1844 / 243 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

20 000 Schlachtopfern und zahllose Freiheitsfreunde legen hre Häupter auf g Die Presse ist n . das 2. reiheit auszusprechen ein Verbrechen. u. s. it. In essen verfehl en diese Declamationen durchaus ihren Zweck, theils weil sie bis zur itang vorgetragen werden und sich durch sich selbst widerlegen, theils auch, weil es unmöglich ist, jenen Behauptungen hier wenig⸗ bens, wo Jedermann siehi, iar vorgeht, Glauben zu verschaffen. Vergebens sucht man in jenen Blättern einen das wahre und mate⸗ fille Wohl des Landes bezweckenden Aufsatz, oder unterrichtende und glaubhaste Mittheilungen, Sie enthalten nichts als die Herzens-Er⸗ gießungen einiger rachedürstigen Patrioten. Die Verschwörung, welche am 24sten v. M. ausbrechen sollte, ist fast in allen ihren Zwei⸗ gen entdeckt worden, und eine große Anzahl der verhafteten Personen hat Alles eingestanden. Diese Geständnisse haben auf die Spur der aus dem Hinkergrunde das Ganze leitenden Verschworenen geführt; che aber die Regierung unter Beobachtung der gesetzlichen Vorschrif⸗ ten ihrer habhast werden kann, verschwinden die Schuldigen und ge⸗ ben dadurch ben Behörden Veranlassung zu Schritten, welche die Pflicht der Wachsamkeit vorschreibt, die aber von der Dppositions⸗ Presse als Ergebnisse der zügellosesten Tyrannei verschrieen werden. Der Maragato Cardero, der als Lieferant Espartero's Millionen erwarb und in dem Umsturze der bestehenden Regierung das Mittel erblickt, sich von allen Liquidationen zu befreien, ist verschwunden und hat der an ihn ergangenen gerichtlichen Vorladung, die ihn als Mitverschworenen be⸗ zeichnet, nicht Folge geleistet. Der Sberst Gandara, einer der Günstlinge Espartero's, berüchtigter Spieler, hatte sich gegen eine bedeutende Summe verpflichtet, an die Spitze der bewaffneten Aufrührer zu treten. Einer seiner Spielgenossen, der hier einen hohen Militair= Posten bekleidet, soll ihm noch zur rechten Zeit den Wink ertheilt kaben, in einer bereit stehenden Postchaise nach Frankreich zu ent⸗ fliehen, wo er auch glücklich anlangte. Der Mensch, welcher neulich Abends eine Bombe 'anzuzünden im Begriff stand, hat sich als ein Bedienter des Marine⸗Ministers Espartero's, Capaz, ausgewiesen. Vor zwei Nächten verfügten die Behörden die Verhaftung dreier Mitarbeiter des Espectäador. Keiner von ihnen war aufzufinden.

Der türkische Gesandte, Fuad Effendi, besindet sich seit mehre⸗ ren Tagen hier und bewohnt den Palast von Bueng Vista, wo frü⸗ herhin ber Regent verweilte. Die Regierung bestreitet alle Kosten seines Aufenthaltes mit großer Freigebigkeit. So ost er im Prado oder in der Sper erscheint, dient er der Neugierde des schönen Ge⸗ schlechtes zum ausschließlichen Gegenstande.

Der hiesige brasilianische Minister⸗Resident, Herr Cavalcante de Albuquerque, hat von Ihrer Majestät der Königin das Großkreuz des Ordens Isabellens der Katholischen erhalten.

Der Königl. dänische Geschäftsträger, Herr Olinto dal Borgo di Primo, hat sich von Barcelona zur Ser nach Gibraltar begeben, um das dänische Geschwader aufzusuchen.

Die Königliche Familie, die heute hier eintreffen sollte, und zu deren Empfang Alles in Bereitschaft gesetzt war, ist bis jetzt (Abends zehn Uhr) nicht angekommen.

Griechenland.

Der Griechische Beobachter vom 10. August enthält das nachstehende Amnestie⸗Dekret:

„Wir Okto, von Gottes Gnaden König von Griechenland haben nach Anhörung Unseres Minister⸗Raths beschlossen und beschließen:

Art. J. Wir bewilligen Amnestie Allen, die an der iusurrectio⸗ nellen Bewegung theilgenommen haben, die im Mai und Juni dieses Jahres in Alarnanien und dem westlichen Griechenland stattgefun⸗ den hat.

Art. 2. Ausgenommen von dieser Amnestie sind: Theodor Grivas, Protopapa, Demetrius, Tarkasika, Nikolas Sollio, Kostullo, Chasapf, Konstantin Kolokytha, Sp. Makristate und Costa Capo Georgachi. .

Art. 3. Wir behalten Uns jedoch vor, Unsere Königliche Gnade auch auf die von der Amnestie Ausgeschlossenen auszudehnen.

Athen, den 31. Juli 1841. ö

Otto,“

stroten von

3 Athen, 10. Aug. In Folge des Briefes, welchen der Justiz⸗Minister Lontides an einen Gendarmerie⸗Ossizier nach Patras geschrieben, und worin er, wie ich Ihnen mit der vorigen Post be⸗ richtet, diesen auffordert, seine Erwählung mit allen ihm zu Gebote stehenden Gewaltmitteln zu betreiben, ist gestern Lontides seines Mi⸗ nisteriuns enthoben und dessen Portefeuille provisorisch an den Minister der auswärtigen Angelegenheiten, Trikupis, übertragen worden. üÜlcber das End-Resultat der Wahlen weiß man noch immer nichts Gewisses; die Opposition, zu welcher fast alle Eingebornen und selbst ein großer Theil der fremden Griechen gehört, gebraucht aber eine Argumentation gegen das Ministerium, welche leinesweges zu dessen Guͤnsten spricht: wenn ihr, sagt sie, der Majorität gewiß seid, warum beeilt ihr euch nicht, die Kammern zu berufen und dadurch den sieber⸗ haften Zustand des Landes zu beruhigen? die in den ersten Tagen des Maͤrzes publizirte Constitution befiehlt euch, die Kammern späte⸗ stens binnen 3 Monaten zu versammeln, wir wollen nicht von dem ewigen Aufschub und den anderen Zögerungen sprechen, durch welche eur? Beamten die Wahlen möglichst in die Länge zu ziehen suchten, wir fragen nur einfach, warum schickt ihr eure in der Hauptstadt an⸗ gekommenen Deputirten in ihre Provinzen zurück, mit dem Bedeuten, bis auf weitere Befehle dort zu bleiben? Warum laßt ihr durch eure Organe verkünden, daß die Eröffnung der Kammern vor Anfang September unmöglich sei, während doch seit langem weit über die hierzu erforderliche Anzahl Deputirten gewählt ist? Ihr habt also

r braucht Zeit, entweder um sie euch zu erkaufen, Keime des Bürgerkrieges, welche ihr eine Intervention

