1844 / 138 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

ste für 18414 berühren, ist die Entschädigung mehrerer französischen y welche 33 den letzten Aufständen in Barcelona mehr oder weniger gelitten haben und mehr oder weniger großen Gefahren ausgeseßt gewesen sind. Die Opposition wird vermuthlich verlangen, daß die fragliche Entschädigung von Spanien gezahlt werde, und es ist wahr⸗ scheinlich, daß sie die giegierung überdies bei dieser Gelegenheit zur Re⸗ chenschaft für die Theilnahme ziehe, welche dieselbe dem Ministerium Gonzalez Bravo duich Ordensverleihungen u. s. w. bezeugt hat. Das vorige spanische Kabinet stand nämlich, wie man weiß, bei der hiesi⸗ gen Oppositikn sehr wenig in Gunst, und die demselben von den Tuilericen aus zu Theil gewordenen Beweise des Beifalls und der Anerkennung sind von Anfang an als der Gegenstand ernstlicher In⸗ terpellationen bezeichnet worden, zu welchen jetzt auch noch der Sturz des Herrn Gonzalez Bravo und seiner Kollegen einen neuen Stoff oder Vorwand giebt, indem man den in Madrid eingetretenen Kabi= netswechsel für eine thatsächliche Bestätigung der Ansicht ausgiebt, daß die Sympathieen der französischen Regierung für das vorige spanische Ministerium ein Irrthum und ein Fehler waren.

Grossbritanien und Irland.

London, 11. Mai. Die gestrige Debatte im Unterhanse über die Fabrik⸗Bill hat die vorliegende Frage um keinen Schritt weiter gebracht. Der Ton der beiden sich gegenüberstehenden Parteien ist entschiedener, die Argumente sind bestimmter und klarer, aber das Wesentliche der Frage, ob die Besorgnisse der Regierung übertrieben sind, und ob die Vorschläge Lord Ashley's das erwünschte Nesultat herbeiführen können, bleibt durch die Widersprüche beider Parteien noch eben so unentschieden und dunkel, wie bei der ersten Anregung dieser Frage. Lord Ashley abstrahirte bisher von der ref, Seite derselben und fer al seine Vorschläge allein durch die den arbeitenden Klassen schuldigen , e, n, mn, auch gestern kehrte er, als er einen Versuch machte, von ommerziellem Gesichtspunkte aus sein Amendement zu vertheidigen, immer zu seinem ersten Grundsatz zurück, wonach dasjenige, was moralisch unrecht ist, politisch nicht recht sein kann. Gegen die Haltbarkeit dieses Grund⸗ fatzes ist gewiß nichts einzuwenden, wohl aber gegen die Benutzung desselben als Argument für die in Frage stehende Verkürzung der Arbeitszeit in Fabriken, denn Lord Ashley blieb den Beweis dafür schuldig, daß die Beseitigung des moralischen Unrechts ohne Gefahr für das Allgemeine durch feine Maßregeln erfolgen würde. So bleiben überhaupt die Vertreter des Ashleyschen Vorschlages immer bei der Humanität stehen und trennen die Lage der Arbeiterklassen von der Frage des Handels und der allgemeinen Wohlfahrt des Landes, wäh⸗ rend die Mlnister, von dieser Seite die Frage auffassend, durch Zahlen nachweisen, daß die durch eine Verkürzung der Arbeitszeit nothwendig geringere Production nachtheilig auf das Land im Allgemeinen und den Ärbeiter insbesondere wirken müsse. Aber wie jene ausschließlich aus Humanitäts-Rücksichten das Amendement unterstützen, so beschrän⸗ ken sich diese auf die ausschließliche Betrachtung der Handelsfrage und das moralische Unrecht, welches Lord Ashley so vielfach gezeigt, bleibt un⸗ beseitigt. Die Frage steht mithin nach Wochen langer Diskusston noch immer auf dem alten Punkte; keine der beiden Parteien hat die rechten Mittel und Wege angegeben, sie zu lösen, und es scheint auch in der

That der Geist noch nicht erstanden zu sein, der diese Mittel aus⸗ sindig zu machen fähig wäre. Indessen zeigt sich fast im ganzen Lande eine Stimmung zu Gunsten der Humanitäts⸗ Prinzipien Lord

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solchen Fällen so wie auch in Streitigkeiten, bei welchen die auf den Inseln stationirten Truppen zufälligerweise Partei nehmen, neigen die sokalen und gewählten Gerschtshoͤfe sich ganz offen auf die Seite ihrer Landsleute.

Aus solchen Ursachen ist gegenwärtig zwischen dem Königlichen Richterhof und den Einwohnern von Guernsey einerseits und ihrem jetzigen Gouverneur⸗Lieutenant, General Napier, dem bekannten Ge⸗ schichtschreiber des Halbinsel Krieges, andererseits ein heftiger Streit ausgebrochen. Die Guernseyer behaupten, er habe ihre Privilegien in willkürlichem Geiste militairischer Machtvollkommenheit verletzt, e. drohen, eine Klage gegen ihn bei dem Geheimen Rathe ein— zuleiten.

Die neuen Nachrichten aus Irland theilen die Vertagung des O'Connellschen Prozesses bis zum nächsten Gerichts Termin mit. Ich en nunmehr, daß nachdem das Gericht selbst hierdurch einen star⸗ en Zweifel hinsichtlich der Gültigkeit des ersten Verfahrens ausge— sprochen hat, die Vollziehung des durch dieses Verfahren erhaltenen Berdikts nicht gut ausführbar sein dürfte und demnach die Wahr⸗ scheinlichkeit vorhanden ist, daß O'Connell überhaupt den Sommer über frei bleiben wird.

Belgien.

