1844 / 166 p. 2 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

Frankreich. Seitdem die französischen Trupp ind die Wüste ber fende Handels ⸗Verbin Sprache gekom Central⸗Afrika durch ch von Aegypt Diese gewaltige Einöde, die Wasser und Vegetation d aravanen durchzogen, welche aus dem aren Sudan sich bege⸗ wohlriechende Harze, e Zeuge ein⸗ üste ist keine willkürliche. Breite und Erhe⸗ Dasen, diesen Re⸗ wo der Atlas am leichte⸗ dem Niveau des Bodens außerhalb der französischen Besitzungen: in der Regentschaft Tripolis; , im Kaiserthum Marokko. sich ziemlich weit ir nen leichteren und weniger m dazwischen liegenden Gebiet, von Alge⸗ üreaus des Kriegs-Ministeriums hatte Schwierigkeiten ungeachtet, übertrie⸗ Bebeutung Central Afrikas für den Die Kommission der Deputirten⸗ ß, selbst wenn der Sudan leichter nur ein geringes Interesse für und daß die Aussicht auf einen deutend sein könnte, für sich allein sische Occupations⸗System in ann der europäischen Industrie Artikeln anbieten. B die ölichten Körner,

33. 10. Juni in Afrika aris, 10. Juni. en in . den —— überschritt ist auch die

rage über anzutnüp und Central⸗ anntlich von Sandes getrenn ceans erstreckt. erstreut liegen, n Zeiten von K ika nach dem reichen und fruchtb Goldstaub, Straußfedern, en Getraide und grob

ührt haben, dungen zwischen Algerien

Nord- Afrika wird be⸗ breiten Gürtel unfruchtbaren en bis zum Gestade des atlan⸗ in welcher nur we⸗

nige Oasen z wid seit alte nördlichen Afr ben, um dort Sklaven, Esel und Kameele geg Die Karavanenstraße durch die W größeren oder geringeren

Sie richtet sich nach der ; der Lage der

bung der Atlaskette und dann nach Die beiden Punkte nun, wo er am meisten zu

lais der Wüste. sten zu passiren ist, herabzusinken scheint, liegen der eine östlich im Fezzan, westlich in der Landschaft Tafilet dies strecken diese beiden P hinein und eröffnen daher ei Weg durch dieselbe, als er in de rien aus, sich darbietet. In den B man sich, dieser Communications⸗ bene Hoffnungen hinsichtlich der Handelsverkehr Algeriens gemacht. Rammer aber hat nachgewiesen, da zugänglich wäre, dieses Land doch Frankreichs Industrie haben würde, Handels Verkehr, der nur ganz unbe keinen ernsten Einfluß Afrika ausüben dürfe. nur eine sehr kleine An und Indigo sind daselbst von sch von der afrikanischen

und Palmöl wird erst weiter l t zum Karavanen⸗

Straußfedern, einige Medizinal⸗ as der Sudan uropäische Waffen vielleicht auch

der andere

die Wüste gefährlichen

r ,, , n,.

auf das franzö Central⸗Afrika k zahl von Tausch lechter Qualität; Küste ausgeführt werden, kennt südlich gewonnen.

Transport.

welche jetzt dort nicht, Substanzen eignen sich auch schlech Elephantenzähne, wohlriechende Harze, etwas Goldstaub wäre Alles, w

pflanzen und arbieten könnte.

Handel Europa's d bei den dortigen Völkerschaften gesi manche andere Industrie⸗Erzeugni dadurch hielt die Kommission gen berechtigt, indem sie no schwer es für die algierischen H polis und namentlich von M kurzen und leicht zu passiren sind. Dessenungeachtet hält der Consti heute einige Betrachtungen widmet, den aus anderen Rücksichten für wichtig genug, sordern, daß sie demselben alle die französische Herrschaft in Aft ur Besetzung des algieris agt dieses Vlatt, „fand zwischen der Afrika ein ziemlich ausgedehnter Han Atlaskette im Süden unserer allerdings engen und schw en durchschnitten.

Zwar sind e icht, und es könnten ffe bei ihnen Absatz finden, aber inesweges zu ernstlichen Hoffnun⸗ ufmerksam machte, wie äfen sein würde, mit denen von konkurriren, die nur durch einen

den Zwischenraum von der Wüste getrennt

tutionnel, der dieser Frage

Verkehr mit Central-Afrika

um die Regierung aufzu⸗

keit widmen möge, weil

ika direkt dabei interessirt sei.

chen Küstenlandes durch die französischen Negentschaft und Central- Dies steht fest. So breit Besitzungen ist, so wird sie doch von aber einst von den Karavanen on denen uns mehrere ver⸗

ch außerdem darauf a

Aufmerksam

er zugänglichen, Diefe Pässe, v sind, kann man leicht erkennen, denn en Handel blühende Stadt. anen diese Wege verlassen. am Süd- Abhange sich jährlich nach Osten se, ihr Zug, die Zeit ihrer Alles ist unverändersich festgesetzt und vorher bekannt. Algier und Konstantine vereinigten sich zu südlichsten voön der Regentschaft Algier 150 Stunden Medeah war die Zwischen⸗

benutzten Päs muthlich jetz von ihnen h

t unbekannt efand sich eine durch d unserer Eroberung sollen die Karav sich von dort Mahoffo nach Melka

durchschneidet.

Afrika von Ankunft in der Wüste,

Augenblick ihrer Abrei ihre Anhaltpunkte, dies Die Karavanen vor Onergela, der am vom Mitielländischen Meere belegenen Stadt. Station der Karavane von Algier; die Karavane von Konstantine machte alt, zu Bisfara und zu Tuggurth. Nachdem die Handelsleute die große Melka- Karavane bis nach dem Fezzan begleitet ten sie sich von ihr, um durch die Wüste nach dem Süden dies Alles für die Algerier des Kriegs Ministeriums ob es nicht im Interesse unserer afrikanischen Konstantine, Algier

von Algerien hatten, trenn

nun die Illusionen man wohl fragen, nützlich wäre, und Oran zurückzulenken. en Afrikas ein, daß der Handel ihre Mach ch versuchte Abd el Kader, die Karavane, welche at nach Marofko begiebt, nach Maskarg zu ziehen. Ueberall, besonders aber in den muselmännischen Ländern, man den Handel beherrscht, und in Afrika ist dies soviel leichter, als man ukte, an denen die Karavanen Halt machen, zu be⸗ gnügten sich die Türken, zu Biskarg eine Garnison Herrschaft über die ganze

die Karavanen des Sudan nach Medeah, Zu allen Zeiten sahen die Beherrscher des nörd=