Bogen werden, Pen an die W die se besetze

n Agrinion,

13214

wurde, entstand in der Kirche selbst Streit zwischen dem Militair und den Wählern, welche großentheils bewaffnet erschienen waren und es wäre sicher zu blutigen Auftritten gekommen, wenn nicht ein alter Bauer die Geistesgegenwart gehabt hätte, einen Bienenkorb, welcher in der Nähe der Kirche stand, mitten unter die Streitenden zu schleu— dern, worauf denn Alles eiligst die Flucht ergriff. In Sparta wollte der Gouterneur den Wahlakt unterbrechen, um dies zu verhindern, gebrauch⸗ ten die Chefs der Opposition den Kunstgriff, das Gesetz laut zu verlesen, welches jede Unterbrechung der einmal begonnenen Wahl verbietet, als nun der Kommandant der Truppen diese kommandirte, die Kirche mit Gewalt zu räumen, weigerten sich die Soldaten unter Berufung auf das Gesetz, zu gehorchen, und die Wahl wurde fortgesetzt!

In Nessenien, wo von jeher die Leidenschaften der örtlichen Par teien, in welche dort jedes Dorf gespalten ist, am heftigsten sind, soll es traurig aussehen uud an vielen Orten völlige Anarchie herrschen, indem sich die feindlichen Parteien mit den Waffen in der Hand be⸗ kämpfen. Auch in Lepanto und der Umgegend soll die Stimmung der verschiedenen Parteien gegen einander sehr schwierig und es bereits an mehreren Orten zu Thätlichkeiten gekommen sein.

Aegypten.

Paris, 26. Aug. Das folgende Schreiben aus Alexan⸗ drien vom 6ten giebt neue höchst interessante Details über die Mei⸗ nungsänderung Mehmed Ali's:

„Der Pascha war am 27. Juli Morgens nach Kahira abgegangen, ohne vorher irgend Jemand empfangen zu wollen; lurz nach seiner Abreise, die nicht angelündigt worden, begaben sich mehrene Konsuln nach dem Garten von Moharem- Bey, in der Meinung, dort Mehmed Ali leichter sehen zu können. Bei Ibrahim Pascha wurde ein großer Rath gehalten, die Kon suln gingen ihn an, die Zügel der Regierung zu übernehmen; er erwiederte aber, er werde sich nicht in die Geschäͤste mischen, so lange sein Vater am Leben fei. Darauf verfammellen sich die Konsuln und beschlossen, daß eine von ihnen Allen unterzeichnete Gesammt Adresse an Mehmed Ali gerichtet werden solle. Diese wurde Chosrew-Bey übergeben, der am folgenden Tage mit Said Pascha nach Kahira abgehen sollte. In dieser Adresse entschuldigten sich die Konfuln, nicht rechtzäitig angekommen zu sein, um ihm vor seiner Abreise ihre Aufwartung zu machen, und fügten bei, da sie vernommen hätten, daß Se. Hoheit die Absicht habe, eine Reise nach Melka zu machen, so ersuchten sie diefelbe, ihnen die Perfon zu erkennen zu geben, welche dieselbe zu ihrem Bevollmächtigten emiannt und mit Leitung der Verwaltung beauftragt habe. Am Sonntag, 29sten Mittags, gingen Chostew Bey und Said Pascha in einer Segelbarke von Alexandrien ab. Am solgenden Tage (Montags) irgat der Harem der Tochter des Vice-Königs die Neise nach Kahira auf dem llei⸗ nen Dampfschiffe an, das er von Atfe zurückgeschickt hatte. An demselben Tage gingen die Enkel Mehmed Ali's an Bord von Segelschiffen. Am Dienstag Morgens langten Briese aus Kahira, mit der Nachricht von der Ankunft Mehmed Ali's daselbst an: die Citadelle hatte Kanonensalven ge— geben und dadurch die Bevölkerung, welche nicht wußte, was dieselben be—= deuteten, in Schrecken versetzt. Anfangs wollte der Pascha Niemand vor sich lassen. Endlich ließ er Achmet Pascha vor, mit welchem er sich über seine vorgchabte Reise nach Melka besprach. Er ließ den Franzosen Clot Bey rufen und befahl ihm, einen arabischen Arzt für ihn auszusuchen, weil der dieses Amt bei ihm bekleidende Europäer jenen heiligen Ort nicht betreten dürfe. Auch verlangte er ein paar Pistolen, wie sie die Hadschis (Pilgrime) tragen, und nachdem er sich über das in dem Keme befindliche Geid erkundigt hatte, gab er Befehl zur Absendung von 2000 Beuteln in Talaris auf sein Dampfboot im rothen Meere, Am folgenden Tage war Mehmed Ali weniger aufgeregt: er fuhr in seinem Wagen mit dem Seliltar (Stallmeister), einem Manne von gleichem Alter mit ihm, spazieren. Scine Tochter, die eben angekommen war, verlangte, zu ihm gelassen zu werden, wurde aber abgewiesen. Ein Verschnittener des Harems, der zu dem Vice-König gelangt war, wurde durch dessen Kawasse wieder hinausgejagt. Fast eben so erging es Scherif Pascha, der von den Dörfern hereinkam. Abbas Pascha wurde auch zurückgewiesen; endlich gelang es den inzwischen angekommenen Chosrew Ber und Said Pascha, vorgelassen zu werden. Der Letztere übergab ihm das Schreiben der Konsuln. Mehmed Illi beaustragte ihn, zu erwiedern: „Da diese Herren den Anfang geschen, so würden sie auch das Ende sehen und zufrieden sein.“ Er besahl ihm, dem Rathe zu sagen, er solle nach Kahira kommen, „er selbst werde dem⸗= selben den Schuldigen zu erkennen geben, und der Rath werde dann feine Strafe bestimmen“, und wenn Ibrahim Pascha nicht kommen lönne, so soll er Kamil Bey oder eine andere Person schicken, um seinen Willen zu schreiben. Kurz nach dieser Konferenz machte sich Said Pascha auf den Rückweg nach Alexandrien, wo er in 23 Stunden ankam. Er begab sich sogleich zu Ibrahim Pascha, mit dem so wie mit den hervorragendsten Personen der Verwaltung er längere Konferenzen hielt. Dann begab er sich zu den Konsuln und wiederholte ihnen die eigenen Worte des Vice Königs: „Da sie den Anfang gesehen, so würden sie auch das Ende sehen.“ Im Ramen Mehmed Aliiz bat er sie, nicht nach Kahira zu kommen, in Betracht, daß sein Krankheitszustand ihm nicht erlaube, sie zu empfangen; er fügte bei, der Vice⸗König erwarte seinen Rath und Ibrahim Pascha, und daß er Said Pascha und Artim Bey Befehl ertheilt hätte, zu Alcrandrien zu bleiben. Am Freitag, 2. August, Nachmittags, reiste Ibrahim Pascha nach Kahira ab. Es ist auffallend, daß die Briefe von dort, die heute eingetroffen sind, sciner Anlunst daselbst nicht erwähnen. Bazelem Bey, Baky Bey, Kamil Bey sind an demselben Abend abgegangen und Sami Pascha am folgenden Tage. Seit zwei bis drei Tagen ist Mehmed Ali weit ruhiger und empfängt Jedermann sehr leutselig. Scherif Pascha, der fast buchstäblich von ihm weggejagt worden war, wurde zu ihm berufen, und er sprach lange mit ihm über dire Verhältnisse der Dörser und den vielbe— sprochenen Bericht der Scheiks. Der Vice-König war sehr beunruhigt dar über, seinen Sohn nicht ankommen zu sehren, und von der Reise nach Melka sprach er nicht mehr. Die Konsuln, welche eine Zeit lang nach Kahira hatten gehen wollen, beschlossen, zu Alexandrien zu bleiben. Alle haben eine große Thätigkeit an den Tag gelegt, besonders Herr von Laval— lette, der besonderes Interesse für Mehmed Ali zeigte, ohne deshalb seine Landsleute zu vernachlässigen. Man wesß nicht, wie man sich alle diese Vorgänge eillären soll. War Mehmed Ali für den Augenhlick wirllich ver= rückt geworden? Gewiß ist, daß er krank war, und er ist es noch, ost ver⸗= gießt er Thränen. Indeß säßt die Ruhe, die er seit einigen Tagen wieder erlangt hat, auch die Annahme von einer bloßen Finte zu, und wohlunterrichtete Personen glauben, daß Alles auf eine Verlür— zung des Gehaltes der höheren Beamten um die Hälfte hinauslaufen werbe. Diese werden nichts dagegen einwenden, denn sie nahen sich Meh— med Ali nur mit Furcht. Man sieht mit Ungeduld dem Zusammentreten der ersten Raths-Versammlung entgegen. Mehrere Araber, die zu Kahira gewagt hatten, zu sagen, hn? Ali sei verrückt geworden, eihielten die Bastonnade. Die größte Ruhe herrscht übrigens dort wie zu Alexandrien in Folge der Mahnungen Ibrahim Pascha's. Der Ursprung des Wider · standes, den Mehmed Ali zu sinden begann, war der klägliche Zustand sei⸗ ner Länderejen, welche die von Auflagen daniedergedrüchten Fellahs nicht mehr bebauen wollen. Da sie an iteiche und einsluͤßreiche Leute verpachtet sind, so hatten die Vorstellungen, welche diese zu machen gewagt halten, Unterstützung bei Ibrabim Pascha gefunden. Die Verickte, dei Schrils zeigten noch mehr die Größe des Uebels. Der Augenblick schien gekemmen zur Vornahme von Resormen, Möehmed Ali wollte sie abet nicht; es blieb ihm also fein anderes Mittel, als das Land durch seinen plötzlichen Rück— tritt in Schrecken zu sctzen. Die Furcht, ihn zu verlieren, hat ihm nun Alles wieder unterwürsig gemacht. Der Nath wird sich zu Kahira versam⸗ meln, sern von allen Einflüssen außer dem seinigen, und die Entscheidung wird sonach ganz in seine Hände gelegt sein. Das Wort, daß er selbst den Schuldigen bezeichnen wolle, wurde aller Wahrscheinlichkeit nach nur ausgesprochen, um alle jene in Furcht und Besorgniß zu erhalten, die seinen Wünschen widersetzen wollten. Den Widerstand seiner Pächter soll er übrigens durch Verdoppelung der Auflagen zu bestrafen vorhaben.“ (Daß der Pascha bis setz Niemand bestraft hat, wird bereits vom 7ien gemeldet, so wie dessen Rückkehr nach Alexandrien und die zuvor vorgenommenen Gehaltsabzüge sür seine Beamten.)

handels- und Börsen - Nachrichten.

Berlin, 31. Aug. Das Geschäst war heute sehr beschränkt, doch behaupteten sich die meisten Eisenbahn ⸗-Effelten sest auf ihrem gestrigen Stand.

Berliner Börss e- Den 31. August 1844.

Pr. Cour. ; Pr. Cour.

ö Aclien. nriet. Ü eld. Bries. ¶ield. Gem. St. Schuld- Sch. 1oiis⸗ 100 nc. Potsd. Risenb. Prämien- Scheine do. do. Prior. Obi. d. Se eh. à 50 T. S9 Magd. Lp. Biseub. Kur- u. Neumärk. do. do. Prior. Obl. Schuld versebr. 3] Erl. Anh. Eiseub. Berliner Stadt- do. 40. Prior. Obl. Ol. ligationen Dũüss. Elb. Eisenb-. Danz. do, in Th. do. do. Prior. Ohl. Westpr. Pfandbr. Rhein. Eisenb. Grossh. Pos. do. do. do. Prior. Obl. do. do. do. v. Staat garant. Ostpr. Pfandhr. Brl. Frankf. Eisnb. Pomm. do. do. do. Prior. Obl. Kur- u. Neum. 10. 7 Ob. - Schles. Eisnb. Schlesische do. Ido. Lt. H. v. einge. J B. St. E. Lt. A. u. Iz. Magd. Ilalbst. Eh. KrI. Sew. Hrh. II. 0. do. Prior. ObI. Bonn-Kölner Esb. ?

