1844 / 173 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

3

——

3 . 9 ] .

London, I5. Juui. ire —. Ausg. Seh.

Hetersburg, 14. Juni. Loud. 3 Met. 3855. Pals. 200 HI. S9. do. soo FI. S9. 4. 200 FI. 26.

wien. 17. Juni. 595 Met. 111. 1634 Aul. de 1831 149. de 1839 125. Mail. 1II0. Livorn. 1166.

9 Den 21. Juni 1844.

Cons. 375 95. Belg. Neue Aul. 235. Pas- 2196 nioll. 613. 526 40. 100 nel. Russ. RKras. 8I. Chili —. Columb. . Mes. 344. Peru —.

1 u.a. 3a . 1844.

495 101. 376 77. Nordh. 1372.

1000

Neue Port. 46.

Meteorologische Beobachtungen.

Morgens

Paris 408. 6 Uhr. 2 Uhr.

20. Juni.

Nachmittags

Nach einmaliger

s Abends

10 u.. kauft werden.

Beohachtung.

Raunk- Aetien

—— 113. Lustdruck ....

Luftwärme -...

69 pCt. Wetter trũh⸗. regni. Wind VW. W.

Duustsãttigung

6.

ö Cour. ö ö. Fonds. S . Actien. S 1eId.

Brief. Geld. Gem.

Pr. Cour. Wolkenzug. .. . w.

St. Schuld- Sch. 3 1063 Pr. Eugl. Obl. 30. 1 Prüm. Sch. d. Se eh. Kur- u. Neumärk. Schuldvers chr. 3 Berl. Stadt- Ob. 3 Danz. do. in . Wes ipr. ptandbr. 3] Grossh. Pos. do. 4 do. do. 37 Ostpr. Pfand hr. 3 Pomm. do. 3*

Kur- u. Neum. do. 3

do. do. Prior. Obl. 4 Md. ILpæ. Risenb. 0. do. Prior. Obl. 4 Brl. Anh. kRiseul'.·— do. do. Prior. Obl. Düss. Elb. Eisenb.

do. do. Prior. Obl. Rhein. Eisenhb.

do. do. Prior. Obl.

do. v. Staat garant. Erl. Frankf. Eisub.

Ob. Schles. Eisnb.

Schlesisehe do-. 3 . 17

do. Lt. B. v. einge. R. Si. E. Lt. Au. B. Magd. IIalbst. Eb. Erl. Schw. Erb. E. do. do. Prior. Obl. 4

Gold al marco. Friedrichsd' or. And. Gldm. à 5 Th. Pisconto.

Gekanntmachungen.

802 Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 11. Juni 1814. Das in der großen Frankfurter -Straße Nr. 100 be⸗ legene Grundstück der verehelichten Royer, gerichtlich ab⸗ geschätzt zu 7921 Thlr. 16 Sgr. 3 Pf. soll am 7. Januar 1845, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hy⸗ pothekenschein sind in der Registratur einzusehen. Der als Höpotheken- Gläubiger eingetragene Königl. Hofrath Breßler wird zur Wahrnehmung seiner Gerecht⸗ same hierdurch öffentlich vorgeladen.

bbs b Berlin⸗ , Frankfurter ' Eisenbahn.

w m ln, T g.

d , , ,, 5 a gliche . , Dampfwagenzüge—

A. Personenzüge.

Abfahrt von Berlin Mrg. 7 Uhr M., b. 6 Uhr M. . FIranklfurt J 20 6 2 30 Ankunft in Frankfurt Mrg. 9 Uhr 40 M., Ab. 9 Uhr 10 M. Berlin 10 9 —⸗ 40 Mit den Personen- Zügen werden Personen in der Isten, Åten und Zten Wagenklasse, Equipagen und Eil⸗ fracht befördert.

B. Extrazüge, jeden Sonntag und

Mittwoch von Berlin nach Rummelsburg, Köpenick, Friedrichshagen und Erkner. Abfahrt von Berlin: Nachmittags 2 Uhr 30, Min. Erkner: Abends ö

Bei diesen Extrazügen, mit welchen kein Passagierge— päck befördert wird, so wie an den Tagen, an wel⸗ chen diese stattfinden, auch mit den Personenzügen und außerdem alle Tage mit den Abendzügen, treten in Berlin nach Köpenick und Erkner hin und zurück ermä— ßigte Fahrpreise für die II. und Ill. Klasse nach S. 3. bes Betriebs-Reglements ein. In Friedrichshagen und Erkner sind Kähne und Gondeln zum Besuch der Müg⸗ gelberge, Kranichberge und Rüdersdorfer Kaltberge zu mäßigen Fahrpreisen anzutreffen.

Wegen der frankfurter Messe müssen die Vergnügungsfahrten nach Erkner und zu- rück am 26. und 30. Juni, 3., 7., 10., 14. und 17. Juli er. ausgesetzt werden, und begin— nen in der bisherigen Art mit den ermäßig— ten Fahrpreisen erst wieder am 21. Juli er.

7 4 —— C. Güterzüge.

Abfahrt von Berlin Morgens 11 Uhr Min. Frankfurt . 11 39 * Ankunft in Frankfurt Nachmitt. 2 Uhr 47 Min. = Berlin ' ß

Mit den Güterzügen werden Personen in der Zten und 3ien Wagenklasse, Frachtgüter, Equipagen und Vieh befördert. Bie näheren Bestimmungen ergiebt das Betriebs⸗-Reglement Nr. 3. vom 4. März , welches auf allen Stationen für 1 Sgr. zu haben ist.

