1844 / 160 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

ĩ auf den Gang der Wahlen er sich Gutes versprach,

* 3 wohl 5 weiter gegangen, als es an seiner

Stelle jeder andere Minister⸗Präsident gethan haben würde. Daher

von Seiten der opposttionellen Presse der schon erwähnte Nothschrei

In die drei Schußzmächte, und eben daher auch die verschiedenen blu⸗

tigen Erzesse, zu deren Unterdrückung Maurokordatos sofort in ver⸗

schie denen Richtungen Truppen abgehen ließ. Nauplia scheint sich der

Regierung offen widersetzen zu wollen, und in Missolunghi wurde der neuernannte Gouverneur, Nikotheos, mit Spott und Schimpf zurückgewiesen. Unter diesen Umständen darf es nicht befrem⸗ ben, wenn sich von den Freunden Maurokordatosꝰ nach griechischer Weise diejenigen, welche auch dem nächsten Minister⸗Prãsidenten nahe zu stehen wünschen, unter dem ja die jetzigen Ernennungen in den derschledenen Zweigen des öffentlichen Dienstes abermals eine Aende⸗ rung erleiden werden, bereits von ihrem Führer zu trennen anfangen. Nach der Hoffnung soll dies so sehr der Fall sein, daß Mauro⸗ sordatos dem Könige bereits selbst Vorschläge gemacht haben soll, die dem Zerfalle zuschwankende Regierung durch eine Kabinets⸗Ver⸗ änderung wieder zu kräftigen. Darf man einer desfallsigen Andeu⸗ tung Glauben beimessen, dann wäre es immer wieder ein Coalitions Ministerium, an welches Maurokordatos dächte, und zwar würden sich, der Angabe mehrerer Zeitungen und Briefe nach, in diesem Falle die Herren Kolettis, Maurokordatos und Trikupis in die wichtigeren Stellen theilen. Indessen bedarf jede derartige Angabe noch viel zu sehr der Bestätigung, als daß vorläufig ein Ge⸗ wicht darauf gelegt werden könnte. Erst mit der nächsten Post, die

936 Berlin-Stettiner Eisen bahn. Im Monat Mai c. sind befördert: 30,133 Personen, wofür eingenommen wurden.. 26,414 Rthlr. 52,5õl2 Cir. 54 Psd. Frachtgut (excl. Equipagen und Vieh), wofür eingenommen wurden ..... 9.333 x ö. Summa 35,5748 Rihlr. gr.

gandels und Börsen - Uachrichten.

Berlin, 8. Juni. Die Stimmung an der heutigen Börse war au- fangs sehr flau und zu den notirten Coursen feine Nehmer. Am Schluß der Börse trat für alle Quittungsbogen entschiedenen Kauflust ein, wodurch Alles, und namentlich Quittungsbogen, um 276 und Actien um 4 a 595 über Cours bezahlt wurden.

Stettin, 7. Juni. Bei dem noch immer mangelnden Regen haben die Besorgnisse über unsere diesjährige Aerndte von Sommerkorn und von Roggen auf leichtem Boden noch zügenommen, während man andererseits glaubt, daß die Weizen- und Rapsfelder durch die seitherige Dürre noch nicht gelitten haben.

Wollmarkt zu Budissin. Zu dem am 28., 298. und 30. Mai d. J. dert abgehaltenen Wollmarkt waren zusammen 5963 Stein, und zwar 2785 Stein sächsische, 2097 Stein preußische und 1080 Stein böh⸗ mische Wolle eingebracht worden. Die preußischen und böhmischen Wollen wurden vollständig abgesetzt, und von der sächsischen blieben nur 137 Stein unverkauft. Das Bedürfniß der anwesenden Käufer war bei weitem noch nicht befriedigt. Die geringeren Wollen erhielten einen Preis-Ausschlag von bis 1 Rihlr., die feineren ven 1 bis 14 Rihlr. pr. Stein gegen die

Frankfurt a. M., 4. Juni. 576 Met. 1133 6. Hank Aetien p. ult. 2011. Bayr. Bank- Aeten 716. Hope 89 Br. Stiegl. 893 Br. Int. 60 *. Poln. z00 FI. 943. do. soo FI. do. 200 FI. 33 Hr.

lLambur g, 6. Juni. Bauk - Actien 1675. Eugl. Russ. 113.

Londo n, I. Juui. Cons. 395 992. Bel. Neue Aul. 23. Pas- sive 55. Aus. Seh. 13. 2395 IIoll. 615. 596 do. 100. Neue Fort. 46. Eusl. Russ. Bras. 805. Cin . Colunmb. —. Mex. 355. Pera 27.

Paris, 3. Juni. 595 Rente fin Cour. 122. 15. 395 Rente fin cour. 84. 30. 5 6 Neapl. au eompt. 102. 40. 59h Spas. Rente —. Pass. 5d.

W ien, 4. Juni. 59h Met. 1114. 4195 1003. 39h 773. Bank- Auen 1632. Anl. de 1834 i493. de i839 128. Nordb. 1423. Gloggsu. 116. Mail. 112. Livoru. 121.

2 .

Meteorologische Beobachtungen.

Nach einmalige

1844. / Morgens Nachmittags Abends Beobachtung.

J. Juni. 6 Uhr. 2 Ubr. 10 Ubr.

Luftdruck. ... 336,70 Par. 336, 3 Par. 337, 17 ö par. Quellwäürme 6 R. Lust ure... 13,27 R. 4 19,00 R. 15,27 R. Fluss wärme 16,0 HR. Thaupunkt ... 4 7, 37 R. w 9,0” R. 7,27 R. Bodenwärme 15,9 R. 14 pet. 5 t. . 0,014 Rh. Nie derschlatz O0.

. Wärme wechsel 21,09 4 13,87 R.

7,97 R... 53 pc. W.