Brüssel, 13. Mai. Während in der Repräsentanten⸗Kammer die Debatten über die Differenzial-Zölle noch immer fortdauern, bie⸗ tet die Stadt und Provinz Lüttich, welche sich durch die Vorschläge der Regierung besonders beeinträchtigt findet, alle ihre Kräfte auf, um die Annahme jener Maßregeln zu verhindern. Doch wird Lüttich auch von anderen Seiten in diesen Bemühungen unterstützt, und selbst in Antwerpen, von dessen Handels⸗Kammer die der Legislatur vorgelegten Pläne eigentlich ausgegangen sind, haben sich neunzig angesehene Kaufleute gefunden, welche gegen dieselben protestiren. Lüttich hat Deputationen von Notabeln ünd Gewerbtreibenden nach Brüssel gesandt, um dem Könige vorzustellen, welche Besorgniß die neuen Zoll-Vorschläge für die dortige Industrie erweckt hätten, und im Journal de Liege ist eine völlige Agitation, gegen die Differenzial-Zölle eingeleitet. Die Deputatiönen von Lüttich wur⸗ den am vorigen Freitag vom Könige zu Laeken empfangen und er⸗ hielten von Sr. Majestät, nach Anhörung ihrer Adresse, zur Antwort, es werde in dieser Sache nicht leichtfertig zu Werke gegangen wer⸗ den, sondern die Regierung werde es sich aufs ernstlichste angelegen sein lassen, die Interessen aller Landestheile zu schonen. Der Wunsch, den die Deputakionen vor dem Könige ausgesprochen, soll dahin ge⸗ lautet haben, daß in Betracht der verschiedenen Ansichten, welche über den vorgelegten Gesetz Entwurf im Lande gehegt werden, und wobei sich die Rhederei von Antwerpen und der Gewerbfleiß von Lüttich als die beiden Pole gegenüberstehen, die Entscheidung der Frage wenigstens so lange vertagt werden möchte, bis die Sache besser ge⸗ prüft und aufgeklärt sei.

Sch we iz. Der Staatsrath hat, daß sich

Ashley's, welche im Parlamente ihren Ausdruck findet und die Exi⸗

stenz des Kabinets gefährdet. Frühere Minister, welche ihren Nach⸗ folgern Verlegenheiten zu bereiten bemüht sind, unzufriedene 1 vative, welche sich rächen wollen, Vertreter der Agrikultur⸗Interessen, welche der Fabrik-Inbustrie den Krieg erklären, vereinen sich, um die Opposttion zu verstärken, deren großer Theil indeß von einem wirklich aufrichtigen Gefühl der Menschenliebe in dieser Frage bestimmt wird. Es ist der christliche, evangelische Geist, welcher in rücksichtslosem Streben bereits so viele Opfer in England gefordert hat, der gegen— wärtig auch die Opposition gegen die Regierung durch deren eigene Anhänger verstärkt und das Hauptorgan des englischen Volkes, die Times, gleichsam zur Leiterin dieser Bewegung macht.

Während des Jahres 1843 wurden in Großbritanien und Irland über 220 Mill. Briefe ausgegeben, und im Postdistrikte von London allein kommen jährlich über 26 Mill. Briefe an. Die ganze Einnahme war 1,620,867 Pf. St., und der Reingewinn würde 640,217 Pf. St. betragen haben, wenn nicht ältere Schulden im Betrage von 85,900 Pf. St. damit abgetragen wären. Im Jahre 1842 hatte die Ein—⸗ nahme wie der Reingewinn etwa 140,000 Pf. St. weniger betragen, und die Einnahme liefert demgemäß jetzt bereits wieder 70 pCt. von dem Betrage vor Einführung der Post⸗Reform.

X London, 11. Mai. Von allen Anomalieen in den Ver⸗ fassungsformen der verschiedenen britischen Besitzungen ist keine auf⸗ fallender und merkwürdiger, als die politische Verfassung und Unab⸗ hängigkeit der Kanal-Inseln Guernsey, Jersey, Alderney und Sark. 1 Inseln, welche im Gesichtskreise der französischen Küste liegen, die Bay zwischen dem Kap Hogue und der Bretagne beherrschen, auf welchem die französische Sprache gesprochen wird und die mit alter Treue an einem Systeme von eln und Gewohnheiten festhalten, das Frankreich selbst lange vergessen hat, zeichnen sich durch ihre un⸗ wandelbare Treue gegen die britische Krone so wie durch eine gleich starke Eifersucht auf die Erhaltung ihrer Privilegien und Lokal⸗ rechte aus. Sie bilden noch immer bie Normandie, von welcher die Eroberung Englands im 121en Jahrhundert ausging; sie haben in diesem ganzen Zeitraum weder jemals einer fremden Macht gedient, noch in ihren Gesetzen eine Veränderung bewirkt. Die Königin von England ist in ihren Augen der rechtmäßige Ab— kömmling Wilhelm's des Eroberers, und obgleich die Königlichen Prä— rogativen auf diesen Inseln immer absolut gewesen sind und es noch sind, so werden doch die Rechte des Volkes allein auf Grund ihres ehrwürdigen Alters für gesicherter gehalten, als wenn sie unter dem Schutze einer Charte oder eines Parlaments ständen. Par⸗ laments⸗Akte haben für diese Inseln keine Gültigkeit, wenn sie nicht durch einen Geheimen Raths ⸗Befehl dekretirt und von bem dortigen Königlichen Richterhofe einregistrirt worden sind; auch das gerichtliche Verfahren Englands finden in diesen normannischen Besitzungen keine Anwendung. Der Königliche Richterhof jeder In⸗ sel entspricht so ziemlich dem alten französischen Lokal⸗Parlament; er hat die Befugniß, die Befehle der Krone zu registriren, und übt die hohe und niedere Justiz auf der Insel. auß Jersey werden die Geschworenen, aus welchen dieser Hof besteht, von einer zahlreichen Wählerschaft gewählt und sind gewöhnlich unwissende und unfähige Leute; auf Guernsey ist der Wahl⸗Modus mehr aristokratisch, und der Hof besteht hier schon aus einer besseren Klasse von Würdenträ⸗ ern. Der Gerichts- Amtmann wird auf beiden Inseln von der vone bestellt, aber er präsidirt dem Hofe, ohne irgend eine überwie⸗ gende Autorität auszuüben. i 26 Allgemeinen werden die Angelegenheiten dieser Inseln ziem⸗ h 1 J. und friedlich besorgt, wenn man die Eingeborenen ünge⸗ Kört läßt; gelegentlich indeß erheben sich Streitigkeiten mit den Zoll⸗ Aemtern, indem die britischen Branntwein-Jölle dort durch das Ein- schmuggeln französischer Branntweine und das Ausführen derselben als Erzeugniß der Inseln, gewöhnlich defraudirt werden. In allen

Eisenbahnen.

