1844 / 251 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

.

22sten lief in den Hafen von Cadir ein von Mogador lom⸗ . Dampfschiff an, das 209 marokkanische Kriegs⸗= gefangene am Bord hatte. Die Behörden berathschlagten, ob man sie in einem der dortigen Kastelle unterbringen solle, bis sie weiter sortgeschafft werden könnten. Am 21lsten ging von Cadir ein fran⸗ zosisches Dampfschiff, mit fünf Kauffahrtei= Schiffen im Schlepptau, ab, die mit Lebensmitteln für das Geschwader des Prinzen von Join— ville beladen waren. Dreiprocentige heute 27 auf 60 Tage, fünsprocentige 19 baar.

Griechenland.

Athen, 19. Aug. Das neue Ministerium hat nachstehende Proclamation erlassen:

„Se. Majestät der König hat uns mit seinem Vertrauen zu beehren und uns die Leitung der Staats- Angelegenheiten zu übertragen geruht. Die Zeit- Umstände sind ernst und kritisch; aber in der Hoffnung auf die Vor— sehung, welche uns schon so ost die rettende Hand gereicht, im Vertrauen auf den Patriotismus, von dem Ihr so eben neue Beweise gegeben, auf den Geist der Ordnung, auf die Achtung vor dem Gesetze, welche dem grie⸗ chischen Volke eigen sind, so wie nicht minder auf seine Bereitwilligkeit, den sozialen Fortschritt friedlich zu entwickeln, haben wir dies Amt übernommen.

„Da wir nichts beabsichtigen, was wir nicht laut bekennen dürften, so sprechen wir hiermit deutlich und aufrichtig aus, in welchem Geiste wir zu handeln gedenken. Wir hassen die Ausschließlichkeit. Gerechtigleit und Un- parteilichkeit ist unser Wahlspruch. Alle Vorschriften unserer trefflichen Con⸗ stitution und der bestehenden Gesetze gewissenhaft anzuwenden; bei Besetzung der öffentlichen Aemter vorzugsweise auf die der Sache der Unab- hängigkeit geleisteten Dienste Rücksicht zu nehmen, wenn sie zugleich von den nothwendigen Fähigkeiten begleitet sind; die Redlichkeit zu belohnen und die Schuldigen zu strafen; die möglich strengste Sparsamkeit einzuführen. Das 1 es, was wir beabsichtigen. Da uns bei

Berlin, 7. Sept. Effekten günstiger,

j Den 7. September 1844.

1356

Die Stimmung an heutiger Börse war für alle und deren Course erfuhren einen kleinen Aufschwung.

wd

Erfüllung dieser Aufgabe das Vertrauen des Königs zur Stütze und Euer Fr. Ca- Beistand und Eure Eintracht zur Aufmunterung dient, so seid überzeugt,

Fonds. . Mitbürger, daß, mit dem Beistande des Allerhöchsten, unsert Bemühnngen eee, Eels.

Pr.

Bries.

Cour. Geld.

für die Wohlfahrt des Landes von Ersolg sein und stets den theuren Ge- I S6 Schuld- Sch. 37 101 100! genstand Eurer Wünsche, den Ruhm und die Macht des constitutionellen J Ppeänüien, Scheme z Thrones Sr. Masjestät des Königs Otto, unseres geliebten Monarchen, 1 Sec. 250 r. zum Ziele haben wird. e ,

ine der Pflichten, die zu ersüllen wir uns beeilen werden, ist, die e r m , Kammern zu eröffnen und jede Einmischung in die noch nicht beendigten gend. Wahlen zu verhindern.“ (Folgen die Unterschriften.)

Obligationen Danz. do. in Th. O München, 2. Sept. Triestiner Handels⸗Briefe, die die Westpr. Pfandbr. sen Morgen hierhergelangt sind, melden das Eintreffen des Dampf- CErossk. Fos do. schiffes, welches den Piräus mit Passagieren und der griechischen do. do. Post am 22. August verlassen. Angeblich wäre bis dahin, obschon Eu. Plerakba. in Athen eine große Aufregung zu herrschen noch nicht aufgehört . hätte, doch dort weder die Ruhe gewaltsam unterbrochen, noch aber ö . äuch das Wahlgeschäst beendigt worden. Auf den Empfang direkter **, . Briefe aus Athen können wir erst morgen rechnen. Aeltere Mit⸗ theilungen haben vorzugsweise die Amnestie vom 31. Juli alten Styls (12. August) für die Theilnehmer zweiten Ranges an den un— ruhigen Vorgängen in Akarnanien u. s. w. zum Gegenstand näherer Besprechung. Ihrem Inhalte nach scheint dieser Gnadenakt (wenn

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Berliner

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Gold al marco. Friedrichsdr or. . And. Gldim. à 5 Ih. -

Disconto.

38 do. Staat garant. 37

( 1 Acltñien. * .

krl. Potsd. Risenb. 5 167

do. do. Prior. Obl. 4 16063 Mgd. Lp. kisenb.· 182 do. do. Prior. Obl. 4 Erl. Anh. Eisenb. do. do. Prior. Obl. 4 Düss. Elb. Eisenb. 5 do. do. Prior. Ohl. 4 Rhein. Eisenb. ͤ 5 do. do. Prior. Obl. 4

115 163

Brl. Frauks. Ei sub. 5 do. do. Prior- On. 4 Ob. Schles. Eisnb. 4 do. Lt. B. v. eingez. B. St. B. Lt. A. u. B. Magd. Ilalbst. Eb. 4 Brl. Schw. rb. k 4 40. do. Prior. Obl. 4

Bonn-Kölner Esb. 5

er anders, wie doch wohl anzunehmen ist, darauf berechnet war, die öffentliche Meinung günstiger für das gegenwärtige Ministerium zu

ff IV echSe l- stimmen) seinen Zweck nur wenig oder gar nicht erreicht zu haben.