t sehr verstärke, und erst sich durch das Ta⸗

beherrscht man das Land, wenn

hierzu nur gewisse Pu sitzen braucht. von 100 Mann zu halten, was hinreichte, ihre weil über Biskara die Karavanen ihnen Weg nehmen die Wüste getrennten afrikanischen Stämme bedürfen cation und des Austausches ihrer Produkte unter einander. Der Handel ist für sie nicht blos eine Hülfsquelle, sondern auch eine ge⸗ wohnfe Beschäftigung, die wir ihnen entzogen haben. Es ist ihnen daher nur der Krieg zum Zeitvertreib geblieben. Ueberdies haben in Algerien, wie im ganzen Orient, die Karaoanen, als die einzigen Verkehrsmittel, eben so sehr einen kommerziellen wie religiösen Charakter und berühren daher, was den Menschen das Theuerste ist in ihren Interessen und Gefühlen. Unsere Agen= ten in Algerien müssen dahrr die Straßen, Anhaltepunkle und günstigen Jeiten ersorschen, zu Karavanenreisen ermuntern, und diesen durch unsere Waffen unterbrochenen Verkehr wieder herstellen. Unsere Industrie wird da⸗ bei zwar nicht alle die geträumten Voriheile finden, aber unsere Herrschaft in Afrika wird dadurch fester und friedlicher werden, und aus dem Wohl— stand des Landes wird uns Neichthum entsprießen.“

Das istaelitische Central⸗onsistorium zu Paris, aus den Herren Cremieur, Präsidenten desselben, Cerfbeer, beides Mitglieder der De⸗ putirten⸗- Kammer, Anspach, Substitut des Königlichen Prokurators, Halphen und Raphael bestehend, hat ein Schreiben an den Justiz- und. Kultus-Minister gerichtet, wodurch es demselben für seine Mit⸗ wirkung zu der den isrgelitischen Kultus in Frankreich neu organisi⸗ renden Königlichen Verordnun

„Der Grundsatz gen“, heißt es in di glänzende Heiligung.

Provinz zu sichern,

der Communi

Schutzes sür alle Gottesverehrun⸗ em Schreiben, „erhält durch jene Verordnung eine ö Jede der neuen Bestimmungen ist gleichsam eine diesem schüͤtzenden Grundsatz dargebrachte Huldigung. 6 wird nun kein leerer Tisel mehr sein, sondern eine gesellschaftliche

ellung bezeichnen, welche eine gebildete Einsicht und die öffentliche Ach= ĩ ajestät von den ausgezeichneisten M schen Bevölkerung zur Wahl vorgelegten Konsistorien wer=

Glaubenegenossen sein und vollbringen haben. nsistorium wird der ganzen Verwal⸗ geben können. Religionsdiener setzt Eintracht und in dieser für den auchs der Amts- ung sinden soll, stellt

Der Name der

lung voraussetzen läßt. nern der . ie n

wirklichen Neprä nl ee. , . ihre Syeltze gestellte tung einen gl r, e. 4 i rdnung an die Sielle des Man Kultus fo wesenilichen Farne gewalt, die inskünftige aüch auf die Rabbiner

e Aufgabe zu

örmigen und sicheren Gan ierarchle der

els gn Zusammenhan

963

dieselben unstreitig auf gleiche Linie mit den Dienern der anderen Religionen. Durch Abschaffung jeder Ceremonie bei dem Eide der Konsistorien führt die Verordnung den letzten Streich gegen diese abergläubische Mummerei, welche man den Eid more judaico nennt und die erst vor wenig Tagen in einem beredten Requisitorium vor dem Cassationshofe so lebhaft angegriffen wurde. Das CTentral-Konsistorium ersucht Sie im Namen der französischen Israeli⸗ ten, den Ausdruck seines Danks zu genehmigen. .

Das von dem Sohne des Kalsers von Marokko befehligte Armee Corps soll jetzt 15— 20000 Mann zählen, unter denen sich jedoch nur sehr wenig regelmäßig disziplinirte Truppen befinden, so daß man die vom General Lamoricikre kommandirten 8 10000 Mann Fran⸗ zosen für mehr als hinreichend hält, diese Streitkräfte gänzlich aus dem Felde zu schlagen. In Oran langten unterdeß Verstärkungen an, und nach einem Schreiben vom 29. Mai aus jenem Ort waren so eben zwei Bataillone des 48sten Linien⸗Regiments dort eingetroffen. Marschall Bugeaud, der eben da erwartet wurde, soll sich selbst nach der Gränze von Marokko begeben wollen. Briefe aus Toulon mel⸗ den, daß das nach den marokkanischen Küsten bestimmte Geschwader vor seiner Abfahrt dahin zu Toulon seine Vorräthe an Lebensmitteln ergänzen werde. .

Der Verein zur Verbreitung des katholischen Glaubens in Lyon hat so eben seine Jahres Einnahme für 1843 bekannt gemacht. Ihr Gesammtbetrag ist 3, 552,088 Fr., wozu von Frankreich 1,835,029 Fr., von Preußen 144,066 Fr., von England 137,795 Fr. und von Ruß⸗ land nebst Polen 2149 Fr. beigestenert worden sind. Auch aus Ame⸗ rika war eine bedeutende Summe eingegangen; Oesterreich und Bayern haben ihre besonderen Missionen.

II Paris, 19. Juni. In der heutigen Sitzung der Pairs⸗ Kammer legte der Minister des Innern zuerst Len Gesetz⸗Ent⸗ wurf über die Gefängnisse vor, den die Deputirten-Kammer bereits votirt hat. Dann wurde zur Fartsetzung der Diskussion des Rekrutirungs-Gesetzes geschritten. Die Kammer war in ihrer letzten Sitzung bei Art. 22 des Gesetzes stehen geblieben, der bereits votirt ist. General Cubidres stellte zu Art. 23 und den folgenden

Amendements, nicht unterstützt und daher gar nicht Die Kammer nimmt der Reihe nach die Der Art. 33 betrifft die Dauer

setzes über di

O Paris, 10. Juni. Unsere Industrie⸗Ausstellung, welche noch gestern Morgens einen so herrlichen und majestätischen Anblick gewährte, bietet heute das traurigste Schauspiel dar. Gegen 4 Uhr Nachmittags stürzte gestern ein wahrer Wolkenbruch über unsere d' herab. Der Hagel siel so dicht und stark, daß er die leichte Dachbedeckung des Ausstellungs-Gebäudes zertrümmerte und ausgestellten Erzeugnisse so heftig herab⸗ . oden des Gebäudes zwei Buß hoch mit Wasser bedeckt wurde. Da eine halbe Stunde früher das schönste Wetter zum Spazierengehen einlud, so waren die Champs⸗ als der Sturm losbrach, sich in größter Unordnung in den Ausstellungs⸗Palast flüchteten, in wel⸗ chem ein solches Gedränge entstand, daß mehrere Damen in Ohnmacht fielen. Glücklicherweise legte sich der Sturm in weniger als einer