Köln, 13. Mai. Der Herr Ober-Präsident der Rheinprovinz hat unterm 5ten d. M. in Betreff des Projektes einer Verlängerung der Bonn Kölner Eisenbahn bis Koblenz folgendes Schreiben an das provisorische Comitè erlassen; „Ein geehrfes Comité benachrichtige ich, daß bas unter dem 2. April eingereichte Gesuch wegen Verlän⸗ gerung der Bonn Kölner Eisenbahn von dem hohen Finanz Ministe⸗ rjum zufolge Restkripts vom 24sten v. M. schon um deswillen, nicht zur Berücksichtigung für geeignet befunden worden ist, weil bei Be⸗ gründung desselben die in dem Amtsblatt der dortigen Königl. Re⸗ gierung pro 1839, S. 17 ff. bekannt gemachten Bestimmungen, ug⸗ mentlich auch in Betreff der technischen Ausführbarkeit des Unterneh⸗ mens, welche im vorliegenden Falle besonders zweifelhaft erscheine, unbeachtet geblieben seien. Aber auch im Falle der näheren Be⸗a gründung des Gesuches nach Maßgabe dieser Bestimmungen kann, zufolge der Erklärung des hohen Finanz- Ministeriums, die Genehmigung zur Anlage einer Eisenbahn von Bonn nach Koblenz zur Zeit nicht in Aussicht gestellt werden, weil nach der von der ge⸗ dachien Behörde erlassenen Bekanntmachung vom 11ten H. M. für audere Eisenbahn- Unternehmungen, als diejenigen, welche in Folge der Berathungen der vereinigten ständischen Ausschüsse nach der Allerhöchsten Kabinets-Ordre vom 22. November 1842 zur Ausfüh⸗ rung und Beförderung, oder für deren Ausführung bereits Zusagen ertheilt sind, fürs Erste und in den nächsten Jahren die Genehmi⸗

gung überhaupt nicht zu erwarten steht, sofern nicht für einzelne vor— zugsweise wichtige Bahnen, (zu welchen die Verbindung zwischen Bonn und Koblenz wenigstens nach den bisher beigebrachten Beweisen nicht zu rechnen sei) überwiegende allgemeine Interessen eine Ausnahme nöthig erscheinen lassen. Koblenz, 5. Mai 1844. Der Ober⸗Prãsi⸗ dent der Rheinprovinz, Schaper.“

Speyer, 11. Mai. Se. Majestät der König haben auf die Bitte des Verwaltungs⸗Raths der Ludwigshafen⸗Bexbacher Eisenbahn⸗ Gesellschaft die w , , ertheilt, daß die unseren Kreis durch— ziehende Eisenbahn den Namen Pfälzische Ludwigs-Eisen— bahn“ führen dürfe.

gandels- und Görsen - Nachrichten.

Berlin, 17. Mai. Seit vorigen Posttag erfuhren sämmtliche Quit— tungsbogen abermals einen bedeutenden Aufschwung. Im Laufe der heuligen Börse wurde es mit einigen Effelten wieder flauer, doch blieb für die meisten Quittungsbogen viel Begehr.

Marktpreise vom Getraide. Berlin, den 15. Mai 1814. Weizen 1 Rihlr. 24 Sgi;z

Zu Lande: 5 Pf., auch 1 Rihlr. 6 Sgr. ; große Gerste l 37. wen n. Pf., 3 h Sgr. 5 Pf. Eingegangen sind 81 Wispel. Zu Wasser: Weizen Jweißer) 2

auch 1 Rihlr. 4 Sgr. 10 Pf.; Hafer 23 Sgr. 1Pf., auch 20 Sgr. 9 Pf. Erbsen (schlechte Sorte) 1 Rihlr. 6 Sgr. Eingegangen sind 733 Wispel

12 Scheffel. Mittwoch, den 15. Mai 1844.

Das Schock Stroh 6 Rihlr. 17 Sgr. 6 Pf., auch 5 Rihlr. 15 Sgr. Der Centner Heu 1 Rihlr. 5 Sgr., auch 22 Sgr. 6 Pf.

Kartoffel ⸗Preise. Der Scheffel 17 Sgr. 6 Pf, auch 12 Sgr. 6 Pf. Branntwein ⸗⸗Preise.

Die Preise von Kartoffel⸗Spiritus waren am 11. Mai d. J. 15 Rihlt. und am 14. Mai d. J. 14 15 Rihlr. (frei ins Haus geliefert) pr. 200 Quart 3 54 6 oder 10,8600 „. nach Tralles. Korn -⸗-Spiritus: ohne Geschäst.

Berlin, den 14. Mai 1844. .

Die Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin.

1 Den 17. Mai 1844.

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rl. Puts. Kiseub. do. do. Prior. Obl. Mg d. I. pa. Riseub⸗- M. do. Prior. Ol.l. BrIl. Auh. Fisenl. a. do. Prior. Ol.. Piss. Ell. Eisen-. Jo. do. Prior. Ob. bein. Eiseuls.

0. do. Prinr. 0b. O. v. Staat garant. Erl. Frankf. Bisb. do. do. Prior. Obl. Ob. Schles. Eishb. 4 1733 140 130

St. Schuld- Sch. 33 Hr. Ling. Ovbl. 305. Präm Sch. d. Seh. Kur- u. Nenurrk. Schuldverschr. nerl. Stadt-Ohl. 32 100. Dauz. do. in Tb. 418 Wesipr. Pfaudhir. 37

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Gold al marco. E riedriehsd'oοr. And. ldi. d 5 Ih.

Iiscouto.

oh 10. 1003.

Ausg. . Preuss. Pr.

Pas-

sive 6.

