1844 / 148 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

d ohne Befehl der Regierung, vorgestern und gestern den Unter⸗ y zu fin geeili. Vivis ist beauftragt, Unter⸗Wallis mit Lebensmitteln zu versorgen; 2000 Laib Brod sind gestern Abend, das Doppelte heute, geschickt worden. Das junge Volk von Vivis eilt

den Liberalen zu Hülse. 11 in

Turin, 18. Mai. (A. 3.) Es wird aus Neapel berichtet, daß der von der älteren Linie der Bourbonen zur Bewerbung um die Hand einer sieilianischen Prinzessin für den Herzog von Bordeaux ab⸗ gesandte Graf von Montbel jene Stadt unverrichteter Dinge ver⸗ jassen hat. Es ward von Herrn von Montebello dem sicilianischen Hof die Alternative dieser definitien Ablehnung oder die Aufhebung der diplomatischen Verhältnisse mit Frankreich gestellt, und man konnte natürlich in der Wahl zwischen diesen zwei Uebeln nicht lange schwan⸗ kend bleiben, obwohl die Vorunterhandlungen wegen der Vermäh⸗ lung des Prinzen mit der Schwester des Königs bereits abgeschlossen waren.

Florenz, 18. Mai. Se. Majestät der König von Bayern hat gestern früh 4 Uhr unsere Stadt wieder verlassen und sich von hier nach Rom begeben. Der König nahm während seines kurzen Verweilens hier in Begleitung Sr. Kaiserl. Hoheit des Großherzogs unter Anderem die umfassenden Arbeiten und die ihrer Vollendung schnell entgegenschreitenden Bauten, welche die Erweiterung der Via del calzajuoll zum Zwecke haben, in Augenschein.

Neapel, 4. Mai. Durch ein Königliches Dekret vom Zten wird vom Tage der Bekanntmachung desselben an, die Ausfuhr von Getraide, Gemüsen und Hülsenfrüchten aus den Ländern diesseits und , der Meerenge ins Ausland bis auf weitere Anordnung ver— boten.

Griechenland.

O München, 214. Mai. Der griechischen Post vom 6. Mai ist gestern eine solche vom 10ten über Ankong gefolgt. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, daß es als ein Wunder erscheinen müsse, wenn die Wahlkämpfe, zu denen man sich allgemein zu rüsten begann, ohne Blutvergießen abgehen sollten, abgesehen von der dalernden Gefahr für die öffentliche Ordnung, im Falle sich die wie⸗ derholt erhobene Angabe bestätigen sollte daß die Minister bis gegen oder über siebzigtausend Denkzeichen vertheilen lassen, also auch eben so viele Bewaffnete schaffen werden. Die gemeldeten Wahl- Resultate sind bis jetzt ohne allgemeine Wichtigkeit. In den Provinzen werden bereits vollzogene Wahlen auch schon wieder bedroht, und . zur National⸗Versammlung, werden voraussichtlich auch zur Adgeordneten⸗Kammer vielfache Doppel⸗ wahlen vorkommen, ebschon das neue Wahlgesetz bei gutem Willen der Wählenden dergleichen nicht zulassen würde. Aber die Zahl der Kandidaten ist fast für jeden Bezirk Legion, und Alle finden Mittel, sich einen größeren oder geringeren Anhang zu verschaffen. Die Wahl in Athen wird eine zeichengebende sein. Wirb Kolettis mit großer Majorität gewählt, so ist darin ein Urtheil der öffentlichen Meinung der Hauptstadt bezüglich des gegenwärtigen Ministeriums zu erkennen. Außerordentliche Anstrengungen werden von Allen , Zwecke vergleichen, nur daß diese Letzteren für den Augenblick nothwendig ohne Aussicht auf Erfolg sind.

Die bon dem Ministerium entwickelte Thätigkeit im Wiederbesetzen erledigter Stellen und in immer neuen Dienst-Entlassungen ist noch jmmer die nämliche, vermag aber nach wie vor nicht, auf die Wahlen nach seinen Wünschen zu wirken oder die Reihen seiner unbedingten Anhänger besonders zu verstärken. Der Volthsfreund bringt gele⸗ gentliche Rechtfertigungen solcher Absetzungs Maßregeln, wobei immer der Satz an der Spitze steht, daß sich das Ministerlum nur als Voll⸗ strecker der Beschlüsse der National⸗Versammlung betrachte.

Senatoren-Listen haben zwar zu erscheinen noch nicht aufgehört, eine Königliche Enischließung ist jedoch in dieser Beziehung noch nicht erfolgt. Mehrere Oppositions-Journale messen die S uld davon der Üünfähigkeit des gegenwärtigen Ministeriums bei, 5 mit dem Könige zu verständigen; nach einer brieflichen Mittheilung aber war es die Äbsicht Sr. Masestät, erst die Wahlen für die zweite Kammer einen größeren Fortschritt machen zu lassen. Die in französischen Blättern vernommene Behauptung, mehrere griechische Notabilitäten därften die auf sie fallende Wahl des Königs nicht annehmen, beruht entweder auf einem Mißverständnisse, oder auf Gerüchten, die wenig stens vorläufig noch aller und jeder Begründung entbehren.

Tür kei.

Konstantinopel, 8. Mai, (. 3.) Endlich ist die Reise des Sultans definitiv beschlossen. Se. Hoheit wird in den nächsten Tagen Konstantinopel verlassen, die Prinzen = Inseln, den Meerbusen von Mondania, die Städte Ricodemien, Nicäa, Brussa, dann die Dardanellen, die Insel Mitylene, endlich Smyrna besuchen. Unge⸗ wiß ist es, ob der Großherr auf dem Rücwege die von den arnau⸗ tischen Gräueln schwer heimgesuchten Provinzen diesseits des Meeres seiner Aufmerksamkeit würdigen werde, was wohl zu bezweifeln sein ,. da das Ganze mehr die Gestalt einer Vergnügungs⸗-Reise an⸗ nimmt.

