wurden. Nach der Meinung des Baron Mackau wäre es für die Regierung vortheilhafter, das Anerbieten einer Privat- Compagnie anzunehmen, die sich in Havre gebildet hat, und welche vorschlägt, auf eigene Kosten und mittelst einer jährlichen Sub⸗ vention von 480,009 Fr. die transatlantische Dampfschifffahrt zu be dienen. Nach der Berechnung des Finanz-Ministers würde die trans— atlantische Dampfschifffahrt sährlich über sechs Millionen Franken kosten, wenn der Staat selbst sie übernehmen wollte. Endlich be⸗ hauptet der Minister des Aeußern, daß bei dem heutigen Stande unserer Verhältnisse mit Amerika die Zahl von achtzehn Dampf⸗ böten für die transatlantische Schifffahrt zu groß sein, und in kei— nem Falle der Nutzen, der davon erwartet werden könne, im Ver hältnisse mit den Geldopfern, welche sie, verursachen werde, stehe. Die Kommission läßt die Frage an sich unentschieden, ob die angeführten achtzehn Dampfböte, wovon schon siebzehn vollendet sind, einer zweckmäßigeren Bestimmung fähig sind, als die ist, welche die Kammer ihnen zugedacht hat. Die Kommission fin det nur, daß der Minister der Marine nicht befugt war, hierin eine Aenderung vorzunehmen, ohne dazu vorläusig die Genehmigung der Kammern erlangt zu haben. Eben so tadelt die Kommission, daß der See Minister, welcher den Lauf der Begebenheiten, in China wohl kannte, erst nach dem Schluß der Session von 1843 die Nothwen digkeit einsah, die französische Seemacht in den hinesischen Gewäãssern zu vermehren, wozu er 1,800,000 Fr. durch bloße ministerielle Or donnanz in Abwesenheit der Kammern bestimmte. Die gegenwärtige Station in China besteht aus sechs Kriegsschiffen, worunter ein Dampfboot. Die Kosten werden für das laufende Jahr 2, 116,000 Fr. betragen.

aus dem Theilungs-Nezesse vom 23. Mai 1806 an Muttergut 556 Thlr. Cour.,

Allgemeiner Anzeiger.

nebst Zubehör soll im Wege der nothwendigen Sub- hastation verkauft werden, und ist hierzu ein Bietungs-

i106 bh] h Im Verlage von Albert Wohlgemuth,

Bekanntmachungen.

A685 Ediktal- Citation.

In dem Hopothekenbuche des zu Kuhnau unter Nr. 1. 37. und 66. belegenen Freischulzenguts der Christoph Beyerschen Erben steht Kubrica 1II. Nr. 1. aus der gerichtlichen Schuldverschreibung der Peter und Appo— sonia Hinzschen Eheleute vom 11. März 1801 ein zu 6 Prozent verzinsliches Darlehn von 3000 Thlr. nebst den Kosten der Beitreibung für den Salz-Inspeltor Krause zu Motilewo, jetzt dessen Erben, eingetragen. Unterm 3. Dezember 1821 hat der Justiz-Kammer— Direltor Krause zu Schwedt, sowohl im eigenen Na— men als, als angeblicher Spezial-Bevollmächtigter der Postmeister Reußschen Eheleute zu Spremberg, über die gedachte Forderung gerichtlich quittirt. Da nun weder der Justiz-Kammer-Direktor Krause zu Schwedt, noch der Postmeister Johann Christoph Reuß und des- sen Ehefrau Dorothea Wilhelmine geborene Krause sich als alleinige Erben des Salz-Inspektors Krause zu Motilewo legitimirt haben, so wird die mehrerwähnte Forderung hierdurch aufgeboten, und der Salz-Inspektor Krause und dessen Erben, Cessionarien oder die sonst in seine Rechte getreten sind, hierdurch aufgefordert, ihre Ansprüche auf die erwähnte Forderung von 3000 Thlr. bei uns spätestens in dem

am 31. Juli 1844, Vormittags 11 Uhr, in unserem Gerichts- Lolale vor dem Deputirten, Herrn Landgerichtsrath Straßburg, anstehenden Termine anzumelden und nachzuweisen, widrigenfalls sie mit denselben präkludirt und ihnen fin gen ein ewiges Stillschweigen auferlegt, auch die Löschung der gedachten Forderung in dem Hoöpotheken— buche des verpfändeten Grundstücks erfolgen wird.

Schoenlanke, den 9. März 1844.

(1. S.) Königl. Land- und Stadtgericht.

