1844 / 174 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

. 82

mne ungemeine Gährung über das ganze Land. . Versammlung beliebte Kehl ch

22 25sdhrĩge Grieche ist wahlberechtigt. begünstigt, kann in so aufgeregten Zeiten, anders trefflich befunden, fängt an,

von den Gefahren der Zukunft.

Der Erfolg der Wahlen scheint noch sehr zweifelhaft zu sein. Dieser Zweifel erklärt wohl hauptsächlich die Maßlosigkeit,

sich beide Parteien verfolgen.

Die dem Ministerlum entgegenstehende Coalition der sogenannten Autochthonen oder Eingeborenen wirft diesem durch ihre Organe 26g jede nur erdenkliche Art von Corruption und ungesetzlicher Einwirkung auf die Wahlen vor, als da sind: Bestechung durch Aemter⸗, Grade⸗

durch Dotation mit Staats ⸗Ländereien, Verschleuderung des Denkzeichens für, den Freiheitskampf und den 3. September, Absetzung aller ihm nicht unbedingt ergebener Admi⸗ nistrativ⸗ und Gemeinde Beamten, Verfälschung der Wahllisten, Ent⸗ der ihm opponirenden alten Militair-Ehefs von den Orten, wo sie Einfluß haben, Inhaftirung derjenigen seiner Gegner, welche der Staatskasfe schulden, während die demselben ergebenen Schuldner

und Ordens-Verleihungen,

fernung

unbelästigt bleiben u. s. w. Dagegen werden die

und das Verderben des Vaterlandes bezwecken.

Der 1. Juni als der Tag der Geburt und der Thronbesteigung Sr. Masestät wurde mit den herkömmlichen Feierlichkeiten begangen. französische Gesandte erhielten an demselben das Diese Verleihung in dem gegen⸗ wärtigen Augenblicke wird in dem Publikum vielfach besprochen, und die Spposition sieht hierin eine politische Demonstration von Seiten

Der englische und f Großkreuz des Erlöoͤser⸗Ordens.

des Ministeriums.

In Hydra, Spezzia und in der Maina ist es zwischen den ver⸗ schiedenen Parteien zu Thätlichkeiten gekommen und sogar Blut ge⸗ daß trotz der ungemeinen Aufregung,

weiche in manchen Landestheilen herrscht, es nicht zu ernsthaften Un⸗ weil die Volksmasse aller Parteien

flossen, doch steht zu hoffen, ruhen kommen werde, e will. Die Oppositions⸗Journale wetteifern mit den

Anempfehlung der Ordnung und der Gesetzlichkeit.

In Böotien und Attika haben sich neue Räuberbanden gezeigt, sie werden jedoch mit großem Eifer verfolgt. Die Stimmung in es vergeht keine Woche,

ohne daß die Garnison durch falschen Lärm auf die Beine gebracht

der Hauptstadt ist gedrückt, ja, ängstlich,

würde.

verordnet unmittelbare

us für Wähler oder Gewählte; jeder unabhängig ed, Oe , el Diese durchaus demo

lratische 3 welche an sich ben, 3 ———

als gefahrbringend sein; gar mancher Ideologe, welcher leit dem 3. September Alles, und selbst das neue Wahlgesetz, vor⸗ bei dem Anblick der bösen Geister, die

bie] neue Experiment herbeibeschworen, ängstlich zu werden und spricht

Autochthonen von den Organen des Mini⸗ steriums als Anarchisten bezeichnet, welche den Umsturz des Thrones

1004

Das von der reichten sie am 18ten und

Augenblick nur noch sehr und ohne Zweifel auch noch

Theil als unverkau

en werden noch bedeutende Umsätze

berg

mit der auf feine und hochfeine Wolle

mittel . eringe 9

ganze Geschäft hat ein sehr gesundes

Sch. —. Pol. —. Oesterr. —. Antwerpen, 17. Juni.

Frank furt a. M.. 119. Juni. 2012. Bayr. Bank- Actien 7186.

lIIamburg, 20. Juni.

Paris,

596 Neapl. au compt. 99. 69. Wien, 18. Juni.

1634. Anl. de 1834 149.

Mail. 1107. Livorn. 1173.

n 1i n e

Den 22.

die Ruhe ministeriellen in

Dies führte auch die Gutebesitzer auf den Mittelweg, und auf diesem er 191en fast alle ihr Ziel, so daß in diesem wenig Partieen sich in erster Hand befinden ihie Liebhaber finden werden. Das Quantum der zum Verkauf hier aufgestellten Wolle, inklusive der alten Bestãnde, dürfte 83 auf circa 65,000 Ctr. und davon nur noch der vierte do. t angenommen werden. allgemeine Kauflust, hat noch nicht gan

sniändischen Fabrikanten waren die stärksten Käufer für feine und mittelfeine Wolle, fo wie die mit neuem Muth belebten Kammgarn-Spinnerei- Besitzer das Schicksal der Mittelwollen entschieden haben, wie dies auch in Landz⸗ und Stettin der Fall war. Die Preis Erhöhungen waren so ziemlich denen der früheren Märkte gleich und betrugen

; 19 bis 12 Rthlr. pro Ceniner.

mittelseine H

Es sind wohl ausnahmsweise auch größere Erhöhungen vorgekommen, doch foönnen sie nicht als Norm angenommen werden. Die Wäsche war, wenn auch nicht allgemein, doch größtentheils sehr lobenswerh, was um so eher öffentliche Anerkennung verdient, als die meisten Gutsbesitzer große Kämpfe mit Kälte und Stürmen zu bestehen und keinen Mangel an Staub hatten. Zu den vorzüglichsten gehörten wieder Möglin, Neichenow und viele Zier— den des Lagerhauses, bei deren Anblick man nur mit wahrer Lust verweilen fonnte. Die Stamm-⸗Schäferei des Hern Landschaftsraths von Lipski auf Lu⸗ domm erhielt, so viel mir bekannt, den höchsten Preis. Alles, was von schlesischer Wolle hier am Marlte war, fand guten und raschen Absatz; auch reelle polnische Einschur kam nicht zum Lagern, und Lamm-⸗Sterblingswolle und Locken spielten auch hier eine sehr gute Rolle und wurden hoch bezahlt.