Pr. Cour. Thlr. zu 30 Sgr Brief. Geld.

C O uns.

Die Gegner des Ministeriums, vorzugsweise aber die innigeren Freunde und Anhänger Theodor Grivas' und seiner Genossen, dran⸗ gen bekanntlich je länger desto heftiger auf das Aufgeben aller und jeder Verfolgung eben dieses Häuptlings und seines Anhanges. Diese konnten somit durch die fragliche Amnestie, eben weil sie Theodor Grivas und neun seiner Gleichgesinnten ausnimmt und gegen sie eine

erichtliche Prozedur vorbehält, nicht befriedigt werden, und eben so cheinen auch alle diejenigen mit derselben nicht zufriedengestellt wor⸗ den zu sein, die eine sofortige Entscheidung der so viele Aufregung verursachenden Frage begehrten, sei es nun durch eine Amnestie für alle Kompromittirte, sei es durch ein definitives Verdammungs-Ur⸗ theil über dieselben. Während daher die Einen über den ersten nach—⸗

Amsterdam (0. mare,, do. London JJ . . Augsburg

Leipziß in Courant im 141 TI. Fuss.

Frankfurt a. Petersburg

M. südd. W.

250 *I. 250 I. 300 Me. 300 Mr. 1M412J. 300 Er. 150 FI. 150 I. 160 TPIr.

100 hIr.

1090 11. 100 sRbl.

Kurz

2 Mt. Kur 2 Mt. 3 Mt. 2 Mt. 2 Mit. 2 Mt. 2 Mt. 8 Tage 2 Mt. 2 Mt. 3 Woch.

unseres als maßgebend anerkannten Statuts berufen wir hiermit zur nochmaligen Berathung and Beschluß⸗

nahme der vorstehenden Punkte eine außeror⸗ dentliche General-⸗Versammlung

auf den 25. September d.‘ J., Vormittags 9 Uhr, in dem neuen Saale des Rathhauses hierselbst, wobei wir bemerken, daß nach §. 25. unseres Statuts nur diejenigen ursprünglichen Actionaire zur Ausübung des Stimmenrechts in der bevorstehenden General-Ver⸗ sammlung befugt sind, welche sich wenigstens einen Tag vor der Heneral-Versammlung bei der Direction legiti= miren, daß der Aclienbesitz noch immer so besteht, wie er in den Büchern der Gesellschaft eingeschrieben ist. Endlich bringen wir noch den §. 26. unseres Sta— tuts in Erinnerung, wonach nicht erscheinende Actionaire den Beschlüssen der Anwesenden unterworfen sind. Glogau, den 4. September 1844. Die Direction der Nieder-Schlesischen Zweigbahn⸗— Gesellschaft. Bail. von Reder. Metz ke. Graf von Logau und Altendorf. Lehfeldt.

gekanntmachungen. Nieder-Schlesische Zweigbahn— . Gesellschaft.

i. Der Herr Finanz⸗Mi⸗ 32 nister Excellenz hat mit⸗ telst hohen Reskripts vom 20. August d. J. einige Punkte unseres in der General ⸗Versammlung k, vom 4. März d. J. be⸗ fWrathenen Statuts bemän-— gelt und zwar: zu S. 5. wegen Erhö— hung der Beiträge zum Reserve-Fonds von F auf R pro Cent des Anlage Kapitals; wegen Entlassung der ursprünglichen Zeich= ner nach Einzahlung von 40 pro Cent des Nominal⸗Betrages; wegen persönlicher Verhaftung des ursprüng⸗ lichen Actienzeichners und dessen Cessionars; wegen spezieller Namhastmachung der bei- den breslauer Zeitungen, in denen die In— serate erscheinen müssen; wegen Berufung ordentlicher oder außer= ordentlicher General⸗Versammlungen; wegen Verlängerung der Frist Behufs der Legitimation der Actionaire zum Eintritt in die General ⸗Versammlung von 1 auf

8 Tage;

wegen Vollmacht ⸗Ertheilung auf Nicht

Aclionaire;

wegen genauerer Bestimmung der Amts-

daüer der zeitigen Direktoren dahin, ob

hier das Kalenderjahr oder das Betriebs-

jahr gemeint sei;

wegen allgemeinerer Fassung der Besugnisse

der Direchon; .

wegen Ausstellung eines Legitimations⸗At⸗

testes für die erstẽ Direction, so wie wegen

einer ausdrücklichen Bestimmung hinsicht-

lich der Unterschrist bei den Quittungen,

e, Zins- Coupons und Dividen⸗ en;

zu 8. 61. u. 66. wegen Einholung des Ministerial-. Konsenses bei nenn der n in ·

ö. nerhalb der Dauer der esellschaft;

zu S. 69. wegen des, Vorbehasts der Genehmigung der Fahrpläne und Tarife, so wie wegen

der Vedingungen in Betreff ber Benußung der Eisenbahn für militairische Zwecke.

