1844 / 237 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

bemselben Tage, die Königin wäre

landet. Hier in Madrid fanden am

ri Volkellafsen bewohnten Stadtvier- att. * eil des Pöbels, vom Wein er- chrei: „Es lebe Esparfero, nieder mit der Kö⸗

nig lizei Beamten unter

Griechenland.

O München, 19. Aug. Es scheinen mit der Post vom 6. August gestern eine größere Jahl von Briefen aus Athen hierher gelangt zu sein, als schon seit längerer Zeit; aber inwieweit ihr In⸗ halt bis jeßzt aügemeiner bekannt geworden ist, verbreitet derselbe noch immer nicht das gewünschte Licht über den gegenwärtigen Stand der Dinge in Griechenland. In Athen selbst schickte man sich um die Zeit des Post⸗Abganges erst an, die Deputirten⸗Wahlen zu beginnen, wäh⸗ rend sie eigentlich längst hätten beendigt sein sollen, und die unter allen vu f der Bevölkerung ler el. Aufregung ließ be⸗ fürchten, man werde die nach Akarnanien 2c. zum Schutze der Wahl- Urnen entsendeten Truppen nur zu gewiß und zu bald in der Hauptstadt selbst nöthig haben. Maurokordatos scheint die Wahl Theodor Grivas' in Akarnanien um jeden Preis als ungültig betrachten zu wollen, und die dem Ministerium befreundeten Journale machen kein Hehl daraus, was geschehen werde, wenn der Verbannte aus Aegypten entweichen und nach Griechenland kommen würde. Umgekehrt kündigen einige Oppositionsblätter seine Ankunft als nahbevorstehend an und fordern seine Wähler und Freunde nicht nur, sondern alle wahre Patrioten auf, die Sache des schuldlos ge⸗ ächteten Märtyrers zur ihrigen zu machen. Inzwischen ist doch auch wahrscheinlich, daß Maurokordatos Nichts versäumen werde, was zur Vereitlung des Wiederauftretens eines so bedeutenden Gegners in der Eigenschaft eines Abgeordneten beizutragen vermag.

In den wenigen Wahl⸗Distrilten der Morea, wo die Wahlen noch unentschieden waren, machten sich die Parteien nach wie vor jeden Zoll Terrains unter dem heftigsten Ringen streitig, und wo das Wahlgeschäft durch den endlichen Sieg der einen oder an— deren Partei abgethan war, begannen mit gleicher Leiden⸗ schaftlichkeit von Seiten der Ueberlegenen die Incriminationen. Man wird der angefochtenen Wahlen, namentlich vom Festlande, zuletzt mehrere zählen, als der unbeanstandeten. Wie auf den Inseln über— haupt bei den Wahlen Exzesse nur ausnahmsweise vorgekommen sind, so haben es dort die Gegner Maurokordatos' auch nur ausnahms-⸗

1292

Türkei. Konstantinopel, 7. Aug. (J. de Const.) Gestern ist

in dem Landhause des Groß⸗Wesirs eine außerordentliche Raths⸗

6

Berlin, 24. Aug. An heutiger Börse war das Geschäst in Eisen. bahn -⸗Effelten zwar nicht umfassend, doch gingen die Course derselben etwas besser und es zeigte sich mehrseitige Kauflust.

E er liner Börse. Den 21. August 1844.

Hr. Cour. hniiet. Geld.

1019 100

our.

Pr. Heief. Geld. Cem.

161

Fonds. Actien. S

St. Schuld-Sch. 3“ Prämien- Scheme d. Se eh. à 50 . . Kur- u. Neumrk. Schuldversebr. 3 1 . Eerliner Stadt- Olligationen 35 NDanz. da. in Th. 4 Wesipr. Pfamdl.r.: Grossh. Pos. do. do. d 0. Ostpr. Pfandbr. 35 102 Pomm. 9. 3 . Kur- u. Neum. 0. 3 ö 63 Schlesische do. 160

rl. Pots d. Risenb. 10. do. Prior. Ohl. M4. I. pz. Riseub. 10. do. Prior. Obl. Krl. Anh. Eiseub. do. do. Priur. Obl. Dũüss. Elli. Bisenbh. do. do. Prior. Obl. Rhein. Eiseuh.

do. do. Prior. Gbl. 0. v. Staat garant. Erl. Franks. Bisub. 40. do. Prior. Obl. Ob. Schles. Bisub. do. Lt. B. v. einge. B. St. E. Lt. A. u. B. Magd. Ilallst. Bb. KBrl. Schw. Frb. B. do. do. Prior. Obl. Bonu-Kälner Esb.

101

Gold al marco. 5 Frĩedrichsd' or. ; 13 And. GIdui. à 5 Th. 113 Diseonto. ? 4

w 2 *

lr. (Cour. Thlr. zu 30 Sgr.

KErĩef. Geld. 1403 1395 150

CO nunYS.