Die Unterzeichneten beehren sich, im Vertrauen auf die immer bereit- willige und vielfach bewährte Freigebigkeit eines hochherzigen hublilums, hierdurch gehorsamst anzuzeigen, daß sie, unter e,, n Ihrer Majestät der Königin, eine Ausstellung zum BVesten es Luistenstifts deabsichtigen. Da diese Anstalt in den drangsalegllen Jahren von 1806 und 1807 unter dem gnädigen Beistande Ihrer Majestãr der hochseligen Königin, deren Namen sie zu führen die Ehre hat. gegründet ward und de⸗ ren damals festgesetzte Zahl von 60 armen Knaben nicht allein zu 50 be⸗ reits zusammengeschmolzen ist, sondern die Besorgniß größerer Verminderung erregt, wenn nicht aufs neue Hülfe ihr zugewandt wird, so wenden die Un⸗ terzeichneien mit ihrer herzlichen Bitte sich sowohl an alle Damen um Ga— ben ihrer lunsisertigen Hände, wie an alle Künstler und Kunsthandlungen, sie um Kunst⸗Gegenstände aufs freundlichste ansprechend, an alle Bemittelte Un! Held Beiträge und Geschenke anderer Art, um den Verfall einer Anstalt abzuwenden, an deren Gründung die heiligsten Erinnerungen geknüpst sind.— Die Verkaufs- Ausstellung findet im Hause der Frau Präsidentin von Schewe, Gr. Friedrichsstr. 38 statt. Der Tag ihrer Eröffnung wird im Anfang des Juni? Monats sein und noch besonderz angezeigt, und sind die Unterzeich⸗ neten erbötig, die Gaben der Mildthätigkeit in Empfang zu nehmen, um

deren Einsendung man spätestens bis zum 30. Mai bittet. Frau Ober⸗

Roggen 1 Nthlr. 8 Sgr. 1 Hiihlr, auch 28 Sgr. 10 Pf.;

ihlr. 7 Sgr. 2 Pf, auch 2 Nihlr.

Frau Gräfin von Arnim Excellenz, Unter den Linden 73. Präsidentin von Bassewitz, Leipziger Platz 12. Mad, Amalie Beer, im Thiergarten, nahe deni Exerzlerplatz. Frau Geh. Kom— merzien⸗Räthin, ebendaselbst. Frau Geh. Räthin Eck, Cantianstr. 4. Frau Geh. Ober-Tribunals-Räthin Gunther, Wilhelmstr. 51. Fräulein von Mühlenfels, Gr. Friedrich sstr. 221. Frau Bischof Neander, Brüderstr. 16. Frau Geh. Ober- Finanz-Räthin Pom⸗ mo witz, Hinter der katholischen Kirche 3. Frau Präsidentin von Scheve, Gr. Friedrichsstr. 38.

Zur Förderung dieses Unternehmens ist beschlossen, ein Album zu ver= fertigen. Von mehreren ausgezeichneten Künstlern und Komponisten sind gesälligst Beiträge versprochen und von einem der ersten unserer Künstler Das Titelblatt gütigst zugesagt. Alle hochherzigen Künstler, welche die Freundlichkeit haben wollen, hierzu mitzuwirken, empfangen im voraus den aufrichtigsten Dank, auch für den kleinsten Beitrag, möge er in Zeichnungen, Sfizzen, Compositionen oder Handzeichnungen verschiedener Ndeister bestehen.

Die Beiträge sind in den Stunden Morgens zwischen 12 und 1 Uhr bei Frl. von Mühlenfels, große Friedrichsstraße 231, spätestens bis zum 30. Mai abzuliefern, und werden dort ebenfalls die Albumblätter aus- gegeben.

Meteorologische Beobachtungen. irrer

Nnch einmaliger Heobachtung.

Nachmittags ͤ

1844. 2 Uhr.

16. Mai.

Morgens 6 Uhr.

338, 27 Har. 337,9 ̃ bar. 336, 5 Par. Gduellwärme 9 R. 4 4,87 n. 4 11,19 R. 4 9,1 R. Flusswärme 11,29 R.

2, 19 R. 4 2,7 R. 2,7 R. Raden wärme 10,8 R. 80 pet. 19 pCt. 60 pet. Ausdiünstung O, 011 Kk.

heiter. heiter. trih. Nie ders eblaꝶ O. VW. W. W Würme wechsel 41 1,57

8 90

Wolkenzuß. . ö. VW. ö * 5,8 R. . 22 6. 5 90 86 . 6 Tagesinittel: 337,55 Far... 4 8,8? R... 2,57 R.. 63 pc.-ᷣ W.

Rönigliche Sch auspiele. Sonnabend, 18. Mai. Kabale und Liebe, Trauerspiel in 5 Abth., von Schiller. ö . 19. Mai. Die Hochzeit des Figaro. (Herr Hofsän⸗ ger Pellegrini, vom Königl. Theater zu München: den Grafen, als Hastlolle, Dile. Marr: die Gräsin) . Montag, 20. Mai. Der Sohn der Wildniß. (Herr Hendrichs, vom Stadttheater zu Hamburg: Ingomar, als erste Gastkolle.)

Uönigsstädtisches Theater.

Sonnabend, 18. Mai. (Italienische Opern-Vorstellung Zum erstenmale wiederholt: Le Cantatrici Villane. Opera husfa in 2 Aui. Musica del Maestro Fioravanti.

Sonntag, 19. Mai. Doktor Faust's Zauberkäppchen, oder: Die Herberge im Walde. (Dlle. Hareng, vom Stadt⸗Theater zu Königsberg: Waltraud, als Gastrolle.)

Luftdruck... Luftwärime- Thaupunkt .- 4 Dunstsättigunt Wetter

Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen.

Gedruct in der De ce rschen Icheimen Ober Hofbuchdruerei.

a 5 Pf. und ü Rhin? 25 Sgr. 2 Pf Roggen 1 Rihlt. 7 Sgr. 2 Pf,

Beilage

M 138.

Beil

Inhalt.

Dentsche Bundesstaaten. Sach sen. Dresden. Hosnachrichten. 566 . des Dr. S. Marbach. Freie Städte. rankfurt a. M. Rücknahme einer Schenkung durch die He von Nothschild. ; , . e, . Schreiben aus dem Haag. (Die belgischen Differen—⸗ zial⸗Zolle.

