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Bekanntmachungen.

19271 Oeffentliche Vorladung, ; der unbekannten Gläubiger des ehemaligen Justiz= Kommissarius Carl Otto Bouneß.

Von dem unterzeichneten Ober Landesgerichte ist über das Vermögen des ehemaligen hiesigen Justiz-⸗Kommis⸗ sarius Carl Otto Bouneß, wegen Unzulänglichkeit des⸗ felben zur Befriedigung der Gläubiger, der Konkurs eröffnet und ein General-Liquidations-Termin auf den 1. November dieses Jahres, Vormitt.

um 10 Uhr, im hiesigen Ober ⸗Landesgerichte vor dem Herrn Ober- Lanbesgerichts⸗Referendarius Pretzell angesetzt worden.

Die unbekannten Gläubiger dieses Gemeinschuldners

werden daher vorgeladen, in diesem Termine persönlich oder durch Bevollmächtigte, wozu ihnen von den hiesi⸗ gen Justiz Kommissarien der Justizrath Krause, Justiz= Kommissarius Hauschteck und Justiz⸗ Kommiffarius Calow vorgeschlagen werden, zu erscheinen, ihre For— derungen nebst Beweismittel anzugeben und die darüber sprechenden Dokumente vorzulegen, sich auch über die Beibehaltung des zum Interims-Kurator bestellten Ju— stiz Kommissarius Calow zu erllären.

Die Ausbleibenden haben zu erwarten, daß sie mit allen Ansprüchen an die vorhandene Masse durch ein sogleich nach Ablauf des General-Liquidations Termins abzufassendes Erkenntniß ausgeschlossen werden und ihnen deshalb gegen die übrigen Gläubiger ein ewiges Still— schweigen auferlegt werden wird.

Stettin, den 4. Juli 1844.

Königliches Ober -Landesgericht.

19791

Alle diejenigen, welche an das im Greifswalder Kreise und Hohendorfer Kürchspiel belegene, bisher im Eigen⸗ thums ⸗Besitze des Gutsbesitzers F. Dudy befindlich ge⸗ wesene, gegenwärtig verkaufte Allodialgut Zemitz nebst . eiblitz, so wie an die Gutsfaaten, Adckerar= eiten und Vieh, Feld und Wirthschafts-Inventarien⸗ stücke, rechtsbegründete Forderungen und Ansprüche ha— ben, werden auf den Antrag des ꝛc. F. Dudy zu deren Anmeldung und Beglaubigung in einem der folgenden Termine: am 16. und 30. August, o der am 20. Septem-

b,

Noꝛrgens 10 Uhr, vor dem Königlichen Hofgericht, bei Vermeidung der m 10. Oftobér cr. zu erfennenden Präklusion, hiermit aufgefordert.

Datum Greifswald, den 15. Juli 1841. Königl. preuß. Hofgericht von Pommern und Rügen.

(L. S.) von Möller, Praeses.

1831 b] Bekanntmachung. Mil dem 4. Ofttober d. J. und resp. mit dem 1. April k. J. tritt in Betreff unserer Obligationen 11! B. II, welchen Zins-Coupons à 4p. C. beigesügt sind, das bis dahin beiderseits aufgegebene Kündigün 9g8⸗ Rech! wie der ein. Wir benachrichtigen die Inhäͤber solcher Obligationen, daß neue Coupons dazu nicht er⸗ theilt werden können, vielmehr nach geschehener Kündi- gung, mag dieselbe von den Inhabern der Obligatto⸗ nen oder von uns geschehen, und nach Ablauf der drej= monatlichen Kündigungszeit die 2luszahlung der Valuta erfolgen wird. Dagegen sind wir auf mehrseitig ge⸗ äußerten Wunsch bereit, unseren bei einjähriger Kündi⸗ gungszeit zu 35 p. C; verzinslichen Obligationen ift. .. . fällig? Zins Coupons beizufügen, um die Inhaber von dergleichen Obligationen der lästigen Ein⸗ sendung oder Präsentation derselben zur Empfangnahme der Zinsen zu überheben. Wir sind dazu jedoch nur bei runden durch 160 theilbaren Summen im Stande, und wenn der Inhaber der Obligation für die Dauer der Zeit, auf welche derselbe Zins- Coupons empfängt seinem Kündigungs⸗Rechte entsagen will. Diejenie en, welche unter dieser Bedingung die Ertheilung von Evu?“ pons winschen, wollen sich gefälligst in den gewohnten Geschäftsstunden bei uns oder außerhalb bei unseren Agenten melden. Stettin, den 12. August 1844.

Direltorium der ritterschaftlichen Privatbanl von Pommern. gez. Dumrath. Jobst.

Ii ss Bekanntmachung

über die Reorganisation der Ritter Afademie zu

Brandenburg.

