1844 / 228 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

. . . J

Grey und elbou d verdient, alle Parteien ihn verwir t ( ; ĩ inge in Folge der französischen Occupation von

Die Lage der Ding 6 nicht 123 9. 2 , t

ĩ wenlger thun kann, als zu fordern, daß die ortigen . en fr haber desavouirt und bestraft, zugleich auch die Hambier⸗ Inseln wieder aufgegeben werden; und doch ist es kaum möglich, daß Herr Guizot hierin nachgeben kann. Indessen ist es nicht unwahrscheinlich, daß die französische Streitmacht von 700 Mann jn Papeiti von den Eingeborenen vernichtet werden wird; und ehe noch die Nachricht darüber nach Europa gelangt, könnte der britische

Botschafter Paris schon verlassen haben. 8elg ien.

Brüssel, 11. Aug. Die Em aneipation hatte angekündigt, daß in Folge der Maßregeln des Zoll⸗Vereins gegen das belgische Eisen die Handels-Kammern von Aachen und Köln eine Petition an Se. Majestät den König von Preußen votiren und darin um Zurück= nahme jener Zoll- Erhöhung bitten wollten. Dasselbe Blatt erklärt aber jetzt diese Nachricht sür voreilig, indem es sagt: „Es ist dem Antrag auf eine solche Petition, der gleichzeitig an die Handels⸗-Kam— nern von Aachen und Köln gerichtet wurde, und wonach die Bitt⸗ schrift dem Könige persönlich durch eine besondere Deputation über— reicht werden sollie, keine Folge gegeben worden. Die Mehrheit der Versammlung entschied, daß man, gleich den belgischen Industriellen, durch keinen Schritt auf die Handlungsweise der Regierung einzu⸗ wirken suchen, sondern dem Sounverain die Sorge überlassen wolle, über das Wohl seiner Unterthanen zu wachen.“

S8 panien.

XX Paris, 10. Aug. Die Königlich spanische Familie wird sich etwa am 12sen d. M. nach Valencia einschiffen, dort vier oder fünf Tage bleiben und dann in kleinen Tagereisen nach Aranjuez ge⸗ hen, um daselbst den Rest der schönen Jahreszeit zuzubringen. Ein Theil der Königlichen Hellebardiere ist schon am Aten nach Valencia voraus geschickt.

Die Barcelongaer Verdad enthält einen kleinen Artikel, aus welchem man folgern könnte, daß in diesem Augenblicke eine ernstliche und persönliche Bewerbung um die Hand der ih, Isabella statt⸗ sinde! „Man versichert üns, daß eine Person von hohem Range, welche inkognito reist, vor drei Tagen in Barcelona angekommen sst, und daß sie von mehreren Personen ihres Ranges Besuche erhalten hat. Die äußere Erscheinung des fremden Reisenden soll eine äußerst vortheilhaste fein.“ Wer dieser geheimnißvolle Unbekannte sei, dar⸗ über giebt die Verdad keine Andeutung.

Vie in Guernica versammelte General- Junta von Biscayg hat in ihrer ie n vom 2ten d. M. zwei sehr inhaltschwere Gegenstände behandelt, die Lage des Landes selt der Abschaffung der Zueros durch das Dekret Espartero's vom 29. Oktober 1841 und die Veränderun⸗

̃gen, welche in diesem Zustande der Dinge kraft des Dekrets der jetzi⸗

gen Regierung vom 4. Juni bewerkstelligt worden sind. Beide Fra⸗

gen wurden in einem äußerst lebhaften Tone erörtert, und alle Red⸗

4 ner sprachen sich einstimmig dahin aus, daß die den baskischen Pro⸗ ( vinzen gewährte Genugthuung eine unvollständige sei. Da die Re⸗

gierung anerkannt hat, sagte man, daß das Dekret vom 29. Oktober 1841 ein unrechtmäßiger Gewaltstreich ist und also keine gesetzlichen Wirkungen haben kann, so begeht sie eine Inkonsequenz, indem sie gleichwohl die Wirkungen desselben theilweise fortbestehen läßt. Nur die vollständige unbeschränkte Wiederherstellung der Fueros, das war die

12541

allgemeine Stimme, kann die gerechten Ansprüche bes Baskenlandes befrie⸗ digen. Hierauf kam der 3 zur Sprache, Abgeordnete nach Madrid zu schicken, um sich mit der Regierung über die Mittel zur Verwirklichung jener Forderungen zu verständigen. Herr Arrieta Mascarua wider⸗ setzte sich diesem Antrage mit großem Nachdrucke, indem er nachzu⸗ weisen suchte, daß vor allen Dingen das in Folge des Vertrages von Bergara erlassen: Gesetz vom 25. Oktober 1839 wieder in Kraft ge⸗ setzt werden müsse, und daß die General-Junta bis dahin gar keine Vollmacht habe, Abgeordnete nach Madrid zu schicken, um mit der Regierung über Ver assungs Gegenstände zu verhandeln. Die Ver- sammlung neigte sich zu der Ansicht des Herrn Arrieta Mascarua hin, sie entschied aber, daß die von demselben aufgeworfene Rechts⸗ frage zunächst von einem Ausschusse zu prüfen sei, zu welchem jeder der sechs Distrikte (merindades)] des Landes sieben Mitglieder stel= len foll. Die Bestimmung dieser ganz außerordentlich großen Zahl der Kommissions⸗Mitglieder beweist die hohe Wichtigkeit, welche die General-Junta auf die Entscheidung jener Frage legt, denn in ge⸗ wöhnlichen Fällen pflegt man nur Ausschüsse von sechs oder höchstens zwölf Personen zu ernennen.

gandels - und Görsen - Uachrichten. Berlin, 15. Aug. Die Course der meisten Eisenbahn Effelten waren

bei anfangs flauer Stimmung niedriger als gestern. Später stellte sich etwas mehr Kauflust ein.