Dänemark. Kopenhagen. Rücklehr des Kronprinzen. Der Gebrauch der dänischen Sprache in der schleswigschen. Vermischtes.

Vereinigte Staaten von Nord⸗Anierikg. Schreiben aus New— Nor . (Texas und das Oregongebiet; Post-Resorm.)

k. Schreiben aus Paris. (Differenzen mit England und Frank— ec

Eisenbahnen. Würzburg. Nichtung der Ludwigs-Westbahn. Schreiben aus Dre Sden. (Sächsisch⸗Schlesische Bahn) Hannover. Bevorstehende Eröffnung der Eisenbahn nach Braunschweig. Schrei— ben aus Paris. (Die Bahnen nach Noiden und nach Straßburg.)

Ausland. Deutsche Bundesstaaten.

Sachsen. Dresden, 15. Mai. Se. Majestät der König ha— ben, an die Stelle des Kammerherrn Freiherrn von Friesen, den Kam⸗ merherrn Freiherrn von Minckwitz zum Ceremonienmeister ernannt.

Leipzig, 11. Mai. Der akademische Privat⸗Dozent und Gym— nasiallehrer an der hiesigen Nikolgischule, Ir. O. Marbach, hat von Sr. Majestät dem König Friedrich Wilhelm IV. für Zusendung sei⸗ ner Uebersetzung des Plutus von Aristophanes mit einem gnaͤdigen Handbillet die goldene Medaille für Kunst und Wissenschaft erhalten.

Freie Städte. Frankfurt a. M., 14. Mai. Die Herren von Rothschild haben am tend. laut übereinstimmenden Berichten in süd⸗ deutschen Blättern, dem israelitischen Gemeinde-Vorstand eröffnet, daß sie von dem mit demselben am 12. Mai v. J. eingegangenen Schenkungs⸗ Vertrag wegen Errichtung eines neuen Synagogenbaues abzugehen sich bemüßigt sinden. Durch den Vertrag hatten sich die Geschenk— geber verpflichtet, 150, 900 Fl. für jenen Bau aus eigenen Mitteln herzugeben. Dagegen war namentlich bestimmt worden, der Gemeinde⸗ Vorstand habe, um dem in Jahren vorgerückten Rabbiner Trier seine Amtsführung zu erleichtern, einen zweiten Rabbiner anzustellen, und bei dieser Wahl auf einen Mann Bedacht zu nehmen, von dem zu erwarten, daß er diesem Amte gewachsen sei und im Einklange mit dem Rabbiner Trier die Seelsorge führe. Vorerwähnter Eröffnung der Herren von Rothschild war die an sie ergangene Erklärung des Letzteren beigelegt: er vermöge nicht mit dem ihm in der Zwischen⸗ zeit beigegebenen Rabbiner L. Stein in kollegialischem Einvernehmen zu wirken. Es zeigt auch die F. O. P. A. Z. an, Herr Ober-Rabbiner Salomon Trier, ein Greis von 90 Jahren, habe bei dem Vorstand der israelitischen Gemeinde sein Entlassungsgesuch eingereicht, welches sofort, unter Aussetzung einer ansehnlichen Pension für den bisheri— gen Seelsorger, angenommen worden sei. Ebenso wird die oben er— wähnte Schenkungs Urkunde dem Hause Rothschild zurückgegeben.

U iederlan de.

Aus dem Saag, 9. Mai. Die niederländische Re⸗ gierung erhielt bisher noch keine Antwort auf biè, diplomatische Note, welche sie wegen der in Belgien beabsichtigten Einführung von Dif⸗ ferential-Zöllen an die belgische Regierung gerichtet hat. Es scheint, daß Letztere warten will, bis sich irgend eine Majorität in der Kam— mer gebildet hat; denn bis jetzt ist die Meinungs-Verschiedenheit über diese wichtige Frage so groß, daß jeder Redner ein anderes System zur Lösung derselben vorbringt. Antwerpen, welches anfangs ganz und gar für das Projekt war, zählt jetzt bereits Gegner besselben in seinen Mauern; Gent und Lüttich treten energisch gegen ein Projekt auf, das, wie ste glauben, sowohl ihren Handel, als ihre Jnͤdustrie auf furchtbare Weise bedroht.

Solchen Thatfachen gegenüber wartet Holland ruhig das Resul⸗ tat dieser neuen Handels-Verwickelung ab, entschlossen, diejenigen nicht zu schonen, welche den , Verträgen Fesseln anlegen wollen. Nach der vor kurzem abgeschlossenen Convention, wobei Belgien so . Vortheile, namentlich in Betreff der inneren Schifffahrt, zuge⸗ standen wurden, war es nicht zu erwarten, daß eine der beiden Par— teien, und zwar die begünstigte, ein System annehmen würde, welches der anderen Partei zum Nachtheil gereicht. Jene Convention ist kaum zur Ausführung gekommen und schon legt man Hand an dieselbe, und zwar in einer Weise, die keine Hoffnung für die Resultate läßt, welche man sich auf beiden Seiten versprochen und zugesichert hatte! Belgien wählt übrigens die Zeit zur Aufstellung eines solchen Systems sehr' schlecht. Uchrigenz ist man in Holland überzeugt, daß bie Unterhandlungen über diesen Degenstand suspendirt sind, und daß sie es auch sehr gut bleiben können, wenn Bel—

sen sich Len Folgen, aussetzt ; welche die Annahme der Dif— fer utids goil herbeiführen muß; denn die Schwierigkeiten, den bei den Unterhanblungen mit, dem Auslande, heabsichtigten Zweck zu erreichen, würden sich ins Unendliche vervielfältigen. Nicht durch Verbote unterhandelt man mit den Nationen. Hier sind die Re' pressalien ein Recht; ein Verbot zieht das andere nach sich, und die Völker leiden darunter.

zlußerbem haben wir noch erfahren, daß der Transit von Vieh in Belgien verboten werden soll, und zwar würde dies Projekt nicht von der belgischen Regierung, sondern von der Kammer selbst aus⸗ gehen, die, wie man bestimmt versichert, einen. Gesetz Entwurf abge⸗ . hat, wodurch das durch, Nöniglichen Beschluß ausgehobene Ver bot des Transits von Vieh wieder hergestellt werden soll. Dies wären in der That eigenthümliche Präliminarien zu einem Vertrage mit Holland! Belgien fann, vermöge feiner industriellen Organisation, sich nicht ohne n für seine materiellen Interessen von Holland enifernen. Ber große Handelsstand kann große Verluste ertragen, großen Opfern widerstehen; aber Verminderung des Gewinnes, verlorene Absatzwege Stockung der Geschäfte tödten auf immer die Industrie und den Küstenhandel. Eine einfache, auf authentische Angaben gegründete Uebersicht der Bewegung des Handels und, der Industrie zwischen Holland und Belgien sagt mehr, als alle möglichen Raisonnements.