Unter Bezugnahme auf die §5. 20., 25. und 24.

zu 5. 9.

zu 5. 11. zu 5. 19.

zu 5. 20. 8 Das Damosschif „Kron⸗

* 1 * 1 1 Wprinzessin“, Car. Bluhm, des Septembers seine Reisen so fort- setzen, daß es

vom 1. bis 16. September

von Stettin: an jedem Dienstag, Morgens 7 Uhr, nach Swine— münde,

an jedem Mittwoch, n , 5 Uhr, nach Swine⸗ an jedem Sonnabend, münde und Rügen, ö 61 Swinemünde: jedem Montag, scdem geren Morgens 8 Uhr, jedem Dienstag, Mittags 1 Uhr, nach Stettin, jedem Mittwoch, Vormittag, nach der Ankunft jedem Sonnabend, von Siettin nach Rügen,

von Putbus: an jedem Sonntag, : n , 11 Uhr, nach an jedem 2 winemünde;

om 18. bis 30. September

aber an jedem Montag, Mittwoch und Freitag, Mittags 12 Uhr, von Stettin nach Swinemünde,

zu 5. 25.

zu S§. 26. zu. S. 30.

zu §. 10.

zu S. 42. an an an an an

Allgemeiner Anzei

erpedirt wird.

Auswärtige Börsen.

Amsterdam, 3. Sept. Niederl. Sirkl. Seb. 613. bööh Span. 2045. 396 do. 34. Fass. 53. Ausg. sck. Fol. Oe-sterr. 1093. 470 Russ. Hope 91.

Aut werpen, 2. Sept, Zinsl. Nene Aul. 193.

Frankfurt a. M., 4. Sept. 596 Met. 112 G. Hauk- Actien p. alt. 1957. Bayr. Bank- Actien 725 G. Hope 897 Be. Stiegl. S9 hr. Int. 60 5. Folu. 300 FI. 95 Br. do. sS00 FI. 945 EBr. do. 200 FI. 28 Rr.

IIam b urg, 5. Sept. Bauk Actien 1625. Eugl. Russ. 11315.

London, 31. Aus. Cons. 395 987. Ard. 22. Pass. 5. Ausg. ch. 127. 1Int. 6l. 595 1003. Port. 437. Bras. 81. Mex. 355. Peru 155.

Paris, 2. Sept. 5) Rente fin our. 120. 75. 306 Rente fin cour. 80. 89. 59h Neapl. au compt. 98. 595 Span. Rente 30. Pass. —.

Wien, 3. Sept. 526 Met. 1103. 495 100. 375 767. Bank- Aetien 1593. Anl. de 1834 1507. de 1829 1267. Nordb. 140. (Glossn. 108. Mail. 107. Livorn. III2. ö

Polizeiliche Bekanntmachung. Funfzig Dukaten Belohnung.

Ein Unbekannter hak am 15. August c. von dem Wechselhause Arnstein und Eskeles zu Wien auf Grund eines falschen Kreditbriefes der General-Direction der Königl. preußischen Seehandlungs-Sorcie⸗ tät und auf Grund falscher Wechsel des hiesigen Banquier= hauses Moritz Güterbock und Comp. eine Summe von 9657 Gul⸗ den 55 Kreuzer C. M. und die Transferirung eines Kreditbriefs für den Restbetrag von 3609 Rthlrn. auf die Wechselhäuser Balabio Besana et Comp. in Mailand, C. M. von Rothschild in Neapel und A. E. von Eichthal in München sich zu verschaffen gewußt. Der Betrüger ist ungefähr 50 Jahr alt, mittlerer Statur, wohlbeleibt, hat blondgraue Haare, einen kurzen Backenbart, breites offenes Ge= sicht mit regelmäßigen Zügen. Er trug einen blauen Frack mit gelben Knöpfen, lichtfarbige Beinkleider und hatte ein Ordensband von weißer und blaßrother Farbe. Er hat sich für den Königl. preußischen Justizrath Prosch ausgegeben, welcher eine hochgestellte Dame auf Reisen durch Deutschland und Italien begleite.

Auf die Entdeckung des Thäters hat die Handlung Arnstein und Eskeles eine Belohnung von 50 Stück Dukaten und den zehnten Theil der wieder herbeigeschafften erschwindelten Summe zugesichert.

Berlin, den 7. September 1844.

Königliches Polizei⸗Präsidium.

von Puttkammer. . Sämmtliche Damen Berlins werden hiermit aufgefordert, ihre Theil nahme einem Verein zu schenken, der es sich zum Zweck gemacht hat, durch Anfertigung von Hand -AUrbeiten einen Verkauf zu bewerkstelligen, dessen Entrag zum Besten der schlestschen Weber verwendet werden soll. Keiner unserer Mitbürgerinnen ist' es wohl fremd geblieben, wie groß die Noth dieser unglücklichen Familien ist; wir hoffen daher mit Zuversicht auf eine baldige Hülfe. Gütige Beiträde an Hand- Arbeiten jeder Art werden bis

zu den letzten Tagen des Monats September angenommen durch

Frau Hofräthin Neumann, Madame Karoline Neo, Schützenstraße 7. Johannisstraße 12.

die Tapifferiewaaren-Handlung der Wittwe Trübe, Breite Straße 55.

NVönigliche Schauspiele. Sonntag, 8. Sept. Don Juan. Oper in 2 Abtheilungen, mit Tanz. Musik von Mozart. Dlle. Jazédé: Donna Anna, als Gastrollen.)

In Charlottenburg: Der arme Poet. Schauspiel in 1. Alt, von RKotzebue. Hierauf: Der Ball zu Ellerbrunn. Lustspiel in 3 Abtheilungen, von C. Blum.

Rönigsstädtisches Theater. Sonntag, 8. Sept. Köck und Guste. Vaudeville Posse in 1 Akt, von W. Friedrich. Vorher: Der Wildfang. Lustspiel in 3 Akten, von Kotzebue.