Auswärtige Börsen.

Amsterdam, II. Aus. Niederl. wirkle Seh. 63. 73. 595 Span. 20.

Aut werpeu, 10. Aug. Ziusl. —. Neue Anl. 26.

Frankfurt a. M., 12. Aug. 59h Met. 1121, G. Bauk- Actien p. ult. 1967. Bayr. Bank- Aetien 721. Hope S9 Br. Stiegl. S9 kr. Int. 60 JZ. Pom. z0o0 FI. 95? G. do. soo FI. 953 G. do. 200 MI. 285. ;

kHILam burg, 13. Aug. Bank Actien 1650. kEuzI. Russ. II3. ö.

Paris, 10. Aut. 5 h Reute fin our. 121. 20. 39h Reute fin our. 81. 55. 595 Neapl. au eompt. 98. 45. 59h Span. Rente . Kass

Wien, II. Aus. Anl. de 1839 1277. Nordb. 1393. Glogn. 1114.

Mail. 108 I. Livorn. I 12. . e r e. Den 15. August 1844.

Pr. Gour. m eckhSel— Cours. Thlr. zu 30 Sgr. Brief. Geld. a 250 FI. Kurz 140* k 250 EI. 2 Me. 1397 . 300 Me. kurz 1505 150 l 3 300 Mr. 2 Me. 1493 K , 1186 3M. 16 22 J 300 Er. 2 Mt. 793 7191 1 150 FI. 2 Mt. 1017 104 w 150 FI. 2 M. 102 Jdd j00 1b. 2 Mi. 992 Leipzig in Courant im 14 TEI. Fuss. 100 TbIr- w 2. 1 gon Frankfurt a. M. südd. W.. .... .... 100 1. 2 Mt. 656 18 Petersburg.... 100 sRbJl. 3 Wach. 107

Berichtigung. In einigen Exemplaren des gestrigen Blat tes der Allg. Pr. Ztg. ist S. 1247, Sp. 3, Z. 38 statt: „Königs⸗ Partei“, zu lesen: Kriegs⸗Partei.

Meteorologische Geobachtungen.

1844. Morgeus Na chunttags / Abends Nach einmaliger 14. Aug. 6 Ubr. 2 Ubr. 1090 hr. Beobachtung.

Lustdruckũ. . .. 333, 2 Par. 331 917 par. 330, 1s Far. duellwärme 8, 19 R. Luft irme ... 2 R. 4 1892 R. 4 13,57 R. Fluss wärme 16,0 R.˖ Thaupunkt... 4 9,6 R. 4 7,1 n. S, 67 R. hoden wärme 16,19, R. Huustsüttig uns. SO pet. 41 pCt. 54 pet. Ausdüustang O, 14 Rb. Wetter.. tr ii b. heiter. bezogen. Niedersehlag O wieg= .. 880. 880. 880. Würme wechsel 419 07 Wolkenzug. .. 880. 4 10,1 R.

Tagesmittel: 331,98 bar.. 4 5,00 R... Æ S, 3'R . 58 pes sso.

Königliche Schauspiele.

Freitag, 16. Aug. Samplero, Trauerspiel in 5 Abth., von Frie⸗ drich Halm.

Sonnabend, 17. Aug. Alter schützt vor Thorheit nicht. Hier⸗

auf: Steyerischer Nationaltanz, ausgeführt von Dlle. Hübner, vom

Der verwunschene Neue Polka, ausgeführt von Dlle. Polin und Herrn Mabdurka aus dem Ballet: „Der Seeräuber“, ausge⸗

Moritz von Sachsen,

Liebesgeschichten und (Herr J. Nestroy, erster Komiker des Kaiserl.