Der Geist der brutalen Christenverfolgung, der bisher in seinen schrecklichen Aeußerungen sich so ziemlich . Europa beschränkte, scheint bem Sultan in einer, mit dessen Reiseroute anfänglich zusammenfal⸗ lenden, später nach Asten hinein etwas divergirenden Richtung vor⸗ auszueilen, denn er hat bereits auf Proti, dann unweit Ikonium die Schrecken seiner Gegenwart verkündet. Auf der zuerst genannten Insel einer der Prinzen⸗Inseln hat ein Haufe wüthender Kaikschiffer einen Angriff auf ein griechisches Kloster gemacht, dasselbe und die daranstoßende Kapelle ausgeraubt und verwüstet, mehrere Mönche ermordet und in den verheerten Räumen des Klosters em⸗ pörende Orgien gefeiert. Schrecklicher, weit umfangreicher und gleichsam unter der Autorität des Pascha von Koniah, ward von den Moslimen in Schila gewüthet, einem Dorfe unweit der letztgenannten Stadt, zur Hälfte von Mohammedanern, zur Hälfte von griechischen Christen bewohnt. Hier fand man am 18. April in dem Garten eines Grie⸗ chen die Leichen zweier ermordeten Arnauten, und glaubte sich berech= üigt, die christliche Bevölkerung in Masse der That zu beschuldigen. Nach vielen gegen die Christen verübten Unthaten und nach vollstän⸗ diger Plünderung der dortigen griechischen Kirche langten die Milizen des Pascha im Dorfe an; 6. verhafteten die Eigenthümer des Gar⸗ tens und so viele von den Nachbarn, als ste ergreisen konnten. Nun . Jegen diese Unglücklichen, zur Erpressung von Geständnissen, di zur Entdeckung der Mörder der zwei Arnauten führen sollten, die

, , ,,. und das gewöhnliche Ergebniß Bezeichnung nich e. Personen als Urheber der That dadurch erzielt., Spä⸗ 6 , . die Ungläcklichen ihre Aussagen als unwahr; sie erbo-. z zum Beweis, daß die zwei Albanesen in einer Rauferei von ihren eigenen Glaubensgenossen erschlagen und dann in den Garten über die Mauer geworfen worden seien, um den Verbacht der That auf die Christen zu wälzen. Allein der Pascha, weit entfernt, diesen Beweis zuzulassen, machte, nach den letzten . nstalten zu

und lassen sich nur mit . der Heterotochthonen für ihre

880

abermaliger Anwendung der Tortur. Die hiesigen Gesandten der europäischen Mächte werden sich wohl ins Mittel legen, und zwar diesmal, wie behauptet wird, mit mehr Energie als gewöhnlich.

Den hier eingegangenen Berichten zufolge, haben die rebellischen Arnauten bereits mehrere Scharmützel mit den Regierungs Truppen glücklich bestanden. Nicht nur vereinigen sich zahlreiche Ausreißer mit ken Rebellen, sondern es sollen sich ihnen in Bulgarien zwei Regi⸗ menter in Masse angeschlossen haben. Die Meuterer sind jetzt in größeren und kleineren Haufen über ganz Bulgarien, Rum Ili, Ma⸗ tedonien und zum Theil Albanien zerstreut und stehen unter vier Haupt-Chefs, die mit einander in Verbindung und im Einverständniß zu handeln scheinen. Die Hauptmacht der Rebellen soll noch immer in der Gegend von Uskup sich besinden. Aus Adrianopel wird geschrieben, daß ein griechischer Prälat in seiner eigenen Kirche von einem Muselmann mit mehreren Dolchstichen ermordet worden ist. Die Mittel, welche die Pforte dem sich überall regenden Fanatismus entgegenzustellen vermag, scheinen leider mit der Größe und Verbreitung des Uebels in keinem Verhältniß zu stehen. Zum Unglück ist ein großer Theil der gedienten regulären Truppen verabschiedet worden; was von die⸗ sen gegenwärtig unter den Waffen steht, sind meist ungeübte Rekru⸗

len, fo daß die Albanesen, wenn sie nicht frei zu ihrer Pflicht zurück

kehren, ein ziemlich leichtes Spiel in ihrem Widerstande haben werden.

Eisenbahnen.

Stuttgart, 24. Mai. Der heutige Schwäb. Merkur enthält folgende Erklärung: Ueber den Fortgang unseres Eisenbahn⸗ baues haben sich sehr unrichtige Nachrichten in das Publikum verbreitet. Korrespondenzen in frankfurter und karlsruher so weit, zu behaupten, daß die Arbeiten bis zu einem ziemlich fernen oder ziemlich unbestimmten Ziel gänzlich eingestellt worden seien. Wie wir aus sicherer Quelle vernehmen, sind die Vorbereitungen so weit fortgeschritten, daß in ganz kurzer Zeit zur Verakkordirung der Erdarbeiten und der mit denselben in Verbindung stehenden Kunst bauten auf den Linien von Stuttgart einerseits bis Zuffenhausen und andererseits bis Untertürkheim geschritten, und daß gleichzeitig auch mit der Besitzergreifung und den Ausführungs-Arbeiten für den an die Schloßstraße zu legenden Bahnhof begonnen werden wird.

Weimar, Mai. daß die Halle⸗Frankfurter Eisenbahn, so weit berührt, schleunigst in Arbeit genommen und 1846 bis Eisenach fertig sein soll. Man erwartet jeden Augenblick die öffentlichen Bekannt⸗ machungen über die den Unterzeichnern zufallenden Actien-Antheile und die Bestimmungen über die, wie verlautet, starke erste An⸗ zahlung.

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Seit wenig Tagen ist es entschieden, sie das Großherzogthum

Braunschweig, 21. Mai. Nachdem nun der regelmäßige Dienst auf der Eisenbahn nach Hannover begonnen, ist heute eine Verordnung vom 18ten d. M., welche dieselbe für eine Zollstraße erklärt, und zugleich ein Reglement für die Zollkontrolle auf dersel⸗ ben publizirt. Bas letztere, dem für die Lüttich⸗Aachener Bahn nach⸗ gebildet, läßt keinen erheblichen Aufenthalt auf der Gränz-Station Vechelt besorgen, da die Revision durch Verpacken der Güter und Reife- Effekten auf verschließbaren Waggons durch detaillirte Decla⸗ rationen jener vorbereitet worden, beim Abladen am Bestimmungs⸗ Orte aber erst im vollen gesetzlichen Umfange eintreten soll.

