1844 / 230 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

mern bewilligten atmosphãrischen senbahn von et bie

Oray nehmen würde. über la

Fr. veranschlagt.

zubringen.

Turin, 22. Juli. Die Gazzetta Pie montese enthält ein Königliches Dekret, worin die Richtung der Haupt⸗Eisenbahn-Linien im Genuesischen und in Piemont festgesetzt, die Aufnahmen zur Er— richtung derselben genehmigt und die nöthigen Gelder zu ihrer Been In Betreff der Bahnrichtung heißt es 1) Das Eisenbahn⸗System in gleichzeitige eines Schienenweges von Genug nach Turin über Älessandria und über das Tanarothal, mit der Verzweigung nach der Lomellina und von da aus nach dem Lago maggiore stattfinden. 2) Der Punkt, von welchem die erwähnte Zweigbahn anfangen soll, wird der Dertlichkeit entsprechend bestimmt werden, welche in Folge genauer Aufnahmen als zur Ueberfahrt über den Pofluß vorzugsweise nützlich und sicher 3) Nach entweder vollendetem oder unternommenem Bau der nach der zweifachen Richtung von Turin und nach dem Lomellinthale laufenden Eisenbahn soll die Abzweigung einer anderen Bahnstrecke ausgeführt werden, welche in der von den Umständen als am ersprießlichsten empfohlenen Richtung nach der

digung angewiesen werden. in dem Dekrete: Kontinental⸗Gebiete

wird durch die

wird ausgemittelt worden sein.

Lombardei führen wird.

Krebit von 1,800 090 Fr. zu dem Versuch einer Cisenbahn als Unterstützung für eine 15 Kilometer Länge in Anspruch nimmt, i Konzession . 5. von en m e 286 nd Bourg la Reine ausgehen und ihre Richtung na * He Linie 2 über den Markt von Sceaux, Croir de Berny und Autony gehen, zwischen Massy und Vervieres le Bievre durchziehen, nach Palaiseau zu aufsteigen, um in das Thal der Nvette, wo der Flecken Orsay liegt, sich hinabzusenken. Die Ausführungs-Kosten dieser Verbindungs-Linie sind auf 4,200, 000 Wenn nun die Gesellschaft die Subvention von j, 800, 000 Fr. erlangt, so hätte sie noch 2,400, 000 Fr. zusammen⸗

1264

projektirte Ei⸗

Amsterdam, 13. Aus. für welche sie

bb Span. 20 5. 356 40 31.

300 FI. 5 6.

5975 Neapl. au eompt. 98. 55. 595 Wien, 13. Aug. h 9h Met.

1604. Aul. de 1821 150. 4. 1829

Mail. 108 Rr. Livorn. III ni.

Berlin

Auswärtige Börsen. Niederl. wirkl. Sch. 61. Pass. 53. Seh. —. Pol. 1687. Octerr. 109. Antwerpen, 12. Ausg. EZinsl. Frankfurt a. M., 14. Aus. 526 Met. 1121 G6. RNark- Acden p. alis. do. 1968. Rayr. Bauk-Actien 721 G. Hope S9] Be. do. S800 FI. 955 G. do. 200 FI. 28 r. 6. HIam bur 8, 15. ug. Hauk-Aetien 1650 r. Paris j 12. Aung. 595 Rente Bin cour. 121. 30. 395 Rente siu our. SI. 60.

Den 17. August 1841.

5976 do. 997. Ausg. —. Ziusl. 6 Preuss. Pr. 459 Russ. Hope 907.

IH echsSe! -

Pr. Cour. Thlr. zu 30 Ser. KEriet. dll.

CO ur S8.

Neue Aul. 20. Amster. aum Stiegl. Sg Re. Iut. 607. HPalu. Busgl. Russ. 1I37. Span. Rente PHpass. 5.

1105. 495 1007. 395 767. Rauk- Aciien 127. Nor db. 139 Br. Gloggu. IIIHr.

Fraukfurt a. M. Peterslurg

ü

Fonds.

8 Pr. Cour. Rries.- Geld.

our.

CGelqd. Gem.

Er.

. Aclien. S . Nries.

Unserem

Errichtung 1015

St. Schuld-Seb. 3 Prämien- Scheme

d. Se ch. à 50 T. Kur- u. Neumüärke.

Sehuldverschr. 3 Rerliner Stadt-

Ol. lia tionen 34 Danz. do. ihn Th. Wespe. Pfandlir. 3

101

o. o. 33 Ostpr. Psandhr. 3 Pomm. do. 3

Schlesische do. 3

gandels- und Börsen - Nachrichten.

Berlin, 17. Aug. Der Handel in Eisenbahnen war heute sehr ge— ringfügig, und die meisten Effellen etwas matter als gestern.

Bekanntmachungen.

9061 Ader i se m en.

Das den neun Geschwistern Zernbach gehörige, im Sternbergschen Kreise der Neumark belegene, auf 19,379 Thlr. 19 Sgr. 7 Pf. im Ganzen, und in sei⸗ nen einzelnen Parzellen auf 22,441 Thlr. 19 Sgr. Pf. gerichtlich abgeschätzte Etablissement Corsica soll, behufs der Auseinandersetzung der Miteigenthümer, rücksichtlich dieser in nothwendiger Subhastation, ent= weder im Ganzen oder in seinen einzelnen in der Taxe bezeichnelen Parzellen, in dem auf den

Zwölften Februar 1845, Vormittags

Neun Uhr,

an Ort und Stelle in Corsica vor dem Herin Justiz-= ralh Lauer anberaumten Bietungs-Termine verkauft

werden.

Die Taxe, die Kaufbedingungen und der neueste Hö⸗ pothekenschein von dem Gute liegen bei dem Justizrath Lauer zu Sonnenburg zur Einsicht bereit.