Hauptsta

so der Regen nun auf die strömte, daß in wenigen Minuten der Fußb

Elysées mit Menschen angefüllt, welche,

halben Stunde, sonst wären mehrere Menschen in der wilden Un⸗ ordnung zerquetscht und erstickt worden. Der Schaden, den die Ausstellenden erlitten haben, wird auf mehrere Millionen angeschlagen. Alle Mode⸗ und Putzwaaren, Sei⸗ denzeuge, Shawls (einer im Werth von 25,000 Fr.), Tücher, Por⸗ zellan, Krystallwaaren, Teppiche und kostbare Möbel, sind mehr oder weniger vom Regen durchnäßt oder vom Hagel zerschlagen worden. Die sogenannte Gallerie der Webstoffe bildet gegenwärtig nur einen Haufen schmußige Fetzen, welche im Schlamme liegen, denn da der Fußboden des Gebäudes aus gestampfter Lehmerde besteht und der⸗ selbe durch die Regenfluthen erweicht, und aufgelöst wurde, so sieht Per Boden einer wahren Pfütze ähnlich. Einige Fabrikanten, welche ir die Industrie⸗ Ausstellung die schwersten Geldopfer brachten, ehen sich durch das gestrige Unglück zu Grunde gerichtet. Ihre Waaren, die ganz unbrauchbar geworden sind, waren nur gegen die Gefahr des Feuers versichert, denn wer hätte glauben sollen, vaß eine so schrecliche Wasserfluth über dieselben stürzen könnte. Den Baumeister des Ausstellungs⸗Palastes trifft eine schwere Verantwor⸗ tung. Die Regierung hatte ihm dazu eine halbe Million Franken bewilligt; aus zu großer Sparsamkeit wendete er dazu nicht einmal 0h00 Fr. an und vernachsässigte es, die Dachbedeckung vor einem heftigen Sturm sicher zu stellen. Einige Ausstellenden beabsichtigen, Fei der Regierung auf Schadenersatz dafür anzutragen und sich des⸗ Halb an die Kammern zu wenden. Unterdessen ist heute die Industrie⸗ Ausstellung zeitweilig geschlossen worden, üm das Dach des Gebäudes . zu repariren, weil, da heute gegen 1 Uhr abermals ein starker Regen siel, neue Beschädigungen der ausgestellten Waaren zu be⸗ fürchten sind. Durch den 'gestrigen traurigen Vorfall hat die Iu⸗ bustrie= Kusstellung ohnehin ihren öhlanz verloren, über die Hälste der ausgestellten Erzeugniffe sinb' so beschibigt worden, kaß Han ssi⸗ nothwendigerweise bei Seite legen muß. Zum Unglück für die Ausstellenden hat die große Jury, die beauftragi ist, zu prüfen, welche Fabrikanten die von der Regierung ausgeseßten Hun am meisten

vollendet, so daß mehrere Ausstel⸗ Schaden an ihren Waaren, weil es sehr schwer sein en Waaren zu bestim⸗ fall erscheint, so liefert öthigt, ein besonderes, Ausstellung erbauen z

im Allgemeinen, ihre Millionen kann die In⸗ lten, worin sie bequemer und sicherer dem bisher befolgten alle fünf Jahre eine halbe Million für ach zwei Monaten wieder abgetra⸗

Schiffs papiere zu besitzen.“ fen und dagegen folgender schlagener Zusatz ange⸗

auf Owre lauten, wenn es nur feststeht, lantischen Orten für belgische Rechnung der als eine direkt von diesen Orten e Consignation.

Artikel die Frist für die N

gischen Konsuln visirte Connoissements und Dieses Amendement wurde jedoch verwor von dem Minister des Innern vorge

verdienen, ihre Arbeiten noch nicht lenden obenein Gefahr laufen, nebst den den Verlust des Ehrenpreises zu erfahren, wird, die Güte der durchnäßten und beschädigt men. So beklagenswerth nun der gestrige Vor daß er die Regierung n

Das Connoissement kann daß die Ladung aus den transat abgefertigt ist, sei es als Eigenthum o an ein belgisches Haus geschehen

Es wurde dann im Sten fremder Schiffe auf 13 Jahre festgesetzt und schlage des Herrn Rogi Unterstützungs- und Versorgungs-⸗Kass dienenden Seeleute zum Zweck hat, und als 11 ter Artikel in den Gesetz Entwurf aufgenommen werden soll. Der Minister des In⸗ Zusatz vor, nämlich, daß von einer, durch die Regierung zu bestimmenden Zeit an gerechnet, belgi und fremde Seeleute nicht mehr, ohne sich vorher einer Prüfung als Capitains, Ober- und Unterleute in der arine zugelassen werden sollten, und daß die Vorschriften dieserhalb erlassen solle. Verhaegen bekämpften diesen Vorschlag, weil nur zu Willkürlichkeiten führen würde. Herr von Willkürlichkeiten könne dabei keine Rede gations⸗-Schulen zu Antwerpen und Ostende, und die zu bestehenden Prüfungen würden daher leicht zu organisiren sein. Nach längeren Debatten wurde der Artikel mit dem ministe⸗ riellen Zufatz angenommen und die Diskussion des sodann an die Reihe kommenden Vorschlages der Kommission, wegen Bildung eines Fonds zur Erleichterung der Industrie-Ausfuhr, vermittelst fünfjäh⸗ riger Erhebung eines Zusatzes von 5 Centimes auf die Zölle, Transit⸗ Abgaben und Tonnengelder, welchem das Ministerium beitrat, den aber Herr de Theux als nicht hierher gehörig und auch als vorzeitig bezeichnete, auf den nächsten Tag ausgesetzt.

ß

Am 19ten traf das Dampfboot „Palermo“ wieder von der unternommenen Reise um die Insel und nach Malta in unserer Hauptstadt ein und, so viel ich davon höre, ist Lob, Wohlgefallen und Freude über die interessante Tour, die Bequemlichkeiten des Schiffes und die zuvorkommende und pünktliche Bedienung am Bord im Munde aller der Mitreisenden. geht das Fahrzeug nach Neapel, um seine von dort aus mitgenom— menen Reisenden dahin zu bringen. .