Auf höhere Spezial-Verfügung wird über die mit dem Anfang des bevorstehenden Winter ⸗Semesters ins Leben tretende Reorganisalion der hiesigen Ritter Afa= demie zur öffentlichen Kenntniß gebracht:

1) L, Nitter⸗Akademie ist hinfort eine allgemeine Er⸗ ziehungs⸗ und Unterrichts- Anstalt für Söhne des Adels und des höheren Bürgerstandes;

2) alle Lolalien und Utensilien der Anstalt erhalten eine zweckmäßigere und gefälligere Einrichtung;

3) das gesammie Erziehungs- und Unterrichtswesen ist nen geregelt nach der Bestimmung des Insti-⸗ tuts, den Schülern sowohl eine allgemeine, ihrer künftigen Stellung im Staate und in den höheren sozialen Lebensverhältnissen entsprechende Ausbil- dung zu geben, als auch diejenigen, welche studi⸗ en wollen, für bie Universität bls zu der an der Anstalt selbst nach den Bestimmungen des Abitu⸗ rienten · Prüfungs⸗Reglements abzuhaltenden Ma⸗

; turitäts, Prüfung vorzubereiten;

7 sür solche, welche zur Aufnahme in die aus vier Alassen bestehende Anstalt noch nicht genügend vor⸗ bereitet sind, wird eine Vorbereitung ssiasse eröffnet;

56) die Pension für einen Zögling beirägt 250 Thlr., . die Anstalt Wohnung, Möhel, Heizung, klenghtung/ Speisung, ß grne e, Reinigung . Wäãsche, Bäder, ärztliche Aufssicht und Pflege,

chulunterricht, Fecht⸗ und Tanzunterricht, Turn⸗

und Schwimmunterricht hrt; i n an, nr niht gewährt; und im Uebri⸗

gesammten Un ehe ligen so gztroffen, daß die ls6s h

gliungs , Köosten, einschließli de ns, der nöthigen Bücher und 3 i.

n,. sich auf c. 350 biz 375 Thlr. be⸗

6) e, an, die ganze Verfassung und Ein⸗ an 3 . n der neuen Organi-= ausgegeben werden soll; m Laufe des September

7) die neue Oꝛdnung wird mit dem am

übertragen worden, und wird dies sowohl, als daß von Letzteren Herr Moritz Landmann in Oberhohndor / zum Bergfaktor bestellt worden ist, ßig zur öffentlichen Kennmiß gebracht.

ser Steinkohlen ⸗Actien⸗Vereins hat in Gemäßheit §. 2. der provisorischen Statuten Ero Actie bis zu dem 26. September d. J. zu versol—=

1320

Allgemeiner Anzeiger.

theilungen auf das bereitwilligste entsprechen. Brandenburg, den 19. August 1843. Der Direftor der Riiter⸗Alademie. Dr. Blume.

Tos p] Berlin⸗ Frankfurter Eisenbahn.

Tägliche Dampfwagenzüge.

Personenzüge.

7.

Abfahrt von Berlin Mig. 7 Uhr M. Ab. 6 uhr M.

Frankfurt T7 20 6 30

. Berlin 10

w

40

fracht befördert. B. Erxtrazüge, je ben Sonntag und

Mittwoch von Berlin nach Rummelsburg, Köpenick, Friedrichshagen und Erkner. Abfahrt von Berlin: Nachmittags 2 Uhr 30 Min. Erkner: Abends 8 30 Bei diesen Ertrazügen, mit welchen lein Passagierge päck befördert wird, fo wie an den Tagen, an wel— chen diese stattsinden, auch mit den Personenzügen, und außerdem alle Tage mit den Abendzügen, sreten in Berlin nach Köpenick und Erkner hin und zurück ermä ßigte Fahrpreise für die II. und III. Klasse nach §. 3. des Betriebs-Reglements ein. In Friedrichshagen und Erkner sind Kähne und Gondeln zum Besuch der Müg— gelberge, Kranichberge und Rüdersdorfer Kallberge zu

mäßigen Fahrpreisen anzutreffen. * * —— —— C. Güterzüge. Absahrt von Berlin Morgens 1 Uhr Min. . Frankfurt . , Ankunft in Frankfurt Nachmitt. 2 Uhr 47 Min. = Berlin 3 Mit den Güterzügen werden Personen in der 2ten und 3ten Wagenklasse, Frachtgüter, Equipagen und Vieh befördert. Bie näheren Bestimmungen ergiebt das Betriebs⸗-Reglement Nr. 3. vom 14. März e., welches auf allen Stationen für 4 Sgr. zu haben ist. Berlin, den 20. Juli 1844. Die Direction der Berlin-Frankfurter Eisenbahn— Gesellschaft.

* *

lais .

D Dampf ⸗Packetfahrt

, = der St. eier sbujg. Cibecker Dampf⸗

R schisse zwischen Cronstadt, Trave— münde und Swinemünde.