Berlin, den 18. Juni 1844.

Die Direction der Berlin⸗Frankfurter Eisenbahn⸗

Gesellschaft.

Düsseldorf⸗Elberfelder Eisenbahn.

Die Inhaber der Prio⸗ ritäts - Actien der Düsseldorf Elberfelder Eisenbahn werden hier⸗ mit benachrichtigt, daß die am 1. Juli 1844 herfallenden halbjährigen Zinsen dieser Actien, ge= gen . der

bol b

darauf sprechenden Zing⸗ n Henen Banqui , , obne C Com p? ind Bermsn mpfa ; Duff st or Aten 65) * ,, werden können. Die Direction.

Brl. Pots. pic enb. 5 165

J

spiel in 1 Akt, von Feodor Wehl. in 4 Abth., von Dr. C. Töpfer. Gastrolle.)

J. von Plötz. Hierauf:

auf: Le muet de Saint-Malo. Montag, 214. Juni.

nefiz der Tlle. Bertha Stich: B. Stich: Puck.)

sänr Das Personenschiff 1 1 a4

geschleppt von einem unserer kräftigen und schnellen Dampfschiffe, beginnt in d. J. seine regelmäßi⸗

gen Fahren nach und von Swine— münde , und zwar:

jeden Dienstag, Donnerstag und Sonn⸗ abend, Mittags 12 Uhr, nach Ankunft des Berliner Eisenbahn-Zuges, von

Stettin nach Swinemünde, jeden Montag, Mittwoch und Freitag,

Morgens 7 ihr von Swinemünde nach

Stettin, jedoch an jedem zweiten Mitt.

woch vom 19. Juni ab, erst nach Ankunft

des St. Petersburger Dampfschiffs in

Swinemünde, was übrigens wie bei bisherigem

regelmäßigen Eintreffen dieses Schiffs keinen Aufenthalt verursacht.

Die Borussia gewährt für die resp. Reisenden die große Annehmlichkeit, von feinen bei den Dampfschiffen unvermeidlichen Unbequemlichkeiten, als der Hitze der Feuerung, des Fettgeruchs u. s. w., belästigt zu wer— den; sie hat bequemen Salon und Damen Kajüte, c,, und neben allen Bequemlichkeiten eine allen billigen Anforderungen entsprechende Nestaurgtion, so daß jeder hier Ankommende direkt nach dem Schiffe sich begeben kann, wo auch Billette zu bekannten Preisen zu haben sind. Stettin, den 10. Juni 1844.

Das Comité der Stettiner Dampfbugsirboot-Rhederei.

Tägl iche Damp s⸗ Schiffahrt

2

H VVISC 1 1 6 . lösänr Swinemünde.

Das kürzlich von England hier eingetrosfene gelupferte Dam psschif

Prinz von Preulsen mit zwei Maschinen von 70 Pferdekraft und drei be⸗ quemen und elegant eingerichteten Kajüten ausgerüstet, geht vom 1. Juni ab, mit Ausnahme der Sonn— sage, täglich von Swinemünde nach Stettin präcise 7 Uhr Morgens und von Stettin nach Swinemünde

präcise 2 Uhr Mittags.

Die Dauer elner Reise sist auf Lireg 43 Stunden festgesetzt. Die Billets werden am Boid des Dampf⸗ schiffes gelöst. ö

Ein Platz erster Klasse kostet „14 Thlr. 15 Sgi.

Kinder unter 12 Jahren geben die Hälste.

Domestilen 20 Sgr.

Wagen, Waaren und neberfracht laut Tarif.

Am Bord des Dampfschiffes besindet sich eine gute

vollständige Restauration. 1 J. G. Weidner C Sohn.

Vereinigte Hamburg-Magde— burger Dampsschifffahrts—⸗ Compagnie.

Dienst für den Monat Juni e. Abfahrt:

Fe Magdeburg täg—

lich Nachmittags 3 Uhr nach Antunft der Dampfwagenzüge von Berlin und Dresden,

en Hamburg täglich ends 6 uhr.

Billets zur direkten Eln s reibung von Ber⸗ lin nach Hamburg ertheilt zu ermäßigten Preisen die Pas⸗ sagler⸗ Expedition der Berlin- Anhaltischen Eisenbahn⸗

335, 906 Par. 336. 32 Har. 37, 23 Par. Quellwärme . ; J!

P 9, 0ο . 131 R. 4 19,27 N. Hias. nme 13,099 R. Thaupunkt ... 2 4,8) n. 4 8317 H. * 75 R. Bodenwärme 13,8 HR. 47 pet.

Tagesmittel: 333,3 Tar.. 4 109,s8è n.. 5,15 R..

Königliche Schauspiele. Sonnabend, 22. Juni. Alter schützt vor Thorheit nicht, Lust

Sonntag, 23. Juni. Zum erstenmale wiederholt: Der ver⸗ wunschene Prinz, Schwank in 3 Abth., nach einer Anekdote, von Der Soldat aus Liebe.

In Charlottenburg: Das Landhaus an der Heerstraße. Hier⸗

Dornen neu angestelltes Mitglied des Königlichen Theaters: Rolla, als An trittsrolle) Hierauf: Robert und Bertrand.

