1844 / 181 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

und er hat ein solches Ziel erreicht, ohne im gering⸗ 9 en eiligt oder verletzt zu haben. Man leug- nei allerdings auf vielen Seiten, daß der Repeal⸗ Aufruhr wirklich unterdrückt 6. aber wo zeigt er sich denn, fragen wir, wenn er nicht unterdrückt sst⸗ Wo sind die Monster⸗Versammlungen, wo die auf⸗ rührerischen Reden des Herrn Daniel O'Connell? „O“, antwortet man, „die sind freilich unterdrückt, aber die Beiträge zum Nepeal⸗ Fonds biz sn zu einer enormen Höhe an.“ Das Fremans-⸗Jour⸗ nal meldete indeß kürzlich mit tiefer Betrübniß, daß diese Vermeh— rung ber Repeal⸗ Rente keinesweges für ein günstiges Anzeichen der Ausdehnung der Repeal zu halten sei, sondern daß dieselbe viel⸗ mehr durch den Ueberdruß der Leute an dieser Bewegung veranlaßt

bes zwar erreicht worden, gleichzeitig jedoch ein dem technischen Vor

1038

tung geeigneten Mühlen gewonnen wird. Als Motiv dieser 6 wird in der sie aussprechenden Verordnung angegeben, daß die dem Malzsteuer= Gesetze von 1836 zu Grunde liegende Absicht der Hebung des w n,.

chritte

dieses Gewerbes in Gewinnung der Biermenge zuzuschreibender Ausfall im Erirage der Malzsteuer eingetreten sei, ohne daß dabei eine Verminderung des Bierpreises erreicht worden wäre.

EBRFerliner

Börse.

Den 29. Juni 1844.

Fonds.

Cour. k Geld.

Actien. 8

Pr. Cour.

Briel. Geld. Gem.

Antwerpen, 24. Juni. Einsl. Neue Anl. 21.

Frankfurt a. M., 26. Juni., 536 Met. 113. Kank- Actien 2002 Hr. Hayr. Bank-Actien 718 6. Hope 89 Br. Siegl. Sg Rr. Iut. 60 5. Poln. 300 FI. 94 6. 40. so EFI. 93 G. do. 200 FI. 287 He.

Hamburg, 27. Juni. Bank Actien 1675. Kuß. Russ. 1121.

Paris, 24. Juni. 5 Rente sin our. 122. 25. 395 Rente fin cour. 82. 50. 56, Neapl. au eompt. 99. 65. 595 Span. Rente 313. Pass.

Wien, 25. Jun. 576 Miet. III. 4 1063. 39h 772. 1630. Anl. de 1834 149. de 1839 122. Nordb. 129. Mail. 1074. Livorn. 1II.

Bank- Actien Gloggn. 1I0.

Meteo rologis che Beobachtungen.

Abends 10 uhr.

Nach einmaliger Beobachtung.

1844.

Morgens Nachmittag 6 Uhr. 2 Uhr.

Preußische Zeitung.

Allgemeine

Alle Post-Anstalten des In und Auslandes nehmen Sestellung auf dieses Glatt an, für Gerlin die Expedition der Alig. Preuss. Zeitung: Friedrichsstrasse Nr. 72.

Berlin, Montag den 1sin Juli

1844.

28. Juni. M 18 1 .

Luftdruck . ... 333, 93 Par. 333, 83 Par. 33 1, 12 Far. Quellwärme S, o? R. * Luft ärme ... * 9, 49 R. -* 11,80 R. 4 9,57 R. FlIusswärme 13,6 KR. 2 * ö ; 5 ö . 3 1

ö Brl. Pots. Risenb. 5 35* 164 do. do. Prior. Obl. 4 Męd. Lpæ. Eisenb. do. do. Prior. Obl. Brl. Anh. Eisenb.

St. Schuld- Sch. 3 100 Pr. Engl. Obl. 30. 4

Prüm. Sch. d. Se eb. * Kur- u. Neumärk.

werde, welche mit ihrem letzten Schärflein sich von aller ferneren Theilnahme an derselben loskauften. Selbst wenn dies nicht der Fall sein sollte, obschon wir es glauben, so sehen wir doch in diesen Bei⸗

l

Mißvergnügens voraussetzen lassen könnte.“

Als den Nachfolger Lord de Grey's bezeichnet die Morning Post den Herzog von Buccleugh; der Morning Herald nennt

dagegen den Herzog von Richmond. Schweden und Norwegen. Stockholm, 21. Juni.

seinem Nachfolger ernannt worden.

Heut haben die Wahlen zu Reichstags⸗Männern unter den Bür⸗

in nichts, was Unruhe erregen, nichts, was eine Fortdauer des

Der Staatsrath und Chef des See⸗

Departements, Vice⸗Admiral Freiherr von Lagerbjelke, ist auf sein Anfuchen entlassen und der Contre⸗Admiral Freiherr Gyllengranat zu i:

Schuldversehr. 3 Berl. Stadt- Ohl. 37 Danz. do. in Tu. Westpr. ptandhr. 3 Grossh. Pos. do. 4

do. do. 3 Ostpr. Pfandbr. 3 Pomm. do. 3 Kur- u. Neum. do. 3 Schlesische do. 3

1118

.

——

.

Gold al marco. Friedriehsd'ror. And. GIdm. à 5 Th.

do. do. Prior. Obl. Düss. Elb. Eisenb. do. do. Prior. Ohl. 2 Wind Rhein. Eisenb. - do. do. Prior. Obl. do. v. Staat garant. 3 Brl. Eranlef. Eisnh.

do. d0. Prior. Ohl.