Die drei privilegirten schönen und großen Dampf- schiffe der St. Petersburg Lübecker Dampfschifffahris« Gesellschaft: „Nicolai l.“, Capt. G. B. Bos, „zlleran- dra“, Capt. H. H. Schütt, und „Nadlesnic“, Capt. C. N. Heitmann, werden in diesem Jahre eine regel⸗ mäßige Communication zwischen Cronstadt und Trave— münde, von welchen beiden Häfen an jedem Sonnabend

ein Dampfschiff abgehen wird, so wie zwischen Cron⸗ stadt und Swinemünde, von welchen beiden Häfen ab⸗ wechselnd ein um den andern Sonnabend ein Schiff abgehen wird, unterhalten. Von Travemünde geht das erste Dampfschiff am 4. Mai, das letzte Dampfschif am 9. November. Von Swinemünde geht das erste Dampfschiff am 25. Mai, das letzte Dampfschiff am 28. September. Abfahrt von Travemünde um 3 Uhr Nachmittags. J Swinemünde 5 6 5 v Anmeldungen geschehen in den Comtoiren der Dampf⸗ schifffahrts Gesellschaft zu Lübeck und Stettin.

= Die Preise der Passage u. s. w. sind im Com- toir der Herren H. F. Fetschow C Sohn in Berlin, Klosterstraße Nr. 87, zu erfahren.

16671 Oberhohndorfer Stein- kohlen-Actien-Verein.

In der am heutigen Tage stattgefundenen ersten lon= stitnirenden General-Versammlung des Oberhohndoꝛfer Steinkohlen-Actien⸗Vereins sind zu Auesch ⸗Mitglie⸗ dern erwählt worden:

Herr Kausmann W. Roloff in Leipzig,

Herr Ober⸗Amtmann Nitterguts⸗Besitzer C. Bött⸗ ger in Cöthen,

Derr Kaufmann J. Trübsbach in Glauchau,

Herr Kaufmann H. Vollert in Glauchan,

Herr Kaufmann J. Rose in Berlin,

und zu deren Stellvertretern:

Herr Färher W. Grüner in Glaucha!,

Herr e nn, J. P. F. Fischer in Waldenbrrg un

Herr Kaufmann W. Ru dolph in Leipzig.

Das Direktorium des Actien-PVereins, welches seinen Sitz in Leipzig hat, ist den Kaufleuten Herrn Caspar Cohn und Herrn Woldem ar Herrmann in Leipzig

hiermit statutenmä⸗

eg den 20. August is 4. Das Direktorium des Oberhohndorfer Steinlohlen⸗ Actien⸗Vereins.

Oberhohndorsfer Stein-

kohlen-Actien Verein. Die erste Einzahlung auf die Actien des Oberhohndor⸗

mit 3wanz:ig Thalern

frage werde ich durch die erforderten weiteren Mit⸗

Ankunft in Frankfurt Mig. 9 Uhr 40 M., Ab. 9 Uhr 10 M.

Mit den Personen- Zügen werden Personen in der Isten, 2ten und Zten Wagenklasse, Equspagen und Eil—

der General- Versammlung, an die Herren Heinrich Küstner C Comp. zu Leipzig zu leisten. Die bis zum 26. September unterlassene Einzahlung hat eine Conventionalstrafe von zehn Prozent des Ein=

zahlungs-Betrages zur Folge. Leipzig, den 20. August 1844. Das Direktorium des Oberhohndorfer Steinkohlen- Actien Vereins.

830 b]

Es wird hiermit zur allgemeinen Kenntnils gem bracht, dals am 20. September (2. Oktober) JI. J. eine Versteigerung der im Gouvernement und Kreis von Plock belegenen, einen guten Weizengrund und bedeutende Wälder liabenden anselinlichen Gäter Drobin, aus der Szäadt Drobin, der Meiereien Drobin, S wier ezyn und Krzeczon6 w und dem Zinsdorse No wäawies bestehend, im Büreau der Bank von Polen zu Warschau, stattfinden wird.

Jeder, der an dieser Versteigerung Theil zu neli- men wünscht, ist gehalten, vor Beginn derselben 9000 Silb.-Rub., oder 10,000 Thlr., oder baar in poln. Psandbriesen, mit den dazu gehörigen Zins- Coupons, als Caution zu deponiren.

Der Schätzungsswertli dieser Güter ist auf Silber— ubel 122,861 Kop. 765, oder Thlr. 136,516 12 8gr. ses iges et z:.

Aulser der für den landschasilichen Kredit-Verein verschrichenen ursprünglichen Scih-uld von poln. Gul— den 192,800, oder Silb. Rub. 28,920, werden dem Käuser dieser Güter noch Silb.-Rub. 400900, oder Thlr. 44,444 133 Sgr. auf der IIypotheke zur Ab- zalilung im Laufe von 12 Jahren mit Zinsen von 5 2b belassen: den Rest des oben angegebenen Scliätzungswerthes von Silb-Rub. 53,914 Kap. 76, oder Thlr. 59,938 19 Sgr., und das, was bei der Li- citation darüber gegeben wird, muls, nebst des schon amortisirten Theiles der Schuld des landschastlichen Kredit- Vereins, spätetens 20 Tage, vom Lage der Versteigerung, und zwar vor der Ausfertigung des Kauf-Kontraktes, an die Kasse der Bank von Bolen bezalilt werden. Dem von der Licitation Abtretenden wird die de- ponirte Caution sogleich zurück erstattet. Falls es keine Mithewerber zum hause der ganzen Güter gäbe, könnte die Versteigerung, deren einzelnen drei LTheile, aus welchen dieselben bestelien, statthaben. Die nähieren Bedingungen dieser Versteigerung kann jeder Kauslustige täglich im Büreau des Kanvz- lei-Chess der, polnischen Bank zu Warschau, von 109 Uhr Vormittags bis 2 Ulir Nachmittags, einsehen. Vom Zustande der Güter kann man sich an Ort und Stelle überzeugen.