62 pC.

Wetter heiter. bezogen. Wind w. Wolke uz us.. VW.

LTagesmittel: 336, 87 Pear. . 4 16,27 R. ..

Duus is ttiguug

—— —— ; 1

wir bis zum S. Juni erhalten werden, können wir vielleicht solche Mittheilungen erhalten, aus denen sich auf die Dauer des gegenwär= tigen Ministeriums mit größerer Wahrscheinlichkeit schließen läßt. Daß

Preise des vorjährigen Frühjahrmarktes.

K Frankfurt a. M., 4. Inni. Unsere Börse zeigte auch im ver⸗

Königliche Schauspiele

Sonntag, 9. Juni. Der Freischütz, Oper in 3 Abth. Musik von C. M. von Weber. (Dlle. Conrad, vom Stadt⸗Theater zu Stet⸗

unter den gegenwärtigen Umständen aller Handel wieder tief darnieder ossenen Monat feine besondere Lebhaftigleit, da der Speculation der Impuls tin: Annchen, als Gastrolle. Frau von Faßmann wird in der Partie hastig h F Faß

liegen müsse, läßt sich leicht denken. Tür kei.

Konstantinopel, 21. Mai. (Journ. de Const.) Se. Königl. Hoheit der Großherzog von Mecklenburg⸗Schwerin und Se.

Durchlaucht der Erbprinz von Lippe haben am sen, um sich über Malta nach Sicilien zu begeben.

Das Journal de Constantinople enthält in seinem Blatte vom heutigen Folgendes über die Unruhen in Albanien: „Die Nach⸗ richten, welche die Regierung über Salonichi aus Albanien erhalten hat, sind ganz geeignet, die Hoffnung zu bestärken, daß die Autorität des Sultans auf allen Punkten dieser unruhigen Provinz bald wie⸗ derhergestellt sein wird. Die Insurgenten müssen nun die Ueberzeu⸗ gung erlangt haben, daß fortan nicht mehr von leeren Drohungen die Rede ist, sondern daß man entschlossen ist, energisch gegen sie aufzutreten, sobald sie in ihrer Empörung beharren; und diese Ueber⸗ zeugung hat bereits treffliche Wirkungen hervorgebracht. Am 5.5 Mai wurden die, etwa 5000 Mann starken, bei Uskup versam⸗ melten Rebellen, nachdem sie der Aufforderung des türkischen Befehls⸗ habers, sich zu ergeben, nicht Folge geleistet, von diesem angegriffen ; und mit Verlust von 250 300 Todten vollständig zerstreut. An Toum. d. 3 01 ua 1001 , , rm, obi. 1 demselben Tage wollte sich ein anderes albanesisches Corps dem Marsche einer Division der türkischen Armee bei Komanova widersetzen; es sehe kam zum Gefechte, worin die Rebellen völlig geschlagen wurden. Die Großherrlichen Truppen haben das Schloß von Komanova ohne Wi⸗

derstand besetzt. Man darf mit Necht hoffen, daß die nächsten Be—⸗ richte noch entscheidendere RNesultate melden werden.“

Ca Plata -Staaten.

Paris, 3. Juni. Die neuesten Nachrichten aus Monte⸗

video, von J. März, schildern die Lage dort sowohl als in Buenos⸗ Folge ber fortwährenden Ver⸗ do.

Apres noch immer als sehr kläglich; in

wickelung der politischen Verhältnisse lagen die Handels ⸗Geschäste gänzlich darnieder. Der französische Contre-Admiral Laine war seit do.

fehlte und noch fehlt. Am ultimo standen auch fast alle Fonds niedriger, als sie Anfangs Juni notirten. Nur in den Eisenbahn⸗-Actien zeigt sich auch hier, und leider, größere Speculation, und jeder hascht darin nach Gewinn. Die Rheinschanz⸗-Bexbacher ; gewichen. Das Geld ist fordauernd recht flüssiig.

im 17ten d. M. an ö BVord' des“ französischen Paketbootes „Dante“ FKöonstantinopel verlas⸗ . „bed de' ihc hne frangai, bar A. Hare.

mae le Saint-Malo, ou: Les grandes molions, solie- vaudeville

Actien sind heute aber auf 113 6

B 5 r 8 6e.

lr. Cour.

Fon ds. Brie s. Geld.

Actien.

r. Cour. Er. Cc en 1 acte.

knriesf. I Geld. Cem.

St. Schuld-Sch. 31 101 100 Pr. ug. obl. 31. 1 / prům Sch. d. Seeb. ö S887 kKur. a. Nenmärk,.

Sehuldlversehr. 3) 100 kerl. Stadi-0bl. 33 Daur. do. in ri. Westpr. Elandir. 3) Grossh. Pos. do. 4

do. do. 3 ö Osipr. Pfandbr. 3 2 101

Kur- u. Neum. do. 3 1015 99

J Schlesische do. 35 5

And. Gldm. àS TVD. Mis eon rν.

Brl. Pots. iseub. 166 10. d0. Prior. Ob. Md. Lpa. Hisenb. 1893 do. do. Prior. ObIl. 4 Brl. Aub. kisenl-·· 158 do. do. prior. Obl. 4 104 / Püss. Rll. Biseub. 5 ; ; do. do. Prior. Obl. 4 d 23 Rhein. Eisenb. 5 / do. do. Priar. Ob. 4 do. v. Staat garaut. 37 Khrl. Eraukxf. Bis.

Ob. - Schles. n,. 1 do. Lt. B. v. eingez.—

asd. IHalbst. B. 4 HBrI. Sehw. Frb. . 4

Gold al marco. J.

Friedrichs or. 131 37 Ju 1 4 do. d0. Prior. oui. 4 1035

120

]

r ech Se l- CoOuns.

Pr. Cour. Thlr. zu 30 Sgr.