Ob. Schles. Eisnb.

do. Lt. B. v. eingex.

n. St R. I An. Plagd. Halbst. Eb. 4 Rel. Schw.- Frl. E. 4

Thaupunkt ... ö

Dunstsättigung Wetter

Wolkenzug. ..

Plötz.

67 pCt.

regnig.

Lageemittel: Bz. os Ter. 4 1047. T G. R. 72 pee. M.

Sonntag, 30. Juni. wunschene Prinz, Schwank in 3 Abth., nach einer Anekdote, von J. von Hierauf: 1 Akt, von Hoguet.

5,8? R. Bodenwärme 14d, 2, R.˖ 76 pCt. 72 pCt. Aus dünstung (M,o12, Rh. reg nig. bewölkt. Niederschlag 0, o27 Rh. . 9 23 2 . 12.20 VW. W. VW. Wüärmeweehse 2 W. 4 8, 19 mR.

4,50 R. 4 S, 37 R. 4

Rönigliche Schauspiele.

Zum erstenmale wiederholt: Der ver—

Der Soldat aus Liebe, pantomimisches Ballet in

gern in Stockholm stattgefunden. Auch aus den Provinzen gehen Berichte über die Reichstägs⸗ Wahlen ein, die mit Rücksicht auf die Reformen, denen man entgegensteht, von m, n. Wichtigkeit sind.

Gestern fand für den verstorbenen Königl. 2 General von Borstell, als Ritter des Seraphinen⸗Ordens, das Seraphinen⸗ Geläute statt.

Der Großhändler und Ritter Lilsewalch ist von der Regierung beauftragt worden, sich nach China zu begeben, um sich über die dor— tigen Handels⸗Verhältnisse zu unterrichten.

Die Svea Biet meldet, daß der schwedische Verein für Obst⸗ Kultur von Sr. Majestät dem Könige von Preußen 174 Stück junge auserlesene Birnen⸗ und Apfelbäume zum Geschenk erhalten hat.

Handels und Görsen - Nachrichten.

Berlin, 29. Juni. Die Regulirungen zur bevorstehenden Liquidation hemmten zwar das Geschäft, doch waren die meisten Effekten sehr begehrt und schlossen höher als gestern.

Mit dem 1. Juli tritt im Herzogthume Koburg-⸗Gotha eine Erhö- hung der Malzschrotsteuer ein, nämlich 22 Gr. von sedem Ctr. Malzschrot, welches auf den gewöhnlichen Mühlen, und 25 Gr. vom Cenmner soschen Malzschrots, welches auf Hand⸗ oder anderen für die trockene Schrotberei⸗=

Disconto.

do. do. Prior. Obl. 4 103

C O ur S.

Er. Cour. Thlr. zu 30 Sgr. Brief. Geld.

Amsterdam

o.

lamhurg. .....

do.

London

w

250 250

JJ 300

300 1

J 300

mien in, , , . 150

Augsburg....

Breslau

JJ 150

100

Leipzi in Courant im 141 ThI. Euss. 100

Frankfurt a. M. WE. .. ...... ..... 100

Petersburg

Sch. .

Auswärtige Amsterdam, 25. Juni. 596 Span. 213. Zh do. 353.

Oesterr. —.

Niederl. wirkkl. Sch. 612. Pass. 67. 49h Russ. IIope 907.

FI. Kurz 1407 1403 FI. . 140 139 Mh. curæ Q Ma. Mt. LSt. 3 Mt. Fr. Mt. 79öin 79 FI. 2 Mt. 1025 102 Thlr. Mt. 999 99 3 Ta 99 NMir. ni O95 gh FI. Mt. 56 20 56 16 Snbhl. wie,,

Börsen.

59h do. 100 9.

Ausg. . TZinsl. 675. Preuss. Pr.

Königsstädtisches Theater.

Sonntag, 30. Juni. Zum erstenmale wiederholt: Kleine Leiden des menschlichen Lebens. Posse in 1 Akt, von Friedrich Adami. Hierauf: Emiliens Herzklopfen. Vaudeville Scene, von B. A. Herrmann. Dann: Köck und Guste. Vaudeville⸗Posse in 1 Alt, von W. Friedrich. (Dlle. Julie Herrmann, im 2ten Stück; Emilie, im 3ten: Guste, als Gastrollen. Dazu: Gast⸗Vorstellung der Mad. Weiß, Balletmeisterin des Kaiserl. priv. Theaters in der Josephstadt zu Wien, mit ihrem Ballet⸗Personal, bestehenden aus Ih Kindern, in 3 Abtheilungen. Erste Abtheilung (nach dem ersten Stück): Tanz der Amoretten, ausgeführt von 32 Kindern. Zweite Abtheilung (nach dem zweiten Stüch: Polka, ausgeführt von 16 Kindern. Dritte Abtheilung zum Schluß): Almaks-Tänze, ausgeführt von 32 Kindern. .

Im Königl. Schloß Theater zu Charlottenburg (von den Mit⸗ gliedern der Köoͤnigsstädter Bühne): Endlich hat er es doch gut gemacht. Lustspiel in 3 Akten, von Albini.

Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen. Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober Hofbuchdruckerei.

ö ea, 4 2. ö . 2 r ö e . . K

Allgemeiner Anzeiger.

den 30. August d. J., Nachmittags 4 Uhr,

1. bis zum

31. Juli 18461

8

Bekanntmachungen.

22691

Der seit 11 Jahren verschollene Steuermann Johann Christian Dummann wird hiermit öffentlich aufgerufen, um sich spätestens in dem an hiesiger Gerichtsstelle auf den 21. Oftober 1844, Vormittags 11 Uhr, vor dem Herrn Land und Stadtgerichtsrath Ludewig anstehenden Termine zu melden, widrigenfalls er für todt erklärt und sein Vermögen den sich legitimirenden Erben ausgeantwortet werden wird. Zu demselben Termine werden auch etwanige unbekannte Erben oder Erbnehmer des Verschollenen bei Vermeidung der Prä— klusion hierdurch vorgeladen.

