1844 / 179 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

q der ganzen Norbfüste fanden ähnliche Gräuel statt,

Hef, k. 3 sämmtliche Konsuln in Tanger 2

in einer Kollektivnote kräftige Vorstellungen en, zu erheben. Mittlerweile ist in den Hafen von Cadixr ein dänisches Geschwader eingelaufen, das an der maroffanischen Küste kreuzen sollil.

Die spanischen Progressisten, welche 1 die un gef Cet ihres Vaterlandes im Munde führen, frohlocken bei dem bloßen Ge⸗ danken, daß die gegenwärtige Regierung sich in Folge der Einmischung einer fremden Macht vor dem Kaiser von Marokko werde beugen müssen, und zwar in einer Angelegenheit, wo das Recht auf ihrer Gelte steht. Schon früherhin deutete ich an, daß das revolutionaire Frankreich, daß die eroberungssüchtige Propaganda in den spanischen sogenannten Progressisten stets die treuesten Verbündeten finden werde. Wer etwa noch daran zweifelt, der lese einen langen im Especta⸗ dor vom 12ten enthaltenen Artikel, in welchem die Erwartung aus⸗ gesprochen wird, daß die von Garnier Pages bei dem Leichenbegäng⸗ nisse Laffitte's gehaltene Rede „alle Tyrannen mit Entsetzen erfüllen werde.“ Garnier Pages knüpfte während seines hiesigen Aufenthaltes vertraute Verbindungen mit den Koryphäen der spanischen Revolution und mit den geheimen Gesellschaften an.

Das rein monarchische Blatt la Monarquia hat nun unter der Aufschrift: „Was die royalistische Partei will“, sein politisches Glaubensbekenntniß abgelegt. Demnach „will die royalistische Partei die politische und sozielle jederherstellung Spaniens auf den uralten Grundgesetzen der Monarchie. . Sie will die aufrichtige Einigkeit der Königlichen Familie, die . (confusion) aller An⸗ sprüche auf die Krone; kurz, die Vermählung Doñia Isabella's von Vourbon mit Don Carlos von Bourbon und Braganza, Und das will sie, weil auf andere Weise der Frieden in Spanien, das Bestehen einer kräftigen und dauerhaften Regierung unmöglich ist, und noch unmöglicher, daß die erlauchte Tochter des verstorbenen Monarchen sich auf die ihrer Abkunft würdige Weise mit der Krone des heiligen Ferdinand schmücke. Die Zeit wird unsere Behauptung bestätigen. Die royalistische Partei will die schleunige Einberufung der allen Corfes des Reiches, damit ste von nun an das Thronfolge⸗ Gesetz feststellen und den Thron über diesen Punkt und die übrigen ihnen vorzulegenden berathen und das Land von einem anderen dynastischen Kampfe befreien, der nicht so fern steht, wie Einige glauben, falls man die Mittel der Versöhnung und Eintracht ver wirft.“ Heute ist die Jahresfeier der Verkündigung der Constitution von 1837. Bas Ayuntamiento hatte die Einwohner eingeladen, die⸗ sen Abend ihre Balkone zu erleuchten, was unbeachtet blieb; selbst bie Gebäude der Regierung sind nicht beleuchtet worden.

S rasi lien.

Paris, 22. Juni. Nach den neuesten Nachrichten aus Rio 29. April war bie neapolitanische Fregatte „Ama⸗ mit dem Grafen von Aquila, Verlobten der rä⸗

liens, der Prinzessin Januaria, 1a l wurde die Vermählung selbst unter gro⸗

1030

zuziehen; trotz aller Anzeichen von Wiberstand, auf den es stoßen wird, schien es doch sich zu befestigen und sogar zu hoffen, daß es die Mehrheit in beiden Kammern ee werde. Man sah mit einer gewissen Spannung dem Inhalt der Thronrede entgegen. Von Seiten des Handelsstandes waren Schritte bei der Regierung gethan worden, um eine Wiederherstellung der von den Schiffen zu zah⸗ lenden Tonnengelder auf ihren früheren Betrag zu bewirken, und man glaubte, die Sache werde gleich im Anfange der Session zur Sprache gebracht und durchgeführt werden.

In ö Janeiro war man allgemein der Meinung, daß Oribe demnächst die Belagerung von Montevideo werde aufgeben und sich zurückziehen müssen, da Rivera starke Streitkräfte in seinem Rücken ansammelte. Um das Ablaufen des Handelsvertrags mit England schlen man sich in Brasilien nicht im Mindesten zu kümmern, da das Nichtzustandekommen der Erneuerung desselben als nur für England nachtheilig betrachtet wurde.

Handels und Börsen Nachrichten.

1 6 J 2. Den 27. Juni 1844.

Pr. Cour. 2 Pr. Cour.

Fonds. Actien. S . z Rries. Geld. Brie. Geld. Gem.

Brl. Pots. xi: end. 5 165 do. do. Prior. Obl. 4 104 Md. Lpz. Eisenb. 190 1893 do. do. Prior. Obl. 4 104

Brl. Anh. Eisenb, 160 do. do. Prior. obl. 4 103 Diss. Elb. Eisenb. 5 916 do. do. Prior. Obl. 4 97 Rhein. Eisenb. 5 85

do. do. Prior. Obl. 4 97

St. Schuld-Sch. Pr. Engl. Obl. 30. Präm. Sch. d. Seeb. Kur- u. Neumärlke. Schuldverschr. 3] Berl. Stadt- Obl. 37 Danz. do. in .= Westpr. Panduhr. 3 Grossh. Pos. do. 4 do. do. 35 Ostpr. Pfandhr. 3 Pomm. do. 3 3

3

f do. Staat garant. 3] ö? Brl. Frankf. Fisnb. 5 ö do. do. Prior. Obl. 4 7 ö Ob. Schles. Eisnb. 4 2

.

