1844 / 229 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

6 ziemlicher Bestimmtheit voraussehen zu können, daß . 4 . Ende dieses Monats ihre Geschäfte ledigt haben werde. Der Wald städter Bote fordert die luzer⸗ = Konferenz auf, wenn dem Manifest der Bischofe nicht 2 werden sollte, nach Beendigung der ordentlichen Tagsatzung sofort eine außerordentliche zu * 4 und die in Auesicht gestellte Tren⸗ nung zu beschleunigen. Die suür Wiederherstellung der aargauischen Männerklöster an die Tagsatzung abgegangene aargauer ittschrift soll von 180 Bürgern des Bezirks Muri unterschrieben sein.

Nach einem Auszuge aus dem Kataloge der Gesellschaft Jesu in der Schweiz vom Jahre 1843, welchen die Helvetie mittheilt, gehörten zu der schweizerischen Jesuiten-⸗ Provinz 278 Mitglieder.

89 aiti.

Paris, 9. Aug. Ich habe ein Privatschreiben aus Port au Prince vom 1. Juli vor mir liegen, das eine ziemlich düstere Schilderung von den dortigen Zuständen entwirft, obgleich seit der Ernennung des Generals Guerrier zum Präsidenten äußerlich einige

Ruhe wiedergekehrt ist. Der Haß zwischen den Mulatten, welche für die erlittenen Demüthigungen Rache kochen, und den Schwarzen, ihren jetzigen Oberherren, wurde immer glühender und ließ früher oder später einen neuen furchtbaren Ausbruch besorgen, der aber den an Zahl schwächeren Mulatten selbst zum Verderben ausschlagen müßte. Die beiden Parteien, Schwarze und Farbige, beobachten sich gegen seitig, bereit, jeden Augenblick über einander herzufallen. Das alte Krebsübel, das besonders die Schwarzen erfaßt hat, nämlich die Sucht, durch Titel und Rang zu glänzen, besonders militairische Ehren- stellen sich beizulegen, nimmt immer mehr überhand. Die Generale werden bald in dem ehemals französischen Theile der Insel allein nach Hunderten zu zählen sein. Mit der Handhabung der öffentlichen Sicherheit sieht es noch immer gleich schlecht aus, und daß unter

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stirt werden. Tare und Hypothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

gekanntmachungen.

(1009 Avertissement. Von dem Königlichen Land⸗ und Stadtgericht zu soöss! p Wittenberg ist über das Vermögen des dasigen Kauf— manns Rudolph Marckwordt auf den Antrag der Gläu— biger der Konkurs Prozeß eröffnet und ein Termin zur und Nachweisung der Ansprüche der Glaͤu— iger au den 21. November 1844, Vormitt. 10 Uhr, vor dem Herrn Land- und Stadtgerichtsrath Türpen als

setzt worden.

Es werden daher alle etwanige unbekannte Gläubi⸗ ger hierdurch vorgeladen, ihre Forderungen binnen 3 Mo⸗ naten und spätestens in dem obigen Termine entweder in Person oder durch einen mit Vollmacht und Infor— masion versehenen hiesigen Justiz-⸗Kommissarius anzuzei⸗ gen, die Beweismittel beizubringen und hiernächst die weiteren Verfügungen zu erwarten.

Bei unterlassener Anmeldung ihrer Ansprüche und beim Außenbleiben im Termine aber haben dieselben unfehl= bar zu gewärtigen, daß sie aller ihrer etwanigen Vor— rechte verlustig erklärt und mit ihren Forderungen nur

1260

solchen Verhältnissen weder Ackerbau nech Handel zur Blüthe gelan⸗ gen können, deren sie fähig wären, ist sehr natürlich,

Die politische Lage hatte sich noch mehr verwickelt in Folge des von dem öoͤstlichen (spanischen) Theile der Insel an Frankreich gestell— ten Verlangens, das Protektorat über die dominikanische Republik zu übernehmen, dann wegen der nahen Verfallzeit für Bezahlung der Entschaͤdigungsquote an Frankreich (3. Juli). Die dazu noöthige Summe war allerdings in den Kassen vorhanden, aber auch nicht mehr, so daß, wenn die Zahlung geleistet würde, der Negierung fast kein Heller zur Bestreitung ihrer sonstigen Ausgaben, Bezahlung der Beaniten, des Heeres u. s. w. übrig blieb. Man wird einen neuen Aufschub der Zahlung verlangen, wie aber Bürgschaft gegeben wer⸗ den kann, daß nach Ablauf der etwa zu gewährenden Frist die Zah⸗ lung richtiger geleistet werde, ist nicht abzusehen, und der Berichter⸗ statker glaubt, daß Frankreich, wolle es in den Besitz dessen gelangen, was ihm rechtlich und vertragsmäßig gebührt, früher oder später doch noch zur Anwendung von Waffengewalt werde schreiten müssen. Die Hattier selbst führen trotzdem, daß es ihnen an allen Kriegsmitteln fehlt, eine fast herausfordernde Sprache, die freilich Niemand erschreckt.

Zu Herder's Gedächtniß. Au f forderung.

München, . Aug. Am 25. August 1741 wurde Joh. Gottfried von Herder geboren. Aus Mittheilungen in öffentlichen Blättern ist be— kannt, daß das Andenlen an diesen Tag an vielen Orten Deutschlands festlich begangen werden wird. An diese Feier, zu welcher auch hier eine Anzahl Freunde sich verbunden, schließt sich gegenwärtige Aufsorderung an. Herder gehört zu den Genien der neueren Zeit, denen die deutsche Literatur shren Ruhm, die Deutschen selbst die Höhe der Bildung verdanken, auf welche ihr Glück und ihr moralischer Einfluß über ihre Gränzen hinaus gegründet ist. Deutschland hat begonnen, das Andenken an die Wirlsam⸗

.