Nothwendiger Verkauf. Land- und Stadtgericht zu Schneidemühl.

Das dem Kaufmann Abraham Samuelsohn gehö— rige, hierselbst sub NY. 54 belegene Grundstück, abge—= schäßt auf 6796 Thlr. 26 Sgr., zufolge der nebst How pothefenschein und Bedingungen in der Registratur ein zusehenden Taxe, soll

am 28. November 1844, Vormitt. 10 Uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle subhastirt werden.

Die dem Aufenthalte nach unbekannten Realgläubi⸗

er Geschwister Abraham, namentlich der Lewin Abra—

N 3 die Ernestine, der Samuel Abraham, der Benja— min Abraham, der Herz Abraham, der Joseph Abra— ham und der David Abraham werden hierzu öffentlich vorgeladen.

lag

Aus nachbenannten Grundstücken:

1) dem Holländergute des Wilhelm Hoffmann zu Bren= lenhoff Nr. s Fol. 119 des Hypolhekenbuchs sind sür die A Geschwister Hoffmann

Caroline Sophie Borolhee, b) Friedrich Wilhelm, Charlotie Elisabeih,

) Johann Friedrich,

62851

2) dem Hopfengärtnergute der verehelichten Fischer, Gottliebe Sophie, geborenen Hartwig, zu Frie— drichsdorff Nr. 10 Fol. 10 Hypothekenbuchs, sind

a) für die Schwestern des Vorbesitzers Johann Joachim Koehne und Anne Sophie Künnen aus dem Testamente des Johann Joachim Koehne vom 15. Dezember 1785 ein Legat von zusammen 30 Thlr. Cour.,

b) für Johann Christoph Hartwig aus den Thei⸗ lungs-Rezessen vom 20. April 1891 und 5. Mai 1802 an Muttergut und resp. Bru— dererbe 93 Thlr. 16 Sgr. 2 Pf. Cour.,

3) dem Hopfengärtnergute des Friedrich Raunau zu Giesenhorst Nr. 17 Fol. 219 des Hopothefenbuchs sind für den Holländer Kose aus der Obligation vom 11. Januar 1833 Darlehn 100 Thlr. Cour. eingetragen.

Die Forderungen ad 1, 2 und 3 sind nach der Be— hauptung der Besitzer berichtigt, die Dokumente über dieselben aber verloren gegangen.

Auf den Antrag der betreffenden Interessenten laden wir daher zur Nachweisung ihrer Ansprüche

1) die obengenannten Gläubiger, deren Erben, Cessio— narien, oder die sonst in ihre Rechte getreten sind,

2) alle diejenigen, welche an die erwähnten Forderungen a 550 Thlr., 30 Thlr., 983 Thlr. 16 Sgr. 2 Pf. und 100 Thlr. Courant und die darüber ausge stellten Schuld ⸗Dokumente als Eigenthümer, Ces— sionarien, Pfand oder sonstige Briefinhaber An— sprüche zu haben vermeinen,

zu dem auf

den 16. August d. J., Vormittags 11 Uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle allhier

anberaumten Termine, unter der Wainung vor,

daß die Ausbleibenden mit ihren Real-Ansprüchen

auf die verpfändeten Grundstücke werden präkludirt

und ihnen deshalb ein ewiges Stillschweigen aufer— legt, auch mit Löschung dieser eingetragenen Forde⸗ rungen und Amortisation der Schuld⸗Dolumente ver= fahren werden wird.

Neustadt 4. d. Dosse, den 5. April 1814.

Königl. Land- und Stadtgericht.

2157 Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 25. November 1843. Das in der Waßmannsstraße Nr. 33a. belegene

Thomassinsche Grundstück, gerichtlich abgeschätzt zu

9705 Thlr. 5 Sgr., soll am 9. Juli 1844, Vormittags 11 uhr,

an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Tare und Hy—

pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

625 Bekanntmachung.

Das dem Lieutenant a. D. Carl Julius Wilhelm Fiesling iherigf⸗ in der Teltower Vorstadt, Lucken⸗ walder Straße Nr. 1 belegene, in unserem Hypotheken= buche von dieser Vorstadt Vol. III. No. 73. verzeich- nete, auf 8336 Thlr. 4 Sgr. abgeschätzte Grundstück

Termin auf

den 3. Dezember 1844, Vormitt. 10 Uhr, vor dem Stadtgerichtsrath Herrn Steinhausen im Stadt— gericht, Lindenstr. 54, anberaumt.

Der Hypothekenschein, die Taxe und die besonderen Kaufbedingungen sind in unseren Registratur einzusehen.

