1844 / 201 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

d trafen die in Bar⸗ General Narvaez ist at die Leitung übernommen, bis t dem Marquis von

Vorgestern Aben wieder hier ein. s geblieben und h

3 Madrid, celona gewe an der Spitz der auswärtigen

schem der G aben werden. Herr von deren er genießt,

des Kriegs ⸗Ministerium

Angelegenh s genossen sich mi eneral das letztere Departement Dies scheint bis heute noch nicht Miraflores nicht geneigt sein soll, um leichten Preis

Miraflores, welch erständigt h zu sein, indem H ickliche Unabhängigkeit, aufzuopfern.

Regierung h Mächte eine amtlich obwaltenden Mißver

zat den bei ihr beglaubigten Vertretern fremder zwischen Spanien und Marokko aus welcher Folgendes hervor⸗ in Masagan,

e Darstellung der hältnisse zugestellt spanischer Vice⸗Konsul in Marseille

war jüdischer nann in den

ließ er sich als Handelsm eder, gab seine Eigenschaft Vice-Konsul in Masagan.

zu dessen Bezirke Masagan gehört, Weise ins Gefängniß werfen; ch Mogador, und es wurde i e Geschäfte zu ordnen. jene Gegend kam, ald bemerkte er, daß als er unter ihnen den Gou agte er ihn um die Ursache die⸗ daß man seine Flucht verhindern dem Statthalter der Pro Während nun der Gou⸗ eilten zwei

marokkanischen als Franzose auf und wurde Der Statthalter von Asanor, ließ ihn, wie es der Kaiser ver⸗ hm nur eine kurze

Staaten ni

Hadschi Musa, scheint, auf ungerechte bannte ihn alsdann na Frist gestattet, um in Masagan sein Januar der Statthalter Hadschi Musa in ritt Darmont mit einem Diener ihm entgegen; einige arabische Reiter ihm folgten, u verneur von Masagan erkannte, befr Auf die Antwort, wolle, erklärte er, daß er sich ja gerade zi Funere des Landes begebe. t weiter mit ihm ritt, armont vorbei, daß sie ihn vom Letzterem eine Flinte, die er, an einem entreißen suchte, verwickelte sich mit dersel⸗ ind der Araber fiel ver⸗ die übrigen Araber über Darmont her, hn rein aus und ließen den Vorfall hl, nach Masagan r richtete an die dort sie von dem richtete seiner⸗

ser Verfolgung.

vinz und in das verneur dem Anschein nach beruhig der arabischen Reiter so nahe a Pferde rissen. Ein Araber, der Riemen befestigt, trug, zu ben in seinen Burnus; wundet zu Boden. richteten ihn sch dem Hadschi Musa anzeigen, zurückzukehren und Darmon indlichen fremden Konsulu ein Nundschreiben, um Ereigniß in Kenntniß zu setzen. seits an den Kaiser, indem er darstellte, und erklärte dann den Kon Vice⸗Konsul Darmont zu verhaften. gegen ein solches die Traktaten verle armont aus dem Hause des sardinis lüchtet hatte, gewalts Wenige Tage d armont hinzurichten. ammen und versprach, dem und gegen einen Der Kaiser, viel⸗

der Schuß ging los,

recklich zu, plünderten i welcher den Arabern befa

t frei zu lassen. Diese

Der Gouverneur be Darmont in dem ungünstigsten Lichte suln, er sehe sich genöthigt, den Sämmtliche Konsuln protestirten tzendes Verfahren, allein Hadschi chen Vice⸗ Konsuls, am fortführen und, mit Ketten

in das er sich gef mit arauf ging ein

belastet, ins Gefängniß werfen, Befehl des Kaisers ein, den D k, berief die Konsuln zus daß die Strafe zu hart sei angewendet werden könne. Gouverneur sei bestochen, erwiederte, er habe sular-Agent wäre, allein der selbst wenn es dem Kaiser irichten zu lassen. Zugleich Darmont ohne weitere Einmischung des Gouver⸗ was durch einen Neger der Kaiserlichen Leibwache wo das Blut des Arabers vergossen worden mbeerdigt den Raubvögeln preisgegeben. assene und den n welcher er anzeigte, daß Religion, die mit konsularischen mmunität genössen. Die christ Verfügung keinen Einspruch, andere Auslän⸗ äre und als

Gouverneur erschra Kaiser vorzustellen, Konsular-Agenten nicht leicht voraussetzend, der sehr wohl gewußt, daß Darmont Kon Gouverneur müsse blindlings gehorchen,

aischen General⸗-Konsul hir

einsiele, den spa befahl der Kaiser, neurs hinzurichten, an demselben Orte geschah, war. Der Leichnam wurde r Der Kaiser berief sich Konsuln in Tanger mitgetheilte Verf marofkanische Unterthanen mosaische Befugnissen versehen wären, keinerlei J erhoben zwar gegen diese r die Klausel beigefügt, daß jeder ischer Unterthan w dacht verträte, der Immunit Darmont war aber, so

Spanien ließ die Ver⸗ ser ertheilte der Kaiser eine belei— eingereichten Vorstellungen. spanische Regierun

auf eine von ihm früherhin erl

lichen Mãächte allein ihr selbst wa der oder Israelit, der nicht marokkan

. . .

Konsular Agent irgend eine fremde M und Vorrechte der Konsuln ge behauptet die spanische R mittelung Englands zu.

digende Antwort auf die 15ten v. M. hat nun die ul in Tanger die Vor

nießen solle. egierung, Europäer.

Unter dem g dem Gouverneur von schrift ertheilt, mit Um⸗ auf einer Genugthuung für den der spanischen im Einverständniß mit namentlich des Letzte⸗ Ausbruch der Feindselig⸗ nzuziehen und sich einzuschiffen, bindungsmittel auf anständige all die Feindseligkeiten zuerst zu eröff⸗ alle Mittel angewiesen, um Ceuta auszurüsten und mit zahlreichen

Ceuta und dem Kons sicht zu handeln, jedoch Flagge zugefügten den Konsuln Fran ren, zu verfahren, keiten zu befürchten stände, jedoch die un

chimpf zu beharren, kreichs und Englands, und für den Fall, daß die Flagge ei erläßlichen Ver unterhalten, und auf keinen F Der Kriegs -Minister hat sicher zu stellen, den Platz vollständig Truppen zu versehen.

