1844 / 209 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

ten so lange als möglich zu vermeiden, und damit 2 1 nationalen Eifersucht zwischen der bri⸗ tischen und der französischen Marine nach Kräften vorzubeugen, soll man sich dahin verständigt haben, daß das en ische Geschwader einst⸗ weilen in Gibraltar bleiben und daß das französische sich bis auf weiteres nach Algesiras zurückziehe. ;

Was die spanisch⸗maroklanische Angelegenheit betrifft. so hat es noch immer den Anschein, als ob das madrider Kabinet keinesweges an ihrer friedlichen Beilegung verzweifele. Die kriegerischen Vorbe⸗ reitungen werden mit einer Langsamkeit und Lauheit betrieben, die vielleicht noch mehr von einem Mangel an Ernst und Entschlossenheit, als von einem Mangel an Kräften und Mitteln zeugen. Der spa⸗ nische Operationsplan, welchen der bekannte General Pezuela entwor⸗ fen hat, ist bis jetzt ein Geheimniß. Landes⸗ und Sachkundige be⸗ haupten, daß derselbe auf keinen Fall Ceuta oder eine der übrigen spanischen Festungen in Afrika, Melilla, Alhurgmas und Peñon, zur Basts des kriegerischen Verfahrens gegen Marokko machen könne und! dürfe. Von allen diesen Punkten aus ist das Vor⸗ dringen in das Innere des Reiches und gegen die wichtigen Pläße desselben, mit den größten örtlichen Schwierigkeiten verbunden, so daß die genannten Besitzungen den Spaniern für den bevorstehen⸗ ben Krieg von wenig oder gar keinem Nutzen sein würden. Nach einem aus sehr unterrichteter Feder geflossenen Vorschlage, den wir in den spanischen Blättern finden, würde die Regierung, wenn sie sich zu schwach fühlt, um Tanger oder Tetuan anzugreifen, mit gro⸗ ßer Leichtigkeit und eben so großem Vortheile einen Schlag gegen Mazagan führen können, den Ort, wo bekanntlich das Ereigniß statt⸗ gefunden hat, durch welches diese ganze Verwickelung herbeigeführt ist. Mazagan ist ein sehr schlecht vertheidigter Platz, dessen man sich durch einen Handstreich bemächtigen kann, und dessen Wegnahme dem Kaiser Ab⸗ derrhaman ernstliche Besorgnisse für seine Hauptstadt einflößen müßte, die von Mazagan aus leicht bedroht werden kann. Dazu kommt, daß Ma⸗ zagan mit geringer Mühe auf die Dauer zu behaupten, und daß es den Spaniern durch seine Lage auf halbem Wege nach den kanarischen Inseln auch in Friedenszeiten gute Dienste leisten würde. Mazagan war der letzte Punkt, welcher den Portugiesen von ihren zahlreichen Besitzungen in dem nördlichen Theile der Westküste von Afrika übrig geblieben war, als sie ihn endlich im vorigen Jahrhundert räumten, indem sie seine Festungswerke hinter sich in die Luft sprengten.

GSriechenl and.

O München, 23. Juli. Der griechischen Pest vom b. Juli ist gestern jene über Syra vom 10ten mit Briefen aus Athen vom gleichen Datum gefolgt. Das einzige Neue von Erheblichkeit, was die hierherge⸗ langten Briefe melden, ist die bei den Wahlen in Athen immer mehr her= vorkretende Hinneigung zu Kolettis. Das Endergebniß wird uns die nächste Post bringen. Die Ruhe war in der Hauptstadt nicht mehr gestört wor⸗ den. Bei Hof wurde am 8. Juli das Gehurtsfest unserer Königin in sehr engem Kreise begangen. Unter den bei dieser Gelegenheit zur Königlichen Tafel gezogenen Personen befand sich auch unser Minister-Resident in Athen, Herr von Gasser, nachdem derselbe un⸗

mittelbar vorher von Sr. Majestät dem Könige das Komthur⸗Kreuz des Erlöser-Ordens erhalten hatte. Es genügt wohl, auf diese Ehren⸗ bezeugung aufmerksam zu machen, um zugleich den verschiedenen ganz grundlosen Gerüchten zu widersprechen, die über Herrn von Gasser erst in jüngster JZeit wieder in verschiedene Zeitungen Aufnahme ge⸗ funden haben, und nach denen z. B. König Otto selbst unserem Hofe den Wunsch einer Abberufung desselben aue gedrückt haben sollte. Eine alte, aber nie so laut und wohl auch kaum je unter so mahnender Veranlassung ausgesprochene Klage ist die über den all⸗ gemeinen Geldmangel, der im Allgemeinen durch das nun fast ein⸗ jährige Stocken im Handel herbeigeführt, neuerdings aber noch be⸗ sonders durch sehr ansehnliche Baarsendungen nach Triest vermehrt worden ist. Es scheint die Absicht der Negierung gewesen zu sein, die Banke'in den Stand zu setzen, dem Geschäftskredit kräftiger unter die Arme zu greifen, als sie es seit Monaten vermag, aber es fehlt in den Briefen, welche der fraglichen Operation gedenken, bis jetzt an allen Nachweisen über deren Natur und Gelingen oder Mißlingen.

An die Lokal-Vereine der evangelischen Gustav⸗Adolph— Stiftung in der Provinz Brandenburg.

Davon überzeugt, daß eine gesegnete und ersolgreiche Wirksamkeit der Gustav-Adolph-Stistung nur dann stattsinden kann, wenn die verschiedenen

Bekanntmachungen.