Ansehen. ww Sigmund Heß aus Breslau. Auswärtige Niederl. wirll. Sch. 6148.

Amsterdam, 18. Juni. 50h Span. 21. 39h (lo. 343. Pass. 54.

19h Russ. IIope 905. ng 59h Met. 1133 6. IlIope 897 Br. 300 FI. 94 G. do. 500 FI. 944 G. do. 200 FI. 303 Rr. Bank-Actien 1675. 7. Juni. 59h Rente sin cour. 122. 15. 396 Rente sin cour. 82. 55. 59h Span. Rente 31. Pass. —. 59h Met. 111. de 1839 1251.

Juni

Pr. Cour. Thlr. zu 30 Sgr.

Die Konkurrenz, so wie die nachgelassen, und heute und mor⸗ do. attfinden. Die englischen und

1 2 1 9 * 5 w 6 1 * * . 4 1 2 9

Petersburg....

Meteorologische Beobachtungen.

IV echRSel— CoOurs. hriet. Geld. Amsterdam.... 250 FI. Kurz 140 wd 250 I. 2 Mt. 1397 HHIamburg. ...... ... 300 Me. Kurz 150 , 300 M. 2 Mt. 149 London.... w 118i. 3 Mt. 6 2 3 1 33900 *r. 2 Mi. 797 7G Wien in 20 Xr. ...... ... 150 *I. 2 Mt. 04 Augsburg.... 150 11. 2 M. 102 102 1 100 Thlr. 2 Mt. * 995 Leipzig in Courant im 11ꝗœꝓ5hI. Fuss. 100 Thlr. ; ö . 393 R Franklurt a. M. Wæ. ..... 100 *I. 2 Mt. 56 2056 16 J 100 sub. 3 Woch. 1074

Lusftwärme ...

Thaupunkt ... .

Das

Börsen. 59 o. 100 83. Ausg. Linsl. —. Preuss. Pr. Neue Anl. 21 J. Bank- Actien p. ult. Holn.

ö Posse i 2

Stiegl. 893 Br. Int. 605. Posse in Alt, , neu angestelltes trittsrolle.) 495 101. 356 773. Kank-Actien Nordh. , Gloggn. 11 1.

w

1844. Theaters

Berlin, 22. Juui.

gestern. Berliner Wollmarkt. Berlin, 21. Juni.

ĩ olimarlt gesetzlich beginnen sollte, hai derselbe fattisch bereits geen⸗ . ö das Resultat desselben als ein vollkommen

det, und wir sind im Stande,

günstiges mitzutheilen.

Käufer von Steitin hier eingetroffen waren, stellte sich, als ob noch gar

fein Marst vorangegangen wäre, auch hier eine große ließ über den Erfolg feinen Zweifel mehr obwalten. der Woche, wo die Produzenten noch

ten, wurden die Lager der Wollhändler, welche schon zu Weihnachten a . bedeutende Kontralte abgeschlossen hatten, sehr und viele Bedürfnisse zun Theil befriedigt.

mit einem mäßigen Avance stark besucht und gelichtet

gandels - und görsen Nachrichten. Für die meisten Eisenbahn-Actien war heute gute Frage, der Umsatz sehr ansehnlich und die Course abermals höher als

Mit dem heutigen Tage, an welchem der hie—

Schon am 151en und 16ten d., wo die meisten

Berl. Stadt- Obl. 3 100

Piss. Elb. Risenb. 5 92.

F . Pr. Cour. , 4 Pr. Cour. . einde , G weiet. Cela. Gen. nach, dem ersten Stückh; berspiel; „Die RNeise . 331 . 55 . 2. ö 3 101 1063 Brl. Pots. Eisenb. 5 165 ausgeführt von 24 Kinder J , ,, 1 * 40. do. Prior. Ohl. 4 104 3 Er. Engl. Ohl. 30. 1 83 . Md. Lp. Eisenb. 6 8. ‚— Prüm. Seb. d. Seeh. 88 * ö ) 35 16 Kindern. g do. do. Prior. Ohl. 4 1033. ,. Kur- u. Neumärk. ö. 8 der Parodie . . k 3 ö krl. Auh. Eisenb. 159 158 em,, . do. do. Prior. Ohl. 411031

Danz. do. in me. 48 37 Hier . . 31 . do. do. Prior. Obl, 4 97 Hierauf: n,. , ,, . 1 1905 Rhein. Eisen. 5 86 85 Gastrolle. Grossh. Pos. 40. 4 104 104 54 ö 97 . 46. 37 99 g8* do. A0. Prior. Obl. 4. 97 Ostpr. Pfandhr. 31 1013 ,, ,,. 159 15 von Holbein. aul, Tomm. do. . 191 9 100 . e , Din. 1 1033. ö neu engagirtes Mitglied ; 3* k do. or. 4 10933 Konkurrenz ein und * . 1016 15 soräesSemee rice, l an, neo, In den ersten Tagen , do. Lt. z. v. eingez. ,, ; 9 ; ö eiwas überspannte Forderungen Gold al marco. q n.84. R. T A, L290 36 Kindern, in Friedrichsd' or. 137 13 Magd. - IIalbst. Eh. 1 1203 And. GIdm. à 5 Th. 127 12 kHrl. Schw.-Frb. E. 4 1205 119 Pisconto. n 3 4 do. do. Prior. Ohl. 1103

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Sonntag, 23. Juni. Zu K , e, h komische Sper in 3 Abth., frei nach dem Französischen, von J. Francke.