1

Kur- u. Neum. do. Schlesische do.

do. Lt. B. v. eingez. B. St. E. Lt. A. u. B. Magd. Ilalbst. Eb. 4 MMrl. Schw. Erb. B. 4 do. do. Prior. Obl. 4

Gold al marco. Friedrichsd' or. And. Gldm. à 5 Th. Dis conto.

Pr. Cour. Thlr. zu 30 Sgr.

CO urs. Brief. Geld.

250 FI. HRKuræ 1405 1403 250 FI. 2 Mt. 140 139) 300 M. Kurz ö. 1507 300 M. 2 Mt. 16975 149 118. 3 Mt. 6 7 300 Fr. 2 M. 79717 795. Wien in 20 Xr. ...... ...... . 150 FI. 2 Mt. 1015 1041 150 *I. 2 Mt. 102 102 100 Thlr. Z Mt. 395 994 Leipzig in Courant im 14 TPI. Fuss. 100 Thlr. , . 9 gon Frankfurt a. M. W..... 100 *I. 2 Mt. 56 2056 16 100 snpJ. 3 Woch. l07 107

Amsterdam do. Hamburg do. London

Augsburg Rreslau

Petersburg

Opposition stoßen sollte,

Auswärtige Börsen.

Amsterdam, 23. Juni. Nederl. virkl. Seh. 615 hb span.

Antwerpen, 22 Juni. Zinsl. eus Anl. 21.

Frankfurt a. M., 24. Juni. 5) Met. 113 G6. Bank- Actien 2008 Pr. Rayr. Bank Actien 719 6. Hope S9! Br. Stiegl. 89 Br. Int. 603. Foln. zod ri. 945 G. 40. Soc Fi. 933] G. d0. 200 EI. 283. Hr.

Hamburg, 25. Juni, Bank Actien 1675. Eugl. Russ. 1121.

Paris, 22. Juni. Sb Rente fin our. 122. 25. 395 Rente in cour. 82. 60. 5976 Neapl. au compt. 99. 75. 595 Span. Rente 312. Fass. .

Wien, 23. Juni. Anl. de iss 1223. Norah. 129. Mail. 107. Livorn. III.

Glogsn. 1I0.

Meteorologische Beobachtungen.

Nach einmaliger Beobachtung.

Abends 10 Uhr.

Nachmittags 2 Uhr.

1844. Morgens 26. Juni. 6 Uhr.

Luftdruck .... 331, a9 Par. 332, 3s par. 33 os Par. Quellwärme 8, o R. 4 10,5 R. - 12,77 R. 4 12,00 R. Fluss wärme 15,37 R. 5,659 n. 7,5) R. 4 8, 8) R. Bodenwãarme 14,77, R. 68 pet. 67 pCt. 78S pct. Aus düns tung O0, oi 1, Rh. regnig. trüb. trüb. Niedersehlag O, 149 Rh. Wind . W. VW. W. Würme wechsel 13,19 Wolken zug... W. * 11,0 m.

Tagesmittel: 332, 20 Par.. II, 77 R... 4 7,37 R.. 72 p. W.

Luftwärme ... Thaupunkt ... 4 Dunstsãttigung Wetter

Königliche Schauspiele. Freitag, 28. Juni. Die Nachtwandlerin, Oper in 3 Abth. Mustk von Bellini. usl e enn Unpäßlichkeit der Frau von Faßmann kann die Oper:

Don Juan heute nicht gegeben werden. Sonnabend, 29. Juni. Die Schleichhändler. (Herr Fontaine:

Till, als Gastrolle.) Hierauf: Zwei Genre⸗Bilder. Sonntag, 30. Juni. Zum erstenmale wiederholt: Der ver⸗

wunschene Prinz, Schwank in 3 Abth., nach einer Anekdote, von J. von Plötz. Hierauf: Der Soldat aus Liebe.

Königsstãdtisches Theater. Freitag, 28. Juni. Des Schauspielers letzte Rolle.

mit Gesang in 3 Akten, von Friedrich Kaiser. ; , 29. Juni. Zum erstenmale: Nehmt ein Exempel

daran! Lustspiel in 1 Akt, von Dr. Töpfer. (Fräul. von Tennecker: Die Frau, i Debüt.) Hierauf: Der alte Junggeselle. (Herr Beck⸗ mann wird vor seiner Urlaubsreise hierin zum vorletztenmale auftreten. Dazu: Letzte Gast⸗Vorstellung der Mad. Weiß, Balletmeisterin des Kaiserl. priv. Theaters in der Josephstadt zu Wien, mit ihrem Ballet⸗ Personal, bestehend aus 36 Kindern, in 3 Abtheilungen,

Sonntag, 30. Juni. Der böse Geist Lumpacivagabundus, oder: Das liederliche Kleeblatt. (Herr Beckmann wird vor seiner Urlaubs⸗

Tise bierin zum letztenmale auftreten.) ö. 3 kid. Schloß⸗Thengter zu Charlottenburg Vorstellung von

den Mitgliedern der Königsstädter Bühne.

Lustspiel

Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen.

Gedruckt in der Decker schen Geheimen Ober ⸗Hofbuchdruckerei.

Allgemeiner Anzeiger.

Bekanntmachungen.

