1844 / 250 p. 2 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

daß der Studirende von ihnen auf die hiesige Universität ge⸗

I) wenn er von auswärts gekommen ist, der Paß oder Reise⸗ Gymnasium mit dem Zeugniß der Nicht⸗ ß Aufnahme nachsuchen, können nach vom 4. Juni 18341 nur bei der besonderen Album und nicht für ein nländer, die gar keine esuch einer inländischen Absicht haben, sich eine allgemeine Bildung für benskreise oder eine besondere für ein gewisses Berufs— sie sich für den eigentlichen gelehrten Staats endienst bestimnien, werden mit Genehmigung des König- lichen Regierungs- Bevollmächtigten auf den Grund eines von ihnen beizubringenden Zeugnisses über ihre bisherige sittliche Führung zwar zur Immatriculation oder zur Inscription bei der philosophischen Fakultät zugelassen, jedoch soll in ihrer Matrikel der bestimmte zweck ihres Universitäts Besuchs vermerkt werden, nachdem sie auch noch ihre Verzichtleistung auf den eigentlichen gelehrten Staats- und Kirchen⸗ dienst vorher zu Protokoll erklärt haben. „5 bezeichneten, in dem durch die Allerhöchste n Dezember 1835 publizirten Bundes Be— schlusse vorgeschriebenen, so wie die von den Nichtreifen beizubringenden Papiere werden bei der Immatriculation abgegeben, bis zu dem Ab gange der Studirenden in der Universitäts Registratur aufbewahrt und ihnen dann zurückgegeben.

Nur diejenigen, welche nach Bewandniß ihrer Verhältnisse mit den vorgenannten Erfordernissen versehen sind, können zur Inscrip— tion zugelassen werden.

Berlin, am 7. September 1844.

Die Immatriculations-Kommission. Lachmann.

Inländer, welche das ͤ lassen haben und die Prüfungs-Reglements chen Fakultät in einem ach inskribirt werden.

bestimnites Fakultätsfach i bestanden und beim

Maturitäts Prüfung Universität nu die höheren ben, ohne d

Bekanntmachung vom

Abgereist: Se. Excellenz der General-Lientenant und Com⸗ mandeur des Kadetten⸗Corps, von Below, nach Bensberg. Der General-Masor und Chef des Generalstabes aten Armee⸗ Corps, Freiherr von Reitzenstein, nach Merseburg.

Uichtamtlicher Theil.

IJZuland.

Berlin, 7. Sept. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem dienstleistenden Adjutanten der 11Iten Kavallerie⸗Brigade, Seconde Lieutenant Freiherrn von Rheinbaben des 1sten Kürassier⸗ Regiments, die Erlaubniß zur Anlegung des von Sr. Durchlaucht dem Herzog von Anhalt-Cöthen ihm verliehenen Ritter-Kreuzes des Ordens Albrecht's des Bären zu ertheilen.

Provinz Brandenburg. Das Amtsblatt der König⸗ lichen Regierung zu Potsdam bringt folgenden, aus dem Ministerium des Innern unterm 26. August ergangenen Erlaß zur öffentlichen Kenntniß: „Nach einer offiziellen Mittheilung der Kaiserlich russischen Gesandtschast befindet sich die Regierung des Königreichs Polen ge⸗ genwärtig in der Unmöglichkeit, fremde Einwanderer auf den Staats⸗ Domainen als Kolonisten anzunehmen, indem über alle für die Co⸗ lonisation daselbst bestimmte Ländereien bereits verfügt worden ist. Auch solche Einwanderer, welche sich auf Ländereien von Pri— vatpersonen im Königreich Polen niederzulassen gedenken, sind ge= halten, sich vorher durch Aufzeigung der mit den Grundherren der Ländereien geschlossenen und von der Königlich polnischen Regierung ihr Unterkommen auszuweisen, da für den entgegengesetzten Fall die Kaiserlich russische Gesandtschaft zur Erthei⸗ lung des VBisa zum Eintritt in Polen nicht ermächtigt ist.“

Trier, 1. Sept.

bestätigten Kontrakte über

Trotz des großen Andrangs von Pilgern sind noch keine Unorbnungen vorgekommen; nur hört man von Dieb— die sowohl in der Kirche als besonders in den vollgepfropften Die Lebensmittel sind eher wohlfeiler als theurer geworden. Die meisten Pilger bringen sich Brot und Butter, die Eifler ihre beliebten Pfannkuchen, mit. Viele Landleute verkaufen Das meiste Geld wird für Rosen⸗ kränze ausgegeben, an welchen Medaillen von verschiedener Größe und Qualität mit Abbildungen des heiligen Rockes befestigt sind, und welche an denselben gehalten und von ihm berührt werden. Ein einziger hiesiger Handelsmann hat vierunddreißig Centner Rosenkränze kommen lassen und in kurzer Zeit verkauft. Uebrigens haben sich viele Spekulanten in ihren Erwartungen eines bedeutenden Gewinnes sehr getäuscht. Die Mosel⸗Dampfschifffahrts⸗Gesellschaft hat bereits die außerordent⸗ liche Fahrt nach Berncastell einstellen müssen, weil die Zahl der Rei⸗ senden zu gering war.

Häusern verübt wurden.

ihre überflüssigen Lebensmittel.

mn J

1351

Wie man sagt, wird Herr Bischof Laurent von Luxemburg an der Spitze der Gläubigen seiner Diözese zu Fuß hier eintreffen. In der Regel ziehen die Prozessionen mit großer Ordnung in die Stadt ein, unter Gebet und Gesang, mitunter auch mit Musif. Die Pro— zession von Lechenich, einem Städtchen bei Bonn, zeichnete sich be⸗ sonders aus. Alle Theilnehmer an derselben hatten Fackeln, die Sinnbilder von Glaube, Liebe und Hoffnung wurden vorangetragen. Die Musikanten bei der Prozession von Dillingen bei Saarlouis (wo eine bedeutende Blechfabrif und eine Papierfabrik) waren uniformirt. Die Ordnung wird von den Pfarrern mitunter sehr handgreiflich ge⸗ handhabt. Gewissenhaste Geistliche führen ihre Prozessionen auch in Ordnung wieder aus der Stadt. Man spricht auch schon von Wundern, welche durch den Anblick des heiligen Rocks bewirkt worden sein sollen.

Ausland. Deutsche Bundesstaaten.

Großherzogthum Baden. Das Ministerium des Junein hat dem Gesuch der Väcker zu Mannheim um Freigebung der Broltaxe ver⸗ suchsweise willfahrt. Demnach haben die Bäcker fünf Tage vor dem 151en und letzten eines jeden Monais der Pelizei eine schriftliche Anzeige der Preise zu übergeben, zu welchen sie innerhalb des nächsten halben Monats die verschiedenen Backwaaren zu verkaufen gedenken; diese Preise müssen unabänderlich eingehalten werden, jede Neberschreitung wird unnachsichtlich gestraft, der Verlauf unter dem angegebenen Preis aber ist ohne Beschrän⸗ kung gestattet. Verabredungen der Bäcker über Preisebestimmung sind nach— drücklich verboten. Diese Verordnungen sind mit dem 1. September in Krast getreten.