Auf den Antrag ihrer bekannten nächsten Intestat= Erbin wird die Amalie Sophie Hanna Wendt, eine Tochter des hierselbst verstorbenen Stadtfiskals Wendt. welche im Jahre i773 geboren und, im Jahre 1807 od er mit einem französischen Offizier von hier gegangen, seit . iber. gänzlich . ist, oder im Falle : ? ; ihres Absterbens ihre erbberechtigte Descendenz, hiermit Deputirten in Lokal des unterzeichneten Gerichts ange— Reladen snnerhalb Har ef fd zu melden, . ihrem ͤ

Leben und Aufenthalt den Nachweis zu geben, eventuell ,, Von ihre Legitimafion zu führen, widrigenfalls sie, die Ama— J. C. H. lie Wendt, in termino den 30. Juni 1845

für todt wird erklärt und in Ermangelung näher Be— rechtigter ihr sub cura stehendes Vermögen ihrer be— kannten nächsten Intestat-Erbin, einer Brudertochter, ö wird ausgeantwortet werden. . gr. 8. 1814. Preis 1 Thlr. (Die zweite Abtheilung wird baldigst nachsolgen.) In demselben Verlage sind seither erschienen:

Ludowieg, J. C. S. Erster Kursus der reinen Mathematik, enthaltend die Anfangsgründe der

Datum Greifswald, den 7. Mai 1844. Das

feilt dieser Männer dem öffentlichen Leben durch die Kunst stets gegenwärtig

E erhalten: für Schiller, Goethe, Jean Paul u. a. sind an verschiedenen rten Ehrenbildsäulen aufgerichtet worden. Ihnen folge nun Herder! Und die Feier seines hundertjährigen Geburtstages werde die Veranlassung zu Vereinigungen für diesen Zweck!

Die Verehrer Herders, welche in München seinen Geburtstag begehen werden, sind vorläufig dahin übereingekommen: zur Errichtung eines Ehren= denkmals für Gottfried von Herder gemeinschaftlich zu wirken und nach ein⸗ geholter obrigkeitlicher Bewilligung freiwillige Beitrage dafür zu sammeln. Da der größte und bedeutendste Theil von Herder's literarischer Thätigkeit in seinen Aufenthalt in Weimar fällt, wo auch seine sterblichen Ueberreste ruhen, so hat man für Errichtung des beabsichtigten Denkmals diese Stadt im Auge und giebt sich der Hoffnung hin, die Großherzoglich Sach sen Wei⸗ marische Regierung werde ihre desfallsige Genehmigung gern ertheilen.

Da der durch mehrere öffentliche Werke in München und an anderen Orten rühmlichst bekannte Bildhauer Ludwig Schaller aus Wien vor kurzem das kleine Modell einer Statue Herder's ausgeführt hat, das nach dem übereinstimmenden Urtheil hiesiger Künstler und Kunstfreunde nicht nur neben den vLorzüglichsten statuarischen Arbeiten der Neuzeit steht, sondern auch, ohne allen Vergleich, den Anforderungen an eine Ehrenstatue Herder's vollkommen entspricht, so soll er mit der Ausführung der Statue beauftragt und wegen der Vollendung in Erzguß mit dem Vorsteher der Königlichen Erzgießerei in München in Unterhandlung getreten werden.

Gegenwärtige Aufforderung bezweckt nun, an allen Orten, wo das An⸗ denken Herder's sich lebendig erhalten, insbesondere wo sein hundertjähriger Geburtstag gefeiert wird, seine Verehrer zu veranlassen, obiger vorläufigen Beschlußnahme beizutreten und in geeigneter Weise das angeregte schöne und volksthümliche Werk mit uns sördern zu helfen. Vertrauend auf die bereitwillige Zusage seiner hiesigen Freunde und auf deren thätige und ein— sichtige Unterstützung, unternimmt es der Unterzeichnete, in seiner Umgebung und in seinem Wirkungskreise für diesen Zweck zu arbeiten, und erbietet sich zugleich zum Korrespondenten und Geschäftsführer in dieser Angelegen⸗ heit. Das Kunstblatt wisd mit nächstem eine Abbildung des Entwurfs der Statue Herder's von Schaller geben, welche außerdem bei dem Künstler in München selbst bereits in Abgüssen zu haben ist.

Dr. Ernst Förster.

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W

malik,

1096

Waisengericht. Dr. Teßmann.

an dasjenige, was nach Besriedigung der sich melden den Gläubiger von der Masse noch übrig bleiben möchte, verwiesen werden sollen. Wittenberg, den 1. August 1814. Königliches Land- und Stadtgericht.

i008

Ueber das Vermögen des Getraidehändlers August Nathan zu Wittenberg ist wegen Unzulänglichkeit dessel— ben durch ein Dreket vom 19. März er. von Amts we— ; gen der Konkurs eröffnet worden.