Brief. Geld.

Gährich.

Amsterdam

deni 25. Februar auf ber Rhede vor Montevideo angekommen, und London

die Hoffnung, daß seine Ankunft vielleicht eine günstige Aenderung für den Handel bringen würbe, schien sich nicht verwirklichen zu wol- auf Niederlegung der Waffen von Seiten der französischen Legion zu bestehen.

len. Man sagte, seine Instructionen gingen dahin,

Paris.

. Augsburg

Breslau

Eisenbahnen.

Am 1. Juni ist die badische Eisenbahn auf ihrer ganzen Strecke von Mannheim bis Kehl dem öffentlichen Verkehr übergeben Man zahlt von Mannheim bis Offenburg 3 Fl. 18 Kr.,

worden. und bis Kehl 6 Kr. mehr.

Bekanntmachungen.

7351 Bekanntmachung.

Der wegen Betruges unterm 19. August 1811 hin= ter Richard von Raedern erlassene Steckbrief ist durch die Verhaftung des Entwichenen erledigt.

Berlin, den 6. Juni 1814.

Königliches Kammergerichts - Inquisitoriat.

1734 Nothwendige Subhastation. Land- und Stadtgericht zu Wittenberg.

Der dem Gastwirth Anton Tramm und dessen Ehe⸗ frau Franziska, geborenen Schulze, gehörige, an der Chaussee zwischen Wittenberg und Gräfenhainichen bei Nunden belegene und im Hypothekenbuche unter Nr. 30 eingetragene Gasthof zum grauen Stein, nebst den dazu gehbrigen Ländereien, bach in

2) 2 Morgen 62 MIRuihen Wiese,

b) 8 Morgen Holzland und

e) 87 Morgen Ackerland, zusammen auf e, J

. S577 Thlr. 23 Sgr. 4 Pf. abgeschätzt, soll zum Antheile 38 lll Tramm

den 36. Dezember 1844, Vormitt. 11 Uhr, an Gerichtsstelle subhastirt werden.

ie Tare und neueste Hypothekenschein können in unserem 1II. Büreau eingesehen werden.

119 Nothwendiger Verkauf. 7 66 ö a . XR . 1843. Köln am Wasser Nr. 19 und Wall , i, . Grundstüch n n mg. 4 ö en Thlr. 19 Sgr., soll 5 halber 6 a n 6 * s 11 uhr, pothelenschein sind in der eim mf n. *

20 Noihw tadigethh 4 en di ger Verlauf.

San gen den nenen gg er n en b, fene,

27 belegene

Petersburg

250 FI. HKuræ 1413 250 PFI. 2 M. 140 IIamburg ...... ...... .... 300 M. HK uræ 300 MR. 2 Mt.

1185.

Leipzi in Courant im 14 TI. Fuss.. 100 Thlr. ö un,

Frankfurt a. M. WE. . ...... 100 FI. 2 Mt. 100 sRkRbl. 3

Auswärtige Börsen. Amsterdam, 4. Juni. Niederl. wirkl. Seh. 6I.

hh Span. 211. 395 do. 355. Pass. —. Aus. —. Sch. . Pol. —. Oesterr. 110. 490 Russ. Iiope 9]. Antwerpen, 3. Juni. Zins.

2 11113311

= .

3 Mt. 2 Mt. 2 Mt. 2 Mt. 2 Mt.

*

.

Mi von Rossini.

595 40. 1001

Ziusl. J. Preuss. Pr.

Neue Anl. 21.

der Agathe wieder auftreten.)

In Charlottenburg: Der Roman, Lustspiel in 1Akt. Hierauf: Der Steckbrief, Lustspiel in 3 Abth., von R. Benedix.

Montag, 10. Juni. Im Konzertsaale: 1) Quand Pamour s'en va, vaudevssle en 1 acte. 2) La premiere représentation de la reprise de: Les hbrojets de mariage, comédie en 1 acte et en

3) La reprise de: Le

Im Schauspielhause: Mit Allerhöchster Genehmigung: Abschieds⸗

Benesiz und letztes Auftreten der Dlle. Grünbaum. 1) Scenen / 1033 aus: Die Vertrauten. (Herr J. Bercht, Herzogl. braunschweigischer

Hof-Schauspieler: Herr von Saar) Scenen aus: Don Juan. Bo— ler Je Cacti. Scene aus: Der Dorfbarbier. (Herr Bercht: Adam.) 2) Scenen aus: ĩ Tochter Pharaonis. (Herr Bercht: Runx.) 3) Versuche,

Billets zum in 1 Rthlr. 10 Sgr. u. s. w. sind in der Wohnung der Dlle. Grünbaum, Kronenstraße Nr. 31, drei Treppen hoch, täglich (den Sonntag ausgenommen) von früh Uhr bis Mittags * Uhr, so wie am' Tage der Aufführung Abends an der Kasse zu haben.

Die geehrten Abonnenten werden höflichst ersucht bis Sonn⸗ abend Mittag 12 Uhr sich wegen, Beibehaltung ihrer Plätze zu er⸗ flären, nach welcher Zeit anderweitig darüber verfügt wird. )! ne Sek., R mn , 36 Dienstag, 11. Juni. Die Schleichhändler. Hierauf, zum ersten⸗

male wiederholt: Ber verliebte Dorfschneider, Dvertissement in 1 Akt, arrangirt und in Scene gesetzt vom Königl. Solotänzer Tony Stull⸗ müller. Musik arrangirt und komponirt vom Königl. Kammer-Musikus

Der Maurer. Pas de deux. Scenen aus: Die

Balfon und zu einer Loge des ersten Ranges

Rönigsstädtisches Theater.

Sonntag, 9. Juni. Das bemboste Haupt, oder: Der lange Israel. Original-Lustspiel in 4 Akten, von R. Benedix. (Herr Hegel, vom Hof-Theater zu Detmold: Alsdorf, als Gastrolle.)