Kurfürstenthum Hessen. Dem in Minden erscheinen⸗ den Weser⸗-Dampboote ist, wie die Weser-Zeitung meldet, die Versendung durch die Kurfürstl. hessischen Postämter verwehrt worden.

Freie Stadt Frankfurt. Wie man (heißt es in einer von der Magdeburger Zeitung mitgetheilten Korrespondenz aus Frankfurt vom 2. September) aus sicherer Quelle vernimmt, hat sich die Majorität der Bundes-Versammlung bereits dahin ausgesprochen, daß Herrn J. P. Wagner, in Anerkennung der Verdienste, die er sich durch seine elektromagnetische Erfindung um die Wissenschaft er— worben, eine Gratification von 6600 Il. zu Theil werden soll. Wagner hat übrigens bei seinen vieljährigen anstrengenden Arbeiten nicht allein seine Zeit und Gesundheit, sondern auch einen beträcht⸗ lichen Theil seines Vermögens geopfert.

X Deßau, 6. Sept. Nach einer Abwesenheit von genau elf Wochen kehrte gestern um 2 Uhr Nachmittags Se. Hoheit unser Her— zog von Paris, wohin derselbe am 20. Juni von hier abgereist war, zurück. Burch öffentliche Blätter ist die Ursache dieser Reise bereits zur allgemeinen Kunde gekommen, weshalb es ganz unnöthig erscheint, derselben hier noch zu gedenken. Aber der Zweck dieser Reise ist voliständig erreicht, das schwere, ja jetzt kann man es wohl sagen, lebensgefährliche Leiden, von welchem er, zu unserer aufrichtigen Be⸗ trübniß, schon seit mehreren Jahren bedrückt wurde, ist, mit Gottes Hülfe, durch die erprobte Geschicklichkeit des berühmten pariser Arztes r. Pasquier, Leib - Chirurgus Sr. Majestät des Königs Ludwig Philipp, gehoben. Sichtlich im Wohlbesinden sahen wir den aufrich= tig verehrten Vater eines angestammten Landes auf dem Bahnhofe eintreffen; Jeder von den Tausenden, die sich versammelt hatten, erfreute sich im Innersten seines Herzens der auch für ein ganz ungeübtes Auge sichtbaren Heiterkeit des verehrten Fürsten, dessen Angesicht in den letzten Jahren durch schweres körperliches Leiden bisweilen wohl trü— ber und ernster erschien, als mit seiner ihm angestammten Milde und Freundlichkeit in Einklang zu bringen war. Aber daß dieser blos ußere Grund glücklich beseitigt ist, das sah Jeder, und die Freude darüber machte sich in einem von dem Bahnhose bis zum Thore der Stadt ununterbrochen forthallenden Zurufe: „Willkommen!“ Luft. Am Abend war die Stadt, man kann es nicht anders nennen, aus dem Stegreif angemessen, theilweis glänzend, beleuchtet; auch die Bewohner kleiner Nebengassen wollten nicht zurückbleiben, und hat= ten, wenn auch nur in kleinen Lämpchen, ihren Antheil bethätigt. Man konnte deutlich wahrnehmen: „Es freute sich ein Volk der Genesung seines seit einem Jahrtausend ihm ange⸗— stammten, verehrten, aber dieser Liebe und Verehrung der Seinen, wie nur irgend ein Anderer, auch würdigen Landesherrn.“

Frankreich.

Paris, 2. Sept. Nachrichten aus Algier vom Z6sien v. M. ergeben nun ganz bestimmt, daß die Gerüchte von Abd el, Kaders Gefangennehmung falsch waren. Vor Tanger war das Linienschiff „Inflexible“ eingetroffen, von der Vampf-Korvette „Montezuma“ ins Schlepptau genommen; beide Schiffe werden sich jetzt wahrscheinlich

schon dem Geschwader des Prinzen von Joinville angeschlossen haben.

Zu Marseille ist das Dampfboot „Phare“ angelommen, welches von Mogador am 17. August abgegangen war; es hatte unterweges in Oran denjenigen Theil der marokkanischen Gefangenen zurückgelassen, dem der Prinz nicht die Freiheit zurückgegeben. Prinz Joinpille wollte Mogador am 19ten verlassen, und es enn nur einige leichte Fahrzeuge seines Geschwaders dort zurückbleiben, um nöthigenfalls die Garnison der Insel zu unterstützen. Diesen werden die von Brest kommenden Kanonenböte sich anschließen. Der Prinz wollte nach Cadix gehen, wo er gegen Ende des Monats einzutreffen gedachte. Bei dem Bombardement von Mogador sind 16,60) Bomben und Kugeln verschossen worden.

Zu Mogador sind in Friedenszeiten nur drei europäische Konsuln; der französische ist jetzt Herr Jorelle, der englische Herr Wilshire, der zugleich die bedeutendsten Handelsgeschäfte daselbst macht und auch für Spanien, Sardinien, die Vereinigten Staaten, Schweden, Dänemark, Holland und Rußland als Konsul sungirt; der dritte ist der Engländer Trippahz, der die Ruaf eln r! für Oesterreich, Neapel und Toskana verwaltet. Außer dem Handelshause des Herrn Wilfhire sind nur noch zwei, ein englisches und ein genuesisches. Die europäische Bevölkerung bestand zur Zeit des Bombardements aus 15 Personen. Die marseiller Kaufleute haben sich, durch die Habgier, Treulosigkeit und Plackereien des Fiskus verscheucht, schon seit langer Zeit von dort hinweg begeben; obgleich sie bedeutende Handels-Interessen in Mogador haben, ziehen sie es doch vor, ihre Geschäfte durch die jüdischen Commissionaire der Kassaubah führen zu lassen. Marseille ist bei dem Handel von Mo gador mit einem Drittel betheiligt. Bankerotte der Eingebornen sind sehr häusig, und wenn man keine Rechtsmittel gegen sie hat, so machen sie sich auch kein Gewissen daraus. Der Handel dieses Platzes steht daher sehr in Mißkredit mit wenigen ehrenhaften Ausnahmen. „Es ist“, sagt das Journal des Deébats, „ein Land des Be⸗— truges und Raubes; man sieht, daß das Beispiel der Regierung die Unterthanen demoralisirt hat. Die Bedeutung der europäischen In⸗ teressen im marokfanischen Handel hatte man sich viel zu groß ge⸗ dacht; nach Mogador zu urtheilen, welches doch derjenige 32 ist, wo die meisten Geschäfte gemacht werden, und sogar der einzige, den man als einen Handelsplatz betrachten kann, muß man seine Vorstellungen davon sehr herabsetzen. Die Zölle von Mo— gador bringen dem Kaiser 8 bis 9006000 Fr, jährlich, die ihm ver⸗ soren gehen, wenn der Krieg fortdauert. Die zwei anderen Drittel des Handels von Mogador sind in Englands Händen. Da der Werth des ganzen Handels daselbst 8 Millionen Fr. beträgt, so würde sich, wenn man den Gewinn, was aber ohne Zweifel zu viel ist, auf 25 pCt. annähme, ein Gesammtprosit von 2 Millionen ergeben, wo⸗ von dann auf England 1,100,006 Fr. oder 506,00 Pfd. St. für das Jahr kämen. Man sieht also, daß von einer Kleinigkeit viel Aufhe⸗ dens gemacht worden ist. Und natürlich werden die marseiller Kauf⸗ leute in dem auf sie kommenden Antheil eben so zu leiden haben. Wer am meisten bei dem Angriff und bei der Blokade von Mo⸗ gador verliert, ist offenbar der große Ausbeuter des Volks und der Kaufleute, der Kaiser Abd el Rhaman selbst.“ .