Dienstag, 25. Juni. Mit Allerhöchster Genehmigung, zum Be Ein Sommernachtstraum. (Vlle.

S0 pCt. Aus dünstung O, o 10, Rh. tril⸗. Nie derschlaæ 0, 054 Rh. VW. Warme wechsel * 13.17 2 4 9, 17 n.

65 pCt. W.

Hierauf: Zurücksetzung, Lustspiel (Dlle. Bertha Stich: Marie, als

Montag, Gastrolle.

Und: Der Verstorbene. und Lorbeer. (Herr Hendrichs,

Gesellschaft. Auskunft über den Passagier⸗- und Güter— Verkehr ist zu erhalten von Herrmann C Meyer, Hausvoigteiplatz Nr. 12.

8 J 9

66661 6 K laorlcotsdam u. Hamburg. Wöchentliche Abfahrtstage von Potsdam: Montags, Mittwochs und Freitags, Vormitt. 9 Uhr.

„Bauer der Reise 23 2 24 Stunden.“

Rumerirte Sitze werden bei dem Unlerzeichnelen ausgegeben, in Potsdam am Bord der Dampfschiffe sind nur dann Fahrbillette zu haben, wenn in Berlin noch Plätze unverkauft bleiben.

Lustfahrt zwischen Potsdam und dem Templin.

Sonntag, den 23sten e. Absahrt von Potsdam: 3 und 4 Uhr. Rückfahrt von dem Templin: 7 8 * An ker, Taubenstraße Nr. 10.

80 Bereins-Auction von Gestüt—

*

pserden in Litthauen (Regie rungs-Bezirk Gumbinnen) in Preußen.

Der landwirthschaftliche Verein für Litthauen wird auch in diesem Jahre eine Vereins Auction werthvoller Gebrauchs- und Zuchtpferde veranstalten und solche am Tage vor der Auction in Tralehnen am R. Au gu st d. J. zu Gumbinnen abhalten. Die Theilnahme vieler Gestütbesitzer der Provinz sichert eine zahlreiche Zusammenstellung ausgezeichneter Pferde, welche zu vor von einer hierzu erwählten Kommisson von Mitgliedern des landwirhschaftlichen Vereins streng geprüft sind und deren etwanige Fehler vor der Ausbietung angegeben werden. Vollständige Verzeichnisse der hier zu Verkauf gestellten Pferde, mit Angabe der Nationale und den Bemerkungen der Prüfungs-Kommission, liegen den Käu— fern am Auctionstage zur Einsicht bereit und soll auf bie Weise das Interesse der Käufer, wie die Solidität des Unternehmens selbst, möglichst gesichert werden.

Gumbinnen, den 13. Juni 1844.

Das Direflorium des landwirthschastlichen Vereins für Litthauen.

Literarische Anzeigen. Im Verlage von G. P. Aderholz in Breslau ist so eben erschienen und in Berlin bei Alexan⸗

der Duncker, Königl. Hof-Buchhändler, Fran= zösische Straße Nr. 21, zu haben:

6 * . 2. * 6 f ? 84 124

Das Preußische Staatsrecht 8031 von

Heinrich Simon.

2 Bände, groß Lexikon-Format. 90 Bogen. 57 Thlr.

Zur Empfehlung dieses den Staats⸗Ministern von Boöpen und von Schön gewidmeten Werkes des in den Fächern der Jurlsprudenz und der preußischen Slaatsverfassung und Staatsverwaltung wohlbekannten Herrn Verfassers mögen einige Worte aus der Vorrede

über den Zweck dessclben genügen. Der Herr Verfasser

eröffnet sie mit der Hegeblschen Bemerkung:; 33. ö. so hot aufhängen, wie Dionysius ber Tyrann that, daß sie kein Bürger lesen konnte oder sie in dem weitläufigen Apparat von gelehrten Büchern, Sammlungen von Decisionen, abweichenden Urtheilen und Meinungen, Gewohnheiten zu vergra⸗ ben, so daß die Kenniniß des geltenden Rechts nun denen zugänglich ist, die sich gelehrt darauf legen, ist ein und dasselbe Unrecht.“

Daher war das Augenmerk dieses Werkes nicht allein

auf die „Männer vom Fach“ gerichtet, vielmehr ist die

Grundidee in dem gewählten historischen Motto ausge—

sprochen:

22. Juni. Posse in 5 Akten, von L. Angely. Vaudeville Posse in 1 Akt, von W. Friedrich. (Dlle. Julie Herrmann, Guste, als Gastrolle.) Sonntag, 23. Juni. nach Spanien. Dazu: Gast⸗-Vorstellung der Mad. Weiß. 24. Juni. Hierauf: Köck und Guste.

Sonnabend

r e r, , e , , ,. . rr , , . , n.

Allgemeiner Anzeiger.

Billets zu dieser Vorstellung sind im Billet⸗Verkaufs⸗Büreau zu haben, und bleiben die Abonnements -Billets bis Sonnabend, den 22sten, Abends 6 Uhr, reservirt, nach welcher Zeit dieselben anderweit ver⸗

Abonnements und freie Entreen sind zu dieser Vorstellung ohne Ausnahme nicht gültig.

Im Konzertsaale: théätre frangais: ci en prose, par A. Duval. 2) Les premitres armes de Riche lien, vaudevilse en 2 actes, par MM. HBayard et Dumanoir.