1 ec kSe l -=

Amsterdam 250 FI. Kurz a. 250 FI. Ilamburg... ...... ...... 300 M. ; *. 300 M. ö 1495 IIS. 3 bit 3 2256 22 300 Fr. Mt. 93 1650 I. Mt. 14 150 *I. - h 102

London e

.

Auswärtige Börsen.

Amster dam, 20. Aus. Niederl. virkl. Sch. 61z. 525 do. 991. hb Span. 2017. 36 40. 333. Pass. Ausg. ins. Preuss. Hr. Sch. Pol. —. Oesterr. 406 Rass. Ilope 90.

Antwerpen, 19. Aug. Ziusl. Nene Aul. 193.

Frankfuri a. M., 2I. Aus. 5736 Met. II25 Re. Hauk Actien p. ult. 1960. n.,. Hank - Actien 723 Rr. lp 893 ne Süegl. 89 nr. Iut. 593. Holu. 200 FI. g5 ne. do. S0 EI. . Rr. d. 200 FI. 281 M.

ILIam burg, 22. Auß. Hauk Acuen 1650. kusl. Russ. II3.

Paris, 19. Aus. 595 Rente fin eour. 1I9. 70. 395 Reute ß eour. 80. 15. h) Neal. au eompt. 97. 70. 59 Span. Rente 30. Pass. —.

Wien, 20. Aus. 596 Met. II05. 495 1003. 3530 76. Rank - Actien 160. Anl. de 1824 150. de 1839 1283. Nardb. 1447. GlIogsgu. II2. Mail. 1097. Iiνοu. IIA.

Meteorologische Geobachtungen.

Abends 10 Ubr.

Nach einmaliger RKHeobackhtung.

Nachmittags 2 Ubr.

1844.

23. Aug.

Luftdeuck. ... 335. 16 rer. 335 17 par. 334, 1 Par. auellwäürme S8, 0” R. Luftwä6rme ... 2 11,67 R. 18,17 n. 4 13,77 R. Flusswärme 13,47 R. Thaupunkt ... 4 10,0 n. 12,40 n. 10,97 R. nodeuwärme 14,0, n. Nunstskttigung S9 pet. 64 pet. SI pet. Ausqdünstuns O, 011, Rh. Weiler heiter. trůl. heiter. Niedersehlag O0, 024 Rh. Wind SW. 80. Ss W. Wärme wechsel 4 1925 Wolkenzugs... SVW. 1 13,2 R. Tagesmittel: 335, 9 Par.. - 14,6 R... 4 II, 15 R.. JS pcι Sw.

Morgens 6 Uhr.

Königliche Schauspiele.

Sonntag, 25. Aug. Norma, Oper in 2 Abth., mit Tanz. nach dem Italienischen. Musik von Bellini. (Alle. Adele Jazsdé: Norma, als Gastrolle. Dlle. Brexendorff: Adalgisa.)

In Charlottenburg: Mulier taceat in ecclesia, oder: Die lluge Königin, historische Tragikomödie in 3 Abth., von E. Raupach. Hierauf: Der Militair-Befehl, Lustspiel in 2 Abth.

Montag, 26. Aug. Der Weiberfeind. Hierauf: Die Insel der Liebe, oder: Das unaussührbare Gesetz.

Königsstädtisches Theater.

Sonntag, 25. Aug. Eulensplegel, oder; Schabernack über Schabernack. Wiener LokalPosse mit Gesang in 4 Akten, von Joh. Nestroy. (Herr Joh. Nestroy: Natzi. Herr Kottaun, vom Kaiserl. privilegirten Theater in der Josephstadt zu Wien: Eulen⸗ spiegel, als Gastrollen.) Hierauf: Zum erstenmale wiederholt: Der Tritschtratsch. Posse mit Gesang in 1 Akten, nach 5 „Klatschereien,“ in der Wiener Bearbeitung. (Herr Joh. Nestroy: den Sebastian Tratschmiedl, als Gastrolle.) ü.

Montag, 26. Aug. Eulenspiegel, oder: Schabernack über Schabernack. (Herr Johann Nestroy: den Natzi, als vorletzte Gast⸗ rolle vor seiner Abreise nach Wien. Herr Kottaun, den Eulen⸗ spiegel, als Gast.) Vorher: Der Tritschtratsch. (Herr Joh. Nestroy: den Sebastian Tratschmiedl, als Gastrolle.)

Dienstag, 27. Aug. Der Talisman. (Herr J. Nestroy: Titus Feuerfüchs, als letzte Gastrolle.)

weise zum Sieg über die ministeriellen Kandidaten gebracht, eine Wahrnehmung, die von den Anhängern des gegenwärtigen Minister— Präsidenten als höchst bedeutend und maßgebend für die nächste Zu— kunft bezeichnet wird. Die meisten Deputirten von den Inseln waren

bereits in Athen angekommen.

Gekanntmachungen.

10391 Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 9. August 1844.