Zum erstenmale wiederholt: Liebesge—⸗

1 ö. 2 . . , , nennen,, 5 2 Siadt-Theater zu Königsberg, und Herrn Ebel. Arragonaise, aus- nriet el. kriecr ei Cem. geführt von Herrn und Mad. Taglioni. Dann: Pri . St. Scbuld-Sch. 3 101 101 kerl. Putsd. Riseub. 5 161 Prinz. z Und . Prämien- Scheine ö. do. do. Prior. Obl,. 4 103 Gasperini. , ,, . D Dll Galstẽr d. Sceb. 250 T. 90 84d. Lp2. Bisenb. 191 J führt don Herrn Tagliom un Dlle. Galster. kur- u. Neumrk. o. do. Prior. Ohl. 4 104 ö Montag, 19. Aug. Zum erstenmale: Sebaldrerschr. 3! 1007 109 url. Aub. Risen. 153. 152 Trauerspiel in 5 Akten, von R. E. Prutz. kerliner Stadt- do. do. Prior. Ohl. 4 103 wan 2 3 1060 am m n b. 5 91 90 . 52 hae, d,, , 1 Königsstädtisches Theater. al. 09. 11 . 9. d G0. rior. . n . . ; 9 ö . ö Wes ipr. Pfaudhr. 3 101 100 KRheiu. Biseub. 5 80 79 ) Freitag, 16. Aug. ö Zum ersten malt; 59 Grosrb. Pos. do, 4 10145 104 lo. do. Prior. ob. 4 977 Heirathssachen, Posse mit Gesang in 3 Akten, von J. Nestroy. do. d0. 35 995 do. v. Staut garaut. 3 97 . Musik von A. Müller. 1 Ostpr. Ptandbr. 3 102 hel. Freubtf. Fisub. 5 145 privil. Theaters an der Wien zu Wien: Nebel als Gastrolle.) pomm. 40. . . lo. do. ö 103 ö. Sonnabend, 17. Aug. . 6 . chichten und Heirathssachen. Schlesische do. 3 53 100 0. J.. B. v. eingez. 109 s hich 3 Ii. se ch . B. St. E. Li. Au-. 1227 1217 ae m, m n mn Gold el marco. Magd. Ilalbst. Eb. 4 113 112 Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen. Friedrichsd'or. 13. 137 Bm. Schw. Erb. E. 4 1695 dd Aud. Glu. à s Tb. 12 115 0. 0. Prior. Obl. 4 102 . . ö ; piseouto. . 3 4 Kaan Khlner Esb. 5] 132 . Gedruckt in der Decker schen Geheimen Ober Hofbuchdruckerei. 2 G Dae ren.

Bekanntmachungen.

2269 n , r , .

Der seit 11 Jahren verschollene Steuermann Johann Christian Dummann wird hiermit öffentlich aufgerufen, um sich spätestens in dem an hiesiger Gerichtsstelle auf den 21. Oktober 1844, Vormittags 11 Uhr, vor dem Herrn Land- und Stadtgerichtsrath Ludewig anstehenden Termine zu melden, widrigenfalls er sür tobt erllärt und sein Vermögen den sich legitimirenden Erben ausgeantwortet werden wird. Zu demselben 161 Termine werden auch etwanige unbekannte Erben oder l Erbnehmer des Verschollenen bei Vermeidung der Prä⸗ llusion hierdurch vor eladen.

Stettin, den 15. Dezember 1843.

Königliches Land und Stadtgericht.

ioo Editt al- Citation. Ueber den Nachlaß der am 8. September 1842 zu

4801 Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 30. März 1844. 9991

Das in der Blumenstraße, zwischen den beiden Grund⸗ stücken des Kaufmanns Aumann belegene Grundstück des Stellmachermeisters Kley, gerichtlich abgeschätzt zu 11,113 Thlr. 15 Sgr., soll

am 12. November d. J., Vormitt. 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Tare und Hy— pothekenschein sind in der Negistratur einzusehen.

Xifgemeiner Anzeiger.

Literarische Anzeige von Wilhelm Besser (Behrenstraße 44).

So eben ist erschienen:

20 Sgr., soll am Halle a. d. S., August 1844.

Kienitz verstorbenen verehelichten Bäckermeister Koeppen, 9. welchem das Miteigenthum an dem Grundstücke

r. 2B zu Kienitz gehört, ist der erbschastliche Liqui- dations - Prozeß eröffnet. Zur Anmeldung der Forde⸗ rungen steht ein Termin au

den 4. November, Vormitt. 11 Uhr,

an hiesiger Gerichtsstelle vor dem Herrn Ober -Landes⸗ gerichts-Alssessor v. Piper an, und indem die unbekann⸗ ien Gläubiger hierzu unter der Warnung, daß die Au⸗ ßenbleibenden aller ihrer etwanigen Vorrechte verlustig erklärt und mit ihren Forderungen nur an dasjenige,

Versicherte. . . . .. rungen .... ....

seèeit 1. Januar: Versicherte 4

von der Masse noch übrig bleiben möchte, verwie werden sollen, vorgeladen werden, werden denselben der hiesige ee, , , Dörrstock und der Justiz= Kommissarius Dietert zu Neustadt⸗Ebw. zu Mandata— rien in Vorschlag gebracht. men (l

Wriezen, den 17. Juli 1844. Königl. Land- und Stadtgericht.

lz20] Nothwendige Subhastation.

Summe den bestehenden Vwæersi che-

. 20, 244, 700 Thlr. Hiervon neuer Lugang

Versicierungs-Summe . .. ..... Einnahme an Prämien und Zin—

was nach Befriedigung der sich meldenden . ,, ,

en Ausgabe für 112 Sterbefälle. . ..... Betrag d. verzinslichen Ausleihungen 3,650,000 Gesammisonds . ..

Dividende für 1814, ans 1839 stam-

Versicherungen werden vermittelt durch

Stand der Lebeus-Versicherungsbankf. D. 9961 1835 b! in Gotha am 1. August 1844.

12,629 bers, schien so eben:

salbten hilft.

651 Pers. 1, 073, 400 Thlr.

492,000 216, 500

w 3780, 9009

25 Pro.

Carl Gottfried Fran,

Alexander-Str. No. 41.