Pour Favant-dernire reprèsentalion du 1) Les projets de mariage, comdie en 120te

KGönigsstädtisches Theater. Die Reise auf gemeinschaftliche Kosten. Hierauf: Köck und Guste.

538

Die ländliche Ruhe. Hierauf: Eine Reise

Endlich hat er es doch gut gemacht. (Dlle. Julie Herrmann: Gnste, als

——

Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zin keisen.

Gedruckt in der D rschen Geheimen Ober Hofbuchdruckerei

K2

2 ö

Es ist dem Manne eine Schande, seine Rechte nicht zu kennen.“ Es sollte sonach die Gesetzes-Grundlage unserer öffent sschen Verhältnisse, die Rechtsquellen selbst, dem Gebilsdeten im Volke zugänglicher gemacht, somit aber beigetragen werden, daß das Volk wiederum Besitz ergreife von seinem öffentlichen Rechte, daß das Volt dein Staate, der Staat dem Volke innerhalb der ver— fassungsmäßigen Gränzen immer mehr zurückgegeben werde. Hierbei wurde insbesondere auch an die stän⸗ dischen Deputirten gedacht. Das Werk enthält zur Erreichung dieses Zweckes dem Wesentlichen nach eine fostematische Darstellung der über das öffentliche Necht des preußischen Staats bestehenden Gesetze und deren Ausbildung durch Ministerial Verfügungen und die Doktrin, setzt die größtentheils neuen Verhälmnisse in Verbindung mit den früheren und prüft den Werth der bestchenden Verfassung nach allgemeinen Gesichtspunkten. So erhält denn der Staatsbürger, der sich über die ihn betreffenden öffentlichen Rechts verhältnisse unterrich ten will, aus diesem Werke vollständige Auskunft, wo bei ihn zweifache Register und ausfuͤhrliche Inhalts- Uebersichten unterstützen.

2

66261 s Ran ͤ Eine Fürstliche Besitzung in Westphalen, aus mehre-

ren Kirchspielen bestehend, wobei schöne Wohnschlosser, Forsten unt andere erträgliche Realitäten, ist gegen eine Anzahlung von 1090, 000 Thlr. zum Kauf nachzuweisen per 2Abresse M. 183 im Königl. Intelligenz Comtoir zu Berlin.

809 . heute glücklich erfolgte Enlbindung meiner lie ben Frau von einem munteren Mädchen zeigt statt be— sondeler Meldung an Merseburg, den 20. Juni 1844.

v. Kräwel, Land- und Stadtgerichts-Direktor und Kreis-Justizrath.

9. 2 95 2.

Brennerei und ökonomische 667 9 45 ö

Chemie.

Der praktische Betrieb der Brennerei, so wie die ana lytischen Uebungen in der ökonomischen Chemie, werden in diesem Jahre ohne Unterbrechung sortgesetzt.

. Vorsteher des landwirthschaftlich-technischen Instituts zu Lichtenberg, ganz nahe bei Berlin.

6651. * *. 8 * 2 . 2 * srl Englisches Flint-Glas.

Eine der bedeutendsten Flint-Glas-Fabriken in Eng- land, welche bisher viele deuische Glashändler mit ihren Fabrikaten versah, hat in Erfahrung gebracht, daß in neuerer Zeit viel belgisches Glas unter dem Namen von englischem Glase veikauft wird. Um das letztere nicht von den deutschen Märkten verdrängt zu se⸗— hen, hat jene Fabrik nach mehreren der bedeutendsten Städte Norddeutschlands Proben einiger Sorten der courantesten Wein=, Liqueur- und Wassergläser gesandt, welche zur Besichtigung des Publikums dienen sellen, und um den Gebrauch desselben möglichst allgemein zu machen, soll zu den Fabrikpreisen verkauft werden. Auch mir ist eine solche Sendung geworden, und ich habe jene Proben in meinem Geschäftslokale ausge stellt, lade nun alle Liebhaber von englischem Flint⸗ hder Krystall-Glase ein, diese Proben gefälligst in Au genschein zu nehmen und ihren Bedarf, so weit es der Vorrath der hiesigen Proben erlaubt, sofort oder durch Bestellung zu decken.

Für die Echtheit des Glases verbürge ich mich, und wird der Augenschein übrigens bei allen Kennern jeden Zweifel heben. Berlin, in Juni 1814.

Johannes Friese, Gertraudten⸗Str. Nr. 24 im Eckladen.

67061

Eine Kalesche mit Vorderverdeck und allen Reise—⸗ Requisiten, von Brandmever in Wien gebaut, in voll kommen gutem Stande, ist zu verkaufen und kann täg⸗ lich von s bis 10 Uhr Moigens und von 4 bis 5 Uhr Nachmittags unter den Linden Nr, 4 in Augenschein genommen werden. Ebendaselbst stehen feine und ordi⸗ naire Möbel, Betten, japanisches Porzellan und an— dere Hausgeräthe zum Kauf.

Das Abonnement beträgt: 2 Rthir. für ahr. 4 Rthlr. = Jahr. 8 Rthlr. 1 Jahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preiserhöhung. Insertions-Gebühr für den Raum einer Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr.

173.

Expedition selbst (Friedrichs⸗Straße Nr. 72) gemacht, und jeder innerhalb der Ringmauer 4 Auswärtige, des In- oder Auslandes, kann nicht mit Gewißheit die Nummern erwarten, die vor der hier eingegangenen Meldung erschienen sind.

dem angegebenen Datum, frei ins Haus gesandt.