81 Edittal⸗Citation. Es werden hiermit die in dem untenstehenden Ver⸗ zeichnisse aufgeführten verschollenen Personen auf den Antrag ihrer Verwandten resp. Kuratoren geladen, auf den Sechs und Zwanzigsten November d. J., Vormittags 11 Uhr, vor dem Deputirten, Herrn Ober ⸗Landesgerichts⸗Assessor Zeiz, auf hiesigem Land- und Stadtgerichte personlich zu erscheinen oder schriftlich sich zu melden und weitere Anweisung zu gewärtigen. ̃ Die Ausbleibenden werden für todt erklärt und ihr Vermögen an die sich legitimirenden Erben ausgeant⸗ wortet werden. Die etwa noch unbekannten Erben der Verschollenen werden aufgefordert, sich zur Wahrneh⸗ an ihrer Rechte in dem obigen Termine mit einzu- inden. Ferner werden zu diesem Termine noch geladen: a) die unbekannten Erben der am 8. Juli 1841 zu w,. a me t Ort und Tag unt 6 Siand

der der ; Verschollenen. Geburt. e , e *

Verwandte;

Wiedemar;

werden wird.

Name

Laufende

Kertitz verstorb ehelichen Tochter der Johanne und deren nächste Verwandte; b) die unbekannten Erben der muthe Döring zu Wiesew

? n d Gewerbe seiner Verschollenen.

Vereine sich zu einem gemeinsamen Wirken förmlich verbinden, ** bereits mehrere Lokal Vereine in der Provinz Brandenburg erklärt, si

estisteten Verein anschließen und Behufs der Besprechung der Formen die 3 n , Abgeordnete hierher senden zu

e

mehr desto sch

uniger herbeiführen

11641

nen Anstand, zu jenem Zwecke eine gen Orte zu veranstalten.

Indem wir die vere

hiervon ergebenst in Kenntniß setzen,

dung eines Provinzia

reichender Vollmach 7. Au gu st

Zugleich ersuchen wir die vere herzufenden geneigt sind, uns solche

mitzutheilen.

Berlin, den 24. Juli 1844.

Der Verwaltun

gs⸗Rath des evangelischen Gustav⸗Adolph⸗

Vereins

Bekanntmachung.

Von der bei dem unterzeichneten Büreau bearbeiteten Uebersichts= Karte der Schnellpost⸗ und Eilwagen, so wie der bedeutendsten Per— sonenpost- und Fahrpost⸗Verbindungen und aller vollendeten Eisen⸗ bahnen in Deutschland und den angränzenden Ländern, ist eine neu berichtigte Auflage erschienen. Kolorirte Exemplare à 15 Sgr, sind bei dem Portier des Postgebäudes, Königsstraße Nr. 60, so wie auf

zu lönnen,

l- Vereins, Abgeordnete

Berathung des

hrlichen Lolal-Vereine der Provinz Brandenburg ersuchen wir dieselben, behufs der Bil- zu erwählen, solche mit aus— t zu versehen und dieselben zu veranlassen, sich am d. J., NRachmilsitags 4 Uhr, im Hörsaale des Ber⸗ linischen GomngfiLums in der Klosterstraße Nr. 71, einzufinden. 1606. Aul. de 1834 1502. hrlichen Vereine, welche Deputirte hier⸗ ; z s vorher, unter Namhaftmachung der erwählten Deputirten, bekannt zu machen und

sür Berlin.

Bestellung bei allen Post Anstalten zu haben. Berlin, den 24. Juli 1844.

Cours-Büreau des Königlichen General-Post-Amts.

gandels- und Börsen- Nachrichten.

Die Börse war heute geschäftslos, doch die

Berlin, 27. Juli. l ge Eisenbahn-Effeften, besonders am Schluß der Börse,

Stimmung für eini

günstiger als seither. 1 9

Den 27.

Juli 1844.

wollen. nehmen wir demzufolge kei⸗

Auswärtige Börsen.

Amsterdam, 23. Juli. Niederl. virkl. Sc. 615. 59h Span. 20135. 396 do. 345. Fass. Ausz. Zins. —. Sch. Fol. —. Oesterr. I09. 496 Nuss. Nope

Antwerpen, 22. Juli. Ziusl. —. Neue Aul. 203.

Frankfurt 4. M., 24. Juli. 576. Met. 1125 G. Bauk- Actien 2006. 2004. Bayr. Bank- Actien 718 Br. Hope 895. SGüegl. 89 * Br. Int. 60 *. Poln. zo0 FI. 95 G. d0. Soc Fi. 953 6. do. 200 Ei. 29 Rar.

IIamb ur g. 25. Juli,. Bank- Actien 1650. Eugl. Russ. 112.

Paris, 22. Juli. 596 Rente fin eour. 121. 95. 3595 Reute fin eour. 82. 5. 59h Neapl. au compt. 99.5. 595 Span. Rente 30. Pass. -.

Witen, T3 en, dzb Ker Liz. 466 1505. 3 77. de 1839 128. Nord. 140.

an den hier 59h do. 100.

Um dieselbe nun⸗ e, n.

Gegenstandes am hiesi⸗

Bauk-Actien Gloggn. 1135. Mail. 1103. Livorn. II.

,,,, Meteorologische Beobachtungen.

Nach einmaliger

Morgens Beobachtung.

1844. 6 Ubr.

ͤ Nachmittags Abends 26. Juli.