Von hier marschirte am ab. Zuvor richtete der General-Capitain dasselbe, in welcher er die So nicht gegen ihre zu fechten hätten. Spanien sich nicht beeilt, Frankreich oder England ihm zuvorkommen, dem Ausbruche des ersten Krieges der balearischen Inseln bemeistern we Üm diese gegen eine solche Ueberrumpe⸗ dehnte Festungswerke und eine Be⸗ 0 Mann erforderlich. gungen der revolutiongiren Presse, gimentes S. Fernando Offiziere desselben Regimentes sind

6ten ein Infanterie⸗Regiment dorthin Mazarredo eine Anrede an daß sie diesmal gegen den Erbfeind Spaniens Heute folgt ihnen ein Regiment Kavallerie. Tanger in Besitz zu nehmen, so dürfte und es ist zu befürchten, eine der letzteren beiden rde, ohne auf Spa⸗

ldaten darauf hinwies, Landsleute, sondern

Mächte sich nien Rücksicht zu nehmen. lung sicher zu stellen, satzung von wenigstens 15,00

Hier herrscht, trotz aller Anstren Einige Unteroffiziere des Re

sind ausge

die größte Ruhe. befinden sich in Verhaft, und drei verabschiedet worden.

XX Paris, 15. Barcelona, Herr Lillo, halten, der indessen Schwierigke nennung anzunehmen. ist ziemlich befriedigend.

Der bisherige politische Chef von hat den General Pavia zum Nachfolger er⸗ iten macht, die auf ihn gefallene Er⸗ sundheitszustand der jungen Königin n Am FTten hielt sie persönlich eine Truppen schau über die ganze noch immer außerordentlich z von Barcelona.

Das Kriegsgericht in Saragossa, welches mit dem Prozesse wegen 1 vor Jahren erfolgten Ermordung des Generals Estelle beauftragt ist, hat drei von den dieser That Angeklagten zum Tode und einen vierten zu den Galeeren verurtheilt. Da einige der Verurtheilten augesehene und einflußreiche Männer sind, so fanden sie eine lebhafte und diese verfügte einstweilen die Voll⸗

ahlreiche Besatzung

Fürsprache bei der Königin, ziehung, des kriegsgerichtlichen Spruches auszusetzen.

herstellung der fueristischen Bestimmungen über die utationen der baskischen Provinzen chen Nachrichten) werden unter der um so freudigeren Eindruck machen, agen in dem gegenwärtigen Augen⸗ Von dieser Konzession bis zur vollstän⸗

Ayuntamientos und Genctal- De

und Navarra's (s. die telegraphi . ss. a Bevöllerung dieser Länder 7 je weniger so wichtige Einräumu blick erwartet werden konnten.

1132 digen Wiederherstellung der fueristischen Privilegien ist nur noch ein kleiner Schritt.

GSriechenl and.

z Athen, 6. Juli. Die einzigen Nachrichten von einiger Erheblichkeit sind gegenwärtig die Ernennung der Senatoren, die Zusammenberufung der Kammern, und die Auflösung des Staats⸗ Raths. Die betreffenden Königlichen Ordonnanzen sind vom 18. (30.) Jun datirt, und im Regierungsblatt erschienen.

Nach Art. 71 der Eonstitution ist das Minimum der Zahl der Senatoren auf 27 festgesetzt, doch hat der König das Recht, ihre Zahl zu vermehren bis auf die Hälfte der Kammer-Deputirten. Se. Majestät haben es nun für gut befunden, gleich im Anfang sechsunddreißig zu ernennen, und zwar aus allen Parteien, und aus allen Theilen des Landes, wodurch selbst die fremden Griechen gewissermaßen im Senat ihre Vertreter haben. Die Senatoren sind nach ihrem Geburtsorte, 13 aus Morea; die Herren P. Notaras, P. Mauromichalis, A. Delijannis, Gennäos Kolokotronis, P. Jatra fos, Anastasius Londos (öder Bruder des Ministers des Innern), A. Gregoriades, N. Poniropoulos, G. M. Antonopoulos, B. Christa kopoulos, S. Theokaropoulos, S. Pappalexopoulos und Ch. Blasis; 8 von dem Kontinente: A. Nakos, S. Kalogeropoulos, G. Aenian, S. Trikoupis, G. Psyllas, A. Lidorikis, J. Manginas und Ch. Pappa politis; 7 von den Inseln: A. Conduriottis, G. Conduriottis und B. Bondouris von Hydra, A. Ch. Anargyros und J. Mexis von Spetzia, J. Paximadis von Tinos und N. Chrysogelos von Syphnos; aus den nicht zu Griechenland gehörenden Provinzen: K. Botzaris aus Suli, Ch. Klonaris aus Epirus, A. Monarchides von Apsara, D. Olympius aus Macedonien, N. Prasakafki von Chios, A. Lykur gus von Samos und N. Renieris von Kreta. Der 30ste ist ein Philhellene: der Engländer General Church.

Hinsichtlich ihrer politischen Farbe ist es etwas schwieriger, sie zu klassifiziren, da viele unter ihnen fast unbekannte Leute sind, zu keiner Partei gehören, und weder große Talente noch Einfluß im Lande besitzen. Doch könnte man ste vielleicht so klassisiziren: 6 Ultra Nappisten, 6 gemäßigte Nussen, 10 entschiedene Maurokordatisten, 8 Kollettisten und 6 ohne bestimmte Parteifarbe. Dabei ist zu be⸗ merken, daß die meisten reiche Gutsbesitzer, und daher als Freunde der Ordnung und Ruhe zu betrachten sind. Der einzige Minister im Senat sist Trikupis, der bei den Wahlen in seiner Vaterstadt Missolonghi durchsiel, weil er nach allen Anstrengungen und tzotz seines ministeriellen Einflusses nur 4 Stimmen hatte. Seinem Schwager Maurokordatos ging es nicht viel besser, denn er hatte nur

164 Stimmen, während die Oppositions Kandidaten Balbi und Gulemis respektive 1415 und 886 Stimmen hatten und demnach zu Deputir ten gewählt wurden. Dagegen ist Maurokordatos, um ihn für diese Niederlage zu entschädigen, zum Deputirten für die Universität von Athen gewählt worden, und zwar mit 19 gegen 7 Stimmen, welche der Professor Schinas erhalten hatte.