Zugleich werden alle diejenigen, welche etwa An— sprüche auf das Grundstück oder die Kaufgelder zu ha— ben vermeinen, hiermit aufgefordert, diese spätestens bis zu dem oben gedachten Termine anzumelden und nachzuweisen, widrigenfalls dieselben präkludirt und ihnen damit ein ewiges Stillschweigen sowohl gegen den jetzigen Besitzer, als auch gegen den Käufer und die Gläubiger, auferlegt werden wird.

Potsdam, den 5. Mai 1844.

Königl. Stadtgericht hiesiger Residenz.

6261

Nachdem über den Nachlaß des hierselbst verstorbe⸗ nen Schneidermeisters Hans Joachim Höpfner das Kre— dit-Verfahren eröffnet worden ist, so werden sämmtliche Gläubiger desselben hierdurch aufgesordert, spätestens in dem

am 17. Juli , Vormittags um 11 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle anstehenden Termine ihre An— sprüche an die Masse anzumelden und nachzuweisen, widrigenfalls sie aller ihrer etwanigen Vorzugsrechte für verlustig erklärt und mit ihren Forderungen num an dasjenige, was nach Befriedigung der sich meldenden Gläubiger von der Masse übrig bleibt, verwiesen wer den sollen.

Den hier unbekannten Gläubigern wird der Justiz- rath Litzmann hierselbst als Mandatarius in Vorschlag gebracht.

Perleberg, den 17. April 1844.

Das Königl. Stadtgericht daselbst.

Literarische Anzeigen. So eben ist erschlenen:

Wahre Pariser Gehe imnisse 6231 von 2 Vidocg (Ex-Chef der Sicherheit? - Polizei in Paris, welche er ins Leben gerufen und 20 Jahre mit unzweiselhastem Erfolge geleitet). Zweites Heft 5 Sgr. Bestellungen hierauf erbitten frankirt per Stadbtvpost.

Vossische Buchhandlung,

Charlottenstraße Nr. 25, Ecke der Dorotheenstraße.

uns

nn

Scharrnstraße Nr. 11 in Berlin, ist so eben erschienen und daselbst, so wie in allen guten Buchhandlungen Deutschlands, zu haben: Carl Rothe, Pred. Die wahren Grundlagen denchristlichen Kirch en— Verfassung. Ein Beitrag zur Beantwortung der kirchli= chen Verfassungsfragen unserer Zeit. 8. geh. Pr. 20 Sgr.

627 Verpachtungs-Anzeige.

Zur öffentlichen meistbietenden Verpachtung des zu Groß Wechsungen, eine Meile von der Stadt Nord

hausen entsernten, ungefähr 14 magdeburger Hufen hal tenden Böttcherschen Ritterguts, wozu Jagd, Fischerei ü. s. w. gehören, ist ein Termin auf

den 9. Juni 1844, Nachmittags 2 Uhr, im Orte Groß Wechsungen auf dem Böttcherschen Guts⸗ lokal anberaumt, wozu Pachtlustige hierdurch eingela— den werden. .

Die näheren Bedingungen liegen bei dem unterzeich— neten zur Einsicht offen.

Nordhausen, 7. Mai 1844.

Der Justiz Kommissar und Notar ,

507 5. Gr nE fäöhrn! Ritterguts⸗Verkauf.

Ein unweit Halle sehr schön gelegenes Rittergut mit bedeutendem Areal, mehreren sehr gut rentirenden tech— nischen Branchen, vollständigem Inventarium und meh— reren Ritterguts-Gerechtigkeiten, soll mit 20, 90900 Thlr. Anzahlung schleunigst verkauft werden. Das Gut hat schöne Gebäude und ausgezeichneten Boden.

Näheres durch den Oelonom Fr. Herrmann, große Ullrichs Straße Nr. 17 in Halle a. d. S.

14 ö Perinanente Küunstaus— 19661 1 * 9 816 lung.

kKaulkaulä?* YersStäörung Jerusalems will err KominFssionsrath VWäaͤngen, den vielen an mich ergangenen Wünschen nachgehend, noch bis Montag, 131en d., in meiner Ausstellung belassen, wo es dann unsehlbar ahgesendet wird.

lehh erlaube mir dies zur Kenniniss der Küunstsreunde zu bringen und ergebenst zu bemer-m ken, dals Unterschristen auf den Siich sori wäh- rend angenommen werden und die resp Unterzeich— ner den Vorthril geniesen, die ersten Abdrücke au erhkialten. Zalilung wird erst bei Ablieserung des Sticstes angenommen und Prospektus darüher bei dem Unterzeichneten ausgetzeben.