Herr Martinez de la Rosa, der nach Madrid berufen ist, um dort das Portefeuille der auswärtigen Angelegenheiten zu übernehmen, hat Paris noch nicht verlassen, seine Abreise steht aber nahe bevor. Der Ritter d'älgnilera, erster Gesandtschafts— Secretair, wird so lange als spanischer Geschäftsträger hier fungiren, bis er durch einen neuen Gesandten ersetzt ist. .

Man hat Nachrichten vom La Plata, welche die Abreise des eng⸗ lischen Admirals Purvis nach Rio Janeiro melden. Die französische Oppositions Presse betrachtet dies als eine Genugthuung, welche Eng land dem Diktator Rosas gegeben, der es dem britischen Admiral nicht habe verzeihen können, daß er sich nicht so parteilich gegen Montevideo gezeigt, wie die Befehlshaber der französischen Marine.

Französische Blätter melden, daß die preußische Korvette „Ama⸗ zone“ am 13. August in der Bucht von Konstantinopel, vor Anker gegangen ist; als das Schiff die Spitze des Serail doublirte, gab es die übliche Salve von 21 Kanonenschüssen, welche von den Batte— rieen am Lande sogleich, Schuß um Schuß, erwiedert wurde.

x Paris, 2. Sept. Aus dem Umstande, daß Marschall Bu⸗ geaud alle aus anderen Provinzen an ihn abgesendeten Verstärkungen zurückschickt und nur so viel Truppen au der Gränze läßt, als zur Sicherung dieser nöthig sind, ja daß der Marschall selbst schon in den ersten Tagen des September nach Algier zurückkehren wollte, erhellt jedenfalls, daß er dort keine Gefahr mehr befürchten muß. Sonst wäre seine Abreise von der Armee wahrhaft unbegreiflich. Nach den neuesten Nachrichten aus Algier vom 25sten v. M. wollte der Mar⸗= schals am 2. September (also gerade heute) auf dem Dampfschiffe „Sphinx“ zu Dschemmaag el cd ssch einschiffen, Oran, Mosta⸗ ganem und Orleansville berühren, so daß er gegen den 10. oder 12. September zu Algier eintreffen könnte. Nach den dort gehenden Ge— rüchten hätte der Kaiser Abd el Rhaman eingewilligt, 30 Millionen für die Kriegskosten zu bezahlen, 2000 Pferde zu liefern und Abd el Kader jedenfalls ins Innere Marokko's zu entfernen. Auch für die

alten und dieselben so schnell nach jeder Richtung zu verbrei· ten und zugleich die geistigen Elemente dem Leben so anzueignen, als eben

lungen zu erhalten und d

„Dem angedeuteten Bedürfnisse nach Kräften zu entsprechen, erscheint daher mit dem 1. Oftober d. J. eine neue politische Zeitung: Der Rhei⸗ nische Beobachter. Tüchtige Mitarbeiter und mannigfache Verbindun⸗ en in den bedeutendsten Städten Europa's werden uns in den Stand zen, die neuesten Ereignisse schnell und genau mitzutheilen und in ihrer Bedeutung für die Politit, wie sür das Leben überhaupt, aufzufassen. Auch allgemeine Betrachtungen über Begebenheiten und Verhältnisse, über Ge—= genstände der Verwaltung, des Handels und der Fabriken werden von un— serem Blatt nicht ausgeschlossen sein, und namentlich werden wir den Angelegenheiten des Zolirereins, der 25 Millionen Deutsche auch sür die nützlichen Geschäfte des Friedens zu einem einigen, Achtung gebietenden Ganzen vereinigt, eine besondere Aufmerksamkeit widmen.

„Zur Erheélung für den Geschästsmann, wie zur Unterhaltung gebilde— ter Frauen weiden wir zweimal wöchentlich im nämlichen Format ein Un- n, ,, ,. eben, worin kurze Novellen und Erzählungen mit ö ,, 24 . . und mustalischen Erscheinungen,

istige , ĩ ĩ igkei ere. . geistiges Leben überhaupt in anziehender Mannigsalligkeit

„Wenn jetzt von einer politi vor allen Dingen zu . ii werden beide Ausdrücke v tungen gebraucht,

mit verbinden kanr steht, dessen Seele fre demüthiget; der solcher den guten darf ihn der Heraus Ueberzeugung um

chen Zeitung gesprochen wird, pflegt man ob sie liberal oder konservativ sei, und doch on so vielfachen, oft so wenig geschiedenen Rich- daß wan kaum noch einen unzweldeutigen Sinn da— mn man unter einem Liberalen denjenigen ver- Lon Knechtsgesinnung ist und sich nur vor Goltt e, Ungerechtigkeit und Despotismus haßt; wenn ein ines Freisinnigen verdient, so i n , n, nie seine ndern für seine Ueberzeugun ng und Verfolgung erduldei hat, 0 3 steht man unter einem Konservativen sondern auch die der Regie stehende, historisch Gewordene mdes und der Kultur Gott weiß sondern auf der sesten chreiten zum Besseren

amen eines Liberalen, e eber des Rheinischen old und Gunst verkauft,

denjenigen, der n rungen ehrt, der n nmstürzen und auf den Trüm welche neue, überschwengliche Ordnu Grundlage des Vestehenden

eichtsinn alles Be des Wohlsta

s, besonnenes For

und eine freudige Bewegung des wackeren deutschen Volles will; der die Freiheit wissenschaftlicher Forschung für den sichersten Grundpfeiler deutscher Bildung hält, der aber nicht gleichgültig zusehen lann, wenn Treue, Sit. lichkeit, religibser Glaube, die höchsten Güter des Menschen, von frivolen Sophisten gewissenlos untergraben werden; wenn dieses die Wahrzeichen der Konservativen sind, so stellt sich der Herausgeber ohne Zaudern in ihre vordersten Reihen. Auf jeden Fall aber, das weiß er gewsst, ist er ein ehrlicher Mann, der, unabhängig von höheren Befehlen oder Einflüssen, seine Ueberzeugung ausspricht, ohne sie für untrüglich zu halten, und der, wo er es auch finden mag, das Schlechte schlecht und das Gute gut nennt. Denn Zeitungen sollen nicht einscitige nach französischem Muster zuge⸗ schnittene Parteiorgane sein, die es für eine Pflicht gegen ihre Freunde halten, durch Verschweigen einzelner Umstände, durch Unierstellung falscher Motive und hundert andere Mittel die Unwahrheit unvermerktt so lange zu drehen, bis sie den Schein der Wahrheit bekommt, sondern treue Spiegel, die dem künftigen Geschichtssorscher das Bild der Zeit unverfälscht zu über⸗ liesein suchen.