Wir haben zwei neue Journale, und das ist gewiß für Sicilien eine handelt ausschließlich über Handel, Industrie und Schifffahrt und gehört in die Attributionen eines jeweiligen Secretairs der Handels-Kammer von Palermo; die ersten Nummern des eben neu Ernannten zeugen von einem eifrigen Bestreben, etwas Ausgezeichnetes und seiner Würdiges zu leisten. Der junge Mann rechnete auf ein ihm gewiß entgegenkommendes Publi— kum, das seine Mühe nach Verdienst anerkennen würde; allein wir fürchten, er hat sich geirrt und hat bei den Mitteln, welche ihm zu Gebote stehen, einen allzu weit umfassenden Maßstab angenommen. Schade wäre es jedenfalls, wenn ein solches Unternehmen nicht mit dem besten Erfolge belohnt werden sollte. Das andere, eine Nach— äffung der französischen, heißt Salon- Journal (Giornale de Saléni) . Es scheint auf eine sehr ausgedehnte Lesewelt zu rech— nen, da es seine Agenten zur Empfangsnahme von Subscriptionen über ganz Europa nicht nur, sondern über alle die drei übrigen Welt—⸗ ein einziges seiner Blätter gelangen Dagegen scheint eine dritte literarische Pro⸗ duction, ein Roman unter dem Titel: „Der rechtschaffene Mann und der Dieb“ (il daben 'uomo ed il ladro) Aufmerksamkeit und Aner⸗ Er ist das Werk eines jungen Geistlichen, schönsten Gegenden der Insel bewohnt, die Sitten und Betragen seiner Mit⸗ unh Vieles aus seiner Sein Bestreben, diese seine Erfahrungen r in den Stunden seiner Muße im Schatten s zu verfassen und dem Publikum mitzutheilen, verdient den besten Erfolg; wir wünschen ihm denselben. gens auch der Art, um den Leser anzuziehen; allein ohner lesen kann, und

er darin einigen Ersatz, dauerndes Gebäude für die Industrie⸗ wobei sowohl der Staat, Rechnung finden werden. dustrie einen herrlichen P ihre Erzeugnisse wird au System, nach welchem man ein Holz⸗Gebäude ausgiebt, das n gen werden muß.

Das gestrige Ungewitter h Umgebungen großen Schaden ganz vom Hagel zerschlagen, mittägigen Provinzen, zu erfahren, Da schon vor ei merlich ausfiel, so hätte die Besch ten Nachtheil: den ohnehin für die Preis des Weines noch mehr zu steigern und 6 die nur von der Pflege der Weinrebe leben, der

als die Industrie

Mit drei bis vier aturalisirung

darauf zu dem Vor⸗ der die Bildung einer

er übergegangen, i . e für die unter belgischer Flagge

sstellen können, als nach

at sowohl in Paris, als in dessen nern schlug wiederum einen

Die Feldfrüchte wurden und man befürchtet, besonders aus den daß der Hagel dort die Weinreben Weinlese sehr küm⸗ Teinrebe den doppel⸗

angerichtet.

unterworfen zu haben, belgischen Kauffahrthei⸗M Regierung die nöthig Herren Castigu und derselbe, wie sie meinten, Nothomb entgegnete, sein, denn es gäbe Na

nem Juhre die ädigung der arbeitenden Volksklassen Millionen Winzer, Hungersnoth aus⸗

beschädigt hat.

Grossbritanien und Irland.

Es sind in unseren Blättern daß die fremden hier nur durch außeror= von Desterreich Desterreich auf seinen bis⸗

London, 8. Juni. schon öfter

Beschwerden darüber laut geworden, welchen England Botschafter unterhält, sich dentliche Gefandte vertreten lassen, was namentlich Die Times meldet heute, daß die desfallsigen Vorstellungen sich veranlaßt gesehen habe, Gesandten und bevollmächtigten Dletrichstein, zum Botschafter am hiesigen Der Graf soli Ende künftigen Monats hier

und Rußland gilt.

herigen außerordentlichen in Brüssel, Graf

Hofe zu ernennen. ? Palermo, 22. Mai.

London, 11. Juni. Se. Majestät der Kaiser von Rußland hat 5 Uhr, also um einen Tag früher, ugham⸗Palast verlassen iach dem Kontinent ein⸗ se wohnte Se. Majestät sischen Gesandtschaft bei alt in dem Gesandtschafts⸗Hotel Pembroke mit einem der Kaiser in Gesellschaft Ihrer Albrecht ein kleines Dejeuner ein, n, dem Grafen von Majestät der Königin agen den Palast. seibst die üblichen die Ankunft des Monarchen niralität mit dem Grafen afendamm empfing.

am Sonntag, Abends sten Berichte lauteten, den Buck und ist nach Woolwich abgegangen, um sich! Morgen des Tages der Abrei elle der rus

vorgestern, als die er

zuschiffen. Am noch dem Gottesdienste in der Kap und beehrte hierauf nach kurzem Aufenth den Premier-Minister, Sir R. Peel, Abschieds-Besuche. Mittags nahm

Majestät der Königin u und verließ hierauf,

eine wichtige Erscheinung.

nd des Prinzen begleitet von dem Prinze Aberdeen und seinem Gefolge, geleitet von Ihrer bis in die äußere Halle, in sechs Königlichen W Kurz vor 6 Uhr langte der Zug in Salut-Schüsse der Garnison-Batterieen verkündeten, welchen die versammelte Adi von Haddington an der Spitze an dem H noch beinahe

und nahm während dieser Zeit

dem Prinzen Albrecht, Cockburn und Baron B welches Comm

Woolwich an, wo

die Schiffswerfte bestieg Se. von Haddin

gton, Sir George t gehaltene Boot, ack Eagle“

dem Grafen runnow das in Bereitscha odore Sir Francis Collier nach dem „Bl Bord des „Black Eagle“ nahm Se. Königl. Hoheit Albrecht vom Kaiser einen herzlichen Abschied. das Boot vom Lande stieß, spielte die Militair⸗ National⸗Hymne und die zahlreich am Ufer ver brachte Sr. Majestät ein dreimaliges Lebehoch. mit unbedecktem Haupte. See, alsbald vom „Lightning“ gefolgt.

Der vorletzte Tag der Anwesenheit Se. London wurde durch das bereite angekündigte Fest Devonshire in Chiswick, einer prächtigen Villa in der Vorstadt, und durch den Besuch der hohen Herrschaften in der Am Morgen des Tages beehrte Se. Masestät noch den Herzog und die Herzogin von Buccleugh und die Mitglieder des United Service Club, welche am Freitage den Monarchen vergebens erwartet hatten, mit einem Besuche. Kaiser, vom Baron Brunnow und Ritter Benkhausen begleitet, ver⸗ weilte hier mit sichtlichem Vergnügen vor den Bildern der englischen Königs-Familien, der Königs- und Seehelden und unterhielt sich lange Zeit mit den anwesenden Mitgliedern des Klubs in sehr herablassen⸗ der Weise. Nachdem der Monarch hierauf die im Bau begriffenen neuen Parlamentshäuser in Augenschein genommen und noch einige Besuche gemacht hatte, begab er sich nach Chiswick. Achthundert Per⸗ sonen, die Elite unserer Gesellschaft, das ganze diplomatische Corps und die Mitglieder der Königlichen Familie mit inbegriffen, wa⸗ ren zu dem hier zu Ehren Sr. Majestät des Kaisers von Rußland veranstalteten Feste geladen worden.

wird, ernannt hat.