Pesth, 17. Mai. Das schon so lange besprochene Unterneh⸗ men der UÜngarischen Central-Eisenbahn am linken Donau -⸗Ufer von Debreczin über Pesth bis zur östexreichischen Gränze dürfte, da die Genehmigung der Regierung zur Anschließung an die Nordbahn nun definitiv erfolgt ist, bald zur Ausführung kommen. Wir hören, daß bereits Anstalken zur General-Versammlung der Actionaire getroffen werden. Der Cours der Actien dieser Bahn hat sich

über Pari gehoben.

erlin-Stettiner Eisenbahn. Frequenz in der VWuoache vom 19. bis incl. 25. Mai 6862 Personen.

Berlin- Potsdamer Eisenhahn. In der Woche vom 21. bis incl. den 27. Mai c, fuhren auf der Berlin- Potsdamer Eisenbahn 17,409 Personen.

Handels- und Börsen-Uachrichten.

Berlin, 27. Mai. Das Geschäst in Eisenbah n-Actien war in der abgelaufenen Woche wieder sehr belrächtlich und die Course der meisten dieser Lffefkten hatten sich in Folge bedeutender Kaufordres von auswärtigen Börsen höher gestellt. Seit einigen Tagen indeß zeigte sich eine Neigung zum Verkauf, und die bevorstehende Abrechnung, so wie mancherlei bis jetzt durchaus ungegründete Gerüchte, wirkten nachtheilig auf die Course und an, namenslich für ausländische Effekten eine nicht unbedeutende Reaction zu Wege.

Die Course der Actien unserer deutsch en Bahnen haben sich auf ihrem vorwöchentlichen Standpunlte gehalten und mitunter heute noch höher grschlossen. Dies gilt insbesondere von Quittungsbogen, welche so wenig von unserer letzten Notiz abweichen, daß wir uns auf diese beziehen können.

Berlin-Anhalter, welche vorige Woche 166 96 schlossen, gingen jm Laufe dieser Woche bis 170 56, weil die Aussicht zur Betheiligung bei einem in der letzten General ⸗Versammlung vorgeschlagenen und von der Gesellschaft genehmigten Projekt zum Bau einer Zweigbahn von Jüterbogk nach Risa; starke Ankäufe in diesen Actien veranlaßte; mit der allgemein flaueren Stimmung an unserer Börse indeß wichen auch Anhalter Actien und wurden heute 3 16665 verkauft.

In Ob erschl. Litt. B. ging sehr wenig um; es zeigte sich ohnerach— tet des sehr günstigen Geschäftsberichtes keine rechte Kauflust dafür, und durch Verkäufe einiger Posten, die p. uli. d, M. abzunehmen sind, ging deren Cours auf 122 56 zurück, wozu heute Abgeber blieben.

Oberschl. Lirt. A. schlossen 128 Ih Brief ohne Nehmer.

Berlin-Stettiner blieben gnfange der Woche steigend, und wur— den mit 1395 a 139 96 bezahlt; dieser Cours konnte sich indeß auch nicht behaupten, und heute ist mehreres; 136 6 verkauft worden.

In Berlin-Potsdamer bleibt der Umsatz fortwährend äußerst ge— ringfügig; eben so in Berlin-Frankfurter Actienz erstere schlossen 171 und letztere 151 „6 Brief.

Magdeburg-Halberstädter, welche in voriger Woche bis 130 69 bezahlt worden, waren heute nicht 2 120 Ih zu placiren.

Hamburg-Bergedorffer haben sich bei nicht unbeträchtlichen Um— sätzen ziemlich auf ihrem letzten Stand behauptet, schlossen jedoch heute 114 96 Brief.

In Amsterdam-Rottzerdamer Actien fanden ansehnliche Schwan⸗ kungen statt, ohne daß man einen weiteren Grund als Nothverkäufe kleiner Spekulanten dafür angeben könnte; in Folge dessen wurden diese Effekten heute am Schluß der Börse n 103 99 verkauft, nachdem in diesen Tagen gar kein Geschäft darin zu Stande kam.

Mailand-Venevdiger erlitten seit vorgestern eine ansehnliche Reac⸗ tion, wurden gestern bereits 4 119 9 und heute a 118 39 verkauft. j

Livornd-Florenz drückten sich heute in Folge starler Verläufe bis 1213 5, wozu indeß Posten zu placiren waren; die Umsätze darin waren sehr beträchtlich.

In Oesterreichischen Eisenb ahn- Actien, obschon auch diese be⸗ deutende Reaction erlitten, war das Geschäft besonders in Wien ⸗Glogg⸗

Blättern gehen sogar

bis auf 12 pCt.

nitzer sehr umfassend; deren Cours fiel heute bis 119 95, wozu Käufer Nordbahn von 151 bis 1526 gewichen.

Am Schluß der heutigen Börse zeigte sich für sämmtliche Quit- tungebogen, und besonders für Köln-Mindener, wieder mehr Begehr, und

blieben. P. S.

deren Course stellten sich wieder höher. Berlin, 27. Mai.

Flauheit sehr erholt, den Liquidation zu verkaufen waren, blieb

Effekten höher bezahlt.

Marktpreise vom Getraide. Berlin, den 25. Mai 1844.

Zu Lande: große Gerste 26 Sg Zu Wasser: und 1 Rthlr. 2 Sgr. 5 Pf.

25

; Hafer 23

Die Börse hat sich heute von ihrer gestrigen welche wegen der bevorstehen⸗ en unverändeit. Oesterreichische

(schlechte Sorte) 1 Rthlr. 6 Sgr. Sonnabend, den 25. Mai 18414.

Das Schock Stroh 6 Rthlr. 15 Sgr., auch 6 Rthlr. 1 Rthlr. 5 Sgr., auch 22 Sgr. 6 Pf.

Re r

und nur einige Actien,

Sgr. 2 Pf.; Roggen 1 Rihlr. 3 Sgr. I Pf., auch 21 Sgr. 11 Pf.;

.

Den 28. Mai 1844.

Roggen 1 Rthlr. 6 Sgr., auch 1 Rthlr. 1 Sgr. 19 Pf.; r. i5ß Pf.; Hafer 25 Sgr. 2 Pf, auch 20 Sgr. 5 Pf, Weizen (weißer) 2 Rthlr. 1 Sgr. 2 Pf, auch 2 Rthlr. Sgr. 7 Pf., auch 1 Rthlr. Erbsen

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Fonds.

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Pr. Eugl. Obl. 30. Pram Sch. d. Seeh. Kur- u. Nenmäck.