Stettin, den 15. Dezember 1843.

Königliches Land- und Stadtgericht.

105 Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 19. März 1844.

Das in der Schäfergasse Nr. 21 belegene Badesche Grundstück, gerichtlich abgeschäßt zu 20,214 Thlr. 27 Sgr. 4 Pf., soll am 22. Oktober 1844, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hy⸗ pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

ie dem Aufenthalte nach unbekannte verwittwete Geheime Rechnungs⸗Revisor Harnecker, Sophie Char⸗= lotte geborene Szameitle oder deren Erben werden hierdurch öffentlich vorgeladen.

518 Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 149. April 4844.

Das in der neuen Königsstraße Nr. 65 belegene Ludwigsche Grundstück, gerichtlich abgeschätzt zu 28003 Thlr. 25 Sgr. 3 Pf., soll am 26. November 1844, Vormittags 11uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hö— pothekenschein sind in der Registratur einzusehen. Zu⸗ gleich werden:

1) die verehelichte Ludwig, Wilhelmine geborene Sei- dentopf oder deren Erben zur Wahrnehmung ihrer Gerechtsame,

2) die unbekannten Realprätendenten bei Vermeidung der Präflusion,

öffentlich vorgeladen.

3901 Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 19. März 1814.

Das in der Hirschelstraße Nr. 12 belegene Seepoldt⸗

sche Grundstück, gerichtlich abgeschätzt zu 9780 Thlr.

22 Sgr. 6 Pf., soll

am 25. Ofiober 1844, Vormittags 11 uhr,

an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hy—

pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

1812 Zufolge Austrages des Herrn Provinzial-Steuer-Di- rellorg 9 Stettin soll von mir das dem Königlichen Steuer Fiskus chli gj in hiesiger Stadt sub No. 2968 belegene ö nebst Garten und en ge, erti⸗ nenzien, zum öffentlichen Verkaufe an den Meistbieten⸗ J estellt weiden. Das Grunbstück ist vom Distrikts- aubeamten 9 973 Thlr. 10 Sgr. taxirt worden, und z n Kausbedingungen gehört namenilich, daß die Er- heilung des n , tventuell die Anfetzung eines ferneren Licigtions Terming dem Herrn gin ial · Steuer, Direlior vorbehalten bieibi, daß des Meistbie= tende 4 Wochen an sein Gebot gebunden ist und das Kaufgeld bei der Uebergabe baar an die hi ge König liche Haupt Zollamts · Kasse eingezahlt werden muß. Zur Abgabe der Gebote habe ich ö 23 Termin auf

in dem zum Verkaufe gestellten Hause angesetzt und lade Kauflustige zu demselben hierdurch ein. Swinemünde, den 14. Juni 1844. Der Haupt-Zollamts⸗Justitiarius, Land⸗ und Stadtgerichtsrath Ebert.

694 h

Die . gerichtlich ernannten Syndiken der Fallit⸗Masse des hiesigen Kaufmanns J. Wilhelm Großer junior forbern in Folge des Artikels 66. Buch III. des Handels-Codex sämmtliche bekannte und unbekannte Gläubiger des genannten Großer junior hiermit auf, binnen Vierzig Tagen vom Dato gegenwär⸗ tiger Belanntmachung an gerechnet, entweder persönlich oder durch einen gesetzlich ernannten Spezial- Bevxoll⸗ mächtigten, sich mit ihren Rechts⸗Ansprüchen, unter Bei= bringung der legalen Beweis-Stücke, bei den unterzeich= neten Syndiken, oder auch in der Kanzlei des Hand lungs ⸗Tribunals des Mazowischen Guberniums hierselbst, bei dem Vice ⸗Gerichts⸗Schreiber v. Sarnowicz zu melden. Nach Ablauf dieser 40 Tage nämlich, und bin⸗ nen dem laut Artikel 67. des Handels⸗Gesetz⸗Codex fest⸗ gestellten Termine, wird die Verisizirung der eingereich— fen Forderungen stattsinden.

Eben so werden Diejenigen aufgefordert, welche der Masse Schuldner sind, die Auszüge ihrer laufenden Rech⸗ nungen mit dem gedachten J. Wm. Großer jun. entweder den unterzeichneten Syndiken, oder dem oben erwähnten Vice-Gerichts-Schreiber v. Sarno wicz des baldigsten einzureichen, unter Verwarnung gericht⸗ licher Schritte im Unterlassungsfalle.

Warschau, am 7. Juni 1844.

Heinrich Samelson. v. Wy socki,

Appellations⸗ Advokat.

Dampf ⸗Packetfahrt

E der St. Petersburg⸗Lübecker Dampf- Bschiffe zwischen Cronstadt, Trave— munde und Swinemünde.

Die drei privilegirten schönen und großen Dampf— schiffe der St. Petersburg - Lübecker Dampfschifffahrts- Gesellschast: „Nicolai J.“, Capt. G. B. Bo s, „Aleran= dra“, Capt. H. H. Schütt, und „Nadlesnick“, Capt. C. N. Heitmann, werden in diesem Jahre eine regel mäßige Communication zwischen Cronstadt und Trave= münde, von welchen beiden Häfen an jedem Sonnabend ein Dampfschiff abgehen wird, so wie zwischen Cron⸗ stadt und Swinemuͤnde, von welchen beiden Häfen ab— wechselnd ein um den andern Sonnabend ein Schiff abgehen wird, unterhalten.

on Travemünde geht das erste Dampfschiff am 4. Mai, das letzte Dampfschiff am 9. November.