21. Juli Warschau, den 6

2. August

1814.

Literarische Anzeigen.

1051 bei F. Dümmler, Linden 19:

Die fräher eischienenen 4 Bände kosten 5 Thlr.

ioss ist so eben erschienen und in der Hinschwaldschen

Buchhandlung haben:

erscheinen und in Jahresfrist vollendet sein. Die Käu— fer verbinden sich zur Abnahme des ganzen Werkes.

ois)

A. Wo hlgemuth's Buchhandlung in Berlin, Scharrn= straße Nr. 11:

zu eröffnenden Winter · ẽurfut beginnen. 8932

en, und werden die Wen, des Vereins aufge⸗ ordert, gedachte Einzahlung nebst Zwei Thaler pro

Bei K. F. Köhler in Leipzig ist erschienen und in allen Buchhandlungen zu haben, in Berlin (Stechbahn

Actie vorschußweise, in Gemäßheit eines Beschlusses i9zo]

8 2 ( 3 =

Zen J. 5. G. Rau in Dresden in erschienen:

Géographie d'lamaäl AbEou'l Fédä, en arabe, pu- blies d'après deux manuscrits du musée britan nique de Londres et de la bibliothèque royale de Dresde, par Charles Schier. Ediiion autographiée, in-Folio. I. II. III. Livraisons. Dresde chez J. H. G. Rau, lithographe, 1841.

Die Ate Abtheilung, als Schluß dieses Werkes, folgt der so eben versendeten 3ten Lieferung noch vor der diesjährigen leipziger Michaelis-Messe nach; es lann daher bis dahin in jeder Buchhandlung, in Berlin bei Herren Asher C Comp. und Herrn Wm. Besser, noch darauf subskribirt werden. Der Sub scriptionspreis des ganzen Werkes, welcher bei Abir= serung der einzelnen, Hefte bezahlt wind, ist 16 Thlr., der nach dem Erscheinen der Aten Abtheilung eintreter—« Ladenpreis hingegen 21 Thlr. (

Eine besondere Anpreisung dieser Ausgabe dürfte nach dem, was bereits bei dem Erscheinen der ersten Liefe⸗ rung von gelehrten Orientalisten darüber gesagt ** ist, unnöthig erscheinen.

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M 243.

n nhalt. An ni il. i ; to vi . General-Lieutenant von Lützow 4. Provinz

r Königsberg (Ankunft Sr. Majestät des Königs,. 2 . 2 2. i n, Sach sen. Drei imdern i iges ormations-Jubiläu'm in Schleuditz. Provinz West ghal en.

1e Gemeinde Hellmern und die Bonitirungs Kommission. R hein⸗ provinz. Fremden⸗Veileht in Trier. Kölner Handels⸗Gewerb⸗Ver⸗

ein. Weberschule in Elberfeld. Briefe aus Danzig. (Straßen · bau.) und Til ssit. (Hülfs Verein für die durch Ueberschwemmung Verunglückten.)

s undesstaaten. Königreich Bayern. Hof⸗Nachricht. . = ö Großherzogthum Baden. Herbst- Uebungen des badischen Armee Corps. Herzog Bernhard von Weimar. Vorschläge zur Bildung eines katholischen Vereins. Her⸗= zogthum Holstein. Kanzlei⸗- Plakat. ö Oesterreich. Wien. Abreise des Kaisers und der Kaiserin. Nußland und Polen. Schreiben aus Kow ies. (lleberschwemmungen; B einsteuer. ö 3er r nen 3 Eindruck der Nachricht von dem Siege des Mar⸗ schall Bugeaud. Vermischtes. Briefe aus Pgris. (Die Schlacht bei Isly; die Operationen des Prinzen von Joinville. Die Disseren⸗ zen mit England.) . Großbritanien und Irland. London. Bevorstehende Sce⸗Exkursion der Känigin. Echthest der Tim es- Korrespondenten aus Tanger. Befehl zu Rüstungen in den westindischen Kolonieen.

Schweiz. Kanton Luzern. Schluß der Tagsatzung. . Italien. Nom. Ankunft des Prinzen Karl von Preußen. Zurück—

berufung der Bewohner von Palestringn. Die Aerndte. rn. Schreiben aus Madrid. (Blicke nach Marollo; Machina— tionen der revolutionairen Partei und Haltung der Oppositions-Presse; Vermischtes.) . Griechenland. Athen. Amnestie. Brief aus Athen. (Modisication des Ministeriums; Wahl-Umtriebe,) . ; . Aegypten. Schreiben aus Paris. (Näheres über das jüngste Beneh— men Mehmed Ali's.) ; J Handels- und Börsen-Nachrichten. Berlin. Boörse.