69h do. 99.

Lins. Freuss. Pr.

Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen.

ger.

an jedem Dienstag, Donnerstag und Sonnabend, 8 Uhr Morgens, von Swinemünde nach Stettin Stettin, den 20. August 1814. A. Lemonius.

Gedruckt in der Decker schen Geheimen Ober-Hofbuchdruckerei.

Organisation einer besonderen Gerichts Abtheilung fär diesen Geschäftszweig, ausschließlich anvertraut. äh⸗ rend dieser Zeit und während er späterhin als Mitglied der vorgedachten Abtheilung fungirte, erwarb er sich we⸗

los] 6d

fentlich vorgeladen,

den 19. März

rechtlichem Erkenntniß, so wie

wärtigen.

i n 3.

Nachdem der Gutsbesitzer Johann Christian Tittel zu Fürstenwalde bei uns zur Anzeige gebracht, daß sein Bruder Johann Gotthelf Tittel, welcher im Jahr 1813 zum sächsischen Militair ausgehoben worden, seit dieser Zeit verschollen sei, und dabei zugleich den An— trag gestellt hat, dieserhalb mit Erlassung der Ediktalien zu verfahren; so werden genannter Johann Gott— helf Tittel oder, falls derselbe nicht mehr am Leben, dessen etwanige unbekannte Erben, so wie alle diejeni⸗ gen, welche an dessen Vermsgen Erb- oder sonstige An—= sprüche zu haben glauben, Gerichts wegen hierdurch öf

den 4. Februar 18435, des Vormittags, an hiesiger Gerichisstelle zu erscheinen, bezüglich ihre Ansprüche unter der Verwarnung, daß ansonst der abwesende Tittel für todt, die übrigen nicht eischienenen Gläubiger aber ihrer Forderungen an den— selben, so wie der, dem Einem oder dem Anderen etwa zustehenden Nechtswohlthat, der Wiedereinsetzung in den vorigen Stand, für verlustig geachtet we: den, anzumel— den und zu bescheinigen, sodann . 845 der Inrotulation der Alten und deren Versendung nach

den 21. April 1845 der Bekanntmachung dieses Erkenntnisses sich zu ge—

Schloß Lauenstein im Amtsbezirk Pirna des König reichs Sachsen, am 21. Aug ist 1613. Gräflich Hohenthalsche Gerichte daselbst. Katz en.

sentliche Verdienste um die Verwaltung des Hypotheken⸗ wesens des Stadtgerichts. ; ö

Er verband mit einer lebendigen und raschen Auf⸗— fassung einen seltenen Scharfblick und vermochte bei ungewöhnlicher Geschäfts-Gewandheit große Arbeits⸗ massen mit Leichtigkeit zu überwältigen. Derselbe ge- noß die Achtung und Freundschast seiner Amtsgenossen in demselben Maße, als das Vertrauen seiner Mitbür⸗ ger, für welche er auch als Mitglied des städtischen Bür= gerrettungs-Vereins wohlthätig zu wirken bemüht war.

Der Staat erkannte seine Verdienste durch die ihm durch die Gnade des Königs zu Theil gewordene Ver— leihung des Rothen Adler-Ordens vierter Klasse bereits unterm 20. Januar 1833 an.

Das Königliche Stadtgericht verliert in ihm eines seiner ausgezeichnetsten Mitglieder, die Gerichts-⸗Einge= sessenen einen richterlichen Beamten, der ihnen durch seltene Geschäfts-Erfahr ing und Gewandtheit von un— schätzbrem Werthe war.

Berlin, den 5. September 1814.

27 ö zunst-Annonce.

Für diejenigen Herren und Damen, welche sich im Kunstgesange gründlich ausbilden wollen, sei's, um ihn als Künstler oder Lehrer zu ihrem Lebensberufe, seirs, um ihn als Dilettanten zur Quelle eigener Eiholung und Kultur zu machen, eröffnet das hiesige Gesang⸗ Konservatorium mit Anfang Okiober einen neuen Kur— sus. Diejenigen, welche dabei vorzugsweise berücksich= tigt sein wollen, mögen ihre Meldung im Lokale der Anstalt, Louisenstr. Nr. 13a Bel-Etage, so bald als möglich besorgen.

Berlin, den 21. August 1844.

18735

10851 . .

berg, gehe ne trat,

9

Der Herr Stadtgerichtsrath Carl gerh ans, geboren am 25. Mai 76 zu Alt-Lands— Sohn des dort verstorbenen Ober-Predigers Lan— nachdem er 3 Jahre lang zu Halle die echte studirt, am 4. Mai 1797 beim hiesigen König⸗ lichen Stadtgericht als Askultator ein. 798 wurde er zum Referendarius, am 26. Juni 189 zum Assessor und am 7. August 1810 zum Rath bei dem hiesigen Königlichen Stadtgericht befördert. Unterm J. April 1810 wurde er zum Fabriken -Richter ernannt, welchem Amte er bis zu seinem Ableben mit vielem Er= folg vorstand. Seiner Leitung war während einer lan— gen Reihe von Jahren die Reorggnisation und Bear⸗ beitung des stadigerichtlichen Hypothekenwesens, bis zur

August Lan⸗

Das Direktorium.

Die Blumen-, Frucht- und lios 1G emüise-Lusstellung

am Opernhaus ist täglich von 8 Uhr Morgens bis 6 Uhr Abends geöffnet. Entree 5 Sgr. Kinder 23 Sgr.