Musik die russische sammelte Volksmenge Der Monarch dankte „Black Eagle“ in

Majestät des Kaisers

kennung zu verdienen. welcher eine der Bemerkungen aller Art übe bürger zu machen Geleg Praxis kennen zur Belehrung seiner Lese der Weinlauben seines Pfarrorte

7 ö gi 1 d I Um 7 Uhr ging der enheit gehabt hat,

von Rußland in des Herzogs von Sein Styl ist übri in einem Lande, wo der kleinste Theil der Einw von dieser Anzahl noch ein guter Theil nicht versteht, was gelesen worden ist, giebt es wenig Hoffnung selbst für das beste Werk.

Sp gni gn.

Man beklagt sich hier seit einiger Zeit unter deren Einfluß doch die Spanien vollbracht sei, ganz langsam und ganz sche Politik in Madrid verdrängt werde. e als ungünstige Wendung der rdentlichen Gewandtheit und en englischen Gesandten am spanischen Hofe, en, mit welchem sich Graf Bresson, obgleich dsten aller französischen Diplomaten gelte, durchaus

italienischen Oper ausgezeichnet.

XX Paris, 10. Juni. darüber, daß die französtsche Politik, letzte Revolution in leise durch die engli für Frankreich nicht weniger unerwartet Dinge, wird haupt Kühnheit des gegenwärtig Herrn Bulwer, zuge er für den bedeuten nicht messen könne.

Die Aussichten Frankreichs, Spanien, waren vor einigen Mo

sächlich der außero

Die Anzahl der Anwesenden Von fürstlichen Personen befanden sich dort: der Kaiser von Rußland, der König von Sachsen, Prinz Albrecht, die Herzogin von Gloucester, der Herzog und die Herzogin von Cambridge. wehte von dem Dache des Hauses während der sischen Monarchen. Ihre Majestät die Königin war durch die vortägigen Festlichkeiten zu sehr angegriffen, um der Einladung des Herzogs von Devonshire heute eine Folge zu geben. der Tafel, an welcher fürstliche Pracht herrschte, besuchte der und Garten ⸗Anlagen sichtlich gerührt in herzlicher Umarmung von hre Majestät die Königin mit e der italienischen Opern—⸗ Barbier von Sevilla gegeben. e das Otchester die britische und russische letztere von dem überfüllten Hause mit be⸗

überstieg 700. in Bezug auf seine Stellung zu

naten die günstigsten, die man sich denken konnte. Espartero war, wo nicht unter der positiven Mitwir⸗ aften Beifalle der französischen Po⸗ artei an die Stelle der gefälligkeit die fran⸗

Die russische Flagge

Anwesenheit des rus. kung, doch unter dem unzweifelh

litik, gestürzu worden, un Ayacuchos getret zösische nannte. stimmung der französischen Regierung, seitigung aller constitutionellen Hemmungen und lt in Spanien wieder herzustellen, und die Rückkehr der Königin Christine nach Madrid schien aus den dem französischen Einflusse in Spanien eine neue Aber die Sympathieen der spa⸗ kühlten sich bald merklich ab, sich besonders seit dem Falle des für dessen Politif das gegen⸗ g als irgend möglich die Mit⸗ Inzwischen hatte die englische

id es war eine P en, welche man mit vieler Selbst Das Ministerium Gonzalez Bravo suchte, mit deut⸗

prächtigen Park⸗ durch kühne Dekrete,

und nahm nach länger als zweistündigem Aufenthalte, durch die Gastfreundschaft des Herzogs demselben Abschied. ihren erlauchten Gästen und dem Vorstellung bei. den Zwischen-Akten spielt National- Hymne, welche sonderem Beifall aufgenommen wurde.

8 elg ien.

ntanten⸗Kammer. Sitzung vom 10. Juni. chträchlich noch der fünfte Artikel des Gesetz-Ent— nzial⸗Zölle zu diskutiren, welcher folgender⸗

unter einstweiliger Be Schranken, di bevorstehende tausend Grün mächtige Stütze geben zu müssen. nischen Gewalthaber für Frankreich und das Erkalten derselben machte Ministeriums Gonzalez Bravo fühlbar, wärtige Kabinet augenscheinlich so weni verantwortlichkeit auf sich nehmer Diplomatie sich Wege gebahnt, auf welchen sie Frankreich vollends aus seiner vortheilhaften Stellung zu verdrängen hofft. Das Ueber⸗ maß der Reaction der unter den französischen Auspizien eingesetzten neuen Regierungs- Gewalt gab Herrn Bulwer die erwünschteste Ge⸗ legenheit, die dankbare Rolle eines warmen Freundes der Verfassung esetze. Der englische Gesandte versäumte keine Gelegenheit, sich dem spanischen Volke in dieser Rolle zu zeigen; er wußte sich zum Patron der liberalen Opposition zu machen, ohne gleichwohl dem spanischen Kabinette einen Grund zur, Beschwerde zu geben, er wußte die Häupter der exaltirten Partei zu gewinnen, ohne, daß die Ehefs der Gemäßigten eine Ursache gefunden hätten, mit ihm zu brechen.

Die Rechnung des Herrn Bulwer geht offenbar auf den nähe⸗ ren oder entfernteren Zeitpunkt hinaus, wo die Zusammenberufung der Cortes nicht länger wird verschoben werden können. Man darf

e Staatsgewa

Abends wohnte J ganzen Hof Es wurde der

Dt eprãä se Es war heute nacht wurfes über die Differe maßen lautet:

Die fremden, von denselben Orten (nämlich aus den transatlantischen Ländern, oder aus dem mittelländischen Meere) herlommenden Schiffe, wenn sie im Namen belgischer Häuser, mit gehörig von den belgischen Kon- suln visirten Connoissements und Schiffspapieren versehen, nach belgischen Häfen bestimmt sind, können unter gleichen Vortheilen zugelassen werden e Was die belgischen Schiffe betrifft, so kann die Regierung das Verbot des Verkaufens, Beladens und Aus⸗ ladens modisiziren.