Montag, 10. Juni. Posse in 5 Akten, von L. Angely. folgende Ouvertüren ausgeführt werden: 1 Aus der Schweizer familie, von Weigl. 3) Aus Figaro's Hochzeit, von Mozart. ) Aus der diebischen Elster,

Die Reise auf gemeinschaftliche Kosten, In den Zwischenakten werden

2) Aus der weißen Dame, von Boieldieu.

. Dienstag, 11. Juni. Besser früher wie später. Hierauf: Ich Woch. ) irre mich nie! oder: Der Räuberhauptmann.

1

Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen.

Gedruckt in der Decker schen Geheimen Ober-Hofbuchdruckerei.

Grundstück der Kaufmann Gleichschen Erben, gericht⸗ sich abgeschätzt zu 21,353 Thlr. 15 Sgr., soll Thei⸗ lungs lr,

am 20. August 1844, Vormittags it Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hy— pothefenschein sind in der Negistratur einzusehen.

Die unbekannten Realprätendenten werden unter der Verwarnung der Präklusion vorgeladen.

oni vj Verein für Pferdezucht und Pferdedressun.

Durch neu hinzugelommene Konkurrenzen veranlaßt, werden die diessährigen Rennen 2c. wie folgt statisinden:

Den 19. Juni: Handicap um 1900 Thlr.; Unions⸗ Rennen; Bahn n rn, Vorzeigen der Land— wehr Pferde; Ziehen am Flaschenzug.

6 Staatspreis von 1000 Thlr.; Nennen Nr CxXXRXViII. (ziähr. Pf.); Prämie von 250 Thlr.; v. Hertfeld s Terrine; Werißsiügen. Nachmittags: Jagdrennen, die Prämien zum Jagdrennen sind erhöht, und zwar istes Pferd 300 Thlr. Cour., 2tes 120 Thlr., Ztes 80 Thlr.

Den 2tsten: Kaufpreis von 10900 Thlr.; Nennen Nr. CXXVIII. (3- u. djähr. Pf.); Rennen Nr. CXXVII. (2sähr. Pf.); Rennen nach folgender neuen Proposition des Hrn. Lieut. F. v. Rauch: Pferde im Besiß von Of⸗ fizleren der preuß. Armee, die in diesem Jahre noch auf keiner öffentlichen Bahn, von Jockegs geritten, erschie= nen sind, 150 Psd. Gew., Reiter: Ofsiziere, Meile, 2 dior. Einsaßz, P. P. Unterzeichnen bis 20. Juni, nen= nen am Pfosten. Vereins - Prämie hierzu 100 Thlr.

8 (bis jetzß 6 Unterschr.). Wettfahren auf der aussee.

.. 22sten: Staatspreis von 500 Thlr. z Kauspreis von 500 Thlr.; die sub 13. 14. 16. 17. S. 25 u. 26 des Jahresberichts bezeichneten Konkurrenzen; darauf Wentfahren auf der Rennbahn.

Der Verkauf der Billets zur Tribüne beginnt unter den bekannien Bedingungen ( Billet für alle 4 Tage

6 lr.) Montag, den 10. Juni, im rim. l, Dorolheen⸗Sir. 11, welches von da ab täglich

Tisens, Tecs,

von 8 Uhr Morgens bis 6 Uhr Abends geöffnet ist. Die Mitglieder des Vereins können ihre Billets eben da in Empfang nehmen oder gegen Vorzeigung der Quit— tung über den bezahlten Beitrag abholen lassen, Die⸗ jenigen Herren, welche dem Verein beizutreten wünschen, werden ersucht, sich gleichfalls dahin zu wenden, so wie auch die rückständigen Beiträge dort angenommen wer— den, wobei wiederholt bemerkt wird, daß nur diejenigen Mitglieder an der Verloosung der gedachten Pferde Theil nehmen, deren Beiträge eingegangen sind. Berlin, den 7. Jani 1814. v. Below. Falckmann. v. Willisen.

ooo p w i 2 . Berlin-Stettiner Eisenbahn. 4 Da unserer Aufforde⸗ K rung vom Aten v. Mts. ungeachtet der Quittungs⸗ Bogen No. 994. auf die Zeichnung von 300 Thlr. zu den nach dem Be— guschlusse der vorjährigen General ⸗Versammlung zu creirenden 1,500, 000 2 Thlr. Actien Lil. A. bei unserer Haupt⸗Kasse nicht eingegangen ist, so haben wir denselben auf Grund der Bestimmungen des S. 13. unseres Statuts annullirt, was wir hierdurch zur all⸗ gemeinen Kenntniß bringen.

Stettin, den 3. Juni 1844. Das Direktorium.

Witte. Kutsch er. Ebeling.

*I Literarische Anzeigen.

In meinem Verlage erscheint und ist in allen Buch= handlungen zu erhalten, in Berlin bei E. H. Schroeder, Linden 23, Jagorsches Haus:

Feld-, Wald- und Haus—

mährchen. Von Adele Schopenhauer. Gr. 12. Geh. 24 Sgr. Leipzig, im März 1814. F. A. Brockhaus.

Circa 1700 Bde. Leih⸗Biblio⸗ , he ,

trefflich gehalten, wenig gebraucht, planirt in dunkel⸗ farbigen nicht schmutzenden Halbfranz- und Halblein⸗ wand -Bänden, solid gebunden, durchaus mit Goldtitel auf dem Rücken, sollen im Ganzen zu dem billigen Durchschnittspreise von 9 gGr. oder 7. Sgr. pr. Band verkauft werden. Vie Sammlung enthält eine empfeh= lungswerthe Auswahl der besseren deutschen, englischen und' französischen belletristischen Erscheinungen neuerer Zeit in gaten Uebersetzungen und deutschen Origingl= Nusgaben, und dürfte sür Jemand, der eine Leih-Bi— bliothek zu gründen beabsichtigt, einen höchst brauch— baren und soliden Anfang abgeben. Der Katalog dieser Bibliothek kann durch den Unterzeichneten bezo⸗ gen werden.