Sonntag von 7 bis 9 Uhr ist der Besuch Gärt- ner-Gehülfen und Gärtner-Lehrliugen gegen Vorzei gung einer schiristlielien Beslaubigung unentzelilici gestattet.

Im Jahre

(Mad. Palm⸗Spatzer: Donna Elvira;

Das Abonnement beträgt: 2 Üthlr. für Jahr. 4 Rthir. * Jahr. 8 Rthlr. 1 Jahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preiserhöhung. 2Ansertions-Sebühr sür den Raum einer Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr.

Allgemeine

Preußische Zeitung.

Alle post-Anstalten des In- und Auslandes nehmen Sestellung auf dieses glatt an, für Gerlin die Expedilion der Allg. Preuls. Zeitung: Friedrichsstrasse Ur. T2.

* 251.

Berlin, Montag den gien September

Jnhalt.

Amtlicher Theil. ö (Reise Sr. Majestät des Königs.)

Inland. Schreiben aus Tilsit.

Der Vertrag mit Belgien. —. . aus Königsberg. (Neise des Prinzen Kail von Baßern) und Posen. ( Mäßigteits Vereine; Gefellschaft für Herausgabe von Elementar-Schul— büchern.) . Deutsche Bundesstaaten. Königreich BaY ern. Der prötestantische Gotiesdienst in Kissingen. Königreich Hannover. Schecle J. Anlage einer Winter- Fassage uber den dörper Marsch.! Gioßherzogthum Luxemburg. Amnestie. Freie Stadt Ham— burg. Der neue israelitische Tempel. Oesterreichische Mongrchie. Wien. gin von Preußen. Uebereinkunft mit Neapel wegen Aufhebung der Jiachsteuer. Venedig. Trauergottesdienst für die beiden Bandieras. Frankreich. Paris, Uebergabe der am Isls eroberten Fahnen,. Audienz des Herrn Thiers. Abreise Martinez de la Rosa's. Auf⸗ forderung an die Zöglinge der polytechnischen Schule. Zustand der

Schreiben aus Paris. sammenkunst der Legitimisten; Blick nach Montevideo.)

Großbritanien und Irland. London. Se. Königl. Hoheit der Prinz von Preußen in Windsor. Vorbereitungen zur Taufe und zur Parlaments- Prorogation. Angebliche Erledigung der otaheitischen Streitfrage. O'Connell's Prozeß vor dem Oberhause.

Niederlande. Aus dem Haag. Rückkehr des Königs.

Belgien. Brüssel. Annullirung des Beschlusses der lütticher Provin⸗ zial-⸗Deputation hinsichtlich der Bitischriften-Ueberreichung. Erfolg der preußischen Denkschrist.

Dänemark. Schleswig. Stände-Verhandlungen: Vorberathung über die Städte⸗Ordnung.

Portugal. Schreiben aus Lissabon. (Der Hof; ruhige Stimmung)

Griechenland. Schreiben aus München. (Der Ministerwechsel und die Wahlen der Hauptstadt.)

Türkei. Konstantinopel. Rückkehr von Wutsitsch und Petroniewitsch nach Serbien. Die griechischen Tagesblätter in der Türkei verboten. Die Pforte will die Christen in Albanien entschädigen. Verurtheilung der albanesischen Häuptlinge. ö

Tunis. Schreiben aus Paris. (Das französische Geschwader; die Dif- ferenzen mit dem niederländischen Konsul.)

Eisenbahnen. Zweigbahn von Duisburg zum Rhein und zur Ruhr. Die Thuͤringische Bahn. .

Handels⸗ und Börsen⸗Nachrichten. bericht.

Berlin. Börsen⸗ und Marlt⸗

Amtlicher Theil.

ern nm Der Schluß der diesjährigen Post⸗Dampsschifffahrt zwischen Stettin und Istadt sindet am Donnerstage, den 10. Oktober Cy statt, an welchem Tage das Dampfschiff zum letzenmale von Stettin nach stadt abfährt. . . Berlin, den 8. September 1844. General-⸗Post⸗Amt.

Die unterzeichnete Kommission für die Gewerbe Ausstellung hat

Veranlassune 97 , , zu bringen, daß die Ausstellung am D an gg geschlossen, an den übrigen Wochentagen von 19 bis 5 Uhr, am Sonntage von 11 bis 5 Uhr zum Besuche geöffnet ist; darauf aufmerksam zu machen, daß die ausgegebenen Frei⸗ Karten nur zu persönlicher Benutzung entweder des darin benannten Eigenthümers oder der Theilhaber der darin bezeich⸗ neten Firma berechtigen; ö mitzutheilen, daß Kin der⸗Eintritts⸗-Karten zu Sgr · gend persönliche Ab onnements-Karten für die Dauer der Aus⸗ stellung zu 2 Rthlr. an der Kasse zu erhalten sind. Berlin, den 21. August 1844. . Kommission für die Gewerbe-Ausstellung in Berlin. Viebahn.

21

5

Das 32ste Stück der Gesetz⸗ Sammlung, welches heute ausge⸗ geben wird, enthält: unter ;

Rr. 2490. Das Allerhöchste Patent wegen Aussetzung eines von fünf zu fünf Jahren zu ertheilenden Preises von Tau— fend'Thalern' Gold für das beste Werk der deut⸗ schen Geschichte. Vom 18. Juni d. Jr, und

„A249. Die Allerhöchste Kabinets-Ordre vom 18. August d. . betreffend die Porto-Ermäßigung für Brief- und Schrif⸗ ten⸗Sendungen.

Berlin, den 9. September 1844. Debits-Comtoir der Gesetz⸗Sammlung.