Es werden daher Alle und Jede, welche an das Ver= A. mögen des obengenannten Nathan Ansprüche zu haben vermeinen, hierdurch vorgeladen, dieselben binnen drei Monaten und spätestens in dem vor dem Hern Land⸗ und Stadtgerichtsrath Benedict, als Deputirten, auf

den 11. Dezember 1844, 9 Uhr früh,

anberaumten präklusivischen Liquidations⸗Termin entwe⸗ der in Person oder durch einen mit gesetzlicher Vollmacht und Information versehenen hiesigen Justiz⸗Kommissa⸗ rius, wovon den hiesigen Orts Unbekannten die Herren Justiz-Kommissare Audre und Rostosky in Vorschlag gebracht werden, in dem Lokal des unterzeichneten Ge⸗ richts, Vormittags um 9 Uhr, zu erscheinen, den Betrag und die Art der Forderungen anzuzeigen, die Beweis= mittel beizubringen und hiernächst die weiteren Verfü— , . zu erwarten, bei unterlassener Anmeldung ihrer

nsprüche und beim Ausbleiben im Termin aber zu ge—= wärtigen, daß sie mit allen ihren Forderungen und An— sprüchen werden prälludirt und ihnen deshalb gegen die übrigen Kreditoren ein ewiges Stillschweigen wird auf— erlegt werden.

Wittenberg, den 2. August 1844.

Königliches Land- und Stadtgericht.

Berlin

fracht befördert.

18091 Edittal-Citati on.

Nachdem über das Vermögen des Kaufmanns Eduard Walter hierselbst der Konkurs eröffnet worden ist, so werden sämmtliche unbekannte Gläubiger hierdurch vor— geladen, in dem auf

den 25. Oktober gr., Vormittags 10 uhr, vor dem Land und Stadtgerichtsrath Bescherer anbe⸗ taumten Termine entweder in Person oder durch einen mit Information und Vollmacht versehenen Bevollmäch⸗ tigten, wozu die Justiz-Kommissarien, Justizrath Hanne= . Jochmus und Keller in Vorschlag gebracht wer— en, zu erscheinen, den Betrag und die Art der Forde 2 anzuzeigen, die Beweismittel beizubringen und ; . 6 Verfügung zu erwarten, beim Ausbleiben aber 7 ärtigen, daß sie mit ihren Forderungen an die

urs Masse präkludirt und ihnen deshalb gegen die

übri j j j i . . ein ewiges Stillschweigen auferlegt

Ftanksurt a. O., den 11. Juni 1844 ¶« S) Königl. preuß. Land und Stadtgericht.

sol

8376

Belannim a

Si ole 8 * 30. Mai 1844. tgten, von der Stadtmauer bis renden Straße belegene Acker= 1 soll in seinem je igen Zustande

Personenzüge. Abfahrt von Berlin Mrg. 7 Uhr M., Ab. 6 Uhr M. Frankfurt 7 20 = 6 30 Ankunft in Frankfurt Mrg. 9 Uhr 40 M., Ab. 9 Uhr 10 M.

Mit den Personen- Zügen werden Personen in der Isten, TZten und Zten Wagenklasse, Equipagen und Eil—

B. Extrazüge, jeden Sonntag und

Mittwoch von Berlin nach Rummelsburg, Köpenick, Friedrichshagen und Erkner. Abfahrt von Berlin: Nachmittags 2 Uhr 30 Min. Erkner: Abends ö Bei diesen Extrazügen, mit welchen kein Passagierge— päck befördert wird, fo wie an den Tagen, an wel— chen diese stattfinden, auch mit den Personenzügen, und außerdem alle Tage mit den Abendzügen, treten in Berlin nach Köpenick und Erkner hin und zurück ermä— ßigte Fahrpreise für die II. und III. Klasse nach §. 3. des Betriebs⸗-Reglements ein. In Friedrichshagen und Eikner sind Kähne und Gondeln zum Besuch der Müg— gelberge, Kranichberge und Rüdersdorfer Kalkberge zu mäßigen Fahrpreisen anzutreffen.

X * ⸗— C. Güterzüge. Abfahrt von Berlin Frankfurt ö 11 30 Ankunft in Frankfurt Nachmitt. 2 Uhr 47 Min. 4. Berlin Mit den Güterzügen werden Personen in der 2ten und zten Wagenklasse, Frachtgüter, Equipagen und Vieh gr. 8. befördert. Die näheren Bestimmungen ergiebt das Betriebs⸗Reglement Nr. 3. vom 4. März e., welches auf allen Stationen für 4 Sgr. zu haben ist. . Berlin, den 20. Juli 1844. 3 Die Direction der Berlin-Frankfurter Eisenbahn⸗ Mäh J 99. ait h Gtr eithanasius der Große und . . ane J. 19 die Kirche seiner Zeit, besonders im Kampfe mit dem Arianismus. In 6 Büchern. 2te veränderte

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J. B. Dr., Wie verhalten sich Katholi— zismus und Protestantismus in der Auffassung des christl. Dogmas von der alleinseligmachenden Kirche. Eine Streitfrage. Veantwortet auf Veranlassung und Provocation der Reformations- Predigt des Hrn. Konsist. Rth. Falk, den 29. Oltober 1843 e. . l. . Art. des Propheten. 2te Liusl. gr. 8. gch. er nnn ern m m.

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3 E26

Predigt über J. Cor. 10, 19 13, am 4. Aug. oder 9. n. Trin. 1814 gehalten von Dr. Lud w. Böocken⸗ hagen, Diakonus an der evangelischen Pfarrkirche zu Schwetz. Pr. 5 Sgr. Der Ertrag ist bestimmt zur Unterstützung der durch die Ueberfluth der Weichsel ob= dachlos gewordenen Familien in der Stadt Schwetz.

Da in der Einleitung auch eine histor. Schilderung der Unglücksfälle gegeben wird, welche diese Stadt, wie bekannt, vom 307 Juli bis 5. Aug. d. J. heimgesucht haben, so eignet sich diese Predigt um so mehr zur Aus—⸗ breitung in weitere Kreise. Das hier mit Wärme und Begeisterung dargebotene Trosteswort wird aber auch allen denen vom christl. Standpunkte aus Veruhigung und Krästigung gewähren, die in ähnlicher Noth oder überhaupt im linglück sich befinden. (Aus diesem Grunde wird auch der Debit unentgeltlich besorgt.)