Die Niederlande haben in Belgien ,

Im Jahre 1841 für 2, 450,800 Fr.

1842 * 4, 215, 000 *

1843 2, 355,ů 600 *

Zusammen. . . i rn; Fr. Belgien hat nach den Niederlanden ausgeführt:

k n m, 1841 für h, 006,200 Fr.

1842 6, 231,000 *

1843 * 6, 3 17,700 *

2 *

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* n

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827 Allgemeine

n Preußischen Zeitung.

Sonnabend den 18ten Mai.

18, 553, 909 Fr. y 9,02 1, 400 3 Wirklicher Vortheil J. 5327,50 7 Fr. Und bei solchen Vortheilen will man zum Nachtheil Hollands Differential-Zölle einführen! ö

Dänemark.

Kopenhagen, 13. Mai. (Alt. M.) Se. Königl. Hoheit

der Kronprinz ist gestern Nachmittag auf dem Dampfboote „Aegir“ von Nostock wieder hier eingetroffen. . ö Die Fregatte „Gefion“, welche nebst der Fregatte „Thetis“ am Tten von hier unter Segel gegangen war, um Thorwaldsen's Kunst⸗ schätze aus Italien hierher zu bringen, ist bei Trölleborg an der schwedischen Küste auf den Grund gerathen und deshalb hierher zu⸗ rückgekehrt; sie soll indeß nur am Steuer etwas beschädigt worden sein, dürfte daher auch in einigen Tagen wieder in See gehen.

In dem Atelier des hiesigen Bildhauers Otto ist ein wohlge— lungenes Medaillon von Thorwaldsen in Terra cotta erschienen.

Tie Collegial-Zeitung begleitet das (gestern mitgetheilte Königliche Patent über den Gebrauch der dänischen Sprache in der schleswigschen Stände⸗Versammlung init folgenden Bemerkungen:

„Man wird einsehen, daß die vorstehende provisorische Verordnung sich durchaus an den im Königlichen Restript vom 2. Dezember 1812 ausge= sprochenen Grundsatz gehalten hat. Der König hat es mit dem Recht, das den dänischredenden Bewohnern des Heizogihums Schleswig zukommt keinesweges übereinstimmend finden können, daß diese bei der Wahl von Deputirten an Individuen gebunden sein sollen, welche fähig sind, einen Vortrag in deutscher Sprache zu halten, und wodurch möglicherweise die⸗ jenigen von der Wahl ausgeschlossen würden, zu deren Fähigkeit und Willen ihre Bedürfnisse wahrzunehmen, jene Bewohner das meiste Vertrauen haben, was auch die aus 15 Mitgliedern bestehende Minonität erkannt hat. Eben so wenig sanden Se. Masestät, daß es dem Gutdünken der Versammlung überlassen werden könnte, inwiefern ein Mitglied in dem Fall sei, daß die Befugniß zum Gebrauch der dänischen Sprache ihm zugestanden werden dürfe, denn auch diese Unsicherheit würde den Wählern in Wege stehen, wenn ein Mann, welcher jene Sprachfertigkeit nicht hätte, derjenige wäre zu dem sie das meiste Vertrauen hätten. ; Während so die Gerechtsame der dänischen Bevölkerung, sich in ihrer eigentlichen Muttersprache auszudrücken, bestimmte Anerkennung gefunden hat, konnte es doch nicht wünschenswerth sein, daß sie ohne Nolhwendigkeit benutzt würde, weil der Gebrauch verschiedener Sprachen der Lebendigkeit und Raschheit der Verhandlungen in mancherlei Weise Abbruch thut. Ber= , . elt, eine vollständige Fertigkeit besißzt, die Sprache zu sprechen, . ö. r n ,,. verständlich ist, muß diese deshalb zur Beförderung hätigen Zwecks, zu dem die Provinzialstände eingesetzt sind, be—

„Es würde indeß sehr mißlich gewesen sein, wenn die Befugniß Benutzung der dänischen Sprache ö 1 den ch is ift ih n sollte, aus welchem der Deputirte gesandt ist, oder auf seine individuelle Sprachfertigleit. So wie diese letztere einer ungleichen Beurtheilung unter— werfen werden könnte, welche viel Streit und Veidrießlichkeiten herbeizu— sühren geeignet wäre, würde es auch oft Gegenstand des Streites werden, ob in einem Wahldistrikt die dänische oder deutsche Sprache die überwie⸗ gende sei. Deshalb ward es zweckmäßig gesunden, die Sache dem Urttheil des betreffenden Deputirten zu überlassen, so daß kein anderer Beweis als seine eigene Eiklärung verlangt, und daß kein Einspruch dagegen, noch eine desfällige Verhandlung gestattei würde. ;

„Wenn befohlen ist, daß die Erllärung beim Beginn der Versammlung abgegeben werden soll, so dient dies dazu, der Spannung vorzubeugen, die leicht entstehen könnte, wenn ein Deputirter, der bis dahin die der Ver— sammlung am besten bekannte Sprache geredet, möglicherweise eines verletz ten Gefühls wegen, dazu überginge, eine andere Sprache zu reden. Wäh— rend auf der einen Seite Jeder, welcher sich am besten auf dänisch auszu— drücken vermag, unbeschränlte Gelegenheit hat, sich dieser Sprache zu be— dienen, muß auch jene Eiklärung alle nur zu verlangende Garantie darbieten daß Niemand in der Wahl, welche er in solcher Hinsicht trifft, sich von ungehörigen Motiven leiten lasse und dadurch der ständischen Wirksamkeit schade. So möchte die gewählte Negel diejenige sein, welche auf die be⸗ sriedigendste Weise die Hindernisse beseitigen dürfte, die eine hinsichtlich der Sprache gemischte Bevöllterung der fruchtbringenden Benutzung des Nechts einer gemeinsamen Berathung über die Angelegenheiten des Landes, wozu unser verewigter König durch die Einrichtung der Provinzialstände den Zu— gang öffnen wollte, in den Weg legt. .