Frankfurt a. O,, den 9. Juli 1844.

Königl. preuß. Ober-Landesgericht.

979 Alle diejenigen, welche an das im Greifswalder Kreise und Hohendorfer Kirchspiel belegene, bisher im Eigen— thums ⸗Besitze des Gutsbesitzers F. Dudy befindlich ge⸗ wesene, gegenwärtig verkaufte Allodialgut Zemitz nebst Pertinenz Weiblitz, so wie an die Gutssaaten, Ackerar= beiten und Vieh, Feld und Wirthschafts-Inventarien= stücke, rechts begründete Forderungen und Ansprüche ha— ben, werden auf den Antrag des ꝛc. F. Dudy zu deren Anmeldung und Beglaubigung in einem der folgenden Termine: am 16. und 30. August, o der am 20. Septem- 2 Morgens 10 Uhr, vor dem Königlichen Hofgericht, bei Vermeidung der am 10. Oktober (r. zu erkennenden Präklusion, hiermit aufgefordert. Datum Greifswald, den 15. Juli 1844. Königl. preuß. Hofgericht von Pommern und Rügen. (1. 8.) von Möller, Praeses.

502 . wagagnn g. Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 2. April 1814. Das in der Fruchtstraße, Ecke der Palisadenstraße, belegene Hochkirchsche Grundstück, taxirt zu 10,429 Thlr. 19 Sgr. 3 Pf., soll am 19. November 1844, Vormittags 11 uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Tare und Hy— pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

3391 Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 6. März 1844.

Das vor dem Landsberger Thor belegene Grundstück des Müllers Leonhardt, mit Einschluß von 2506 Thlr. 2. Sgr. 6 Pf. Brand - Entschädigungsgelder für die abgebrannte holländische Windmühle, gerichtlich abge⸗ schätzt zu sols Thlr. 6 Pf, soll am 15. Oktober 1844, Vormittags 11 uhr, an der Gerichts stelle subhastirt werden. Taxe und Hy— pothelenschein sind in der Registratur einzusehen.

Nieder⸗Schlesisch⸗Märkische keis y! Eisenbahn.

Bekanntmachung. * Zur Anlage der Nie⸗ der- Schlesisch ⸗Märli⸗ schen Eisenbahn zwischen Guben und Halbau soll

die Ausfüh⸗ rung der Erd⸗

S arbeiten, so wie v / 3e Bau der kleineren Brücken und Durchlässe der 2327

en langen ; zendorf, au e, . Linderode und Kun=

gegehen werden,.

ubmission in Entreprise

Cold Friedrichs. And. GIdm. à 5 Th.

Disconto-

al marco.

do. do. Prior. O bil. 1 Md. Lpæ. kiseub. do. do. Prior. Ohl. 4

Krl. Au. Eisenb. 153 do. do. Prior. Ohl. 4 1031

o. o. Prior. Ol.. 1 99 Rhein. REisenb.

Gross. Pos. do. 1 5 Ido. do. Prior. Obl. ; lo. V Staat Caraut. 3 Brl. Frankf. ki. nb. 5 141 z 10. do. Prior. Ohl.“ . Kur- u. Neum. a0. 31 ; Ob. - Schles. EBisnb. do. Lit. B. v. eingeæ. 57 B. St. B. Lt. A. u. B. Magd. lalhst. Eh. Erl. Schw-- Erh. E. o. do. Prior. Ob. Bonn-Kölner Esb.

Brl. Potsd. Eisen. 65 161 163

a, ig

104

Montag,

102 . tontag Trauerspiel in

J

Düas. Ell. Fiseul. 5 91 5 80 P 1 977 97 /

3 mit

Posse

103 2. A. Müller.

Allgemeiner Anzeiger.

Die Pläne, Berechnungen, Entreprise⸗Bedingungen und Submissions Formulare zu diesen Bau-Ausführun⸗ gen können im technischen Büreau der 2ten Abtheilung in Sommerfeld während der Geschäftsstunden eingese⸗— hen werden, woselbst auch gegen Erlegung von 10 Sgr. Abschriften der Bedingungen, der allgemeinen Nachwei— sung und des Submissions-Formulars in Empfang ge— nommen werden können.

Submissionen für die Ausführung der betreffenden Arbeiten müssen versiegelt mit der Aufschrift:

„Offerte zuruebernahme der Planirungs—

Arbeiten des 7ten Looses in der Aten Ab⸗

theilung“

. 66 z . vor dem 23. August d. J. portofrei; bei uns (Leipziger⸗Straße Nr. 61) ein- gereicht werden.

Da an diesem Tage, Nachmittags 4 Uhr, die eingegangenen Submissionen eröffnet werden und der Zuschlag eventuell erfolgt, so können später eingehende Submissionen nicht berücksichtigt werden.

Die sich Meldenden bleiben 14 Tage nach dem 23. August an ihre Offerten gebunden.

Berlin, den 6. August 1844.

Die Direction der Nieder-Schlesisch⸗Märlischen Eisen⸗ bahn Gesellschast.

situ

Lust fahrt zwischen Potsdam und der Pfaueninsel.

Dienstag den 20. August é. Ven Potsdam um g, 12, 2, 4, 6. Uhr. Von der Pfaueninsel um 10, 1, 2, 4, 67 * zwischen Potsdam u. Hamburg. Negelmäßige Abfahrtstage: Montags, Mittwochs und Freitags, 9 Uhr Morgens. Fahrbillette sind zu haben bei Anker, Taubenstraße Nr. 10.

Vaterländische Feuer⸗-Versiche⸗ rungs⸗Gesellschaft in Elberfeld.

1839 5 Bekanntmachung.