Reise-Slizzeu aus Italien.

Beilage.

Amtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: . n ,, Dr. Karsten zu Perleberg den Charakter als Sanitäts-Rath zu verleihen.

ö 4 n g,. .

Mit dem 15. Oktober d. J. beginnt, der linterricht in der Kö⸗ niglichen Bau- Gewerbschule und wird bis Mitte März k. J. or⸗ mittags von 9 12 und Nachmittags von 2 ertheilt werden. Gehülfen und Lehrlinge der Bau Gewerbe, welche daran theilnehmen wollen, melden sich dazu bis zum 4. Oktober c. schristlich bei mir, Klosterstraße Nr. 36., unter Einreichung, ihres Lebenslaufs, ihrer Schulzeugnisse und der Bescheinigungen ihrer, Brodherren oder ihrer Lehrherren über ihre bisherige Führung,. Bei denjenigen, welche die Königliche Bau-Gewerbschule bereits früher besuchten, bedarf es leiner Zeugnisse, sondern nur der Angabe des Jahres, worin dieses geschehen.

sin S8 Berlin, Sonntag den Lten September

Den si en wird ein Termin zu ihrer Aufnahme⸗Prüfung Den sich Anmeldenden wird ein Termin zu ihrer Ausnah . . gemacht werden, weshalb sie ihre Wohnung in dem Auf⸗ nahmegesuche zu bemerken haben,

Berlin, den 2. August 1841.

Beuth.

Angekommen: Der Ober-Präsident der Provinz Branden- burg, von Meding, aus der Neumark.

Uichtamtlicher Theil.

Inland.

Berlin, 31. Aug. Am 27sten d. M. ist Se. Excellenz der General-Lieutenant und Kommandant von Berlin, Freiherr von Lützow, auf der Reise von Interlaken nach Dresden, in Gotha am Lungen schlage gestorben. Die Leiche ist gestern Nachmittag hier eingetroffen und wird morgen früh um 7 Uhr auf dem hiesigen Garnison⸗Kirch⸗ hofe mit militairischen Honneurs beerdigt werden.

Provinz Preußen. Se. Majestät der König stnd am

28. r, ern 5 Uhr unter dem herzlichsten Freudenrufe

aller getreuen Bewohner und der zahlreich zugeströmten Fremden, auf

dem Schlosse zu Königsberg eingetroffen. Alller hichstdieselben ge⸗

ruhten huldreichst, Sich alsbald die versammelten Stände der, Provinz,

die höheren Landes-Behörden, die Professoren der Universität (welche

hierbei zum erstenmale in ihrer Amtstracht erschienen), die Ofsizier—

Corps, die Deputationen des Magistrats, der Stadtverordneten und

der Kaufmannschaft vorstellen zu lassen. Die Versammelten wurden nach 7 Uhr entlassen. Wenige Stunden vorher waren des Prinzen Karl von Bayern Königl. Hoheit, Schwager Sr. Majestät des Kö⸗ nigs, hier angelangt und hatten ihr Absteige⸗Quartier auf 6 Kö⸗ niglichen Schlosse genommen. Des Abends war die ganze Sta ö. leuchtet. Die Jubelfeier der Albertus-Universität hat an dem . Tage mit dem felerlichen Empfange der verschiedenen aus der Nähe und Ferne zahlreich eingetroffenen Deputationen von Seiten des St⸗ nats begonnen.

Provinz Sachsen. Der Hallesche, Courier berichtet aus Tarn n,, ö 25. August feierte die hiesige Stadt und Kirchfahrt ihr 300jähriges Jubiläum der Nefos mation. Festliche Auf⸗ züge begannen bereits am Morgen, und Syadt-= und Land- Gemein⸗ den begaben sich in die schön geschmückte Kirche, wo die von dem Herrn Senior gehaltene Fest Predigt die Würde und, Weihe des Ta⸗ ges erbauend verkündigte. Schkeuditz trat nach Delitzsch unter allen Städten Sachsens am spätesten der Lehre Luther's bei, da es zu dem Bisthum Merseburg gehörte,, Es schließt also diese seine Feier die Reihe der Reformations⸗-Jubiläen.“

Provinz Westphalen. Der Westphälische Merkur ihk in ö ö. . am 16. August in der Gemeinde Hell⸗ mern vorgekommene Auflehnung mehrerer Eingesessenen gegen die Operationen der (aus einem Geometer und zwei landwirthschastlichen Sachverständigen bestehenden) Bonitirungs⸗ Kommission einen das Thaisächliche richtiger, als es früher von dem genannten Blatte ge⸗ schehen, stellenden Artikel, an dessen Schluß es heißt: .