Das Dekret wegen Einberufung der Kammern lautet, wie folgt:

„Wir Otto von Gottes Gnaden a6. Mit Bezug auf die Art. 30 und 104 der Constitution und auf, den Antrag Unseres Minister⸗-Raths be schlossen und befehlen Wir das Folgende: Die Kammer der Deßutirten und der Senat werden sich in Athen versammeln. Die Deputirten und Sena— toren werden sich sofort hierher begeben, damit der Anfang ihrer Arbeiten vor sich gehen kann, sobald die von der Constitation bestimmte nöthige Zahl sich eingefunden haben wird.“

Das Dekret wegen Auflösung des Staats-Raths lautet, wie folgt:

Wir Otto 2. Mit Bezug auf Art. 102 der Constitution erllären Wir von heute an den bisherigen Staats-Rath für aufgelöst. Bei dieser Gelegenheit geruhen Wir, den Mitgliedern desselben Unsere volle Zufrieden heit für ihren vieljährigen Eifer zu bezeigen.“

Der Oberst Spyro Mylios, eins der thätigsten Organe der September⸗Bewegung und bisher Kommandant der Königl. Militair schule, ist von diesem Posten entlassen und als Militair-⸗Inspektor der Cycladischen Inseln angestellt worden, offenbar in der Absicht, um ihn von der Hauptstadt zu entfernen; denn auf, den Inseln besteht die ganze bewaffnete Macht aus einer Handvoll Gendarmen. Sein Nach⸗ folger bei der Schule ist der Ingenieur⸗-Major Staorides.

Nachschrift. Es sind gestern Abend ungünstige Nachrichten aus der Maing eingetroffen, welche die Regierung veranlaßt haben, diesen Morgen den früheren Staatsrath Mauros in besonderer Sen dung mit einem Dampfboot dorthin zu schicken. Ueber die Details der neuen Unruhen verlautete noch nichts. Eben so verließ uns vor gestern der Senator Aenian in besonderer Mission nach Acarnanien. Die Wahlen für die Hauptstadt werden morgen anfangen und dauern wahrscheinlich 8 Tage.

9 .

Port au Prince, 12. Juni. (Constitutionnel.) Der neue Präsident, General Guerrier, hat sein Ministerium folgender⸗ maßen zusammengesetzt: Hippolyte (Neger), Minister des Krieges und der auswärtigen Angelegenheiten z Paul (Neger), Minister des Innern und des Ackerbaues; Fery (Mulatte), Minister des öffent. sichen Unterrichts, der Justiz und des Kultus; Laudun (Mulatte), Minister der Finanzen und des Handels. Da der Präsident ein Neger sst, so ist diese Zusammensetzung seines Kabinets erklärlich. .

Mit dem spanischen Theil der Insel, der sich unter den Auspi— zien des Admirals von Moges und der französischen Konsulats Be hörden als dominikanische Republik konstituirt hat, ist eine Unterhand⸗ lung angeknüpft worden, und man hält es für sehr wahrscheinlich, daß sie zur Anerkennung dieser Republik führen wird.

gandels- und Hörsen— Nachrichten.

Berlin, 20. Juli. Bei Beginn der heutigen Börse war es mit allen Eisenbahn - Effekten sehr animirt, jedoch trat durch mehrseitige, Verkauf Srvres eine Flauheit ein, welche bis zum Schluß der Börse anhielt.

Frankfurt g. d. O., 17. Juli. Die hiesige Margarethen Messcist'für den Großhandel nunmehr zu Ende und im Illlgemeinen recht gut ausgefallen. Zu den hier schon lagernden Beständen waren beinahe hunderttausend Ceniner Waaren aller Art zur Messe neu eingegangen. Mit Tuch, Buckskins und dergleichen tucharligen Waaren war das Geschäst vor züglich belebt. Auch mit Wollen - und Halbwollen-Zeugivagren sind viel Heschäfte gemacht worden. Für Baumwollen Wagen war der Absatz ziem⸗ lich zufriedenstellend. Die schlesischen und sächsischen Baumwollen - Artikel haben reichlichen Absatz gefunden; auch die berliner Fabrikanten waren nicht unzufrieden. Für Seiden- und Halbseiden⸗Waaren war der Absatz ziemlich befriedigend. Kurze Waaren fanden mittelmäßige Nachfrage, und für Eisen, Stahl? und Messingwaaren, für Glaswagren und Porzellan, so wie für Leder- und Holzwaaren war das Geschäft ziemlich zufriedenstellend.

Von rohen Produkten waren Rind⸗— und Roßhäute wenig auf dem Platze und wurden zu erhöheten Preisen verkauft, Kalb. Schaaf -⸗ und Jiegenfelle waren viel hier und wulden größtentheils zu guten Preisen ab⸗ gesetzt. Hasenfelle blieben zum Theil unverkaust, da die Eigner sie zu ge drückten Preisen nicht abgeben wollten. Hornspitzen und dirschgeweihe waren wenig hier und blieben meist unverkaust. Pferdehaare Ind Schwein. borsten waren ziemlich viel hier und fanden guten Absatz. Bettfedern und Federposen waren in beträchtlicher Menge vorhanden und fanden bei gedrück en Preisen rasche Nehmer. Wachs war diel vorhanden; Honig wenig; ersteres wurde fast alles verkauft. Wolle war gegen 10,009 Centner auf

dem Platze, über 2900 Centner mehr als zu der Margarethen⸗Messe vorigen Die Preise wurden, wie auf allen Wollmärkten im gegenwärtigen Jahre, hoch gehalten, und das ganze Quantum, bis auf einige 100 Cent.,

Jahres.

zu 40 bis 89 Rthlr. alles verkauft.

Der mit der Messe verbundene Pferdemarkt war mit 2209 Stück be⸗ gute Wagenpferde und ü ordinaire Pferde befindlich waren. Die Luxaspferde wurden zu 0 bis 80 Friedrichs d'or, die guten Wagenpferde zu 120 bis 160 Rihlr. und die ordingiren Pferde zu 29 bis 59 Rthlr. das Stück gehalten. Der meiste Absatz fand bei den

setzt, worunter ni Luxuspferde, z

guten Wagenpferden statt.

Einkäufer aus Berlin und der Kurmaik, so wie aus der Neumark,

Pommern, den Provinzen Sachsen, Schlesien, Posen, Ost waren zahlreich auf dem Platze. den Rhein-Provinzen und aus den Zoll-Vereinsländern. waren viel große Einkäufer hier, welche beträchtliche Waaren⸗Quantitãte

haben abführen lassen. Bis zum 15sen d. M. wiesen die Fremdenlisten

11,610 Meßfremde überhaupt nach.