Julius Kullr, lofkunsthändler, Linden 26, Bel-Ktage.

ö

Das Abonnement belrägt: 2 hihir. sür Jahr. 1 Uthlr. * Jahr. 8 Rthlr. 1 Jahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preiserhöhung. Insertions Gebühr für den Raum einer Zeile des Allg. Anzeigers 2 gr.

131.

nhalt Amtlicher Theil. Inland. Berlin. Borstell. Angelegenheiten und des Unterrichts Königsberg. lung fur die Armenschulen. Volks Bibliothek. Win terhafen. Dentsche Bundesstaaten. Bapern. nigs. Handschreiben des Königs. Nürnberg. Albrecht⸗-Dürer-Verein. handlungen beider Kammern. Baden. Karlsruhe. Verhandlungen

Bücher ⸗Samm⸗ Breslau.

M ünchen. Abreise des Kö— Ungestörte Erhaltung der Nuhe.

der zweiten TLammer. Mecklenburg-Strelitz. Schreiben aus Ne u⸗

Strelitz, Besuch des Kronprinzen und der Kronprinzessin von Dänemark. Frankreich. Pairs-Kammer. Bestimmung hinsichtlich der Auslän— der mit Bezug auf den Unterricht Depuirten Kammer. La— martine für ein modifizirtes Zellen⸗Gefängniß-System und für Depor tation. Paris. Bevorslehende Rundreisen der Minister. Stärke der algierischen Expedition. Vermischtes. Briefe aus Paris., (Kam- mer- Arbeiten: Sekundär- Unteiricht; die Bagno's. Der Graf von Syra kus; zur Pönitentiar-Frage. Zur ̃ Standes der legitimistischen Partei.) Großbritanien und Irland. Unterhaus. Ellenborough's. London. Hofnachricht. nellschen Prozesses. Schreiben aus London. Zurückberufung; Sir N. Peel's Rede über die Aenderungen im Bankwesen.) ; Italien. Florenz. Minister⸗Ernennungen. Spanien. Schreiben aus Madrid. (Nachträgliches über die Bildung des neuen Ministeriums; Vermischtes; Almeida.) ; La Plata⸗Staaten. Schreiben aus Psaris. (Günstigere Wendung in den Angelegenheiten der orientalischen Republik.) Handels- und Börsen⸗Nachrichten. Bertin und Paris. Börse.

Zurückberufung Lord Aufschub des S'Con—

Amtlicher Theil.

. Se. Königl. Hoheit der Prinz Albrecht ist von Soldin hier eingetroffen.

Angekommen: Der General-Major und Commandeur der Aten Division, von Holleben, von Stargard.

UAichtamtlicher Theil.

Inland.

Berlin, 13. Mai. Heute früh um 8 Uhr wurde der am g9ten d. M. verstorbene General der Kavallerie von Borstell mit allen seinem Range gebührenden Ehrenbezeigungen auf dem hiesigen Gar— nison⸗Kirchhofe beerdigt.

Die Leichen-Parade, bestehend aus 1 Eskadron des Garde-Kü⸗ rassier⸗Regiments, 1 Eskadron des Garde-Dragoner-Regiments, 1 Eskadron des 2ten Garde⸗Ulanen-(Landwehr-Megiments, 1 Ba— taillon des Kaiser Alexander Grenadier- Regiments, 1 Bataillon des Kaiser Franz Grenadier-Regiments und 9 Geschützen, kommandirte der General⸗Major Graf von Waldersee. 200 Mann nebst dazu gehörigen Offizieren und Unteroffizieren bildeten, unter Führung eines Hauptmanns, eine Chaine ambulante. .

Den Zug eröffnete die Eskadron des Garde⸗-Kürassier-Regiments, mit dem Musik⸗-Corps des 2ten Garde- Ulanen-Eandwehr-Megi— ments an der Spitze; sodann folgten die Truppen in der oben an— gegebenen Ordnung, die Infanterie mit dem Musik-Corps des Kaiser Alexander Grenadier-Regiments, die Artillerie mit dem der Garde— Artillerie Brigade an der Spitze.

Unmittelbar hinter den Truppen kamen die Diener des Verstor—⸗ benen, die Beamten der General⸗-Ordens-Kommission, der Masor Jordan von der Adjutantur und der Hauptmann Graf von Oriollaä vom großen Generalstabe welche Beide früher Adjutanten des Verstorbenen waren mit den Orden desselben, 1 Unteroffizier und 3 Gemeine vom 5ten Kürassier- Regiment, dessen Chef der Verstor— bene war.