Fonds.

2f.

r

2

S dM - - X

1

C old al marco. Friedrichs d'or. And. G lm. à 5 Th. Disconto. .

ü

Hr. (our. Thlr. zu 35 Sr.

Brief. Geld.

IV ecRhꝓSel -- Co

Amsterdam 250 1 do. 250 d 300 1 do. 300 Lon don 1 J 300 Fe. J ./) 150 * Ausgshurs 150 I. Breslau 100 hr.

Leipzi in Courant im 141 TI. Fuss. 100 Thlr.

Franksurt a. M. sidd. W LI. Petersburg... 100 SRhl. 3 Woch.

Auswärtige Börsen.

Amsterdam, 27. Aus. Niederl. wirkl. Seh. 61 Ig. hoh Span. 20. 395 lo. 332. Pass. 53. Aus. LZiusl. —. Sch. —. Pol. —. Oesterr. —. 495 Russ. Hope 903.

Antwerpen, 26. Ius. Eins. Nene Anl. 195.

Frankfurt a. M., 28. Aug. hoh Met. 1121. Bauk-Actien p. ult. 1969. Bayr. Bank- Actien 721 6. Hope S8. Säüegl. 89 Br. Ut. 607. Holm. zo0 Fi. 95 z. do. Soo FI. 95. do. 200 FI. 28 Me.

1IIamb urg, 29. Aug. Bank Actien 1630 Er. BEugl. Russ. 1133.

Paris, 26. Aus. 57h Rente fin cout. 120. 65. 396 Rente fin cour. 80 . 70. 5h Neapl. au eompt. 95. 595 Span. Reute 30. Pass. —.

Wien, 27. Auß. 69h Met. 110. 195 100. 39h 76. Hank-Actien 1600. Anl. de 18331 150. de 1839 12627. Nordhb. 1413. Gloggn. 1105. Mail. 108. Livorn. 112.

595 do. 99.

Preuss. Pr.

Meteorologische Beobachtungen.

Abends 10 Uhr.

Nachmittags Nach einmaliger

. 1841. Morgens 2 Uhr.

30. Aug. 6 Uhr. Beobachtung.

Luftdruck . ... 337,2, ö rar. 337, as) par. 338,22 Tar. Quellwärme 8, 2 . 4 8, 19 . 1219 R. 4 S, 97 R. Flusswärme 11,97 R. . R. 7 R. 4 8, 19 R. Boden wärme 12,1 R.˖ Duns tsttigungz 98 pet. 75 pCt. S8 pct. z Wetter Regen. Regen. heiter. Wind W. W. Wärme merhsel 4 13,2 Wolkenzuß . . VW. . . R. Tagesmittel: 337,927 Par.. 4 9, S' R... 4 S, 23 R... S7 pCt. W.

Luftwüärme .. Thaupunkt .. Ausdünstung (Q, 012, Rh. Niederschlag OM. oꝛsꝰ Rh.

Königliche Schauspiele.

Sonntag, 1. Sept. Auf Begehren: Marie, oder: Die Tochter des Regiment, komische Oper in 2 Abth., aus dem Französischen. Musik von Donizetti.

In Charlottenburg: von Lessing.

Montag, 2. Sept.

Minna von Barnhelm, Lustspiel in 5 Abth.,

Egmont.

Königsstädtisches Theater. Sonntag, 1. Sept. Der Alpenkönig und der Menschenfeind. Zauberspiel mit Gesang in 3 Akten, von F. Raimund. (Herr Fiottaun, vom Kaiserl. privilegirten Theater in der Josephstadt zu Wien: Habakuk, als letzte Gastrolle.)

Montag, 2. Sept. Zum erstenmale wiederholt: Susettens Aussteuer, oder: Der Graf und der Viehhändler. Bild aus der Revolutionszeit mit Gesang in 14 Abtheilungen, von Dinaur und Lemoine. Dem Französischen nachgebildet von Malten. Musik kom— ponirt und arrangirt von B. Stiegmann.

Dienstag, 3. Sept. Ein Mann hilst dem auderen. Hierauf: Der schelmische Freier. Zum Schluß: Köck und Guste.

Bekanntmachung. . Für das am 27sten d. M. in Tivoli stattgehabte Konzert sind, nach

Abzug der Kosten, 344 Rihlr. 11 Sgr. 6 Pf.

eingenommen, welche an den Verein zur Unterstützung der durch Ueber— schwemmung verunglückten Gegenden in West und Ostpreußen zu Händen bes Herrn Hauptbanf-Direktors Meven hierselbst abgeliesert worden sind.

Ich sühle mich veipflichtet, allen denen, welche zur Beförderung dieses wohlthätigen Zweckes menschenfreundlich beigetragen haben, hierdurch öffent- lich meinen Bank auszusprechen. Insonderheit statte ich solchen dem Be—⸗ sißer des Tivoli, Hern Kaufmann Siegmund, welcher zu diesem Zweche sein Etablissement frei herzugeben die Güse hatte, ferner dem Königlichen Musif-Direktor Herrn Wieprecht, der die Musif⸗Aufführung dirigirte, so wie den mitwirkenden Musslern, dem Herrn Inspcktor Cohn wegen der im Lofal und bei der Ruischbahn getroffenen zweckmäßigen Einrichsungen und denjenigen Herren, welche bei der Kasse hülfreiche Hand geleistet haben, ab.

Berlin, den 31. August 18141.

Der Polizei⸗Präsident von Puttkammer.

Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen.

Gedruckt in der Decker schen Geheimen Ober Hofbuchdruckerei.

Beilage

M 243.

tere, =/ *r

IJnhalt.

Dentsche Bundesstaaten. Königreich Sach sen. Herr von Falten stein. Großherzogthum Hessen. Festlichkeiten in Darmstadt. (hownißz aus Mainz geflüchtet. Freie Städte. Programm zur Versammlung deutscher Natursorscher und Aerzte zu Bremen. ankreich. Paris. Mehmed Ali's Verbleiben am Staatsruder.

rklärung Louis Bonaparte's. .

Dluemark. Schleswig. Stände⸗ Verhandlungen: Tie Aufhebung

der Kopfstener.

Die Gewerbe -Ausstellung der deutschen Bundes- und Zollvereins -Staaten.