Angekommen: Der Fürst zu Lynar, von Dresden. Der Fürst Karl Wilhelm Auersperg, Herzog zu Gott— schee, von Prag. . Abgereist: Der Fürst Eduard von Schönburg-Har— tenstein, nach Wien.

Uichtamtlicher Theil. Inland.

X Tilsit, 5. Sept. Se. Majestät der König, welcher vorge⸗ sten früh . 5 Uhr mit S. Königl. Hoheit, dem Prinzen Karl von Bayern Königsberg verlassen hatte, traf Mittags 1 Uhr, beglei⸗= iet von dem Herrn Staats- und Kabinets Minister von Bodelschwingh, tem kommandirenden General Herrn Grafen zu Dohna und dem Herrn Ober⸗Präsidenten Bötticher, in unserer festlich geschmückten Siadt ein, und begab Sich sofort auf das mit einem zweiten Dampf⸗

(Marokko und Otaheiti; die beabsichtigte Zu⸗ früh, um 7 Ühr eine Fahrt in

Minister von

seise Ihrer Majestä öni= 6 ʒ ö Reise Zhret Masesic ders Köni zu Fuß, von einem Fackelzug begleitet,

: f. ĩ ohner Rhein-Provinz. Berathungen über die Lage der , ne,, . an den Ufern standen die Bew b Die Kunst⸗ Koln. 9 wwogter fin na .

., , . kie zu beiden Seiten in langen Linien aufgestellten Fischerböte. Mit

boot bereit gehaltene schöne Schiff „Frietrich Wilhelma; mit welchem

sogleich, nach Empfang der Behörden auf der als Vorsaal dienenden

Memel fortgesetzt wurde. Ueberall schaarenweise und begrüßten den Zuruf, eben so auf dem Haff

fliegenden Brücke, die Reise nach geliebten Landesvater mit jubelndem

dem Einbruch der Dunkelheit waren auf beiden Ufern große Freuden⸗ feuer angezündet, die lange Reihe der hohen Wind⸗Schneidemühlen in der Vorstadt Schmelze ünd eben so alle Schiffe in dem Hafen von Memel erleuchtet. Den glänzendsten Anblick bot die brillante Illu⸗ mination der Stadt und bes hochgelegenen Kommandantur-Gebäudes auf der Festung dar, in deren Nähe Se. Majestät unter unbeschreib⸗ lichem Jubel der Einwohner landete und Sich zur allgemeinen Freude in die Dienstwohnung des

Landraths Waagen, wo das Nachtquartier genommen war, begab.

Hier ließen Se. Majestät die Schützengilde, die Bürger⸗Garde und

berittene Schaaren der jungen Kaufmannschaft, des Schlächter⸗Gewerks

i ustan und zahllose Landleute beiderlei Geschlechts zu Pferde vor Sich vorbeidefili⸗ Dinge in Marotto. Antiklerikalische Beschlüsse von General⸗Conseils..

ren, und die Freudenrufe endeten erst in später Nacht. Nachdem gestern die Umgebungen der Stadt und nach dem Leuchtthurm gemacht worden war, begaben Se. Majestät Sich um 11 Uhr auf das gedachte Dampsschiff, mit welchem die Fahrt hierher in 10 Stunden zurückgelegt wurde. Auf derselben waren ebenfalls bei eintretender Dunkelheit die Ufer überall durch große Freudenfeuer erleuchtet und zahlreiche Böllerschüsse ertönten von allen Seiten. Durch glänzend erleuchtete Straßen begaben Se. Majestät Sich hier in Tilsit unter nicht endendem Jubelruf in die zum Nachtquartier genommene Dienstwohnung des Ober⸗Post⸗Direk⸗ tors Nernst und empfingen abermals die Behörden der Stadt und die Stände der Umgegend, so wie den zur Bekomplimentirung Sr. Majestät angekommenen General-Gouverneur von Wilna, General⸗ Lieutenant Mirkowitsch und den russischen General-Kousul von Liesf⸗ und Esthland, von Wöhrmaun. Während der Abendtafel wurden vor den Fenstern von einem Männerchor Gesänge ausgeführt, die mit dem erhebenden Volksliede und zahllosen Lebehochs schlossen. Heute früh N Uhr haben Se. Majestät bei fortwährend schönem Wetter die Weiterreise nach Trakehnen angetreten.