„Wir werden uns vor allen Dingen bestreben, wahr und unparteiisch zu sein, so weit ein Mensch es vermag; denn ganz unpaͤrteiisch ist kein auf der Erbe Geborner. Die Ansichten der Menschen sind durch Jugend -Ein⸗ drücke, Bildung, Lebens-Eifahrungen, Stand ünd Umgang mit Anderen so vielfach bedingt, und es ist oft so schwer zu enischeiden, auf welcher Seite Irrihum und Wahrheit liegen, daß nichts ungerechter ist, als wenn man Andere ihres politischen Glaubens wegen anfeindet. Wir werden Ansichten, die uns irrig scheinen, freimüthig belämpsen, aber wir ehren jeden Gegner, der das, was ihm als Wahrhent erscheint, ehrlich und mannhast vertritt, und diefem Grundsaß hoffen wir nie ungetreu zu werden, wenn wir auch, wie die schon seit Monaten ausgestreuten Verdächtigungen wahrscheinlich machen, ein Gleiches in Bezug auf uns von manchen Senen nicht erfahren sollten. Wir werden daher Unbilden dieser Art niemals zurückgeben, sondern ent— weder als Mangel an Takt und Bildung entschuldigen, oder, wenn das Gesicht eines Thersites aus den geöffneten Spalten hervorgrinzt, verachten. Uebrigens fürchten wir die Streitart des Geharnischten nichl, und es werden allerdings Fälle kommen, wo der gute deutsche Spruch 33 „Wer sich ehrt, der sich wehrt“; im Allgemeinen aber sind wir der Meinung, daß die Zeitungen etwas Besseres thun können, als das Publitum mit ihren Per⸗ sönlichieiten langweilen. Die Kölner haben dasür ein hübsches Wort: „Geck, loß Geck elans.“

„Beiträge von Männern, die im Wesentlichen mit uns übereinstimmen, werden jederzeit willkommen sein, und wir versprichen den Einsendern die strengste Verschwiegenheit. Nur bitten wir dringend, die Wahrheit der That⸗ sachen, die sie uns mittheilen, belonders wenn sie vermeintliche Mißgriffe der Behörden oder Beamten betreffen, vorher genau zu prüfen. Denn so wenig wir irgend eine Maßregel der Negierungen, die mit unserer Ueber⸗= zeugung streiket, gut heißen oder, sophistisch vertheidigen wollen, eben so wenig wollen wir uns des traurigen Kunstgriffs bedienen, worin man es besonders in Franlreich zu großer Virtuesilät gebracht hat, mit pikanten falschen Nachrichten, die man natürlich niemals berichtigt, wenn man nicht muß, sür einige Tage Effelt zu machen. Die Korrespondenten politischer Blätter sollten jederzeit Lichtenberg's Ausspruch vor Augen haben: „Was Jedermann für ausgemacht hält, verdient oft am messten untersucht zu werden.“

„Nächstdem Kird der Untetzeichucte einmal wöchentlich in Bonn in Verbindung mit mehreren Professoren der lniversstät ein Rheinisches Mia— gazin für Politik, Literatur und Kunst heraus geben, das Abhandlungen, Rlüszüge und Kritiken aus den bezeichneten Gebieten umfassen wird, soweit dieselben nicht bloß Männern vom Fach, sondern den Gebildeteren überhaupt anziehend und wissenswü⸗dig sein können. Das Nähere in einer der ersten Nummern des Rheinischen Beobachters.

Köln, im August 18443.

Der verantwortliche Herausgeber Prof. Bercht.“

„Der Rheinische Beobachter erscheint täglich auf einem halben Bogen im Format der Ankündigung (il. Fol.). Preis in Köln, mit Einschluß des zweimal wöchentlich beigegebenen Uuterhaliungsblattes und des spä⸗ ler hinzukommenden Magazins für Politik, Literatur und Kunst, 5 Rthlr. halbsährig 2 Rihlr. 15 Sgr. viertelsährig 1 Nihlr. 75 Sgr. Inserate werden mit 16 Pf. für die dreispaltige Petit-Zeile berechnet und angenommen in der Expedition bei Herrn Antiquar Treitz (am Wallraffs= platz), in Franlfurt a. M. in der Herrmannschen Buchhandlung. Das Re⸗ n ist vom 16, Sept. an am Salzmagazin Nr. 13, nahe bei St. Ursula.“

Wiederauslieferung des Sonnendaches soll der Kaiser eine Million geboten haben.

Großbritanien und Irland.

Die Times erklärt sich heute für ning Post, daß L der Insel vor Mogador De Morning Post e widerrufen, und der ministe⸗ scheinliche der Nachricht zuerst Dieses Tory⸗Blatt, das seit Ver- über das Bombardement aft verfolgt, nimmt derselben zur Wi⸗ mit dem Vor⸗

31. August. ermächtigt, die gestrige Nachricht der Mor Aberdeen gegen die französische Besatzung

remonstrirt habe, für ungegründe muß nunmehr selbst ihre eigene Angab rielle Standard, welcher das erkannt hatte, triumphirt darüber. öffentlichung der Times -Korrespondenzen von Tanger die Tim es mit der bittersten Feindsch hierbei zugleich Veraulassung, die Ermächtigung“ derlegung jenes Gerüchts in“ wurfe, daß die Times sehr h

London,

t zu erklären.

zweifel zu ziehen, und der äufig unter erheuchelter Autorität falsche Abrede stelle, die Erklärung zu verbinden,