Musik von A. Adam. . In Charlottenburg: Der verwunschene Prinz, Schwank in 3 Abth.,

nach Liner Anekdote, von J von Plötz. nach dem Französischen, von Tenelli.

Montag, 24. : Mitglied des Königlichen Theaters: Rolla, als An⸗

Hierauf:

Königsstädtisches Theater. Sonntag, 23. Juni. von O. J. Kart.

Gast⸗-Vorstellung der Mad. neist in der Josephstadt zu Wien, mit ihrem Ballet⸗Personal,

bestehend aus 36 Kindern,

Der Teuxel Proch), ausgeführt von 16 Kindern.

Köck und Guste.

9 RWontag, 24. Juni. Dienstag, 25. Juni.

(Fräul. von Tennecker, vom Stadt⸗T

1 2 2 1844. Morgens Nachmittags Abends Nach einmaliger 21. Juni. 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beohachtung. Luftdruck . ... 336, 969 par. 336, 8 bar. 336, 65 par. Quellwäürme 7 R.

11 * 15,47 n. 4 . R. Flusswärme 13,2 R.

9,99 R. 4 10,567 R. 4

9, 10 R. Bodenwärme 13,90, R. Aus diünstung 0,01 1. Rh.

Hunststtigung 91 pCt. 70 pCt. 81 pCt.

w Regen. remis. myalbheiter. Nie ders chlas 0, 926 Rh, K wSw. wWsw. WSsw. armer rere * 16,0. Waolkenzusg ... VW SVW. . 11,5 R.

4 10,0 ., 8 pCt. Ws w. Rönigliche Schauspiele. Zum erstenmale: Der König von Nvetot,

Hierauf: Der Verstorbene,

Juni. Dornen und Lorbeer. (Herr Hendrichs,

Robert und Bertrand.

Die ländliche Ruhe. Lustspiel in Akt, Hierauf: Eine Reise nach Spanien. Dazu: Feiß, Balletmeisterin des Kaiserl. priv.

in drei Abtheilungen. Erste Abtheilung Idealer Schäfertanz, aus dem Zau⸗ mit dem Luftballon“ (Musik von Proch),

n. Zweite Abtheilung (nach dem ersten

Aft des zweiten Stücks): Ungarischer Nationaltanz, ausgeführt von 3 Dritte Abtheilung Gum Schluß): Rokkoko-Tanz, aus

und seine Großmutter“ (Musik von gut gemacht.

Endlich hat er es doch ; ndlich he Guste, als

(Dlle. Julie Herrmann:

Lustspiel in 4 Akten, heater zu Leipzig, Gast⸗ Vor⸗

Liebe kann Alles.

Franziska als Debüt.) Dazu:

stellung der Mad. Weiß, Balletmeisterin des K. K. priv. Theaters in der Josephstadt zu Wien, mit ihrem Ballet-Personal, bestehend aus

Abtheilungen.

Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen. n Gedruckt in der Decker schen Geheimen Ober- Hofbuchdruckerei.

Literarische Anzeigen.

So eben ist erschienen und in allen Buchhandlun⸗

gen vorräthig, in Berlin, Gropiussche Buch⸗ und Kunsthandlung, 9 Bauschule 12: i

1815 ö * * deutschen Kaiser.

Nach den Bildern des Kaiser - Saales im Römer zu Frankfurt am Main in, Kupfer gesto⸗ chen und in Farben ausgeführt, mit den Lebens⸗ beschreibungen der Kgiser von Albert Schott, Pro⸗ sessor der deutschen Sprache und Literatur am Gymng⸗ sium in Stuttgart. Erste Lieferung. Fol. enthaltend: Friedrich II. aus dem Hause der Hohenstaufen, ge malt von Ph. Veit. Maximilian 1. von A. Rethel, nebst 2 Bogen Text. Subscriptionspreis für jede Lieferung von 2 ausgemalten Bildern in Fol. nebst Tert: 2 Thli. 8g Gr. oder 4FlI. rh ei n. = 37 FI. C. M. Das Ganze wird 27 Lieferungen umfassen, und er— lauben wir uns auf den ausführlichen Prospekins zu verweisen, der in allen Buchhandlungen unentgelllich zu haben ist, und die Freunde deutscher Kunst und Ge—⸗ schichte veranlassen dürfte, diesem National⸗Prachiwerke

ihre lebhafte und thätige Theilnahme zu schenken.

Frankfurt a. M, im Mai 1844. .