2 Uhr. 10 hr.

Luftdruck .... 335,00 par. 335, oo“ Par. 335,33 Par. auellwärme 8,19 R. P ül,sé R. 19,1 R. 14,2 R. Eluecnärue 14,70 n. * 979 R. 4 10,29 KR. ö 12,00 R. Bodenwärme 15,07, R.

Luft wärme .. Thaupunkt ... Duustsãttigung 87 pCt.

84 pCt. Wetter trüb.

reguig.

Ausdinstung (Q, 014, Rh.

51 pCt. Nie derscklasʒ 0, 021 Rh.

bewölkt.

Wind NW. 8. Windstille. Wärmeweehsel 19557

Wolkenzug. .. ö SW. . 11,29 HR. Tagesmittel: 335,651 Har. 4 14,00 R... 10,69 n.. 74 pot. Sw.

Rönigliche Schauspiele.

Sonntag, 28. Juli. Der König von YMvetot, komische Oper in 3 Abth., nach dem Französischen. Musik von A. Adam. Nach der Oper: Neue Polka, von Hoguet, ausgeführt von Dlle. Polin und Herrn Gasperini.

In Charlottenburg: Vicomte von Létorizres, Lustspiel in 3 Abth., von C. Blum.

Montag, 29. Juli. Das Glas Wasser. (Herr Baison: Vicomte

ö von Bolingbroke, als Gastrolle.)

Fonds.

Pr. Cour.

Briet. Geld.

Actien. S

KRönigsstädtisches Theater. ö 52. Sonntag, 28. Juli. Fest⸗ Ouvertüre von Carl Maria. von nriet Geld. eu. Weber. Dann folgt: Ein Stündchen Inkognito. Versspiel in

St. Sehuld-Sch. Prämien- Scheme d. Seh. à 50 T. Kur- u. Neumärk. Schuldvers ehr. Berliner Stadt- Obligationen Danz. do. in Ih. Westpr. Pfandbr.: Gross. Pos. do. do. do. Ostpr. Pfandbr. Pomm. do. Kur- u. Neum. do. Schlesische do.

——— 1

.

.

- R-

Gold al marco. Friedrichsd'or. And. Gldin. à S Th.

Disconto.

101 101 Brl. Pots. Bisenb. . ĩ do. do. Prior. Obl. S8 Mg. Lp. Eis enh. do. do. Prior. Obl. 4 1005 1005 Br. Anh. Eisenb.— 158 5 do. o. Prior. Obl. 4

148 1047 104

1015 101 101

1004 Diss. Elb. Fisenb. 5 do. do. Prior. Obl. 4 101 100 Rhein. Bisenb. 5 do. do. Prior. Obl.

100 99 do. v. Staat garant. 33 102 Bl. Frankf. Ei snb. do. do. Prior. Obl. 4 06.4 80hles. ink. . 100 do. Lt. B. v.. einge. B. St. E. Lt. A. u. B. Magd. Hlalbst. Eb. 13 3* Brl. Schw. Erb. E. 4 12 do. do. Prior. Obl. 4 3 ( Bonn-Kölner Esb.

4

5 11037

5 4 1

5

166 2 Akten, von Dr. Töpfer Hierauf: Der schelmische Freier. Lust⸗ spiel in 1 Akt, von Kotzebue. Dann: Köck und Guste. Vaudeville⸗ 192 Posse in 1 Akt, von W. Friedrich. (Dlle. Julie Herrmann, im ersten Stück: Suschen, im dritten: Guste als Gastrolle. ) Dazu; Gast⸗ Vorstellung des Kinder-Ballets, in 3 Abtheilungen. Erste Abtheilung 103 snach denn ersten Stück: Garben-Tanz der Schnitten, ausgeführt 93 von 36 Kindern. Zweite Abtheilung (nach dem zweiten Stück): 1 Großes Tanz-Potpourri, bestehend aus 19 Rational und Charakter⸗ 1 Tänzen. Dritte Abtheilung Gum Schluß): Orientalischer Shawl⸗ . Tanz (neu), ausgeführt von 36 Kindern. 1475 Montag, 29. Juli. Die Gouvernante. 1035 Exempel daran. Dann: Köck und Guste. 19 Guste, als Gastrolle Dazu: Vorletzte 1165 Kinder-Ballets, in 1 Abtheilungen.

Hierauf: Nehmt ein (Dlle. Julie Herrmann: Gast⸗Vorstellung des

, Dienstag, 30. Juli. Ein Mann hilft dem anderen. Hierauf: 16 ; Ich irre mich nie! der: Der Räuberhauptmann. Dann: Köll und ai Guste. (Dlle. Julie Herrmann: Guste, als Gastrolle. Dazu: Letzte Gast⸗Vorstellung des Kinder-Ballets in 4 Abtheilungen.

1155 ö. Mittwoch, zi. Jul Emiliens Herzklopfen. Hierauf; Die Ent⸗

1039

HMI e

FB COoOur 8.

führung. Dann: Köck und Guste. Dlle, Julie Herrmann, im ersten Stück: Emilie, im dritten: Guste, als Gastrollen.)

Thlr. zu 30 Sgr. . Im Königl. Schloß ⸗-Theater zu Charlottenburg (von den Mit-

Pr. Cour. Brief. Geld.

Amsterdam do.

Ilamburgę ...... 300 M. 300 Mh.

do. London

Wien in 20 Xr. ...... . 150 11. 150 I. 100 Thlr.