Nachrichten in v. ͤ emals Journalen die Befugniß ertheile, Zeitungs⸗

auswärtige Amt ni gerüchten zu widersprechen.“ Ueber Mehmed Ali's ge ning Chroniele: Verzichtleistung a gleichbedeutend, l. mögen die gefallene Größe zu schů zog sich nach Mekka zurück und wur wegen der bei ihm gemuthmaßten Alks eigenthümliche Großthaten in Arabien, und Spoliationen solche, die bloß nach seinem fehlen im Orient die Beweg darüber trösten kann. wie sie der Koran lehrt, mag der vorneh und Selbstverleugnung gehören nicht zu seinen Tugenden. ECreignissen am alexandrinischen natürlich zugegangen sein, ohne daß man zu Intrigue anzunehmen braucht. der Hinfälligkeit. zip des irlandischen Grundherrn, möglich abzupressen, ohne Nücksicht auf den nöthigsten 8 Dieses Sklaven-System ist ohne Sklaventrei⸗ handhaben;

änderten Entschluß schreibt die Mor⸗ zu erwarten. Im Morgenland ist d Verzichtleistung auf das Leben sast und weder Mekka noch das glückliche Arabien ver⸗ Der letzte Dey von Algier de, wie sich's von selbst verstand, Und Mehmed seine dortigen Eroberungen Feinde erregt haben, als Reichthum lüstern sein würden. Auch Abdankungen und was in Europa Fanatismus des Sieges und der Grau me Türke fühlen; aber De⸗

„Das war uf die Macht un

Schätze ermordet.

gen ihm noch andere

Hofe mag es ganz ihrer Erklärung eine Der alte Pascha zeigt Symptome auf das Prin⸗

Mit den letzten

Seine innere Verwaltung ist basirt den Pächtern so viel als immer ebensbedarf der Leibeigenen. und große Zeit hat Se. Hoheit, wiewohl er das alte System seinen Gang seine Beamten Die Folgen davon werden als furchthar geschildert, und der sest feiner Rückkehr aus Syrien seine Aufmerksamkeit Verwaltungs⸗-Angelegenheiten gewidmet hat, empfindet So sst die allgemeine Amnestie oder Kerkerleerung, die Anwandlung von Menschlichkeit befohlen ward, eine Handlung, die im Orient nahezu als Wahnsinn betrachtet Ibrahim und die anderen ägyptischen Staatsmänner wagten es, diese Politik Mehmed Ali's zu tadeln, und thaten es wohl in einer Weise, die den alten Pascha verdroß. Da wollte er ab⸗ Unter was immer für Bedingungen er nun die Zügel übernimmt, jedenfalls muß Ibrahim größeren Einfluß auf dieselbe gewinnen.

gehen ließ, zu überwachen kontrolliren

diesen inneren sie lebhaft. letzthin vom Pascha in einer

der Regierung wieder und immer größeren Ibrahim als einen Gegner Englands Streits zwischen uns und Frankreich Dies scheint uns aber ein Irrthum allende Eifersucht gegen fränkischen Einfluß und Ueber die Eroberung Algiers sprach er sich Angriff auf Marokko

Einige schildern meinen, im Fall eines würde er für dieses Partei Ibrahim bezeigte jederzeit eine auff fränkischen Uebergriff. jmmer in starken Worten aus, und Frankreichs wird das verletzte Gefühl und die Besorgnisse des Muselmanns Ibrahim wird niemals ein so populärer

schwerlich beschwichtigen. hl aber, das darf man hoffen,

Souvergin werden, wie sein Vater, wohl aber, das da

ein ebenso rüstiger Vertheidiger der Unabhängigkeit seines Landes.“ .

3. Sept. Die ausführlichsten Angaben über die

Belgien und Preußen unterzeichneten

ihr zufolge sind Nachstehendes

Brüssel, ; Bestimmungen des zwischen FTrafktats bringt die Emancipation; die Grundzüge dieses Vertrages:

„Wir gewähren dem Zoll- Verein V Nordens, für den Transit.

ortheile sür die Schifffahrt, für Wenn wir noch einige Kon—

seine Produkte des Wen ge deutschen Industiie hinzufügen, so sind diese nur

zessionen zu Gunsten der

om Zoll Verein bewilligt wer⸗ dustrie und den Transit. Wir Vortheile für unsere Schifffahrt, doch fönnen net betrachtet werden.

Die Konzessionen, welche dagegen uns v den, beziehen sich vorzugswe eihalten zwar auch einige diese Vortheile nur als untergeordr

Eine Reduction von 54 Prozent auf den Ausgangsz Wolle, welche wir aus Deutschland kommen lassen, bewilligt; unsere Tuch—⸗ abriken werden das zu ihrem Vortheil zu benutzen wissen.

Der Eingangszell auf den aus Belgien lommenden Käse ist um 60 pEt. herabgeseßt; unsere Kausleute zu Herve werden diese Vergünstigung zu schätzen wissen. ßischen Häfen, aus denen unsere Schiffe hlossen waren, sind uns auf dem Fuße der Gleichheit mit den preu Wir hoffen, daß unsere Rheder von Ant— t Vortheil davon ziehen lönnen. ölle, welche unsere Ausfuhren in Zukunft in Preußen werden auf den Betrag von;

ise auf unsere In

oll ist für die

seit geraumer Zeit

sischen Schiffen wieder eröffnet. werpen und Ostende mit der Zei Die Durchgangsz zu bezahlen haben, Silbergroschen für 50 Kilogr. limitirt werden. höher sein als die, welche andere Länder zahlen. jung bedeutender fein, es lag in unserem Interesse, daß alle Zölle abge— schafft würden, wie wir die unsrigen abgeschafft haben Jetzt kömmt die wesentlichste Konzession: zahlt alles Gußeisen, wo es auch herlöẽmmt, welches in Deutschland ein— Unser Gußeisen wird nur 5 Silbergroschen

Silbergroschen bis 15 Auf keinen Fall dürfen sie Hier könnte die Verbesse⸗

1. Scptember an be⸗—

geht, 10 Sgr. für den Centner. sür den Centner bezahlen.

Eisenbarren, Eisenbahnschienen, roher und rassinirter Stahl bezahlen é Rihlr. 15 Sgr. für den Centner; dieselben Artilel belgischer Produclion Sgr. für den Centner bezahlen. Dagegen bewilligen wir an Preußen: 1) Rückzahlung des Scheldezolls; 2) Gleichheit der Abgaben an Tonnen, Lootsen⸗-, Ouai- und Hasen— für die Schiffe des Joll-Vereins. 3) Bollständige und gegenseitige Gleichstellung der Flagge sür die Aus— suhr aus allen Häfen zwischen Elbe und Maas und Aufhebung des Diffe⸗ renzial-Zolles in diesem Falle;

4) Aufhebung jedes Durchgangs - Zolles;

3) Bestätigung der durch das Gesetz vom . Juni 1839 dem den Theile Luxemburgs bewilligten Vortheile;

6) Zulassung der deuischen Weine und Seidenw Bedingungen wie die französischen; uer der Zulassung von 259 Mill. stphälischen Garns alle Jahr gegen einfaches Waagegeld;

8) Vergütung von 10 pCt., auf den Zoll für Modewaagren;