S. Schmerbersche Buchhandlung, Nachfolger Heinr. Keller.

Seit dem 1. Febr. «. erscheint regelmäßig in Berlin

lor Der Dampfer, Zeitung der ö u. Dampfschifffahrts⸗

unde. Zunächst für Gesellschaften, Actionairs und solche, die es werden wollen, von Dr. Ph. A. Dethier.

zmal wöchentl. (Dienst. Donnerst. u. Sonnab.) 4 Nr. v. A Hochquart⸗Seiten, nebst Tabellen, Karten u. Zeich= nungen. Abonnements Pr. in gllen solid. Buch. i. preuß. Postämt. halbjährlich 2 Thlr. (13 JI. ie bei auswärtigen Postämtern mehr. Planmäßige Origi= nal Mittheilungen werden à Druckbogen mil 24 Thlr. onorirt. Inserate d. Zeile 3 Sgr., wo für sie zugleich * e. Intell. Wan eingerückt werden. knee n . der dahin , . Literatur u. Kar⸗= * 9 2 Technischeß. 3) Abfahrtszeiten Tabelle. 96 n Vertrage. 5j Ausführliche Chronit der 7 en Eisenbahnen. 6) Chronil der augländischen enbahnen. 7) Sehr , . monalliche Neber⸗ ,. der Frequenz u. Einnahme. 8) Dampf⸗ chifffahrt und Kanäle. ö Post, Gewerbe, ber , und Handel, so weit sie hler in Bemrachi kommen. 10)

zeschnungen, Einzahlungen, Zinsen Erhebungen, Amor⸗ tisationen u. s. w.). 11) Ankündigungen. 12) Den vollständigsten Coursbericht.

Die Redaction, Invalidenstraße 33, so wie Hr. Wer⸗ ner, Markgrafenstraße 46, nehmen neue Abonnements an. Nichts ist geeigneter, als dieses Blatt, um zu einer ruhigen und sicheren Kenntniß der Sachlage zu gelan⸗

en, und kein blindes Opfer des vorübergehenden Bör⸗ . ane zu werden. Das Blatt Nr. 57. vom 8. Juni, welches eine vollständige Uebersichts Tabelle der 4 ersten Monate des Jahres enthält, und auch be⸗ sonders für 3 Sgr. zu haben ist, kann dieses augen⸗ scheinlich beweisen.

Die Pfälzische Ludwigs-Bahn, früher

* 2 ' Rhein⸗Bexbacher⸗, Ludwigshafen- (u. Speier-) Berbacher— Eisenb ahn, besonders abgedruckt aus dem Dampfer, oder der Zeitung der Eisenbahn- und Dampsschifffahrts-Kunde

von Dr. Ph. A. Dethier. in 8. nebst 4 Karte der Bahnrichtung, Preis n Thlr. oder 123 Sgr. Eisenhardtsche Buchhandlung,

Berlin, 1844. Charlottenstr. 45.

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on

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Erstes Heft. Su bseriptions-⸗Preis 1 Thlr.

Allgemeiner Anzeiger.

Agenda für den Actionair (über Versammlungen, Ein⸗

habe so eben an alle Buchhandlungen Deutschlands und der Schweiz versandt, von welchen auch Bestellun— gen darauf angenommen werden.

Bis zum 1. Septbr. d. J. bleiben die be⸗— merkten Subseriptions-Preise offen, nach⸗ her finden aber um die Hälfte erhöhte La— denpreise statt.

= Substribenten⸗-Sammler erhalten auf 12 Eypl. ein Freiexemplar. *

Leipzig, im Mai 1841. Heinr. Weinedel.

Bestellungen darauf werden angenommen in der Nicolaischen Buchhandlung

2 B 9 li . 5 ö. ; ; in Berlin (Brüderstr. 13), Elbing, Braunsberg und Stettin, so wie bei Seliger in Soldin.

13141

In den diesjährigen Konzerten fanden fol—

gende Compositionen gen al Ilge I Ei 18ten

1 v Beifall: Bach. 3 Fugen f. Piano à 73 Sgr. Berlioz. Aufforderung zum Tanz v.

f. Orchester. 33 Thlr.

Beri ot. Etudes p. 2 Violons. 3 Livr. à 20 Sgr.

CGherubini. Ave Maria s. Sopran. 5 Sgr.

Chopin. 2 Nocturnes h. Piano. Op. 32. 3 Thlr.

Conradi. 2 Bigeuner- Polka's f. Piano à 5 775 5Sgr, s. Orchester à J —1 Thulr.

Dessauer. Aurora f. Sopran 10 Sgr., Der Ban- dit für Bals 1243 Sgr., Ich möchte sterben 10 Sgr., La festa f. Sopran 123 Sgr.

Döhler. Adieu 15 Sgr., l'Iidalgo, Le Zingaro p. Piano. Op. 46. 3 223 Ser.

Donizetti. Arie No. 11. I. Merzo-Scpran, Bals, Tenor aus der Oper La Favorita, mit ital. u. deutsch. Fert, à 10 - 15 5gr.

Ernst. Elegie 10 Sgr., Eeuillet d' Album p. Vio- jon et Piano 15 Sgr. Fantaisie sur Ludovie p. Violon av. Quat. 1 Thlr., av. Piano 1 Thlr. LI Romanesca 73 Sgr. Andante spianato 73 Sgr. Andante cantabile 123 Stzr.

G anz. Transeriptions p. le Violoncelle ei Piano. Op. 30. Le petit Savoyard de Prume, Adèlaide de Beeihoven, Pom d'amour de Hlenselt à 175 5gr.

Gum bert. „Ob ich dieh liebe“ f. Sopran, f. Alt 2 5 Sgr., Liebeslocken f. Soran, Seeräuber f. Bals eic. 15 Sgr., Walner- Impromptu . Or- chestre 3 Thlr., f. Piano 5 Sgr., Lebewohl-Po-

Weber

Le torrent etèe.

lonaise f. Orch. Z Thlr., f. Piano 75 Sgr., zu 4 Hunden 10 Sgr., f. Violine od. Flöte 5 Sgr.