Zu Lübeck hat sich ein Verein einflus

dortige Publikum erlassen. 1 ,, Den 20. Juli 1844.

Er. Cour. ; Actien. reiel. Gel.. ell. Cem

? Cour. Fonds.

St. Schuld- Sch. 3 191 13 rl. Pots. HEisenb. 5 165 do. do. Prior. Ohl.

Med. Lp. Bis e uli.

do. do. Pri r- Ohl.

995 sürl. Aul. Kiseub.

; do. d.. Prior 60bI.

1 0! ü . HElh. Bisenl-,

do. do. Prior. 6bI.«

Primien- Schein d. Se eh. à 5() T.

Kur- u. Neumürk Schuldverschr.

Berliner Stadt

l, lid ationen Danz. do. in Ih. ö Westpr. Pfandbr. 37! 14 1660 Rhein. Eisenhbh. 6 , bos, 49, 4 101 (o. do. Prior. Ob. 99 la. v. Staat garant. . krl. Frankf. Eisnb. do. do. Prior. Obl. Ob. - Schles. Eisnh.

do. 40 . Ostpr. Pfan(dhr. 102 Pomm. 0. . Kur- u. Neum. 0 ö Schlesische do 37 06* do. Lit. B. v. einger.

3. St. B. Lt. A. u. B.

Gold al marco. J n, IIalbst. Rh. Friedrichs dr or 13 131 Brl. Sehw. - rb. B. Aud. ld. à 5 Th o. do. Prior. Obl. Bonn Kölner Esb. S

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Pisconto.

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Amsterdam 25 * Kurz 410 ( 259 PI. 2 Mi

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Augsburg.

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Leiptis jn Courant im 14 Tbl. Fuss. 100 ThIr 2 2

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Petersluræ .

Auswärtige Börsen.

Niederl. wirkl. Sch 61 : 100 J 5 Aus. Tinsl Preuss. Pr

Seh. —. Hol. 745. Gerten, d 165 Russ. Ilope 90

Antwerpen, 15 Nene Aul. 203.

Franlefürt aà. M., 17. Juli. 55h Met. 1124 G. Rauk- Actien p. ult. 2063. Bayr. Hank-Actien 717 B IIope 89 Hr. Stiegl. 89 kr. Int. 60 s7 HF oln 300 FI. 5 65. do. 509 RI. 943. do. 200 Fl. 291.

iam burg, 18. Juli. Rank-etien 1660. Kugl. Russ. 112.

kEAris., 5 Juli., H' Rente fin our. 122. 25. 376 Rente fin cour. Sl. 95 590 Neanpl. au compt. 9gð8. 95. 56h Span. Rente —. Pass. 5.

Wien, 16. Juli. 556 Met. 1103. 199 1003. 395 777. Rauk-Aetien 1610. Au. 4e 1831 150. de 139 129. Nord. 1393. Clou. 12. Mail. 110. Hivorn. 115.

Amsterdam, 16. Juli.

xo e 47 20 291 öh Span 205. 395 da. 34 *. Pass.

Meteorologische Beobachtungen.

1844. Abends I9. Juli. 10 Uhr.

ar. 333, 72 Par. z uellwärme 8, 1 HR. Luft w' me... 1. 4 10,87 R. Flusswärme 14,27 R. Thaupunkt . 9,7 4 5, ö 4 6,27 R. Eodenwärme 166 R. PDunstsüttigung . 46 pCt. 710 pet. Ausdünstung O0, ol . Rh Wetter.... halbheiter. leiter. Niedersehlag 0, o 12! Rh Win dl. ö ; W Würme wechsel 4 15,2 Wolkenzug. 4 16 .

G68 pot. W

Morgens RKachmittags Nach einmaliger

Reobachtung.

Luftdruck . ..

LTagesmittel: 333,33 Par... —= 12,49 R.

Rönigliche Schauspiele.

Sonntag, 21. Juli. Der Weiberfeind, Lustspiel in 1 Akt, von R. Benedix. Hierauf: Die Insel der Liebe, phantastisches Ballet in 2 Abth., von P. Taglioni.

In Charlottenburg: Der Verräther, Lustspiel in 1 Akt, von Holbesn. Hierauf: Die Schleichhändler, Possenspiel in 4 Abth., von E. Raupach.

Montag, 22. Juli. Des Goldschmieds Der verwunschene Prinz.

Dienstag, 23. Juli. Zum erstenmale: in 3 Akten, von O. Prechtler. Tanz von Hoguet.

Töchterlein. Hierauf: Mara, romantische Oper Musik vom Kapellmeister J. Netzer.

*

NRönigsstädtisches Theater.

Sonntag, 21. Juli. Der Prinz kommt! Lustspiel in 1 Akt, von Castelli. Hierauf: Emiliens Herzklopfen. Vaudeville Scene, von B. A. Herrmann. Dann: Köck und Guste. Vaude ville⸗Posse in Akt, von W. Friedrich. (lle. Julie Herrmann, im zweiten Stück: Emilie, im dritten: Guste, als Gastrollen.) Dazu: Gast⸗Vorstellung der Mad. Weiß, mit ihrem aus 36 Kindern bestehenden Ballet Personal, in 3 Abtheilungen. Erste Abtheilung (nach dem ersten Stücks; Garben-Tanz der Schnitter, mit Verwandlungen durch Maschinerie, aus dem Zauberspiel; „Der Todtentanz“, ausgeführt von! Zh Kindern. Zweite Abtheilung (nach dem zweiten Stück): Polka, böhmischer Nationaltanz, aus dem Zauberspiel: „Die böhmi schen Amazonen“ (Musik von Tith, ausgeführt von 10 Kindern. Dritte Abtheilung (zum Schluß): Großes Tanz-Potpourri, bestehend aus 10 National- und Charakter⸗-Tänzen.

Montag, 22. Juli. Mariette und Jeanneton, oder: Die Hei⸗ rath vor der Trommel. (Dlle. Julie Herrmann: Louise: als Gastrolle.) Dazu: Gast-Vorstellung der Mad. Weiß, mit ihrem aus 36 Kindern bestehenden Ballet-Personal, in 3 Abtheilungen.

Verantwortlicher Redaeteur Dr. J. W. Zinkeisen.

Gedruckt in der Decker schen Geheimen Ober Hofbuchdruckerei. Beilage

t- und Westpreußen Auch fehlte es nicht an Einkäufern aus Vom Auslande

zreicher Personen gebildet und eine Aufforderung zur Theilnahme an dem Südsee⸗Wallsischfang an das

M 20l.