Von Swinemünde geht das erste Dampfschiff am

25. Mai, das letzte Dampfschiff am 28. September. Abfahrt von Travemünde um 3 Uhr Nachmittags. 9 „Swinemünde 6 * 5

Anmeldungen geschehen in den Comtoiren der Dampf⸗— schifffahrts Gesellschaft zu Lübeck und Stettin.

4 Die Preise der Passage u. s. w. sind im Com- toir der Herren H. F. Fetschow C Sohn in Berlin, Klosterstraße Nr. 87, zu erfahren.

lö7õ bl

Altona-Kieler Eisenbahn.

In Uebereinstimmung mit dem §. 16. des Statuts wird der letzte Einschuß von 20 pro Cent hiermit ein- gefordert.

Die Actionaire haben demnach vom

diese Einzahlung von 20 Spezies auf jede Actie zu leisten, welche zur Bequemlichkeit der Betheiligten im Innern von Deutschland auch bei

den Herren Dufour Gebr. & Co. in Leipzig

entgegen genommen wird. Ein Spezies Schleswig- Holst. zu 1 Thlr. gerechnet mit Thlr. 30 Ct. pr. Actie. Ueber die eingezahlten Actien werden Quittungen aus— gestellt, welch sodann in thunlichst kurzer Zeit gegen die vollen Actien umgetauscht werden. Die Zinsen zu 4 Ih jährlich von den Actien, die vom 1. Januar d. J. datirt sind, werden mit 13 Spezies oder 2 Thlr. 12 Sgr. und von denjenigen, die am 1. April d. J. ausgestellt sind, mit 5 Spezies oder 1 Thlr. 6 Sgr. pr. Actie bei dieser Einzahlung in Abrechnung gebracht; die vollen Actien genießen die Zinsen vom 1. Juli d. J. an. Altona, den 8. Juni 1844. Die Dir eeti on. C. H. Arnem ann. Joh. C. Semper.

Literarische Anzeigen.

Bei Arnold in Dresden und Leipzig ist zu haben und durch alle deutsche Buchhandlungen zu beziehen, in Berlin (Stechbahn 3), Posen und Bromberg durch

E. S. Mittler: ? 19 . asg Leplit ; ö und zeine Mineral-Quellen, mit besonderer Rücksicht auf ihren Werih als Heilmittel. Von . 3 Badearzt zu Teplitz

und mehrerer gelehrten Gesellschaften Mitglied.

Broschi- 1 Ihlr.

1837 k

Ju Berlage dr L. G. Homannschen Kunst— und Buchhandlung in Danzig ist so eben erschie⸗ nen und durch alle Buchhandlungen des In⸗ und Aus-

landes zu beziehen, in Berlin durch Ludwig Hold, Königsstraße Nr. 62, neben der Post: Kossak, F. W. A., Königl. preuß. Wegebau⸗ nenten Ermittelung d. Zugkraft,

welche zur Fortbewegung der Fuhrwerke auf ver⸗ schiedenen Straßen eisorderlich ist, mit 358 hierüber angestellten Beobachtungen. Mit einer Figurenta⸗ sel. gr. 8. Preis 15 Sgr.

1s 44

Den vielen Ansragenden die Anzeige, dals die Lieder: . ; 1X2 ** n ; * 2 3 ; Pie Botschaft ν r. Kücken lür Gesang u. iano. Op. 42. 1735 Ser. and Liebe, Liebe is mich nöthig aus der Posse: Köck und Guste, für eine Singstimme

mit Piano 5 Sgr, so eb en erschienen sind.

34 Linden, Scl lesinzersche Buch- u. Musibhdlg.

Bei Kar! Groos in Heidelberg ist erschienen und in allen Buchhandlungen zu haben, in Berlin

vorräthig in der Enslin schen Buchhandlung, Breite Straße Nr. 23: Ueber das Werk: ; * 2 O8 ö * La Russie en 1839 pam 1e marquis de Custine von M ( Brets⸗ N. Gretsch. Aus dem Russischen übersetzt von W. v. Kotzeb ue. Zweite verbesserte und vermehrte Auflage. gr. 8. geh. Preis 15 Sgr. Die erste bedeutend starke Auflage ward binnen kaum drei Monaten vergriffen.

Neuer Roman von Samuel Warren.

In S. G. Liesching's Verlags ⸗Buchhandlung zu Stuttgart ist so eben erschienen und an alle soliden Buchhandlungen versandt worden:

Zehntausend Pfund Renten.

841 Eine Erzählung von Samuel Warren, Verfasser der „Mittheilungen aus dem Tage— buche eines Arztes.“

Aus dem Englsschen von Dr. C. Kolb. Drei Theile. Kl. Oktav. 111 Bogen Velin. Preis 3 Thlr.

Wir machen alle Freunde der „Mittheilungen aus dem Tagebuche eines Arztes“ nameni— lich aber Lesezirkel jeder Art auf diese neue grö— ßere Erzählung Warrens aufmerksam, die hiermit zum erstenmale in Deutschland erscheint. Die wirksamste Em—= pfehlung für dieselbe wird sein, daß sie nach dem Ur— theile sehr vieler Leser an Interesse und Gehalt jenes eiste Weil des hochgeschätzten Verfassers noch übertrit.

Frühjahr 1844.

Vorräthig bei E. H. Schroeder in Berlin, Lin= den 23, Jagorsches Haus.