Das in der Krausenstraße Nr. 69 belegene Becker⸗ sche Grundstück, gerichtlich abgeschätzt zu 13017 Thlr. 26 Sgr. 9 Pf, soll

am 18. März 1845, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hy— pothekenschein sind in der Registratur ein zusehen.

Die unbekannten Real⸗Prätendenten werden hierdurch unter der Verwarnung der Präklusion öffentlich vorge— laden.

1040]

In der Bertikowschen Jagdtheilungssache wird der am 2. September c. anstehende Anmeldungs⸗-Termin aufgehoben und ein anderweiter Termin auf den 28. September (., Vormittags 10 Uhr, im hiesigen Rathhause anberaumt, zu welchem die Interessenten bei Vermeidung der Präklusion vorgeladen werden.

Angermünde, den 20. August 1844.

Die Jagdtheilungs ⸗Kommission des Angermünder

Kreises.

wird über die mit

inter⸗Semesters ins

66. uchtung, der Wäsche, Bo mich n en nn ien gesamm

der Kleidu

84

Hręeslau

Frankfurt a. M. südd. W

Leipziß in Courant im 14 TbI. Fuss. Petersburg

100 Thlr. 95. 100 Tul.

100 skRäol.

nnn. ͤ gh 56 18 3 Woch. 107

. Verantwortlicher Redaeteur Dr. J. W. Zinkeisen. Gedruckt in der Decker schen Geheimen Ober⸗Hofbuchdruckerei.

richtung ist in dem Programm der neuen Organi- sation dargelegt, wesches im Laufe des Scptember ausgegeben werden soll;

7) die neue Ordnung wird mit dem am 7. Oltober zu eröffnenden Winter-Kursus beginnen. Jeder An frage werde ich durch die erforderten weiteren Mit theilungen auf das bereitwilligste entsprechen.

Brandenburg, den 19. August 1814.

Der Direltor der Ritter-Akademie.

Dr. Blume.

Beschluß der diesjährigen

asl Lustfahrten

zwischen Potsdam und der Pfaueninsel.

Dienstag den 27. August é. Von Potsdam um 9, 12, 2, 4, 5. Uhr. Von der Pfaueninsel um 10, 1, 27, 47, 65 * Preis eines Fahrbilletts zur Hin oder Rückfahrt 4 Sgr., Kinder zahlen die Hälfte.

ion Das Dampsschi „Kron⸗

prinzessin“, Cart. Bluhm, eptembers seine Reisen so sort⸗ setzen, daß es

28 s. . 3 vom 1. bis 16. September von Stettin: an jedem Dienstag, Morgens 7 Uhr, nach Swine— münde, an jedem Mittwoch, Morgens 5 Uhr, nach Swine⸗ an jedem Sonnabend, münde und Rügen, 3. von Swinemünde: an jedem Montag, an jedem Freitag, . 8 Uhr, an jedem Dienstag, Mittags 1 Uhr, nach Stettin, an jedem Mittwoch, n nach der Ankunst an jedem Sonnabend, 9 von Siettin nach Rügen, von Putbus: an jedem Sonntag, Mittags 11 Uhr, nach an jedem Donnerstag, Swinemünde;

vom 18. bis 30. September

aber an jedem Montag, Mitwoch und Freitag, Mittags 12 Uhr, von Siettin nach Swinemünde, an jedem Dienstag, Donnerstag und Sonnabend, 8 uhr Morgens, von Swinemünde nach Steltin eypedirt wird. Stettin, den 20. August 1844.

A. Lemonius.

Attgemeiner Anzeiger.

Nieder ⸗-Schlesisch-Märkische ls6 v Eisenbahn.

Bekanntmachung.

Zur Anlage der Nie⸗ derschlesisch⸗Mär⸗ kischen Eisenbahn soll die Aussührung der

Erdarbeiten, so wie der Bau der kleineren

Brücken und Durchlässe a st—

gende Strecken:

1) zwischen Halbau und Bunzlau auf, der 1846, 8 Ru⸗ ihen langen Strecke zwischen Schönberg und dem Kohlfurter Bahnhofe,

2) zwischen Bunzlau und Liegnitz auf der 4770 Ru— then langen Strecke von Haynau bis Liegnitz, und

23) auf einer 2860 Ruthen langen Strecke zwischen Kohlfurt und Görlitz,

im Wege der Submission in Entreprise . werden. Die Pläne, Berechnungen, Entreprise⸗Bedingungen und Suͤbmissions⸗Formulare zu diesen Bau-⸗Ausführun⸗ gen können in unseren technischen Büreaus ad s. zu Bunzlau (beim Abthl. Ingen. Ludewig ), 2. Bunzlau C » 3 Burgas), „3. Görlitz ( * Weishaupt), während der Geschästsstunden eingesehen werden, wo⸗ selbst auch gegen Erlegung von 10 Sgr; Abschtiften der Bedingungen, der allgemeinen Nachweisung und des Submissions-Formulars in Empfang genommen werden

können. ; ) Submissionen für die Ansführung der betreffenden

Arbeiten müssen versiegelt mit der Aufschrist: „Offerte zur Uebernahme, der Planirungs⸗ Arbeiten“ ad 1. des Aten Looses der III. Abtheilung.