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So eben ist erschienen und wird gratis ausge— geben von den Katalogen meines ant 14 na nis chen

Lagers: Medizin No. 1. Natur wissenschaften No. 1. Geschichte u. Geographie Ne. 1. Die Fortsetzung erfolgt regelmälsis in Zeiträumen von 14 Tagen.

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1 g 275 Sgr.

101

Als Offizial-Mandatar der abwesenden und ihrem Aufenthalte nach unbekannten Erben des hierselbst am 16. Juli d. J. verstorbenen Kaufmanns Abraham La— zarus Bertram benachrichtige ich hierdurch den zeitig seinem Aufenthalt nach unbekannten Kaufmann Herrn Lesser Bertram, daß ihm im Testament des Kaufmanns Abraham Lazarus Bertram de publ. den 13. Juli d. J. ein Erbrecht beigelegt ist.

Brandenburg a. H., den 14. August 1844.

Der Königl. Justiz-Köommissarius Kuhlmehyer.

10101 Verkauf mehrerer Actien.

Aus Auftrag der Direction hiesiger Nieder-Rheini— schen Güter- Assekuranz-Gesellschaft werde ich drei Stamm-Aetien und Fünf Rückversicherungs⸗ Antheile jener Gesellschaft, welche zu einer Faillit= Masse gehören, in einem dazu auf den 11. Sep— tember, Vorm. 11 Uhr,

im Dornbuschschen Gasthofe zu Wesel bestimmten Termine im Wege öffentlicher Licitation zum Verkaufe ausbieten. Der definitive Zuschlag bleibt aber bis zur erfolgten Annahme der Gebote und der Letztbieter Seitens der Gesellschafts-Direction vor— behalten. Kauflustige werden dazu eingeladen.

Wesel, den 10. August 1844.

*

sas bB! Beachtenswerthe Anzeige.

Meinen geehrten Geschäftefreunden die ergebene An— zeige, daß ich mit einigen Theilnehmern die unter der Firma:

, .

bestandene Glasfabrik käuflich übernommen und unter der Firma:

„Goller, Greiner C fortsetzen werde.

Auf mein unterthänigstes Gesuch haben Se. Erlaucht der Herr Erbgraf v. Stolberg -Noßla gnädigst erlaubt, dieser Fabrik seinen verehrl. Namen Carli beilegen

und dieselbe „Carlslu st“

nennen zu dürfen.

Außer weißem Tafelglase werde ich auch binnen vier Wochen grünes Tafelglas, weißes und grünes Hohl- glas, worunter auch Bouteillen begriffen, und Medizin- glas anfertigen lassen. h

Mit der Bitte, das mir schon in Sophienreut, Ma- rienthal und Alsbach geschenlte Vertrauen auch ferner zu erhalten, verbinde ich die Versicherung, daß ich, wie dort, durch reelle Bedienung bei möglichst billigen Prei⸗ sen mich bestreben werde, mir die gi den l meiner Herren Abnehmer zu erwerben.

Die neue Gesellschaft hat weder Altiva noch Passiva von den früheren Inhabern der Fabrik übernommen, mithin tangiren uns alle noch offene Rechnungen durch- aus nicht,

Zeichnen wird allein der Dirigent des Geschäfts. Glagfabrik Carlslust, Breitenstein bei Stolberg am Harz, den 12. August 1844.

Goller, Greiner C Comp.

06 901m p.“

Das Abonnement beträgt: 2 Uthtr. sür Jahr. 4 Rthlr. * Jahr. S kihir. - I Jahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preiserhöhung. Ansertions-Gebühr sür den Raum einer Seile des Allg. Anzeigers 2 Sgr.

reußi

Allgemeine

5 ; auf dieses glatt an, sür Gerlin . die Erpeditien der Allg. Preuss. 1 Zeitung: ( 4 griedriche straszge Nr. 72. XH. 9

Ale Host- Anslallen des In- und Auslandes nehmen KLestellung

229.

Imtlicher Theil. ; .

a 9 Pommern. Hülfs Verein zu Silentin. 26.

vinz Schlesien. Unteistützungen sür Kamenz. = Provin W est

halen. Dr. Lüning. Rhein- Provinz. Ansichten der Rhein⸗ und Mosel-Zeitung über das Verhäliniß Belgiens zu Frankreich. Aus Düsseldorf (Der Militair-Frauen-Verein; eine neue Kirche projek⸗ tirt). Schreiben aus Liegnitz. Berichtigung.) è

Oesterreichische Monarchie. Wien. Ankunft Sr. Majestät des Königs von Preußen und des Fürsten Metternich. Der Contre Admiral Bandicra tritt aus dem altiven Dienst. Schreiben aus P reßburg. (Die Deutschen in Siebenbürgen und der ungarische Sprachenkampf.)

Frankreich. Paris. Neue Friedens - Botschaft aus Marolfo. An⸗ kunst ägoptischer Prinzen. Näheres über die Occupation der Gambier Inseln. Vermischtes. Schreiben aus Paris. (See Expedition gegen Tunis; die wegen Olaheiti schwebenden Differenzen sollen ausge⸗ glichen sein; Näheres über die Vorgänge an der Küste von Marokko.)

Grosibritanien und Irland. London. Befinden der Königin. Erwartete Ankunst des Prinzen von Preußen. Besuch Ludwig Philipp's. Vermischtes. ö

Belgien. Brüssel. Durchreise Sr. Königl. Hoheit des Prinzen von Preußen.