Augsburg Breslau

Leipziß in Courant im 141 ThI. Fuss. 100 Thlr.

Frankfurt a. M. 24 FI. Fuss. ...... 100 *I. 100 sRkbl.

Petersburg

enen Rosine Friedrike Tauer, außer—

M .

Abwesenheit.

Wilhelmine Tauer,

Wittwe Kristiane Erd⸗ itz und deren nächste

c) die unbekannten Erben des Gottfried Brode zu

unter der Verwarnung, daß, wenn sich kein Erbe mel⸗ det, die Doöringsche, Tauersche und Brodesche Verlassen⸗ schaft dem Fiskus als ein herrenloses Gut zugesprochen

Der dieserhalb bereits auf den 18. September 1811, Vormittags 11 Uhr, angesetzte Termin wird hierdurch wieder aufgehoben.

Delitzsch, den 12. Januar 1841.

Königl. preuß. Land- und Stadtgericht.

üller.

Betrag seines Vermögens.

Nummer.

Van Domo sen Vd. Nooembers unehesicher Son Otto. 1601 zu Delitzsch. der Wittwe Doro—= thee Wenzig.

2. Gottlieb Teutsch⸗ den 28. Dezember Häusler Gottlieb Büchsenschaster.

bein. 1783 zu Gollm bei Landsberg im Kreise . Delttzsch. Johann Kristian den 7. Januar 1768 Bauer Jeremias Bettmann. zu Flemsdorf bei Bettmann.

Teutschbein.

a Weltzig. hann Gottfried ist nicht bekannt. sind nicht bekannt. Kirchen Vorsteher zu Brehna. Schuhmacher⸗ geselle.

Tuchscheerer.

irnstein zu Brehna.

5. Gottfried Hillmann. den 2. Juni 1789 Bauer Hillmann. zu Serbitz bei De=

litzsch. 6. Johann Kristian sden A. Uöihschier öh tn Wh s.

Delitzsch, den 12. Januar 1814. Königl. Land⸗ und Siadigericht.

Backergeselle.

22 Jahr.

15 Jahr.

40 Jahr.

11 Jahr. 15 Jahr.

30 Jahr.

ungefähr 28 Thlr.

21 Thlr. 17 Sgr. 9 Pf.

200 Ml.

7b6 . 3 Sg9i.

zo Thir 6 Sgr. 5 pf.

29 6 12 Sgr.

*

Allgemeiner Anzeiger.

780 p]

Von Pots

782 b Das neue

Raume als Passagiere u erfahren im

3 Woch.

zwischen Potsdam und der Pfaueninsel. (db. „Adler

Dienstag, den 30. Juli c.

Von der Pfaueninsel

Am Donnerstag den 4. August finden keine Dampf— schifffahrten zwischen obigen Plätzen statt.

A. C. Schmidt, geht Anfangs August von Stet⸗ tin nach St. Petersburg mit Gütern, und da es Op. 2. nur halbe Ladung hat, so kann dasselbe, sowohl im

. gliedern des Königsstädtischen Theaters): Der pariser Taugenichts. 1415 1403 Donnerstag, 1. Aug. Zum erstenmale: Das Mädl aus der 151 140 Vorstadt, oder: Ehrlich währt am längsten. Posse mit Gesang in 1197 149 3 Akten, von J. Nestroy. Musik von A. Müller. (Herr Johann . Nestroy, erster Komiker des Kaiserl. privilegirten Theaters an der Wien zu Wien: den Agenten Schnoferl, als erste Gastrolle.) Billets zu dieser Vorstellung sind von Heute, Sonntag, den 28sten, an, im Billet-Verkaufs⸗-Büreau, Burgstraße Nr. 7, zu haben.

Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen. Gedruckt in der Deck er schen Geheimen Ober Hofbuchdruckerei.

So eben ist bei Ferdinand Reichardt 3 ö 8 X ö. ann, Spandauerstraße Nr. 49, erschienen und für 13 Sgr. durch alle Buchhandlungen zu beziehen: 781 bI

Dampsschifffahrt

Kurze Charakteristik

des ehemaligen 285 1 1 3 8 236 Bürgermeisters Tschech und Feststellung des Thatbestandes seines versuchten Mordanfalles auf die geheiligte Person Sr. Majestät des Königs.

dam um 9, 12, 2, 4, 54 Uhr. um 10, 1, 2, 483, 65

9401 In unterzeichnetem Verlage erschien so eben:

r 15 G . . . . schnellsegelnde Schiff „Gotthilf ö. Cpt. Netzer, Mein Glück, Lied f. 181. m. Pfie. 15 8gr. . —, Lust der Sturmnacht. do. do. Op. 3. 15 Sgr. do. do. Op. 4. 15 Sgr.

—, An Emma. do. do. Op. 5. 10 Sgr.

, Schneehilder. de. do. Op. 6. 15 5gr. —, Trinkchor s. 4 Mnst. m. Pste. Op. 10. 10 Sgr.

in der Kajüte unter billigen Bedingungen Licheswerbuntz. nd Güter aufnehmen. Das Nähere ist zu

Gasthofe zur Stadt Kopenhagen in Stettin.

Lit

oi Bei F. C

2te verb. buch. J. Wilke,

Literarische Anzeige von Wm. Besser

Schmieder, H. C., Einleitung in die heilige Schrift. Für Schüler der oberen Klassen auf Gelehrtenschulen.