Händel. Holy Heilig f. Sopran 5 Sgr., de Concerto p. biano av. Orchestre 13 Thlr., p. Piano seul d Thlr.

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Ein Theil des Kaufpreises kann auf dem Hause hy⸗ pothekarisch stehen bleiben.

Die Veikaufs-Bedingungen h vom 15ten H. Mis. im Comloir des Hauses einzusehen. Vorläufige Aus- kunft wird dort auf persönliche oder frankirte schristliche Anfrage schon jetzt ertheilt.

Erfurt,

im Juni 1844.

Das Abonnement beträgt:

2 Rthlr. für Jahr. 4 Rthlr.— Jahr.

, 8 Rthlr. 1 Jahr.

in allen Theilen der Monarchie ohne Preiserhöhung.

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Raum einer Zeile des Allg.

Anzeigers 2 5gr.

Allgemeine

Preußische Zeitung.

Alle Post-Anstalten des In und Auslandes nehmen Sestellung auf dieses glatt an, für Serlin die Expedition der Allg. Preuss. . Zeitung: TFTriedrichsstrasse Ur. 72.

M 174.

. . Amtlicher Theil.

Inland. Provinz Preußen. Das dem hochseligen Könige in Kö—=

nigsberg zu errichtende Standbild. Betheiligung Nicolai's bei den

dortigen Jubiläumsfsesten. Beschluß der danziger Stadtverordneten. Provinz Schlesien. Allerhöchste Kabinets-Ordre. Sachsen. Beschluß der Gustav-Adolph⸗Vereine der Provinz. Deutsche Bundesstaaten. Königr. Bavenn. Arbeiter- Erzesse zu Ingolstadt. Nachrichten aus München, Feuchtwang, Raisers lautern und Bamberg. Grh. Hessen. Kuhl. Freie Stadt Ham— burg. Das Dampfboot „Manchester“. ; Frankreich. Deputirten⸗-Kam mer. bahn⸗Compagnieen. Paris.

Bedingungen für die Eisen⸗

Berlin, Montag den 24sen Juni

Modell zum Erzgusse der Statue arbeitet, hat auch die nähere Be⸗

rathung über das Piedestal mit passenden Inschriften und Basreliefs

ihren Fortgang, um die Vollendung des Denkmals so viel als möglich zu beschlennigen. Zum Standorte ist, mit Allergnädigster Genehmigung,

der Paradeplatz oder Königsgarten zu Königsberg gewählt worden.

Pro vinz

Durch die beabsichtigte Umgestaltung dieses ganzen Platzes wird das Denkmal dort gewiß die würdigste und auch rücksichtlich des Hinter— grundes passendste Stelle finden. Der Kaiserl. österreichische Ka— pellmeister Nicolai in Wien wird in den Tagen des Universitẽts⸗Ju⸗ biläums auf der Bühne zu Königsberg seine Oper „Der Templer“

zur Aufführung bringen und zu dem Ende schon Anfangs August da⸗

Offener Ausbruch des Konflilts zwischen

dem Präsidenten Seguier und dem Advokatenstande. Angebliches Be⸗

harren Marokko's in seinen Feindseligkeiten. aus Paris. Maßregeln in dem Streit mit Marokko; das Gefängniß-Gesetz vor der Pairs⸗Kammer.)

Großbritanien und Irland. Unterhaus. Debatte Zucker⸗Zölle. Sir Nobert Peel's Rede. Oberhaus. Verletzung des Briefgeheimnisses und Graf Ostrowski. London. Ursache des Sieges der Minister in der Zucker⸗Frage. Geschenfe des Kaisers von

Rußland. Parlaments-Verhandlungen.

Belgien. Brüssel. Verwerfung einer Tabacks Accise.

Spanien. Schreiben aus Paris. (Verhalten der Gemahlin des Don Carlos in einer spanischen Kron-Prärogative.) :

Verzeichniß der Prämien, welche den Schülern der Kunst- und Gewerk— Schulen von dem Senat der Königlichen Atademie der Künste zuerkannt worden sind.

Eisenbahnen. Eꝛrzgebirgische Eisenbahn. Handels- und Börsen⸗Nachrichten. Berlin. St. Petersburg. Konsulats-Ernennungen.

M. 2 . 9 0 Amtlicher Theil. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: Dem Regiments-Arzt Dr. Seidler vom 24sten Infanterie⸗

Wollmarkt.

Regiment, den Rothen Adler⸗Orden dritter Klasse mit der Schleife; —ͤ des Bergamts zu Tarnowitz keine Schurf-Erlaubnißscheine ertheilt,

so wie dem kurhessischen Justiz-⸗Amtmann Walther zu Bockenheim, Provinz Hanau, den Rothen Adler-Orden vierter Klasse zu verleihen; und

Den bisherigen Minister Residenten, Geheimen Legations⸗Rath von Rönne, zum Präsidenten des Handels-Amts mit dem Range eines Raths erster Klasse zu ernennen.