Unserem General-Agenten für die General-Agentur Berlin, Herrn Subdirentor Fr. W. Ziegler, ertheilen wir auf dessen Antrag hiermit die Befugniß, sich in ge⸗ nannter Eigenschaft durch seinen Sohn, den Herrn Friedrich Wilhelm Ziegler, unter Procura— Zeichnung vertreten zu lassen.

Elberfeld, am 1. Juli 1844.

Die Direction der Vaterländischen Feuer -Versicherungs⸗ Gesellschaft. ö Willemsen, bevollmächtigter Direktor und General -Agent.

Mit Bezug auf die vorstehende Bekanntmachung der Wohllöblichen Direction der Vaterländischen Feuer⸗ Versicherungs⸗ Gesellschast in Elberfeld, gebe ich mir hierdurch die Ehre, zur öffentlichen Kenntniß zu bringen, daß mit Genehmigung derselben ich meinen ältesten Sohn und Mitarbeiter Friedrich Wilhelm Zieg⸗— ler zu meiner Vertretung in allen Geschäfts-Angele⸗ genheiten der von mir geführten General- Agentur der obigen Gesellschaft berufen und ermächtigt habe, in meinem Namen per procura zu zeichnen.

Berlin, den 15. August 1814.

Der General-Agent der Vaterländischen Feuer- Versiche= tungs -Gesellschaft in Elberfeld für die General Agentur Berlin

F. W. Ziegler.

19941 Uebersetzung.

Im Jahre achtzelin handert vier und vierzig, den sunfzehnten Juli, auf Ersuchen des Herrn Ernest Kuys van NieuwGenbrock, Bärgermeister der Gemeinde edel, Kanton Venlo, wohnhaft daselbst, jedoch au dieser Sache Wohnsitz wählend im Comtoire sei-

nes nacligenannten Sachwalters, wolinliaft Stadtvier tel O. No. 182. im Haag, in Qualität als Neben- vormund der minderjährigen Kinder des verstrbe— nen Herrn Gharles, Louis, Guillaume, Josep Baron van Keverberg, bei seinem Leben Mitglied des Ra- thes von Staten, wohnhalt im IIaag und daselbst verstorben, in leirath erzeugt bei seqsiner Gattin, der léran Maria Lodge, mit Namen Charles, George, Clément Joseph Baron van Keverbergs Frédéric Henri Charles Ernest Baron van Kever— berg und Elsrede Baronin van Keverberg, welche obengenannte Minderjährigen die einzigen vom ge— sagten Ilerrn Baron von Keverberg hinterlassenen Kinder und als einzigen Erben ihres den dreissig- sten November achtzelin hundert ein und vierzig ab intestato verstorbenen Vaters sind, dessen Erb- schalt in ihrem Vortheile durcli die Vormünderin unter dem Vorbehalte der Rechtswolilthat des In-

gewesen

ventarinms angenommen worden ist, wie aueli kraft einer geliörig registrirten, von dem Arrondissements Gerichte im Ilaag auf den fünf und zwanzigsten Juni achtzelin hundert vier und vierzig bewillig— ten Anordnung anf die dazn von dem Requeranten eingedienten Bittschrift; indem der Nebenvormund in diesem Prozesse sür die austritt, weil die letztgenannte, mit welcher der Verstorbene ohne Güter- Gemeinschast verheirathet gewesen ist, Gläubigerin der Erbschaft ist und entgegengesetzten Belang hiat mit ihren dbengenann— ten minderjährigen Kindern, indem der Nehben— vormund dazu gehärig gemächtigt ist. IIabe ich Benjamin Léon IIuissier bei dem Arrondissemenis— Gerichte im Haag, wolmhast daselbst Stadtviertel

R. No. 5.

Vormünderin

deswegen einen

3 1489.

Alle so bekannte wie unbekannte oder ab wesende Belanghabenden bei gesagter unter dem Vorbehalte der Rechtswolilthat des Inventariums angenommenen Erbschaft des obengenannten Herrn Charles, Louis Guillaume Joseph, Baron van Keverberg: Um auf Dienstag den fanfzelinten Oktober 1800 vier und vierzig des Vormittags um zehn Uhr, bei voraus- gestelltem Sachwalter zu zur Audien? des Arrondissements-Gericht im IIaag,

erscheinen

j Angeschen der Requerant verlangend über der Füh- rung und der Verwaltung von iim in gesagten un— ter dem Vorbehalte der Rechitswollthat des Inven— tariums angenommenen Erbschaft des obengenannten IIerrn Baron von Keverberg gehabt, gehalten und gelührt, in der gesetzlich vorgeschrichenen orm an die Requirirten Rechnung abzulegen, dieselbe kechnung (registörirt im IIaag von dem Einnehmer Keller den elften Juli dieses Jahires im Theil aà8 solio 89 rect, Fach zwei, gegen Zalilung von sichen und neunzig Gulden sechs und vierzig und einen halben Genis) mit den Dokumenten zur Visa der Belanghabenden aul der Kanzlei, des gesagten Gerichts deponirt hat.

Beim Urtheile des obengenannten Gerichts im Haag einen Richter Commissair ernennen zu Riören, vor demselben diese Rechnung durch den Reque— ranten in seiner gesagten Qualität geihan werden kann, mit Verurtheilung der Kequirirten, um, nacli dem diese Rechnung also gethan sein wird, mit dem Requeranten Qualitate qua auf die bei; dem Gesetze bestimmte Eorm weiter zu prozediren, um zu einer Bestimmung von dem saledo derselben Rech- nung zu gelingen, wie auch von all demjenigen, was der RKequerant weiter von dieser Erhschäast un- ter sich hat, um weiter von ilim ausgeliesert und abgegeben zu werden an diejenigen Belanghabenden, welche befunden werden sollen dazu gerechtigt zu sein, Alles mit Erklärung, dals die zu dieser Saclie bereits gemachten und noch zu machenden Kosten, dureh den Requeranten, in seiner gesagten Qualität bei Vorrang von dem Reliquat gesagter krhs craft abgezogen werden knnen, wie anch mit Verurthei- lung von denjenigen der Requirirten, welche dieser Forderung widersprechen werden, in die Kosten dieses Prozesses.