Pastor C. G., die Hermeneutik des Neuen Testaments systematisch dargestellt. 2r Theil: die her⸗ meneutische Methodenlehre. gr. 8. Preis 2 Thlr. Der (sie Theil: die hermeneutische Grundlehre, er⸗ schien 1843 und lostet 13 Thlr.

Ed. Bote & G. Bock,

erarische Anzeigen. Jägerstr. 42.

(Behrenstr. 4).

. W. Vogel in Leipzig erschien so eben: 1912

Dle Unterzeichneten erlauben sich, weil dies in der Bekanntmachung des hochlöbl. Magistrats vom heutigen Tage unterlassen worden ist, ihre sämmt⸗ lichen Mübürger in Berlin aufzufordern, sich am Sonntage, den 28. Juli e., in den Kirchen der Resi⸗ denz zu? versammeln, um Gott für die glückliche Er⸗ haltung des Lebens JJ. MM. des Königs und der Königin, welches durch einen Unsinnigen bedroht gewe— sen ist, zu danken.

Berlin, den 26. Juli 1844. Collani. Enslin. v. Küster.

Toberentz.

Aufl. A. u. d. T.: Evangelisches Lehr gr. 8. Preis 177 Sgr.

Wm. Besser.

Petitpier re.

Das Abonnement beträgt: 2 Rthlr. sür 3 Nahr. 4 Rthlr. Nahr. 8 Rthlr. 1 Jahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preiserhöhung. Insertions-GSebühr für den Raum einer Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr.

209.

nh akg. Amtlicher Theil.

Inland. Berlin. Oeffentliche und kirchliche Danksagungen für die am 26. Juli von JJ. Masjestäten abgewendete Gefahr. Provinz Preußen. Aus Königsberg. Provinz Schlesien. E. Pelz ver⸗ haftet. Der Brand zu Reinerz. Aus Görlitz (Gustas-Adolph

Verein.) Provinz Westphalen. Gerichtliches Einschreiten gegen

den Dr. Lüning zu Rheda. Rhein- Provinz. Auswärtige Präla— jen in Trier erwartet. Notizen aus Düsseldorf und über das römische Grabmal in Weiden.

Deutsche Bundesstaaten. Königreich Baggern. Aus Kissingen (Graf Nesselrode begiebt sich nach London). Prinz Eduard von Al— tenburg. Meteore. Königreich Hannover. Vertagung des Landtags. Kurfürstenthum Hessen. Aus Karlshafen. Land— grafschaft Hessen - Homburg. Die hoömburger Spielbank. Freie Stadt Lübeck. Großfürstin Alexandra.

Frankreich. Paris. Truppen -Beorderung nach Afrika und Gerücht von cinem Konflikt zwischen der englischen und der französischen Flotte. Progra um der Julifeier. Näheres über den Eisenbahn - Unfall bei Verfailles. Schreiben aus Paris. (Stand der Skllaven⸗Emaneci—

pation; die Pairs-Kammer und die wahrscheinliche Modificalion des

Kabinets.)

Großbritanien und Irlaud. Unten haus; Debatte über die

Stellung Englands zu Frankreich hinsichtlich der Verhältnisse von Algier

und Marokks. London. Der König von Sachsen. Höllen⸗ maschine des Capitain Warner. Schreiben aus London. (Die parlamentarischen Debatten über Marokko; Sheil und die Whig-Partei.)

Dänemark. Kopenhagen. Aufenthalt und Abreise des Prinzen Frie⸗ drich Karl von Preußen. Betrübende Nachrichten über das Befinden der Großfürstin Alexandra. Ankunft russischer Kriegsschiffe. Wy⸗ borg. Antrag auf Maßregeln zum Schutz der dänischen Nalionalität in Schleswig einer Kommission überwiesen. S chleswig. Indirekte Be— richterstattung über die Stände-Verhandlungen. Königliche Präpositio nen. Antläge und Pelitionen. Die Sprach -Angelegenheit.! Die Frage über eine gemeinschaftliche schleswig - holsteinische Verfassung. Antrag auf Trennung der Finanzen des Königreichs von denen der Her⸗ zogthümer. Briefporto.

Italien. Briefe aus Palermo. (Ankunft des Königs von Bavern und Ihrer Königl. Hoheiten des Prinzen und der Prinzessin Karl von Preu— en; das Rosalienfest.; ;

Brasilien. London. Auflösung der Kammern. Ergänzung des

Nabinets. Krieg gegen die Insurgenten in Rio Grande do Sul.

Westindien. London. Aufregung in Jamaika wegen der Zuckerzölle.

Nachrichten aus Haiti. K ö

Eisenbahnen. Köln. Köln-Mindener Eisenbahn.

. und Börsen⸗Nachrichten. Berlin. Börsen- und Markt bericht.

Amtlicher Theil.

Se. Masestät der König haben Allergnädigst geruht:

Den Präsidenten der Regierung zu Köln, Freiherrn von Patow, zum Wirklichen Geheimen Sber-Regierungs-Nath und Direktor im Ministerium des Innern und an dessen Statt den seitherigen Gehei⸗ men Ober-Regierungs = Rath und Regierungs Vice - Präsidenten von Bonin zu Magdeburg zum Präsidenten der Regierung zu Köln zu ernennen.

Dem Steuer- Controlleur Quade in Hamm den Dienst- Charakter als Steuerrath zu verleihen; und

Dem Kreis Kassen Rendanten Kinder in Danzig, bei seiner Versetzung in den Ruhestand, den Charakter als Rechnungs-Rath bei⸗ zulegen.

Bekanntmachung.