Sehuldversehr. ? Kerl. Stadt- GObl. ö Dauz. do. iu Th. Westpr. Pfaudbr. CGrossh. Pos. do.

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Erl. Pots. kisenb. l0. do. Prior. Obl. Mg d. Lpæ. Risenb. do. do. Prior. Obl. Bel. Aub. Biseuk. do. do. Prior. Ob. Huss. Elb. Risenb. do. do. Prior. Ob.. Rhein. Bisenb. do. do. Prior. ObI. do. v. Staat garant. Brl. Eraukf. Bisb. do. do. Prior. Obl. Ob. Schles. Bisb. do. Lt. B. v. eiug ez. n. St. .I. A u-. - zuin ] Magd. Halbst. B. 4 Brl. Schw. Erb. E. 4 do. do. Prior. Obl. 4 ͤ

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H echsSel- Cours.

Pr. Cour. Thlr. zu 30 Sr.

Brief. Geld.

Amsterdam do. Hamburg do.

London

d Wien in 20 Xc.. Augsburg;. .

Hreslau

Leipzig in Courant im 11 TRI. Fuss.. Frankfurt a. M. WZ...

Petersburg

Amsterdam, 59h Span. 22 . Pol. Antwerpen, 23. Mai. Frankfurt a. M.., 25. Mai. 2009. Bayr. Hauk-Actien 711 G. Hope g Br. Stiegl. 89 Be.

Sch. —.

Auswärtige

250 FI. 250 FI. 300 M. 300 Mr.

Pass.

300 Fr. 150 FI. 150 FI. 100 Thlr.

100 Thlr.

100 FI. ö 100 sRbl.

LSt.

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8 E

24. Mai. Niederl. virkl. Sch. 60. 39h do. 355.

Oesterr. 1103. TZinsl. —.

Ausg. —.

go FI. 943 d. do. so EI. 99. do. 200 HI. 33 Be.

Paris, 23. Mai. 59H Rente fin eour. , 59h Span. Rente —.

595 Neapl. au eompt. 103. 5960 Met. III. 111. 495 1003. 3. 306 78. 78. ; 5 ĩ ö.

Wien, Bank- Actien 1639. 1628. Anl. de 1834 149 *. 7. de 1639 131.

Glogsn. 116. 5. Livorn. 1225. 3. Pesth. —.

24. Mai.

Mail. 115. .

Pass.

1413

149 6 23

104 99 99

107

ch.

11. hoh 40. 1001.

zins. —. Preuss. Pr.

495 Russ. Hope 90 . Neue Anl. 2II. 59h Met. 1133 6.

Bank- Actien 2011. Int. 59 135. Poln.

9h Reute fin eour. S4. 85.

9. Nordb. 143.

Meteorologische Beobachtungen.

1844. 27. Mai.

Morgens 6 Uhr.

Nacebmittags 2 Uhr.

Abends 190 Uhr.

Nach einmaliger Beobachtung.

Luftdruck . ... Luftwüärme ... Thaupunkt.. Puustsittiguugʒ Wetler

Wind .....

Wolkenzug...

. . . 65 pCt.

4, 20 ö ; / halbheiter.

.

336, oa Par. 3

0,40 R. 35 pCt. trih. 6. 0.

; 6, 97 par. 336,8 Par. 13,29 R.

ö,,

0, 27 R. 47 pCt.

trüb.

0.

4 1.

Quellwärme ö HR. Fluss wärme 12,6? HR. kodenwärme 14,1, R. Auasdüunstuntz O, o13 Rb. Nie ders chlatz . Würmeweehsel 4 13,19

4 4,57 R.

Lagesmittel: 336,81 F... 10,27 n... 4 1,17 R... 49 pc 0.

von Göthe.

in der Rolle des Donnerstag, (Herr Hendrichs:

Königliche Scha Mittwoch, 29. Mai. Torquato Tass Devrient wird vor Tasso zum letztenm Don Carlos, Don Carlos, als Gastrolle.)

Belmonte und Constanze.

(Herr

Freitag, 31. Mai.

Osmin, als vorletzte Gastrolle.) Im Konzertsaale: 1) Quan—

1ãacte. 2)

eus jeunes mariHes, vaude ; 3) La reprise de:

30. Mai.

Hierauf:

4 2 * La Seconde reprèsentation de:

PDennery el Clairville.

Malo, Gu:

Mittwoch,

Maria, ossia:

Musica del

Les grandes 6motions,

KRönigsst 29. Mai. La Figlia del Regg Maestro Donizetti.

; Saison.) inn, , 30. Pastoral-Sinfoꝛ

Freitag, dieser Saison.)

31. Mai.

Verantwortlicher

Mai.

Redacteur Dr.

ville nouveau en J Le mut de Saint-

solie-vaudeville en 1 acte.

——

(Vorletzte italienische

imento.

Der Vater der Debütantin. lie von L. van Beethoven. (Letzte Italienische Opern⸗ Cantatrici Villane.

uspiele.

o, Schauspiel in 5 Abth., seinem Abgange ale auftreten.) Infant von Spanien.

(Herr Pellegrini:

Zwei Genre⸗Bilder. J Famour s'en va, vandeville en

Les mémoires de

acte, par Ml.

ädtisches Theater.

Opern⸗Vorstellung.)

Opera hufsa in 2 Alti. (Letzte Vorstellung dieser Oper in

Vorher:

Vorstellung in

3. W. Zin keisen.

Gedrut in der Deckerschen Geheimen Ober Hofbuchdruckerei.

Beilage

Der Centner Heu

.

erm, me, e, .

*. *

*

M 148.

Beilage zur All

S81

ng. Mittwoch den 29sten Mai.

.

· e 3 i

Anhalt.

Dee rs he Tn des stgaten. Sach sen. Leipzig. Meß⸗Keatalog. tingen. G ier Im. Der Festungebau. Hannover. Göt⸗ senbau zu . des Königs. Freie Städte. Hamburg. Ha— Frantfurt n. Die Elbschifffahrts Revisions Kommission.

a. M. Die Kommission zur Prüfung der Wagnerschen

me, n,, sstexreichische Monarchie. Schreiben aus Prag. (Bericht des

Vereins zum Wohl entlassener Züchtlinge.)