Nhein-Provinz. Zu Trarbach haben zu Anfang. Sep- tembers Berathungen über die Lage der Weinbauer stattgefunden. Der Ober-Präsident der Rhein⸗Provinz und der Provinzial⸗Steuer⸗ Direktor nahmen, nebst mehreren höheren Verwaltungs⸗Beamten, an denselben Theil. Unter der Aufschrift Vom Rheine, 4. Sept.“ enthält die Kölnische Zeitung den nachfolgenden Artikel: „Der Abschluß des Handels- und Schifffahrts-Vertrages zwischen dem Zoll⸗ Verein und Belgien ist, wie in politischer, so auch in kommerzieller Hinsicht von der größten Bedeutung. Für den Niederrhein und be⸗ sonders für Köln, der Hauptstadt von West⸗Deutschland, wird er die wohlthätigsten Folgen haben, denn durch ihn wird es mög⸗ lich, daß dasselbe wieder einen ähnlichen Glanz erreicht, wie zu! den Zeiten der Hanse. Das belgische System der Un⸗ terscheidungs Zölle läßt den Transit durchaus unberührt und be— rücksschtigt nur die direkte Einfuhr zur See. Da nun der Transit auf der Eisenbahn völlig frei ist, so kann Köln sich auf die ausge⸗ dehnteste Weise bei der Seefahrt nach allen Erdgegenden direkt be⸗ theiligen. Wir wissen, daß bereits seit längerer Zeit unternehmende Männer in dieser Stadt mit dem Plane umgingen, sich der Rhederei zuzuwenden und kölnische Seeschiffe auf den Ocean zu schicken, ein Plan, welcher in jeder Beziehung Aufmunterung verdient und dessen Ausführung in ganz Deutschland auf die allgemeinste Billigung zu rech⸗ nen hat. Jetzt sind sie durch nichts mehr gehindert, ausgedehnte See⸗ fahrt zu treiben und sich bei dem transatlantischen Handel direkt zu be⸗ theiligen. Die großen Vortheile, welche dadurch erzielt werden, brauchen wir nicht erst nachzuweisen. Tie preußischen Fahrzeuge, sind, laut dem Vertrage, vom 1. September an auf ganz gleichen Fuß mit den belgischen gestellt, sowohl was das Schiff, als was die Ladung anbelangt. Es hängt also nur von den Kölnern ab, in welcher Aue dehnung Antwer⸗ ben unser Seehafen werden soll. Die Eisenbahn hat ein Interesse dabei, den Transport so billig als möglich zu stellen; und Waaren, die heute in Antwerpen ausgeladen werden, können unter günstigen Umständen anderen Tages in Köln eintreffen. Antwerpen kann für Köln, als dessen entfernte Vorstadt man es betrachten muß, etwas Aehnliches sein, wie Leith für Edinburgh. Köln hat nun die ifteu⸗ liche Aussicht, sich zu einem Mittelpunkte und einem Haupt⸗ Nieder- lagsorte für den Handel von West⸗ Süd- und einem großen Theile Mittel-Deutschlands zu gestalten, wie es keinen zweiten giebt. An Kraft, Muth, Unternchmungsgeist und geschickter Benutzung der Um⸗ stände wird es bestimmt nicht fehlen Die kölnische Kunst⸗Aus⸗ stellung hat in diesem Jahre die erfreulichsten Resultate gehabt, denn von Privaten wurden für mehr als 5000 Rthlr. gelauft, und der Verein selbst kaufte für etwa 900 Rthlr. an, ein Ergebniß, wie es wohl bei wenigen deutschen Kunst-Vereinen erzielt wird. Die Anzahl der Actionaire nimmt mit jedem Tage zu. Man will jetzt auch zu Köln den Versuch einer Holzpflasterung machen.

X Königsberg, 3. Sept. Wie verlautet, wird Se. Königl. Hoheit der 66. . bon Bahern, Höchstwelcher mit des Königs Majestät von hier abgereist ist, von Stralsund aus die Insel Rügen besuchen.

A Posen, 3. Sept. Der Eifer in Errichtung von Mäßig⸗ keits Vereinen greift im Großherzogthum immer erfreulicher um sich. Schon sind im Interesse der letzteren, namentlich in Gegenden mit rein polnischer Bevölkerung zahlreiche Gesellschaften zusammengetreten, weil hier dem Uebel des Brauntweingenusses vorzugsweise zu steuern nothwendig ist. Der Pfarrer von Biezdrowo kündigte am 25. August von der a he herab dem versammelten Volke die Eröffnung des für die Pfarrei begründeten Enthaltsamkeits-Vereins mit Worten an, welche große Theilnahme in der Gemeinde fanden. Nur mußte man sich wundern, daß er sich in seiner Anrede bloß an die männlichen Zuhörer wenbete, und die weiblichen stillschweigend von dem Eintritt in den Verein ausschloß. Wenn es die Abssicht des ehrenwerthen Pfarrers war, dem Verein durch Heranziehung bloß männlicher Mit⸗

1844.

glieder einen würdigeren Ernst zu geben, so ist diese Absicht zwar an und für sich recht anerkennenswerth, die Rücksicht jedoch, daß die zu heilende Krankheit unter dem weiblichen Geschlecht fast eben so ge⸗ fährlich um sich greist, wie unter dem männlichen, würde für die Abnahme des Mäßigkeits Gelübdes von Frauen stimmen lassen.

Die hier konstituirte Gesellschaft für Herausgabe von Elementar⸗ Schulbüchern hat in einem der hiesigen Journale einen Prospekt drucken lassen, wogegen von einem anderen Journale behauptet wird, daß die Gesellschaft ein mehr tröstliches, als natürliches Verfahren einschlage, und auf ihrem mechanisch⸗gewaltsamen Wege nicht das Resultat freier Geistesbildung erreichen werde.

Ausland.

Deutsche Bundesstaaten.

Königreich Bayern. Der preußische Domherr, Freiherr von Bram zu Brandenberg, hatte sich vor einiger Zeit, im Verein mit einigen Kurgästen, von Kissingen aus an Se. Majestät den König von Bayern mit dem Gesuche um Herstellung eines neuen Gebäudes für den protestantischen Gottesdienst gewendet, da die Lo⸗ kalität, worin derselbe bisher während der Kurzeit in Kissingen ab⸗ gehalten wurde, unzulänglich sei. Auf diese Eingabe haben des Kö⸗ nigs Majestät unterm 29. August nachfolgende, von der Augsburger Allgemeinen Zeitung zur öffentlichen Kenntniß gebrachte Erwie⸗ derung zu erlassen geruht: ; ö