Berlin, Sonntag

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ische

den 23sten Juni

2 .

eitung.

Die vierteljährliche Pränumeration dieser Zeitung beträgt 2 Rihlr. Preuß. Cour. für das Inland. 3 9

Alle post-Anstalten des An und Auslandes nehmen Sestellung auf dieses glatt an, für Serlin die Expedition der Allg. Preuss. Zeitung: Friedrichsstrasse Ur. 72.

1844.

Bestellungen für Berlin werden in der

der Stadt wohnende Pränumerant erhält das Blatt durch die Stadtpost, schon den Abend vor bewirken ihre Bestellungen rechtzeitig bei den resp. Post-Aemtern; wer dies versäumt, Für einzelne Nummern des Blattes ist der Preis 23 Sgr.

Uebrigens ist die Einrichtung getroffen, daß Inserate, deren Aufnahme in den Allgemeinen Anzeiger dieser Zeitung gewünscht wird, an den Wochentagen von Morgens

9 Uhr ab bis Rachmittags 4 Uhr in unserem Expeditions-Lokale, Friedrichs⸗Straße Nr. 28, einer Zeile ? Sgr. Um wiederholten Anfragen zu begegnen, wird zugleich bemerkt, daß in dem Anzeiger 8 * 1 * . 2 * 6 . . * 2 2 61 . machungen der Königl. Behörden, literarischen und Kunst⸗ Anzeigen, auch Familien⸗ Nachrichten jeder Art,

finden. Auswärtige haben ihre Inserate unter der Adresse der Expedition in frankirten Briefen einzusenden.

g

Amtlicher Theil.

Juland. Provinz Brandenburg. Personal-Veränderungen in der

rng, Provinz Preußen. Festungsbau zu Königsberg.

Deutsche Bundesstanten. Königreich Basern. Die Königin nach Berchtesgaden gereist. Brand zu Dber⸗-Ammergau. Gerüchte über Unruhen in Ingolstadt. Königreich Sa chsen. Zweig⸗-Verein der Gustas Adolkh-Stiftung zu Schwarzenberg. König: eich Hanno⸗ ver. Stände⸗Verhandlungen. Königreich Würtkemberg. Hof— trauer. Freie Stadt Hamburg. Näheres über den Untergang des „Manchester . Schreiben aus Luxemburg. (Preß-Zustände.)

Frankreich. Parls. Prinz von Joinville's Abreise und die Verhält— 2 zwischen Frankreich und Marokko. Vermischtes. Briefe aus Paris,. (Berathungen über das Unterrichts-Gesetz in den Büreaus der Deputirten Kammer. Instructionen für den Prinzen von Joinville; Todtenmessen für den Herzog von Angouleme.)

Großbritanien und Irland. London. Hofnachricht. Krisis. Sieg der Minister in der Zucker-Frage.

Schweden und Norwegen. Stockholm. Einweihung der Trollhätta—⸗ Schleusen. Ein Weik über Anwendung der Dampfschiffe im Kriege,

Italien. Rom. Ankunft des Großherzogs von Mecklenburg Schwerin und des Eibprinzen von Lippe.

Spanien. Schreiben aus Madrid. (Viluma übernimmt das Portefeuille des Ministerinmz der auswärtigen Angelegenheiten; die Vermählung der Königin; Vermischtes.)

Griechenland. Athen. Maurolordatos noch immer Minister, Die Wahlen. Grisiottis und Grivas. Schreiben aus Athen. (Die Wahlen; die Autochthonen; der Geburtstag des Königs; Ver— mischtes.) ö.

Handels⸗ und Börsen-⸗Nachrichten. Berlin. Börse. Berliner Wollmarkt.

Minister⸗

Königsstädtisches Theater. (Eine Novität: „die Heirath vor der Trommel“; Gaͤstspiel) Reise⸗ Skizzen aus Italien. Vermischtes.

Amtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: . Dem Kanzlei-Boten Fersch bei der General-Kommission zu Münster das Allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen.

lichtamtlicher Theil. nlaund.

Provinz Brandenburg. Das Militair-Wochenblatt meldet in seiner Nummer vom 22. Juni unter Anderem folgende Personal⸗ Veränderungen in der Armee. Herzog Georg von Meck— lenburg⸗Strelitz 9. ward als aggr. Sec.⸗Lt. bei der reitenden Garde⸗ Art., Eeopold Prinz von Eroy als aggr. Sec. -Lt. beim Rgt. Garde du Corps angestellt, und dem Oberst Tieutenant vom berliner

Invalidenhause, v. Sawitzki, mit seinem bisherigen Gehalt als Pension, dem zur Disposition stehenden Major Vogel, zuletzt in der Garde- Art. Brig, mit der Armee⸗-Unif. mit den vorschr. Abz. f. V. und seiner bish. Pension, und dem Major Jost vom Zeugwesen in Berlin, mit der Zeug-Unif. mit den vorschr. Abz. f. V. und Pension, dem Prinzen Biron von Kurland, aggr. Sec. Lt. vom Ften Ulan.⸗ Rgt., der Abschied bewilligt. Dem Obersten und Commdr. der 2ten Kaͤv. Brig. v. d. Osten ist gestattet, die Unif. des 2ten Drag.⸗ Rgts., und eben so dem Obersten und Commdr. der Sten Landwehr Brig. Graf Herzberg, die Unif. des 2ten Inf. ⸗Rgts. beizubehal⸗ ten, und sollen Beide bei den genannten Regimentern als aggregirt geführt werden. Endlich ward dem zur Disposition stehenden Major v. Petersdorff, zuletzt im 1sten Inf. Reg., der Charakter als Oberst-Lieutenant bewilligt.