687 li

Mit Verweisung auf die den Stralsundischen Zeitun gen in extenso inserirten Ladungen vom heutigen Tage werden alle diejenigen, welche an die der if

der Kosten und bei Einreichung der Actien behufs deren

Abstempelung in den Vormistagsstunden von 9 bis

12 Uhr bei mir in Empfang genommen werden. Berlin, den 18. Juni 1844.

rangirt à 10 - 25 Sgr.) Men delssohn- Bartholdy. F. Mart. Magnus,

Behren⸗Straße Nr. 46. Scherzo p. Piano 10 Sr, 3e

Anne Charlotte von Blixen -Finecke zu Greifswald als uͤniverfal-Erbin ihres Bruders, des unlängst mit Tode abgegangenen Barons Carl Philipp Reinhold von Blixen -Finecke auf Kl. Zastrow, zu Theil gewordene Verlassenschaft des Letzteren aus irgend einem Grunde Rechtens Forderungen und Ansprüche haben und gel⸗ tend machen zu können dafür halten, zu deren Anmel ⸗· dung und Beglaubigung in einem der folgenden Termine, am 8. u. 26. Juki der am 16. Au gu st d. Is., 18321 Morgens 10 Uhr, vor dem Königl. Hofgericht, bei Ver⸗ meidung der am 5. September d. Js. zu erkennen · den Präklusion, hiermit aufgefordert.

Datum Greifswald, den 8. Juni 1844. Königl. preuß. Hofgericht von Pommern und Rügen.

(L. 8.) v. Klo.

691 bl gn 1 4 e. das jüdische Seminar in Berlin betreffend,

Da mit dem bevorstehenden Monat Oktober in dem hiesgen jüdischen Seminar wiederum ein zweijähriger Kurfus für beide Klassen beginnt, so wollen diejenigen jungen Leute des Inlandes, die aufgenommen zu wer- den wünschen, sich bis zum 8. August e. persoͤnlich bei

Tage erscheint,

Zur Aufnahme sind erforderlich ein Alter von 15 bis 22 Jahren, die Berechtigung zum hiesigen Aufenthalte, hinlangliche Subsistenzmittel, sittliche Führung, Vorbil⸗ dung und Anlage zum Lehrfache; über alles dieses sind obrigkeitliche und Schulzeugnisse beizubringen. Wäh⸗ rend der Dauer der Kursus wird Niemand aufgenom- men; die Prüfungen, welche der Aufnahme vorangehen, sinden bis zum 31. August e. statt. Als Minimum der 18271 Kenntnisse wird gefordert, daß der Aufzunehmende das Deutsche geläufig und sinngemäß lese, das Diltirte ohne sonderliche Fehler niederschreibe, in den vier Spezies die nöthige Uebung und Bekanntschaft mit den ersten ae , ger Begriffen habe. Außerdem muß er Pen- lateuch und Raschi lesen und verstehen, Mischna⸗ Stellen lesen, die täglichen Gebete übersetzen können, die . wöhnlichen goͤttesdienstlichen Gebräuche kennen und im Lesen und Schreiben der jüdischen Cursio-Schrist geübt 66 Eine bestimmte Anzahl Seminaristen erhält freien

nterricht. Das Honorar der zahlenden Seminaristen beträgt 48 Thlr. für das Jahr.

Berlin, den 26. Juni 1544. S Die Aeltesten und Vorsteher der Judenschaft.

1k6ös? x. Bekanntmachung

für die Inhaber von Jarskoe⸗ Selo⸗Eisenbahn⸗Actien.

Die neuen Couponsbogen lönnen gegen Erlegung

ähnliche Vereine

Compositionen

Beifall:

Henselt. Heller.

Kücken.

Literarische Anzeigen. Sei E. S. Mittler in Benin (Stech=

bahn 3), so wie in dessen Handlungen in Posen und Bromberg, ist zu haben:

Evangelischen Vereins der Gustav⸗Adolph⸗Stiftung. 3. Jahrgang 5 Thaler.

Darmstadt, bei W. Leske.

Dieses Blatt, wurde durch Beschluß der Haupt- Ver⸗ sammlung des genannten Vereins zu Frankfurt a. M. 39 6 . ie nnr ö 6. a . ; ; erein betreffende Nachrichten, als: Nachrichten über dem Virefier der Anstalt, Henn bhrzrßzunz, einfinden; 3. ründung neuer Lofal-Vereine, ihre Thätigkeit und inn, ihre Einrichtungen, über Zustände he—=

drängter protest. Gemeinden (bisweilen mit Illustratio⸗ nen), Beurtheilungen des Gesammt⸗Vereins, wichtige Altenstücke in Be

In den diesjährigen Konzerten fanden folgende

Air russe, 20 Sgr. La Gondola, 15 Sgr. Posme d'amour, 223 Sgr. 2 Nocturnes, z Thlr. Sämmtlich für Piano.

Die Jagd 15 Sgr. Die Eorelle von Schu-

bert 173 Sgr.

p. Piano B Thlr.

Frühlings wanderschaft, für eine Sing- imme, 15 Sgr., mit Violoncelle oder Horn, 1 TFIr. Der Wunsch, Sox willst du von mir gehen, sär eine tiese Stimme, à 19 Sgr. Held Friedrich, für Barriton, 10 Sgr. Männergesänge, Op. 36. No. 4 - 4 à 4 15 Thlr. Hans und Verene, für eine Singstimme, 71 gr.

Kullak. Transseription de Norma, 15 r taisi sur Preciosa, 1 Thlr. Lucreria Nortzia 15 Sgr. Elégie de Ernst, 15 Sgr. ere Fantaisie

Singstimme à 5 - 19 Sgr. Lafo nt. Gr. Fantaisie sur la

Der Bote Lipinski.

des

Lindpaintner.