2. 4ten * . *

v 3. 1 sten * VI. vor dem 6. September d. J. portofrei bei uns (Leip⸗ zigerstraße Nr. 6) eingereicht werden.

Da an diesem Tage, Nachmittags 4 Uhr, die einge— angenen Submissionen eröffnet werden, und der Ju⸗ re. eventuell erfolgt, so können später eingehende Submissionen nicht berücksichtigt werden.

Dle sich Meldenden bleiben 14 Tage nach dem 6. Sep⸗ tember d. J. an ihre Offerten gebunden.

Berlin, den 21. August 1814.

Die Direction der Nieder-Schlesisch⸗Märlischen Eisen⸗ bahn⸗ Gesellschast.

S854 b] . Nieder

* 1

e Zweigbahn.

Mit Bezug auf unsere Bekanntmachung vom 1. d. M. machen wir die Herren Actionaire unse⸗ rer Gesellschaft darauf aufmerksam, daß die

mm, m, o dritte Einzah⸗ D , , ,, 2 lung von

2 * 10 pro Cent des Actien⸗Kapitals spätestens bis zum 1. Sep⸗— tember d. J. an unsere Hauptkasse hierselbst geleistet werden muß. Glogau, den 20. August 1844. Die Direction der Nieder⸗-Schlesischen Zweigbahn— Gesellschast.

CLiterarische Anzeigen. li, Hage r Ed. Bote C G. Bock

ist erschienen: Gekrönte Preis- CGom-— 30sIition: ctien-Schwindel-Galop von Albert Leutner,

Musik-Dir. im 12ten Insanterie-kegt. Mit bezüglicher Vignette.

i036] Im Verlage von Friedrich Vieweg und Sohn in Braunschweig ist so eben erschienen:

Randzeichnungen vom Advoka— ten Detmold in Hannover.

Zweite veränderte Auflage. 8. fein Velin⸗ papier. gehestet. 16 gGr. Vorräthig bei E. H. Schroeder, Unt. d. Lin⸗ den 23, Fagorsches Haus.

S852 h]

: Bei unserer Rückreise nach Indien sagen wir allen lieben Freunden und Bekannten in- und außerhalb Ber⸗= lin, denen wir für die vielfachen Beweise der Freund- schaft und Liebe bei unserem Aufenthalte im theuren Vaterlande so innig verbunden sind, hiermit ein herzli⸗ ches Lebewohl! ;

Briese und eiwanige Bestellungen bitten wir ergebenst an unseren Schwager und Bruder, Herrn Hof · Graveur A. Beyerhaus, Oberwallstr. Nr. 6, abgeben zu wollen.

Berlin, den 24. August 1844.

E. H. Röttger, Emilie Röttger, geb. Beyerhaus, Eduard Beyerhans.

Das Abonnement beträgt: 2 Rthir. sür J Jahr. 4 Rthlr. * Jahr. 8 Rthlr. 1 Jahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preiserhöhung. In sertions-Gebühr für den

Raum einer Seile des Allg. Anzeigers 2 Sgr.

Allgemeine

Preußische Zeitung.

Alle post-Anstalten des In und Aus landes nehmen Kestlellung auf dieses Slatf an, sür Gerlin die Expedition der Aulg. Preuss. Zeitung: Friedrichsstrasse Nr. 72.

M 237.

Berlin, Montag den 26sen Au gu st

Inhalt.

2 Erdmannsdorf und Czerst. (Neise Sr.

sesã önigs) Berlin. Die Kattundrucker. Provinz ier, Ten für ss griin. Rhein -Provinz. Aus Trier (der h. Roch, Koblenz 'die Anwalte am ostrheinischen Justiz⸗Senat), Bann Cie flafienisch. Gelehrten ⸗Kesellschafr knn

Deutsche Bundesstagten. Königreich Bapern. Se. Majestät der König in Berchtesgaden. Der Etrzbischof von Köln in Augsburg und Geh. Rath Schönlein in Bamberg. General ⸗Synode zu Bay⸗ renih. Witterung. Tenerari. Wasserstand in Rheinbavern. Königreich Württemberg. Austreten der Gewässer. Groß-— herzogthum Baden, Ueberschwemmung. erzogthum Braun— fchweig. Die Paßpolizei bei Eisenbahnreisen.

Rußland und Polen. Warschau. Paß Verordnung.

Frankreich. Paris. Apostrophe der französischen Presse an Deutsch— jand. Anstalten zur Reise des Königs. Verhandlungen mit Eng⸗ land über Otaheiti. Vemmischtes. Brief aus Paris. (Marschall Soult und die polvtechnische Schule; die Differenzen wegen Otaheiti und die marokkanischen Händel.)