Dem Mechanikus Kraeckwitz zu Berlin ist unter dem 21. Juni 1844 ein Patent auf einen für neu und eigenthümlich erachteten Achsenträger für Eisenbahnwagen in der durch ein Modell nachgewiese— nen Zusammensetzung auf 8 Jahre, von jenem Tage an gerechnet, und für den Umfang der Monarchie ertheilt worden. ;

Dem Riethmacher Joh. Karl Kratz zu Elberfeld ist unter dem 20. Juni 1844 ein Patent auf eine neue Art Riethblätter nebst Gebrauchs-Vorrichtung nach der vorgelegten Zeichnung und Beschreibung, um so⸗ wohl glatte als façonnirte Gewebe durch Einschlagsfäden darzustellen, welche von der geraden zur bogenförmigen Linie und umgekehrt übergehen, auf acht Jahre, von jenem Tage an gerechnet, und für den Umfang der Monarchie ertheilt worden. - Angekommen: Se. Durchlaucht der General-Major und Commandeur der 6ten Landwehr-Brigade, Fürst Wilhelm Radzi⸗ will, von Prenzlau. .

mnichtamtlicher Theil. Inland.

Provinz Preußen. Der engere Ausschuß für das Sr. Majestät dem in Gott ruhenden Könige Friedrich Wilhelm III. in Königsberg zu errichtende Standbild machte unterm 31. Mai be— kannt, daß die zu diesem Zwecke unter den Bewohnern des König⸗ reichs Preußen eröffnete freie Unterzeichnung die lebhafteste Theil⸗ nahme gefunden habe. Die Summe der gezeichneten Beiträge beläuft sich auf 71, S1 Rthlr. 14 Sgr. 5 Pf, davon 14,763 Rthlr. 27 Sgr. 8z Pf., bereits eingezahlt, die von der Königlichen Regierungs-Haupt⸗ Kasse zu Königsberg verwaltet und durch zinsbare Anlegung in Pfand⸗ briefen vermehrt werden. Außer diesen Mitteln haben des Rönigs Majestät zu den Kosten des Denkmals eine dem ausführenden Künstler vertragsmäßig mit 10,000 Rthlr. anzurechnende Beihülfe von 250 Centnern Metall in alten, wo möglich eroberten, Geschützröhren zu bewilligen geruht. Als leitenden Gesichtspunkt für die Ausführung der Reiter-Statue hatte der von dem ten Provinzial⸗-Landtage ge⸗ wählte größere Ausschuß beschlossen, den verewigten König in seiner edlen Eigenthümlichkeit, und wie das Volk in feiner Mitte ihn zu sehen gewohnt war, darzustellen, ohne von dieser Darstellung eine idealisirte Auffassung in Kostüm und Haltung auszuschließen. Man wollte, ebensowenig den Krieger, als den Eroberer oder Gesetzgeber einseitig dargestellt wissen, vielmehr den König Friedrich Wilhelm III., wie er nach allen diesen Richtungen hin großartig sich be⸗ wegte, wie er nunmehr der Geschichte angehört. Von einem so namhaften Bildner, wie Professor Kiß, war im vor— aus eine befriedigende Lösung dieser Aufgabe zu erwarten. An der Portrait⸗-Aehnlichkeit, dem Ausdrucke ünd der Haltung des Bildes lassen schon die vorläufigen kleinen Modelle kaum etwas zu wünschen übrig. Die ganze Reiterstatue wird gewiß in die Reihe der schönsten Kunstwerke treten und hoffentlich den Wünschen aller Theilnehmer genügen, wie deren Ausführung den Beifall und die, früher vorbehaltene, Allerhöchste Genehmigung Sr. Majestät des Königs erhalten hat. Während der Künstler jetzt an dem großen

8 dse Vermischtes. Briefe Das Unterrichts- Gesetz vor der Deputirten Kammer.

selbst eintreffen; auch soll er am 29. August in der dortigen Dom⸗ kirche eine zu dem Fest von ihm komponirte Musik dirigiren. Die Stadtverordneten von Danzig haben sich für die Veröffentlichung ihrer Beschlüsse entschieden, und zwar, wie verlautet, im besten Ein⸗

verständnisse mit dem Magistrat.

über die

Provinz Schlesien. Das Amts-Blatt der Königlichen

Negierung zu Oppeln enthält nachstehende Allerhöchste Kabinets⸗

Ordre: „Aus dem Berichte des Staats⸗Ministeriums vom 14ten v. M.

habe Ich ersehen, daß der Steinkohlen-Bergbau im Verwaltungs—

Bezirke des oberschlesischen Berg- Amts zu Tarnowitz, in Folge der allgemeinen Bergbau-Freiheit, sich bereits weit über die Gränzen des Bedürfnisses hinaus ausgebreitet hat und von den verliehenen Stein— kohlengruben mehr als die Hälfte wegen Mangels an Absatz zur Zeit außer Betrieb ist. Do dußlch diese Steinkohlenwerke, denen auf Grund schon erworbener Ansprüche noch neue Gruben in bedeu— tender Anzahl hinzutreten werden, die höchsten Anforderungen des Bedürfnisses für eine lange Reihe von Jahren volle Befriedigung erhalten werden, so finde Ich Mich bewogen, die Anwendung der Vor— schriften der schlesischen Berg⸗Ordnung vont 5. Juni 1769, Kap. 2,

88. 1 einschließlich, und des Landrechts Theil 2, Tit. 16, §§. 141 bis 145 für den genannten Berg- Amts-Bezirk in Betreff der Auf⸗

suchung und Gewinnung von Steinkohlen bis auf weitere Anordnung hierdurch zu suspendiren und darüber Folgendes zu bestimmen: ö I) Auf Steinkohlen sollen fortan in dem Verwaltungs-Bezirke

keine Muthungen aus einem gelegentlich (bei Aufsuchung eines anderen Minerals) oder zufällig gemachten Funde angenommen und keine Feldes⸗Erweiterungen bereits verlieh ener Gruben auf dem Wege so⸗ genannter Zumuthungen gestattet werden. Von dieser letzten Bestim⸗ mung tritt jedoch eine Ausnahme ein, wenn Flötze gegen das Aus⸗ gehende hin über die Vermessungsgränze der verliehenen Grube hin⸗