A Händen 1 Thlr.

welches vorläufig alle vierzehn

Angiolin für Tenor 15 Sgr.

men 15 Thlr. Lührs. Kelir ein bei mir,

17Thlr. Lvoff.

üg auf denselben, lurze Berichte über n und außer Deutschland 1. 2.

Mali bran.

den allgemeinsten 2 55 Sgr., A Buetten 45 Sr.

Musikhandlung.

sur la fille du régiment, Op. 13, sämmilich für Piano d Thlr. (ind auch feischt f. Piano ar-

18re Sinfonie p- mains 15 Thlr. Allegro p. Piano 1 Thlr., 3 Volkslieder, zweistimmig à 10 Sort, Lieder: Pilgerspruch, Frühlingslied, Im Grünen, Geständniss, Bie linden Lüfte ; Und wüssten's die Blumen, Die Nonne, für eine

l'Orchestre 5 Thlr., p. Pian à

Muette de Por- tici p. Violon avee Orchestre 37 Thlr., avec Quatuor 15 Thlr.“, avec Piano 14 Thlr.

Fantaisie sur les Meyerbeer p, Violon avec Orch. 2 Thlr., avec Quatuor 15 Thlr., ay. biano 15 Thlr. ö rieger. Jubel - COuvertüre für Orch. 5 Thlr., Partitur 4 Thlr., für Piano zu

Liszt. Fantaisie sur Don Juan 135 Thlr., sur Robert le diable 15 Thlr., sꝙur Niobe 20 Sgr. Ungarischer Fturmmarsch f. Piano d Thlr., für Orch. 14 Thlr., Bulhakow's russ. Le Moine de Meyerbeer, sämmtlich für Piano I TUHIr. Lore-Ley für eine Singstimme 15 8gr.,

Das deutsche Va-

erfand f. 48mm. Männerchor, Part. u. Stim-

Abendlied f. eine Singstimme 3 Thlr., Männergesänge 45timmis

Le Duel p. Violon et Violoncelle av. Orch. 3 Thlr., avec Piano 19 Thlr., Seconde

Fantaisie russe p. Violon ar- ⸗. ; . avec Quatuor 15 Thlr., av. Piano 1 Thlr. Rus-

sische Nationalhymne f. eine Singstimme 5 Sgre,

im Quartett 10 Sgr., mit Orch. z Thlr. Prendi, Arie mit Rubini's Verzie-

rungen 10 Sgr., 5 Romances, franz. u. deutsch

Orch. 23 Thlr.,

Ueberzeugung gemäß, mehreren meiner geehrten Kor= respondenten als ganz besonders preiswürdig empfoh- len und sehr empfehlende Anschläge beigefügt habe, es sich aber ergeben, hat, daß die zu Grunde liegenden Angaben zum Theil unrichtig sind und um 3356 bis 50 565 gegen die Wahrheit differiren; so bin ich genö- thigt, wegen Kürze der Zeit jene hiermit zu widerrufen, da 'ich so geschwind nicht im Stande sein würde, diese Warnung an Jeden brieflich gelangen zu lassen, zumal von Mehreren der jetzige Aufenthalt mir nicht bekannt ist. Sollte dessen ohnerachtet Einer oder der Andere derselben darauf reflektiren wollen, so kann ich mich damit nicht mehr befassen, indem ich nicht weiß, welchen Glauben der Rest der nicht geänderten Nachrichten

noch verdient, und daher den Austrag sofort frei⸗ willig zurücgegeben habe. Pðlih, Mai 1s.

Brede, Oelonomie⸗Rath a. D.

sind erwacht,

Huguenots de

las Englisches Flint⸗Glas.

Eine der bedeutendsten Flint⸗Glas⸗Fabriken in Eng⸗ land, welche bisher viele deuische Glashändler mit ihren Fabrikaten versah, hat, in Erfahrung gebracht, daß in neuerer Zeit viel belgisches Glas unter dem Namen von englischem Glase verkauft, wird. Um das letztere nicht von den deutschen Märlten verdrängt zu se⸗ hen, hat jene Fabrik nach mehreren der bedeutendsten Städte Norddeutschlands Proben einiger Sorten der courantesten Wein⸗, Liqueur- und Wassergläser gesandt, welche zur Besichtigung des Publikums dienen sollen, und un den Gebraͤuch' desfelben möglichst. allgemein zu machen, soll zu den Fabrikpreisen verkauft werden. Auch mir ist eine solche Sending geworden, und ich habe jene Proben in meinem eschäftslolale ausge⸗ stellt, lade nun alle Liebhaber von englischem Flint= oder Krystall Glase ein, diese Proben gefälligst in Au⸗

nschein zu nehmen und ihren Bedarf, so weit es der

Galop 10 8tzr.,

Alle Musikalien mit ü bl iche m Rabatt. , per her ßen Proben erlaubt, sofort oder durch 34 Linden. Schlesinger. ne ken und

Bestellung zu decken.

Für die Echtheit des Glases verbürge ich mich, und wild der Augenschein übrigens bei allen Kennern jeden Zweifel heben. Berlin, im Juni 1814.

Morceaux de Salon. No. 5. 6. 688 b]

ben Frau, geb. Wend

ergebenst anzuzeigen. . 24. Juni 1814.

Viersiĩmmige

an- len Widerruf.

achdem ich

i ückli indun Die heute erfolgte 6 r. 7 , , .

ben, beehre ich mich Freunden und Verwandten ganz

J. Baller, Kaufmann und Fabriken ⸗Besitzer.

Cit o.) das so genannte Rittergut Tarce im Plescher Kreise, Regler. Bezirk Posen, meiner redlichen

Johannes Friese,

j lie⸗ meiner li Gertraudten⸗Str. Nr. 24 im Eckladen.