Eisenbahnen. Köln. Ausgabe direkter Fahibillets zwischen Köln und London. Brüssel. Ertrag der belgischen Bahnen.

Ausland. Deutsche Bundesstaaten.

Königreich Sachsen. Dem bisherigen Kreis -Direktor

von Faltenstein zu Leipzig, den das Vertrauen des Königs jetzt zu

einer der höchsten Stelien im Staate erhoben, brachten die dortigen Studenten am 28. August einen solennen Fackelzug und ein Lebehoch.

Grosiherzogthum Hessen. Mitten unter den Festlichkei. ten, welche gegenwärtig in Darmstadt gefeiert werden, hielt der grö— ßere Verwaltungs ⸗-Rath des Haupt⸗ Vereins der Gustav-Adolph— Stiftung im Großherzogthum Hessen am 26. August daselbst eine Versammlung, in welcher über die Verwendung der Jahres-Einnahme von 1814, welche nach Abzug der Kosten 7080 Fl. beträgt, beschlossen werden sollte. Den gemachten Vorschlägen nach, welche sämmtlich von dem größeren Verwaltungs-Nathe genehmigt wurden, fließt das eine Drittheil mit 2333 Fl. 20 Kr. in die Central-Kasse. Es sollen davon 80 Il. kapitalisirt, 1333 Fl. 20 Kr. sofort von dem Central Vorstande an bedrängte Gemeinden verwendet werden,. Von dem an protestantische Gemeinden in nicht protestantischen Gegenden zu verwendenden Drittheile sollen 45 Fl. der Gemeinde zu Christdorf in Mähren (welche der darmstädter Verein schon im Jahre 1812 mit 609 Il. 14 Kr. bedacht hatte) zur Errichtung einer Schule, 450 Fl. der Gemeinde zu Linz in Ober-Oesterreich für ihren nun unwider— ruflich genehmigten Kirchenbau und 300 Fl. der Gemeinde zu Kochen an der Mosel zur ersten Einrichtung ihres Kirchenwesens zufließen. Die übrigen 1133 Fl. 2 Kr; aus diesem Drittheile und das ganze dritte Drittheil soll an Gemeinden im Inlande verwendet werden. Die Gemeinde zu Seligenstadt soll 80 Fl., die Ge⸗ meinde zu Seckmauern 900 Fl. 20 Kr., die Gemeinde zu Bens⸗ heim 301 Fl., die Gemeinde zu Großlumda S800 Fl., die Ge— meinde zu Heldenbergen 380 Fl., die Gemeinde zu Welllesh eim 286 Fl. 20 Kr. erhalten. Der seit einiger Zeit in Mainz lebende Schriftsteller Julian Chownitz hat sich, laut einer Nachricht im Frank⸗ furter Journal, am 16. August von dort nach Frankreich geflüch— tet, um, wie es heißt, einer gegen ihn angestellten Requisition aus zuweichen. . Leipzig gegen Oesterreich erschienenen Schriften sein.

Freie Städte. Aus dem „Programm zur 22sten Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte“, welche vom 18. bis 26. September in Bremen stattsinden wird, heben wir Folgendes heraus: 5§. 7. Eine Samm⸗ lung von Mineralien, Pflanzen und Thieren, nebst einer Ausstellung von Blumen und Früchten, ist während der Dauer der Versammlung im Hause Seefahrt den Mitgliedern und Theilnehmern geöffnet; am 21. und 24. Sep⸗ tember von 12—2 Uhr wird nach den beiden letzten allgemeinen Versamm— lungen daselbst die öffentliche Versteigerung der eingesandten verkäuflichen Gegenstände stattfinden. S. 35. Auf Sonntag den 22. September werden die Gäste zu einer Lustfahrt nach Bremerhaven mit den auf der Unterweser fahren⸗ den Dampfschiffen eingeladen, welche Morgens von Bremen abfahren und Abends zurückkehren werden. J. 97. Verschiedene öffentliche und, Privat Sammlun⸗ gen werden den Mitgliedern und Theilnehmemn an bestimmten Tageszeiten zugänglich sein, woruͤber das Nähere in den Tagesblättein bekannt gemacht void. Verschiedene Festlichkeiten werden in besonderen Lokalen vorbereitet, worüber nähere Bestimmungen vorbehalten bleiben. S. 10. Während der Dauer der Versammlung werden Fuhrgelegenheiten für Wege in der Stadt und zu Landpartieen, so wie einige Schiffe zu Lustfahrten auf der Weser, an geeigneten Orten bereit gehalten werden und zu festgesetzten Preisen zu miethen?sein. S. 11. Gebildeie jeden Standes können zu allen Versamm— lungen und Festlichkeiten während der Dauer der Versammlung, so weit es der Raum gestattet, zugelassen werden.

Frankreich.

Paris, 25. August. Die Nachricht, daß Mehmed Ali es mit seiner Resignation nicht ernstlich gemeint und seinen Entschluß wieder zurlckgenommen, hat hier wenig Aufsehen ge— macht. Man hatte diese Wendung der Dinge fast vorausgesetzt. Auch ist es bis jetzt nur einem einzigen Blatte, dem Commerce, der Mühe werth erschienen, die neue Kunde mit einigen Worten zu kommen⸗ tiren. „Die Eil der Abreise“, bemerkt dasselbe, „die Unterlassung jeder Vorkehrungs-Maßregel und die Einsamkeit, in welche sich der Pascha so hartnäckig absperrte, das Alles deutete seinerseits mehr Aerger und Laune als Üeberlegung und Entschlossenheit an. Es scheint ausge⸗ macht, daß er deni ersten Antrieb einer Erbitterung gewichen war, in die ihn Anzeigen und Rathschläge versetzten, welche dem Ohr eines allmächtigen Sberhauptes stets hart klingen. Das Corps der Ulemas, den auf der ägyptischen Bevölkerung lastenden Druck und die finan⸗ ziellen Verlegenheiten berücksichtigend, hatte ihm zu hören gegeben, daß es einer jüngeren Hand bedürfe, um der Unordnung in der Ver⸗ waltung abzuhelfen und den Ausbruch der allgemeinen Unzufriedenheit im Zaum zu halten. Man sagt sogar, dieser Schritt sei auf Antrieb eines Mitglieds der Familie des Pascha geschehen. Wie dem auch sei, es mag wahr sein oder nicht, daß man Mehmed Ali zu verstehen gegeben, man würde mit Vergnügen seinen Sohn Ibrahim die Zü⸗ gel der Negierung ergreifen sehen, so viel scheint jetzt gewiß, daß der alte Pascha zuüerst Verrath schrie und ex abrupto' den Entschluß faßte, den Staatsgeschäften zu entsagen. Sollte dies vielleicht nur eine Probe gewesen sein, ein Versuch, den ränkesüchtigen Ehrgeiz und den geheimen Wunsch nach einem Regierungswechsel zu enthüllen? Nach der Lösung des Knotens möchte man fast so etwas glauben.“