„Wenn aber die Spannung sich legt, welche sich in der vorigen Ver⸗ sammlung zeigte, wird ohne Zweisel der Mitglieder eigene Erkennitniß des gemeinsamen Wohles jede noch etwa obwaltende Schwierigkeit vollends ent fernen. Uebrigens haben Se. Majestät es nothwendig gefunden, eine Ver— anstaltung zu treffen, wodurch die richtige Protocollatisn des dänischen Vor= trages gesichert werden könne, in welcher Veziehung weder die Majorität noch die Minorität der Stände irgend einen Vorschläg gemacht hat. Das in dieser Hinsicht gewählte Mittel empfiehlt sich unmiftelbar als das einfachste und zweckmäßigste.

Es war nothwendig, daß die Bestimmungen, welche Se. Majestät nö= thig sand, durch eine preövisorische Verordnung vorgeschrieben würden, da sonst der unselige Konflikt, welcher sich in der vorigen Stände-Versammlung zeigte, fortgewährt haben würde, bis der Gesetz-Entwurf in Betreff dieser Bestimmungen gehörig behandelt, und dann die Sache durch ein Gesetz schließlich erledigt worden.“

Der Frühling ist hier plötzlich wie hervorgezaubert; seit acht Tagen haben wir sommerliche Wärme und das junge Laub hat sich schnell entfaltet. Ein lang ersehnter Regen erquickte gestern das Erdreich und heut haben wir wieder schönen Sonnenschein.

bereinigte Staaten von Uord-Amerina.

O New⸗Mork, 8. April. Die Bill wegen einer Post⸗Re⸗ form, die eben von dem Kongresse diskutirt wird, ist der einzige Ge⸗ genstand, welcher einige Aufmerksamkeit erregt, nachdem die ewigen Reden und Gegenreden über Texas und das Oregon-Gebiet endlich etwas verstummt sind. Vom Oregon ist es fast ganz stille geworden auch in der Presse, da jedermann zu der Einsicht gelangt sein mag, wie unnütz Erörterungen darüber in dem Augenblicke seien, wo der neue Staats-Secretair, Herr Calhoun, mit dem britischen Minister, Herrn Packenham, über diese Frage in Unterhandlungen getreten ist. Die Frage wegen der Einverleibung von Teras taucht hin und wieder einmal in den Blättern auf, und eben versichert man, daß Herr Calhoun bereits mehrere Konferenzen mit den Herren van Zandt und General Henderson, den texrianischen Abgesandten, gehabt habe. Daß der Prässldent in seinen Ansichten über die Einverleibung von Texas in das Gebiet der Union beharrt, ist außer allem Zweifel, und es scheint, seine Anhänger werden diese Frage sogar zum Hauptstütz⸗ alte ihrer Bestrebungen machen, seine Wiedererwählung herbeizu⸗ ühren. Indeß dauert die Oppositiöon gegen die Einverleibung von 8 fort, und besonders sind es die Siaaten von New⸗England,

ce derselben am entschiedensten und kräftigsten entgegenwirken. e immer giebt es, trotz der bekannten Erklärungen des Herrn lich 80. der die Entscheidung dieser Frage lediglich der unwidersteh⸗ Praside nir lung der Zeit überlassen will, Viele, die glauben, der 5 . werde noch im Laufe der . Session in einer an den Kongreß wiederholt seine Ueberzeugung von der

Zweckmaßigfeit, ja Nothwendigkeit dieser Einverleibung darlegen.

Meiner Ansicht nach wird Alles davon abhängen, welches Ergebniß die Unterhandlungen mit den texianischen Bevollmächtigten liefern.

Die Tarif⸗Frage ruht in diesem Augenblick. Die oben erwähnte Post Reform aber besteht darin, daß an Stelle des bisher bestehen⸗

den Maximums des Briefporto's für die weiteste Entfernung von 25

Cents ein solches von 15 Cents gesetzt werben soll, während Briefe,

die jetzt 129 Cents bezahlen, en

jetzt 6 zahlen, nur 5 künftig. Ferner soll damit die Maßregel ver⸗ bunden werden, daß an die Stelle der jetzt so stark in Umlauf be⸗

findlichen Stücke von 127 und 25 Cents von spanischem Gepräge

ig nur 10 bezahlen sollen, und die

Stücke von 5 und 19 Cents amerikanischen Gepräges treten sollen. Die periodischen Zeitschriften, die weniger als einmal in der Woche erscheinen, würden künftig 2, Cents für jede Unze Gewichts bezah⸗ hen müssen. Was man am meisten der vorgeschlagenen Reform zum Vorwurf macht, ist die darin ausgesprochene Beibehaltung des Pri⸗ dilegiums der Portofreiheit für die Kongreß Mitglieder. Aus dem Bericht des General-Direktors der fr: geht hervor, daß diese ehrenwerthen Herren in dem kurzen Zeitraum von drei Wochen die enorme Quantität von mehr als vier Millionen Pamphlete und Do- kumente aller Art, mit einem Gesammtgewicht von mehr als 179 Ton⸗

nen, franco versendet haben, wobei noch die unzählbare Quantität von

Briefen, die sie erhalten oder absenden, gar nicht in Anschlag gebracht ist. Welche bedeutenden Einkünfte dadurch 2. , ent . liegt auf platter Hand. Aber außerdem wird noch ein unglaublich starker Eintrag ihr gethan, durch die gleichfalls enorme Masse von Briefen und Paketen aller Art, die durch Private oder förmlich organisirte