90 b] Engl. u. Meckl. Reit- u. Wagenpferde sind zum

Verlauf angekommen Behrenstr. 24.

Das Abonnement beträgt: 2 Rthlr. für Jahr. 4 Rthltr. . Jahr. 8 Rlhlr. 1 Jahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preiserhöhung. Ansertions-Sebühr für den Raum einer Seile des Allg. Anzeigers 2 3gr.

*

Die vierteljährliche Pränumeration dieser Zeitung beträgt 2 Rthlr. Preuß. Cour. für das ? 2 Expedition selbst (Friedrichs⸗Straße Nr. 72) gemacht, und jeder innerhalb e Inlanz,

11 eneine

Zeitung.

Alle Ppost - Anstalten des In und Auslandes nehmen Bestellung auf dieses glatt au; für 8Serlin die Expedition der Allg. Preuss. Zeitung; Friedrichsstrasse Ur. 72.

Sonnabend den 29ten Juni

2

An d ie Leser.

ü

1844.

Bestellungen für Berlin werden in der

der Ringmauer der Stadt wohnende Pränumerant erhält das Blatt durch die Stadtpost, schon den Abend vor

dem angegebenen Valum, frei ins Haus gesandt. Auswärtige, des In oder Auslandes, bewirken ihre Vestellungen rechtzeitig bei den resp. Post-Aemtern; wer dies versaumt ( J ö ö 2 6. 2

kann nicht mit Gewißheit die Nummern erwarten, die vor der hier eingegangenen Meldung erschienen sind. daß Inserate * . J 2 = . - . daß Inserate, deren Aufnahme in den Allgemeinen Anzeiger dieser Zeitung gewünscht wird, an den Wochentagen von Morgens

Uebrigens ist die Einrichtung getroffen,

Für einzelne Nummern des Blattes ist der Preis 2 Sgr.

5

9 Uhr ab bis Nachmittags 4 Uhr in unserem Expeditions⸗Lokale, Friedrich S 52 w, m.

r, , . e 9 in un] ** Friedrichs-Strase Nr. 72, in Empfang genommen werden. Der Preis Inserti z i

u. Zeile a Um , ,, Anfragen zu begegnen, wird zugleich bemerkt, daß in dem Anzeiger der Allg. Preuß. Zeitung, außer , e , m, ,,,, machungen der Königl. ehörden literarischen und Kunst⸗Anzeigen, auch Familien⸗Nachrichten jeder Art, so wie Ind ustrie mind Handel betreffende Anzei ks 1 ö ö sinden. Auswärtige haben ihre Inserate unter der Adresse der Expedition in frankirten Briefen einzusenden. 9 * leude Anzeigen, fen,,

Inhalt.

Amtlicher Theil.

Julaud. Provinz Branden burg. Allerhöchste Kabinets-Ordre und Statuten-Bestätigung. Provinz Preußen. Bekanntmachung des akademischen Senats zu Königsberg. Provinz Schlesien. Baltzer. Rhein-Provinz. Hansemann. Schreiben aus Trier. (Verein zur Verhütung von Verbrechen durch Besserung verwahrloster Unmündigen)

Dentsche Bundesstaaten. Königreich Bayern. Hof⸗Nachricht. Die Bavaria. Getraidepreise. Die Universität Würzburg. Kö⸗— nigreich Sach sen. Gustav⸗Adolvh⸗-Verein zu Augustusburg. Groß- herzogthum Baden. Die Abgeordneten Kammer. Münz -⸗Kon greß. Der rheinische Kunstverein. Großherzogthum Olden⸗ burg. Die Mäßigkeitssache Herzogthum Nafsau. Die erste Jahres-Einnahme der Gustav⸗Adolph-Stiftung. Freie Stadt Ham⸗ bung. Die neue Wasser Versorgungs Anstalt. Schreiben aus Luxem- burg. ( Ständische Arbeiten; der König erwartet.) ;

Frankreich. Pairs-Kammer. Amendirung des Gesetzes gegen die Weinfälschungen. Deputirten-Kammer. Zurücks'erwelsung des Gesetzes über die Eisenbahn nach Lyon an die Kommission. Paris. Berathungen über das Unterrichts-Gesetz und Danlsagungen der Unniversi⸗ tät. Y Kommifsions- Bericht über die Wählerlisten. Geofftoy St. Hilaire und Thomas Campbell 4. Politische Flüchtlinge und deren Unterstützungen. Prozeß über Laffitle s literarischen Nachlaß. Ver⸗ mischtes. Briefe aus Paris. (Das jüngste Votum der Kammer in Eisenbahnsachen. Die Neorganisation der Ministerien.)

Großbritanien und Irland. London. Die Stellung Sir Robert Peel's nach dem letzten Votum des Unterhauses.

Schweiz. Bern. Note des väpstlichen Nuntius an den Kanton Genf.

Spanien. Schreiben aus Paris. (Vermischtes)

Griechenland. Schreiben aus München. Die neuesten Briefe aus Griechenland; fortdauernde Spannung.)

Türkei. bestimmtes Geschwader. Heftiger Sturm.

Eisenbahnen. Bahn von Posen nach Glogal,. * Die württembergische Eisenbahn. Schreiben von der Ostsee. (Wichtigkeit einer Eisenbahn zwischen Ems, Lippe und Rhein.) ;

Handels⸗ und Börsen⸗Nachrichten. Berlin. Börsen- und Marlt— bericht.

Clemens Brentano.