Und habe ich Huissier an die Requirirten be— kannt gemacht, dals Lerrmanns Lambertus FEroost für den Requeranten als Sachwalter in dieser Sache austreten wird und weiter, auser einer Abschrift obengenannter Bittschrift und Anordnung des ge—

HIamburg. . ......

ge 2

Leipzis in Courant im 14 TI. Fuss.

Sonntag, 18. Aug. Gesang in ; Emporkömmling“ frei nachgebildet, von J. Nestroy.

14103 139 150 149 22

791

250 FI. 259 II. 2 Mt. 300 Mh. Hur 300 Mr. 2 Mt.

1ñ1.8t. 3 Mt. 66 390 . 2 Mt. 150 I. 2 Mt. 150 FI. 2 Mt. 100 Thlr. 2 Mt.

100 Tn. a

Mt. 100 1.

Mt. 100 SnhI. Woch.

Kurz

Aaönigliche Schauspielle

Sonntag, 18. Aug. Der Militair-Befehl, Lustspiel in 2 Abih. von C. W. Koch. sches Ballet in 1 Akt, von Hoguet.

In Charlottenburg: nach dem Italienischen, von C. Blum. Ehe-Prolurator, bramatisirte Anekdote in 2

Der Soldat aus Liebe, pantomimi'

Musik von H. Schmidt.

Ich bleibe ledig, Lustspiel in 3 Aufzügen,

Hierauf: Der Platzregen als

Abth., von E. Raupach. Moritz von Sachsen,

Hierauf:

19. Aug. Zum erstenmale:

5 Akten, von R. E. Prutz.

Königsstädtisches Theater.

Liebesgeschichten und Heirathssachen. 3 Alten, dem Englischen „Patricier und Musik von

(Herr J. Nestroy, erster Komiker des Kaiserl. privil. Theaters an der Wien zu Wien: Nebel als Gastrolle.)

Montag, 19. Aug. Joh. Nestroy: den Titus Feuerfuchs, als Gast.)

Auf Begehren: Der Talisman. (Herr

* bM

Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen.

Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober-Hofbuchdruckerei.

sagten Arrondissements-Gerichts, gleichfalls eine Ab- schrist dieses Citations-Zettels les gesagten Gerichts 5sfentlich angeschlagen, Von beiden Stüächen ebenfalls Abschriften ge an den Herrn Ossicier des ofsenbaren bei Gerichte, Original dieses für Visa gezeichnet hat, indem chen salls eine Abschrist dieses Citations-Zettels zern inserirt werden soll in der Allgemeinen Preussischen der Gazette des Tribuncaux, in der Courant und in der Nederlandsche bei obengenannter Anordnunzg

an dem Audienzsaal-

welchen lassen Ministeriums

3ind

gesagtem welcher dus

Veitung, in IIaarlemsche Stantscourant, wie angewiesen worden ist. Die Kosten aulser Stem pel, Registrationsrecht und Insertion in die Zeitun— S658. (gezeichnet) B. Leon. IIuissiemn Geschen und Abschristen üäbergenommen den 15. Juli 1814. Der Justiz- Ossicier (gezeichnet) A. G 9 Alsehe.

Registrirt im IIaag, den sechzehnten Juli 1800

gen sind f. 4.

vier und vierzig, Theih 93. oli 139. Fach 8 und 9 Empfangen für Recht und Auscents einen Gulden zelin nud einen halben Cents. Der Einnehme (gezeichnet) J. Keller. HFür richtige Uebersetzung. Haas“, den 24. Juli 1844. L. Marin Gouny, beeideter Lebersetzer.

Literarische Anzeigen. So eben ist erschienen und in allen Buchhandlungen zu haben:

[10131 Do s. 5 85 9749 5. .

ü Deutsche Sprachlehre

für Volksschulen, Präparanden-Anstalten und Schullehrer - Seminare

3 n Otto Schulz, Königlichem Provinzial -Schulrathe. Preis: dauerhast gebunden 10 Sgr.

Berlinisches Lesebuch für Schulen

X. von Otto Schulz, Provinz. ⸗Schulrathe. Zweiter Theil. Preis 15 Sgr. * . 1 Nirolaische Buchhandlung in Benin, Brüderstraße Nr. 13.

10141

Ein in der durch ihre Naturschönheit be— rühmten Weingegend unterhalb Dresdens, die Lößnitz genannt, dicht an der Meißner⸗ Straße und wenige Minuten vom Anhalte— punkte der Eisenbahn zur Weintraube ge— legenes, neu angelegtes Weinbergsgrund- stück mit Blumen- und Gemüsegarten, auch etwas Feld, sammt im vergangenen Jahre neu errichteten Gebäuden, bestehend in ei— nem Wohnhause und zwei Seitengebäuden mit Waschhaus, Wagenschuppen, Stallung für 2Pferde und? Kühe zc., ist unter Anzah⸗ lung der Hälfte des Kaufpreifes (wähend die andere Hälfte auf dem Grundstücke st e⸗ hen bleiben kann) sofort zu verkaufen be— auftragt

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Die in der Stadt Loebau in der Königl. sachs. Oberlausite alleinis besindliche privilegirte Apotheke mit einem jn hrlichen Umsatze von 4000 Thlr. stelit um den Preis von 400900 Thlr. mit 15,900 Thlr. Anzahlung, jedoch ohne Unterhändler, von Michae— lis d. J. zu verkaufen. Das Nähere ist zu erfahren heim Besitzer CG. F. Salzmann.