„Aus zuverlässiger Quelle lann versichert werden, daß jene Auflehnung seitens mehrerer Hellmernschen Einsassen, wobei allerdings Thätlichkeiten

1844.

gegen die beiden Boniteure vorgekommen, sich bei der polizeilichen Recherche und auch bei der vorläufigen gerichtlichen Untersuchung als ein völlig iso⸗ lirtes Ereigniß, als das Nesultat einer von sehr wenig Uebelgesinnten au⸗= geregten strafbaren, augenblicklichen Verirrung dargelegt hat, und daß durch aus nicht, weder vom Spezial⸗-Kommissar, noch von der Polizei. Behörde noch auch vom Gericht irgend Besorgnisse gehegt wurden, welche Veran- lassung zu Sicherheits Vorkehrungen hätten geben können. Als sich am 171en der Verweser des Landraths Amts und der Amtmann, zu dessen Be⸗= zitk das Dorf Hellmern gehört, mit dem Spezial-Kommissar und in . gleitung zweier Gendarmen und eines Polizeidieners nach Hellmern begaben, fanden sie die sogleich versammelten Gemeinde⸗Mitglieder so durchdrungen von der Erkenntniß der Strafbarkeit des vorgefallenen Exzesses, daß auf der Stelle jede Maßregel zur Sicherung der weiteren Bonitirung für ka. slüssig erachtet wurde und die Bonitirungs Kommission 2 irgend 92. Schutzes zu bedürfen und ohne irgend eine Störung in Wort oder Tha erfahren zu haben, ihr Geschäst in der Feldmark seitdem fortgesetzt hat.

Nhein-Provinz. Die Triersche Zeitung meldet aus y n g n n, des 22. August zogen bei heiterem Him⸗ mel von verschiedenen Selten unabsehbare Schaaren zu den Haupt⸗ Thoren der Stadt ein, so daß in der Nacht vom 22sten auf den 23sten 18 20, 000 Fremde hierselbst gelagert gewesen sein mögen. Der Zulauf ist ungleich stärker, als im Jahre 1810, einer Zeit, . die Bevölkerung kurz vorher auf den Schlachtfeldern stark dezimir worden war. Die Gesammtzahl der bei der hiesigen 2 hörde angemeldeten Pilger, welche vom 19. bis zum Morgen es 2.Ü. August hier eingetroffen waren, beträgt 65 dt 2 * her ist noch keine wesentliche Vertheuerung der Lebensmitte ,. bar geworden.“ Mit Genehmigung der Staats- Regierung . sich zu Köln ein aus Kaufleuten und Fabrikanten bestehender 4 ner Handels- Gewerb Verein“ gebildet, dessen allgemeiner 3Zwe dahin geht, daß die Mitglieder sich in gemeinschaftlicher 2 auf Umstände und Einflüsse aufmerksam machen sollen, die das Interesse der kölner Handelsleute schon jetzt wirklich verletzen oder dassclbe in Zukunft beeinträchtigen könnten. Neben diesem . hal der Verein statutengemäß noch den besonderen Zweck, auf . Beachtung und Handhabung der bestehenden Handels gesetze, er . Wachsamkeit der dazu bestellten Beamten notorisch nicht ausreicht, na Kräften hinzuwirken und den betreffenden Behörden Mißbräuche 3. allgemein schädliche Contraventionen, so wie solche Umstände und Ver⸗ hältnisse zur Kenntniß zu bringen, die dem Manufakturhandel Kölns nachtheilig sind oder werden können. Hierdurch will der Verein den zumal in den letzten Jahren sehr gedrückten Flor des kölnischen Ma⸗ nufakturhandels wieder zu heben suchen. Seitens des Königlichen Finanz⸗Ministeriums ist jetzt, wie die Elberfelder Ztg. anzeigt. die Errichtung einer höheren Weberschule in der Stadt Elberfeld, beschlossen, und außer den Kosten der ersten Einrichtung ein jährlicher Zuschuß von 321 Rthlr. zugesagt worden.

* Danzig, 27. Aug. Dem Vernehmen nach, hat Se. Maje⸗ stät der König während des Aufenthalts in Danzig den Bau einer Chaussee von Danzig bis gegenüber Bohnsack und einen zweiten im karthäuser Kreise genehmigt. Beide Kunststraßen sind nothwendig und sehr erwünscht.

* Tilsit, 28. Aug. Es ist hier ein Verein, bestehend aus dem Justiz Nath Behr, dem Kaufmann Lutterkorth, dem Ober⸗Post⸗Di⸗ rekior Nernst und dem Landrath Schlenther, zusammengetreten, um Geldbeiträge und Naturalien für die Bewohner der tiefen Nie derung in den Kreisen Heinrichswalde und Heydekrug zu sammeln. Dieser bedeutende Landstrich längs des kurischen Haffs ist noch immer hoch vom Wasser überfluthet, die gesammte Aerndte unwiederbringlich ver—⸗ loren und der Nothstand daher überaus groß.

* Reise⸗Skizzen aus Italien. (Veigl. A. Pr. 3. 1813 Nr. 173 u. 1844 Nr. 5, 7, 16, 50,, 70, S6, 402, 131, 173, 1498 und 199.)