Wie es scheint, kann Louis Bonaparte von der firen Idee nicht loskommen, daß er zum Erben von Napoleon's Ruhm bestimmt sei, Die Erklärung des Constitutionnel, daß Joseph Bonaparte sich stets mit dem entschiedensten Tadel über die unsinnigen Unterneh— mungen seines Neffen zu Straßburg und Boulogne geäußert habe, hat Letzteren neulich zu einem sehr ereiferten Schreiben an jenes Blatt ver⸗ anlaßt, worin er das Gegentheil behauptet. Der Constitutionnel erklärt daraus, es würde ihm leid thun, wenn er dieser Behauptung Glauben schenken und auf diese Weise an dem gesunden Sinne und redlichen Charakter Joseph Bonaparte's zweifeln müßte. Zugleich bedauert dies Blatt, daß jenes Schreiben seinem Verfasser die Aus— sicht auf Wiedererlangung seiner Freiheit natürlich wieder in weitere Ferne rücke.

Chownitz soll der Verfasser der meisten bei Reclam in

1325

n Preußischen Zeitung.

Dänemark.

Schleswig, 22. Aug. (A. M.) In der 2isten Sitzung der Stände Versammiung wurde die Petition wegen völliger oder theil⸗ weiser Aufhebung der Kopfsteuer berathen. Der Königl. Kommissa⸗ rius theilte ein Rentkammer⸗Schreiben mit, worin es heißt:

„Da die Beibehaltung der Kopssteuer aus sinanziellen Gründen für erforderlich erachtet werden, so dürste die Aufhebung und auch die Ermäßi⸗ gung derselben zur Zeit nur durch die Ermittelung einer anderweitigen, den Ausfall deckenden Abgabe erreicht werden können. Uebrigens dürste die Kopfsteuer nicht in dem Grade, wie solches vielfach behauptet, mit richtigen Besteuerungs - Grundsätzen in Widerspruch stehen, weil es nicht unbillig zu sein scheint, daß jeder Unterthau für den ihm als solchem gewährten per- sönlichen Schutz eine Abgabe bezahlt, während das Vermögen besonders besteuert wird. Die Behauptung, daß diese Steuer vorzugsweise für die dürftigen Klassen der Bevölkerung drückend sei, verliert durch die zu Gun—

.

sie mitbezahlen sollen, daß den Landsoldaten, Insten, Tagelöhnern und de— nen, welche eine permanente Unterstützung aus der Armenlkasse genießen, Erleichterungen und Befreiungen ertheilt seien, einen bedeutenden Theil ihres Gewichts.“

Die Rent-Kammer verweist sodann auf die Resolution vom 12. Juli 1836, wonach die Resultate der Volkszählung bei der Re— viston der Kopfsteuerlisten nicht zu berücksichtigen seien, um dadurch nachzuweisen, daß die Kopfsteuer um mehr als die Hälfte ihres ur⸗ sprünglichen gesetzmäßigen Betrages ermäßigt sei. Der Land-Inspek⸗ for Tiedemann bemerkte, es werde Niemanden gelingen, vor dem Richterstuhl der Wissenschaft eine Steuer als rationell darzustellen, die, wie die Kopfsteuer, den kleinen Mann sehr drücke, ohne dem Ver mögenden eine Last zu sein. Gerade der kleine Mann trage schon verhältnißmäßig weit mehr an indirekten Steuern, als der wohlhabende, und nur in Sesterreich, der Türkei und Rußland komme die Kopf. steuer noch vor. Die Berechnung der steuerpflichtigen Köpfe, welche bie Rent-Kammer gegeben habe, könne ihn nicht von ihrer Richtigkeit überzeugen, da er höchstens eine Steuergröße von 500,60) Rbihlr. herausrechnen könne, während die Kammer über 700,000 Rbthlr. an⸗ nehme. Mit Rücksicht auf die Zoll-Ueberschüsse frage es sich, wie groß der bisherige Ueberschuß gewesen, wie viel den Entschädigten ausbezahlt und wie viel außerdem den Herzogthümern zugewandt sei; ehe man darüber nichts Bestinmteres wisse, helfe es nichts, immer auf die Zoll-Ueberschüsse zu provoziren. Der Königliche Nommissarius behielt sich seine Antwort vor, und der Justizrath Tetens wies darauf hin, daß die beiden ersten Fragen sich durch das Budget beantworte⸗ ken, wonach die Zoll-Ueberschüsse bis 1814 inkl. 3,660,000 Rbthlr., die Zoll-Entschädigungs-Gelder 2,416, 0060 Rbthlr. betrügen, so daß ein UÜeberschuß von 1,200, 900 Rbthlr. vorliege. Der Kammerherr von Ahlefeldt schlug vor, die jährlich durch Abtragung der Staats⸗

sten vieser getroffenen Bestimmungen, namentlich, daß die Vermögenden für

Sonntag den Lien September.

werden Cichorien kultivirt, aus denen man sogenannten deutschen Kaffee bereitet. Cichorienpulver haben in verschiedenen Sorten ein⸗ gesendet: O. Bleibtreu in Halberstadt (766), Härtel und Comp.

in Elbing (988), Richters in Horstmar und Wossidlo in Kroto⸗

schin; Letzter auch Runkelrüben- und Mohrrüben Kaffee, ferner sogenannten Gesundheits⸗ Kaffee. Ueber die Güte dieses Pseudo⸗ Kaffee's kann nicht das Ansehen, sondern nur die Zunge entscheiden.

Wenden wir uns nun zum Wein. Aus vielen Städten und verschiedenen deutschen Gauen sind Proben moussirender Weine mit

mehr oder minder zierlichen Etiketten angelangt, ein Beweis, wie

sehr das Publikum Rnalleffekt liebt!