Auch liegt bei demselben ein dergl. Katalog über 1500 Bde., à Band 4 gGr. oder 5 Sgr., vor über eine Sammlung von Leih-Bibliotheks-Büchern, die sich für eine kleinere Stadt eignen.

T. M. C. Armbruster, Universitäts⸗-A Antiquar in Leipzig.

602 b

Meine Wohnung ist jetzt in der Rosenthaler⸗ Straße Nr. 66, Bel-Etage; zur Nachricht meiner werthen Patienten. Herrmann,

elektrisirender Arzt.

t-

Das Abonnement beträgt: 2 Rthlr. für Jahr. 4 Rthlr. * Jahr. 8 Rihlr. 1 Jahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preiserhöhung. Insertions-Sebühr für den Raum einer Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr.

Allgemeine

Alle post-Anstalten des In- und Auslandes nehmen Sestellung auf dieses glatt an, sür Serlin die Expedition der Allg. Preuss. Zeitung: Friedrichsstrasse Ur. 72.

Amtlicher Theil.

Inland. Berlin. Tumultuarische Auftritte unter den Fabrik⸗Arbeitern in Schlesien. Provinz Preußen. Gustav Adolph-Verein zu Pr. Hol⸗ land. Grundsteinlegung der Kirche zu Putzig. Rhein-Provinz— Reise der verwittweten Königin von England. Stxengere Feier des Sonntags zu Koblenz und Uferbanten daselbst. Schreiben aus Posen. (Wollmarkt.) ;

Deutsche Bundesstaaten. K önigreich Bavern. Die Münchener Sammlung von Alterthümern. Die landwirthschaftliche Centralschule zu Schleißheim. Königreich Hannover. Abreise des Ministers von Scheele von Hannover. Königreich Württemberg. Rück— kehr der Königin nach Stuttgart. Die heilbronner Handels Kammer. Großherzogthum Hessen. Theilnahme des Volks an einem bevor— stehenden patriotischen Feste. Die Advoklaten⸗Versammlung zu Mainz. Freie Stadt Hamburg. See-Verkehr. Schreiben aus Lurem—

, urg. andstände; Dombau⸗Verein.)

Freie Stadt Krakau. Versammlung der Repräsentanten-Kammer.

Frankreich. Deputirten⸗-Kamm'er. Post und Eisenbahnen. Paris. Büreau-Gutachten über die Wieder Erwählung Charles Laffitte's. Antrag auf kanonische Emancipation des niederen Klerus. Briefe aus Psauris. (Kammer-Arbeiten: Supplementar-Kredite. Die Postmeister und die Eisenbahnen; Verleihung brasilianischer Orden an die Prinzenz beabsichtigtes Fest in Versailles.) .

Großbritanien und Irland. Unterhaus. Die Resolutionen über die Herabsetzung der Zucker-Zölle angensmmen. London. Abreise der Königin Witwe nach dem Kontinent. Ankunft des Kronprinzen von Dänemark in Schottland. Hof-Nachrichten. Die Stimmung des Volkes in Irland. Sir Henro Hardinge. Schreiben aus London. (Die Bewegung des irländischen Volkes in Folge der Ver— urtheilung O'Connell's; Zucker⸗-Zölle.)

Belgien. Bräüssel. Hof⸗-Nachricht. Ankunft des geistlichen Direltors der Kolonie Santo Thomas. Bildung eines Handels- und Industrie— Conseils aus Mitgliedern der Repräsentänten-Kammer. Kommissions— Vorschlag zu Gunsten der belgischen Industrie. Vermischtes.

Schweiz. Sitten. Die eidgenössischen Kemmissarien verlangen die Ver— tagung des Kriegsgerichts. Abzug der oberwalliser Landwehr. Ge—⸗ neral von Kalbermatten zum Staatsrath und Chef des Militair-Depar= tements erwählt.

Spanien. Schreiben aus P aris. (Die Königin in Barcelona.)

Eisenbahnen. Paris. Das Haus Laffitte tritt von der Gesammt-Ueber— nahme der Eisenbahnen zurück. Schreiben aus Paris. (Neues Loko- motiven⸗System.)

95 und Börsen⸗Nachrichten. Berlin. Börsen- und Martt⸗ ericht.

Die Perle auf Lindahaide. Verein für Geschichte und Alterthumskunde Westphalens. Neapel. Dr. Schnars über Samnium. Rom. Neuaufgefundene Handschrift des Pentateuch.

Antlicher Theil.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

Dem Kaiserlich österreichischen wirklichen Kämmerer und Podesta von Verona, Edlen von Orti⸗Manara, den Rothen Adler⸗ Orden dritter Klasse, dem Land- und Stadtgerichts Rath von Vincke zu Lübbecke, dem Ober-Prediger Weber zu Barby und dem Kreis⸗ Physikus Hr. Strauch zu Landshuth den Rothen Adler Orden vierter Klasse, so wie dem Land- und Stadtgerichts⸗-Boten Lindner zu Lobsens, das Allgemeine Ehrenzeichen;

Dem Ober-Landesgerichts Kalkulator Leidholdt zu Naumburg, dem Land- und Stadtgerichts-Salarien- und Deposital-Kassen-⸗Ren⸗ danten Jeremias zu Halle a. d. S. und dem Land- und Stadt⸗ gerichtsDeposital⸗Kassen⸗Rendanten Holzhausen zu Erfurt den Amts- Charakter als Rechnungs-Räthe, desgleichen den 8

Justiz⸗Kom⸗

Berlin, Montag den 100 Juni

missarien und Notarien Günther zu Sangerhausen, Friedrich zu

Zahna und Senff zu Zeitz, so wie dem Patrimonial-Landrichter

Eichapfel zu Weißenfels und dem Patrimonial⸗Richter Au gu st Wilhelm Schulze zu Delitzsch, den Amts-Charakter als Justiz- Räthe; und

Dem in den Ruhestand versetzten Land- und Stadt⸗Richter Cons⸗ bruch zu Petershagen den Charakter als Justiz-Rath zu verleihen.