„Herr 2c. Die Räume, welche seit mehreren Jahren zu Kissingen für den Gottesdienst der protestantischen Kurgäste eingerichlet und geöffnet sind, wurden von Mir ihrem Zweck entsprechend gehalten, da in keinem früheren Jahre Klagen über deren Unzulänglichkeit an Mich gelangten. Ich habe nun aber gleich nach Meiner Zurückkunst aus Italien in Folge Ihres (und der übrigen protestantischen Kurgäste in Kissingen) Mir dahier zugekommenen Schreibens vom 3. August Erkundigungen über die Beschaffenheit jener

Räume eingezogen und erfahren, daß sie wirklich ungeeignet wären. Sie

än Mir in Ihrem Schreiben, daß Ich mit gleicher landesväterlicher Liehe en e n,, wie Meine lalholischen Unterthanen umfasse; Sie versprechen sich mit Vertrauen von dieser Gesinnung auch die Abhülfe des Mir vorgetragenen Wunsches und Bedürfnisses der nach Kissingen alljähr⸗ lich aus dem In- und Auslande kommenden protestantischen Kurgäste. Es hat Mich gefreut, hierin Meine wahre Gesinnung erkannt zu sehen, und Ich habe vor, zu Kissingen für die gottesdienstlichen Uebungen der pro⸗ sestantischen Kurgäste während der Kurzeit ein paßliches Gebäude auf Staatskosten (und nicht durch Beiträge der Kurgäste selbst, wie Sie in Ihrem Schreiben andeuten) ohne Zeilverlust herstellen zu lassen. Indem Ich Sie, Herr 2c.R, hiervon in Kenntniß setze, versichere Ich Sie Meines Königlichen Wohlwollens 2c.“

Wie wir, heißt es in der angeführten Zeitung, aus zuverlässigen

Quellen erfuhren, sind in fraglicher Beziehung bereits gemessene Be⸗ fehle an die betreffende . . 96 we.

Königreich Hannover. Die Hannoversche Zeitung vom 5. September meldet den auf dem Gute Schelenburg erfolgten Tod Sr. Excellenz des Staats- und Kabinets⸗-Ministers Freiherrn von Schele. Die Ostfriesische Ztg. meldet unterm 22. Aug. „Aus dem Emslande“: „Heute wurde die Anlage einer Winter⸗Passage über die Dörper Marsch, von Dörpen bis zur Ems, dem Hunfelde gegenüber, in Angriff genommen, und dadurch zugleich den Bewohnern des lin⸗ ken Ems-Ufers, zu ihrer größten Freude, eine stete gefahrfreie Ver⸗ bindung mit dem rechten Ufer eröffnet. Der Mangel einer solchen hat von je viele Unfälle veranlaßt. Schon mehrere Menschen fanden, wenn die Ems ausgetreten, auf den überströmten Marschen ihren Tod. Welche Bequemlichkeit und welchen Nutzen diese Wege Anlagen den Reisenden und Waarenzügen im Allgemeinen es ist eine Heer⸗ straße nach Holland, namentlich nach den Provinzen Groningen und Westfriesland vorzüglich aber den Bewohnern des linken Ems⸗ Ufers gewährt, leuchtet Jedem ein, dem bekannt, daß die letzteren bisher, bei Hochwasser, fast von allem Verkehr abgeschnitten, gleich⸗ sam vom eigenen Königreiche getrennt sind, und es auf der ganzen Strecke, von Meppen bis hinunter nach Halte in Ostfriesland, an einem sicheren Uebergangspunkte über die Ems fehlte.“

Großherzogthum Luxemburg. Durch Verordnung vom J8. August d. J. hat der König Großherzog verschiedenen öf⸗ fentlichen Beamten, welche im Februar 1833 durch die Assisen ver⸗ urtheilt wurden, weil sie die niederländische Regierung verlassen und zur belgischen übergetreten waren, völlige Amnestie bewilligt.

Am 5. September wurde der

Freie Stadt Hamburg. 7 Mehrere Senatoren

neue sfraelitische Tempel feierlich eingeweiht. waren zu dieser Festlichkeit eingeladen.

Oesterreichische Monarchie.

Wien, 3. Sept. (1. 3) . Morgen wird Se. Kaiserl. Hoheit der Erzherzog Ludwig von Ischl hier zurückerwartet, und an demsel⸗ ben Tage verläßt auch Ihre Majestät die Königin von Preußen die⸗ sen Badeort, um sich nach Berchtesgaden zum Besuch ihrer dort ver⸗ sammelten hohen Anverwandten zu begeben. 3 .

Das Amtsblatt der Wiener-Zeitung enthält eine zwischen Oesterreich und Neapel abgeschlossene Uebereinkunft, wodurch die Ab⸗ fahrts⸗- oder Abzugssteuer (Nachsteuer) gegenseitig aufgehoben wird.

Venedig, 28. Aug. (A. 3.). Die Gattin des Vice⸗Admi⸗ rals Bandiera ist nicht, wie irrthümlich gemeldet worden, gestorben; sie wohnte vielmehr vorgestern dem in einer der hiesigen Kirchen veranstalteten Trauer⸗Gottesdienst für ihre Söhne bei, die, wie man ihr gesagt hat, in einem Gefechte gefallen sind. Man glaubt, der Bardn Bandiera werde dem Marine-Ober⸗Kommando zugetheilt werden.

Frankreich.

Paris, 3. Sept. Gestern wurden die von dem 3 des Prinzen von Joinville zu Mogador eroberten Fahnen, sechs an der Zahl, im Invalidenhause aufgestellt. Oberst Dumas, Adjutant

des Königs, begleitet von dem Korvetten⸗Capitain Bonet, der biese