XII. Neapel und Palermo.

C Monte Casino, 14. Aug. Es ist geraume Zeit, daß, ich Ihnen keine Nachricht von mir gegeben habe, und doch habe ich seit meinem l'tzien Briefe Manches erlebt. Ich bin dreimal zur See gewesen, habe Neapel gesehen und, was in meinen Augen mindestens gleichen Werth hat, Palermo, bin zu den höllischen Flammen des Vesuvs hinguf⸗ und zu den Schatten der Vorwelt hinabgestiegen und lebe nun scit 14 Tagen am Grabe des heiligen Benedilt mit den Mönchen von M. Casino. Leicht lönnte ich mich da jang und breit über dieses und jenes auslassen, aber ob ich da⸗ mit Ihnen einen Dienst erweise, ist eine große Frage. Denn was ist nicht über diese Gegenden, die ich durchstreift habe, geschrieben, wie oft sind diese Städte durchmustert, wie oft sind diese Berge und Thäler, dies Meer mit scinen Inseln bewundert Jahrtausende haben sich darin gefallen, und ich sollle Ihnen etwas Neues bringen? Nur eins bleibt immer neu, das ist das Leben der Menschen in seinen ewig wechselnden Gestalten, und wer davon spricht, darf nie befürchten, ganz ohne Dank auszugehen. Und so bleibe ich denn auch heute , 3 wie es meist bisher mei⸗

1 Mittheilungen zu Grunde gelegen hat. ö . hat än längst bemerkt, daß wer sich in Nom gefallen hat, sich jn Neapel nicht heimisch fühlt, wie umge eh hier volles Genüge findet, wer dort unbefriedigt von dannen zog. Eine Erfahrung, die leicht zu er— flären; denn es ist kein größerer Gegensatz denkbar, als der in dem Leben beider Städte herrscht. In Nom die Stille der Ruinen und die Ruhe der Tempel, in Neapel das laute Treiben des Marktes, während dort Alles nach Innen drängt, treibt hier Alles nach Außen, dort die Gewohnheit des Würdigen, Schönen, Anmuthigen, hier das Haschen nach dem Bunten, Glänzfenden, Augenfälligen: nichts ähnelt sich, Alles ist verändert. Da muß es won M schwer fallen, 3. in diese neue und, so laute Umgebung zu . wenn man sich in der Stille befriedigt fühlte; aber hat man einmal . ung; sehme Gefühl einer plößlichen Veraͤnderung überwunden, so wir man döch gerecht genug sein, das rege Leben einem Zustande vorzuziehen, der, wenn nicht dem Tode, doch dem Schlafe sehr ähnlich sieht. nn

Wie in der Architeltur der einzelnen Häuser in Neapel kein bestimmte Gesetz vorwaltet, fein Siyl zu bemerken ist, sondern Alles nur so ausgerich= tet ward, wie es Bedürfniß und Zufall am leichtesten schickte, so spricht sich

S ĩ i iben Hafen und den Strand entlang sehen wir das verworrene zügelloöse Trei . Seestadt, im Toledo und der Chiaga den Glanz und Prunk . modernen Kapitale, in den Straßen, welche die Höhen hingufführen, alle Elend und allen Schmutz einer italienischen Provinzial. Stabi. Sog ist Neapel in sich selbst ein ganz verschiedenes, aber Leben und a fn, sin den wir, wohin wir uns auch wenden. Dieses frische Leben eben hat eine so große Stadt geschaffen, aber da es sast zu aller Zeit, ohne . . höheren Idee oder einer imponirenden Gewalt geleitet zu sein, züge 1 . lete, sehlt Charakter und Einheit der Schöpfung so vieler , j Dieses sich stets selbst aufreibende, immer vom Anfang beginnende e 9 . auch der Grund, daß die uralte Stadt aussieht, als. ware sie ö. und Neapolis noch heute heißen könnte, wie an dem Tage ihrer Grün . Die Neapolitaner sind ein Volk, das leicht zu erkennen ist. n haltung ist am wenigsten sein. Fehler. Ucber alles Maß lebendig, 1 3 berde und Sprache jeden Gedanken ausdrückend, wie er srisch n. . Seele aufsteigt, giebt hier der Mensch sich, wie i, eben ist. Das 1a sich dabei auf den ersten Blick, daß dieser Himmel, wie er . ö seine Gaben über dieses herrliche Land ausgestreut hat, so auch . ö reichlich bedacht hat. Rasche Auffassungs- Gabe, n , 6. Handhaben aller Dinge und eine unversicgliche Quelle heiteren 5 muthes zeichnen den Neapolitaner und vornehmlich die niedrigsten S . aus. Aber was sind alle diese Gaben, wenn sie nicht einem höheren nm . dienen und die Erziehung sie nicht einem solchen brauchbar zu machen weiß uin an dieser fehlt es den unteren Kllassen ganz. Das Kind des Lazzaioni . ö auf der Straße auf, ohne Nahrung, ja selbst ohne Kleidung, durch Vetteln vom Tage zum Taze das Leben sristend, mit 8 bis 10 Jahren mischt sich der Bursche unter die Fischer, Lohnkutscher u. s. w., handthiert und lebt mit ihnen, für wenige Grane jegliche Dienste leistend, das Mädchen treibt sich müßig auf der Straße herum, bis es als Magd in ein Haus genommen wird oder der Prostitution anheimfällt. Das sst allerdings eine Erziehung durch das Leben selbst, die in ihrer Weise witzigt und den Geist schärst, aber ihn nur schärft zu Laster und Unsitte. Und wie kann man sich dann wundern, daß unter dieser niederen Volksklasse Diebstahl, Unzucht, Mord alltägliche Verbrechen sind und alles sittliche Gefühl erstickt scheint. Daß in den mittleren und höheren Ständen für die Erziehung, so weit es möglich ist, gesorgt wird, bedarf keiner Erwähnung, aber schwerlich . man den richtigen Weg in derselben. Man liebt, die Kinder dem älterlichen Hause zu enifremden und in geistliche Anstalten zu bringen, wo sie allerdings meist unter sehr strenger, ängstlicher Aufsicht gehalten werden. Kehren sie dann aber mit 16, 17 Jahren aus dem Kloster zurück, so wird ihnen völlig freie Hand gelassen, und sie suchen die Genüsse des Lebens, die Neapel in nur allzu reichem Maße darbietet, nur um so begieriger auf. So wird der Keim, der in die jungen Gemüther gepflanzt war, bald zertre⸗