Schmuggel-Gelegenheiten an ihre Bestimmung befördert werden, und

deren Zahl ohne allen Zweifel weit größer ist, als die der durch die Staats Post-Anstalt versendeten, was sich leicht aus der größeren Wohlfeilheit erklären läßt. Diesen Privat-Post⸗Anstalten, welche den Schatz so sehr benachtheiligen, einen Damm zu setzen, hat das dem Repräsentantenhause vorliegende Gesetz gleichfalls zum Zwecke, und um den Zweck noch desto sicherer zu erreschen, hat einer der Reprä⸗ sentanten des Staates Indiana einen Zusatz-Artikel beantragt, nach welchem es der Behörde gestattet werden soll, die Koffer und das Gepäcke solcher Reisenden zu öffnen und zu durchsuchen, gegen welche man den Verdacht hegt, daß sie Briefe enthalten. Eine solche Er⸗ mächtigung aber der Behörde zu ertheilen, widerstrebt dem Gefühle der Amerikaner, die darin einen schreienden Eingriff in die persönliche Freiheit erblicken, und Herr Hannegan hat seinen Namen durch sei⸗ nen Vorschlag eben nicht sehr populär gemacht. Ob der Vorschlag durch⸗ gehen wird, ist noch sehr im Zweifel, sicher aber, daß die Durch⸗ führung einer solchen Maßregel zu endlosen Konflikten und Händeln zwischen den Reisenden und den mit der Durchsuchung beauftragten Beamten geben würde. Die öffentliche Stimme hat sich aber überall unzweideutig gegen Herrn Hannegan's Vorschlag ausgesprochen.

Me xi hk o.

Paris, 11. Mai. Es scheint, daß nicht blos Fr ĩ

sondern auch England ernstliche . de. n Maßregeln der mexikanischen Regierung, wodurch der Handel der Ausländer im mexikanischen Gebiete so sehr gehemmt, beschränkt und henachtheiligt wird, erhoben haben. Herr Bankhead, der englische Abgesandte, vorzugsweise in dieser Beziehung mit Instructionen von der englischen Regierung versehen, war nach den letzten Nachrichten bereits in Mexiko eingetroffen, und in Veracruz sah man mit größter Spannung dem Resultate seiner Sendung entgegen. Beharrt die mexikanische Regierung bei dem von ihr beschritkenen Wege, wozu sie eden falls sehr geneigt zu sein scheint, so ist es um den * Handel der Auslnder daselbst geschehen, und diefe werden sich gezwungen sehen das Land zu verlassen, um ihr Glück anderwärts zu versuchen. Der Ertrag der Zölle in Mexiko scheint aber fortwährend sehr bedeutend zu sein, da von Zeit zu Zeit aus demselben beträchtliche Geldsendun⸗ gen nach England gemacht werden, welche zur Bezahlung der ver⸗ fallenden Zinsen der mexikanischen Staatsschuld bestimmt sind.

Eisenbahnen.

Würzburg. Unsere Neue Zeitung meldet unterm 12ten d. „aus sicherer Quelle“, Se. Majestät der König von Bayern habe die Sectionsbildung auf der zu erbauenden Lul oide . W , e e von Bamberg nach Aschaffenburg gegen Frankfurt genehmigt.

Dres den, 11. Mai. Die heute stattgefundene General⸗ Versammlung der Actionaire der Sächsisch⸗Schlesischen (Dresden⸗ Görlitzer) Eisenbahn-Gesellschaft entschied über die Frage, ob die projektirte Flügelbahn von Löbau nach Zittau von der Sächsisch⸗ Schlesischen Eisenbahn-Gesellschaft erbaut oder einer Compagnie, die sich zu diesem Behuf gebildet hatte, überlassen werden solle. Mit

Stimmeneinhelligkeit wurde beschlossen, daß dieser durch ungünsti Terrain⸗Verhältnisse äußerst schwierige Bau ö . Ge . nicht übernommen werden solle. Daß dieser Beschluß im Interesse des Unternehmens gefaßt war, läßt sich um so weniger bezweifeln als dieses Projekt bei dem geringfügigen Verkehr zwischen beiden Städten wenig Aussicht auf Rentabilität hat und eine Fortführung der Bahn nach österreichischem Gebiete über Reichenberg bis jeßi . 6. auf . bietet. diesem Resultate zufrieden sein, obwohl diejenigen Spekulanten

in letzter Zeit Sächsisch⸗Schlesische err nr e lediglich vn . mit so hohem Agio bezahlten, weil sie auf einen entgegen eseßzten Beschluß hofften und in diesem Falle die Ausgabe neuer Actien al bart an erwarteten, sich bitter getäuscht finden. von Sächsisch-Schlesischen Eisenubahn⸗-Actien werden vielleicht den Beschluß der General⸗-Versammlung unbegreiflich finden, do der einstige Erfolg wird lehren, daß die bei dem Unternehmen . (nicht die Spekulanten), ihm nur Beifall zu schenken haben,

übrigens die Verkehrs-Verhältnisse der Sächsisch⸗Schlesischen Ei

sich günstig gestalten werden, kann man *. ö 3 ag als der Bau der Chemnitz⸗Risaer Bahn, derer Unternehmer bis setzt mit dem Angriffe der Arbeiten zögerten, weil die Regierung, welche ihre Betheiligung versprochen, sich definitiv für den gewähl noch nicht entschieden hatte, nunmehr außer Zweifel steht und unter Mitwirkung des Staates, vorbehaltlich der Beistimmung der nächsten Stände⸗Versammlung, zur Ausführung gelangt. .

Deshalb mag jeder Actionair mit

die Actionaire der Sächsisch⸗Schlesischen Gesellschaft Jene ephemeren Besitzer

ollte auch der Cours ihrer Actien momentan fallen. Daß

chtlicher hoffen,

Trakt

Hannover. Am 19ten d. wird die Eröffnung der

bahnstrecke bis Braunschweig stattfinden und durch ein n, gefeiert werden, zu welchem die biesige Eisenbahn- Direction Ei dungen an sämmtliche Directionen der mit dieser Bahn verbundenen 8 , Magdeburg, Cöthen, assen hat.

Leipzig u. s. w.) er-