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Preußische

Allgemeine

M 230.

nhalt.

Amtlicher Theil.

Inland. Briefe aus Neu-Stettin, Guben, Stolp und Ucker— münde. (Attentat vom 26. Juli) Provinz Preußen. Aus Heilsberg (Manöver) und Insterburg (Rückkehr der nach Polen ausgewan— derten po¶0mmerschen Bauern). Provinz Schlesien. Fortschritte des Gustav- Adolph Vereins. Verhastung der Räuber Anführer. Pro- vinz Westphalen. Abwehr der Tendenzen von Lüning und Grün. Schreiben aus Danzig. (Ueberschwemmungen; schlimme Aerndte.)

Deutsche Bundesstagaten. Königreich Bavern. Ministerial-Re—= stript. Königreich Sachsen. Denkmal für Dinter. König— reich Württemberg. Remorqueurs auf der oberen Donau. Kur— fürstenthum Hessen. Die Salinen zu Nauheim. Großher⸗ zogthum Hessen. Hof -Nachricht. Freie Stadt Lübeck. Schiff— sfahrts⸗Vertrag mit Hannover. Hauptmann Nachtigal.

Frankreich. Paris. Das französische Geschwader vor Tunis. Ota— heitische Aktenstücke und Gerüchte über Englands Absichten. Vermischtes. Schreiben aus Paris. (Marokkanische Händel.)

Großbritanien und Irland. London. Der Standard in der otaheitischen Frage. Die Unterhandlungen mit Frankreich und neue Berichte aus Otaheiti. Vermischies.

Schweden und Norwegen. Stockholm. Reichstags Verhandlun— gen: Abänderung im Schätzungswesen und in dem Bank-Gesetze. 6 der Bischofs⸗Aemter. Errichtung einer geistlichen Central⸗

ehörde.

Dänemark. Kopenhagen. Königliches Reskript in Betreff des Ge— brauchs der dänischen Sprache in Justiz- und Administrations-Angele— genheiten Schleswig. Stände⸗Verhandlungen: Schluß - Debatten über die Absetzbarkeit der Schullehrer und Annahme des Gesetz-Eniwurfs.

Italien. Nom. Die Nachricht von dem berliner Attentat. Abreise

des Königs von Bapern. Die lirchlichen Angelegenheiten Spaniens. Schreiben aus Palermo. (Die Ausfuhr des Olivenöls und der Smalte nach Deutschland.)

Spanien. Briese aus Madrid. (Das gegen den König von Preußen gerichtete Attentat vom 26. Juli; Bombardement von Tanger; Vermisch— tes) und Paris. (Der Herzog von Rianzares; steigende Gährung; Beschießung von Tanger.) J

*, und Börsen⸗Nachrichten. Berlin. Börsen⸗ und Markt⸗

ericht.

Rückschaffung der Leiche K. M. von Weber's. Die Königskugel.

Amtlicher Theil.

Auf den von Sr. Majestät genehmigten Vorschlag des unter— zeichneten Kapitels ist der Luisen Orden der Vice-Aebtissin Julie von Blomberg zu Leeden verliehen worden.

Luisen⸗Ordens⸗Kapitel Marianne, Prinzessin Wilhelm von Preußen.

Uichtamtlicher Theil. Inland.

X Neu⸗Stettin, 12. Aug. Wir sind nicht die Letzten der Städte gewesen, die wegen der wunderbaren Errettung unseres er— habenen Königspaares den dankenden Blick zum Himmel erhoben. Auch uns war es erstes Bedürfniß, nach dem betäubenden Schreck den Höchsten zu preisen und der Freude Luft zu machen. Der nächste Tag des Herrn, der 4. August, an dem das ganze Land seine innig- sten Gefühle aussprach mit einer Uebereinstimmung, wie sie nur dem Preußen im hohen Selbstgefühle der Nationalität eigen sein kann, war auch uns der Tag des allgemeinen Jubels. Er wurde vor Allem durch Gottesdienst, der Tages vorher durch das Geläute aller Glocken verkündigt ward, gefeiert, und das (beiläufig gesagt, für das steigende Bedürfniß uns bereits zu kleine) Haus des Herrn war nie gedrängter gefüllt, als an diesem Tage. Die vortreffliche Predigt des zur hiesi⸗ gen Superintendentur designirten Oberpfarrers Zahn aus Callies, eine Probe schöner Beredtsamkeit, erbaute die Gemeinde wahrhaft. Am Abend war die Stadt aus jedes Einzelnen freiwilligem Antrieb mit seltenem Eifer erleuchtet, die ganze Bevölkerung in der Freude des Herzens auf den Beinen, und die aus der Umgegend hereingekommene verstärkte, auf⸗ und abwallend, die Wogen des Jubels. Vor dem Rathhause, das sich durch ein schönes Transparent auszeichnete, ließ sich unsere tüch— tige Stadt⸗Musik hören und mußte zuletzt auf allgemeines Begehren das: „Heil Dir im Siegerkranz“ anstimmen, das von der ganzen

Ber lin, Montag den 19 Au gu st

Masse aus voller Seele mitgesungen und mit einem dreimaligen, durch den Vorstand der Stadt ausgebrachten „Lebehoch!“ unter Beglei— tung der Stadtböller beschlossen wurde. Um nun auch die Erinnerung an die wunderbare Errettung Ihrer Majestäten durch ein für spätere Zeiten bleibendes Andenken zu fesseln, hatte der zeitige Verweser des Landraths⸗-Amtes, Kreis-Deputirte von Bonin, Veranlassung genom— men, an diesem Tage die Stiftung eines Vereins zur Verschönerung der Stadt in Vorschlag zu bringen, was schon aus diesem Anlaß einen allgemeinen Anklang fand.