Großbritanien und Irland. London. Der Prinz von Preußen. Die ministeriellen Journale über das Bombardement von Tanger. Vermischtes.

Schweden und Norwegen. Christianig. Große Hitze in Tromsöe.

Dänemark. Kopenhagen. Ankunft des Prinzen Friedrich von Hes— sen. Besuch der greifswalder Studenten in Kopenhagen.

Sg hrt. Kanton Luzern. Aargau's Antrag auf Ausweisung der

esuiten.

Italien. Rom. Ankunft des Prinzen und der Prinzessin von Oranien. Erdbeben in Palestring. Neapel. Das berliner Attentat. Reise des Königs und der Königin nach Wien. Große Hitze und Dürre.

Spanien. Schreiben aus Madrid. (Der Herzog von Glücksberg; Weiteres über das Bombardement von Tanger; Vermischtes.

Syrien. Konstantinopel. Neue Unruhen in Sprien.

Die Lage der preußischen Schullehrer.

Eisenbahnen. Erste Fahrt auf der Nürnberg-⸗Bamb hn. Frankfurt ⸗Kasseler Vahr! ö 2

i . und Börsen⸗Nachrichten. Berlin. Börsen⸗ und Markt=

ericht.

Königl. Schauspielhaus. (Gastspiel der Dlle. Jazédé.) Königsstädtisches Theater. (Gasispiel der Herren Nestroy und Kottaun.) Vermischtes. Die belgischen Kolonieen in Guatemala und Brasilien.

Beilage.

Amtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: Dem Bürgermeister Stephan) in Lyck das Allgemeine Ehren⸗ eichen zu verleihen; und 4 ; 2 de bisherigen außerordentlichen Professor Dr., Otto Göschen hierselbst zum ordentlichen Professor in der juristischen Fakultät der Universität zu Halle zu ernennen.

Se. Königl. Hoheit der Prinz Adalbert ist nach Königsberg in Pr. abgereist.

Königliche Bibliothek.“ . Der Bestimmung des Königlichen hohen Ministeriums der geist⸗ lichen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten zufolge, ist die Königl. Bibliothek, der vorzunehmenden baulichen Einrichtungen, so wie der Reinigung der Säle und Bücher wegen, auf drei Wochen, und zwar vom 2. bis 21. September, geschlossen. Berlin, den 26. August 1844.

Die unterzeichnete Kommission für die Gewerbe-Ausstellung hat Veranlassung, ; .

1) in Erinnerung zu bringen, daß die Ausstellung am Dienstage geschlossen, an den übrigen Wochentagen von 10 bis 5 Uhr, am Sonntage von 11 bis 5 Uhr zum Besuche geöffnet ist;

2) darauf aufmerksam zu machen, daß die ausgegebenen Frei⸗ Karten nur zu persönlicher Benutzung entweder des darin benannten Eigenthümers oder der Theilhaber der darin bezeich— neten Firma berechtigen;

3) mitzutheilen, daß Kinder-Eintritts-Karten zu 25 Sgr. und

persönliche Abonnements-Karten für die Dauer der Aus⸗ stellung zu 2 Rthlr. an der Kasse zu erhalten sind. Berlin, den 21. August 1844. Kommission für die Gewerbe⸗Ausstellung in Berlin. Viebahn.

Angekommen: Der General⸗Major und Remonte⸗Inspecteur Stein von Kaminski von Stettin.

Der Königl. französische bevollmächtigte Minister bei den Groß⸗ herzoglich mecklenburgischen und oldenburgischen Höfen und bei den freien Hansestädten, von Tallenay, von Neu-⸗Steelitz.

Abgereist: Der Kaiserl. russische Geheime Rath und Civil⸗ Gouverneur von Kurland, von Brevern, nach Mitau.

Aichtamtlicher Theil. Inland.

ñErdmannsdorf, 18. Aug. Nach der gestern erfolgten Rückkehr Sr. Majestät des Königs von Wien hatte sich heute in Folge der von den sämmtlichen Kreisständen der Provinz Sachsen, einschließlich der Altmark, gefaßten Beschlüsse eine aus allen Ständen gebildete und aus 29 Personen bestehende Deputation hier eingefun⸗ den, um im Namen der gedachten Provinz ihrem allgeliebten Landes⸗ herrn die innigsten Glückwünsche wegen der durch göttliche Gnade unlängst abgewendeten drohenden Lebensgefahr ehrfurchtsvoll darzu⸗ bringen und zugleich die Gefühle der treuesten Liebe und Anhänglich⸗ keit, die sich auch bei dieser Veranlassung in der Provinz allgemein kundgegeben, erneuert auszusprechen.

Se. Majestät empfingen die Deputation sehr gnädig, sprachen ihren Dank wiederholt auf das gerührteste aus und unterhielten sich in gewohnter, alle Herzen gewinnender Huld mit jedem Einzelnen der Abgeordneten, welche demnächst sämmtlich zur Königlichen Tafel ge⸗ ogen wurden.