ö Von dem Königl. Land- und Stadtgerichte zu Stel in soll das den Schuhmacher Johann Christoph Sa— 1 een n Erben gehörige, in der Breiten Straße a. * e. feln. nach der nebst Hypothe⸗ 9 egi i

3 n , atur einzusehenden Taxe auf : September d. J., Vormitt. 11 n

an der Gerichts stelle ahn d weiden l.

liege

10031

Avertissement.

Ihen ges ie de, Sch Katalog ber re, , e, Ghee, dd. ofs r 3 d,, , nen en dr, fr, stellung

e iche, T r, hause

Stad

Abtheilung 23 K

Literarische Anzeigen.

Zulpe Gropiusschen Buch- und Kunsthandlung, Königl. Bau— schule Laden Nr. 12, in sehn zn haben: De G. , Gr ent.

Erste Lieferung, gr. 8. brosch, XXIV und 256 Seiten. ñ 6 Preis 12 Sgt. Der Name des Verfassers überhebt die Verlagshand—= jeder Anpreisung. Die Sch lossersche Welt⸗ 1844 * chüchte wird als deutsches Nationalwerk 27 ö dig eber Plan und ethode giebt die „einleitende Vorrede“ hinreichende 2 Austunft. Was dieses Werk vor Allem charakterisirt:

Preis 5 Sgr.

Volk.

der Gewerbe ⸗Aus⸗ im Königl. Zeug⸗ uu zu Berlin.

ö. Bestimmung würdig erfüllen.

Ueber die Bedeutung des Apostolischen Symbolums und das Verhältniß desselben zur Confirmation. Offenes Sendschreiben an Se. Excellenz den Herrn Kult⸗ Minister v. Wieter sheim, von Dr. A. G. Ru delbach. Preis 10 Sgr.

Nothwendiger Verkauf. . 1 n Stadtgericht zu Berlin, den 1. April 1844.

Das in der Blumenstraße, Ecke der Rosengasse, Nr. 59 belegene Schmidtsche Grundstück, tarirt im Roh⸗= bau zu 8681 Thlr.

15. Novenber 1844, Vormitt. 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hy— pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

Die Jesuiten und die Universität, in 3 Lieferungen. 1 Thlr.

1 / ö. ! kEin W ort über die Phrenologie.

Von einem Arzte. Preis 3 gGr.

Gebauersche Buchhandlung.

Im Verlage von G. W. F. Müller in Berlin er—

Nun merke ich, daß der Herr seinem Ge⸗— Predigt am Dankfest für die göttliche Errettung unseres gelieb⸗— ten Königs, gehalten am 28. Juli 1844 in der Elisabeth-⸗Kirche zu Berlin von Dr. H. Alt, Kand. des Predigt⸗Amts. Pieis 2 Sgr. Zu haben in der Enslinschen Büchhandlung (F. Geelhaar), Breite-⸗-Straße Nr. 23 und in Küstrin.

In Franz Varrentrapp's Verlag, Frankfurt a. M., ist so eben erschienen und in allen Buchhand⸗

lungen zu haben, Berlin bei C. B. Jonas, Werderstraße Nr. 11:

co! F. C. Schlosser's Weltgeschichte für das deutsche

Uäter Mitwirkung des Verfassers bearbeitet

eine vorurtheilsfreie, auf echter historischer Kenntniß beruhende Auffassung und eine klare, von allen Wortfloskeln frei gehal- tene populäre Darstellung, wird ihm einen aus— gezeichneten Rang unter den allgemeinen Bildungsmit⸗ feln und den Zugang in die Familien aller Stände sichern. Ueber die Art und Zeit der Erscheinung dieses aus 24 Lieferungen oder 12 Bänden bestehenden Werkes verwei⸗ sen wir auf den Prospeltus, welcher in jeder Buchhand= lung zu erhalten ist. Die einzelnen Lieferungen werden rasch auf einander folgen.

S804 b] Bekanntmachung.

Wir setzen das betheiligte Publikum ergebenst davon in Kenniniß, daß wir unsere Maschinen Bau «-Anstalt bedeutend erweitent und damit eine vollständige Eisen⸗ gieße ei verbunden haben, welche jetzt eröffnet worden ist. Die auf die neuesten Eifahrungen gegründete Eintich= tung der Eisengießerei setzt uns in den Stand, alle Aus⸗ träge auf Gußwagren prompt und zu billigen Preisen in möglichster Vollkommenheit auszuführen.

Im Maschinen-Bau sind wir dagegen darauf einge⸗ richtet, die größten wie die kleinsten Maschinenwerke, Dampfmaschinen, Dampfschiffe, Lokomotiven, Mühlen⸗ Einrichtungen aller Art, Vorrichtungen für geweibliche und künstlerische Werlstätten 1. in vorzüglicher Beschaf⸗= fenheit und in möglichst kurzer Zeit unter angemessener Garantie herzustellen.

In Folge der neuen Leistungen der Anstalt haben wir die untenstehende Firma angenommen und bitten von der Unterschrist des bisherigen kaufmännischen Dirigen- ten Schlittgen, so wie des neu eingetretenen techni= schen Dirigenten Petzholdt, welcher mehrere Jahre in England thätig gewesen und mit den neuesten Fort- schrstten der Technik vertraut ist, gesälligst Kenntuiß zu nehmen. Zugleich machen wir ergebenst darauf auf- merksam, daß die Anstalt nur durch die beiderseitige UÜnterschrift der genannten Dirigenten oder deren Stell vertreter verpflichtet wird.