Hierauf folgte der mit 6 Pferden bespannte Leichenwagen.

Unmittelbar hinter demselben das Reitpferd des Verstorbenen.

Dann die Leidtragenden, worunter der Bruder des Verstorbenen der General-Lieutenant und Kommandant von Stralsund, von Boistell.

Die hier anwesenden Königlichen Prinzen: Ihre Königl. Hohei⸗ ten der Prinz von Preußen, die Prinzen Karl, Friedrich, Wilhelm und Waldemar.

Viele Generale und Ofsiziere folgten sämmtlich ebenfalls zu Fuß.

An diese schloß sich der hier bestehende Trauer-Verein ehemalt— ger Krieger zur Beerdigung ihrer Kameraden, mit einem Mussk— Corps an der Spitze.

Der mit 8 Pferden bespannte Galla⸗Wagen Sr. Masestät des Königs und die mit 6 Pferden bespannten Galla⸗Wagen Ihrer Kö— niglichen Hoheiten des Prinzen von Preußen, der Prinzen Karl, Al brecht, Friedrich, Wilhelm und Adalbert eröffneten den unabsehbaren Zug von Equipagen, welche dem Trauerzuge folgten. .

Der Zug bewegte sich von dem Trauerhause, auf dem Leipziger Platze, aus durch die Leipziger Straße, die Wilhelms - Straße, die Linden hinauf und an dem Lustgarten vorüber nach dem in der Linien Straße gelegenen Garnison - Kirchhof. Als der Jug am Dom vor= überging, wurde mit den Glocken geläutet.

Die Leichen⸗Rede am Grabe hielt der Felbprobst Bollert.

Die Infanterie gab, nachdem der Segen gesprochen war, brei Salven, so wie auch jedes der Geschütze von der vor bem Rosen⸗ thaler Thore aufgefahrenen Artillerie des Zuges 3 Schüsse abfeuerte.

Die ganze Trauerfeier, bei welcher ein ungemein zahlreich her= beigestrõmtes Publikum das Andenken des dahingeschiedenen Helden in würdiger Haltung durch die regste Theilnahme ehrte, hatte einen

(Lord Ellenborough's

wahrhaft imposanten Charakter und wurde, ihrem Ernste gemäß,

Leichenbegängniß des Generals der Kavallerie von Die angebliche Theilung des Ministeriums der geistlichen

Der

Mün ster. Schreiben des Landes-Oelonomie- Kollegiums.

Hannover,. Hannover. Ver⸗

Charalteristit des gegenwärtigen

l eine

Preußische Zeitung.

Alle Post-Anstallen des An- und Auslandes nehmen Gestellung aus dieses glatt an, sür Gerlin die Expedition der Allg. Hreuss. Zeilung: Friedrichsstrasse Ur. 72.

Berlin, Dienstag den 14ten Mai

durch nichts gestört, was ihren erhabenen Eindruck hätte schmäleru können.

Berlin, 13. Mai. Die Deutsche Allg. Zeitung berich— tete unlängst von einer bevorstehenden Theilung des Ministeriums der geistlichen Angelegenheiten in zwei besondere Ministerien, jedes mit einem eigenen Chef an der Spitze. Diese Nachricht machte auf dem gewöhnlichen Wege die Runde durch die deutschen Tagesblätter, da ihr zu

vielmehr der Zeit überlassen werden konnte. Wenn jetzt aber, um vor dieser Instanz nicht zu Schanden zu werden, die Ürheber jenes Ge—⸗ rüchts, anstatt dasselbe für unbegründet zu erklären, in weiteren Kor— respondenzen berichten, die beabsichtigte Theilung sei wieder a ufge⸗ geben, so mag für das größere, mit den Verhältnissen nicht genau bekannte Publikum die Bemerkung Platz finden, daß eme solche Thei⸗ lung nie beabsichtigt worden, nie auch nur im Euntferntesten davon die Nede gewesen ist. Die Tendenzen, aus welchen die in verän derter Form stets von neuem auftauchenden Gerüchte über Veränderungen in dem gedachten Ministerium hervorgehen, sind leichter zu erklären als die leichtfertige Dreistigkeit der Korrespondenten und die Nichtach⸗ P tung des Publikums, welche sich in deren Mittheilung und in der steten Wiederholung augenscheinlicher Erdichtungen ausspricht.