.

Beilage ö

Deutsche Bundesstaaten. Königreich Sachsen. Der Gustas⸗

Arosph⸗Verein zu Lommaßzsch und Doörschnitz Großherzogthum Oldenburg. Strafrechtliche Bestimmung.

ö Monarchie. Schreiben aus Teplitz in Ungarn. Bad. . Frankreich. Paris. Abberufung des Contre-⸗Admiral Moges von Haiti. =

Angebliche Aeußerungen Dupin's über das Ministerium. Türkei. Konstantinopel. Die albanesischen Insurgenten. Wutsitsch und Petroniewitsch in Konstantinopel angekommen. Vermischtes. Mexsiko. Instruction für den zu eröffnenden Kongreß. q Paraguay. Regierungs-Veränderung und Handels⸗Eröffnung.

Thiers über Stoff und Umfang des Sekundär-Unterrichts.

Ausland.

Deutsche Bundesstaaten. Königreich Sachsen. Schon am 24. November v. J.

bildete sich zu Lommatzsch mit den dahin eingepfarrten Ortschaften ein Zweig-Verein der Gustas-Adolph-Stiftung, der sich dem Haupt⸗ Verein zu Leipzig angeschlossen hat und gegenwärtig über 700 Mit⸗ glieder zählt. Mit ihm hat sich jüngst die benachbarte Parochie Dörsch— nitz verbunden.

Großherzogthum Oldenburg. In Oldenburg ist nach gesetzlicher Bestimmung vom 11. Oltober 1821 zum Art. 102 des Strafgesetzbuchs den Gerichten die Gewalt eingeräumt, bei Zu messung der Strafen auf den gesetzlich niedrigsten Grad der in dem einzelnen Falle zu erkennenden Strafgattung herabzugehen. Diese Gewalt ist jetzt, durch Verordnung vom 22. Juni, auch auf die Fälle ausgedehnt worden, wo nach den Bestimmungen des Art. 114 des Strafgesetzbuchs wegen mehrerer zusammentreffenden strafbaren Hand⸗ lungen desselben Inkulpaten auch eine höhere Strafe zu erkennen sein würde.

Oesterreichische Monarchie.

O, Teplitz in Ungarn, im Juli. Wir besinden uns seit zwei Tagen in diesem an sich anmuthigen Badeorte, allgemein das trent⸗ schiner Bad genannt, obschon es von Trentschin, dem Hauptorte des gleichnamigen Komitats, eine ziemliche Strecke entfernt ist. Unsere Reise hierher machten wir von Olmütz über Prerau nach Leipnick mittelst der Eisenbahn, die uns schnell und angenehm beförderte, ob⸗ schon die große Steigung von Prergu nach Leipnick der Schnelligkeit viele Hindernisse bietet; von dort fuhren wir mit billiger Gelegenheit über Hustopeck, Meseritsch, Wsatin und Brumow durch sehr anmuthige Thäler und auf sehr guten Straßen, an welche man, kaum in Un⸗ garn angelangt, um so mehr zurückdenkt, als hier die schöne Ord— nung, Nettigkeit und Gediegenheit der mährischen Straßen gänzlich fehlt, der elendeste Weg durch vielleicht zwanzig Furthen des im Thale sich hinwälzenden Flüßchens führt und nur ein schrittweises Vordringen gestattet. Obschon wir uns über die große Weg- und Brückenmauth auf der freiherrlich von Sinaschen Herrschaft Bru⸗ mow, welche für eine kurze Strecke mit wenigen Brücken 20 Kr. Conv. betrug und gegen das Billige der vorhergehenden Straßen⸗ mauthen sehr absticht, laut beschwerten, so hätten wir doch auf dem ungarischen Boden gern noch mehr gezahlt, wenn wir dort eben so bequem hätten fahren können. Tüchtig durchgerüttelt gelangt man an die Wag, einen beträchtlichen Nebenfluß der Donau, obschon dort weder so breit noch so tief, daß nicht durch eine wenig kostspielige Brücke die Unsicherheit und Unbequemlichkeit des Uebersetzens auf Schiffen vermieden werden könnte, was alles leider darthut, wie sehr Ungarn seine nächstgelegenen Interessen bei Seite setzt. Auf dem lin⸗ ken Ufer der Wag ist der Weg noch eine Strecke weit höchst beklagenswerth, dann zeigt sich überraschend ein herrlicher mit schönen Pappeln eingefaßter, auf dem wir in kurzer Zeit Teplitz erreichten. Herr Baron Sina ist auch hier Grundherr nicht eben zur Freude der Badegäste. Er läßt die schönen Anlagen des Herrn Grafen Ilashazy, des Vor⸗ gängers im Besitze, eingehen, sorgt nicht im mindesten für die Be⸗ huemlichkeit des Publikums, so daß alle Lebens-Artikel schlecht und theuer sind, hat die früher u nentgeltlich gewesenen Bäder der- malen besteuert, nämlich das 30gradige mit 12, das 22grabige mit 8 Kr. Conv. täglich, was vorigen Jahres reine 16,000 Fl. Conv. eingetragen und den veranstalteten Bau der beiden Badehäuser so ziemlich bezahlt haben soll, während die für die Armen bestimmten unentgeltlichen Bäder noch immer mit elenden Holzhütten bedeckt sind. Künftig mehr davon.

Frankreich.