Frankreich. Schrei ĩ ankreich. hreiben aus Pßarwis. (Beginn der V ü die Eisenbahn-Gesetze in der 3 e, , ,

Spanien. Schrei ̃ ( ; r. . . aus Madrid. (G Gespannter Zustand; Richtungen

, . . *r f ihr ggf; die Verschworenen in Serbien 1 h 9 Tor 2 8 r * 1. ischen Gränze. Fortdauernde Excesse in Eisenbahnen. Schreiben aus Wien. (Eisolglosigkeit ei isenl . us W . rfolglosigkeit eines = sphärischen Eisenbahnplanes; Actienschwindel.) gab 3

Ausland. Deutsche Bundesstaaten.

Sachsen. Leipzig. Der voluminöse Bücher-Katalog dieser Ostermesse ist wohl der größte aller bis jetzt erschienenen. Er umfaßt

29 Qttavbogen und weist 5900 Werke nach, die seit Michaelis 1813 bis Ostern d. J. neugedruckt oder neuaufgelegt erschienen sind.

. Württemberg. Ulm, 20. Mai. (U. Schn.) Gestern ist Se. Königl. Hoheit der Prinz Friedrich angelangt, um über das hier garnisonirende Reiter-Regiment Inspection zu halten. Morgen wer⸗ den der Kaiserlich österreichische Militair-Bevollmächtigte und präsidi— rende General Robiztꝰ und der Königl. dänische General von Trepka Militair-Bevollmächtigter des 19ten Armee - Corps, hier eintreffen, um, wie man sagt, die Festungsbauten in Augenschein zu nehmen. Ueberhaupt besinden sich in diesem Augenblick außer den Genannten noch viele höhere Offiziere, hier wir erwähnen nur Herrn Oberst von Faber du Four, Königlich württembergischen Militair Bevollmäch⸗ tigten zu Frankfurt, Graf von Pappenheim, Königlich bayerischen General-Lieutenant und Kommandanten der 2ten Armee-Division in Augsburg 14. so daß, wenn dieses Jusammentreffen kein zufälliges man anzunehmen versucht ist, es sei etwas im Werke, das mit deni Festungsbau in nächster Beziehung stehe. .

Hannover. Göttingen, 20. Mai. Der ifi e⸗ res Königs verdankt unsere Universität abermals n n . Geschenk. Dasselbe besteht in einer großen Sammlung ostindischer Thiere, welche von dem niederländischen Residenten im Bandons Herrn Nagel, veranstaltet worden, in 6 großen Kisten hier 3 . troffen und in die zoologische Abtheilung des akademischen Museums aufgenommen ist.́ Die Thiere gehören fast allen Klafen an. Die Zahl der Säugethiere, zum Theil mit Skeletten, beliust sich auf 32 Ärten mit 49 Exemplaren, von denen der Nasen - Afe, die fliegende Katze, der fliegende Hund, der malayische Bär, der wide Hund, der schwarze Leopard, das große fliegende Eichhorn, das iwanssche Nas⸗ hörn von besonderem Interesse sind. Von Vögeln sind etwa 300 Exemplare, darunter 5 mit Nestern, auch Schwan mit eßbaren Nestern, vorhanden. Unter den Amphibien zeichnet si eine Riesen⸗ Schlange durch ihre Größe aus. Besonders zahlreich ind die In⸗ sekten, besonders Käfer und Schmetterlinge. Ob und intefern wirk— lich bisher unbekannte Spezies, namentlich unter den Insctten, vor⸗ handen sind, darüber wird erst eine demnächstige speziellett Untersu= chung Aufschluß geben können.

Freie Städte. Hamburg, 22. Mai. Zu Harburg hät man die Nachricht erhalten, daß der Hafenbau daselbst beschlossen ist und die hannoversche Regierung 450, C00 Nthlr. zu den dazu ersor⸗ derlichen Arbeiten angewiesen hat. Die Freude der Harburger über diese Botschaft läßt sich denken, die im Geiste schon die Flaggen fremder Nationen am Üüfer wehen sehen und auch in Betreff des stader Zolls begünstigt werden sollen. Hamburg erhält auf diese Weise einen Mitbewerber auf dem linken Elbufer, der im Laufe der Zeit heranwachsen und gedeihen kann, wenn es auch bis jetzt an größeren Mitteln fehlt, um einen ausgedehnten Seehandel zu fördern. Wo indessen die Anstalten dazu vorhanden, Lage, und Verhältnisse einladend sind, wird der Kein unfehlbar sich entwickeln und in Zu— kunft seine Früchte tragen.

Hamburg, 23. Mai. Die seit August 1842 zu Dresden versammelt gewesene zweite Elbschifffah rts⸗Revisions⸗Kom⸗ mission hat im verflossenen Monat April ihre Arbeiten beendigt, und der diesseitige Bevollmächtigte bei derselben, Senator KRirchen⸗ pauer, ist vor einigen Wochen zurückgekehrt. Vor einiger Zeit war in hiesigen Lokalblättern mehrfach die Rede davon, durch Aufreißen des Sandes (harrowing) die Sandbänke bei Blankenese und Schulau, welche beladenen größeren Schiffen die Fahrt nach dem hamburger und altonager Hafen versperren, zu beseitigen. Die Meinungen über die Wirlsamkeit dieser Maßregel sind getheilt. Da die Sache jedoch jedenfalls für Hamburg von ganz außerordentlicher Bedeutung er— ir en, . nähere Prsfung verdient, namentlich auch in Rückicht der . . zu Glückstadt, so ist der hiesige Wasserbau⸗ n ,. ugland gereist, um iber die, daselbst in dieser Bezie⸗

g gemachten Versuche und das dabei beobachtete Verfahren,

welches durch neuere ĩ Re fee d, , Ersindungen vervollkommnet sein soll, genaue

1 3 . a. M., 22. Mai. Die Mitglieder der von der eng r ,, mit der Prüfung der elektro⸗magneti⸗ 26 . ung Herrn Philipp Wagner's benustragten technischen Nommission sind zu dem angegebenen Zwecke hier eingetroffen. Es

sind dies die Herren Professoren Elti di 8 (von Berlin) und . lh eren .

. rt reich ische Monarchie.