. * . *

Amtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

Dem Königl. württembergischen Archivrath Kausler zu Stutt— gart, den Rothen Adler⸗Orden dritter Klasse; dem Negierungs⸗Rath Kretschmer zu Danzig, den Rothen Adler- Orden vierter Klasse; so wie dem Bezirks-Feldwebel Oster des 3ten Bataillons (Franken⸗ stein) 11Iten Landwehr -Regiments, das Allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen;

Den bisherigen Regierungs- und Schulrath Krabbe zu Mün— ster zum Numerar⸗Kanonikus bei der dortigen Domkirche zu ernennen;

Dem Militair-Ober-Prediger des ten Armee⸗Corps, Hr. Groß . den Charakter eines Konsistorial⸗Raths beizulegen;

Den bisherigen außerordentlichen Professor Hr. Mitscherlich jun. hier zum ordentlichen Professor in der medizinischen Fakultät der hiesigen Universität; und

An der Stelle des verstorbenen preußischen General-Konsuls zu Riga, Banquiers J. C. Wöhrmann, den dortigen Banquier C. St. Wöhrmann zum General-Konsul für Kur- und Liefland zu ernennen.

Metelino. Anwesenheit des Sultans. Ein nach Syrien

' k, . ; 577 ö ö. A ggreist: Se. Excellenz der Wirkliche Geheime Rath und Chef Präsident des Geheimen Ober⸗-Tribunals, Dr. Sack, nach Wiesbaden. 6. Der⸗ Wirkliche Geheime, Ober-Finanz-Rath und Direktor der 2ten Abtheilung im Ministerium des Königlichen Hauses, Thoma, nach Heringsdorf.

Uichtamtlicher Theil.

Inland.

Berlin, 28. Juni. Se. Majestät der König haben die An⸗ nahme des von Ihrer Majestät der Königin von Portugal: dem Staats- und Kabinets-Minister Freiherrn von Bülow verliehenen Großkreuzes des Ordens de Notre Dame de la Conception de Villa Viciosa; dem Staats- und Kabinets-Minister von Bodel⸗ schwingh verliehenen Großkreuzes des Schwerdt-Ordens des heili⸗ gen Jacob; dem Wirklichen Geheimen Legations-Rath und Direktor der zweiten Abtheilung des Ministeriums der auswärtigen Angelegen⸗ heiten, Eichmann, verliehenen Eommandeur-Kreuzes des erstgedachten Ordens; so wie den Geheimen Legations-Räthen Michaelis und Graf von Bern storff die Annahme des ihnen von genannter Ihrer Majestät verliehenen Commandeur-Kreuzes des Christ⸗Ordens Aller gnädigst zu gestatten geruht. .

Provinz Brandenburg. Das Ju stiz⸗Ministerial⸗ 2 latt vom 28. Juni enthält eine Allerhöchste Kabinets⸗Ordre, datirt Potsdam den 13. Mai 1844, wonach die Instruction der Kriegs⸗ Entschädigungs Forderungen gegen Provinzen, Kreise und Gemeinden welche, von den Regierungen den Untergerichten aufgetragen wird, von diesen gebührenfrei bearbeitet und von der Einziehung dieser Ge⸗ bühren überall Abstand genommen werden soll, wo solche noch nicht erfolgt ist; 56 serner die von des Königs Majestät am 19. April d. J. bestätigten Statuten des Vereins, der von Einwohnern des Kreises Warburg zur Regulirung des Kapital-Schuldenwesens der städtischen und bäuerlichen Grundbesitzer in dem genannten Kreise unterm 7. De—⸗ zember v. J. gestiftet worden ist.

. Provinz Preußen. Der akademische Senat der Albertus⸗ Universität zu Königsberg hat am 24. Juni das Programm der Feierlichkeiten bekannt gemacht, welche bei dem Säkularfeste der Hoch⸗ schule stattfinden, sollen. Demgemäß wird die Feier am 28. August mit einer Soirée in beiden Freimaurerlogen eröffnet. Am 2hsten: Morgens Gottesdienst mit der Festpredigt, Nachmittags ein Fest⸗ mahl auf dem kneiphösischen Junkerhofe. Am 30sten beginnt die eigentliche akademische Feierlichkeit in der Domkirche mit der Auffüh⸗ rung einer Motette des Kaiserl, Kapellmeisters O. Nicolai durch den Komponisten; darauf folgt die Festrede, gehalten durch den Geheimen Regierungs-Rath Professor Dr. Lobeck, dieser die Bekanntmachung der. von den Fakultäten beschlossenen Ehren-Promotionen und die Aufführung eines Te Deun des Organisten Granzin unter Leitung des Komponisten. Um 3 Uhr gemeinschaftliches Mittagsmahl aller ehemaligen Zöglinge der Universität und des gesammten Lehrer⸗Per— sonals. Am 31. August begiebt sich ein Festzug aus dem Albertinum nach Königsgarten, wo die Grundsteinlegung des neuen Universitäts⸗ Gebäudes vor sich geht. Abends Ball.

Provinz Schlesien. Dem Konsistorial⸗Rathe und Prof. Herrn Dr. Baltzer zu Breslau brachten die Studirenden der katho⸗ lischen Theologie am 24. Juni einen solennen Fackelzug.

Rhein⸗Provinz. Die Wahl des Präsidenten der Handels⸗ Kammer zu Aach e n, Herrn Hansemann, zum Präsidenten des dor⸗ tigen Handelsgerichts hat die Königliche Bestätigung erhalten.