Moabit, am 1. August 1844.

Maschinen⸗Bau -Anstalt und Eisengießerei der Seehandlung.

gez. Schlittgen. Petzholdt.

834 b]

Tiefbetrübt zeige ich den heute Morgen um 64 Uhr er⸗ solgten Tod meiner innigst geliebten Frau Louise, geb. Bu sse, an. Sie starb neun Tage nach ihrer Entbindung am Kindbettsieber. Wer die Verewigte gekannt hat, weiß, weschen Verlust ich erlitten, und wird mir stille Theil nahme schenken.

Berlin, 14. Aug. 1844. A. Scholz ů Geh. Ob. Trib. Rath.

a. 1 thlr. sür . Jahr. 4 ihr. 63 . 8 Rthlr. - I Jahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preiserhöhung. Ansertions- Gebühr für den Raum einer Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr.

Allgemeine

Preußische Zeitung.

Alle post-⸗ Anstalten des In und Auslandes nehmen Sestellung auf dieses glatt an, sür Gerlin die Expedition der Allg. Preuss. Zeitung: Friedrichsstrasse Ur. 72.

M 228.

Berlin, Sonnabend den 17ien Au gu st

Inhalt.

Amtlicher il.

Inland. , Brandenburg. Inhalt des Ju st iz Ministe⸗ rialblattes. Provinz Preußen,. Reise Sr. Majestät des Kö⸗ nigs, Stand der Gewässer Pro vinz Schle sien. Ein sammlun— gen der Elberfelder Zeitung für die Nothleidenden,;. Die Oder wiederumtim Steigen. Provinz Sachs en. Aus Magdeburg und Valle, Ein Serbad. Rhein- Provinz. Se. Königl. Hoheit der Prinz von Preußen. Verhalten der Studenten in Bonn.

Dentsche Bundesstaaten. Königreich Sach sen. Handschreiben des Koͤnigs. Aus Dresden (Gustav-⸗Adolph⸗ Stiftung). Schweden⸗ sest in Freiberg. Königreich Hannover. Die Lotterie. Kur⸗ ürstenthum Hessen. Restauration der Wasserkunstwerke auf Wil⸗ helmshöhe. Großherzog thum Mecklenburg⸗Schwerin. Der Stadthaushalt von Güstrow. Herzogthum Nassau. Die neue latholische Kirche zu Wiesbaden. Freie Stadt Bremen. Postver⸗ trag wischen den Vereinigten Staaten und Deutschland.

Oesterreichische Monarchie. Briefe aus Isch!l. (Neise JJ. Ma— jestäten von Preußen. Wien. (Ankunft Sr. Majestät des Königs von Neußen. ) und Prag. (Die Haus-Ordnung für Kattun-Fabriken.)

Freie Stadt Krakau. Israelitische Danksagung für die Lebensrettung 31 Majestät des Königs von Preußen. Abnahme des Branntwein⸗

sinkens.

Frankreich. Paris. Aufnahme der angekündigten Handels⸗Convention mit Belgien. Befehle in Bezug auf die Operationen gegen Marokfo. Emnennung im Marine-Departement. Vermischtes. Briefe aus paris. (Die Verhandlungen mit Marollo und die Bewegungen der Flolte des Prinzen von Joinville; Frequenz der Bäder. Die otahei⸗ 3 Differenzen; die Silaven Emancipation in den französischen Kolo—⸗ nieen.

Großbritanien und Irland. Unterhaus. Schluß der Diskussion über die Vertagung des Parlaments und die Lage des Landes. Der Negeraufstand auf Dominicg. London. Erklärung der Times in der otaheitischen Frage. Vermischtes.

e, rn. und Norwegen. Christiagnia. Das norwegische Reichs—= Wappen.

Dänemark. Kopenhagen. Industrie⸗Ausstellung.

Schweiz. Kanton Luzern. Ärresse des Vororts au Se. Majestät den König von Preußen und Dank ⸗-Gottesdienst daselbst. Kanton Schaffhausen. Unterschleife bei der Stadikasse.

Sanin. Madrid. Gerüchte über MinisterWechsel. Besinden der Königin.

Gre uuland. Schreiben aus München. (Zunehmende Unsicherheit;

Vill. Ezesse.) , ö ;

Serlien. Von der türkischen Gränze. Wutsitsch und Petronie⸗ wiss die Rückkehr gestattet. Eisebahnen. Kassel.

Kaler Bahn. -

Hantils⸗ und Börsen⸗Nachrichten. Berlin. Börsen und Markt⸗

beris.

Königl. Tchauspielhaus. (Gastspiel der Mad. Palm-Spatzer) Gust a v

Franc: Missions Harfe.

Beilage.

Vertrag wegen des Baues der Frankfurt=

Amtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: . Den ge chte afssessor Meurer zu Elberfeld zum Landge⸗ richts Rath bei dem dortigen Landgerichte; und, ; Den Ober- Landesgerichts⸗-Assessor Suttinger zu Posen zum Direktor des Land⸗ und Stadtgerichis zu Wreschen zu ernennen.

Der bisherige Land- und Stadtgerichts - Assessor Mazurkie⸗ wicz zu Wagrowiec ist zum Justiz Kommissarius für den Bezirk des Land‘ und Stadtgerichts zu Schubin, mit Anweisung seines Wohn⸗ sitzes in Schubin, und zugleich zum Notar im Departement des Ober⸗ Landesgerichts zu Bromberg bestellt worden.