Berich n, 3 . Der in hiesiger Zeitung veröffentlichte He =, n, dlich stattgehabte General- Versammlung unseres menden , I rr . i n n, ,, = rm e. als auch in den Leistungen des In⸗ 6 . gern r erfreuliche i is!⸗ igel n gie leri de ge des Vereins genommenen Inbividuen, die Art lh n f nf igung und Behandlung, die Erfolge gänzlicher oder heilweiser Besserung der Pfleglinge und selbst bie offene Angabe der kJ r deren unwürdig erklärt wurden, bewä— leich sehr

die Umsicht der Leiter des Instituts, bie durch n, n, . unv Eiser und kluge Berechnung der Ortsverhältnisse Das ,, was dem noch jungen Institut an pecuniairen Mitteln abgeht, deren

1

90)

bisher etwas spärlicher Zufluß die befriedigende Wirksamkeit der An⸗

änastliche Sorge für spätere Zeiten die vorhande⸗ e e g stich a 1 überzeugt, ö. da⸗ ; isten Gutes bewirkt und omit auch weitere Theilnahme , Je bewährter dieser Grundsatz bei diesem Institut sich zeigte, um so wünschenswerther wäre dessen Befolgung bei unse⸗ rem Gewerbe⸗Verein, der vor lauter Zukunft die Gegenwart zu ver⸗ gessen schien und dadurch nicht nur die frühere Theilnahme verlor, fondern auch, durch die von Jahr zu Jahr fortwährend gestie gene Anzahl der Austretenden, die Mittel, um Ersprießliches für Gewerbe und Händel zu wirken. Selbst die neuen Beitritte, welche bei seiner kürzlich erfolgten Reorganisirung zugingen, sind, da sie meist nur 10 anstatt der früheren 21 Il. betragen noch lange nicht hinreichend, den Ausfall in den Einnahmen der ersten Jahre von 1833 bis 1836

zu decken. ö Frankreich.

A Paris, 21. Mai. Der gestrige Beschluß der Deputir ten- Kammer, die Ausbeutung der auf Stagtskosten gebauten Eisenbahn von Montpellier nach Nimes einer Privat- Unternehmung zu über— lassen, wird von den Anhängern und Wortführern der Actien⸗Gesell⸗ schaften für einen großen und folgenreichen Sieg ausgegeben. Gleich— wohl ist es sehr lescht, sich zu überzeugen, daß jener Beschluß durchK— aus keinen Maßstab für die gegenwärtig in der Kammer herrschenden Ansichten von der zweckmäßigsten Erledigung der allgemeinen Eisen⸗ bahnfrage abgeben kann. Bie Eisenbahn von Nimes nach Montpel— lier schließt sich mit ihren beiden Endpunkten zwei anderen Eisenbah⸗ nen an, von denen sich die eine auf ewige Zeiten und die andere auf 90 Jahre in dem Besitze von Privat- Eigenthümern befindet, und da die zwischen dieselben eingeschobene Bahnstrecke von Nimes nach Montpellier selbst nur die unbedeutende Ausdehnung von 7 bis 8 Wegstunden hat, so begreift man leicht, daß der Staat unter so be— wandten Umständen die Ausbeutung nicht ohne unverhältnißmäßige Opfer und Kosten selbst hätte übernehmen könen. Wenn sich gleich⸗ wohl, nur eine sehr schwache Majorität für die Verleihung des Pri⸗ vilegiums jener Eisenbahn an eine Privatgesellschaft aussprach, so be⸗ weist dies nichts Anderes, als daß die Stimmung der Kammer dem . der Eisenbahn-Actien-Spekulanten nichts weniger als gün⸗

ig ist.

Die Regierung ihrerseits hat sich gestern durch das Organ des Ministers der öffentlichen Arbeiten entschieden gegen den Grundsatz der Ausbeutung der Eisenbahnen auf Staatsrechnung erklärt. Eine solche Ablehnung von Befugnissen, welche unstreitig dazu beitragen würden, die Mittel der Macht und des Einflusses in den Händen des Kabineis zu vermehren, ist eine zu sonderbare Erscheinung, als daß es leicht wäre, sie zu erklären. Die Gründe, mit denen Herr Dumon seine Meinung von der Unfähigkeit der Negierung zur Selbstverwal⸗ tung der von ihr erbauten Eisenbahnen zu beweisen suchte, werden wenige seiner Zuhörer überzeugt haben. Einen großen Platz nahm die Behauptung ein, das Gouvernement würde einer beständigen Versuchung ausgesetzt sein, die Fahrpreise zu niedrig zu stellen, so daß selbe das auf die Bahnen verwendete Kapital nicht verzinsten.

atz befolgte: . * . Mittel zu nützlicher Thäti

Dies, sagte Herr Dumon, würde eine schreiende Ungerechtigkeit gegen diejenigen Landestheile sein, welche nicht von Eisenbahnen durchschnitten werden, und die nichtsdestoweniger eben so zu den Baukosten beige⸗ tragen haben, wie die Departements, welche alle Vortheile der Eisen⸗ bahnen unmittelbar genießen. Dies Argument des Herrn Dumon hat allerdings einen großen Eindruck hervorgebracht, wenn auch frei⸗ lich nicht den vom Minister der öffentlichen Arbeiten beabsichtigten. Eine Sache, zu deren Vertheidigung man Gründe dieser Art bei⸗ bringt, eine solche Sache muß wehl auf sehr schwachen Füßen stehen, das ist die einzige Folgerung, welche der gesunde Sinn des unbefan⸗ genen Publikums aus dem Raisonnement des Ministers der öffent⸗ lichen Ärbeiten zu ziehen weiß, Wie sonderbar, daß Herr Dumon sich blos die Gefahr der zu niedrigen Tarife des Staats vergegen— wärtigt, und daß er gar nicht an die minbestens eben so nahe lie= gende Gefahr der zu hohen Tarife der Actien-Gesellschaften denkt. Die eisteren müßten zuletzt doch jedenfalls dem ganzen Lande zu gute fommen, während die letzteren ganz im Gegentheile auf Kosten des ganzen Landes den Reichthum einer kleinen Zahl von Kapitalisten vergrößern würden.