Provinz Preußen. Zu Königsberg schreiten die Festungs⸗ Arbeiten, bei denen gegenwärtig etwa 200 Arbeiter beschäftigt sind, immer mehr vor und haben jetzt eine Ausdehnung von dem Königs⸗ Thore bis zum Roßgärter Thore erhalten. Der Wall ist an mehre⸗ ren Bastionen durchstochen. Die Maurer sind mit der zweiten Seite der Steinmauer zur Kaserne auf Herzogs-Acker beschäftigt, auch ist bereits ein großer Theil der aus Steinen und Ziegeln gemauerten Abzugsdrumme fertig. Die hölzerne Baracke zu Schlafstätten wird

von den Arbeitern jetzt häufiger als früher benutzt.

Ausland.

Deutsche Bundesstaaten.

Königreich Bayern. Ihre Majestät die Königin von Bayern hat' sich in Begleitung der Erbgroßherzogin Mathilde von Hessen und der Prinzessin Alexandra am 17. Juni von München nach Berchtesgaden begeben. In der Nacht vom 15ten zum 16. Juni brach in dem gewerbsamen Srte Oberammergau Feuer aus, wo⸗ durch 24 Familien ihre Wohnungen verloren. Die Deutsche Allg. Ztg. enthält ein Privat⸗-Schreiben aus München vom 18. Jun, wonach daselbst Tages vorher zuerst durch Staffette und dann später auf gewöhnlichem Wege sehr unangenehme Meldungen aus Ingolstadt eingegangen sein sollen. „Allem nach zu urtheilen“, heißt es in dem erwähnten Briefe, „scheinen sich die Festungs⸗Ar⸗ beiter oder vielmehr ein bedeutender Theil derselben, da deren Ge⸗ sammtzahl über 6000 beträgt, zusammengerottet zu haben, um wohl⸗

sfeilere Preise für die Lebensmittel zu erzwingen. Erst die bewaffnete Macht konnte die gestörte Ruhe, so scheink es, wieder herstellen.“

Der Korrespondent bemerkt indeß, daß diese Angaben nur gerücht— weise zu München im Umlauf seien.

Königreich Sachsen. Am 17. Juni hielt der zu Sch war— zenberg und in der Umgegend begründete Zweig-Verein der Gu⸗ stav⸗-Adolph-Stiftung seine konstituirende Versammlung: derselbe schließt sich dem Haupt⸗-Verein zu Leipzig an.

in Empfang genommen werden.

der Allg. Preuß. Zeitung, außer gerichtlichen und anderen öffentlichen Bekannt⸗ so wie Industrie und Handel betreffende Anzeigen, stets Aufnahme

T . . ' . Der Preis der Insertion beträgt für den Raum

Königreich Hannover. In der Sitzung der zweiten Kammer vom 11. Juni wandte man sich zur Erwägung des am 2. April d. J. von einem Mitgliede gestellten Antrags: „Bei St. Majestät in aller Ehrerbie- tigkeit Beschwerde darüber zu erheben, wie, ständischen Rechten, Beschlüssen und Vorträgen entgegen, von Seiten Königlicher Regierung gegen ein Mitglied der Provinzial -Landschaft Osnab rück wegen ständischer Wirl⸗ samfeit eine disziplinarische Untersuchung nicht nur fortgesetzt, sondern sogar eine polizeiliche Vor⸗ Untersuchung verfügt worden sei. Nachdem Proponent seinen Antrag eines Weiteren begründet hatte, wurde, auf die von einem anderen Redner gemachle Einwendung, jener Antrag sei dazu geeignet, das gute Einvernehmen zwischen Regierung und Ständen zu stören, und nach kurzer Diskussion von einem vierten Red⸗ ner ein Milderungs- und Verbesserungs-AUntrag in folgender Fassung gestellt: „Der Königlichen Regierung zu äußern: Nach einer der allgemeinen Stände Versammlung gewordenen Mittheilung sei ihrem Antrage vom 9. Juli 1812 in Beziehung auf die gegen Mitglieder der osnabrückschen Provinzial⸗Land⸗ schaft wegen ihrer stäͤndischen Wirlsamkeit eingeleitete TDisziplinar⸗Unter-⸗ suchung feine Folge gegeben, vielmehr jene Untersuchung nicht allein fortgesetzt, sondern später sogar in eine polizeiliche Voruntersuchung übergeleitet worden. Da Stände weder das Eine noch das Andere für zulässig halten können, so müssen sie die Königliche Regierung um eine geneigle Auskunft über die Gründe ersuchen, welche Königliche Regierung dabei bestimmt haben.“ Von mehreren Seiten pflichtete man dieser Modi⸗ sication bei, und bei der Abstimmung wurde der Verbesserungs-⸗Antrag mit , n. Majorität genehmigt, wodurch der ursprüngliche Antrag von elbst fiel.