* Gzersk, 23. Aug. Se. Majestät der König ist heute Abend gegen 10 Uhr von Woldenberg glücklich hier eingetroffen und

wird morgen früh die Ueberrieselungs-Anstalten in der hiesigen Ge⸗ gend besichtigen, dann aber die if nach Danzig fortsetzen.

Berlin, 25. Aug. Der Versuch der hiesigen Kattundrucker, durch gemeinschaftliche Arbeits⸗Verweigerung höheren Lohn zu erzwin⸗ gen, ist an der Festigkeit der Behörden und der Fabrik- Unternehmer gescheitert. Die Drucker sind zu der lUeberzeugung gelangt, daß sie durch solche Demonstrationen sich selbst am meisten schaden, und daß ihre Interessen mit denen ihrer Arbeitgeber auf das innigste verbun⸗ den sind. Dieser besseren Ueberzeugung folgend, sind ste sämmtlich zu der verlassenen Arbeit zurückgekehrt. Gewaltthätigkeiten haben nirgend stattgefunden, und diejenigen Drucker, welche wegen Ueber⸗ trekung von gewerbepolizeilichen Vorschriften verhaftet waren, sind, mit Vorbehalt des polizeilichen Straf⸗Verfahrens, alsbald wieder ent⸗

lassen worden. 1

Provinz Preußen. Von den ehemaligen Universitätsge⸗ nossen haben sich bis jetzt (22. August) mehr als 1050 zur Betheili⸗ gung an den akademischen Festlichkeiten zu Königsberg gemeldet, so daß die Festzüge in die Kirche und auf den Königsgarten zur Grundsteinlegung für das neue Universitäts-Gebäude mit Einschluß der Deputationen und der gegenwärtig Studirenden über 1500 Theil= nehmer zählen werden. Dle Universtkäten Krakau, Leipzig, Rostock Greifswalde, Berlin, Halle, Breslau, Bonn und Gießen werden bei den Feierlichkeiten durch Abgeordnete aus der Reihe der dortigen Pro—⸗ fessoren vertreten. (Aus Bonn sind die Professoren Argelander und Sell nach Königsberg gereist, um die Glückwünsche von der Schwester am Rhein zu überbringen.)

Rhein-Provinz. Am 18. August begann zu Trier die Aussetzung des heiligen Rocks unter einem großen Andrang der Gläu⸗ bigen. Von dem Portal zur Rechten des Bomes bilden Kirchenbänke einen Gang, durch welchen sich die Zige bewegen. Der obere Theil des Hochaltars ist zur freieren Ansicht der Reliquie aus dem Haupt schifft der Kirche bls auf den Altartisch abgetragen. Die Gaben sind

1844.

nach den bei den Opferkasten angebrachten Ueberschriften für den Dom zu Trier, für das dortige Knaben Konvikt und für den kölner Dom- bau bestimmt. Abends fand eine glänzende Beleuchtung der Haupt⸗ straßen statt. Der Königl. Landraih von Trier hat bekannt gemacht, daß nach und nach täglich etliche 20,909 Personen daselbst Unterkunst und Bewirthung finden können. Zugleich hat derselbe Einheimische und Fremde eingeladen, „sich aller Kritik über religiöse Gegenstände und Meinungen zu enthalten.“ Bis jetzt (wird der Elberfelder Zei⸗ tung aus Koblenz geschrieben) zweifelte man noch immer daran, daß die beabsichtigte Trennung der Anwälte für den ostrheinischen Justiz- Senat zu Ehrenbreitstein von denen des hiesigen Königlichen Landgerichts, welche letztere bis jetzt die Praxis bei den erwähnten zwei Gerichtshöfen zugleich ausübten, wirklich zur Ausführung kommen werde. Die definitive Entscheidung darüber ist aber nunmehr erfolgt, und es sind aus dem Barreau des hiesigen Landgerichts bereits die Anwälte Huyn und Siegl dem Königlichen Justiz⸗Senat überwiesen, während noch andere zur Erklärung aufgefordert sind, ob sie ebenfalls an dieses Gericht sich wollen versetzen lassen. Die Zahl der Anwälte bei demselben ist auf fünf festgesetzt Am 16. August hatte man in der Gegend von Rhense, eine Stunde von Koblenz, Schneege⸗ stöber. Es ist etwas Unerhörtes, daß während der Hundstage am Rhein Schnee gefallen sei. Die bedeutend angeschwollene Mosel hat, laut Nachrichten vom 20sten, einen so reißenden Wassergang, daß das Dampfboot, welches um 5 Uhr Morgens von Trier amn , schon kurz nach 2 Uhr Nachmittags in Koblenz anlangt, mithin eine Strecke von beinahe 60 Stunden in kaum 10 Stunden zurücklegt. Aus Bonn zeigt man unterm 19. August an: „Die deutschen Gelehrten sind durch amtliche Schreiben von dem Vorstande der Ge⸗ sellschaft italienischer Gelehrten, welche ihren Kongreß in diesem Jahre zu Mailand vom 12. bis zum 27. September halten wird, angele⸗ gentlichst eingeladen worden. Es ist dieses die sechste Jahres⸗Ver⸗ sammlung der italienischen Wissenschaftsforscher, und, wie man ver⸗ nimmt, werden diesesmal ziemlich viele Gelehrten aus Deutschland daran theilnehmen.“

Ausland.