Potsdam, den 8. Juni.

Ihre Königl. Hoheiten der Prinz und die Prinzessin Frie⸗ drich der Niederlande sind aus dem Haag hier eingetroffen und im Königl. Schlosse Sanssouci abgestiegen. ;

An die Stelle des abgegangenen Justiz-Kommissarius W endland ist der Justiz-Kommissarius und Notarius Valentin zu Köslin in gleicher Eigenschaft an das Kammergericht versetzt; und

Der bisherige Kammergerichts-Assessor Eckardt zum Justiz⸗ Kommissarius bei dem Ober-Landesgerichte in Köslin und zugleich zum

D

Notar in dem Departement desselben bestellt worden.

Bekanntmachung.

Das korrespondirende Publikum wird in Bezug auf die Versen⸗ dung von Päckereien nach Rußland darauf aufmerksam gemacht, daß bei der häufigen Aenderung der Vorschriften in Bezug auf die Er⸗ laubniß, Gegenstände aus dem Auslande in Rußland einzuführen, je⸗ der Absender vor der Absendung zuverlässige Erkundigung darü— ber einziehen muß, ob die nach Rußland zu versendenden Gegenstände dort eingeführt werden dürfen, oder nicht. ; Die aus der Nichtbeachtung dieser Vorsicht entspringenden nach⸗ theiligen Folgen haben die Absender sich selbst beizumessen. Es kann daher auch die Rückerstattung oder Ermäßigung des Porto's für die vergebliche Hin- und Zurücksendung der zur Post gegebenen Gegen— stände bis zur russischen Gränze in dem Falle nicht erfolgen, wenn . jenen Gegenständen der Eingang in Rußland versagt werden ollte.

Berlin, den 31. Mai 1814.

General⸗Post⸗Amt. Abgere ist; Der Kaiserl. russische Wirkliche Geheime Rath und Mitglied des Reichsraths, Graf von Pahlen, nach Dresden.

liichtamtlicher Theil. Inland.

Berlin, 9. Juni. Se. Majestät der König haben Allergnä— digst geruht, dem Hauptmann von Sęeelhorst des Ilsten Infante⸗ rie⸗Regiments die Anlegung des von Sr. Königl. Hoheit dem Groß⸗ herzog von Sachsen-Weimar ihm verliehenen Ritterkreuzes des Or— dens vom weißen Falken zu gestatten.

Berlin, 9. Juni. Aus Schlesien eingetroffene Berichte melden, daß am Aten d. M. ein Tumult der Baumwollenweberei⸗ Arbeiter in den Dörfern Peterswaldau und Langenbielau stattgefunden hat, bei welchem mehrere Fabrikgebäude demolirt worden sind. Es wurde so⸗ fort Militair aus Schweidnitz requirirt, welches, nachdem jede gütliche Aufforderung zur Ruhe vergeblich gewesen war, von seinen Waffen Gebrauch machen mußte, in Folge dessen mehrere Tumultuguten todt auf dem Platze blieben. Nach den getroffenen energischen Maßregeln

reußische Zeitun

1844.

durfte man beim Abgang der Berichte erwarten, daß fernere Erzesse nicht vorkommen würden. z

Provinz Preußen. Zu Preußisch-Holland ist am 23. Mai eine zahlreiche Versammlung e, ,, und hat sich als Zweig⸗-Verein der Gustav⸗Adolph-Stiftung mit Anschluß an den Haupt⸗Verein zu Königsberg und somit auch an den Central-Verein zu Leipzig konstituirt. Zu Putzig in Westpreußen erfolgte am 29. Mai die feierliche Grundsteinlegung zu der neuen, nach der Zeich⸗ nung des verst. Landesbau-Direktors Schinkel in massiven Formen zu erbauenden evangelischen Kirche. Binnen zwei Jahren soll der Bau vollendet sein.

NRhein-Provinz. Ihre Majestät die verwittwete Königin von England ist am 5. Juni zu Aachen eingetroffen und sogleich über Köln weitergereist. Zu Koblenz haben sich bereits über hundert Geschäftsbesitzer vereinigt, während der Kirchenstunden an Sonn- und Festtagen ihre Verkaufslokale zu schließen. Am Frohn⸗ seichnamsfeste wird mit der Ausführung dieses Beschlusses der Anfang gemacht. Ein Privatschreiben aus Koblenz in der Frankfurter Ober-Post⸗-Amts-Zeitung vom 7. Juni besagt: „Am Rhein⸗ ufer wird jetzt das Werft bis in das sogenannte deutsche Eck, wo die Mosel einmündet, fortgesetzt. Das Gouvernement läßt mit einer Li⸗ beralität, welche die dankbarste Anerkennung verdient, den Bau die ses Werftes ausführen. Da nun im künftigen Jahre auch der hiesige Handelsstand von dem deutschen Ecke die Mosel entlang bis zum Schwanenthore ein Werft errichten läßt, so ist alsdann Koblenz, so west es von beiden Strömen bespült wird, mit einem schönen Quai umgeben, was den Anblick dieser Stadt nicht wenig heben wird und für Handel und Schifffahrt von erheblichem Nutzen ist.“