Paris, 14. Juli. Die sranzösische Regierung beschäftigt sich seit einiger Zeit sehr angelegentlich mit der in Bezug auf Haiti zu befolgenden Politik. Nachdem man lange geschwankt, ist man endlich zu dem Entschluß gekommen, den Contre-Admiral von Moges, der die Seemacht Frank⸗ reichs vor St. Domingo befehligt, abzuberufen und ihn durch den Capitain Lartigue, Adjutanten des Marine ⸗Ministers Vice⸗ Admiral Mäckau, zu ersetzen. Der Contre-Admiral von Moges hatte sich nämlich auf Unterhandlungen eingelassen, welche der Regierung be⸗— deutende Verlegenheiten bereiten konnten. Bei der ersten Nachricht vom Ausbruch der Revolution in jener ehemaligen französischen Kolonie war er eiligst mit den Schiffen der Antillen⸗Station von Martinique dorthin abgesegelt und gerade in dem Augenblick vor St. Domingo angekommen, als der ganze spanische Theil der Insel die Fahne der Unabhängig⸗ keit aufgepflanzt und sich als dominikanische Republik konstituirt hatte. Diese neue Republik nun, von dem damals noch mächtigen Präsidenten Herard lebhaft bedroht, war in Gefahr, zu unterliegen, wenn sie nicht durch eine kräftige Intervention unterstützt wurde. Sie beschloß daher, sich unter Frankreichs Protektorat zu stellen. Es wurden dem Admiral deshalb Eröffnungen gemacht, er lieh den Vor⸗ schlägen sein Ohr, und ohne gerade das französische Protektorat zu proklamiren, betrachtete er dasselbe doch wie eine voll⸗ brachte Thatsache und verfuhr hiernach in der Vermittelung zwischen den beiden fortan getrennten Theilen der ehemaligen Republik. Darauf richtete einerseits Spanien, welches seine Rechte auf seine ehemalige Besitzung niemals aufgegeben hat, ener⸗ gische Vorstellungen über dieses Verfahren an Frankreich und appellirte an dessen Loyalität; andererseits wollte England gern sein Protekto⸗ rat über den französischen Theil ausbreiten, den schönsten und reichsten der Insel, in Vergleich zu welchem der spanische Theil immer nur ein unbedeutendes Anhängsel gewesen war. In diesen seinen Prejekten durch die Vorstellungen des französischen Kabinets gekreuzt, warf Eng⸗ land diesem sein eigenes Benehmen vor, und es soll nun die franzö⸗ sische Regierung das ihr angebotene Protektorat zurückgewiesen und beshalb den Contre-Admiral von Moges zurückgerufen haben. Der Moniteur meldet heute die vorgenommene Personal- Veränderung auf der Station von Haiti in folgender, den politischen Grund der⸗

1133

Sonntag den 21 ste Juli.

gemeiner

Station bei den Antillen und i

Admiral von Moges nachzufolgen, der sein drittes Uebungsjahr in diesem Kommando beendigt hat und zu wiederholtenmalen den Wunsch, nach Frankreich zurückzukehren, kundgegeben hatte. Da die Regierung des Königs neuerlich es als nützlich erkannt hat, die Zahl der für die Statlon an den Küsten von Haiti bestimmten Schiffe zu ver⸗ mehren, so ist der zu Brest in Ausrüstung besindlichen Fregatte „Thetis“ diese Bestimmung zuertheilt und durch Verfügung vom ten d. M. der TLinienschiffs Capitain Lartigue zum Befehlshaber derselben ernannt worden. Herr Lartigue wird während der Dauer seiner Mission unter der Autorität des nunmehrigen Commandeurs der Antillen Station, des Contre⸗- Admirals Laplace, stehen“. Der Sincle will auch wissen, daß der Admiral Lainé auf seinem Posten

an den Ufern des La Plata nicht sicher sei, weil man ungeachtet der

von ihm in Folge der neuen aus Frankreich empfangenen Befehle er⸗ lassenen Proclamationen finde, daß er zu nachsichtig gegen die fran⸗ zösischen Legionairs verfahre. „Endlich“, s seit gestern ein noch weit ernsteres Gerücht; man versichert, das Ka⸗ binet, erschreckt über den Eifer des Prinzen von Joinville, habe es / . h . 8 . . . ö. s 8. 1 / durchgesetzt, daß demselben ein Brief geschrieben werde, der ihm an kündige, daß ein Abberufungsbefehl für ihn bereit liege und er auf . 9 * . 8 2 . . 8 . die erste Nachricht von einer Unbesonnenheit, die er begehe, die Zu— sendung dieser Ordre zu erwarten habe“.

In der Deputirten-Kammer sprach man gestern viel von einer

Unterredung, welche Heir Dupin an hohem Ort gehabt haben sollte.

Ter Rational will erfahren haben, daß die Dotationsfrage der /

Hauptgegenstand dieser Unterredung gewesen und daß Herr Dupin, indem er' sich über den von den Ministern im Moniteur publizirten Artikel geäußert, so weit gegangen sei, das Wort Verrath auszu⸗ sprechen und zu erklären, Herr Guizot habe dabei keinen anderen Zweck gehabt, als durch die ungeschickteste Wiederanregung jener

Frage Lie öffentliche Meinung dagegen zu reizen, um sich so auf

lange Zeit von den Familiengesetzen zu befreien; auch seien Herrn Dupin einige für Herrn Guizot und seine Kollegen nicht sehr schmeichelhafte Bemerkungen über die Hartnäckigkeit, mit der dies Kabinet sich am Staatsruder festkiammere, entfallen, und Herr Guizot werde hiernach sein Portefeuille wohl nicht mehr lange behalten können. ire i

Konstantinopel, 3. Juli. Nachdem nunmehr die albanesi⸗ sche Insurrection gänzlich unterdrückt ist, läßt der Seriasker Reschid Pascha alle Bandenführer und Beys, die an dem Aufsstande theil⸗ genommen, verhaften und sendet sie nach Konstantinopel. Es sind deren abermals 130 hier angekommen, unter ihnen der kühne Omer Agha, der vor kurzem mit seinen Leuten Wrania belagerte. Auch die ganze Familie Hoffi Pascha's, des vormaligen Gouverneurs von Uskup, an hundert Personen, ist nach Salonichi transportirt worden, um von da zu Schiffe hierhergebracht zu werden. Im Hause des Pascha's fanden sich acht Millionen Piaster; man hegt namentlich gegen seine Mutter Verdacht, den Aufstand mit Geld unterstützt zu haben. Hoffi ist jener Arnauten⸗-Pascha, der im

nach Marasch in? Klein-Asten verwiesen wurde. In Folge dieser Maßregel griffen mehrere Arnautenstämme zu den WaffeVn und ver⸗ langten ihren Gouverneur zurück; dies war der Anfang der Insur— rection.

Emin Pascha, welcher bekanntlich als außerordentlicher Pforten⸗ Commissair nach Albanien gesandt worden ist, überbringt zugleich dem Ferik Haireddin Pascha die Decoration eines Muschir und dem Liwa Omar Pascha die eines Ferik.

Reisende, die aus Albanien kommen, erzählen, daß hauptsächlich Omar Pascha die glückliche Wendung der Dinge herbeigeführt habe, und daß er durch seine Leutseligkeit und Milde sehr beliebt geworden sei. Im Gebirge trieben sich noch immer Räuberbanden herum und hatten erst vor wenigen Tagen eine große Karavane gänzlich aus—= geplündert.