9) Zoll von 5 pCt. für nürnberger Spielwaaren;

16) Wenn wir den Zoll auf weiße oder gedruckte Baumwollen - Ge— webe erhöhen, müssen wir die deutschen ar

Man wird bemerken, daß das Prin Zölle für die indirelte Einf Schiff nach Brasilien gin Verbrauch brächte, so müß 1009 Kilogramm wie jedes diese Ladusig für den dentschen V

aber werden nur 2

aaren unter denselben

Kilogramm braunschwei⸗ chen und we

zip des Systems der Differenzial= Wenn ein preußisches affee für unseren inneren te es dafür den Differenzial-Zoll von 25 Fr. für andere fremde Schiff bezahlen, aber wenn es erbrauch einbringt, so ist es von jedweder

uhr aufrecht erhalten ist. ge und eine Ladung K

* 1355

Abgabe frei; der Hafen Lon Antwerpen wird auf diese Weise ein wirklich 2 . Ueber diesen Punkt haben, wie es heißt, einige Streitig⸗ feiten stattgefunden; es war die Rede davon, sür alle Fälle und ohne Ausnahme? die preußischen Schiffe den belgischen gleichzustellen. Wenn die fremden Produlte in unsere Häsen durch deutsche oder preußische Entrezots lommen, so glauben win, daß eine Reduction auf das Quantum der Difs⸗

jal⸗ Zölle sestgesetzt ist. K en r e , n,, nationalen Fischerei bewilligten Vortheile und die Küstenfahrt sind von jedem Lande seiner Flagge reservirt. ;

Endlich müssen wir es als einen glücklichen Umstand, bezeichnen, daß die Tauer des Traftats auf 6 Jahre sestgeseht ist. Die Debatten über diesen Punkt haben lange gedauert; die beiden Länder können sich zu der Größe dieses Jeitraums Glück wünschen; denn von beiden Seiten bedürsen die Beziehungen der Stabilität.“ [. aehe .

Die belgischen Blätter betrachten die möglichen Folgen dieses Vertrages, so weit solche sich überhaupt beim ersten Augenblick er⸗ messen lassen, vorzüglich in Bezug auf das Verhältniß Belgiens zu Frankreich; sie glauben, daß diese auf keine Weise durch diesen Ver⸗ trag mit Deutschland leiden werden. Der Handel mit Frankreich,

sagen sie, gehe meistens auf dem Landwege vor sich, und nur eine

fleine Zahl' französischer Schiffe besuche die belgischen Häfen, auch werde iin allen Stadibewohnern das Bewußtsein rege gemacht und erhalten,

habe Frankreich nicht eben das Bedürfniß, die letzte Art des Verkehrs

zu erweitern; wenn aber dieser Fall einträte, fügen sie hinzu, so habe

man nicht auf das Recht verzichtet, sie auf dem Fuße der Gleich— stellung zuzulassen. Auf keinerlei Weise werde durch den Ver⸗

trag die Richtung der großen Jeteressen des Landes verändert. „Belgien“, sagt unter Anderem die Ind Lpendence, „hat sich Glück zu wünschen, daß seine Verhältnisse zum Zoll-Verein wieder auf einen

freundschaftlichen Fuß gebracht sind. Sie waren gefährdet, und es liegt viel daran, daß sie in Zukunft nicht mehr gestört werden kön nen. Deutschland bietet uns Handels-Vortheile dar, die uns Frank reich wegen feiner anderen Lage und wegen der Strenge seines Kolonial⸗ Systems nicht gewähren kann. Mit allen seinen Nachbarn sich gut stellen, im Ssten wie im Süden und Norden, jede ausschließliche Richtung, jeden Gedanken an eine zu innige Verbindung entfernen, nach jeder Seite hin über die Fragen, welche eine gegenseitig vortheilhafte Lösung er⸗ halten können, Verträge abschließen, dies muß Belgiens Politik sein. Unter diesem Gesichtspunkte besonders, weil die Regierung dadurch in diese Bahn eintritt, muß der Vertrag vom 1. September günstig aufgenommen werden.“ Man erwartet übrigens, daß der Moni⸗ teür morgen den Text des Traktats bringen werde.

Es heißt, die mit Frankreich angeknüpften kommerziellen Unter handlungen seien, wo nicht aufgegeben, doch wenigstens suspendirt. Seit dem J. Januar sind von Belgien nach Frankreich 1,0 10,366,190 Kilogrammen Steinkohlen und 33,330,700 Kilogrammen rohes Eisen ausgeführt worden; im vorigen ganzen Jahre belief sich diese Aus⸗ fuhr nur auf resp. 925,50 4, 600 Kilg. und 2d, 902,800 Kilg.

Gestern wurde der Sohn des Generals Paez von Guatimala, der in Belgien seine Studien machen soll, dem Könige vorgestellt.

Der Major Guillaumot, Direktor der belgischen Colonisations⸗

Compagnie von Santo Thomas, soll zurückberufen und an seine

Stelle ein anderer Stabs-Offizier der belgischen Armee ernannt sein. Auch mehrere andere obere Beamten dieser Compagnie sollen ihre Entlassung erhalten haben.

Schweden und Uorwegen.

Stockholm, 27. Aug. Vorgestern Abend ging die Frist zur Einbringung neuer Motionen in den Ständen zu Ende. Im Ganzen dürften deren an 7 bis 8990 eingegangen sein. Blos in den letzten elf Tagen sind noch 70 neue Mitglieder in die Verhandlungen des Adelsstandes eingetreten, wenigstens zwei Drittheile derselben Militairs, zum Theil jüngere Offiziere.

Im Priesterstande hat Bischof Agardh eine wahrhaft schauder⸗ hafte Schilderung von dem Zustande, worin sich der schwedische Land⸗ mann besindet, entworfen.

Durch Königliche Bekanntmachung vom 19. August ist, in Ueber⸗ einstimmung mit einem Vorschlage vom vorigen Reichstage her, die Einführung eines neuen zweckmäßigeren Stenipelpapiers an die Stelle des bisherigen, öfters verfälschten, verordnet worden. Diese Verord nung tritt mit dem Anfang künftigen Jahres in Kraft.

Däncmar .