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Gn der Finanz⸗Minister, haben die Bestimmungen, die Schlie⸗ ßung der Steinkohlen⸗Reviere des genannten Bergamts⸗-Bezirks, so weit dieselben nach den bestehenden Gesetzen bisher noch zur Auf⸗ suchung und Gewinnung der Steinkohlen für Jedermann als freige⸗ geben anzusehen und im Wege der Muthung und Verleihung zur Verfügung gestellt gewesen sind, in Ausführung zu bringen und dem— gemäß die Behörden mit Anweisung zu versehen. Diese Meine Ordre ist durch das Amtsblatt der Regierung zu Oppeln bekannt zu machen.

Potsdam, den 6. Mai 18431. Friedrich Wilhelm.“

(Gez.)

Provinz Sachsen. Am 19. Juni, waren die Abgeordneten von elf Gustav⸗Adolph⸗-Vereinen der Provinz Sachsen in Halle ver⸗ sammelt, um Beauftragte zu wählen, welche sich nach Berlin begeben und in Gemeinschaft mit den Abgeordneten der anderen Provinzen die Verhältnisse dieser Angelegenheit in Preußen feststellen sollen. Der bisherige provisorische Vorstand, gab Bericht über den Stand der Dinge, legte dann sein Amt nieder, und es wurde nun, unter dem Vorsitze des Ober-Landesgerichts-Raths Weißenborn aus Halberstadt, der Auftrag besprochen, welcher den Deputirten nach Berlin mitzu⸗ geben sei. Er ist in die zwei Punkte zusammengefaßt: a. daß sie für die vollkommene Einheit mit den übrigen deutschen Gustav-Adolph— Vereinen, also für die Annahme des frankfurter Statuts, zu

stimmen haben, aber b. in dem, Falle. daß die Mehrheit in Berlin auf Aenderungen in, diesem Statut bestehen sollte, darauf halten werde, daß diese etwanigen Aenderungen so,

wie es bereits im frankfurter Statut vorgesehen ist, also durch freie Vereinbarung der preußischen und der 3 K zu Stande kommen. Zur Deputation nach Berlin wurden gewählt: der Ober⸗-Landesgerichts Rath Weißenborn, der in der Gustav . Adolph⸗ Sache äußerst thätige Pastor Hildenhagen aus Quetz bei Zörbig und der Pastor Uhlich aus Pömmelte; als deren Stellvertreter Pastor Dr. Bei ger aus Magdeburg, Inspektor Niese aus Pforta, Regie⸗ rungs- Assessos Weigelt aus Magdeburg. Zugleich wurde der Vor⸗ stand für die Gustas-Adolph-⸗Angelegenheit der ganzen Provinz er wählt, welchem die Geschäfts-Vermittelung zwischen den einzelnen Vereinen und Berlin, späterhin Leipzig, obliegt, nämlich drei Hallen ser: Prediger Dryander, Direktor Br. Niemeyer, Buchhãndler Dr. Schwetschke, und sechs Auswärtige: Prediger Wetken aus Erfurt, e Dr. Harnisch aus Elbei, Weißenborn, Hildenhagen, Niese,

1844.

Ausland.

Deutsche Bundesstaaten.

Königreich Bayern. Ueber die Arbeiter⸗-Erzesse in In⸗ golsta dt erfährt man durch bayerische Blätter nun Folgendes. Der Bawerische Volksfreund berichtet aus München vom 18. Juni: „Gestern zirkulirten hier Nachrichten über tumultuarische Auftritte, welche die Festungs-Arbeiter in Ingolstadt veranlaßt. Da es an Uebertreibung dieser Gerüchte nicht fehlte, so halten wir uns ver⸗ pflichtet, die durch Augenzeugen uns mitgetheilten Ereignisse hiermit zu veröffentlichen. Am Sonntag (6. Juni) Abends 5 Uhr waren Haufen Festungs- Arbeiter in die Stadt gekommen, und nachdem sich andere Pöbelmassen zu ihnen gesellt, zogen sie vor die Häuser der Bäcker und Bierbrauer, verheerten dieselben, indem sie die Fenster

?

einwarfen, Thüren zerstörten u. s. w. Es wurde Generalmarsch ge⸗

schläagen, die Bürger-Miliz war schleunigst unter den Waf⸗ fen und, sah sich durch Linienmannschaft der Garnison ver⸗ stärkt. Ihrem gemeinschaftlichen Eifer und ihrer guten Haltung

gelang es, die zusammengerotteten Haufen zu zerstreuen. Die

ganze Nacht bivouakirte das Militair auf den Straßen, ohue daß die

Ruhe weiter gestört wurde.“ Die Augsburger Allgemeine

Zeitung meldet unter dem nämlichen Datum: „Briefen aus Ingol⸗

stadt zufolge, kam es in den letzten Tagen daselbst zu Auftritten, die

Rioße Aehnlichkeit mit jenen hatten, welche vor sieben Wochen in

München vorfielen. Brauer, Fleischer und Bäcker wurden auch dort

schwer heimgesucht. Es finden sich bekanntlich in Ingolstadt 4 bis 500 Individuen, die an den Festungswerken arbeiten, größtentheils