Wie dem nun aber auch sei, die Herren von den hohen Finan⸗ zen haben nenen Muth geschöpft, und die Vertreter ihrer Interessen in der Kammer werden den Gegnern der Actien⸗Gesellschaften eine harte Schlacht liefern, wenn der Augenblick zur Entscheidung der schon so lange schwebenden Frage von der Eisenbahn nach Lille und an den Kanal gekommen ist. Der Entwurf eines Antrages auf die Aus- schließung der bei den Eisenbahnen betheiligten Beputirten von der Abstimmung über die Eisenbahnfragen ist von der Spposition wieder aufgegeben, und wohl mit Recht, um so mehr, als ein solcher Antrag doch ganz gewiß nicht durchgegangen sein würde. Dagegen hat man eine Liste in Umlauf gesetzt, auf welche alle Deputirten ihre Namen setzen sollen, die nicht bei den Eisenbahnen interessirt und überdies entschlossen sind, diesen Speculationen fremd zu bleiben. Durch die⸗ ses Mittel, gegen dessen Rechtmäßigkeit sich nichts einwenden läßt, wird man es jedenfalls dahin bringen, die Anhänger und Theilnehmer der Eisenbahn-Gesellschaften in den Kammern einigermaßen in Schach zu halten.

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Spanien.

3 Madrid, 16. Mai. Die Spannung, in welcher die Ge⸗ müther seit dem letzthin eingetretenen Ministerwechsel sich befinden, ninmt mit jedem Tage zu. Zwei Wochen sind verflossen, ohne daß das neue Kabinet irgend ein Zeichen von Lebensthätigkeit gegeben hätte, denn der exceptionelle Zustand, den es aufgehoben hat, bestand eigentlich nur dem Namen nach. Nun steht uns die Entfernung der Königl. Familie aus der Hauptstadt bevor, ein Ereigniß, an das sich natürlicherweise eben so mannigfaltige Auslegungen als traurige Rück⸗ erinnerungen knüpfen. Noch größere Besorgnisse flößt die bevorste⸗ hende Abwesenhest des Generals Narvaez ein, in welchem man bisher ben Mann erblickte, dessen Gegenwart die Ruhe der Hauptstadt und die persönliche Sicherheit ber Wohlgesinnten verbürgte. Es fehlt nicht an Generalen, die mit Neid auf den jetzigen Minister-Präsidenten blicken und, für den Augenblick außer Thätigkeit geseßt, sich mit In triguen beschäftigen, nachdem sie gesehen haben, daß solche Mittel einen unternehmenden Mann bis zur Regentschaft emporheben können.

Unterbessen beschränkt sich hier die ministerielle Presse auf ein einziges Blatt, den Heraldo. Das neue Journal, el Tiempo, empfiehlt zwar die, persönlichen Eigenschaften der Minister, beschuldigt sie aber der Unthätigkeit und läßt bereits eine , n , Tendenz m Hintergrund erblicken; der Castellano, das beste in Spanien erscheinende Blatt, macht auf die Wolken aufmerksam, die sich am politischen Horizonte des Landes abermals zusammenziehen. Dagegen haben die Revolutionaire gegenwärtig eine große Anzahl von Blät⸗ lern zu ihrer Verfügung, unter denen das Eco del Comercio, der Espectador und der Clamor general sich am meisten auszeich⸗ nen. Troß des neuen Preß-Gesetzes ist die Richtung dieser

gemeinen Preußischen Zeitu

stalt nicht zu behindern vermochte, indem dieselbe bisher den Grund- Blätter aufrührerischer denn

je. Sie stimmen dahin über⸗ Alles, was die Regierung seit dem Sturz Espartero's in Spanien vorgenommen hat, für hochverrätherisch, rechtswidrig und nichtig zu erklären. Befürchtend, bei den Wahlen für die einzu⸗ berufenden Cortes durchzufallen, erklären sie diese Cortes, noch ehe sie einberufen sind, ebenfalls für null und nichtig. Ihren Ansichten gemäß, galten von jeher nur diejenigen Cortes für den wahren Aus⸗ druck der öffentlichen Meinung, in denen die Partei der Revolution das Uebergewicht hatte. Der Haupt⸗Redacteur des Clamor ge⸗ neral war Secretair der revolutionairen Junta Madrids vom 1. September 1840. In dieser Eigenschaft verbannte er die rechtlich⸗ sten Männer, ließ andere einkerkern, ernannte Beamte nach seinem Gutdünken, bewaffnete den Pöbel und kannte kein anderes Gesetz, als das seines Willens. Dieser Mann wirft nun der bestehenden Regierung Gesetzwidrigkeit, Unterdrückung der Patrioten, Maßregeln der Willkür vor und fordert zu neuem Aufstand auf. Der gegen⸗ wärtige Zustand, behaupten diese Oppositions⸗ Blätter, ist illegal, denn er ist aus einer Militair⸗Insurrection hervorgegangen; Darauf erwie dern die Angefochtenen, dann müsse die Constitution von

ein,

1837 ebenfalls für ille⸗ gal erklärt werden, da das damals bestehende Recht, das Estatuto Real, durch die Bajonnette einiger meuterischer Soldaten umgestoßen wurde, und noch weniger dürfe man irgend eine Regierungs- Handlung Espar⸗ tero's als güstig anerkennen, weil er ja auf den Schultern seiner Soldaten zür Regentschaft emporgestiegen wäre. Wenn Espartero die bravsten Generale durch ein aus seinen Kreaturen zusammen⸗ gesetztes Kriegsgericht zum Tode verurtheilen ließ oder Städte in Brand schoß, deren Einwohner er früherhin zum Aufstand aufgemun= tert hatte, so erfand er dafür den Kunst⸗ Ausdruck: „die, Bild säule des Gesetzes mit einem Schleier verhüllen,“ Das Ministerium Gon⸗ zalez Bravo bediente sich keiner solcher Ausflüchte, sondern verwies auf das Gesetz der Nothwendigkeit. Serbien.