Königsberg, 10. Mai. (K. 3.) Nicht blos für das äußer⸗ liche Gedeihen der Lehrer der Armenschulen Königsbergs hat der hiesige Magistrat, unterstützt von dem regen Willen der Stadtverord— neten, gesorgt, sondern auch deren geistige Fortbildung umfaßt seine fürsorgende Theilnahme. Schon seit dem 1. Januar 1812 wird denselben durch die Mittheilung der für ihren Iweck angemessenen Schul Zeitschriften die Kenntnißnahme von dem, was im Kreise des Schulbereiches vorgeht, befördert. Seit dem 15. April d. J. ist auch eine Bibliothek eröffnet, die den Lehrern das Material zu ihrer JVortbildung⸗ welches sie sich selbst nicht anschaffen könnten, darreicht! Der Magistrat hat die Benutzung dieser Bibliothek allen Elementar? Lehrern der Stadt, ohne Unterschied der Konfessionen, gestattet und sie führt deshalb den Titel Magistrats-Bibliolhek für die städtischen Elementar- Lehrer. Auch hat der hiesige Magistrat jeder der hiesigen 8 Armenschulen eine kleine Bücher-Sammlung zum Verleihen an fleißige Schüler überwiesen, die von Zeit zu Zeit unter den Schulen wechseln sollen.

Breslau, 8. Mai. (Schl. 3. Der Privat-Verein, der sich zur Anlage eines Winterhafens am hiesigen Orte gebildet, hat, dem Vernehmen nach, seine ursprüngliche Absicht dahin erweitert, daß mit

dem Hafen zugleich die Anlagen von Speichern, Straßen und Eisen⸗ bahnen verbunden und demselben eine der sogenannten Docks ähnliche Einrichtung zum Ein und Ausladen der auf der Oder, so wie auf der Oberschlesischen, NiederschlesischMärkischen und Freiburg⸗Schweid

nitzer Eisenbahn ankommenden und abgehenden Waaren gegeben wer⸗ den soll, Das Hafen⸗ Bassin wird eine solche Größe erhalten, daß darin 30) Oderschiffe zur Zeit des Winters stehen können. .

Münster, 7. Mai. Das unter Leitung des Herrn von Becke— dorf stehende Landes-⸗Oekonomie-⸗ Kollegium zu Berlin, hat unter dem 6. April au die landwirthschaftlichen Central-Vereine ein sehr aus— führliches Schreiben, die Allerhöchsten Orts erfolgte Bewilligung von Geldmitteln für landwirthschaftliche Zwecke betreffend, erlassen. Die seit Neujahr hier erscheinende landwirthschaftliche Zeitung theilt in ihrer letzten Nummer das obige Schreiben in extènso mit, Ein gedrängtes Resumé desselben dürfte auch für das größere Publi⸗ kum von hohem Interesse sein. Nachdem das Landes- Oekonomie Kollegium es sich hat angelegen sein lassen, die Aufmerksamkeit der höchsten Be⸗ hörde auf, das dringende Bedürsniß einer wirksamen Unterstützung der landwirthschastlichen Bestrebungen unserer Zeit von Seiten der Staats ⸗Regierung hinzulenken, hat der Herr Minister des Innern Allerhöchstenorts einen Plan vorgelegt, der von folgenden lestenden Gesichtspunkten ausgeht: 1) daß es sich nicht um solche Mittel und Maßregeln, der Aufhülfe handele, wodurch etwa nach Umständen und Aulässen einzelne Zweige der Landwirthschaft zu befördern, oder den sich bald hier bald dort meldenden vereinzelten Bedürfnissen abzuhelfen sein möchten, sondern um ein möglichst vollständiges System des Ver⸗ fahrens, um den Fottschritt des Landbaues und der Boden Production im Ganzen, allenthalben und unter der gesammten landwirthschaftlichen Bevollerung gründlich und nachhaltig zu bewirken und zu sichern. Daß es also vor allen Dingen darauf ankomme, daß Einsicht, Geschick und verständige Regsamkeit unter allen Klassen der Land wirthe verbreitet und ihnen die Gelegenheit geboten werde, sich so⸗ wohl mit den nöthigen Kenntnissen und Fertigkeiten, als auch mit den zweckmäßigsten Hülfsmitteln des Betriebes nach ihren Bedürfnissen versorgen zu können. 3) Daß, wenn die Staats- Re⸗ gierung für Pflicht und Klugheit erkenne, Veranstaltungen zu treffen, damit jener Zweck möglichst vollständig erreicht werde, sie auch wohl thue, dafür zu sorgen, daß es nicht' an An⸗ trieb durch Ermunterung und Beispiel fehle, damit die Wirthe sich der ihnen dargebotenen Mittel des Fortschritts theilhaftig machen; und endlich 4) 3 um diese ihre wohlwollende Absicht zu' erreichen die Negierung keiner geeigneteren Werkzeuge sich bedienen könne alt der landwirthschaftlichen Vereine, welche in der unterstützung' des Staates einen verdoppelten Antrieb erhalten werden, ihrer Thätigkeit immer mehr Nachdruck und gemeinnützige Richtung zu geben und ihrer Wirksamkeit immer glücklichere Erfolge zu sichern. Von diesen Gesichts punkten geleitet, hat Se. Excellenz folgende Gegenstände als diejenigen bezeichnen können, für welche anjeßt zum Zwecke der Auf⸗ hülfe des Ackerbaues zunächst aus Staatomilteln zu sorgen sein werde, nämlich: J. höhere und niedere landwirthschaftliche Lehr- An= stalten; II. Muster= Einrichtungen mancherlei Art, besonders zum Be— sten der kleineren Wirthe, also vor Allen der Bauern; und III. man⸗ nigfaltige einzelne Maßregeln der Hülfe oder der Anregung, namentlich auch baare Geltdzuschüsse an die Vereine, theils mit dem! Zwecke der Ermunterung, theils als direkte Hülfen. Billigend sowohl jene Grundsa t als diese Verwendungsart hat des Königs Majestät mit der Aussicht eines in den folgenden Jahren steigenden Ertrages, auf