Auf die Alle erschütternde Schreckenskunde von dem Versuche eines Verbrechens, welches auf das Leben unseres theuren und all—⸗ verehrten Königs und Herrn gerichtet war und das Leben unserer innigst geliebten Königin in die augenscheinlichste Gefahr brachte, ver⸗ sammelte sich sofort der unterzeichnete Magistrat zu einer außer⸗ en wen Sitzung und beschloß die nachfolgende allerunterthänigste

dresse:

Allerdurchlauchtigster, Großmächtigster König, Allergnädigster König und Herr!

Mit der innersten Entrüstung über ein Perbrechen, das in unse⸗ rem Baterlande Preußen bis jetzt, Gott sei dessen Dank, noch nie erhört worden ist, vernimmt Eurer Majestät getreuer Magistrat der Hauptstadt so eben die erschütternde Kunde, daß ein Verworfener es gewagt hat, Eurer Königl. Majestät geheiligtes Leben in Ge⸗ fahr zu bringen; mit dem gefühltesten Danke gegen den allmächti⸗ gen, allweisen und allgütigen Gott vernimmt er aber auch die frohe und freudige Botschaft, daß die starke und gnädige Vaterhand des Allmächtigen das theure Leben Eurer Majestät geschützt und vor dem frevelnden Angriff des Verruchten bewahrt hat. Die gesammte Bür⸗ gerschaft Berlins theilt unsere Gefühle auf das Wärmste, und in treuester, ehrfurchtvollster Hingebung an Eure Königliche Majestät flehet sie knieend mit uns zu dem Himmel empor, daß Gottes Vater⸗ auge, wie in der heutigen Morgenstunde, so auch fortwährend, über dem geheiligten Leben unseres gnädigen Königs und Herrn wachen und es vor . Unfall behüten, unsere Stadt und unser Land aber vor solchen revlern an dem, was den getreuen Unterthanen Eurer Majestät auf Erden das Theuerste ist, auf immer bewahren möge.

In tiefster Ehrfurcht und in treuester Ergebung ersterben wir

Eurer Königlichen Majestät allerunterthänigst treugehorsamste Ober⸗Bürgermeister, Bürgermeister und Nath. Berlin, den 26. Juli 1844.

durch eine Deputation aus seiner Mitte an des Königs Majestät ge—⸗

langen zu lassen. . Bei der Kürze der Zeit, war eine Berufung der Stadtverord⸗

neten⸗-Versammlung Seitens ihres Vorstandes nicht möglich, und es

Preus

Ersteren, Fournier, bestehend, trafen

Allgemeine

ische Zeitung.

Alle Post-Anstalten des In- und Auslandes nehmen estellung auf dieses glatt an, sür Gerlin die Expedition der Allg. Preuss. Zeitung: Sriedrich s strasse Ur. 72.

Berlin, Montag den 291sen Juli

.

trat deshalb letzterer sofort zusammen und vereinigte sich, im Namen der Versammlung die folgende ehrfurchtsvollste Adresse:

Allerdurchlauchtigster, Großmächtigster König, Allergnädigster König und Herr! Wenn schon jeder Frevel den Abscheu und die Verwerfung aller g

gutgesinnten Bürger hervorruft, so mußte vor Allem die traurige

Kunde von einer gegen Euer Königlichen Majestät theures Leben ge richteten Frevelthat, die so eben zu unserem Ohr gelangte, uns

und wir dürfen sagen alle unsere Mitbürger mit dem gerechtesten

Unwillen und dem tiessten Schmerz erfüllen.

Wir bedauern diese That, und um so mehr, als Preußens Herr⸗ scher stets ein Stolz ihres Volkes waren, und die Geschichte uns kein Beispiel zeigt, daß ein Unterthan freventlich die Hand gegen seinen König gehoben hätte. Aber wir freuen uns, daß die Absicht des unglücklich Verblendeten mißlang, Euer Königliche Majestät so sichtbar durch die schützende Hand der Vorsehung dieser Gefahr enthoben und dem treuen Volke erhalten wurden.

Nur die Gefühle der innigsten und treuesten Ergebenheit sind es, die uns drängen, bei diesem traurigen Vorfall Euer Königlichen

Majestät unsere aufrichtigste Theilnahme ehrsurchtsvoll auszudrücken.

Und wenn diese ruchlose That auch in Aller Herzen ein trauriges und niederdrückendes Gefühl anregen muß, so dürfen Euer Königliche Majestät doch auf die alte Biederkeit und unwandelbare Treue Aller⸗ höchstihrer Unterthanen mit vollster Ueberzeugung und Zuversicht ver— trauen. 6

Möge Gott Euer Königliche Majestät immerdar in seine schüz⸗ zende, Obhut nehmen, und Allerhöchst Sie und Ihre erlauchte Ge⸗ mahlin, unsere geliebte Landesmutter, im vollkommenen Wohlsein und frohen Herzens in unsere Mauern wieder zurückführen.

Mit den treuesten Gesinnungen ersterben wir

Euer Königlichen Majestät allerunterthänigste Stadtverordnete zu Berlin. Berlin, den 26. Juli 1844.

Sr. Majestät dem Könige selbst zu überreichen.

Beibe Deputationen, die des Magistrats, bestehend aus dem Ober- Bürgermeister Krausnick und Bürgermeister Naunyn, die der Stadtverordneten⸗Versammlung aus deren Vorstande, dem Vorsteher Desselmann, dem Protokollführer Becker und dem Stellvertreter des gestemnn Morgen 5 Uhr in Ehristianstadt, wo Ihre Majestäcen übernachteten, ein und wurden von Allerhöchstdenselben schon um 7 Uhr angenommen.