Abgereist: Se. Excellenz der Geheime Staats— und Minister der geistlichen, Ünterrichts⸗ und Medizinal⸗Angelegenheiten, Dr. Eich⸗ horn, nach Preußen.

lichtamtlicher Cheil. Inland.

Provinz Brandenburg. Das Justiz-Ministerial⸗ Blatt vom 16. August enthält 1) die allgemeine Verfügung vom 27. Juli d. J. in Betreff der Portofreiheit für die amtliche Korre⸗ spondenz zwischen den diesseitigen und den Königl. hannoverschen Behörden, und 2) den (32 Bruckseiten umfassenden) Bericht des Geheimen Ober-Tribunals vom 20. März d. J. über einige Kontro⸗ versen in der Lehre von der Güter-Gemeinschaft, wie sie in den Fürstenthümern Paderborn und Minden, so wie in der Grafschaft Ravensberg gilt.

——— ——

Provinz Preußen. Dem Vernehmen nach cheißt es in den Elbinger Anzeigen vom 14. August) werden Se. Majestät der König am 22. August in Danzig eintreffen, dort den 23sten und 24sten verweilen, am 25sten von dort über Elbing bis Schlobitten und am 2bsten über Braunsberg nach Königsberg reisen. Die Weichsel hatte am Abend des 12. August bei Dirschau eine Höhe von 15 Fuß 10 Zoll. In den kleineren Flüssen und Gewässern verringert sich der Wasserstand allmälig.

Provinz Schlesien. Die Königl. Regierung zu Liegnitz hat abermals 1909 Rihlr. empfangen, welche von der Expedition der Elberfelder Zeitung für die Nothleidenden in Schlesien einge⸗ sendet worden. Im Ganzen hat die genannte Expedition bis jetzt (199 Rthlr. zu dem erwähnten Zwecke gesammelt. Die Oder be—

ginnt wieder zu steigen. Der Wasserstand am Oberpegel zu Bres⸗ 4 war am 13. August 18 Fuß 5 Zoll und am Unterpegel 7 Fuß 2 Zoll.

Provinz Sachsen. Zu Magdeburg und Halle haben sich Vereine gebildet, um durch Sammlung von milden Gaben den durch Ueberschwemmung in West- und Bstpreußen herbeigeführten Rothstand zu‘ mildern. Zwischen Halle und Eisleben liegt mehrere Stunden lang ein See, dessen Salzgehalt neuerlich die . merksamkeit eines leipziger Arztes erregte, welcher in Folge näherer Untersuchung die Heilkraft desselben feststellte und zur Einrichtung von Bädern Veranlassuüng gab. Seitdem sammelt sich in Röbelingen, einem Dorfe am westlichen Ende des See's, in jedem Sommer eine, zwar nicht große, aber doch recht behagliche Badegesellschaft, welche nächst der Ümgegend hauptsächlich aus Leipzig sich immer neu ergänzt. Das Eigenthümliche, das eine beträchtliche Wasserfläche in jenen Ge⸗ genden hat, ist für die Unterhaltung der Badegäste geschickt ausge⸗ beutet: eine „Marine“ von mehreren Kähnen, deren größter, nach⸗ gerade die ganze Badegesellschaft fassender, „Sirene“ getauft ist, und bie von einem „Nicklebꝰ“ bedient wird, phantastisch-buntes Kostüm der Fahrenden, dazu auch noch eine Schauspieler⸗Gesellschaft und der fortdauernde Besuch von Stadt- und Landbewohnern der Umgegend, geben dem Badeleben in dem netten Dörfchen einen ungewöhn⸗

lichen Reiz.

Rhein-Provinz. Se. Königl. Hoheit der Prinz von Preu⸗ ßen setzte am Morgen des 11. August die Reise von Köln nach Brüsfel fort. Während seines Aufenthalts in ersterer Stadt hatte Höchstderselbe die Kunst⸗Ausstellung besucht und den Dom in Augen⸗ schein genommen. Aus Bonn wird unterm 11. August berichtet: Fleiß, Ordnung und ruhiges Verhalten der Studirenden in dem ab⸗— laufenden Semester verdienen besonders hervorgehoben zu werden. Es sollen verhältnißmäßig wenig Studirende jetzt abgehen, worin ein

Grund zu der Annahme liegt, daß sich ihre Gesammtzahl im kom⸗ menden Semester vermehren wird. Bei der fortwährenden baulichen Vergrößerung der Stadt fehlt es nicht an Räumlichkeit zum wohn⸗ lichen Unterkommen, und letzteres muß daher nothwendig auch immer billiger zu finden sein.

Ausland.

Deutsche Bundesstaaten.