Vom Rhein, dem Main, von der Saale und der Oder ist die⸗ ser Nektar gesendet worden.

Wie er schmeckt, ob er wacker braust und schäumt, wie er wirkt? darüber schweigt zur Zeit die Jama. Noch sind die Drähte unge⸗ löst, noch ist das Geheimniß unerbrochen. Man muß sich daher blos an die Etiketten halten, die wir hier aufzählen wollen.

Bürger in Weißensels (6965), so wie Schönermark in Naum⸗ burg (7365, haben thüringer Mousseux; Häusler, Förster und Grempler Grüneberger (1829) eingesendet; Künz er u. Comp, in Freiburg im Breisgau (1539) haben Markgräfler und gRaiserstuhler; Veling in Hillesheim (1203) monssirenden Rheinwein eingesendet, desgleichen auch Müller, Mappes und Lauteren in Mainz monssi: enden Deidesheimer, ferner Döring moussirenden Frankenwein; Pfälzer Kämpff zu Neustadt a. d. Haardt.

Spiritus und sogenannter Sprit ist von Gilka 6369) und Rei⸗ mann (382), Beide aus Berlin, ausgestellt worden, so wie von Letz⸗ terem auch Rum-Essig und fünstlicher Jamaika⸗ Rum. Liqueure haben Gilka von hier, Födisch u. Comp. in Prag (1793) mehr als 5 Sorten, nebst Rum, Essenzen, aromatischen Wassern, ferner Haertel in Elbing, Geiß in Aken a. S., Bansi in Bielefeld viele Sorten; Punsch-Essenzen verschiedener Sorten Metternich in Mainz, Barth in Fürth. Wir müssen uns lediglich auf die An⸗ gaben der Aussteller beschränken und es der prüfenden Zunge über— lassen, das Urtheil zu sprechen. Auch Bier, und zwar theils in Fläschchen, theils in Gebinden, ist eingesandt worden, mit der Bitte, dasselbe an einem kühlen Orte aufzubewahren, damit es nicht in Gäh⸗ rung übergehe. Man sieht ja an einem Faß nichts, was den aller⸗ geringsten Schluß auf, den verborgenen Inhalt gestatten könnte. Wir nennen deshalb nur die Namen der Aussteller.

Meyer in Salzwedel (1759) bayrisches Lagerbier; Drewke in Danzig Porter; Steiff daselbst desgleichen.

Endlich sind noch die Essige zu erwähnen, welche Rindler von hier (376) und Rasch in Mainz (2315) ausgestellt haben. Ersterer hat 15 verschiedene Sorten, Letzterer geliefert, deren Qualität zum

schuld ersparten Zinsen zur Ablösung der Kopfsteuer zu verwenden.

Die Gewerbe-Ausstellung der deutschen Bundes⸗ und Zollvereins⸗Staaten. (Vergl. Allg. Preust. Ztg. Nr. 227, 238, 240 und 212.)

19. Komestibilien, Mehl, Gries, Stärke, Pfeffer⸗ kuchen, Bisquit, Konditoreiwaaren zc. (Sch luß.)

Den Konditor-Waaren reiht sich zunächst die Chokolade an, und diese ist in großen Quantitäten von Miethe in Potsdam und Hildebrandt in' Berlin, Mielcke in Frankfurt 4. d. O. (544), Scharm ach in Königsberg eingeschickt; auch hat Hildebrandt einen großen Block schöner Kakabs-Butter seinen Fabrikaten beigefügt. Des⸗ gleichen sinden wir von Jordan und Timäus in Dresden, außer allen' gangbaren Chokolade- Sorten in Paketen, eine große Anzahl von Figuren aus Chokolade, die theils die natürliche Farbe ihres Bil⸗ dungs-Materials haben, theils mit Zuckerfarben bemalt sind. Auch üiber diefen Artikel läßt uns selbst das hellste Licht im Dunkeln, bis die Zunge als höhere Richterin entscheidet.

Nr? 1711: Mostrich. So viel englischer, französischer und düsseldorfer Wein⸗-Mostrich auch in Berlin und überall in Deutschland fabrizirt wird, so haben wir doch nur zweier Proben davon zu er wähnen.

Werbstein in Wiesbaden hat fünf Sorten und Teichmann in Erfurt zwei Sorten dieses Fabrikats eingeliefert. Wir müssen uns vorläusig darauf beschränken, derselben Erwähnung zu thun, bis spä⸗ terhin die Mostriche die Feuerprobe der Beurtheilungs Kommission oder die Beurtheilungs-Kommission die Feuerprobe der Mostriche be⸗ standen haben wird.

Lassen wir nun die Süßigkeiten folgen:

Die Fabrication von Rübenzucker, eine deutsche Erfindung, hat, wie bekannt, in jüngster Zeit bei uns einen bedeutenden Aufschwung ge⸗ nommen. Es sind viele und darunter großartige Anstalten begründet worden, während allerdings nicht wenige wieder aufgehört haben zu arbeiten, theils weil es ihnen an den nöthigen Betriebsmitteln fehlte, theils weil man eine Fabrik errichtet hatte, ohne völlig gesichert zu sein, die nöthigen Zuckerrüben in hinläuglicher, Menge, tadellos und zu einem billigen Preis zu erhalten. Zwei Rübenzucker⸗Fabriken, die des Geh. Kommerzienraths Kramsta zu Puschkau bei Striegau (M35), und die von Kögel und Mandel in Garsden (Regierungs- Bezirk Stettin) (250 1), haben ungedeckten Rohzucker erstere 6, letztere 2 Brodte Zucker aus Runkelrüben eingesandt, deren Ansehen ein günsti ges Urtheil gestattet.

Naffinirte Zucker und Kandis sind eingesandt worden von Schultze und Comp. zu Salzwedel (L6l), drer Brodte und 3 Sorten Kandis, von Pollack's Erben in Königsberg, Besitzer einer Dampf-⸗Zucker⸗ siederei (965), ein Brod Meliszucker.

In neuester Zeit ist sogenannter Würfelzucker in den Handel ge— kommen, auf dessen Anfertigung die Kaufleute Zuckschwerdt und Beuchel in Magdeburg ein Patent erhalten haben, Proben dieses Fabrikats hat nicht allein das genannte Handelshaus eingesendet (714), sondern auch Engelh. Sattler u. Comp, in Schweinfurt (1421). Die Zucker des ersteren zeichnen sich durch größere Weiße und exaktere Gestaltung aus. Zugleich machen wir auf die den Zuckerpacketen von 3. und B. beigegebene Beschreibung der mancherlei Vortheile aufmerksam, welche der Gebrauch des Zuckers in dieser Form gewährt.