So haben auch wir denn unseren Gesinnungen Recht verschafft, ohne darüber viel Aufhebens zu machen. Unmöglich aber können wir jetzt, da sich uns noch nachträglich eine ganz außerordentliche und schöne Veranlassung darbietet, davon schweigen. Das ganze Land muß es erfahren, wo unser herrliches Königspaar überall geliebt wird! So leset denn, treue Mitbürger und Mitgenossen der gemeinschaftli chen Erlebnisse, das nachfolgende Schreiben: ;

Warschau, den 3. August 1844. An den Magistrat zu Neu-Stettin.

Da ich schon als Kind im Jahre 1809 meine Vaterstadt Neu-Stetlin veiließ, so ist das Andenken an mich dort wohl gänzlich erloschen. Um dasselbe aufzufrischen, will ich ihr 506 Rthlr. schenken, deren Zinsen all— jährlich am 26. Juli unter die dortigen Armen, ohne Unterschied der Reli= gion, aber im gehörigen Verhältnisse, vertheilt werden sollen, nachdem sie in den Kirchen dem Allmächtigen für die wunderbare Rettung Sr. Masestät des Königs, Friedrich Wilhelm 1IV., und Ihrer Majestät der Königin ge— dankt haben.

Einen 24. Magistrat ersuche ich ergebenst, von Sr. Majestät die Ge— nehmigung zur Vertheilung der Zinsen in der angeführten Art zu erbitten. Falls sie versagt wird, behalte ich mir eine andere Bestimmung derselben vor. Sobald ich in den Besitz der Antwort komme, werde ich die 500 Rthlr. zuschicken, deren sichere Unterbringung ich natürlich Einem 2c. Magistrat überlassen muß.

Im Falle man eine öffentliche Bekanntmachung wegen eines Geschen— kes nöthig findet, bitte ich recht sehr, meinen Namen nicht zu nennen, da ich mit demselben nur bezwecke, meiner Vaterstadt etwas Gutes zu ihun, und das Andenken Seiner Majestät zu ehren, denn obgleich Unterthan Seiner Majestät des Kaisers von Rußland, bin ich doch von ganzem Herzen auch Preuße. (Unterschrift.)

eitung.

Das ist eine würdige Weise, den König von Preußen, und das Land der Väter zu ehren! Wir enthalten uns einer jeden weiteren Bemerkung darüber, die sich von selbst aus dem Herzen eines jeden Patrioten hervordrängen muß. Aber wir müssen wünschen, daß die einfache Thatsache, die mit der unwiderstehlichen Beredtsamkeit einer edlen Handlung für sich selber spricht, der Welt eben so weit über die Gränzen unseres Landes hinaus bekannt werde, als wie unserem hoch— verehrten Könige und seiner theueren Gemahlin, weit über die Gränzen unsers Landes hinaus, von fern her Liebe und Theilnahme zuströmen. Wir sind stolz darauf, den fremden einfachen Privatmann mit solchen Gesinnungen, als den Typus der einen und allgemeinen Stimmung, die in eines Jeden Herzen Anklang und Wiederhall findet, in unseren Mauern geboren zu wissen. Wir nennen ihn nicht öffentlich, denn er hat es verbeten, aber wir danken ihm herzlich und beabsichtigen, sein edles Geschenk, vermehrt mit unseren freilich nur sehr schwachen und unzulänglichen Mitteln, zur Errichtung eines Stadt⸗Hospitals unter Gottes gnädigem Beistande, der jedes gute Vorhaben, wenn auch spät, zur Reife gedeihen läßt, zu verwenden. Gott ehre den König, der auch auswärts solche Freunde, aber keinen Feind mehr hat!

* Guben (in der Nieder-Lausitz). Unsere Stadt, tief ergrif⸗ fen von dem entsetzlichen Mordversuch an dem geliebten König, durch dessen Huld sie wenige Wochen zuvor so hoch beglückt worden, hat ihre freudigen Dankgefühle für die gnädige Rettung desselben, wie durch besondere kirchliche Feier in Stadt- und Landgemeinde, so durch den Beschluß einer den wohlthätigen Absichten des Monarchen ent⸗ sprechenden Stiftung ausgedrückt. Es ist von Magistrat und Stadt verordneten aus Kommunalmitteln die Summe von jährlich 500 Rthlrn. zur Verbesserung der Elementar Lehrer-Gehalte ausgesetzt worden, und soll ein jährliches Dankfest in den Schulen für die Rettung des theuren Königspaares aus großer Gefahr die Gemüther der Jugend vorzüglich in der Ueberzeugung befestigen, daß, wer von dem Herrn und mit dem Herrn der himmlischen Heerschaaren ist, den Diener des Bösen nie zu fürchten habe.

X Stolp, 4. Aug. Heute hallten unsere Kirchen wieder von dem srohen Jubelgesange der überaus zahlreich versammelten Gemein— den, die dem Herrn der Heerschaaren ihr Dankopfer darbrachten für die gnädige Beschützung des theuren Königspaares vor verruchter Mörderhand. Zwar war schon vor acht Tagen die Kunde davon

Alle Post-Anstallen des In- und Auslandes nehmen Sestellung auf dieses glatt an, für Gerlin die Erpedilion der Allg. Yreuss. Zeitung: Friedrichs strasse Nr. 72.