Königreich Württemberg. Der Königliche Hof hat für den „Grafen von der Marne“ achttägige Trauer angelegt.

Freie Stadt Hamburg. Die Besorgniß, das Dampfschiff „Manchester“ sei untergegangen, ist, nach Berichten aus Hamburg vom 26. Juni, mehr und mehr zur traurigen Gewißheit geworden. Das Wrack soll auf der Nordseite von Vogelsand liegen. Auf der Rordseite der Elbmündung hat man 50 Stück Velvet mit der Auf⸗ schrift „Manchester“ aufgefischt, und ein Stück Holz, anscheinend der Deckel eines Sktantenkastens, worauf der Name Heitmann. (So hieß der Steuermann des „Manchester“) Alle Trümmer sind mit Twist umschlungen und zum Theil von den Wellen in sehr kleine Stücke zerschlagen. Leider wird wohl kein Menschenleben gerettet sein, indem viele den Böten angehörige Trümmer zu Kuxhaven angetrieben sind. Der „Manchester“ war zu Hamburg für 400,000 M. Beo. versichert, und man schätzt den Schaden, der die dortigen Assekuranzen treffen dürfte, auf Million. Uebrigens sind die Actien der han⸗ sealischen Dampfschifffahrts- Compagnie am 19. Juni plötzlich von 118 auf 130 gestiegen, eine Merkwürdigkeit, die sich daraus erklärt, daß man hofft, diese Compagnie und die Huller, welche in letzter Zeit in einer den Verladern freilich zu gute kommenden Opposition sind, werden sich jetzt, nachdem der eigentliche Zankapfel des Streits, eben der „Manchester“, beseitigt, versöhnen und somit die Verladungs⸗ preise ihren früheren hohen Stand wieder einnehmen.

F Luxemburg, 16. Juni. Es muß auffallen, daß nicht allein das Luxemburger Journal, sondern selbst mehrere deutsche Blätter die angekündigte neue Luxemburger Zeitung schon vor ihrem Erscheinen anfechten. Gerade die deutsche Presse war es,

Königsstädtisches Theater. Eine Novität: „Die Heirath vor der Trommel !!. Gastspiel.

Auf den englischen wie den deutschen Bühnen waren in früheren Zei⸗ ten die Trommesstücke an der Tagesordnung, denn die Trommel war da⸗ mals das Attribut des Narren, und der Pickelhering hat zu Anfang des siebzehnten Jahrhunderts eben so lustig auf den deuischen Brettern gewir⸗ belt, als gegenwärtig Marie die Regimentstochter. Wie Tieck („Alideut⸗ sches Theater“ J. S. XXIII.) ausführlich erzählt, reisten ungefähr vom Jahr 1600 an „englische Komödianten,“ in Deutschland herum. um unseren Alt= vordern eine, wenn auch nur schwache Vorstellung von der Höhe der eng= lischen Poesie und von der Vorirefflichkeit der dortigen Schauspielkunst zu geben. Es scheint, daß diese Leute allenthalben gefielen. Ein Junker Hans Don Stockfisch erhlelt von Johann Siegmund von Brandenburg 220 Rihlr. Gehalt nebst freier Station und mußte ihm (ungefähr im Jahre 1617) eine „Compagnie Komödianten“ aus England und den Niederlanden ver⸗ schaffen. Die Stücke, welche von diesen englischen „Truppen“ aufgeführt worden, sind zum Theil im Druck erschienen. .

Die deuischen Meistersänger haben diese englischen Komödianten so⸗ wohl gekannt als ihre dramgtischen Kurzweiligkelten benutzt. Namentlich besitzen wir von einem ihrer Koryphäen, Jakob Anrer, der ein Zeitge— nosst des Hans Sachs war und tohs Gielleicht auch einige Jahre später) als öffentlicher Notar und Gerichts Piokurgtor zu Nürnberg starb, ein allerliebstes Fastnachtsspiel unter dem Titel „Der vb erwunden Trum⸗ melschlag er“. In welchem Geiste die meistersängerlichen Trommelstücke gehalten waren, mag man aus dem Inhalt des eben genannten leicht ent— nehmen. Die Scene ist an den Hof des Grafen zur Lippe, nach Dermelt (Detmold?) und in die nahgelegene Abtei Blumberg (Blomberg? Die Familie der Blomberge wohnt noch im Lippeschen) verlegt. Virgilius, der Schrei ber des Grafen, ist dem Hofnarren, hier Jann Pofsset genannt, auf- sässig, weil dieser ihn mehrmals gehöhnt und gefoppt, hat, und er beschließt, sich zu rächen. Er holt hierzu die Erlaubniß des Grafen ein und spielt dem Jann bei folgender Gelegenheit einen Schalt⸗ streich. Bei Hofe soll am Psfingsfeste, zu Ehren fremder Gäste Lust und Spiel getrieben werden, und die Musiker sind angewiesen, sich dazu bereit

zu halten. Der Narr, mit dem Abzeichen der Trommel, wünscht dieselbe

mit neuen Fellen zu überziehen, und da diese auf der nahgelegenen Abtei besser und wohlfeiler als in der Stadt zu haben sind, so läßt er sich ein Empfehlungsschreiben an den Abt mitgeben, um die Felle im Kloster holen zu sönnen. Das Schreiben ist aber von Virgilius aufgesetzt und darin dem Abt angezeigt, es werde ihm im Namen des Fürsten bemerkt, wie der Ueber⸗ bringer zu Zeiten verrückt sei und dann allen Leuten nach dem Leben trachte, diefe Krankheit gebe sich aber dadurch kund, daß er von Trommel⸗ fellen zu reden anfange; sollte dies auch im Kloster der Fall sein, so möge man ihn binden und tüchtig zerbläuen. Jann kommt an, fragt nach den Fellen und wird dann natürlich zerprügelt; darauf überliest ihn der Abt und treibt den Teufel aus ihm heraus, man taucht ihn in den Weihwasser⸗ kessel u. s. w. Der arme Schlucker gesteht zerknirscht ein, da er bisher die Anderen genarrt, so sei es recht, daß auch er dafür einmal sein Theil weg⸗ bekommen habe.