Schleswig, 26. Aug. (A. M.) Nachdem in der Sitzung am 25. August verschiedene Pelitsonen eingegangen waren, verlas der Präsident ein an ihn gerichtetes Schreiben des Kanzlei Sxeerelagirs Claussen, worin dieser erklärt, daß er seinen Antrag wegen „Abwehr der Einmischungen der Dänen in die inneren Angelegenheiten und Verhältnisse des Herzogthums Schleswig“ zurücknehme. Er motivirte dies dadurch, daß seit der Vorlegung seines Antrages die Verhältnisse sich wesentlich geändert, der Vorstand des schleswigschen Vereins auf Antrag der dänischen Kanzlei in Untersuchung gezogen und die Zusammenkünfte des Vereins verboten seien, so daß unter diesen Umständen eine nähere Eiörterung dieses Gegenstandes überflüssig erscheine. Zugleich spricht er die Hoffnung aus, daß die Versammlung, im festen Vertrauen auf die von dem Königlichen Kommissarius am Schlusse ber vorigen Session auf Besehl Sr. Majestät des Königs wiederholte Er⸗ klärung und in der sicheren Ueberzeugung, daß die Selbstständigkeit des Herzogthums Schleswig, so wie dessen staatsrechtliche Verbindung mit Hol stein, durch die gesetzwidrigen Einmischungen der dänischen Provinzial Stände ⸗-Versammlung' zu Wiborg nicht gefährdet erscheinen könne, von senen Einmischungen weiter keine Notiz nehmen,. .

An der Tagesordnung war sodann die Vorberathung über den Ent⸗ wurf der Städte⸗Ordnung. Der Präsident bemerkte zuvörderst, daß wenn die Beschlüsse der Versammlung von der Vorlage der Negierung ab= wichen, die Publizirung des Gesetzes nicht erfolgen lönne, bis eine Eini gung stattgesunden habe; es sei daher, um Zeitverlust zu vermeiden, passend, zwischen denjenigen Abänderungen, deren Genehmigung man als Bedingung der Erlassung des Gesetzes ansehn und denen, die nicht von solcher Beden⸗ tung seien, um einen Aufschub zu rechtfertigen, zu unterscheiden. Der Vice⸗ Praͤsident (Gülich) brachte es zur Sprache, daß in dem Entwurfe, ab—

weichend von den früheren Entwürfen, überall, wo von dem Verhältnisse

der Kommune zu den Ober-Behörden die Rede ist, statt „schleswig- hol

steinsche Regierung“, „vorgesetzte Regierungs-⸗Behörde“, und statt „schleswig⸗

holstein⸗lauenburgische Kanzlei'“, „höchste Verwaltungs-Behörde,“ gesetzt sei. Der Königliche Kommissarius bemerkte, daß bei den setzigen Verhältnissen, wo den Ständen beschließende Stimmen in Kommunal -Angelegenheiten ertheilt sei, es außer der Macht der Staats-Regierung liege, Veränderun gen in den einmal getroffenen Bestimmungen einseitig vorzunehmen; deshalb sei es durchaus nur der gewöhnlichsten Vorsicht angemessen, der Regierung,

Aufsicht beauftragten Behörden freie Hand zu lassen. Wenn es z. B. die Absicht wäre, was er indeß leinesweges als solche ausgesprochen haben wolle, daß die Pflichten und Geschäfte der schleswig-holsteinischen Regierung für Allona dem dortigen Ober-Präsidenten übertragen würden, so lönne es na— lürsich nicht der Regierung verdacht werden, wenn sie sich das Recht zu die⸗ ser Veränderung nicht schön im voraus beschränken lassen wolle. Und wenn es sich auch von selbst verstehen dürfte, daß der Regierung dieses Recht un⸗ geschmälert bleiben müsse, so habe es doch zweckmäßig scheinen müssen, dies bei der Absassung des Entwurfs zu berücksichtigen. Die Versammlung konnte zwar der Regierung das Recht nicht bestreiten, ihre Behörden nach Gut— dünken zu organisiren, war aber augenscheinlich beunruhigt darüber, daß durch eine Veränderung des gegenwärtigen Verwaltungs- Organismus das Verhältniß der Herzogthümer in ihrer Beziehung zu einander verändert wer= den möchie, und troß der beruhigenden Versicherung des Königlichen Kom— missarius, daß an eine solche Veränderung zur Zeit nicht gedacht werde, wurden mehrere Amendements gestellt, welche theiss die Wiederherstellung der stüheren Ausdrücke, theils die Ausdrücke „schleswig - holsteinsche Regie⸗

——

rung · Behörde, q höchste schleswig / holsteinsche Verwaltungs · Behörde an bie Stelle der in dem Entwurf angewendeten gesetzt zu sehen wünschten. Ein anderer Gegenstand der Tiskussion war die Stellung und Bedeu= tung der Lokal-Statute, der allgemeinen Städte Ordnung gegenüber. Tie Kommission war dabei von dem Gedanken ausgegangen, daß die Lolal- Statute gleichfalls von den Ständen zu beschließen sein würden daß die allgemeine Städte⸗Ordnung in die Lokal Statute übergehen und demnach durch Emanirung der letzteren hinfällig werden würde. Hiergegen sprachen

sich besonders der Präsident, der Vice Präsident, der Königl. Rommissarius,

ber Graf Reventlow und der Etats rath Lüders und zwar dahin aus, daß die Lolal-Statute bloß dann den Sländen vorzulegen seien, wenn sie Abweichungen von der allgemeinen Städte⸗Ordnung enthlelten; so weit dies aber nicht der Fall sei, würden sie von den Lokal -Behörden ausgearbeitet und von der Regierung genehmigt werden. Dabei werde man vorzüglich darauf zu sehen haben, möglichst wenig Abweichungen von der Städte ˖ Ordnung zu gestatten, vielmehr innerhalb der von der letzteren gesteckten Gränzen die solalen Einrichtungen zu entwerfen. Der Präsident machte noch besonders aufmerksam darauf, wie wichtig es sein werde, die Städte ⸗Ordnung nicht in die Lofal-Statuten übergehen zu lassen, in die letzteren vielmehr blos die näheren Beslimmungen im Einzelnen und die erforderlichen Abweichun⸗ gen von der Städte⸗Ordnung aufzunehmen, so daß man die Stadt ⸗Ver⸗ sassung nur aus beiden Umrkunden zusammen erkennen könne. Dadurch

daß sie einem größeren Ganzen und nicht blos ihrem speziellen Gemein- wefen angehörten. Dieser Gesichtspunkt fand allgemeinen Anklang.