695 1 4 ; ö. 4 Mein im schönsten Theile Berlin *

nale der Universität belegenes grolses Lokal, worin

* 26 ich bis jetzt unter der Firma Alu Cafe de

Prusse ein bedeutendes Restaurations Ge-

schäft mit dem besten Erfolge betrieben, will ich anderweitig vermiethen und das im besten Lustande hesindliche Inventarium an einen zahlungssähigen Käufer für einen soliden Preis verkausen. J. S. Ostermann Wittwe, hinter der katholischen Kirche No. 2.

696 1

Wyr gute alte und neue Original- Gemälde aus- gezeichneter Meister in allen Genren zu verkaufen hat, beliebe seine Adresse nebst Preis- ÜVerzeichnils im Königl. Intell. Comtoir sub JT. 199. baldigst

niederzulegen.

Jnuhalt.

Amtlicher Theil.

Inland. Provinz Preußen. Gustav-Adolph-⸗Verein zu Danzig. Rhein-Provinz. Steuer⸗-Ermäßigung für die elberfelder Weber. Deutsche Bundesstaaten. Königreich Bavern. Hof⸗Nachricht. Königreich Hannover. Kammer-Verhandlungen. Königreich Württemberg. Diplomatische Verbindung mit Belgien. Donau— Dampsschifffahrt. Groß⸗herzogthum Baden. Kammer-Verhand⸗ lungen. Großherzogthum Hessen. Patriotisches Sängerfest. Großherzogthum Sachsen⸗Weim ar. Herder. Lobe. Herzogthum Braunschweig. Die Rabbiner ⸗Versammlung. Herzogthum Sachsen-Mein ingen. Die Friedensgerichte. —Für— stenthum Hohenzollern-Hechingen. Hof⸗Nachricht. Freie

Stadt Lübeck. Gustav-Adolph-Verein.

Desterreichische Monarchie. Pesth. Mednyansli 4.

Frankreich. Pairs⸗-Kammer. Annahme des Gesetzes gegen die Wein— sälschungen. —Deputirten-Kammer. Verwerfung der zweiten Hälste des Rumillyschen Amendements in Betreff der Schienenlegung nach Lon. Paris. Abfahrt des Prinzen von Joinville von Toulon. Haussuchun— gen bei legitimistischen Pairs. Adam zum Mitglied des Instituts ge— wählt. Mermilliod 4. Briefe aus Paris. (Englands Intervention in dem Streite mit Marolko. Herr Eremieux und das Finanz-Inter— esse in der Eisenbahnfrage.)

Großbritanien und Irland. Unterhaus. Ein neuer Antrag des Derrn Duncombe wegen Verletzung des Briefgeheimnisses verworfen. Bankbill,. Oberhaus. Fortgang der Bill zur Vereinigung der bei⸗ den waliser Bisthümer. London. Rechtfertigung der Verletzung des Briefgeheimnisses durch den Standard. Vermischtes. Schreiben aus London. (Verwandelung des Foreign und Colonial Review in ein New Quarterly Review mik hochkirchlicher Tendenz und den Inspirationen des Herrn Gladstone; die Bill über die Beibehaltung der waliser Bisthümer Banger und St. Asaph; der Bischof von Exeter ge— gen Bordelle; Stimmung des Volks gegen die Verletzung des Briefge— heimnisses; Opposition der Hoch-Tories gegen Peel's Bank-Bill.)

Schweiz. Luzern. Tagsatzungs-Personal.

Spanien. Schreiben aus Paris. (Angebliche Bedingungen der Ver— zichtleistung des Don Carlos auf den spanischen Thron.)

Central⸗Amerika. Schreiben aus Paris. (Botschaft des Präsidenten von Neu⸗Granada; Vermischtes.)

Peru. Schreiben aus PJaris. (Das Neueste über die dortigen Kriegs— Operationen; Santa Eruz.)

Wissenschastliche Expedition des Prof. Lepsius in Aegypten. (Schluß.) Beilage.

Amtlicher Theil. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

Dem Geheimen Regierungs- Rath Hahn in Magdeburg den Rothen Adler-Orden dritter Klasse mit der Schleife, dem Steuer— Einnehmer Scheibe zu Cölleda den Rothen Adler-Orden vierter Klasse, so wie dem Küster und Schullehrer Kurth zu Klosterdorf das Allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen;

Den Ober ⸗Landesgerichts⸗Vice⸗Präsidenten Burchard von Ratibor in gleicher Eigenschaft an das Ober-Landesgericht in Frank⸗ furt 4. d. O. zu versetzen;

Dem Justiz-Amtmann Loeper in Marienwalde und dem Land— und Stadtrichter Breithaupt in Finsterwalde den Charakter als Justizrath zu verleihen.

Bekanntmachung.

Die von dem unterzeichneten Königl. Kredit-Institute für Schle⸗ sien unterm 20. August 1840 auf Alt⸗ und Neu⸗Wziesko im Rosen— berger Kreise ausgefertigten Pfandbriefe B., nämlich:

Nr. I38 bis einschließlich 346 »Zl4s8 bis einschließlich 355 à 1000 Rthlr. und 367.

Nr. 1679 bis einschließlich 17077. 1x16 bis ein chließlich 15153 3 500 Rthh. „A220 bis einschließlich 1269 3 200 Rthlr. »I390 bis einschließlich 7479 à 1090 Rthlr. sind von dem Schuldner aufgekündigt worden und sollen gegen an— dere dergleichen Pfandbriefe gleichen Betrages eingetauscht werden. Den §8. 50 und 51 der Allerhöchsten Verordnung vom 8. Juni 1835 (Gesetz Sammlung Nr. 1619) zufolge, werden daher die ge— genwärtigen Besitzer der oben bezeichneten Pfandbriefe hierdurch auf— gefordert, die letzteren nebst den dazu gehörigen laufenden Coupons Ser. II. Nr. S bis 10; vom 1. Juli d. J. ab, in Breslau bei dem Handlungshause Ruffer und Comp. zu präsentiren und in deren Stelle andere Pfandbriefe gleichen Betrages in Empfang zu nehmen. Berlin, den 18. April 1844. Königliches Kredit-Institut für Schlesien.