Wutsitsch und Petroniewitsch sind vorgestern auf dem österreichi⸗ schen Dampfboot hier angekommen und bei dem serbischen Geschäfts⸗ träger abgestiegen. Bekanntlich wurde Beiden die Rückkehr in die Heimat verweigert, weil Rußland und Oesterreich dagegen prote⸗ stirten, indem sie als Grund ihrer Weigerung angaben, daß die bei⸗ den serbischen Patrioten mit der französisch=polnischen Propaganda in Paris in Verbindung ständen, daß mithin ihre Rückkehr in die Heimat zu Unruhen Anlaß geben könne, Die Pforte ließ darauf Wutsitsch und Petroniewitsch anzeigen, ihre Rückkehr nach Serbien könne für jetzt noch nicht stattsinden, sie möchten daher in Sistowo bleiben, dessen Gouverneur den Befehl erhalten habe, ihnen den dorti⸗ gen Aufenthalt so angenehm wie möglich zu machen; sollten sie aber

vorziehen, nach Konstantinopel zu kommen, so stehe ihnen dies auch

frei. Wie man sieht, haben sie von dieser Erlaubniß sogleich Ge⸗ brauch gemacht.

Zu der Vermählung Mohammed Ali Pascha's mit der Schwester des Sultans werden noch immer keine Vorkehrungen getroffen. Man

will wissen, daß sich in dieser Hinsicht plötzlich int Serai die Meinung

geändert habe, und daß man beabsichtige, die Sultana mit dem Adop⸗ tivsoöohne Hussein Pascha's, des Ex-Gouverneurs von Widdin, zu ver⸗ mählen. Hussein Pascha ist der reichste Mann der Türkei, und eine Verbindung mit seinem Sohne wäre sicher sehr vortheilhaft. In vori⸗ ger Woche erhielt er eine Einladung, einer Divans-Sitzung beizuwoh⸗ nen. Der hochbejahrte, fast gänzlich gelähmte Greis ließ sich in einer Sänfte nach der Pforte tragen, wo seit einer langen Reihe von Jahren zum erstenmale wieder seine Stimme in der Mitte der Großen des Reichs im Rath ertönte. Bemerkenswerth ist es, daß er zu seinem Aufenthalt einen Sommer⸗Palast am Bos⸗ porus in Emerdschan, dicht an dem Palaste des alten Chosrew⸗ Pascha, wählte. Dort hausen jetzt beide Veteranen des os⸗ manischen Reichs, die, fast schon am Abend ihrer Tage stehend, dem Sultan Mahmud die furchtbaren Janitscharen⸗-Legionen vernichten und so den ersten Grundstein zu der Neform der Türkei legen halfen, still und friedlich neben einander. Während sich in die Erinnerung an das, was Chosrew Pascha im Reiche während seiner langen Lauf⸗ bahn Gutes geleistet, gleichzeitig auch immer die an das, was er Böoͤses vollbracht, an seine Erpressungen und macchiavellistischen In⸗ triguen mischt, hat sich Hussein Pascha den Ruf eines geraden, ge⸗ rechten und strengen Mannes erhalten. Auf seinen unermeßlichen Reichthümern lastet nicht der blutige Schweiß und der Fluch des Ar⸗ men; nein, er hat sie, nachdem er das Schwert aus den Händen ge⸗ legt, durch die großartigsten Handels-Speculationen errungen, welche gleichzeitig Tausende von Personen in seiner Provinz wohlhabend und glücklich machten. Ehre, wem Ehre gebührt!

1m Preußischen Zeitung.

agt dasselbe Blatt, „geht

vorigen Jahre wegen seiner Weigerung, die Conscription einzuführen, abgesetzt und

Merxik o.

Das in Mexiko erscheinende Diario del Gobierno vom 14. Mai enthält ein von dem interimistischen Präsidenten, General Canalizo, approbirtes Dekret des Ministers der auswärtigen Angele⸗ genheiten, Bocanegra's, demzufolge der zum 3. Juni zusammengetre⸗ fene Kongreß sich mit folgenden Gegenständen zu beschäftigen haben soll; 1) Vereidigung Santana's als Präsidenten; 2) Ermãchtigung der Regierung zur Vermehrung des Heeres und Anweisung der nö⸗ thigen Geldmittel; 3) Ermächtigung der Regierung zur Auftreibung der Geldmittel, welche die Maßregeln zur Bezwingung von Texas nöthig machen mögen; endlich Berathung über bie von der Re⸗ gierung vorzuschlagenden Maßregeln zur Sicherstellung der Unabhän⸗ gigkeit und Ehre des Freistaats.

Pparaguaxn.

Nach französischen Blättern ist in der Verfassung von Para⸗ guad eine bedeutende Veränderung vorgegangen. Die Regierung hat sich endlich konstituirt und ist in Beziehungen zu den fremden Nationen getreten. Statt zweier Konsuln steht jezt ein einziger Präsident an ihrer Spitze, und zwar der frühere erste Konsul, Don Carlos Antonio Lopez. General Rosas aber, der Diktator von Buenos - Aayres, foll dieser neuen Regierung den Verkehr mit dem Auslande verwehren wollen, und es heißt, daß Brasilien deshalb Streitkräfte abzusenden sich anschicke. Der Courrier du Havre enthält über die Zustände in Paraguay folgendes Nähere: „Para⸗ guay, das so lange hinter den undurchdringlichen Schranken verborgen lag, die der Diktator Francia um dieses reiche Land errichtet hatte, eröffnet so eben seine Thore dem europäischen Handel. Ein zu Assomprion, der Hauptstadt der Republik, am 14. März von dem neuen Präsidenten Lopez publizirtes Dekret kündigt im Namen des National- Kongresses an, daß, nachdem alle von der Verfassung vor⸗ geschriebenen Formalitäten am 13. März erfüllt worden, dieser hohe Beamte die oberste Regierung der Nation in Besitz genommen habe. Lopez gestattet den freien Handel mit allen Häfen von Paraguay, falls derselbe unter argentinischer Flagge betrieben wird. Da aber die Provinz Corrientes sich gegen Roͤsas empört hatte, so verweigerte dieser den nach Paraguay bestimmten Schiffen die Einfahrt in den Parana⸗-Fluß. Nichtsdestoweniger soll er zu Gunsten zweier spani⸗ schen Fahrzeuge von der Strenge dieses Befehls abgelassen und diese sollen ktreffliche Geschäfte gemacht haben. Rosas hat es, sagt man, vorzüglich gegen den englischen Handel gemünzt, wegen der Partei⸗ lichkeit, die der Commodore Purvis für Montevideo zeigt.