Die Herren Osy und Cog els, Deputirte für Antwerpen, schlu= gen vor, die Worte: „im Namen belgischer Häuser“ wegzulassen und dafür Folgendes hinzuzufügen: „Die Schiffe, welche von ihrem La dungsorte aus einen Supercargo haben, brauchen nicht von den bel⸗

und des Gesetzes zu spielen.

(nämlich dem der direlten Einfuhr).

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sast mit Gewißheit annehmen, daß das jetzige spanische Ministerium sich Angesichts der Cortes nicht halten können, sondern daß es Män⸗ nern weichen müssen wird, die jetzt entweder der thätigen Opposition oder doch wenigstens der nicht geringen Zahl der Unzufriedenen an⸗ gehören, die den Gang der Regierung schweigend mißbilligen, ohne demselben bis jetzt feindlich entgegenzutreten, So ist denn allerdings die größte Wahrscheinlichkeit vorhanden, daß Frankreich binnen eini⸗ gen Monaten den Rest des Bodens verlieren wird, den es während ker setzten Revolution am spanischen Hofe gewonnen hatte, und zu dessen Behauptung und Erweiterung es so stark auf den persönlichen Beistand der Königin Christine rechnete.

Griechenland.

O München, 11. Juni. Erst gestern ist der Inhalt ver⸗ schiedener Briefe, die an hiesige Griechen und aus dem griechischen Dienste entlassene Deutsche aus Athen und Patras vom 27. und 28. Mai eingegangen sind, mehr bekannt geworden. Einem großen Schlage scheint Maurokordatos glücklich vorgebeugt zu haben. Ohne die augenblickliche Absendung der zuverlässigsten Truppen von Athen nach dem Norden, spielte jetzt Grivas höchst wahrscheinlich dort die⸗ selbe Rolle, welche Grisiottis nun schon zum vierten oder fünften, ja selbst seit der September - Revolution bereits zum zweiten Male auf Euböa eben so verwegen, als bis jetzt unbestraft spielt. Auch daß der Letztere von der bloßen Widerspenstigkeit, verbunden mit etwas Räuber- Handwerk, noch nicht zum offenen Aufruhr übergegangen ist, scheint mittelbar das Werk des Minister ⸗Präsidenten zu sein, dessen dringenden Mahnungen man wenigstens in Athen das unerwartete Eintreffen eines englischen und eines fran— zösischen Kriegsfahrzeuges vor Chalkis beimaß. Ob Maurokor⸗ datos im Stande fein wird, Grisiottis ganz zum Gehorsam zurück— zuführen, und ob er es dann auch durchzuführen vermag, ihn wie Grivas vor ein Kriegsgericht zu stellen, das scheint gleichwohl noch sehr bezweifelt werden zu müssen. Immerhin hatte der Minister= Präsident vorläufig von seinem unverzagten Auftreten den Vortheil, daß in Athen sich ihm die Besonneneren inniger anschlossen, wodurch wieder nothwendig sein Einfluß auf den Gang der Wahlen in der Hauptstadt zunehnien muß. In der That scheint dort Kolettis seines Sieges noch keinesweges so gewiß zu sein, wie von den Journalen seiner Partei behauptet wird.

Die Schritte der Nothwehr gegen einen Theil der Tagespresse, welche Maurokordatos gewagt, dürften nicht ohne ausdrückliche Be⸗ sprechung, vielleicht sogar erst nach einer ausdrücklichen Veranlassung von Seiten der Gesandten der Schutzmächte geschehen sein. Man wird diese von den eingegangenen Journalen selbst ausgesprochene, und zwar in der Form einer abermaligen Verraths-Anklage gegen den Minister-Präsidenten vorgebrachte Behauptung, leicht waͤhrschein⸗ lich sinden, wenn man sich der fast alles Maß übersteigenden Heftig⸗ keit erinnert, mit welcher in jüngster Zeit die Stellung der Reprä— sentanten der Schutzmächte, d. h. deren angebliches Einmischen in die internationalen Verhältnisse Griechenlands, von einem großen Theile der Presse angegriffen worden ist. .

Die schon öfter gemachte Andeutung, daß König Otto selbst keinen Augenblick aufgehört habe, nur von einem Coalitions⸗Ministe⸗ rium Besseres zu hoffen, findet sich immer mehr bestätigt. Ein hier⸗ hergelangter Brief von sehr guter Hand verbreitet sich aus—⸗ führlich über sämmtliche historische Männer und sonst her— vorragende Personen in Griechenland, aus denen die Sena⸗ toren hervorgehen sollen, und schließt mit der sehr wahr⸗ scheinlichen Behauptung, daß sich Sr. Majestät bis zum letzten Augen⸗ blicke jedem Ansinnen einer Parteiwahl standhaft widersetzen werde. Nach griechischem Brauch wäre es aber in der That etwas Unerhör⸗ tes, wenn ein Minister-Präsident dem Könige Männer, die einer anderen als seiner eigenen Partei angehören, zur Senatorenwahl vorschlagen sollte. Wie aber, wenn die ministerielle Krisis bis zur äußersten Zeit der Stände Einberufung fortwährt?

Mehrere griechische Blätter melden, ebenfalls unter Vorwürfen gegen den eigenmächtigen Minister⸗Präsidenten, die Wiederanstellung des nach dem 15. September entlassenen Major Heinz als Oberst⸗ Lieutenant, es scheint aber nach brieflichen Mittheilungen ein Irrthum zu sein. Oberst⸗- Lieutenant Heinz, gebürtig aus dem Königreich Sachsen, einer der ältesten Philhellenen und durch einige zwanzig Jahre fortwährend in der griechischen Armee verwendet, besuchte nach seiner Entlassung die deutsche Heimat, und ist jetzt bei einer momentanen, Anwesenheit in, Athen, wohin er zur besseren Ordnung seiner Privat-Angelegenheiten zurückgekehrt zu sein scheint, nur in seinem gegenwärtigen Range charakterisirt worden. So lesen wir wenigstens hier.

Den in jüngster Zeit immer häufiger vorgekommenen Räubereien durch bewaffnetes Gesindel macht die Aerndte, welche für einige Taufende von Müssigen eine gut nährende Beschäftigung bringt, wohl rascher ein Ende, oder mindert sie doch mehr, als es durch die be⸗ waffnete Macht geschehen könnte.

ECisenbahnen.

Aus Westphalen. Von einem unserer Privat⸗Korrespon⸗ denten in Westphalen ist uns das nachfolgende Schreiben zugegangen:

4 Da der Rhein dem mächtig aufblühenden Handel der westlichen Provinzen Deutschlands nicht mehr genügt, so drängt eine innere Nothwen⸗ digkeit den deutschen Zoll Verein nach anderen Flußmündungen und Häfen dei Rordsee. Die vielfach besprochenen, hier nicht zu erörteinden Verhält⸗ nisse zu Hannover und den Hansestädten lassen manche patriotische Wün⸗ sche unbefriedigt, und Papenburg, Leer, Emden und die Ems, seit den Zeiten Frledrich des Großen ein Gegenstand unserer Aufmerksamkeit, treten neuerdings in den Vordergrund.