auch in der ganzen Siadt kein Gedanke aus, der Alles beherrschte. Am

will dieses Thema hier nicht weiter verfolgen, aber so viel wird schon aus diesen kurzen Bemerkungen hervorgehen, daß von einer geregelten Erziehung, wie wir uns deren erfreuen, hier keine Rede ist. Daß trotz dieser ungün⸗ stigen Umstände die reiche Naturanlage doch oft zu glüchlicher Entfaltung gedeiht, ist nicht zu leugnen, und allgemein bekannt, daß Neapel eine nicht geringe Anzahl von durch Charalter und Bildung ausgezeichneten Männern

in sich vereinigt. ö ; J .

(. ar, bei dem einzelnen Individuum die erforderliche Zucht in Anwendung kommt, eben so schwach zeigt sie sich in dem Zu sammenhalten größerer Massen. Bei dieser unendlichen Regsamkeit und Betriebsamkeit sehlt es doch ganz an einem geordneten Gewerb, und Fabrikwesen, bei die sem fieberhaften Haschen nach Gewinn, das durch alle Stände geht, ist doch eine solche Armuih durch die unteren Klassen der Gesellschaft verbreitet, wie wohl in keiner größeren Stadt Europa's zu finden ist. Es ist wahr, daß selbst die äußerste Armuth hier erträglich ist, aber darum bleibt sie doch im⸗ mer ein Uebel, das um so n ie. als es einen geordneten Zustand

: schaft nicht aufkommen läßt. . l . ,. so ,. Umständen einer wohlmeinenden Regierung zu thun übrig bleibt, bedarf keiner Ausführung. Auch ist nicht zu verken— nen, daß Manches in bester Absicht und auch mit günstigem Erfolge ge— schehen ist. Man hat für den Elementar- Unterricht etwas mehr gesorgt, hat bedeutende Straßenbauten unternommen, manche Begünstigungen dem Handel angedeihen lassen, die Finanzen des Staats in Stand gesetzt und so dem ganzen Staatshaushalt mehr Kraft und Energie gegeben. Aber dennoch scheint das rechte Vertrauen des Volkes zu fehlen. Ich bin nicht im Stande, zu untersuchen, wie weit die Beschuldigungen begründet sind, welche gegen gewisse Beamten des Staats fast von allen Seiten erhoben werden, aber schon daß sie ausgesprochen, und so laut, so allgemein aus- gesprochen werden, ist bedenklich. Der König selbst ist im hohen Grade be— fiebt, man rühmt an ihm, daß er sich so frei als moglich von jedem Ein⸗ sluß fremder Mächte gemacht hat, man sieht seine Vorliebe für die Armee, die sonst nicht leicht ein Italiener theilt. selbst gern, da man in ihr eine Bürgschast für die Selbstständigkeit des Landes findet, man freut sich, daß Alles, was der König selbst unternimmt, gut von Statten geht, und end⸗ lich, man traut ihm ein warmes Herz für alle Leiden und Drangsale des es zu. ö. ; ö

nn, Literatur und namentlich die Tagespresse läßt viel zu wünschen übrig. Das lesende Publikum wird mit weichlicher, belletristischer Literatur der allergewöhnlichsten Art überfüttert. Hätte ich Zeit und Lust, eine Muste⸗ rung der zahlreichen neapolitanischen Journale unter ihnen giebt es Un⸗ gethüme zwieschlächtiger Art, die vorn italienisch und hinten franzosisch sind hätte ich Lust, eine solche Musterung anzustellen, ich würde meine Behaup⸗ lung, daß hier eine wahrhaft verderbliche Kost dargeboten wird, nur allzu

ten, und es wuchert dor eine ganz andere Saat, als die gesäet war. Ich

seht belegen können. Die Politik wird allein im Giornale delle due