Der Ayrersche „Trommelschläger“ hat so viele komische Pointen, daß er noch am 1. Januar 1832 auf dem Theater zu Frantfurt a. M., bei einer Vorführung dramatischer Scenen aus der Kindheit unseres Drama bis auf Schiller, mit Beifall dargestellt werden konnte.

In neuester Zeit haben die Franzosen wiederum Vergnügen daran ge—= funden, kleine und große Rataplans auf der Bühne zu sehen, und diese Poesie des Kalbfells hat auch in Deutschland die alte Liebhaberei daran wiederum geweckt. Die erste am 19. Juni stattgehabte Aufführung des dreiaftigen Singspiels: „Mariette und Jeanne ton, oder: Die Hei rath, vor der Trommel“ bewies es, daß die Berliner einen derartigen Scherz eben so sehr goutiren, wie die Hamburger, un— fer denen das genannte Stück nach der Bearbeitung von W. Frie⸗= drich Glück machte, und wie die Wiener, die es nach einer anderweitigen Uebersetzung aufführen sehen. Das Original führt den Titel „Le mania ge au tambour'“., Alexander Dumas, der Verfasser dessel⸗ ben, scheint anfänglich an einem rechten Erfolge seiner Arbeit gezweifelt zu haben, denn er ließ sie nicht orthonom, sondern unter dem fingirten Namen de Villiers in die Oeffentlichkeit gerathen. Und in der That ist dies Stück eines seiner schwächsten, womit indeß keinesweges gesagt sein soll, daß es nicht unterhaltend und nicht mit, hübschen und komischen Einzeln⸗ heiten ausgestattet fei. Es spielt zur Zeit der französischen Republik, in.

mitten der Konflikte der Aristokratit nisi den in die Welt ausbrechenden

Sansculotten; am Schlusse treten wir in die minder gährende Periode des Konsulats. Eine Marquisin, Luise von Mondesir, ist die Hauptperson. Um emigriren zu können, übernimmt sie die Rolle einer Marketenderin, und um ihren Bruder, einen eingefangenen Anhänger der Bourbons, zu retten, über= sistet sie einen Soldaten, Namens Laroche, der sie liebt, begeht an ihm, einem treuen Menschen, eine unedle Handlung, wodurch er dem Tode ver= fallen muß, und entkommt dadurch nebst ihrem Bruder den Verfolgern. Sie macht jedoch zuletzt ihr an jenem Soldaten, der glücklicherweise ihret- willen nicht todtgeschossen worden ist, verübtes Unrecht wieder gut, indem sie ihm, in beruhigteren Tagen, und als sie ihn zum Obersten avaneirt wiederfindet, ihre Hand reicht. Der Eindruck dieses versöhnenden Schlusses wird durch den Umstand, daß wir Laroche als keinen Soldaten von gewöhn⸗ lichem Herlommen, sondern als einen ahnenreichen Edelmann kennen lernen müssen, sehr beeinträchtigt.

Das Interesse des Stücks ist vornehmlich auf den zweiten Akt be⸗ schränkt, wo Luife nach dem Lagergesetz sich in die Nothwendigkeit versetzt sieht, aus dem Effektiv des Regiments, unter das sie gerathen, sich ohne Weiteres einen Mann zu wählen und mit demselben nach Soldatenmanier dor der Trommel trauen zu lassen. Von hier ab, und schon früher, ist also der Nepräsentantin dieser Partie es war diesmal Dem. Herr⸗— mann vom hamburger Thalia-Theater die Aufgabe gestellt, sich duali⸗ stisch in Sphären zu bewegen, denen sie durch Geburt und Erziehung nicht angehört; sie muß scheinen, was sie nicht ist. Dem. S. löste diese Aufgabe im Allgemeinen so zur Zufriedenheit der Auwesenden, daß sie gerufen ward; sie ist unverlennbar eine talentvolle Schauspielerin, deren Leistungen nur präg- nanter zu werden brauchen, um sich auch im Besonderen einer Würdigung erfreuen zu können. Der fingirten Marletenderin gegenüber steht in un-= serem Stück eine in der Kriegsluft schon akklimatisirte und reelle, des Na- mens Jeanneton; ihre Derbheit, Fluch und Rauflust abspiegelnd und dennoch nirgendwo über die Schranken züchtiger Weiblichkeit setzend, war uns Dlle. Hareng diesmal eine recht angenehme Erscheinung. Die eigentlich komischen Träger der Handlung: Spartakus (Herr Hänsel) und Rosolin (Herr Grobecker) wiesen als ergößliche Streiflichter in jene Metcorenzeit, der das Stück angehört. u.