Die Schiffbarmachung der Ems wird traktatenmäßig bis 1847, seeauf⸗ wärts ungefähr 36 Meilen lang, vollendet sein; Hannover ist bereit, die nöthigen Hafengrbeiten auszuführen; Staatsverträge regulirten einfache und billige Schifffahrts Abgaben, und stellen die Rechte der preußischen Unter⸗ thanen mit denen der Krone Hannover gleich; die Zeit ist also gekommen, wo es gilt, zu handeln.

Eifenbahnen sind das mächtige Werkzeug, womit die Industrie sich nach allen Richtungen neue Kanäle gräbt, und nur, durch ihre Vermittelung wird es möglich, das Binnenland mit dem Meere in früher nicht geahnter Weise zu verbinden. Bei Entwerfung des allgemeinen Netzes sind deshalb vor⸗ zugsweise die Küstenpunkte zu berücksichtigen. Einige Bemerkungen über die Emsverbindung mögen deshalb nicht überslüssig erscheinen.

Die Bergisch'Märlische Eisenbahn trägt den Keim großer Entwickelun⸗ gen in sich, ihr Endpunkt muß, und wird einst die Nordsee sein. Elber⸗ Feld (in direkter Linie nur 6k Meilen von Köln gelegen) sieht den Stol; den vater ländischen Industrie in der ganzen Bahnlinie massenhaft um sich gelagert, als sicherste Basis eines außerordentlichen Personen⸗ und Güter⸗Verkehrs; das reiche Steinkohlen-⸗Revier von Dortmund ist vorläufig das Ziel sei⸗ ner 8 Meilen langen Eisenstraße. Die Interessen des Bergbaus fordern dringend die Fortsetzung (von 1 Meilen) bis zur schiffbaren Lippe bei Lünen, und von diesem Punkte aus ist Münster in gradester Richtung (5r Meilen) zu erreichen. Der Anschluß an die Ems müßte in der Rich⸗ lung auf Osngbrück geschehen. Der Weg von Dortmund zur Ems be⸗ trüge demnach 8 bis 9 Mellen, und durch diese kurze Linie, im günstigsten Terrain, würde das große Ziel erreicht: Rhein, Ruhr und Lippe ver—= mittelst der Ems mit allen Meeren zu verbinden.

Von Seiten der Stände Ostfrieslands ist bereits der Plan in nähere Erwägung gezogen: Emden durch eine Eisenbahn mit Lingen und Osna⸗

brück zu verknüpfen, und wir bezweiseln nicht, daß die Ausführung erstere Siadt zu einem neuen Emporium des deutschen Handels erheben würde. Der Tag liegt nicht fern, wo der Kaufmann Elberfelds binnen sieben Stunden mit seinen Gütern am Strande der Nordsee erscheint und eine neue Aera des entfesselten Verkehrs beginnt. Wer diese Momente genau ins Auge faßt, der direkten Linie von Elberfeld zur Ems durchdrungen sein; unter den vielen ephemeren Eisenbahn- Träumen siegreich, wie ein nationales Bedürfniß, dastehen und sich des Schutzes erleuchteter Staatsmänner zu ersteuen haben, denn sie allein gewährt die Möglichtfeit, die östlichen und westlichen Provinzen des Staats in billigster Weise rasch zu verbinden.“

Aus Sachsen, im Juni. Mit ziemlich ungetheilter Freude hat auch bei uns das solide merkantilische Publikum die langst erwartete Veröffent⸗ lichung der für die preußische Monarchie erlassenen gesetzlichen Vorkehrungen gegen den Mißbrauch bei Actienzeichnungen und Jeitverkäufen von Eisen⸗ 1 Die wichtige Nachricht wurde sofort durch Estafetten nach allen Handelsplätzen befördert und verfehlte nicht, wie man bereits übersehen kann, die lediglich durch enorme Kaufs- Aufträge auf so hohen Standpunkt gebrachten Course nicht nur der preußischen, sondern auch fast aller übrigen Eisenbahn-Actien und Quittungsbogen sehr erheblich Denn nur durch den außerordentlichen Umsatz der berliner und breslauer Börse in Actien-Jeitverkaufen war es möglich, eine solche Masse der für diese Plätze erkauften Actien zu kensumiren und das bloße Gerücht, daß eine oder die andere Actiengattung an der berliner. Borse Eingang finden werde, reiche hin, um sie im Preise bedeutend zu heben. Daß unter den jetzigen Umständen jene ausländischen Actien allmälig aus den Porteseuilles der Disconteure ihrem heimatlichen Boden wieder zuwan-= dern ist ganz natürlich, doch werden die amsterdamer, hamburger und wiener Börse sich wohl hüten, diese Actien so zurückzukaufen, wie sie der unbe⸗ sonnene Schwindel der Speculgtionswuth im Preise emporgeschraubt hatte.

Das Eintreten jener gesetzlichen Bestimmungen erscheint selbst unseren

dadurch momentan von Verlust bedrohten Actien Spekulanten als von der Nothwendigkeit geboten. Sachsen selbst wird, mit Ausnahme einiger kleinen Wechsler und Spekulanten, wenig Verlust erleiden. größerer Anzahl hier existiren, sind nur die Altona⸗Kieler und Wien⸗Gloggnitzer nen. Erstere, welche sich unsere Kapitalisten von schlauen Speku⸗ lanten, die sie in Hamburg sehr billig ausgekauft hatten, bedeutend über Pari aufreden ließen, werden zwar den Erwartungen, die Manche davon hegen, nicht entsprechen, da die Bahn schwach bevölkerte, lediglich durch Vieh⸗ und Getraidehandel belebte Gegenden durchschneidet, wo alle Transportmittel Indeß dürfte man dennoch auf eine Verzinsung derselben, etwa zu 3 und 4 6 rechnen können, da die Bahn nächst der bersch gebaute in Deutschland ist. Wien-Gloggnitzer Actien, schon jetzt über 455 rentirend, werden gewiß ven Niemand mit Verlust veräußert werden.