Es gehört zu den erhebendsten Momenten, sich der Person eines so geliebten und hochverehrten Königs und Herrn zu nahen; hier war' dieser Augenblick ein wahrhaft ergreifender, und er wird ein unvergeßlicher sein für diejenigen, die nach einem so schmerzlichen Ereignisse die Ersten waren, die beglückwünschend Ihren Majestäten sich nahen durften.

In gewohnter Huld, in der kräftigsten Gesundheit und mit dem heitersten Gemüthe traten des Königs Majestät mit Ihrer Majestät der Königin den Abgeordneten Ihrer treuen Stadt Berlin entgegen, nahmen in sichtbarer Rührung und mit dem gnädigsten Wohlwollen bie Adressen der unterzeichneten Kommunal⸗-Behörden aus der Hand des Ober- Bürgermeisters Krausnick und des Stadtverordneten-Vor⸗ stehers Desselmann und geruhten in der huldreichsten Weise die bei Ueberreichung der Adressen gesprochenen Worte zu erwiedern.

Der Eindruck dieser Königlichen Worte war auf alle Anwesenden ein mächtiger und ergreifender; von hoher Bedeutung aber war der Schluß derselben: .

„Nichts kann Mein Vertrauen zu Meinem Volke

erschüttern, am allerwenigsten eine solche That. Das

Verhältniß zu Meinem Volke bleibt das alte, Ich

lege ruhig Mein Haupt in den Schoß jedes Einzelnen!“ Worte, die von unseren Mitbürgern, wie von jedem Preußen, für alle Zeiten wahr und tief empfunden werden.

Wir beeilen uns, unseren Mitbürgern in Vorstehendem den Be⸗ richt unserer Deputirten mitzutheilen, und fügen hinzu, daß des Kö⸗ nigs Majestät von neuem Ihre Huld und Gnade durch Ueberweisung von 2000 Rthlrn. für die Armen unserer Stadt zu erkennen gegeben haben. ö.

Berlin, den 28. Juli 1844.

Der Magistrat und die Stadtverordneten hiesiger

Königlicher Residenzien.

Die Breslauer Zeitung vom 15. Juli (. enthält in einem Korrespondenz⸗-Artikel aus Berlin, eine Klage über den langsamen Gang der Briefpost von Aachen nach Berlin, und die Angabe: daß ein Brief von Aachen nach Berlin, der am Sonntag Abend zur Post gegeben wird, erst Donnerstag Morgen zu Händen des Adressaten gelange, und daß ein Reisender, welcher alle Nacht schlafe, den Weg schneller mache, als die Briefpost.

Damit das Publikum den wahren Zusammenhang der Sache kenne, bemerkt das General-Post⸗Amt Folgendes:

Der Abgang der Briespost von Aachen nach Berlin hängt von der Ankunft der Post aus Frankreich und Belgien ab. Diese trifft zu Aachen am frühen Morgen ein und geht nach erfolgter Expedition liber Minden und Hannover nach Berlin. Eine frühere Einlieferung gedachter Post aus Belgien ist, bisher nicht zu erreichen gewesen. In Jlachen müssen die Briefe zu dieser durchgehenden Post also am Abend vorher aufgegeben werden. j

Bei diesem Verhältniß kann ein am Sonntag Abend zur Post gelieferter Brief freilich erst am Montag Morgen abgehen; er kommt Dienstag in der Nacht nach Hannover; geht am Mittwoch Morgen mit der Eisenbahn weiter und trifft am Abend desselben Tages, um 6 Uhr, hier ein. ß

Berlin, den 27. Juli 1844.

General⸗Post⸗Amt.

ö Königliche Bibliothek.

In der nächsten Woche vom Sten bis 10ten k. Monats findet, dem §. 24 des gedruckten Auszugs aus der Bibliothek⸗Ordnung ge⸗

1844.

mäß, die allgemeine Zurücklieferung aller aus der Königlichen Biblio⸗ thek entliehenen Bücher statt. Es werden daher alle diejenigen, welche Bücher der Königlichen Bibliothek in Händen haben, hierdurch auf⸗ gefordert, solche während diefer Zeit in den Vormittagsstunden, zwischen 9 und 12 Uhr, gegen die darüber ausgestellten Empfangscheine zurückzuliefern. Die Zurücknahme der Bücher erfolgt nach alphabetischer Ordnung der Namen der Entleiher, und

zwar

von A H am Montag und Dienstag, . k Mittwoch und Donnerstag, und“ 8 E » Freitag und Sonnabend. Berlin, den 29. Juli 1844.

lichtamtlicher Theil. Fulan d.