Königreich Sachsen. Der Kreis Direkter Dr. von Fal⸗ kenstein zu Leipzig verbffentlichte am 15. August folgendes an ihn ergangene Hand-Billet Sr. Majestät des Königs:

„Mein lieber Kreis- Direltor von Fallenstein! Die vielfachen herzlichen Beweise treuer Liebe und Ergebenheit, welche Ich bei Meiner Rückkehr aus England in Mein thenres Vaterland, von Meinem Eintritt über die Gränze an Lund bei Meinem kurzen Aufenthalt in Meiner guten Stadt Leipzig er= halten habe, haben Meinem Herzen unendlich wohlgethan. Indem Ich Sie ersuche, Meinen tiefgefühlten Dank dafür zur öffentlichen Kenntniß zu brin- en, verbleibe Ich mit wahrer Hochachtung Ihr wohlgeneigter Friedrich Uu gu st. Pillnitz, den 12. August 18414.“

Tie am 13. August stattgehabte Jahres Versammlung des dresdner Hauptvereins der Gustav-Adolph⸗Stiftung zeigte, daß sich elf Vereine an denselben theils schon als Zweigvereine angeschlossen haben, theils als solche noch anschließen werden. Dem erstatteten Berichte nach geht in Dresden und anderen Orten die Sammlung noch fort und ist die Theilnahme im Steigen. Ohne Abzug der Kosten der Verwaltung und mit den von einzelnen Vereinen selbst entsendeten Drittheilen war die Gesammt-Einnahme über 1200 Rthlr. gewesen. Die Unterstützungen waren meist bedürftigen Gemeinden Böhmens, eine auch nach Ungarn bestimmt. Der 11. und 12. August waren für die Einwohner von Freiberg festliche Tage. Das Monument, zum Andenken an die Tapferkeit errichtet, mit welcher 1613 Freiberg gegen Torstenson vertheidigt ward, wurde am 11. Au gust in feierlicher Weise enthüllt. Das Wetter war zwar der Feierlichkeit nicht günstig doch ward sie im Wesentlichen dadurch nicht gestört. Fremde hatten sich in sehr großer Aunzahl aus den zinzelnen. Theilen . ein⸗ gefunden; auch der Prinz Johann erfreute die Stadt durch seine Ge⸗ genwart. Das Monument selbst ist in würdiger Weise ausgefallen; kie Idee dazu rührt vom Architekten Heuchler her und macht ihm besonders wegen der durchgeführten Symbolik Ehre; die fünstlerische Ausführung durch den Bilbhauer Stein in Dresden darf als gelungen betrachtet werden.

Königreich Hannover. Das Königl. Finanz⸗Ministerium hat unterm 12. August durch die Gesetz Sammlung bekannt gemacht, bas bisher zwischen der hannöverschen und der braunschweigischen Re⸗ Le g bestandene Gegenseitigkeits Verhältniß in Beziehung auf den Debit der Lotterieen beider Laͤnder höre nunmehr auf, und es sei bei einer Strafe von 50 Rthlr. verboten, für die ferneren braunschwei⸗ gischen Lotterieen im Königreich zu kolligiren.

Kurfürstenthum Hessen. Kassel (so heißt es in der dortigen Zeitung vom 13. Aug.) wird in den nächsten Tagen wieder um cinen lange entbehrten, großartigen Genuß reicher sein. Der alte Herkules auf seiner stolzen, schönen Höhe soll wieder frohe Tage sehen und, von neuem Allt und Jung aus der Nähe und Ferne versammeln. Es ist nämlich der Umbau der gänzlich verfallenen und von Grund aus abgebrochenen Kaskaden, die in ihrer dauerhaften Construction jetzt mit größerem Muthe, als früher, den Zeiten trotzen werden, der Hauptsache nach als vollendet anzusehen. Sogar die alten mythologischen Figuren sind wieder vollständig da, der Centaur und Faun haben wieder Hörner und Stimme bekommen. Schon hörte man bei mehrfachen Proben seit voriger Woche unten im Thale ihre noch wohlbekannten monotonen Klänge, wie sie so schön zum glänzend ruhigen Sturze des Wassers passen. Die Arbeit ward im Frühling vorigen Jahres auf höchsten Befehl begonnen und mit regem Eifer gefördert. Ein so schnel= ler Fortgang und befriedigender ja glänzender Ersolg ließ sich kaum er= warten. Es ist nun der Wunsch vielfach ausgesprochen worden, die Feier des nahe bevorstehenden, höchst erfreulichen Geburtsfestes Sr. Hoheit des

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Königliches Schauspielhaus.

Gastspiel der Mad. Palm⸗Spatzer.