Die inländischen Quittungsbogen der Sächsisch⸗Bayerischen und Dresden⸗ Görlitzer Bahnen sind bereits bedeutend gewichen. rischen eines fernerweiten bedeutenden Rückgangs fähig sind, kann man ziemlich gewiß behaupten. Ungeheure Terrain Schwierigkeiten verhindern nicht nur ein schnelles Bauen, sondern machen die Herstellung der Eisen- bahn so theuer, daß eine Anleihe von 2 Millionen unvermeidlich wird. Bei der rück sichtlich der Terrain-Schwierigkeiten gleichfalls beklagenswerthen Sächsisch-Schlesischen Bahn müssen demnächst einige Einzahlungen ausgeschrie⸗ ben, es dürfte also auch von diesen Actien viel verkauft werden. übrigens auch hier der Actienschwindel stark grassirte, wäre durch mehrfache : Das Projekt einer Zweigbahn von Löbau nach Zittau, zum Anschluß an die Sächsisch⸗-Schlesische z. B. fand so reißenden Judrang, daß mehr als das Funfzehnfache des Bedarfs gezeichnet wurde, da die Zeichnung gerade in die lebhafteste Periode des Actienschwindels fiel und natürlich die Actien bald 18 30 Agio galten. Seit mehreren Tagen jedoch sind dieselben nicht al pari zu begeb ner, welche für 10 96 Einzahlung verbindlich snd, wünschen nichts mehr, als daß die Zeichnung, die als eine nicht öffentliche mehrfach angegriffen ward, nunmehr für ungültig erklärt werde, was indessen wohl nicht gesche—

muß von der Wichtigkeit

bahn -Actien aufgenommen.

herabzudrücken.

Von ausländischen Actien,

zu erwähnen.

ohnehin sehr billig sind. Oberschlesischen

Daß die Sächsisch⸗Baye⸗

Proben nachzuweisen.

en gewesen und die ersten Zeich—

Daß unsere Negierung der erzgebirgischen Eisenbahn-Gesellschast (Chemnitz⸗Risager) die Erlaubniß zum Angriffe des Baues nicht ertheilte, dazu können sich die Actiongire jedenfalls Glück wünschen, denn wenn in jetziger Krisis, wo binnen 4 Tagen jene Actien von 18 Nthlr. auf 5 Nthlr. fielen, eine Einzahlung ausgeschrieben worden wäre, würde wahrscheinlich das ganze Unternehmen gescheitert und von der Mehrzahl der Actionaire nichts eingezahlt worden sein.

So sehr sich die Agenten und, Makler an den Börsen Mühe geben, das Publikum zum Ankanf von Quittungsbogen zu verleiten, so glänzend und gewinnreich sie die Zukunft der Eisenbahnen prophezeien, so werden sich die Kapitalisten dennoch mit deren Ankauf nicht beeilen. die Haltung der übrigen Börsen, daß das Ende des Actienschwindels nicht Bedenkt man, welche enorme Summen noch in diesem Jahre zu Einzahlungen für die Sächsisch⸗Schlesische, Sächsisch⸗Bayerische, Loöbau— Zittauer, Ostrheinische, Niederschlesisch⸗Märkische, Halle⸗Thüringer gistona- Kieler, Mailand⸗Venediger, Ludwigshafen⸗Bexbacher, Berlin · damburger und andere Bahnen zu beschaffen sind, so wird man den jetzigen Stand der Quittungsbogen noch viel zu hoch finden, denn die staunenswerthen Sum⸗ men, die enormen Kapitalien, welche angeblich aus allen Provinzen dem berliner Actienhandel zuströmten, (wie es in den Berichten einiger großen Börsen-Agenten immer hieß) haben dem allgemeinen Schrecken nicht zu widerstehen vermocht.

Deutschland.

mehr fern liegt.

Im April d. J. war die Frequenz auf alle deutschen Eisenbahnen 792,123 Personen (202,478 ,, ö als im Aplri 1843). Die Einnahme betrug 631,442 Rthlr. (im

April 1843 nur 457, 451 Rthlr.).

NMeapel, 1. Juni. Die Zweigbahn von Caserta nach Capua ist am 25. Mai eröffnet worden, so daß wir jetzt eine direkte Eisen⸗ bahn-Verbindung zwischen Neapel und Capua haben. stand wird viele Fremde veranlassen, das interessante Amphitheater bei Sta. Maria di Capua zu besuchen, das bisher von denselben Von Castello aus, der letzten Station von Maddaloni, wenn man von Neapel kommt, ist eine Zweigbahn nach Nola ausgesteckt.

Dieser Um⸗

vernachlässigt worden.

gandels- und Börsen ; Nachrichten.

X 1, 1 Das Geschäft in Eisenbahn-Actien war heute zu besseren Coursen ziemlich beträchtlich. Stettiner, im Laufe der Börse niedriger erlassen, schlossen wieder höher.

* Weimar, 13. Juni. Unser eben beendigter Wollmarkt, vom Wetter sehr begünstigt, hat die erfreulichsten Resultate geliesert. Die amt⸗ Wolle betrug 15,160 Stein; verkauft, aber nicht hier gewo⸗ Proben verkauft 4006 Stein. Nur 300 Stein Preise waren nach Güte und Wäsche der Wollen 10 bis 13 Rthlr. pro Stein und hochfeine 18 bis 20 Rthlr. Die schoͤnhste Wolle lieferte das Großherzogl. Kammergut Linda, jedenfalls in des Besitzes einer Abtheilung der aufgeloöͤsten trefflichen Landes- schäferei von Ober-Weimar, welche der Hochselige Großherzog zur Veredlung der Schafheerden seines Landes gründete.

Auswärtige Börsen. Amsterdam, 11. Juni. Niederl. vwirkl. Seh. 6145. 59 do. 100 .

4960 Russ. Hope 90. Neue Anl. 21.

Berlin, 15. Juni.

lich gewogene gen, wurden etwa S009, nach gingen unverkauft zurück. Die

h9h Span. 21. Oesterr. 1103. Antwerpen, 10. Juni. Zinsl. Frankfurt 4. M., 12. Juni. 2b Mer 1135 6. Bank- Actien p. uli. 2011. Baye Renk Aeden 717 68. Hope 9g0 Br. Stiel. 897 Rr. Ini. 60 5. Poln. zoo Fi. 915. d0. so FI. 953 G. do. 200 EI. 323 Hr. Hmamburg, 13. Juni. Renk-Acüen 1675. Engl. Nass. 1133. London, 8. Juni. 18. —. sive 53. Ausg. Sch. 12. 2396 Iloll. 615. 596 do. 100. Engl. Russ. . Bras. 81. Cbili —. Columb. —. Mex. 35. Peru 27. Paris, 10. Juni. Sb Rente n eoar. 122. 5. 359 Rente 6n Cour. S2. bb Neapl. au compt. 99. 90. 6b Spas. Rente 303. Ess. 6.

Cons. 396 983. Neue Anl. 22. Fas-

Nene Port. 46.