Dänemark. Schleswig. Stände - Verhandlungen: Prediger von der Anfertigung der Kopfsteuer-Listen. Spanien. Schreiben aus Madrid. (Die neuesten Nachrichten aus bem Mittelmeer; verbefferter Finanzzustand; das Dekret über Einstellung

des Verlaufs der geistlichen Güter.)

Türkei. Pari. Die türlische Flotte nach Tunis abgesegelt.

Haiti. Zuͤstand von St. Domingo. Französische Umtriebe, Schrei⸗ ben aus Paris. (Die französischen Gläubiger der Republik; der neue Präsident und der dauernde Wideistand des Generals Acaau.)

Eisenbahunen. Paris. Subscriptionen für die Central-Eisenbahn. Projekt einer atmosphärischen Bahn. Turin. Nichtung der Haupt— Eisenbahn Linien im Genuesischen und in Piemont.

Handels- und Börsen⸗Nachrichten. Berlin. Börse.

Königasstädtisches Theater. (Nestrop's Posse „Liebesgeschichten und Heirathz« sachen“ und Gastspiel Müller; Rang- und Quartier -Liste der Kö— nigl. preuß. Armee für das Jahr 1814. II. Whearen: Histoire ö penples du Nord. Vermischtes.

Befreiung der

Amtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

Dem pensionirten Regiments Arzte Gallen zu Angerburg, den Rothen Adler-Orden vierter Klasse; so wie dem Regierungs- Kanzlei diener Vossins zu Gumbinnen, das Allgemeine Ehrenzeichen; und

Dem Kaufmann Christian Karl Westp hal in Berlin den Charakter als Kommerzien Rath zu verleihen.

slichtamtlicher Theil. Inland.

Provinz Pommern. Auch zu Stettin hat sich ein gert , um Beiträge zur Milderung der durch Ueberschwem⸗ mung in Noth gerathenen Bewohner von Preußen zu sammeln.

Provinz Schlesien. Die für die Abgebrannten in Ka⸗ menz eingegangenen Unterstützungen an Geld haben hee; Nthlr. betragen. Außerdem wurden noch Naturalien, Kleider, Wäsche und andere Sachen in reicher Menge eingeschickt.

Berlin,

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Provinz Westphalen, Dem Dr. Lüning zu Rheda sind seine Briese und sonstigen Effekten von dem Untersuchungs⸗ Rich⸗ ter zurückgegeben worden, nachdem derselbe, wie die Triersche Zei⸗ tung meldet, sich überzeugt hatte, daß sie mit dem angeschuldigten

Vergehen in keinem Zusanimenhange ständen.

Nhein⸗Provinz. Die Nhein- und Mo sel Zeitung hat unter der Aufschrift „Vom Rhein“ den nachstehenden Artikel:

„Belgien wird mehr und mehr in Lie Sphäre des französischen Ein— flusses hineingezogen. Nicht aber erst jetzt, noch in Folge der vielbesproche⸗ nen Retorsions-⸗Maßnahme des deutschen Zollvercins tritt diese Tendenz hervor; es ist bekannt, daß sie schon seit einer Reihe von Jahren wirksam sich bald in dieser, bald in jener Form äußert, und eben so gewiß ist es, baß diese Bestrebungen es sind, durch welche Belgien in seine neue Stel lung dem deutschen Zolloereine gegenüber gebracht worden. Die Organe der französischen Partei in Belgien machen jetzt weniger als je ein Hehl daraus, daß darauf hingearbeilet wird, dieses Land in eine Abhängigkeit zu bringen, in welcher dasselbe dem Geschicke nicht wird entgehen fönnen, eine gleichsam provinzielle Stellung zu erhalten; sie gestehen jetzt ein, daß ihr unablässiges Ankämpfen gegen die germanischen Tendenzen lediglich da⸗ hin gerichtet war, eine innigste, unauslösliche Gestaltung der Beziehungen Belgiens zu Frankreich zu Stande zu bringen. Welche Früchte aber hat bis jetzt diese Hinneigung getragen? Welche Gegenvortheile sind sür die vielfachen merkantilischen Zugeständnisse, welche Velgien seinem westlichen Nachbarn machte, eingeräumt worden? Sehr naiv bekennen die Organe der französischen Partei in Belgien selbst; man habe von Frankreich bis jetzt weniger erhalten, als wünschenswerth gewesen, weniger als die sehr ausgedehnien Konzessionen, die man gewährt wohl verdient hätten. Selt⸗ samerweise will man darin leinen Anlaß finden, ür die Zukunft vorsichti= ger zu sein. Im Gegentheile, man sagt, man möge nur im= mer zu Frankreich hinneigen, nur immer Frankreich Zugeständnisse machen, dieses Land werde zuletzt wohl noch zu verhältnißmäßigen Com penfatiönen sich verstehen, denn wenn es auch seilher nur wenig eingeräumt habe, so sei es doch das einzige Land, von dem eiwas für Belgien zu er= warten sei, da alle Versuche anderwärts, z. B. bei dem deutschen Zoll Vereine, eine Annäherung zu erwirken, keinerlei Eisolg gehabt hätten. Es fann nicht schwer sein, diese falsche Argumentation in ihrem wahren Lichte hinzustellen. Belgien hat seinem westlichen Nachbar viel gewährt und da— für nach eigenem Eingeständnisse wenig erhalten; Belgien will anderwärts, z. B. dem denischen Zoll⸗ Vereine, wenig gewähren und dasür viel in Anspruch' nehmen. Was kann bei einem solchen Ver⸗ sahren herauskommen? Belgien wird es früher oder später gewiß zu seinem Leidwesen erfahren. Oder hofft es wirklich im Einste, daß Frankreich sich endlich noch zu jenen verhältnißmäßigen Gegenbewilli= gungen heibeilassen werde, die seither verweigert worden? Hat Belgien dergessen, daß in Frankreich die merkantilen Interessen, der industrielle Egoismus eben so eimpfindlich, eben so heirschsüchtig sind, wie die politischen Interessen und der politische Egoismus; Daß die französische Handelspo— sitit auf dem Grundsatze beruht, in allen Zweigen ein Uebergewicht über die auswärtigen Industrieen zu erstreben, ein Merkantil Uebergewicht, wie es dem Geiste Napoleon's vorschwebte, als er den Plan zu seinem riesigen gontinental Systeme entwarf? Belgien frage sich, ob es anderwärts, z. B. von den Zoll-Vereinsstaaten eben so wenig, erhalten hätte, als von Frankreich, wenn es ihnen eben so viel bewilligt haben würde, als seinem westlichen Nachbarn.“