Berlin, 28. Juli. Je mehr die getreuen Bewohner Berlins sich von der ersten Bekäubung erholen, in die sie durch die Schreckens⸗ Nachricht von dem am 26. Juli stattgehabten Attentat versetzt wor⸗ den, um so lebendiger spricht sich in ihnen der Drang aus, dem Ge⸗ fühle der Freude, daß das geliebte Herrscherpaar aus der drohenden Todesgefahr auf so wunderbare Weise gerettet worden, Raum zu geben und Ihm zu danken, der die allmächtige Hand schützend und schirmend über den Häuptern unseres Königs und unserer Königin gehalten. Im Königlichen Schauspielhause gab sich diese begeisterte Stimmung am Sonnabend, den 27sten, dadurch kund, daß die ganze Versammlung dem erhabenen, den Thron Preußens schmückenden Paare ein dreimaliges Lebehoch darbrachte, welches sich mit unbeschreib⸗ lichem Jubel wiederholte, nachdem das Nationallied gesungen worden. Von den Thürmen aller Kirchen erscholl am nämlichen Abende feier⸗ liches Geläute. Die jüdische, Gemeinde hatte bei der Feier des Sab⸗ bats ihre Dankgebete für die glückliche Erhaltung der Allerhöchsten Herrschaften dargebracht. Die nämliche kirchliche Danksagung fand heute in sämmtlichen christlichen Kirchen Berlins unter einem sehr gro⸗ ßen Andrang der Gläubigen statt. Seine Majestät der König hatten, nachdem Allerhöchstdieselben und der Königin Majestät am 2Zbsten durch Gottes Gnade und zum Heile des Vaterlandes aus drohender, von verbrecherischer Hand. ausgegangener Todesgefahr glücklich erret⸗ tet worden, anzuordnen geruht, daß am Sonntage den 26sten in allen Tempeln zu Berlin, Potsdam und Charlottenburg in das allgemeine Kirchengebet Folgendes eingeschaltet werde:

„Es sei des Königs Wille, daß durch den Mund der Diener Got⸗ kes vor allem Volke Zeugniß abgelegt werde von dem Opfer Sei⸗ nes Dankes gegen Gott, und daß der König Gott bitte, er wolle Sein und der Königin wunderbar erhaltenes Leben zu einem Segen für Ihr Volk und Ihre Zeit machen.“ Se. Majestät hatten zugleich anheimgegeben:

„Ob bie Prediger, wenn es sich passend füge, von des Königs Danke für die bei dieser Veranlassung erfahrenen Beweise der Liebe sprechen wollen.“

Diesem frommen Wunsche unseres theuren Königs entsprechend, hatten die sämmtlichen Prediger Berlins bei der heutigen Gottesfeier auf die mitgetheilten Königlichen Worte, die alle Herzen tief erschüt⸗ terten und rührten, Bezug genommen und ihre Vorträge mit Be⸗ trachtungen über die vorgefallene Missethat, mit Ermahnungen zur Tugend und Lossagung von allen gehässigen Leidenschaften, befonders aber mit Danksagungen und Lobpreisungen Dessen durchwebt, der da hilft und rettet, und der gewollt hat, daß das entsetzlichste aller Vor⸗ haben nicht zur That wurde. Einen besonders tiefen Eindruck machte in der Domkirche die gehaltvolle Rede des Herrn Feldprobstes Bol⸗ lert, der die Versammlung auf das nachdrücklichste warnte, Hände und Herzen rein zu erhalten von der Sünde, indem die Gefin⸗ nung, welche den Gedanken an Königsmord aufkommen läßt, nur eine Frucht der Sünde sei. In der katholischen St. Hedwig's⸗-Kirche begann nach der Predigt gegen halb zehn Uhr das feierliche Hoch⸗ amt, während dessen Mozart's Messe Nr. 1 unter der Direction des Königl. Sängers Herrn Bader auf das vortrefflichste ausgeführt wurde, was um so größere Anerkennung verdient, als das Abhalten dieser musikalischen Messe erst Tags vorher anberaumt worden und die Kräfte, welche sonst bei solchen Gelegenheiten mitzuwirken pfle⸗ gen, nicht in Berlin anwesend sind. Uebrigens bleibt, auf Anordnung des Kirchen-Vorstandes, das Venerabile den ganzen heutigen Tag über in der Hedwigs- Kirche ausgestellt, und die katholischen Militair= Personen des Garde-Corps werden in den Nachmittagsstunden von 3 bis 6 dem Dankgebete beiwohnen. ;

Gott wird erhören, was ein treues Volk aus den tiefsten Tiefen seiner Brust heute von ihm erfleht hat er wird Friedrich Wilhelm ben Vierten und Elisabeth schirmen fort und fort!

Berlin, 28. Juli. Se. Majestät der Kaiser von Rußland haben dem Ober-Berghauptmann, Grafen von Beu st, den St. Sta⸗ nislaus-Orden erster Klasse zu verleihen geruht.

Provinz Preußen. Der Festungsbau zu Königsberg ist in den letzteren Tagen des Juli durch das Regenwetter unterbro⸗ chen worden, auch haben sich die Arbeiter während dieser Zeit bedeu⸗ tend vermindert.

Provinz Schlesien. Der frühere Buchhändler Ed. Pelz ist am 24. Juli in Schweidnitz verhaftet worden. Zu Rein⸗ erz sind im Ganzen 72 Häuser, d. h. drei Viertel der Stadt, ein⸗ geäschert; nur ein kleiner Theil davon war versichert, und zwar niedrig. Das Bad Reinerz ist ganz verschont geblieben; die Kurgäste haben sofort eine namhafte Summe zusammengeschossen und dem Magistrate der unglücklichen Stadt überwiesen; auch aus dem benachbarten Cu⸗ dowa ist von den Kurgästen durch schleunige Sendung von Lebens⸗ mitteln und einer . den nächsten Bedürfnissen zu begegnen versucht worden. Zur Bildung eines Zweigvereins der Gustav— Adolph-Stiftung in der preußischen Oberlansitz ist auch in Görlitz ein Comitè zusammengetreten; zur desinitiven Begründung dieses Ver= eins wird im September eine General-Versammlung stattsinden.