Das 19te Stück der Gesetz⸗ Sammlung, welches heute ausge⸗ geben wird, enthält: unter Nr. 2456. Die Verordnung vom Tten v. M., betreffend die Aus⸗ übung der Disziplin über Advokaten und Anwalte im Bezirke des Appellationsgerichtshofes zu Köln. Berlin, den 1. Juli 1844. Debits⸗Comtoir der Gesetz-Sammlung. Dem Werkführer Carl Victor Keller zu Koblenz ist unter dem 28. Juni 1844 ein Patent auf eine durch Modell und Beschreibung als neu und eigenthümlich nachgewiesene Zusammensetzung von Billard⸗ Queue⸗ Spitzen auf sechs Jahre, von jenem Tage an gerechnet, und für den Umfang der Monarchie ertheilt worden.

Angekommen: Der Bischof der evangelischen Kirche und k der Provinz Posen, Br. Freymark, von Posen.

Abgereist: Se. Excellenz der QOber-Burggraf des König⸗ reichs Preußen, von Brünneck, nach Trebnitz. Erklärung

Obwohl wir eine Erwiederung auf die öffentlichen Angriffe, welche wir zum öftern erfahren, im Allgemeinen nicht für rathsam er— achten, weil wir der Meinung sind, daß die beste Vertheidigung in der Sache liege und nicht in Worten, so dürfen wir doch die beiden Aufsätze des Hoflieferanten und Leinenhändlers E. E. Mezner in der Vossischen Zeitung vom Sten und 26sten d. M. überschrieben:

„Ueber das Verhältniß der Seehandlung zur Noth der Spinner

t und Weber in Schlesien“ un

„Rechtfertigung und Abfertigung“ nicht mit Stillschweigen übergehen. Die Tendenz des ersten Aufsatzes ist offenbar dahin gerichtet, darzuthun, daß die Serhandlung den wohlthätigen Sinn des Publikums, welcher sich der Noth der be⸗ drängten Spinner und Weber in Schlesten zugewendet hat, dazu mißbrauche, ihre Waare, wozu sich sonst kein Käufer sinde an den Mann zu bringen und ihre eigennützigen Zwecke unter dem Schein vorgeschützter Wohlthat zu verfolgen. In dieser Beschuldigung er— kennen wir eine schwere Verbal-Injurie, und haben daher bei dem hiesigen Königlichen Kriminalgericht darauf angetragen,

die siskalische Untersuchung gegen Herrn Mezner einzuleiten, denn, müssen wir es auch über uns ergehen lassen, daß unsere Maß⸗ regeln und die uns dabei leitenden Anssichten als unrichtig angefochten werden, so glauben wir es doch nicht dulden zu dürfen, daß uns un— ter Entstellung des wahren Sachverhältnisses solche unlautere Motive untergelegt und wir öffentlich einer niedrigen Handlungsweise beschul⸗ digt werden.

Ueber unsere Bestrebungen zu Gunsten der schlesischen Leinen— Fabrication haben wir nur wenig hinzuzufügen, weil das Wesentliche

darüber schon in dem in der Vossischen und der Allgemeinen Preußischen Zeitung vom 26sten d. M. zur Vertheidigung der Seehandlung abgedruckten Aufsatze gesagt ist.

Es ist eine allgemein bekannte Thatsache, daßdie schlesische Leine⸗ wand, welche früher einen Haupt-AUrtikel des preußischen Exporthandels bildete, indem davon jährlich im Werthe von etwa 7 Millionen Rthlr. ausgeführt wurde, in Westindien und auf dem Kontinent von Amerika, wo sie ihren vorzüglichsten Absatz fand, theils durch die wohlfeileren baum⸗ wollenen Waaren, theils durch die aus Maschinengarn gefertigten irischen Leinen von einem gefälligeren äußeren Ansehen, zum Nach⸗ theil der vaterländischen Industrie immer mehr verdrängt wird. Ob Maschinengarn oder Handgespinnst an sich das bessere sel, bleibt hier⸗ bei außer Frage; eines wie das andere hat seine eigenthümlichen Vorzüge, und gutes Handgespinnst wird von dem Maschinengarn schon deshalb nicht ganz verdrängt werden, weil letzteres theurer einsteht. Wenn aber die von Maschinengarn gearbeitete Waare auf den aus- ländischen und zum Theil auch schon auf den inländischen Märkten beliebter geworden ist, so bleibt der inländischen Fabrication, will sie die Konkurrenz mit dem Auslande bestehen, nur übrig, sich dem ver⸗ änderten Begehr zu fügen, weil über das, was fabrizirt werden kann und soll, in letzter Instanz nicht der Fabrikant oder der Händler, sondern nur die Stimme des Konsumenten zu entscheiden hat. Daher ent⸗ stand auch in Schlesten eine starke Nachfrage nach Maschinengarn, welche weder durch das Fabrikat der dort gon länger bestandenen Spinnereien, noch durch die von England aus eingeführten Garne geringer Qualität, vollständig befriedigt werden konnte, und darum wurden auf Veranlassung des Herrn Ehefs des Seehandlungs⸗Insti⸗ tuts die neuen, jetzt ihrer Vollendung sich nahenden Spinnereien in Erdmannsdorf und Landeshut gegründet, mit welchen, um in keiner Weise hinter der Fabrication des Auslandes zurückzublei⸗ ben, die Weberei auf Stühlen von i g. Construction und ver⸗ vollkommnete Bleich⸗ und Appretur⸗Anstalten verbunden werden sollen.