Deutsche Bundesstaaten.

Königreich Bayern. Se. Majestät der König von Bayern ist am 18. August im erfreulichsten Wohlsein in Berchtesgaden eingetroffen. Am 2d0sten traf der Erzbischof von Köln, Freiherr von Droste⸗-Vischering, in Augsburg ein. Nach einem Aufenthalt von einigen Tagen wird derselbe die Reise nach Italien durch die Schweiz fortsetzen. Der Leibarzt Sr. Majestät des Königs von Preußen, Geheime Rath Schönlein, befindet sich in Bamberg und wird dort die Herbstferien zubringen. Die siebente General⸗Synode des Konsistgria! Bezirks Baireuth wurde daselbst am 18. August mit einem feierlichen Gottesdienste eröffnet. Aus Würzburg hört man Klagen, daß, in Folge der schlechten Witterung, die Hoffnungen für den Weinstock täglich mehr schwinden. In der Nacht vom 37 zum 25. August soll nach den Aussagen der Postillone in der um gebung der Stadt Schnee gefallen sein. Am 18. August hatten sich viele Künstler und Kunstfreunde Münchens zu einein Festmahl auf der Menterschwaig vereinigt, um in gastfreundlicher Weise dem dort verweilenden römischen Bildhauer Tenerani ihre Hochachtung und Liebe auszudrücken. Man schreibt aus Speyer unterm 26. August: Der Rhein ist noch immer im Wachsen; er hat eine größere Höhe erreicht, als seit siebzehn oder achtzehn Jahren.

Königreich Württemberg. Am 18. August erreichte die Iller plöoßlich eine solche Höhe, daß sie ihre Ufer überschritt und den Weg nach Wiblingen ganz überschwemmte. Auch die Donau ist ausgetreten, war aber am 19ten, weil der Regen nachgelassen, wie⸗ der im Fallen.

Großherzogthum Baden. Schon am 18. August war der Rhein bei der Maximiliansau bedeutend gestiegen, Tages darauf trat derselbe aus seinen Ufern und setzte die ganze Insel unter Was⸗ ser; die Fluthen drangen immer stürmischer an und durchbrachen end⸗ lich den Damm des Altrheins, der die Insel mit dem festen Lande verbindet. Einige leicht gebaute Waaren-Magazine wurden wegge⸗ rissen und viele Waaren fortgeschwemmt. Die Passage ist gehemmt, und nur auf Nachen wird der Verkehr mit Rheinbayern unterhalten.

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Königliches Schauspielhaus. Gastspiel der Dlle. Jazédé.

Am 23. August gab lle. Adele Igzedé vom Stadt-Theater zu Hamburg die Adine in Donizetti's Oper „Der Liebestrank“ als erste Gast⸗ kolle. Wir haben alle Ursache, uns der Belanntschaft diefes Gastes zu freuen, denn sie gehört unstreitig zu den bedeutendsten deutschen Künstlerin= nen ihres Faches. Ihre Stimme ist namentlich in den höheren und tiefe— ren Tönen voll Und metallreich, und nur einige Mitteltöne werden, wenn ie bieselben foteirt, eiwas scharf und minder angenfhm. Die Tonbildung sst natürlich lind ungezwungen, und die Intonatisn läßt an Feßigteit und Reinheit kaum eiwas zu wünschen ührig. Auf der Bühne ist diese Sän—= gerin vollkommen zu Hause, und das Genre, dem die genannte Oper ange— hört, scheint dasjenige zu sein, in welchem sie sich mit der meisten Leichtig« leit und' dem meisten Glücke bewegt. Auch ist sie sowohl durch ihre Mittel als durch die schulgerechte sorgfältige Ausbildung derselben dazu vollkommen befähigt, denn sie führt alle Passagen und Koloraturen mit seltener Leich, tigkeit und Fertigkeit aus; doch fehlen auch die Abnormitäten, die wir an dem Vortrage italienischer Sängerinnen und mancher diese nachahmenden deutschen Künstlerinnen mißbilligend wahrnehmen, nicht ganz, wenn wir sie auch hier nur gemäßigt und die Gränzen des Schönen nicht so auffallend überschreitend wiederfinden. Die Leistung der Dlle. Jazede fand ungetheil⸗ ten Beifall, und ihr ferneres Auftreien wird bei den Theater⸗ und Musik⸗ fteunden gewiß noch einen größeren i erwecken, als das diesmalige jn einer Sper, die in der letzten Zeit so oft und viel gegeben worden ist, daß man sich fürs Erste in ihre Entbehrung gern fügen und ihr vor der

Hand einige Ruhe wünschen möchte.