Mad. Palm-Spatzer, zuletzt beim Stadt Theater zu Breslau im

e begann am 15ten im Königlichen Schauspielhause ihre Gast⸗ rollen mit der Titelrolle in Gluck's Oper „Iphigenia in Tauris“. Als die damals noch sehr jugendliche Sängerin vor eiwa vien Jahren hier zuerst gastirte, wurde sie durch ihre Mittel vorzuggweise auf den dellamatorischen Gesang hingewiesen, und dieser Richtung scheint sie auch seit jener Zeit vorzugsweise gefolgt zu sein. Ihre damals schon vortreffliche Stimme hat an Fulle und Kraft noch gewonnen, und ihr Gesang bekundet durchgängig eine tüchtige und gründliche musikalische Bildung. Was jedoch die Aus—= führung der heutigen Partie anbetrifft, so ist es uns klar, daß die Künst⸗ seiin noch Studien zu machen hat, um jenen Vorbildern nahe zu kommen, pie uns gerade hier noch in lebhafter Erinnerung sind. Es breitete sich nämlich über ihre ganze Leistung eine gewisse Monotonie, sie ermangelte in solchem Giade der Schatten und Licht⸗Abstufungen, daß das Publikum da—= von nicht recht erwärmt werden konnte. Sowohl das Recitativ als die Arien dehn die Sängerin zu sehr, und mit wie schönem Portament und mit wie reiner Intonalion die Arie am Schlusse des zweiten Alts: „So laßt mich Tiesgebeugie weinen“ auch vorgetragen wurde, so machte sie doch nicht den gewohnten Eindruck, da der Dirigent das Tempo sortwährend zurück halten mußte. Bei alledem sind wir jedoch fie nnn die Künstlerin gerade für den dramalsschen Gesang hauptsächlich be ah hen g; und daß sie hierin gewiß noch Höheres leisten wird, wenn sie Gelegenheit hat, gute Vor⸗ bilder zu sehen Und Mn einer Bühne zu wirken, bei welcher jenes Genre vorzugsweise kultivirt wid. Auch wollen wir unser heutiges Urtheil über die Sängerin keinesweges als maßgebend betrachten, sondern erst mehrere Partseen abwarten, schen weil die Befangenheit bei einem ersten Auftreten selbst bei den routinirtesten Künstlerinnen nicht immer ganz ohne Einwir⸗ lung bleibt. Der Gast eihiel in den Haupi⸗Momenten der Rolle ehren den Beifall und wurde am Sclusse der Oper mit den Herren Mantzius und Bader, welche die Parken des Pylades und des Orest in längst anerkannter Vortrefflichkeit gaben, hervorgerufen.

Gedichte von Gustav Franck, Prediger Zum Besten der Mission. 6 Bogen kl. 8. Brosch.

Missions⸗Harfe. zu Gingst auf der Insel Rügen, Berlin bei Wohlgemuth. 1844. Rthlr.

Wir freuen uns aufrichtig, in dem Verfasser dieser kleinen Gedicht⸗ Sammlung, die in zwei Bücher, eines lorischer, das andere epischer Ge— dichte, zerfällt, einem neuen echten Dichter zu begeguen, der, wenn er so forischreitet, wie er hier begonnen, gar schöne Hoffnungen erweckt.

Er hat es für gut gefunden, sein Werkchen „den Freunden und den Feinden der Mission? zu widmen, und in der That schwingt er gegen die Letzten das Schwert mit eben solcher Kraft, als er den Ersten Vertrauen auf ihr großes Werk in die Seele zu gießen weiß. Man höre ihn z. B. den „Symbolikastern“ zurufen:

Bist Du ein echter Protestant? O Frage, die des Deutschen Schande! Du schlugst das theure Vaterland Schon einmal in so harte Bande; Und wie vor Zeiten du gethan, So fängst du's heute wieder an, Ob auch der Nachen uns'rer Liebe Darüber fern vom Hafen bliebe Und in die wilde Brandung niebe!

Laßt diesen Kampf dem Federkiel Und den gelehrten Büchermaden;

Bei solchem munt'ren Ritterspiel Hat Niemand einen großen Schaden,

Und holet nicht aus dunkler Gruft

Vergilbte Leichen an die Luft. Wir haben traun in diesen Zeiten Ganz and're Fehden auszustreiten, Als Eure winz'ge Wortemeuten.

Oder wenn er die Freunde des Werks, für welches sein Herz erglüht,

„beim Missionsfest“ singen läßt: Bis hierher hat der Herr geholfen

Nicht jene Flotten in den Golsen

Mit ihrem stolzen ,, .

Nicht jene kampfgeübten Heere,

Nein, Du mit Beines Geistes Schwert Weil über Länder, über Meere,

Hast uns den schönen Sieg bescheert.

Das zweite Buch, epische Gedichte, bringt vier Nummern unter den Ueberschriften: „Auf Borneo“, „Ein Bild aus China 1842“, „Scenen am Kongo“ und „Der christliche Negerstlave!. ͤ ;

In den Scenen am Kongo bewegt sich der Dichter mit großem Glück im schwierigen Terzinenmaße und entwickelt sowohl in diesem längeren Stücke, als in den drei anderen ein so bedeutendes plastisches und erzählendes Talent, daß wir seine Leistungen auf diesem Gebiete mit gutem Gewissen denen von Freiligrath zur Seite stellen. . .

Der Anfang der Terzinen möge dazu dienen, dies Urtheil zu rechtser⸗= tigen. Er lautet wie folgt:

Noch lagert auf Guinea's Wundermatten,

Wo sich der Kongo durch die Lande windet,

Die feuchte Nacht mit ihrem lühlen Schatten.

ind nur ein Dämmerschein im Osten kündet

Das Taggestirn im Strahlendiademe,

Por dem der bleiche Nachtregent erblindet.

Darunter glüh'n wie rothe Lavaströme

Die lodernden Savannen in den Flächen,

Als ob der Welibrand seinen Anfang nähme;

Und da und dort durchblitzen und durchbrechen

Die Waldesnacht der Wand'rer helle Feuer,

Daß sich zu nah'n die Thiere nicht erfrechen.

Ergrimmend seh'n den Glanz die Ungeheuer

Und es durchiost der blassen Dämmerung Stille

Das ganze Heer der bentelust'gen Schreier

Mit seinem geistverwirrenden Gebrülle,

So daß erschrocken die Gazellen fliehen

Und niedertaucht die Schaar der Krokodille. Berlin. Hitzig.

w

So schallet unser Danlgebet;