Thiers über Stoff und Umfang des Sekundär⸗ Unterrichts.

(Aus dem Kommissions-Bericht über das Unterrichts ⸗Gesetz.)

Der öffentliche Unterricht ist vielleicht das größte Interesse einer cinili= sirten Nation und daher der Hauptgegenstand des Parteistreits. Bei Ge⸗ legenheit des Sekundär - Unterrichts haben in Frankreich die Streitigkeiten ihren Anfang genommen, deren Ziel jetzt die Unterrichts freiheit geworden ist. Dies meößke so fein, denn man kann sagen, daß der Sekundär- Unter richt beu meͤisten Einfluß auf Sen Geist einer Nation ausübt. Bekanntlich giebt es drei Arten von Unterricht: den Primär- (Elementar-) Unterricht, Fer den Volksmassen die ersten Elemente des Wissens beibringen soll, die Kunst zu lesen und zu schreiben, das Rechnen, die allgemeinen Begriffe der Moral und Religion; den Sekundär— (Gymnasial⸗ oder mittlere) Unterricht, der den Kindern der wohlhabenderen Klassen die alten und neueren Sprachen, die Grammatik, die Rhetorik, die Regeln des Schönen, die Geschichte, Geographie, Philosophie, Religion lehit, mit Einem Wort zilles, was zu dem allgemeinen Wissen der gut erzogenen Individuen bei aufgellärten Nationen gihört; endlich den höheren (Universitäts⸗) Un⸗ terrscht, der, eben sowohl tsefer dringend, als begräuzter, an die jungen Leute sich wendet, ehe sie zu Männern werden, und sie für die besonderen Berufszweige vorbereitet, denen sie sich widmen wollen, die Einen für die Künste des Krieges, die Anderen für die des Friedens, diese für die Juris⸗ prudenz, jene für die Medizin oder für die literarischen Wissenschaften.

Dlese drei Arten von Unterricht sind alle gleich nothwendig und uner⸗ läßlich. Ihr Einfluß aber ist nicht gleich entscheidend. Wenn der Elemen⸗ tar-Unterricht das Volk aus dem Zustande der Barbarei emporzieht, in wel⸗ chem es auf einem großen Theil der Erde vegetirt, wenn der höhere Unter⸗ richt die jungen Leule, welche einem freien Lebensberuf sich widmen, dazu geschickt macht, diesen mit Glanz auszufüllen, so bildet der mittlere Unter⸗ richt diejenigen Klassen der Nation, welche man die aufgeklärten nennt, in- dem er den Menschen während der ganzen Dauer seiner Kindheit beschäf⸗ tigt und ihn in den ganzen Umfang der menschlichen Kenninisse einführt. Wenn nun auch die aufgeklärten Klassen nicht die ganze Nation sind, so wird diese doch durch sie scharakterisirt. Ihre Fehler und Vorzüge, ihre gu— ten und schlechten Neigungen sind sehr bald auch die der ganzen Nation; sie machen das Volk selbst zu dem, was es ist, durch die Fortpflanzung ih⸗ rer Gedanken und Gefühle. Es ist also sehr natürlich, daß bei Gelegen- heit des Sꝑekundär-Unterrichts die großen moralischen und politischen Fragen sich erheben, welche die Volks Erziehung anregen kann.

Es handelt sich vor Allem darum, von welchen Händen dieser Unter- richt ertheilt werden soll; unter welchen bestimmten, nicht willkürlichen Be⸗ dingungen die Anstalten für denselben errichtet werden dürfen; welcher Auf⸗ sicht und welcher Gerichtsbarkeit sie zu unterwerfen sind. Wir sind zu der Entscheidung gelangt, daß die Universität einerseits vemmittelst der Königlichen Gomnasien auch serner im Wetteifer mit ihnen bleiben und ihnen anderer- scits durch ihr zahlreiches und erprobtes Personal die leitende Richtschnur geben muß. Nicht minder wichtig ist die Frage über Stoff, Umfang und Hränzen dieses Untenichts. Das Gesetz weist ihm solgende Ge an zu: den Unterricht in Moral und Religion, in den alten und neuen Sprachen, in der Geschichte, Geographie und Philosophie, in den Elementen der ma⸗ themalischen' und phosikalischen Wissenschaften, also in dem ganzen Bereich rer menschlichen Kenntnisse, in allgemeinen Umrissen, die alten Sprachen ausgenommen, welche allein erschöpfend gelehrt werden sollen,

Wer hätte nicht sagen hören, man lehre den Kindern Griechisch, La- teinisch, und die Geschichte der alten Republiken, eigentlich aber nichts von dem, was sie im Leben brauchen könnten, und so träten sie in dieses mit ber Kenntniß der Vergangenheit, aber mit Unwissenheit über die Gegenwart. Wolche Ansichten, die gegen Ende des vorigen Jahrhunderts sich zu ver- breiten anfingen, führten während der Revolution eine allgemeine Umwäl⸗ zung in den Studien herbei. Nur von Mathematik, Phvsik, Naturgeschichte und' neueren Sprachen war damals die Rede. Der erste Konsul, als er den öffentlichen Unterricht reorganisirte, zögerte nicht, zu Rollin's Methode zurückzukehren, und trug fein Bedenken, die Jugend wieder mit den alten Republiken Roms und Athens vertraut zu machen. Dieser große Geist wußte, was er that, und es wäre sehr verkehrt, wenn wir jetzt in Irrthü⸗ mer zurückfallen wollten, über die heutzutage von allen unterrichteten Män= nern 'das Urtheil gesprochen ist. Ja, wir erklären ohne Zaudern, die alte Literatur, die griechische und die lateinische Sprache müssen den Kern des Jugend -unterrichts bilden. Wollte man diesen Zustand der Dinge ändern, so würde, wir wagen es zu behaupten, der Geist der Nation sehr bald entarten.

Die Kindheit ist besonders passend zum Studium der Sprachen, weil in diefem Alter der Geist zu Uebungen des Nachdenkens wenig, dagegen zu den Gedächtniß Uebungen sehr geeignet ist. Die Wörter, welche man in diesem Alier in seinem Kopf ansammelt, bleiben ihm bis zum spätesten Al-