F Trier, 21. Juni. Während gegenwärtig an vielen Orten Vereine zur Unterstützung der unteren Volksklassen zusammentreten, hat sich bei uns ein solcher zur Verhütung, von Verbrechen durch Besserung verwahrloster Unmündigen“ schon voriges Jahr gebildet. Wenn diese Vereine überhaupt die herrlichsten Zeichen der Humanität und Civilisation unseres Jahrhunderts sind, so ver⸗ dient ganz besonders der hiesige Verein eine allgemeine dankbare An⸗ erkennung, insofern er auf ganz vortrefflichen Grundlagen ruht. Um diese das Wohl der Menschheit fördernde Idee hier ins Leben zu rufen, hat der Regierungs-Secretair Müller keine Mühe und selbst persönliche Opfer nicht gescheut. Ihm, seiner unermüdlichen Thätigkeit, ist es daher vorzugsweise zu verdanken, daß der Vorstand des Vereins bereits eine solche Ausdehnung gewann, um vor kurzem die Erfolge seiner Wirksamfeit, fo wie eine Rechnungs⸗-Abgabe der erhaltenen Beiträge und Ausgaben, veröffentlichen zu können. Der Verein dehnt sich auf alle Einwohner des Stadtkreises Trier aus, und zwar ohne Rücksicht auf deren Glaubensbefenntniß. In einer kürzlich gehaltenen Ver⸗ sammlung saßen katholische und proötestantische Geistliche freundschaft⸗ lich neben dem Ober-Nabbiner als ein schönes Beispiel religiöser Duld⸗ samkeit. Die Aufmerksamfeit des Vereins richtet sich zunächst auf die⸗ jenigen Unmündigen, welche das Kindes- Alter bereits überschritten, keine Aussichten haben, in den hiesigen Erziehungs- Anstalten aufge⸗ nommen zu werden, und welche verwaist und von Mitteln ganz ent⸗ blößt sind. Sie durch Erweckung und Kräftigung sittlich religiöser Gefühle und materielle Unterstützung vor einem moralischen Untergange zu bewahren, ist vorzugsweise Zweck des Vereins. Indessen richtet sich die Vorsorge auch auf solche bereits bestrafte Gefangene, welche vermöge ihres jugendlichen Alters oder in Folge einer guten tadel⸗ losen Aufführung während ihrer Haft eine Aenderung ihres Lebens- wandels hoffen lassen. Für dergleichen Schützlinge wird gesorgt, daß sie bei einem tüchtigen Meister unter strenger Aufsicht in die Lehre kommen, während die betreffenden Seelsorger den moralischen Theil unter ihre Obhut nehmen. Nachdem das Individuum vom Bezirks⸗ Vorsteher in Vorschlag gebracht, wird es (bei Lehrlingen in Beglei⸗ tung des Meisterss, in Gegenwart aller Seelsorger und Beisitzer des Vereins, auf die Pflichten aufmerksam gemacht, welche es zu erfüllen hat, um sich der Vorsorge des Vereins würdig zu zeigen, was in derselben Weise bei den aus der Obhut des Vereins tre⸗ tenden Individuen stattfindet. Für den Fall, daß einzelne Indi⸗ viduen für Ermahnungen und Warnungen ganz unempfänglich und zu einer Besserung im Wege der Güte nicht zu bewegen sind, nimmt der Verein die bereitwillige Unterstützung der Polizei⸗Behörden in Anspruch und das Gesetz vom 6. Januar 1843, wonach arbeitsscheue Müßiggänger mit einer Gefängnißstrafe von K Wochen bis zu 6 Mo⸗ naten und im Rückfalle mit dreijähriger Einsperrung in einem Cor⸗ rectionshause bestraft werden können. Nach der Rechnungs Abgabe hat die evangelische Civil⸗Pfarr-Gemeinde die ansehnlichsten Beiträge eingesandt, was um so mehr lobenswerthe Anerkennung verdient, als diefe bekanntlich hier eine nur kleine Zahl ausmacht. Nach ihr die Pfarrei der Domkirche und St. Antonius. Möchte dieses segensreiche Werk an steigendem Wachsthum gedeihen, dies ist gewiß der aufrich⸗ tigste Wunsch jedes Menschenfreundes.

Clemens Brentano.

Clemens Brentano's Frühlin gskranz. Aus Jugendbriefen ihm geflochten. Ir Band. 181. Von Bettina von Arnim.

* Wir kennen die Zeit nicht, in welcher diese Briefe entstanden sind. Ei Wesen, wie Bestina, lebt auch nicht in der Zeit; ö. ) uns in, Gründe die Zeit der Entstehung gleichgültig und der Inhalt werth. Wir Nüchternen leben ja Alle so ein Leben von Dichtung und Wahrheit daß es uns nicht verwundern darf, wenn bei einer Phantasie, wesche für Tausende genügte, Vergangenes, Gegenwärtiges und Zulünfliges sich bunt durch einander flechten. Wäre auch ein Theil der Briefe fingirt, sie wären deshalb für die Natur, von der sie ausgehen nicht, minder wahr. Wenn es nicht zu parodor klänge, möchten wir sagen. Bettina wurde sechzehn Jahle alt geboren und ist sechzehn Jahre alt ge⸗ blieben. War auch ihre Natur dem Wirlen der Zeit unterworfen, ihre Seele ist sich gleich geblieben. Wir möchten jetzt vielleicht hin und wieder versucht sein, das Mfißverhältniß, in welches Bettina zur Gegenwart gekom⸗ men sß, eben daraus zu erklären, daß der ctig jugendliche Geist bei all seiner Lust zur Freiheit, den Einwirkungen der Zeit und Natur nicht ganz entgangen ist, daß hierin eben das Spukhafte und Dämonische ruhe, wornbe die Leute so viel bei ihr klagen. Lieblicher aber muthet es uns an, zu be— achten, wie der frische Geist in dem ganz jugendlichen Körper eiwacht und seine ersten Flügelschläge versucht, bis endlich die Zeit kommt, wo Körper und Geist, ich möchte sagen, gleich alt sind und sich harmonisch durchdringen.