widersprechen nicht der Mühe werth erscheinen, die faltische Widerlegung

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in den verschiedenen Provinzen des Staats theils zur Verfolgung rein wissenschaftlicher Zwecke (zu Anstellung von Untersuchungen, zu Preis Aufgaben, für abzusendende Reisende ꝛc.), theils zur Besoldung der General-Secretaire bei den landwirthschaftlichen Central-Vereinen und zur Besorgung der Geschäste dieser Vereine, theils endlich zur Beförderung gemeinnütziger Zwede, insbesondere zu Prämien, Zu⸗ schüssen zu Thierschauen und Ausstellungen, Vertheilung von Säme⸗ reien, Maschinen, Ackerwerkzeugen, Züchtthieren, zur Aufhülfe des Wiesenbaues, der Flachs Nultur, des Futterbaues 2c. verwendet wer-— den soll. Vorzüglich werden von dieser Summe solche Zwecke beför⸗ dert, werden, deren Nutzen sich auf einen möglichst weiten Kreis er⸗ streckt. Immer wird das dringendere Bedürfniß zunächst bedacht, der kleine Landwirth aber, namentlich der bäuerliche Wirth, aus⸗ reichend berücksichtigt werden. Außer der für die angegebenen Zwecke bewilligten Summe hat Se. Majestät aber auch noch den Herrn Minister des Innern beauftragt, die nöthigen Ein⸗ leitungen behufs Vermehrung der höheren landwirthschaftlichen Lehr- Anstalten zu treffen, und geruht, die nöthigen Mittel für den Fall zu verheißen, daß eine solche Anstalt schon im nächsten Jahre krösfnet werden könnte. In gleicher Art hat Se. Majestät in Be—⸗ treff der zu gründenden niederen Lehr⸗-Anstalten und der zu errichten⸗ den oder zu unterstützenden Muster-Wirthschaften zuvörderst Bericht darüber verlangt, an welchen Orten und in welchem Umfange Verwendungen zu diesem Behufe schon im nächsten Jahre möglich sein werden, und auch für diesen Zweck die dem⸗ nächste Bewilligung des Bedarfs Allergnädigst zugesagt. Das Landes-Oekonomie-Kollegium bemerkt in seinem Schreiben, es komme nun zunächst darauf an, daß über die Verwendung der zur Verfügung gestellten Fonds für die genannten Zwecke ein vollständiger Plan entworfen werde und zu dem Ende sowohl der wirkliche Zustand ge⸗ nau gekannt, als auch das vorhandene Bedürfniß allenthalben zuver⸗ lässig ermittelt sei. Bei diesem ihm obliegenden Geschäfte nimmt das Landes⸗-Oekonomie⸗-Kollegium die landwirthschaftlichen Vereine, deren Einsicht, sachverständiges Urtheil und Lokalkenntnisse eine besondere Hülse gewähren könne, besonders die Mitwirkung der Central-Vereine in Anspruch und fordert dieselben, unter Darlegung der Grundsãtze, don. welchen hauptsächlich hierbei. auszugehen? ist, zu Aus= kunft, zu geeigneten Anträgen und Vorschlägen auf. Möge sich die von dem Landes-Oelonomie-Kollegium ausgesprochene zuversich t⸗ liche Hoffnung: „daß die vermehrten Mittheilungen, in welche das Kollegium nunmehr zu den Vereinen und insbesondere zu den Central-= Vereinen wird gesetzt werden, zur Gründung und Befestigung einer wünschenswerthen Uebereinstimmung in Grundsätzen und? Maximen