Semlin, 30. April. Die Agram. polit. Ztg. nachstehenden Artikel:

„Nun der Prozeß gegen die Verschworenen in Serbien, ,,

dieses Jahres vor Gericht gestellt wurden, zum Schlusse gediehen ist, dürfte es an der Zeit sein, über den Hergang der Untersuchung und die gefällten Straf-Urtheile ein Näheres zu berichten. Die ganze Üntersuchung wurde zu Kragusevaz gesührt, gewissermaßen unter den Augen des Volkes, und daselbst auch die Uriheile erster Instanz gefällt; in zweiter Instanz sprach das belgrader Appellationsgericht, und in letzter der Fürst. Bas Verfahren war schristlich, und sämmtliche Sprüche gründen sich auf gerichtlich pro= tokollirte Aussagen. Mit dieser Art und 2. gesetzlichen Vorgehens waren anfänglich Viele unzufrieden, und selbst die Familien der Belheiligten woll⸗ ten hierin keine Garantie gegen Willtür erkennen; man war, aus früherer Zeit gewohnt, bei offenbarer Schuld kurzen Prozeß zu machen; Die Re⸗ Jierung hatte es sich aber zur Aufgabe gestellt, der Nation Achtung für das Gesetz einzuslößen, indem sie dessen Wohlthat auch ihren Feinden zu kommen ließ. Solche Beispiele zeugen für einen geordneten Rechtszustand in Serbien, wie für die Kraft und die Einsicht der 66 an solche Antecedenzien knüpft sich eine erfreuliche Aussicht in die ukunft.

Der Verurtheilten sind 99, und davon sind 35 größtentheils gewesene oder pensionirte Beamte, 17 Geistliche, 44 Privat-Personen und 2 Fremde. Nachdem das Verbrechen erwiesen und die Schuld eingestanden war, mußte die Verurtheilung auf Grund des Gesetzes über Hochverrath vom 3. Olto⸗ ber 1843 folgen. In erster Instanz sautete der Spruch für 62 auf Tod, für 27 auf lebenslaänglichen Kerker, für 4 auf Landes verweisung, für 3 auf Dienstes Unfähigkeit und für 3 auf völlige Freilassung. In 2ter Instanz wurde dieser Spruch dahin abgeändert, daß 35 mit dem Tode, dagegen aber 53 mit lebenslänglichem Kerker, 3 mit Landesverweisung und 1 mit ö fähigleit zu bestrafen, 7 aber frei zu lassen wären. Gänzlich unschuldig wurde keiner der Verhafteten erkannt, da den frei zu lassenden die bisherige Gefangenschaft als Strafe angerechnet wurde. So die Nichter, deren Amtẽ⸗ handlung an das positive Gesetz gebunden. Der Füist aber, seiner Stärke sich bewußt, bediente sich des schönsten Vorrechtes seiner hohen Würde und sprach ein milderndes Urtheil, welches seinem Herzen Ehre macht; denn er hat damit bewiesen, daß nicht böse Rachsucht ihn beschli⸗ chen, sondern ein wahrhaft fürstliches Herz ihm im Busen schlägt, das mit christlicher Milde auch, dem Feinde vergiebt. Kein einziges Todesurtheil wurde bestätigt; wohl. sind 35 zu lebens- länglicher und 30 zu einer Kerkerstrafe in verschiedener Abstufung von 15 bis 2 Jahren verurtheilt, aber in der Folge der Zeit wird sich wohl auch hierfür eine Abkärzung ergeben; von, den uͤcebrigen 4 aus dem Lande ge— wiefen, 4 dienstunfähig erklärt, 7 mit Stockstreichen bestraft und 12 gänz⸗ lich freigelassen worden. Einer der Verbrecher war vor der Begnadigung gestorben. Wir fragen nun, woher stammen sene vielverbreiteten und sogar in geachtete Blätter aufgenommenen Lügen von sechs- bis siebenhundert Verhafteten, von einer Dezimirung derselben durch Todes⸗Urtheile, von eincm Schreckens-⸗Systeme der Regierung, die sich nur durch Einschüchterung erhalten lönne u. s. w.?“

enthält

K

Von der türkischen Gränze, 13. Mai, (A. 3.) Aus Bulgarien haben wir noch keinesweges tröstliche Mittheilungen. Wäh⸗ fend ein Theil der arnautischen Soldateska eine Stellung eingenom⸗ men hat, um dem anrückenden Großherrlichen Armee⸗-Corps die Stirn zu bieten, hat sich der andere in Banden von 100 bis 200 Mann aufgelöst, die in Auslibung des Raub und Mord-Handwerks wett⸗ eifern. Ein solcher Haufen von etwa 150 Köpfen ist seit kurzem be⸗ sonders thätig, die Srtschaften im Bezirk von Nissa zu brandschatzen, indem sie unter der Drohung, die Dörfer in Asche zu legen, uner⸗ schwingliche Summen fordern und so den unglücklichen 1 dieser Gegenden vollends das Letzte ihrer Habe rauben. Man spricht zwar immer, es sei türkische Hülfe im Anzuge; allein diese Versiche⸗ rung, seit Monaten schon so oft wiederholt, gewährt keinen Trost mehr, und die Verzweiflung wird allgemein. Jeder Verkehr stockt; die sonst so belebte Straße von Nissa nach Alexintze ist verödet; keine Spur mehr von den Reisenden und Waaren, die einst auf dieser Han⸗ delsstraße sich folgten.

Eisenbahnen.

O Wien, 18. Mai. Der von einigen Seiten gemachte An⸗ trag, die Ausführung der atmosphärischen Eisenbahn auch bei uns zu versuchen, durch Anlegung eines nach diesem Systeme zu befahrenden Schienenweges zwischen hier und dem Lustschlosse Schönbrunn, ist ohne Erfolg geblieben. Unbefangene sind der Ansicht, daß die Aus⸗ führung dieses Projekts mehr Luxus, als eine Sache reellen Nutzens gewesen wäre, da im Allgemeinen kein Grund abzusehen, warum das von Clegg und Samuda bereits genügend erprobte sogenannte atmo⸗ sphärssche System bei uns nicht eben so gut sollte ausgeführt werden önnen, wie in Großbritanien. Der bewegende Mechanismus ist bei diesem Sostem ganz einfach, die natürlichen Gesetze, welche die Bewegung leiten, und die Gränzen, welche bis zu einer ar, , der ee ren. gesetzt sind, sind hier wohl die nämlichen, wie in England. Betreffend aber das besondere Bedürfniß einer Eisenbahn zwischen hier und Schön⸗ brunn, so ist selbst während der Sommermonate die regelmäßige Fre⸗ quenz nicht so groß, um einen angemessenen Ertrag erwarten zu lassen. Ueberdies wäre die Strecke von dem in der Vorstadt anzule⸗ genden Bahnhofe bis nach Schönbrunn so kurz, daß dadurch weder an Kosten noch an Zeit eine erhebliche Ersparniß zu erwarten. Ue⸗ berhaupt scheint das ganze Projekt nur von den Actien⸗Fabrikanten