Diese Freude gewähren uns die vorliegenden Blätter. Es liegt noch so frischer Morgenduft darüber, daß wir uns selbst gein den schönen Träu— re r großen, f. e f Wir 6 uns nicht versfucht, mit dem

nde zu richten, sondern allein das Warmgefühlte erwärmei . ö gefühlte erwärmend auf uns

Ein seltsames Wechseln von Licht und Schatten zieht durch dies „früh⸗ lings duftende Buch, welches, in der Hauptsache wenigstens, 1803 bis 1805 entstanden scheint. In den Briefen Bettina's geschieht der erste Schritt eines jungen Herzens, dessen ganzes Leben ein Warten auf Lieb und Len— zeszeit ist, in die Wirklichkeit hinein. Noch herrscht aber der Traum der Kindheit über dem jugendlichen Antlitz, es ist, als wollte sie sich eben den Schlaf aus den Augen wischen. Die junge Seele wird immer heller, wie ein Sommermorgen, sie kümmert sich nicht, warum sie da ist, sie hat noch n . sie weiß nur, daß sie da ist, und Zeit und Ewigkeit sind Daneben die Briefe des Bruders, der da weiß, daß die Rose nicht ohne Dornen ist, dessen Bewußtsein überwiegender gd n ö darum auf Maß dringt in allen Dingen, Zucht der Gefühle und Gedanken vill und mit getreuer Hand, mit einer Art liebenswürdiger Pedanierei und Lust- „die Schwester zu bilden, zwischen dem Kinde und der Außenwelt vermittelt. Jedes von beiden Geschwistern kennt am Ende die Fehler des H n nn, sie sich und mögen nicht ohne einander sein. Die a e, ö stbekenntnisse, um so ehrlicher, weil sie ohne Absicht ge—⸗ In den ersten Briefen lebt Bettina mit der N 5 elben Fuße wie mit den Menschen. Sie , . a nn . Veilchen, musizirt mit den Bienen um die Wette, frei und lustig, neckisch und elegisch, die Linden antworten ihr, und auf dem lustigen Main wiegt . sich und versteht Alles, was lebt. Halb unbedacht, halb in unschuldigem ertranen öffnet sie dem Menschen ihre Seele, wie sie dieselbe der Natur erschließt; bald aber fühlt sie, daß Menschen und Natur nicht Eines sind. Sie empfindet sich einsam in der Welt, im Widerspruch mit den Dingen um sie her, daß der Bruder immer mahnen muß, nicht zu zagen; „wenn der Unverstand das Bessere in uns mißhandelt“, aber zugleich auch „schwei⸗ gen zu lernen und wahr gegen sich selbst zu sein.“ Gleich auf, der ersten Seite schreibt er ihr die goldene Regel, daß es Dinge giebt, die zu

sagen vor der Welt eine Indiscretion am Junern ist, weil die Welt ja doch keine Ordnung dafür hat, die man deshalb still in sich bilden und Golt selbst dafür Rechnung stehen und ihm mit der ganzen Harmonie der Gefühle dafür dankbar sein muß.

Leise ist der Uebergang, wie Bettina nach und nach ein besonderes Interesse an den Menschen nimmt, die sich ihrem Zauberkreise nahen. Auf den ersten Seiten schon nitt der edelste Zug Bettinens, der ihr ganzes Leben erhellt, hervor: Ich meine ihre Anhaänglichkeit an Alles, was unter= drückt ist, heiße es nun gerade Fürst oder Volt, Hoch oder Nieder. Es ist nicht Mitleid, was sie treibt. Mitleid ist für sie nur ein Gewissenspflaster und wohlfeiles Gefühl; es ist die holde Schaam, welche sie übergießt, daß neben ihr Jemand cxistirt, der Noth leidet, während sie selbst sich wohl befindet. Wie reizend ist die Zartheit, mit der sie vorüberschlüpft, als die Emigranten, die Herzöge und Pairs, das Fenster öffnen, um selbst ihren Milchtopf herauszureichen. Die Blüthe des Buches aber ist die Geschichte mit Veilchen, dem Judenmädchen, dem sie die Gasse fegen hilft, weshalb die strenge Großmama mit den klugen Augen sie tadelt. Dies ist eiwas, was sie in der That nicht begreift; zu denken, daß dies Unrecht sein könne, 9 * , ihrem 6 ann Wie eng hängt damit nicht die politische Stellung Bettinens in der Zukunft zusammen, wie en ihr jetz Wort für den armen Mann! un 8 n nn,

Seltsam ist, wie das Weib, die doch um ihrer Natur willen der irdi⸗ schen Scholle verwandter ist, ihr höchstes Ideal in ungebändigter Freiheit des Ichs sindet, ohne irgend eine Anerkennung der Zustände und der Ver= gangenheit. Der Gott ist die Freiheit, die Zukunft. Wen diese nicht zöthsich an sich reißt, daß er sich von den Ketien befreie aller Vergangen. heit und in die Zutunst ganz aufgehe, den führts nicht zu Gott. Denn dies allein löst alle Ungleichheiten des Glückes auf. Wind. ebenheiten, die gefährlich aussehen für die Ruhe und Gegenwart, . wallen da als reiner göttlicher Strom zwischen volitischen Ufern, die von schwanze

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Rstupiden Geistern bevölkert sind, dem Göttlichen zu, d. h. dem d