Leute aus allen Gegenden Deutschlands zusammengewürfelt. Näheres ist bis jetzt über die Sache nicht bekannt, doch soll die Ruhe wieder vollkommen hergestellt sein. Einen Hauptanlaß gab der Streit eines Arbeiters mit einem Polizeidiener, der jenen verhaften sollte, und, als er sich zur Wehre setzte, den Säbel gegen ihn gebrauchte, wobei der Arbeiter den Tod fand. Die Erbitterung darüber unter den Arbeitern führte zu den Erzessen. Die Aachener Zeitung vom 20. Juni enthält einen Privatbericht „Aus Mittelfranken, 45. Juni“, wonach sich auch in dem Städtchen Feuchtwang ein Akt der Auflehnung wider die obrigkeitliche Gewalt ereignet haben soll. Im nächsten Oktober findet zu München eine militairische Festlichkeit statt, und zwar zur Enthüllung der Statuen Tilly's und Wrede's, die in der Feldherrnhalle aufgestellt werden, womit zugleich dieser Prachtbau dem Publikum eröffnet wird. An der pfälzischen Kreis⸗ gewerbsschule zu Kaiserslautern ist nunmehr ein Lehrstuhl für praktische Mechanik gegründet worden. Ueberhaupt bemerkt man in Rhein⸗Bayern Fortschritte im Gewerbsleben. Herzog August von Sachsen-Koburg⸗Kohary nebst hoher Gemahlin (Prinzessin Clemen⸗ . von Frankreich) reisten am 19. Juni durch Bamberg nach Koburg.

Großherzogthum Hessen. Der durch seine fingirte Theil⸗ nahme an, politischen r, , im ,,, i . kannte Bürger Joh. Konr. Kuhl zu Butzbach, dessen Klage gegen den Stagts-Minister Freiherrn du Thil, Vertrags- Erfüllung und Schaden-Ersatz betreffend, vom Großherzoglichen Sber⸗Appellations⸗ und Cassationsgericht zu Darmstadt als angebrachtermaßen unstatthaft abgewiesen worden war, hat (wie der Schwäbische Merkur aus Darmstadt vom 16. Juni meldet) eine neue Klage in der nämlichen . zwar , gegen den Central-Fiskus des

roßherzogthums Hessen, Entschädigung betreffend, beim F ĩ zu Darmstadt angestellt. . r, ,,

Freie Stadt Hamburg. Der gänzliche Verlust des 2 schiffs „Manchester“ ist jetzt als bestimmt 2 . der hanseatischen Dampfschifffahrts Gesellschaft hat schon in den Wöchentlichen Nachrichten vom 21. Juni eine Aufforderun zur Unterstützung von 12 Wittwen und 30 Kindern ergehen kan welche durch dieses Unglück ihrer Ernährer beraubt sind. Die Be⸗ satzung des Schiffs bestand aus 22 Mann. Das Dampfschiff „Ham⸗ burg“ hat die Nachricht gebracht, daß der „Manchester“ vor der Eider bei der Sand ⸗-Insel Riesen geblieben ist, woselbst das Wrack noch liegt.

Frankreei h

Deputirten-Kammer. Sitzung vom 17. Juni. Die Kammer hat heute die Diskussion der Bedingungen für die Privat⸗

Gesellschaft beendigt, welche die Vollendung und den Betrieb der

Eisenbahn von Orleans nach Bordeaux übernähme. Im Allgemei

zeigte sich dabei die Tendenz, die Vortheile für die . ein gebührliches Maß zu beschränken. So verwarf zwar die Kam mer eine von der Kommission vorgeschlagene Zusatz⸗Klausel, welche der Regierung die Befugniß verleihen sollte, eventuell einen oder mehrere Artikel des Tarifs herabzusetzen, dagegen nahm sie ein Amen⸗ dement des Herrn Gouin an, kraft, dessen die Compagnie ihren Gewinn schon nach Ergebniß einer Sprocentigen, nicht erst nach einer 10procentigen Dividende mit dem Staate theilen muß. Ein Amendement des Herrn Benoist, wo⸗ nach bei Differenzen zwischen der Compagnie der Hauptbahn und denen der Zweigbahnen der Staat als Schiedsrichter einschreitet, wurde ebenfalls genehmigt. Man ist überhaupt von dem Grundsatz ausge⸗ gangen, daß die Compagnieen in den Fällen, wo die Forderungen des Staats nur nicht die Ausbeutung des Handels⸗Verkehrs behin⸗ derten, keinen Vortheil vom Staate zu ziehen hätten, daß ihnen also für alle Leistungen im Dienste desselben nur die Erstattung ihrer Kosten zukomme. Von diesem Gesichtspunkte aus sind in den Lasten⸗ büchern die Artikel über die Posten und den Transport der Gefan⸗ genen abgefaßt. Zweitens ist man der Meinung gewesen, daß in den Stipulationen die Regierung und die Compagnieen nicht auf dem Fuß der Gleichheit mit einander zu verhandeln hätten, daß nicht nur Klauseln im Interesse des öffentlichen Dienstes unter die Bedingungen aufzunehmen seien, sondern daß der Regierung auch ausgedehnte Vollmachten verliehen werden müßten, um die Compagnieen stets in einer gewissen Abhängigkeit von sich zu erhalten. Man hat daher die Rückkaufs⸗Bedingungen so angeordnet, daß die Compagnieen zu jeder Zeit vermittelst einer billigen Entschädigung zur Abtretung der