Unter denjenigen wohlthätigen Anstalten, die es sich zur Aufgabe ge⸗ macht haben, die Roth der leidenden Mitbrüder zu lindern und dem Pau⸗ verismüs kräftig entgegenzuwirken, verdient auch der seit April 1837 unter dem hohen Protellorate Ihrer Königl. Hoheit Prinzessin Friedrich von Preußen bestehende Militair- Frauen- Verein genannt zu werden. Derselbe unterstützt arme Familien der Garnison Düsseldors und ehemalige Militairs nebst deren Angehörigen, so wie Militair-Wittwen und Waisen ohne Un⸗ terschied der Konfession, durch Beiträge zur Hausmiethe, Viltualien, Brenn⸗ material, Kleidungsstücke, Arznei und in einzelnen Fällen durch baare Geldgeschenke. Kranke, besonders Wöchnerinnen, erhalten wöchentlich Speise Karten, auf Mitglieder des Vereins lautend. Außerdem unterhält derselbe eine Industrie-Schule, in der durchschnittlich gegen 69 Mädchen in weiblichen Handarbeiten unterrichtet werden. Sämmtliche dürftige Militair— Schulkinder erhalten die nöthigen Schulbücher und am Christfeste eine voll⸗ ständige neue Kleidung. Endlich läßt der Verein es sich angelegen sein, erwachsene Mädchen als Mägde und Knaben als Handwerker ⸗Lehrlinge unter—

Sonntag den 181 August

1844.

zubringen, wodurch Elten und Kinder am kräftigsten unterstützt und einer fünstigen Verarmung am nachhaltigsten gesteuert wird. Der Verein hat in dem Zeitraum vom 1. Juni 1812 bis Ende Mai 1841 eingenommen 1583 Rihlr? 22 Sgr. 6 Pf., ausgegeben 1162 Nihlt. 6 Sgr. 4 Pf., Bestand 21 Rchlr. 14, Sgr. 2 Pf, wovon 400 Rthlr. zinsbar angelegt sind. Die Einnahme wird gebildet durch Beiträge der Mitglieder des Vereins, so wie Ter unverheiraiheten Herren Offiziere der Garnison, durch den Ertrag einer jährlich veranstalteten Lotterie, durch die Zinsen des ausgeliehenen Kapitals, so wie durch außerordentliche Geschenle. Unter den letzteren verdienen ganz besonders ein Allerhöchstes Gnadengeschenk Ihrer Majestät der Königin, im Belrage von 56 Rihlr. 20 Sgr., ünd ein Legat des in Schlesien gestorbe— nen Hauptmanns von Frankenberg, im Betrage von 200 Rihlrn., genannt zu werden. Zu Düsseldorf hat sich ein Comité“ gebildet, welches Beiträge zum Bau einer neuen katholischen Kirche für den östlichen und nörd⸗ lichen Stadttheil sammelt und zu diesem Zweck auch bereits eine Aufforderung an die katholische Bevölkerung der Stadt ergehen ließ.

X Liegnitz, 15. Aug. Die in Nr. 221 der Allg. Preuß. Ztg. aufgenommene Mittheilung aus der Provinz Schlesien: der Vice-Präsident der Regierung zu Liegnitz, Herr von Westphalen, for⸗ dere öffentlich zur Theilnahme an der ersten General ⸗Versammlung des dortigen Zweig-Vereins der Gustav- Adolph-Stiftung auf, ist da⸗ hin zu berichtigen, daß der gedachte in den Lokalblättern veröffent⸗ lichte Aufruf unter keiner amtlichen Autorität und Bezeichnung, son⸗ dern von dem „provisorischen Comit“ des Vereins“ erlassen worden ist.

Ausland.

Oesterreichische Monarchie.