1844.

hierher gelangt und in zwei Gotteshäusern Gegenstand des Gebets, des Dankes und der Freudenthränen gewesen; aber das genügte dem religiösen Bedürfniß nicht, und es wurde der heutige Sonntag zu einem allgemeinen Dank und Freudenfeste bestinmt. In feierlichem Zuge begaben sich die Militair- und Eivil-Behörden, die Reprä⸗ sentanten der Bürgerschaft und die Schützengilde vom Rath⸗ hause nach der Haupt Kirche und kehrten nach dem Got⸗ tesdienste unter dem Festgeläute der Glocken auf den Markt zurück, wo der Bürgermeister in einfacher, aber pommersch kräfti⸗ ger Rede die Versammelten aufforderte, durch verdoppelte Treue die Schmach des Vaterlandes zu sühnen, dem theuren Könige, der Königin und dem ganzen Königshause ein jauchzendes Lebehoch ge⸗ bracht und unter dem Donner der Böller die Königs Hymne gesun⸗ gen wurde. Magistrat und Stadtverordneten beschlossen hierauf, in gemeinsamer Adresse dem Könige die Gefühle der Stadt auszudrücken. Am Abend war die Stadt erleuchtet und überall ertönten begeisterte Vivats für das allverehrte Herrscherpaar!

X Uckermünde, im Aug. Die Kunde von dem verbreche⸗ rischen Attentat auf des Königs Majestät traf hier am 28sten v. Mts. kurz vor Beginn des Vormittags-Gottesdienstes ein, und sofort tra⸗ ten in feierlicher Weise die Königlichen und städtischen Behörden und die Stadtverordneten⸗Versammlung in des Allerbarmers Tempel zu⸗ sammen, um mit der Gemeinde Gott dem Allmächtigen zu danken, dafür, daß er so großes Unheil gnädig von uns Allen abgewendet.

Provinz Preußen. Die Vorbereitungen zum Empfang ho⸗ her Gäste im Schlosse zu Heilsberg sind beendet. Im fürstbischöf⸗ lichen Garten daselbst wird die ehemalige Sommerwohnung der Bischöfe zu einem Lazareth eingerichtet; neben derselben ist ein neues Gebäude zu demselben Zwecke aufgeführt worden. Aus Inster⸗ burg meldet ein dort erscheinendes Blatt: „Die 150 Familien, welche unlängst aus den Kreisen Naugard und Kammin in Pommern hier durchzogen, um sich in Polen anzusiedeln, kommen jetzt mitunter bet⸗ telnd zurück, obgleich die meisten bei ihrem Hinzuge eine Art Wohl⸗ habenheit verriethen. Die Taglöhnerfamilien haben freilich nicht viel dabei verloren, da sie größtentheils kein Eigenthum in ihrer Heimat besaßen, aber die Bauern, welche Haus und Hof verkauft haben, kom⸗ men wahrscheinlich als Bettler nach Hause.“

Provinz Schlesien. Die Stadtverordneten von Breslau haben in ihrer Sitzung vom 14. Aug. den Beschluß gefaßt, bei dem Magistrat einen Antrag auf Abschaffung und vollständige Aufhebung der Bürgergarde zu stellen. Der Gustav⸗Adolph⸗Verein macht in Schlesien erfreuliche Fortschritte. Die Versammlung der Vereinsräthe am 31. Juli konnte bereits über die Summe von 1690 Rthlr. ver— fügen und hat dies in der Art gethan, daß das statutenmäßlge Achtel mit 200 Rthlr. an die Kasse des Central Vereins in Leipzig mit der Bitte eingesandt wurde, es der evangelischen Gemeinde zu Linz für ihren Kirchenbau zuzuwenden. In der Provinz selbst haben die Gemeinden zu Schömberg, Ottmachau, Ziegenhals und Reinerz Unterstützungen empfangen. Der Zweig-Vereine bilden sich immer mehr. Die Schlesische Ztg. vom 16. August meldet: „Aus Kempen (im Großherzogthum Posen, an der schlestschen Gränze) er— halten wir die erfreuliche, amtlich verbürgte Nachricht, daß die beiden gefährlichen Näuber Psieg und Alex. Greinert in einem benachbarten Forste von Gendarmen gefangen genommen und am 14ten d. M. Abends um 7 Uhr in das Gefängniß des dortigen Land- und Stadt gerichts abgeliefert worden sind. Die Verbrecher leisteten hartnäckigen Widerstand und zündeten das Försterhaus an, in welches sie sich ge⸗ flüchtet hatten.“

Provinz Westphalen. Durch die Magdeburger Ztg. erfährt man, daß der in neuerer Zeit mehrgenannte Dr. Lüning in Rheda Haupt- Mitarbeiter am We ser-Dampfboot sei, dessen Tendenz in jener Gegend Widerspruch finde und Mißvergnügen er⸗ rege; überhaupt sei Westphalen jetzt vielfach „angeregt“, man streite hin und her. „Gegen die Vorlesung“ (heißt es in dieser Beziehung an der angeführten Stelle weitery, „welche Herr Grün vor einigen Monaten in Bielefeld hielt, und worin der moderne Sozialismus ge⸗ predigt worden war, hat Herr Wilhelm Kayser in einer zu Münster und Minden erschienenen Flugschrift „„Einige Bedenken“ erhoben und auch von den Kanzeln wird gegen diese Richtung gepredigt, die übrigene, als eine sehr abstrakte, durchaus nicht geeignet ist, das Volk anzu⸗ ziehen oder von demselben verstanden zu werden. Sie hat am Rhein einige Anhänger unter den literarischen Leuten, doch sind ihrer we⸗

Nückschaffung der Leiche K. M. von Weber's.