Einige Abgeordnete sanden es nicht passend, daß der alte Uinterschied zwischen Bürgern und Schutz Verwandten wieder in die neue Städte⸗ Ordnung aufgenommen sei. Das Bürgerrecht habe zunächst und haupt⸗= sächlich hur Bedeutung für die materiellen Interessen der Einzelnen und der Gemeinde; die Veiwaltung des Gemeinde-Vermögens und, die kommunale Besteuerung der Einzelnen, das seien die wesentlichen Beziehungen der Ge⸗ meinde-Verfassung. Daher müsse auch Jeder, welcher materiell betheiligt sei, welcher Vermögen, Grundbesitz u. s. w. in der Stadt habe, auf die städtische Verwaltung Einfluß üben können, Nach den jetzigen Begriffẽ⸗ Bestimmungen würden Viele, welche materiell betheiligt (Beamte, Geistliche, Tehrer u. s' w.), vom Bürgerrecht und somit auch von der Verwaltung ausgeschlossen; warum daher für die Städte einen unterschied beibehalten, der sich aus früheren Zeiten herschreibe und von welchem bei den Land- Kommunen gewiß nicht die Nede sein werde, obwohl die Verhältnisse durchaus gleichartig wären. Hieran schloß sich eine Erörterung von minderer Wichtigfeit rücksichtlich des den Schutz⸗Verwandten zugesprochenen Miteigenthums am Gemeinde-Vermögen. Zuletzt entspann sich noch eine Diskufsion über den Bürger-Eid, den einige Abgeordnete für überflüssig erllärten, da alle übrigen Einwohner denselben nicht leisteten; Andere fan⸗ den dagegen die Abschaffung desselben bedenklich, und noch Andere hielten eine Verzflichtung durch Händschlag bei Verlust der Ehre und des guten Leumunds für hinreichend. Dr. Steffens entwickelte die historische Eniste— hung des Bürger-Eides aus der Schirm -Voigtei und fand, obwohl die letz lere nicht mehr bestehe, doch die alte Sitte, durch welche gewissermaßen dem Bürgerrechte erst die Weihe ertheilt werde, zu ehrwürdig, um sie abzuschassen. Der Advofat Beseler und Pastor Lorenzen meinten jedoch, es sei lein Grund, cine Sitte blos deshalb beizubehalten, weil sie alt und ehrwürdig sei, so⸗ bald in der Gegenwart nichts für eine solche Beibehaltung spreche.

it gli Turin, 19. Aug. Gestern starb hier der Königlich preußische Gesandte am hiesigen Hofe, General-Lientenant Graf Friedrich Lud— wig Truchseß⸗Waldburg, im G6s8sten Jahre.

8 pn,

3 Madrid, 27. Aug. Ich fand neulich Veranlassung, Ihnen zu melden, daß neben dem von der Tarif⸗Kommission ausgearbeiteten Entwurfe einer neuen Zoll-Gesetzgebung ein davon gänz⸗ lich abweichender von dem General-Zoll-Direttor sorgfältig ausgearbeiteter Entwurf dem Finanz⸗-Minister vorgelegt worden ist. Da“ mir die Ansichten dieses hohen und aufgeklärten Beamten seit Jahren bekannt sind, hatte ich guten Grund, anzunehmen, daß seine Arbeit auf freisinnigen, den Handel Spaniens mit fremden Stgaten erleichternden Grund sätzen beruhen würde; indem ich mir ausführ— lichere Mittheilungen darüber nach vorgenommener genauer Prüfung vorbehalte, beschränke ich mich für jetzt darauf, in Folgendem das mi⸗ nisterielle Blatt el Tiempo sprechen zu lassen:

„Der von dem General-Zolldirektor vorgelegte Tarif verdient die Aus⸗ merlfamkeit der Regierung, ehe sie einen definitiven Entschluß in Bezug auf den faßt, welcher fünftighin gelten solle. Zwei Umstände nimmt man sogleich in ihm wahr, die ihm einen großen Vorzug vor dem von der Kommission vorgelegten geben, und die, zu Gunsten des Handels und des Kunstsleißes ausfallen. Es begleiten diesen Tarif die Angaben, die der Verfasser vor sich hatte, und das Verfahren, das er befolgte, um den ver⸗ schiedenen Artikeln den wahren Werth beizulegen, welchen sie haben, und der den Prozenten der ihnen aufgelegten Zollgebühre zur Grundlage rient. Die Tarif Kommission legte verschiedenen Gegenständen einen will fürlichen und abgeschmacklen Werth bei, indem sie sich darauf berief, daß sie keine Mittel zur Ergründung des wahren hätte auffinden können. Der Zolldirektor ist nicht auf diese Schwierigkeit, welche die Kommission nicht zu überwinden vermochte, gestoßen. Aus diesem Grunde hat der Entwurf, von welchem die Rede ist, vor dem ersteren den unermeßlichen Vorzug voraus, daß seine Werthveranschlagungen fast völlig diejenigen sind, welche den fremden Waaren, nach dem in unseren Häfen anzulegenden Maßstabe bei— gelegt werden müssen. Die andere Abweichung, der andere Vorzug besteht in den Grundsätzen. Der mittlere, im Durchschnitt den fremden Waaren in diesem Tarif auferlegte Eingangs Zoll beträgt 15 pCt. unter spanischer, und ein Viertel mehr unter fremder Flagge. Die Stufenleiter des Tarifes geht von 1 bis 50 pCt.. .

Von den 1435 Artikeln, welche der Tarif des General⸗Zoll⸗ Direktors enthält, stellen sich nämlich

2 Artikel zu 1 Prozent. 121 Artikel zu 20 Prozent.

18 . ) 39 24 y I . ) ; . 6 25 r 19 34 ö n . „ohne der Entrich⸗ 2 1 . tung von Prozenten un⸗

1145 . terworfen zu sein.

Eisen, Papier, Steingut, Porzellanwaaren, Glaswaaren und

Leinwand-Artikel werden in diesem Tarife mit Eingangs-Zöllen be⸗

legt, die von denen der Kommission gar sehr abweichen und von dem

Tiempo gebilligt werden. Der Entwurf des General-Zoll-Direltors läßt mehrere Artikel zu, welche in dem der Kommission verboten sind.

ö ir Stei s 3 ir zei welcher nur die Genehmigung der Beschlüsse und die Ober-AUufsicht über die Der jetzt für Steinkohlen bestehende Zoll wird beibehalten.

Stadt Kommune vorbehalten sei, in der Anordnung der mit dieser Ober⸗

„Auf jeden Fall“, sagt der Tiempo, „glauben wir, daß der von dem Gencral Zoll-Dircktor ausgearbeitete Tarif dem von der Kommission vor= gelegten bei weitem vorzuziehen ist, und ohne Zweifel muß jener, unserer Ansicht nach, zur Grundlage dienen, um die letzte, einem so wichtigen Werle nothwendige Vollendung zu erhalten, ehe er in Kraft gesetzt wird.“

So weit der Tiempo. Man bedenke indessen, daß die von dem General-Zoll-Direktor vorgelegte Arbeit bei allen ihren Vorzü⸗ gen doch nur ein Entwurf ist, und daß es von dem Finanz⸗Minister abhängt, ob er diesen oder den der Kommission den Cortes zur Be⸗ schlußnahme vorlegen oder ob er beide Entwürfe zuvor durch eine andere Kommission prüfen und umarbeiten lassen wolle. Ich mache nur deshalb auf diesen Umstand aufmerksam, weil ein Korrespondent der Augsburger Allgemeinen Zeitung sich bemüht, das deutsche Publikum durch unrichtige Angaben zu täuschen. .

Diesen Mittag traf bei der französischen Botschaft ein Courier mit Depeschen für den Prinzen von Joinville ein und wurde sogleich nach Cadir weiter befördert.