Daß wir die Beamten dieser Spinnereien angewiesen haben, bei der Unterstützung der Weber und Spinner aus dem von des hoch⸗ seligen Königs Majestät dazu bewilligten Fonds durch unentgeltliche Dienstleistungen mitzuwirken, und 14 wir außerdem diesem Fonds durch Geldvorschüsse, wie durch den Verkauf von Flachs zum Kosten—⸗ preise, zur Hülfe gekommen sind, bedarf keiner Rechtfertigung und steht mit unserem übrigen Leinenverkehr in keiner Gemeinschaft.

Dem häufig ausgesprochenen Verlangen aber, die im Inlande fabrizirten Leinen aufzukaufen und über See auszuführen, sind wir möglichst zu entsprechen schon seit Jahren bemüht gewesen, indem wir, wie in dem Aufsatze vom 20. Juni ganz richtig bemerkt ist, von 1822 bis einschließlich 1843 für 428,720 Rthlr. inländische Leinen expor⸗ tirt haben. Obwohl bei diesem Export⸗Geschäft im Durchschnitt die Zinsen des darin angelegten Kapitals verloren gegangen sind, so wird dasselbe doch immer noch fortgesetzt, weil wir die Ueberzeu ung haben, damit manches Gute zu wirken, wenn gleich eine reellere . nur von einer Aenderung der bisherigen Fabricationsweise zu erwar⸗ ten steht. Mit Rücksicht auf den Zwech, hoffen wir, es vertreten zu können, daß wir den dabei entstandenen Verlust aus unseren ander weiten Ueberschüssen gedeckt haben; wird uns aber der Vorwurf ge⸗ macht, daß wir nicht ein Mehreres noch zur Förderung des Export⸗ handels . haben, so können wir entgegnen, daß wir keinesweges wie ost behauptet worden ist, Zuschüsse aus den Staatskassen emp an? gen, wohl aber, das seit dem Jahre 1820 erworbene Betriebs Ka— pital und die uns von Privatpersonen und milden Stiftungen anver trauten Gelder, womit wir unser Geschäft führen, zu bewahren und vor Verlusten zu sichern haben, um niemals in den Fall zu kommen die Garantie in Anspruch nehmen zu müssen, welche der Staat für unsere Geschäftsführung übernommen hat.

Berlin, den 29. Juni 1844.

General-Direction der Seehandlungs⸗- Societät. gez. Kayser. Wentzel.

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Wissenschaftliche Expedition des Prof. Lepsius in Aegypten.

(Auszüge aus den Briefen des Dr. Abeken an Geheimen Legations-Rath Dr. Bunsen.)

Vergl. Allg. Preuß. Ztg. Nr. 180.)

Donnerstag, 14. März. Zwischen Mussalamieh und Kamnye.

Jetzt sind wir glücklich wieder auf der Reise, nachdem wir verdrießlich lange in Wud Medina aufgehalten. Gestern sandte uns der Pascha Emin einen über Tuba gekommenen Brief vom General⸗Konsul Wagner, der uns ankündigte, daß er einen aus Rom als Ersatz für Frey bestellten Maler uns entgegen nach Dongola abgefertigt habe, so angenehm das ist, so zeigt es uns doch auch leider, daß in Kartum weiter keine Briese für uns sind und wir uns bis Dongola gedulden müssen. Unsere letzten sind noch immer die vom Ende Oktober, da können Sie denken, wie uns nach Nachricht verlangt. Emin Pascha gab uns zugleich die eben einge— laufene Nachricht von der Unterwerfung von Taku durch Ahmed Pascha, der beinahe, veni, vidi, vici schreiben könnte; bei der ersten Drohung ernster Feindseligkeiten haben die Aufrührer um Gnade gebeten und ihre Waldveste verlassen, die dann run, worden. Dieser Sieg wurde in Wund Medina durch 19 Kanonenschü e gefeiert. In der Kaserne des dortigen Regiments hörten wir von ganz erträglicher Militair⸗Musik der einzigen südlich von Aegypten die Parisienne spielen! Die militairischen Einrichtungen des ,, sind wenigstens konsequent durchgeführt und auf einem ziemlich guten Juß. Gegen Mittag verließen wir gestern Wud Medina zu Lande auf Dromedaren und Eseln, hielten Mittag in einem Priester— Dorfe, Taiba, dessen Schech als ein Heiliger und der angesehenste Priester in ganz Sennar gilt und uns gastlich mit trefflicher Buttermilch bewirthete, während seine Lan on. 2c. um einen ungeheuren Kuchen von Durra in Milch, wovon wir kosteten, aber nicht essen konnten, umher= saßen. Solcher priesterlichen Dörfer, wo keine berauschenden Getränke, keine Tänzerinnen erlaubt sind, die Gebete regelmäßig gesagt, auch von Manchen 2 werden können, giebt es mehrere im Lande; dies ist das angese⸗

enste. Auch Damer war ein solches, nach den Berichten Burkhardt's, woraus unsere deutschen Geographen mit nur zu gewöhnlichem Pomp

(Schluß.