Wien, 12. Aug. Der Desterreichische Beobachter theilt über die (bereits gestern gemeldete) Ankunft Sr. Majestät des Königs von Preußen Folgendes mit: „Se. Majestät der König von Preußen sind gestern Abends gegen 10 Uhr in der kurzen Zeit von etwas mehr als 15 Stunden aus Ischl, von wo Allerhöchstdieselben an die⸗ sem Tage um halb 7 Uhr Morgens aufgebrochen und auf dem Schie⸗ nenwege von Gmunden nach Linz gefahren waren, ven da am Bord des Dampfschiffes „Ludwig“ zum Besuch des Kaiserlichen Hofes im erwünschtesten Wohlsein hier eingetroffen.“

„Da Se. Majestät schon früher erwartet wurden, hatte sich in den Rachmittagsstunden am Landungsplatze in Nußdorf und auf dem Wege, der von da nach der Stadt führt, eine große Volksmenge ver⸗ sammelt, die der Ankunft des Monarchen harrte, um Ihn mit um so herzlicherem Jubel zu begrüßen, je freudiger die Empfindung war, die auch hier, wie in allen Gauen Deutschlands, die glückliche Ret⸗ 26. 26 Lebens Sr. Majestät und Ihrer erlauchten Gemahlin er— zeugt hatte.“

„Se. Majestät der König fuhren von Nußdorf in einer sechs—⸗ spännigen Hof-Equipage in die Stadt, wo Allerhöchstdieselben in dem Hotel Ihres außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Mi— nisters am hiesigen Hofe, General-Lientenants Freiherrn von Kanitz, welcher den König auf der Reise von Ischl hierher begleitet hatte, abgestiegen und daselbst übernachteten.

„Heut Vormittag wurden Se. Majestät der König durch einen Besuch Sr. Majestät des Kaisers, Allerhöchstwelche von Schönbrunn in die Stadt gefahren waren, überrascht; bald darauf fuhr der König nach Schönbrunn, um Ihren Majestäten dem Kaiser und der Kaiserin, Ihrer Majestät der Kaiserin⸗Mutter und den übrigen hier anwesenden Mitgliedern der Kaiserlichen Familie Seinen Besuch abzustatten, und speiste daun au der Kaiserlichen Familientafel in gedachtem Lustschlosse, welches Se. Majestät während Ihres, leider nur sehr kurzen, Auf⸗ enthaltes in dieser Kaiserstadt bewohnen werden.“

„Abends wurde zu Ehren der Anwesenheit des erlauchten Gastes

Königsstädtisches Theater.

Nestroy's Posse „Liebesgeschichten und Heirathssachen“ und Gastspiel.

Herr Nestroy seßzt sein Gastspiel zur größten Freude des. für heiteren Scherz und Gemüthswitz empfänglichen Publikums fort. Mit ihm, von ihm und durch ihn ist nun in Zeit von wenigen Tagen schon eine dritte, den Abend ausfüllende neue Posse (am 16. August zum erstenmale) gegeben worden. Sie heißt „Liebesgeschichten und Heirathssachen und ist, Fer Haupthandlung nach, an ein beliebtes älteres englisches Stück, welches ven Titel „Patrizier und Emporkömmling“ führt, angelehnt. Letzteres ist dem Publikum des Königsstädtischen Theaters nicht unbekannt, denn es wurde ihm bereits am 3. Oktober v. J. in der Bearbeitung von F. Meck unter dem Titel „Lord, Krämer und Vagabund“ vorgesührt. Unser Ur⸗ theil über dasselbe haben wir bereits im Feuilleton zu Nr. 97 der Allg. Preuß. Ztg. vom 5. Oltober v. J. niedergelegt und darauf verweisend hier nur zu bemerken, daß Herr Nestroy sein wahrhaft einziges Talent, ein morsches dramatisches Gerippe mit lebendigem Fleisch und Bein zu verse⸗ hen, auch hier wieder glänzend dokumentirt hat., Die Posse ist unter seiner Hand so jugendlich, so frisch geworden, als sei sie eben erst aus Licht ge⸗ treten, ja als sei sie absichtlich mit Beziehungen auf die jüngste Gegen⸗ wart geschrieben. Wer das englische Original nicht speziell kennt, müßte schwören, er habe hier eine dramatische Arbeit vor sich, die in jeder Beziehung Eifindung und Eigenthum des Herrn Restroy sei. Diesen Nestroyschen Stücken wohnt, noch ein ganz besonderer Vorzug inne: wir meinen Hie allerliebsten Volkslieder und Potpourris, womit sie durchwebt sind. Karl Blum beschwerte sich in der Vorrede zum ersten Theil seiner „Vaudevilles“, Berlin 1524, S. 12. darüber, daß die deutschen Nebersetzer französischer Vaudevilles sich, die Sache gar zu leicht machten; unter der geduldigen Rubrik „Lustspiele“ sendeten sie Verarbeitungen französischer Vaudevilles in die Theaterwelt und beraubten sie ihres schönsten Schmuckes, welcher in den witzigen Gesängen besteht, in Gesängen, die sie in eine ost holprige Prosa aufgeloͤst, oder deren Sinn sie, aus Furcht, irgend eine Equivoque niederzuschreiben, ganz weggelassen haben. Bei Nestroy ist gerade vas ümgekehrte der Fall, Er macht nämlich die Lustspiele, welche er nach seiner launigen Weise fagonnirt, zu Vaudevilles, indem er ihnen annehmliche und schnurrige Couplets in nicht sparsamer Anzahl untermischt. Dabei hält er sich jedoch nicht streng an die Form des französischen Vaude⸗ visse, welches befanntlich seiner ursprünglichen Bestimmung nach neue Texte