Stärkesyrup haben 4 verschiedene Aussteller eingesandt.

Klatt, Gutsbesitzer in Frauenhagen bei Angermünde (539), dunkelfarbig. Ad. Helbig, in Schwedt (510), aus roher Kartoffel stärke nach einer neuen Methode gefertigt, hellgelb, sehr klar; Knob⸗ lauch in Magdeburg (742), 2 Flaschen.

Die Fabrication des Syrups aus Stärke ist jetzt ein nicht unbe⸗ deutender Industriezweig und, wird gewiß noch mehr Ausdehnung ge— winnen, wenn der Verbrauch des Produkts sich einen mehr geraden Weg ins Publikum gebahnt haben wird. 5

kleinsten Theil durchs Ansehen erkannt werden kann. Wir müssen mehrere Sorten als nicht hinlänglich klar bezeichnen, was aber leicht die Folge der erhöhten Temperatur des Lokals sein kann.

V. Lichte aus Wachs, Stearinsäure, Talg; Seifen, Par fümerieen.

Die Fortschritte in der Chemie organischer Körper, welche einen so sichtbaren Einfluß auf die Industrie gehabt, haben es möglich ge macht, die Darstellung der Seife nicht allein in Beziehung auf deren Güte und Wohlfeilheit zu vervollkommnen, sondern auch den Prozeß so zu beschleunigen, daß man in eben so viel Minuten die Seifenbildung vollendet, als sonst Viertelstunden dazu erfor dert wurden. Wir waren früher, was feine und Toilettenseifen, was Parfümerieen betraf, dem Auslande zinsbar; noch bis heute ist bei Vielen der Wahn, französische Artikel seien besser, vorzüglicher, als unsere deutschen Erzeugnisse! Dieses Vorurtheil schwindet von Jahr zu Jahr immer mehr, und daß es nur ein Vorurtheil ist, da von kann man sich leicht überzeugen. Möchten doch auch die von deutschen Fabrik-Inhabern noch immer geführten französischen Eti— quetten verschwinden und die deutschen Namen zu lesen sein!

Feine Seifen, Pomaden, Schminke, Parfümerien aller Art hat die Firma Treu und Nuglisch von hier (381) in reichster Fülle und großer Eleganz der Hüllen, auf welche so sehr Rücksicht genom—⸗ men wird, ausgestellt. Man sieht 13 Blöcke feine parfümirte Seife in allerlei Farben, 5 große Glasvasen der reichhaltigsten Auswahl von Seifen für die Toilette, Haarölen, Pomaden z. Eine große Anzahl Cartons mit Seifen, Schminken, Riechkissen, zierliche Porzel⸗ lanbüchsen, fein gemalt mit Pohmaden und Anderem mehr. Man sehe, rieche und sage noch, daß unsere eleganten Damen und Herren Frankreichs Schönheitsmittel nicht entbehren können! Ferner haben feine Toiletten⸗Seifen und Parfümericen eingesendet Duch und Heck in Mainz (2308) drei große Cartons mit mannigfaltigen Gegenständen und eine Anzahl verschiedener fein verzierter Riechkißchen und Po⸗ maden, Extraits d'odeur, Erèmes u. dgl.

Die Firma Stegmann in Berlin (bs) hat ein Sortiment verschiedenartiger Haus- und Toiletten- Seifen aufgestellt, Kokos— Palmöl, Kokos⸗Talgseife, reine Talgseife, Waschseife, Schaum⸗(Rasir⸗ Seifen, sogenannte russische Seife, 10 Cartons parfümirte und 5 Riegel durchscheinende Seife.

Rieger aus Frankfurt a. M. (1751) 20 Riegel feine Toilet⸗ ten- Seifen, 1 Carton mit diversen feinen Kugel Seifen, 3 Cartons mit Proben verschiedener feiner Toiletten-Seifen. Kohl in Bremen (1963) 12 kleine Packete Toiletten- Seifen. Großau in Wolffenbüttel (1679) 19 Kartons mit Toilettenseifen und 13 Packate mit dergleichen nebst Preiscourant auf Seife geschrieben.

Hausseifen haben vorzugsweise ausgestellt:

Clauß in Berlin (363), nebst rother und weißer parfümirter Seife. Treue von hier (380) desgleichen.

Sarre jun. in Berlin (364) 3 Tafeln verschiedener marmorirter Hausseife und zwei Gläser mit grüner Kornseise. Derselbe ist der Einzige, welcher grüne Seife ausgestellt hat, obschon nicht allein in Berlin, sondern überhaupt im preußischen Staate bedeutende der—⸗ artige Fabriken bestehen.

Palis hier (370) Hausseife, desgleichen Kämmerer in Deßau (1683), nebst einer Probe Pottasche.

Macquet und Oehmichen in Berlin (367), eine durch ihre mehrjährigen Leistungen bekannte Firma, haben ein großes Sortiment ihrer Fabrikate, Talgstearine, Palmölstearine und Walrathlichte, in verschie⸗ benen Größen und Farben ausgestellt und durch die Beigabe der rohen, von ihnen verarbeiteten Materiglien den Stufengang der Fabrication be⸗ lehrend erläutert. Man sieht hier rohe Palmnüsse, rohes Palmol, aus ersteren durchs Pressen gewonnen, gebleichtes Palmöl. Ferner ein Sortiment Seifen, aus letzteren in verschiedenen Farben gefertigt, eben so von Kokosöl. Proben von rohem, gepreßtem und raffinirtem Walrath, von Talgsäure (Stearinsäure), aus Talg und Palmöl be— reitet, endlich eine verbesserte Seifenlade und eine Vorrichtung zum Schneiden der Riegel in Stücke.

Sehr belehrend und interessant ist die Zusammenstellung von

Vom Zucker machen wir einen Uebergang zum Kaffee. Allerdings wächst in Preußen kein Kaffeebaum, desto mehr aber

Fabrilaten, welche Motard hierselbst (361) ausgestellt hat. Der= e ; 8 . ' selbe hat seit mehreren Jahren, wie bekannt ist, hier am Platze eine