* Posen, 5. Juni. Vorgestern hat der hiesige Wollmarkt faktisch begonnen, wiewohl der Tte der Termin seines Anfanges war. Die eingegangenen Wollposten werden sofort weggekaust, und da es kein eigentliches Lager geben wird, werden wir nur durch die Stadt⸗ waage über die Quantität der zum Verkauf gebrachten Wollen Aus⸗ kunft erhalten können. Zu einem eigentlichen Markte kömmt es nicht. Ausländer haben sich in sehr geringer Zahl eingefunden, Engländer bis jetzt noch gar nicht, jedoch scheinen Inländer für auswärtige Häufer bedeutende Einkäufe zu machen. Die zum Markt gebrachten Wollen gehören größtentheils zu den Mittelsorten, die Preise stehen etwa um 12 Rthir. höher, als im vorigen Jahre. Aus Polen ist wenig eingegangen, nur die Produzenten des Großherzogthums haben den Marft fast insgesammt besucht; was später noch aus Polen eingeht, wird zur groͤberen Sorte gehören.

Ausland.

Deutsche Gundesstaaten.

Königreich Bayern. Am 3. Juni wurde zu München die eben so reiche als interessante Sammlung, die unter der Benen⸗ nung „Vereinigte Sammlung“ in dem ehemaligen Gallerie⸗Gebäude am Hofgarten in sieben Sälen aufgestellt ist, dem Publikum zur Be⸗ schauung geöffnet. Der erste Saal enthält, was in Salzburg von römischen Alterthümern ausgegraben ward; der zweite: ägyptische, griechische, hetrurische und roͤmische Alterthümerz der dritte: eine sehr reiche Sammlung von chinesischen Gegenständen; der vierte: eine überaus reichhaltige Sammlung indischer Gegenstände mythologischen Inhalts in Bronze, Marmor und Holz, dabei auch Hausgeräth und

nam m.

Die Perle auf Lindahaide.

Unter diesem Titel hat Friedrich Förster einen Romanzen Cyklus gedichtet, den Fr. Curschmann und Karl Eckert mit Begleitung des Pianoforte lomponirten. Beides, GeLicht und Musik, sind zuerst bei Ge⸗ legenheit eines Festes am Hofe Sr. Königl, Hoheit des Großherzogs von Mecklenburg⸗Strelitz, welches auch die vreußischen Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften durch Ihre Anwesenheit verherlichten, als ein zusammenhän⸗ gendes Ganze von abwechfelnden Stimmen mit großem Erfolg vorgetragen worden, und dienten damals lebenden Bildern zur Folie und zum Schmuck. Da, wie uns bekannt geworden, in den geselligen Kreisen Berlins ein Glei⸗ ches unter gleicher Theilnahme der Anwesenden geschehen ist, so läßt sich mit Bestimmiheit erwarten, daß diese Romanzen auch in öffentlichen Kon⸗ zerten mit Beifall aufgenommen werden möchten. Sie sind so eben im Verlag der Schlesingerschen Buchhandlung als 28stes Werk von Cursch— mann? und als 16tes von Eckert) erschlenen. Eine werthvolle Zägabe bilden die (döurch das Königl. lithographische Institut zu Berlin im Metall- druck korreft ausgeführten) Zeichnüngen von Stürmer; mit Phantasie entworfen und malerisch gruppirt, werden sie dem Auge zur Vermittelung des Gedichts und der Musik dienen, und erheben diese Ausgabe zu der elegantesten, die uns in neuerer Zeit vorgelegt worden.

Die Lieder- Compositionen unseres frühvollendeten, mit einem reichen und schönen Talent begabt gewesenen Fr. Curschmann haben sich einer überaus günstigen Aufnahme durch ganz Deutschland und selbst einer Ber⸗ breitung über die Gränzen des Vaterlandes hinaus zu erfreuen gehabt. Welchem deutschen Sänger wären seine Lieder „Der fleine Hans“, „Bäch⸗ sein laß dein Rauschen“, „Ich schnitt' es gern in jede Rinde ein“ (in dessen Vortrag besonders Mantius ercellitt ). das „Wiegenlied“, „der Wald“, „der Blumengruß“ u. s. w. unbekannt geblieben? Und diesen Vorzug vor vielen Komponisten der Gegenwart verdankt er, nächst seinem Genius, der Gewissenhastigkeit bei der Auswahl dessen, was er dem Pu— blikum übergab.

Sein letztes Werk war die genannte Neihe von Romanzen, welche er im Verein mit seinem jungen talentvollen Freunde, Karl Eckert, der jetzt als Königlicher Pensionair in Italien verweilt, für gesellschaftliche Kreise komponirte. Er wählte aus jenem Kranze die Ballade „Der König und seine Ritter“ für eine Baßstimme, die Romanze „Huldhilda“ für Tenor, und die Romanze „Der Ritterdank“ für Sopran. Eckert komponirte die Romanze „Des Königs Traum“, „O Sanktissima“ und „Die Erfüllung“ für eine Sopranstimme, und „Die Eberjagd“ für die Baßstimme. Wenn Curschmann sein Talent früherhin mehr dem eigentlichen Liede zuwendete, so sehen wir ihn hier in das höhere Reich der Romanze eintreten; und wie er in der vollsten Lebenskraft von uns schied, so finden wir auch in

diesen seinen letzten Compositionen nicht etwa den ermatteten Hauch eines Schwanengesangs, sondern die volltönenden Klänge des Troubadours. Auch Eckert leistet Treffliches, das Charakteristische und Melodiöse ver= bindet sich bei ihm zum effektvollsten Ganzen, das lyrische Element tritt in eigenthümlicher Erfindung besonders wirlsam hervor, und wird seinen So— prangesang „O Sanktissima“ auch gewiß zum Lieblinge des Konzert Publikums erheben. ̃ u⸗

Verein für Geschichte und Alterthumskunde Westphalens.