Königsstadtisches Theater. Gastspiel der Herren Nestroy und Kottaun.

Am 23. August sahen wir, wiederum bei besetztem Hause, Nestroy's wiener Lokalposse: „Eulenspiegel, oder: Schabernack über Schabernack.“ Der Katalog der lustigen und närrischen Streiche, welche dem hneitlinger Abenteurer zugeschrieben werden, ist so reichhaltig, daß einem Dichter, der die Posse seines Lebens zu einer Poste für die Anschauung machen wollte, die Auswahl schwer fallen mußte. Toll trieb seine Schelmstücke blos aus Lust an soschen, und nicht um Lohn oder in sonstigen Neben -Absichten, und der seine Schnurren dem Volke gesammelt hat, ihat dies ausgesprochener Maßen in der Absicht, dasselbe zu belehren, wie man das Böse vermeiden müsse und sich vor schlechten Menschen besser hüten könne. Auch in der Nestroyschen Origingsposse ist Eulenspiegel ein folch harmloser lustiger Va⸗ gabund, der es nicht unterlassen fann, seinen Gelüsten, die l ier zu narren, Befriedigung zu gewähren, und der sich erst dann recht selig fühlt, wenn er das Unterste zu oberst gekehrt hat. Er ist nicht beißend in den Worten, moquirt sich nicht über Personen und Zustände, sondern greift, ein Mann der That, sogleich die Sache an, die er über den Haufen werfen will, und ruht nicht, bis er sich den Kitzel eines Situations-⸗Plaisirs bereitet hat. Ob Nestroy bei den Üluftrütten, in die er den Eulenspiegel verflochten, nicht mehr darauf hätte achten soilen, Neues auszusuchen, oder häufig Dagewesenes zu vermeiden, diese Frage ent scheidet sich leicht. Wenn aber auch manche vorkommende Scene der Er—

sindung ermangelt und vernutzt ist, so runden sich die vereinzelten schallli= stigen Pessenstreiche in ihrer Totalität durch die 3 kin. 3 ee ü ler, amüsanten Couplets, buntscheckigen Quodlibeig und die Knallfeuer laune⸗

sprudelnder Bemerkungen dennoch höchst unterhaltend zusammen! Das Pu- blikum lam vor Lachen gar nicht zu sich, die Freude sieigerie sich zum Ju-

bel. Herr Nestroy spielte den Natzi. Bisher hätte man glauben sollen, derselbe excellire vornämlich da, wo er den Witz in seiner kaustischen und zerstörenden Kraft walten lassen kann; hier zeigte er sich auch, ein echter Komiker, von der harmlosen und gemüthlichen Seite, und spielte „den alten Jungen“ mit jener volksthümlichen Virtuosität, die unwiderstehlich wirkt. Schon die Maste war so vorzüglich, daß bei seinem ersten Auftreten der Beifall kein Ende nehmen wollte. Seinem Berufe nach, aus fröhlichem Gemüthe fröhlich zu machen, gewährte er Allen, die sich noch von ganzem Herzen freuen können, das Höchste, was ein Komiter zu bieten vermag: geistiges Amüsement. Wie oft er gerufen wurde, haben wir nachzuzählen vergessen. Ne⸗ ben Herrn Nestroy hatte ein anderer Komiker aus Wien, Herr Kottaun, vom Josephstädter Theater, der den Eulenspiegel gab, natürlich einen eiwas schwierigen Standpunkt, und das um so mehr, als der Vorgänger in dieser Rolle so sehr ausgezeichnet war. Dazu kommt, daß auch er im entschie⸗ densten wiener Patois vorträgt. Dennoch gelang es ihm, nach Bezwingung der ersten Befangenheit, und von Scene zu Scene sicherer geworden, im Ankampf gegen die Anhänger des bisherigen Till, das Feld zu behaupten, ein Dacapo seines Chansons und Hervorruf zu erstreiten. Wir freuten uns dieses glücklichen Erfolgs, da uns Herr Kottaun nach der Art und Weise, wie er die Pfiffe der Schelmenzunft in die Wirklichkeit übersetzte, eine joviale Natur zu sein schien und jedenfalls ächtkomische Eindrücke zu machen versteht. Die öster= reichischen Blätter rühmen die Vielseitigkeit seiner Leistungen und sein Büh⸗ nengestaltungsvermögen. Wir werden daher näher auf ihn zurücklommen. Von den Uebrigen wollen wir noch Dlle. Üb rich (Dorothea), die schon ein Lieblinz des Publikums geworden, Herrn Gerber (Specht), Herrn Hänsel (Mehlwurm), besonders aber Mad. Adami (Frau Kordula) mit Auszeichnung erwähnen.

Hierauf, zum ersten Male; „Der Tritschtratsch“, Posse mit Gesang nach Angelvs's „Klatschereien“ in der wiener Bearbeitung. Wiener und

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