zu alten oder bekannten Melodieen enthalten soll, sondern er bringt auch Ewas zunächst Aufgabe des Liederspiels ist) neue, Melodieen zu bekannten Liedern und Gesängen. So durchkreuzen sich die Eigenschasten der Posse, des Vaudeville und Singspiels in seinen Dichtungen kraus und bunt, und bringen in ihrer Totalität meist eine eben so erhei⸗ ternde, als geistig anregende Wirkung auf die Zuschauer hervor. Als Dar= steller hat Herr Nestroy das Burleske, das sich selbst Bespötteln, und in dieser Selbstbespöttelung die Verlachung der Schiefheiten des Geschlechts meisterlich in seiner Gewalt. Er spielt nicht die eigentlichen Lachrollen, son⸗ dern komische Reflexionspartieen. Sein Stachel ist zwar in Honig getaucht, dringt aber doch immer ins Fleisch. Die vorkommenden Polisso ne⸗ rieen' nimmt Niemand krumm, weil ihre unverkennbare Absicht eine gerade und ehrliche ist. Uebrigens gehören kleine Bosheiten sogar ns Bereich dieser Dichtgattung; that doch schon Boileau den Ausspruch: „Le Frangais, ne malin, ena le Vaudeville.“ In diesem Geiste spielle Herr Nestroy den „Nebel“ in seiner obengenannten Posse so vortrefflich als man sich die Darstellung eines solchen Noué nur wünschen kann; das sehr zahlreich versammelte Publikum ging in die heitere Stimmung ein und ließ es an schallendem Beifall, mehrmaligem Hervorruf nicht feh len. Herr Grobecher gab als Florian Fett eine ersreuliche Darlegung seines echt komischen Naturells, das er jetzt um so mehr geltend machen kann, als seinem Wirken eine wesentliche Erweiterung geboten ist. Gleich wacker hielt sich Mad. Adami, als Luzia. Distel. Dlle. Ubrich (Philippine) splelt von Vorstellung zu Vorstellung zuversichtlicher; ihr Vortrag der Chan= sons athmet Wahrheit, Wohlklang und Lieblichkeit. Unter den Uebrigen errangen die Herren Gerber (Wirth) und Hänsel (Marchese Vincelli) einen succks d'estim. Das Stück ist von Herr Regisseur Kindler, einem thätigen und geschickten Manne, brav in Scene gesetzt, was bei der Eile, womit es geschehen mußte, alle Anerkennung verdient.

Gleichen Erfolg hatte Herr Nestroy Tages vorher als Titus Feuerfuchs in seiner allbeliebten Posse: „Der Talisin gn. Auch hierbei hat dem Dichter ein französischts Stück vor Augen geschwebt. Uebrigens haben Tie Franzosen jetzt das Vergeltungsrecht an Nestroy geübt und dessen Lolal⸗ Posse: „Zu ebener Erde ünd erst er Stock“, ins Französsche über= fetzt. Die Bearbeitung hat in Paris sehr gefallen, wenn auch nicht in so gesteiger⸗ tei Grade, wie in Wilen und Berlin, wo die genannte Posse (vielleicht das Besle, was Nestroy aus sich selb st heraus geschaffen) beinah einen gan= zen Monat ununterbrochen volle Häuser machte. w.

Rang- und Quartier-Liste der Königlich preußischen Armee für das Jahr 1814. Nebst den Aneiennetäts- Listen der Generalität, Stabs- und Subaltern - Offiziere. Mit Genehmigung Sr. Majestät des Königs. Redackeur: Kriegsrath Müller von der Geheimen Kriegs⸗ Kanzlei. Berlin, bei Mittler.

Herr Kriegsrath Müller hat diese Liste seit dem Jahre 1817 bear- beitet und zum Drucke besorgt, und damit, abgesehen von dem unmittelbaren und vorübergehenden Zwecke, der valerländischen Armee-Geschichte eine sehr nützliche Vorarbeit geschenkt; weshalb dieses Buch nicht nur dem preußischen Krüegsheere, sondern allen Freunden der Militair- und der Militair · Personal⸗ Geschichte angehört. Wir loben damit ganz besonders auch die seltene authentische Genauigkeit, mit welcher die Namen geschrieben sind, wodurch für die Folge eine Mühe gespart und eine Unsicherheit beseitigt wird, welche Jeder kennt, der frühere Abschnitte der Kriegsgeschichte zu behandeln hatte und selbst über die Nechtschreibung von Feldmarschalls Namen in Verlegen⸗ beit gerathen dürfte. Die Anciennetäts - Listen, welche zuerst im vorigen Jahre nur die Generalität und die Stabs-Ossiziere umfaßten, und welche diesmal die Patent- oder Ernennungs-Tage aller Ossiziere der gesammten Armee geben, sind ein Verdienst, welches wir, mit der künftigen Geschichte, Sr. Excellenz dem Herrn Kriegs-Minister zu verdanken haben. Im Uebrigen sst die Rang- und Quartier-Liste für 1844, ihrer sonstigen Einrichtung nach, den früheren Jahren, bis auf das ungemein genaue Register von mehr als 10000 Namen, durchaus gleich. Auf einer tabellarischen Uebersicht der Armee -Eintheilung und ein alphabetisches Verzeichniß der Quartierstände der Armee im Jahre 1844 folgen das Personal des Kriegs -Ministeriums, die General-Adsutanten Sr. Majestät des Königs, die Generale à la Suite, die Flügel- Adsutanten, der Generalstab der Armee, die Adjutantur, die Adjutanten bei den Königlichen Prinzen, die Offiziere der Armee. Dann werden die verschiedenen General-Inspectionen und General⸗Kommandos der neuen Armee Corps, die ganzen Offizier⸗Corps der Infanterie, Kavallerie, Artillerie und des Ingenieur Corps selbst gegeben; auch die (zwei Marine Offiziere, die Gouvernements und Kommandanturen, die Garde- Unteroffizier - Compagnie, die Invaliden und die Landwehr. Endlich folgt die Gendarmerie, die Etappen⸗Inspeltoren, das reitende Feld- säger-Corps, die verschiedenen Erxaminations-Kemmissionen, das Militair= Unterrichts- und Bildungswesen der Armee, die Militair Waisenhäuser, das n nnn ,,, zu Annaburg, das Militair⸗Medizinal= wesen 2c.