das Jahr 1845 die Summe von 26,000 Rthlr. angewiesen, welche

immer mehr, Gelegenheit bieten werden“, verwirklichen und das neue Institut denjenigen segensreichen Einfluß auf die Hebung der National— zu dem es in einem so hohen Grade berufen ist!

Ausland. .

Deutsche Gundesstaaten.

(„Bayern. München, 8. Mai. (A. 3.) Se. estä König hat diesen Morgen die hiesige Residenz an nf , erst nach Hehenschwangau, dann über Bregenz, den Splügen 2c. nach Italien und Sicilien zu verfügen. In der Begleitung und im Ge⸗ folge des Königs besinden sich die Fluügel-Adjutanten Nittmeister Frei⸗ herr Vogt von Hunoltstein, und Ober-Lieutenant Graf von rsch ber Leibarzt Geheimrath von Walther und der geheime Secretar Jahrm⸗ n bacher. Se. Majestät haben verfügt, daß der erste Courser am 8. Juni von hier nach Rom abgehen, und der zweite am 17. Juli in Palermo eintreffen solle. Diesen Morgen hat auch Se. FRaiser ö. Hoheit der Erzherzog Karl Ferdinand die Rückreise nach Mailand, und Nachmittags Se. Kaiserl. Hoheit der Erzherzog Albrecht mit seiner durchlauchtigsten Gemahlin die Reise liber Wien nach Brünn angetreten, wo er als Militair-Gouverneur von Mähren residirt.

wohlfahrt ausüben,

München, 8. Mai. Die hiesige politische Zei 4 hält Folgendes: Ich beehre mich, n e n. . 46 Residenzstabt München das mir zugekommene Allerhöchste Handschrei⸗ ben Sr. Majestät des Königs zur Kenntniß zu bringen. : München den 7. Mai 1814. Hr. Bauer, J. Bürgermeister. ;

„Herr Bürgermeister Mr. Bauer! Inmitten der Meinem Her⸗ zen so schmerzlichen Frevel, deren Schauplatz Meine Haupt- und Re= sidenzstadt während der ersten drei Tage des laufenden Monats ge⸗ wesen, war es Mir ein erhebendes und wohlthuendes Gefühl, in der Haltung der Bürgerschaft und in dem unverdrossenen Eifer, mit wel⸗ chem dieselbe zur Wiederherstellung der Ordnung mitgewirkt hat, neue Beweise jener unbefleckten Treue und trefflichen Gesinnung zu erhalten durch welche diese Bürgerschaft zu allen Zeiten und unter allen Verhãltnis⸗ sen sich ausgezeichnet hat. Das Vertrauen, welches diese bewährte Treue und Gesinnung verdienen, läßt Mich kein Bedenken tragen, um, nachdem Ruhe und Lrdnung wiedergekehrt sind, die zur Befestigung Meiner Gesundheit schon seit längerer Zeit beschlossene Reise anzutreten. Ich beauftrage Sie, Herr Bürgermeister Dr. a dieses der Bürger⸗ schaft Meiner Haupt- und Nesidenzstadt mit dem Ausdrucke Meiner wohlgefälligen Anerkennung für die bewiesene Haltung zur Kenntni zu bringen, und derselben dabei die Versicherung aus zusprechen in ihr Wohl Angelegenheit Meines Herzens ist, wie das aller Meiner von Gott Mir anvertrauten treuen Unterthanen. München, den 7. Mai 181. Ihr wohlgewogener König Ludwig.“

München, 8. Mai. (M. p. 3.) Auch gestern ist nicht die geringste Ruhestörung vorgefallen; doch dauern die get * sichts⸗Maßregeln noch fort. 1 an,

Nürnberg, 5. Mai. (J. M.) Ihre Masestät di igi hat dem Albrecht Dürer-Verein die hohe * 36 ö n m ger. a dieses Ereigniß ist so allgemein, daß wenige Ausschuß⸗Versammlungen stattfanden, i itglie⸗ der so froh bewegt waren. . .

Hannover. Sannover, 10. Mai. d b Sitzung der ersten Kammer vom Aten wurde e , Stempelgesetzes in zweiter Berathung angenommen. .