K Dresden, 15. Aug. Bekanntlich haben die Freunde Karl Maria von Weber's die Absicht, dessen Leiche aus England in die Heimat zurückzuschaffen, und der Sohn des heimgegangenen Künstlers, Max von Weber, besindet sich, behufs näherer Vor— bereitung zur Aussührung dieses Plans, gegenwärtig in England. Wir lassen es dahingestellt, inwiefern derselbe auf allseitige Billigung (die er übrigens in Dresden unter den näheren Freunden Weber's nicht findet) Anspruch zu machen habe. Vielleicht wäre es dem Verstorbenen, wenn er darüber hätte befragt werden können, vielleicht auch den Hinter= bliebenen lieber gewesen, wenn sich die Liebe und Verehrung für Karl Ma— ria von Weber in anderer Weise ausgesprochen hätte. Eine Weber⸗ Stistung zur Unterstützung junger hoffnungsreicher Musiker dürfte das Anden ken des Verstorbenen würdiger ehren, als ein Denkmal von Stein und Erz, welches überflüssig ist, so lange Mit- und Nachwelt des Verstorbenen Ver—= dienste und persönliche Liebenswürdigkeit in dankbarer Erinnerung verehren, und zwecklos würde, wenn einmal die Zeit läme, wo Beides nicht mehr der Fall wäre. Sonderbar, daß wir Beutsche mit unserer Pietät gegen Verstorbene, kommt sie überall einmal zur Lebensregung, auch nebenbei so gern Parade machen!

Wir haben Gelegenheit gehabt, die Nachrichten einzusehen, die Marx von Weber über seine Aufnahme in England mittheilt, ünd wir gestehen, daß uns die Züge von Pietät beschämen, die sich in England gegen Karl Maria von Weber kundgeben. Der freundlichste zuvorlommendste Empfang wird dort von allen Seiten dem Sohne des berühmten Mannes zu Theil. Bei uns pflegt man die Angehörigen auszuschließen von der Wirkung un—

seres dankbaren Andenkens, für uns war ein berühmter Verstorbener in der Regel nicht Vater, nicht Gatte nur berühmt, nur ein Indi— viduum, mehr oder weniger wirksam für unsere Freude, sür unseren Nationalruhm.

Es ließe sich eine Art Egoismus in unserer Weise der Verehrung unserer Todten nachweisen, wenn diese Mühe so erfreulich als leicht wäre!

Max von Weber hat das Zimmer, in welchem sein Vater starb, noch ganz in demselben Zustande gefunden, in welchem es am Todestage war, Niemand hat es seitdem bewohnen dürfen, nichts ist dort von seiner Stelle gerückt, und Liebe und Verehrung hegen und pflegen alle Reliquien der den Freunden Weber's in England noch stets erinnerungsheiligen Zeit. Weber ist dort sehr geliebt worden! Unter den Personen, die wetteifern, sich dem Sohne ihres Freundes freundlich und willfährig zu beweisen, zeichnen sich namentlich der berühmte Ingenieur Stephenson und der Erbauer des Themse Tunnels, Brünel, aus. Die englische Geistlichkeit hat sich von freien Stücken bereit erklärt, die sehr bedeutenden Taren niederzuschlagen, die dort mit der Verlegung der Grabstätten verlnüpft sind. Daß der Tod Weber's (der bekanntlich auf einsamem, nächtlichen Lager ganz unerwartet erfolgt ist) ein sanster, schmerzloser gewesen, dafür bürgt ein von dem Antlitz des Todten abgeformter Gyops-Abguß, den der Sohn heimbringt. Die Leiche selbst bliebe wohl besser da, wo sie nach Gottes Raihschluß bisher geruht hat! 3. Die Königskugel. In der Trautweinschen Buch- und Musikalienhandlung (J. Guttentag)

ist so eben ein Lied erschienen, dem wir eine allgemein güͤnstige Aufnahme

fast mit Gewißheit vorhersagen können, und das mehr als manches andere

verdient, zum Volksliede zu werden. Es betitelt sich: Die Königskugel,

Gedicht von Heinrich Boltze, sür eine Singstimme (Baryton) mit Be—

gleitung des Piano, komponirt von F. W. Jähn s. Der Text behandelt in

würdiger, echk poetischer Weise das historische Faktum, wie Friedrich der Große

in einer Schlacht von einer Kugel getroffen wurde, die ihn jedoch nicht verletzte,

sondern in den Kleidern haften blieb, aus denen sie am Abende beim Aus⸗

lleiden herausfiel. Welche nahe, beinahe direkte Beziehung das Gedicht auf

die jüngste Zeit verstattet, wo ein geliebtes hochherziges Königspaar durch

Gottes gnädiges Walten aus großer Gefahr errettet worden ist, braucht

wohl hier nicht erst näher erörtert zu werden. Das Lied wird daher in

dem Herzen eines jeden Preußen einen doppelten Anklang sinden, und die Musik desselben wird endlich das Ihrige dazu beitragen, diesen Anklang zu erhöhen und nachhaltiger zu machen. Sie ist populair und kräftig ge— halten, schmiegt sich dem Sinne des Tertes treu an, und sie entstand offenbar in einem jener günstigen Augenblicke, welche Künstler zu ihrem Schassen ost vergeblich herbeiwünschen. Wie wir hören, hat Se. Excellenz der Heir Kriegs- Minister das Gedicht und die Musit desselben nicht blos sehr beifllig gewürdigt, sondern auch angeordnet, daß das Lied von den Militairsängern einstudirt, im Unisono gesungen und die Begleitung desselben für Militair-Musik eingerichtet werde. Kaum wüßten wir ein Lied, das sich sowohl in seinem Terie, als in seiner Musik für ein Soldatenlied besser eignete, und die ohnehin schon vieles Werthvolle ent- haltende Sammlung solcher Gesänge wird dadurch unstreitig um eine treff— liche Nummer bereichert werden. s -