Bei beiden Abtheilungen des in ungestörter Wirksamkeit fort— schreitenden „Vereins für Geschichte und Alterthumskunde Westpha— lens“ haben neuerdings Versammlungen stattgefunden, bei der münsterschen am 24., bei der paderborner am 30. Mai. Beiden Vessammlungen, denen der Kurator des Vereins, Ober-Präsident von Vincke, persönlich beiwohnte, wurde ein Schleiben des Königl. Konservators der Kunstdenkmale im preußischen Staate, Herin Bauraths von Quast, mitgetheilt, worin derselbe die Mitwirkung des Vereins, behufs einer näheren Kenntniß der in dem Bereich seiner, Wirlsamkeit befindlichen Denkmale der Vorzeit, sofern sie in Bau- und Bildwerken bestehen, einen historischen oder Kunst= werlh haben, und noch gut erhalten sind, oder sich in einem mehr oder weniger zerstörten Zustande befinden, in Anspruch nimmt; er wünscht zu— nächst Nachrichten über drohende Zerstörung oder nachtheilige Veränderung irgend eines Kunstdenkmales mit Voischlägen zur Verhinderung derselben, und besonders die Vermittelung des Vereins hinsichtlich der Erhal— tang solcher Kunstwerke, welche sich im Privatbesitz besinden. Der Direltor der Münsterschen Abtheilung, Archivar Erhard, der in dieser Ein⸗ ladung eine willkommene Veranlassung zu einer eben so wichtigen als eh⸗ renhafien Wirksamkeit für den Verein erkannte, hatte schon früher eine vorbereitende Berathung der die Section für Kunst und Alterthum reprä= sentirenden Mitglieder, veranstaltet, und berichtete über deren Vorschläge zu einer möglichst gründlichen und umfassenden Erledigung der wichtigen Auf⸗ gabe. Dieselben fanden allgemeine Billigung, und zugleich wurden geeig- nete Mittheilungen an die historische Section der westphälischen Gesellschast für vaterländische Kultur zu Müinden, mit Einladung zu einer gleichmä— ßigen Thätigkeit in ihrem näheren Bereiche, beschlossen.

Neapel, 17. Mai. (A. 3.) Der hier ansässige deutsche Arzt Dr. Schnars wird in kurzem eine ausführliche histsrisch⸗geographisch-archäologische Arbeit über Samnium herausgeben. Dr. Schnars bereiste das samnitische Gebiet seit zwei Jahren nach allen Richtungen, und entdeckte im Matese—

Gebirg, dem Sitz der Pentri, höchst interessante Trümmer und Spuren aus

uralter Pelasgerzeit, z. B. bei Isernia und Sepino (in den Trümmern Alt- Iliag's) Phallusbilder, Inschristen 2c. das Vorkommen so vieler griechischen Namen hoch oben im Gebirg: Lete, Letino, Eribano, Sepino, Matese, und am Fuß derselben Bergkette: Allife, Ballife, Telese 2c. leitet er nicht von sabelli= schen, famnischen, sondern von pelasgischen Einwanderungen her, welche den heimischen Kultus aus Nordgriechenland herüberbrachten, und in mannich⸗ fachen Anspielungen auf das griechische Vaterland in Italien fortpflanzten. Die Geschichte meldet uns keine Gründung von Kolonieen im inneren Ge⸗— birgslande von Seiten der volkreichen griechischen Küstenstädte, und somit gewinnt die Ansicht des Herrn Dr. Schnars mehr Gewicht. Bei den Städ⸗ fen Telese, Bojano, Sepino weist er außer den am Fuß der Berge gele⸗ genen samnitischen und römischen Trümmern noch viel ältere, auf den n , n, Berge gelegene, höchst wahrscheinlich pelasgische Trüm= mer nach.

Rom, 23. Mai. (A. 3.) Die Propaganda, deren Bibliothek be- fanntlich, in Folge ihrer Verbindungen in allen Theilen des Erdballs, reich an Manustkripten in den verschiedensten Sprachen ist, eihielt vor kurzem ein sehr werthvolles Geschenk aus Jerusalem. Einer ihrer früheren Zöglinge von Geburt ein Chaldäer, welcher sich auf der Rückreise in das ater land daselbst aufhielt, durchsorschte das Innere der sogenannten Absalonshöhle, und indem er mit seinem Stock von den Wänden der Grotte Steinchen abstieß, um dieselben zu untersuchen, gab plötzlich an einer Stelle das Erdreich nach, eine Mauer stürzte ein, und er befand sich vor einem bis jetzt unbekannten Gange. Nach einigem Üümhertappen in dem dunkeln Raum stieß er auf eine Nolle aus dickem Leder oder wohl Pergament, und bei genauer Besichtigung er⸗ gab es sich, daß dieselbe in hebräischer Zunge geschrieben sei und Stellen aus dem Pentateuch enthalte, ja es fand sich bald, daß es eine, wie es schien, vollständige Handschrisft desselben sei. Der englische Konsul in Jeru— salem, den Werih des Fundes kennend, und wohl vom Bischof dazu be—⸗ wogen, bot eine namhafte Summe für das Manustript; allein der getreue Zögling zog vor, es dem Kellegium zu überschicken, dem er seine Bildung verdankte, und so ist dasselbe glücklich hier angekommen. Die Professoren der Propaganda sind mit der Pruͤfung des Koder beschäftigt; es wird viel auf die Bestimmung seines Alters ankommen, welches, wenn hoch hinaufzusetzen, ihm vielleicht eine große Bedeutung für die Kritik des alien Testaments ver⸗ leihen könnie. Jedenfalls wäre sehr zu wünschen, daß es dem Vorstand

des Kollegiums gefiele, bald etwas . über die Handschrift bekannt

zu machen; leider aber ist man hier zu Lande mit dergleichen

tt oder gar Publicationen mehr als zurückhaltend. .

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