„den Priesterstaat Damer“

g gemacht, „der an die Stelle des alten Priesterstaats Meroe getreten.“

Gegen Abend sahen wir Emin Pascha in Mussalamieh, einem nicht unbedeutenden Orte und Mit- ielpunlt des Handels für diese Gegenden, wohin von Kordofan wie von Habesch her, die Kaufleute kommen; doch liegt der Handel jetzt sehr darnieder; die Herrschaft der Türken begünstigt ihn nirgends; nament= lich herrscht jetzt kein gutes Vernehmen mit ölbyssinien. Emin 5 ist, wie wenige Türken, ein verständiger und unterrichteter Mann, soll aber sehr bi⸗ gott sein. Wir ritten noch spät am Abend, im schönen Lichte der Venus, des Sirius und des südlichen Kreuzes, nach dem Flusse, wo unsere Barke hätte inzwischen angekommen sein sollen; mußten aber die Nacht unter freiem Himmel, auf den bequemen hiesigen Bettstellen mit Ledergeflecht zu⸗= bringen, vor den Hütten eines kleinen Araber⸗-Dorfes, in welchem eine pa- triarchalische Einfalt herrschte. Diese, mit ihren Dörfern oder vielmehr Lagern, zwar nur in einem beschränkten Kreise, aber doch nomadisch umher ziehenden Araber sind gewiß ächt arabischen, obgleich uralt eingewanderten Stammes, und mit den Landeseingesessenen und eingebornen Bauern nicht Au verwechseln. Vermischt mögen sie sich wohl mitunter haben; aber die Mischlinge sind dann meist Baüern geworden. Die Araber halten sich selbst auch immer noch für Fremde, und unterscheiden sich von den Eingebornen. Letztere sprechen auch nur arabisch; sind aber ursprünglich ohne Zweifel ein anderer, nur jetzt arabisirter Stamm; ich glaube, daß über dieses ganze Ländergebiet ursprünglich der nur an der Gränze Aegyptens und in Don- gola rein erhaltene Stamm der Barubre ausgebreitet war, und daß dieser eine Art Mittelglied oder Uebergangsform von den Semiten (oder Kaukasiern überhaupt) zu den Negern bildete, selbst mit zu den Kindern Ham zu rechnen. Lepsius hat manche Sprachproben aufge— schrieben, die die schon sonst mitgetheilten ergänzen und vielleicht manche neue Aufklärung geben können. In diesem Studium der Sprachen und ihres grammatikalischen Baues ist Lepsius in seinem eigentlichen Gebiet und mitunter bewundernswürdig. Ich wollte, Sie könnten in diesem Augen blicke sehen, wie . junger Cynokephalos mit unserem kleinen Löwen iel . 9 enge ö an 33 kratzt 2c. es sieht gar zu possierlich ; ein zierliches kleines Aeffchen dagegen spie nz ruhig auf dem Knie meines fleinen Sklaven . e, , Ich muß aber noch einmal aus der Gegenwart in die Vergangenheit zurückkehren; denn die Alterthümer hören doch noch nicht ganz auf mit

Kartum. Am Sonnabend den 17. Februar Abends, reiseten wir von Kartum ab, Lepsius und ich den blauen Strom hinauf nach Süden, die Anderen den Nil hinunter nach Norden, um bei den Ruinen von Naga unser zu warten. Am Sonntag Morgen sahen wir die Ruinen von Soba, große mächtige Schutthaufen, mit deren gebrannten Ziegeln sich noch Kartum und das ganze Land versorgt. Soba deren Name vielleicht mit dem Fluß Asta⸗

Sobas zusammenhängt kennen wir aus arabischen Schriststellern als

mächtige Hauptstadt eines blühenden christlichen Reichs im 10ten Jahrhun⸗

dert nach Christo; und dieser Zeit mögen die merkwürdigen Fragmente einer

Inschrist angehören, die dort gefunden und uns geschenkt worden ist. Sie

ist in e , Schrift und hat griechisch'christliche Namen, auch gräzisi=

rende Endungen und Formen; es läßt sich aber durchaus nichts Griechisches

herausbringen, und es scheint fast, als ob es eine unbekannte Landes-

sprache in griechischer Schrift sei, was doch sehr merkwürdig wäre. Aber

wir haben auch Spuren, die auf eine ältere, heidnische Blüthe deuten:

Churschid P. hat dort früher 2 steinerne Löwen, Widder oder Sphinxe?

ausgegraben, die jetzt in Aegypten sind; in Kamnye sahen wir eine bei

Soba gefundene Ssiris-Statue; und in Wud Medina schenlte uns unser

überfreündlicher Wirth, Seid Hascham, eine kleine bronzene Venus-Statue,

in einer der Medicäischen ähnlichen Stellung, von guter griechisch=-römischer

Arbeit, elwa eine Spanne lang, die auch in Soba gefunden. Es konnte

freilich dies Alles von Meroe dahingebracht gewesen a. Hinter Kamnye sahen wir, am Mittwoch den 21. Februar, die ersten Adansonien und Ta- marinden; von da an wurde der 4 am Ufer dichter und dichter, mit unzähligen Schlingpflanzen, die von hohen Bäumen ost baumartig her= abhingen. Am 27sten waren wir in Sennar, der alten Hauptstadt des Südens, die aus lauter Stroh- und Lehmhütten besteht, und wenig In⸗ teresse darbietet; der Vertreter des Pascha überraschte uns am Abend durch ein Geschenk von 2 Schafen und 1 Löwen (etwa 2 Monat alt, 2 Fuß lang; gut daß es nicht 2 Löwen und 1 Schaf waren; sonst würden wir uns auf unserer lleinen Barke gar nicht mehr zu lassen wissen). Von da ingen wir nur noch ein wenig weiter hinauf bis etwa zum 13 der Breite, und ehrten dann, da wir uns Fez Oglu versagen . am Abend des 2. März wieder nach Norden um, nachdem wir noch viele prächtige Adansonien und Tamarinden, und vieles einzelne Interessante, welches zu schreiben zu weinläuftig, gesehen hatten.

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